[0001] Die Erfindung betrifft eine Rückstauverschlußvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Rückstauverschlußvorrichtung für eine Abwasserleitung für fäkalienhaltiges Abwasser
ist aus der EP 0 307 698 A1 bekannt. Diese bekannte Rückstauverschlußvorrichtung weist
zwei voneinander unabhängige Verschlüsse auf, einen Betriebsverschluß und einen Notverschluß.
Der Betriebsverschluß ist mit einem Drehantrieb verbunden. Eine Steuereinrichtung,
die Signale von einem Flüssigkeitsfühler empfängt, ist zur Ansteuerung des Drehantriebs
vorgesehen. Wenn kein Rückstau vorhanden ist und der Flüssigkeitsfühler keine Signale
an die Steuereinrichtung abgibt, hält der Drehantrieb den Betriebsverschluß zwangsweise
in einer offenen Stellung, in der das Abwasser abfließen kann. Bei Auftreten eines
Rückstaus gibt der Flüssigkeitsfühler Signale an die Steuereinrichtung ab, die daraufhin
den Drehantrieb derart ansteuert, daß der Betriebsverschluß von der offenen Stellung
in eine geschlossene Stellung, in der die Abwasserleitung verschlossen ist, bewegt
wird.
[0003] Der Notverschluß der bekannten Rückstauverschlußvorrichtung steht in Zwangsverbindung
mit einem Handbetätigungshebel. In einer ersten Stellung des Handbetätigungshebels
wird der Notverschluß zwangsweise in einer Offenstellung gehalten. In einer zweiten
Stellung des Handbetätigungshebels wird der Notverschluß in einer Schließstellung
verriegelt.
[0004] Die erste Stellung des Handbetätigungshebels, in der der Notverschluß zwangsweise
geöffnet ist, entspricht der normalen Arbeitsstellung. Die zweite Stellung des Handbetätigungshebels,
in der der Notverschluß in der Schließstellung verriegelt ist, erlaubt unabhängig
von der Stellung des Betriebsverschlusses kein Abfließen des Abwassers und wird lediglich
dann gewählt, wenn, beispielsweise bei längerer Abwesenheit, ein Verschluß der Abwasserleitung
sichergestellt werden soll.
[0005] Bei normaler, d.h. zwangsweise geöffneter Stellung des Notverschlusses übernimmt
allein der Betriebsverschluß die Sicherung gegenüber einem Rückfluß durch Rückstau.
Die Schließzeit des Betriebsverschlusses kann jedoch nach der DIN 19578, Teil 1 für
Rückstauverschlüsse für fäkalienhaltiges Abwasser bis zu 60 Sekunden betragen. Bei
einem plötzlich auftretenden Rückstau kann daher ein erheblicher Abwasserrückfluß
auftreten, bevor der Betriebsverschluß seine Schließstellung erreicht hat. Der bis
zum vollständigen Schließen des Betriebsverschlusses bei plötzlich auftretendem Rückstau
erfolgende Rückfluß kann unter Umständen zu massivem Wassereintritt in die Kellerräume
und entsprechenden Schäden führen.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Rückstauverschlußvorrichtung
für eine Abwasserleitung der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, daß auch bei
plötzlich auftretendem Rückstau eine Sicherung gegen Rückfluß gewährleistet ist.
[0007] Die Lösung dieses technischen Problems ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0008] Erfindungsgemäß ist der Notverschluß so ausgebildet, daß er in eine dritte Betriebsstellung
gebracht werden kann, in der er einen Abfluß des Abwassers ermöglicht, wenn kein Rückstau
vorhanden ist, und bei Auftreten eines Rückstaus selbsttätig in eine Schließstellung
gelangt.
[0009] Während der Notverschluß in der ersten und zweiten Betriebsstellung wie der aus der
EP 0 307 698 A1 bekannte Notverschluß in einer Zwangsverbindung mit der Notverschlußbetätigungseinrichtung
steht, ist er in der dritten Betriebsstellung von der Notverschlußbetätigungseinrichtung
entkoppelt. Allein abhängig davon, ob ein Rückstau vorhanden ist oder nicht, nimmt
der Notverschluß in dieser dritten Betriebsstellung entweder eine Schließstellung
ein oder eine Stellung, in der ein Abfluß des Abwassers möglich ist.
[0010] Bei einem plötzlich auftretenden Rückstau bewirkt der durch den Rückstau verursachte
Rückfluß ein sofortiges Schließen des Notverschlusses. Hierdurch wird sichergestellt,
daß innerhalb der Zeitspanne, die zum Schließen des Betriebsverschlusses notwendig
ist, kein Rückfluß auftritt, der beispielsweise zu einer Überschwemmung der Kellerräume
eines Hauses führen kann. Selbst in Fällen, in denen, beispielsweise durch Verunreinigungen,
durch das selbsttägige Schließen des Notverschlusses keine vollständige Abdichtung
erfolgt, wird der einen Rückfluß ermöglichende Querschnitt gegenüber der aus dem Stand
der Technik bekannten Rückstauverschlußvorrichtung so stark eingeschränkt, daß innerhalb
der Zeitspanne bis zum vollständigen Schließen des Betriebsverschlusses kein nennenswerter
Rückfluß erfolgt.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Notverschluß eine
durch Rückfluß infolge eines Rückstaus selbsttätig schließende Notverschlußklappe
auf, die in der ersten Betriebsstellung durch die Notverschlußbetätigungseinrichtung
in einer Stellung gehalten wird, in der der Querschnitt der Abwasserleitung ganz oder
jedenfalls zu einem großen Teil freigehalten wird, die in der zweiten Betriebsstellung
von der Notverschlußbetätigungseinrichtung in einer Stellung gehalten wird, in der
die Abwasserleitung verschlossen ist, und die in der dritten Betriebsstellung frei
schwenkbar ist. Wenn innerhalb eines Gebäudes Abwasser anfällt, wird die Notverschlußklappe
durch den Wasserfluß geöffnet. Bei schnell auftretendem Rückstau wird die Notverschlußklappe
durch den Rückfluß in die Schließstellung gedrückt.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert, in der
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Rückstauverschlußvorrichtung
zeigt, bei der der Betriebsverschluß voll geöffnet und der Notverschluß in der ersten
Betriebsstellung ist, in der der Notverschluß zwangsweise in voll geöffneter Stellung
gehalten wird,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zeigt, bei dem
der Notverschluß in der zweiten Betriebsstellung ist, in der der Notverschluß zwangsweise
in seiner geschlossenen Stellung gehalten wird,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zeigt, bei dem
der Notverschluß in der dritten Betriebsstellung ist, in der der Notverschluß frei
beweglich ist,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene perspektivische Detailansicht einer ersten Ausführungsform
des Notverschlusses in der zwangsweise geschlossenen Stellung zeigt,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene perspektivische Detailansicht des Notverschlusses
gemäß Fig. 4 in der zwangsweise geöffneten Stellung zeigt,
Fig. 6 eine teilweise geschnittene perspektivische Detailansicht einer zweiten Ausführungsform
des Notverschlusses in der zwangsweise geschlossenen Stellung zeigt und
Fig. 7 eine teilweise geschnittene perspektivische Darstellung des Notverschlusses
gemäß Fig. 6 in der zwangsweise geöffneten Stellung zeigt.
[0013] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rückstauverschlußvorrichtung.
Ein Reinigungsrohr 1 weist eine Öffnung 2 für den Anschluß eines Zulaufrohres, eine
Öffnung 3 für den Anschluß eines Ablaufrohres und einen Verschlußdeckel 4 auf. Derartige
Reinigungsrohre werden beispielsweise in den Rohrleitungsstrang, z.B. in der Kellersohle,
eingesetzt. An die Öffnung 2 des Reinigungsrohres 1 schließt sich in diesem Fall ein
Zulauf an, durch den Abwasser in das Reinigungsrohr eintritt und durch die Öffnung
3 austritt, an die ein Ablaufrohr angeschlossen ist.
[0014] Zwischen dem Rohrstutzen mit der Zulauföffnung 2 und dem Rohrstutzen mit der Ablauföffnung
3 weist das Reinigungsrohr 1 einen im wesentlichen U-förmigen Grundkörper 5 auf, in
den ein Betriebsverschluß 40 und ein Notverschluß 70 eingesetzt sind. Nach Abnehmen
des Verschlußdeckels 4 und Entnahme des Betriebsverschlusses 40 und des Notverschlusses
70 begrenzt der Grundkörper 5 einen oben offenen Reinigungsschacht, der einen Zugang
des Rohresystems für Reinigungsarbeiten ermöglicht.
[0015] Der Betriebsverschluß weist eine Betriebsverschlußklappe 41 auf, die über eine Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung
50 verschwenkt werden kann. Die Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung 50 weist einen
Stellmotor auf, der in Abhängigkeit von Signalen einer Rückstaudetektionseinrichtung
die Betriebsverschlußklappe 41 in einer ersten Betriebsstellung hält, in der ein Abfluß
des Abwassers möglich ist, wenn anhand der Signale der Rückstaudetektionseinrichtung
erkannt wird, daß kein Rückstau vorhanden ist. Diese Stellung der Betriebsverschlußklappe
41 ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt.
[0016] Wenn ein Rückstau von der Abflußseite her auftritt, erkennt die Rückstaudetektionseinrichtung
diese Betriebsstörung und gibt entsprechende Signale an die Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung
50 ab. Als Reaktion hierauf bewegt die Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung 50
über den Stellmotor die Betriebsverschlußklappe 41 in die zweite Betriebsstellung,
in der die Betriebsverschlußklappe 41 fest an einem Dichtsitz 42 anliegt und hierdurch
die Abwasserleitung verschließt.
[0017] Wenn der Rückstau behoben und ein durch den Rückstau verursachter Rückfluß wieder
abgeflossen ist, wird die Beendigung des Störzustandes von der Rückstaudetektionseinrichtung
erkannt, die daraufhin entsprechende Signale an die Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung
50 abgibt. Der Stellmotor bewegt daraufhin die Betriebsverschlußklappe 41 von der
zweiten, geschlossenen Betriebsstellung zurück in die erste, geöffnete Betriebsstellung.
[0018] Der Notverschluß 70 weist eine Notverschlußklappe 71 auf, die durch eine Schwenkwelle
72 in einem Schwenklager 73 gelagert ist. An der Notverschlußklappe 71 ist ein Führungssteg
74 mit einer Führungsbahn 75 angeformt.
[0019] Die Betätigung des Notverschlusses erfolgt über ein Stellelement 80, das mit einem
Handbetätigungshebel 90 in Verbindung steht. Sowohl der Handbetätigungshebel 90 als
auch das Stellelement 80 sind über einen vorbestimmten Winkelbereich um eine Drehachse
91 verschwenkbar, wobei das Stellelement 80 über eine Vierkantausnehmung 81 formschlüssig
mit dem Handbetätigungshebel 90 verbunden ist und eine vorbestimmte Winkelstellung
zu dem Handbetätigungshebel 90 einnimmt.
[0020] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine erste Ausführungsform des Stellelements 80 und der
dazugehörigen Führungsbahn 75. Dieses Stellelement 80 weist zwei Seitenwände 82a,
82b auf. In den Figuren 4 und 5 ist die in der perspektivischen Darstellung dem Betrachter
zugewandte Seitenwand 82b teilweise geschnitten dargestellt, um den Blick auf einen
Schließzapfen 83 freizugeben, der einen in etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.
Der Schließzapfen 83 ist an beiden Seitenwänden 82a, 82b angeformt und verbindet diese
miteinander.
[0021] In einer exakt festgelegten räumlichen Zuordnung zu dem Schließzapfen 83 sind an
jeder Seitenwand 82a, 82b jeweils ein Sperrzapfen 84a, 84b angeformt. Die Sperrzapfen
84a, 84b weisen einen runden Querschnitt und eine gemeinsame Mittelachse auf. Der
Abstand der Sperrzapfen 84a, 84b zueinander ist so bemessen, daß der Führungssteg
durch die Sperrzapfen hindurchtreten kann, d.h. die Dicke des Führungsstegs 74 ist
geringer als der Abstand der Endflächen der Sperrzapfen 84a, 84b.
[0022] Die Führungsbahn 75 weist zwei gegenläufige Krümmungen auf, die einen ersten Abschnitt
75a, einen zweiten Abschnitt 75b und einen dritten Abschnitt 75c voneinander abgrenzen.
Hierdurch ergibt sich ein in etwa S-förmiger Verlauf der durchgehenden Oberseite 76
und der beiden gegenüberliegenden und durch den Führungssteg 74 voneinander getrennten
Unterseiten 77a, 77b der Führungsbahn 75.
[0023] Wenn der Handbetätigungshebel 90 von der in Fig. 3 gezeigten Stellung im Uhrzeigersinn
gedreht wird, gelangen die Sperrzapfen 84a, 84b im Bereich des ersten Abschnitts 75a
der Führungsbahn 75 mit deren Unterseiten 77a, 77b in Eingriff. Hierdurch wird die
Verschlußklappe 71 in eine offene Stellung geschwenkt. Eine durch Drehung des Handbetätigungshebels
90 im Uhrzeigersinn erreichbare erste Endstellung ist in Fig. 1 gezeigt. In dieser
ersten Endstellung des Handbetätigungshebels 90 nimmt der Notverschluß 70 eine erste
Betriebsstellung ein, in der die Notverschlußklappe 71 zwangsweise offengehalten und
hierdurch ein bestimmter Querschnitt der Abwasserleitung freigehalten wird.
[0024] Wird der Handbetätigungshebel 90, ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten Stellung,
im Gegenuhrzeigersinn nach links geschwenkt, gelangt der Schließzapfen 83 im dritten
Abschnitt 75c der Führungsbahn 75 mit deren Oberseite 76 in Eingriff. Hierdurch wird
die Notverschlußklappe 71 in eine Schließstellung gebracht, in der sie in Anlage mit
einem Dichtsitz 78 kommt. In der durch Verschwenken des Handbetätigungshebels 90 im
Gegenuhrzeigersinn erreichbaren zweiten Endstellung, die in Fig. 2 gezeigt ist, wird
die Notverschlußklappe 71 über den Schließzapfen 83 und die Oberseite 76 der Führungsbahn
75 in deren drittem Abschnitt 75c fest gegen den Dichtsitz 78 gepreßt. Diese Stellung
der Notverschlußklappe stellt eine zweite Betriebsstellung des Notverschlusses 70
dar, in der die Abwasserleitung verschlossen ist.
[0025] Wenn der Handbetätigungshebel 90 eine zwischen der ersten und der zweiten Endstellung
liegende Mittelstellung einnimmt, die in Fig. 3 gezeigt ist, ist die Notverschlußklappe
70 zwischen einer mit durchgezogenen Linien dargestellten geschlossenen Stellung und
einer in gestrichelten Linien dargestellten geöffneten Stellung frei beweglich und
kann zwischen diesen Stellungen in Richtung des Pfeils A hin- und herschwenken. In
dieser Mittelstellung des Handbetätigungshebels 90 kann der Führungssteg in dem Schwenkbereich
zwischen den beiden Endstellungen frei zwischen den Seitenwänden 82a, 82b des Stellelements
80 hindurchtreten, ohne daß der Schließzapfen 83 mit der Oberseite 76 der Führungsbahn
75 und die Sperrzapfen 84a, 84b mit den Unterseiten 77a, 77b der Führungsbahn 75 in
Berührung gelangen. Der Notverschluß 70 nimmt hierdurch eine dritte Betriebsstellung
ein, in der er einen Abfluß des Abwassers ermöglicht, wenn dieses aus dem Zulaufrohr
durch die Öffnung 2 strömt, und bei Auftreten eines Rückstaus selbsttätig in die Schließstellung
gelangt, wenn infolge des Rückstaus durch die Öffnung 3 aus dem Ablaufrohr ein Rückfluß
erfolgt.
[0026] Der Handbetätigungshebel 90 ist mit einem Ende eines Federelements 92 verbunden,
an dessen anderem Ende eine Rastnase 93 angeformt ist. Beim Verschwenken des Handbetätigungshebels
90 läuft die Rastnase 93 über die Oberfläche eines Formteils 94, die so geformt ist,
daß der Handbetätigungshebel 90 in der ersten und zweiten Endstellung sowie in der
dazwischenliegenden Mittelstellung fixierbar ist. Hierdurch wird sichergestellt, daß
der Handbetätigungshebel 90 und damit das Stellelement 80 in der jeweils gewünschten
Stellung verbleiben und der Notverschluß tatsächlich die gewünschte Betriebsstellung
einnimmt.
[0027] Das Fixieren des Handbetätigungshebels 90 in den beiden Endstellungen bzw. der Mittelstellung
wird dadurch bewirkt, daß das Federelement 92 und das Formteil 94 so ausgebildet und
einander zugeordnet sind, daß eine Verschiebung des Handbetätigungshebels 90 aus einer
dieser drei Stellungen eine Verformung des Federelements 92 erfordert. Die für die
Verformung des Federelements 92 erforderliche Kraft ist so bemessen, daß einerseits
die Bedienkräfte des Handbetätigungshebels 90 nicht zu hoch liegen und andererseits
eine zuverlässige Fixierung in den beiden Endstellungen und der Mittelstellung gewährleistet
ist.
[0028] Um ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Handbetätigungshebels 90 über die Mittelstellung
hinaus in die erste Endstellung, in der der Notverschluß die erste Betriebsstellung
einnimmt, in der ein bestimmter Querschnitt der Abwasserleitung zwangsweise freigehalten
wird, zu verhindern, ist an dem Formteil 94 ein Vorsprung 95 ausgebildet. In der Mittelstellung
des Handbetätigungshebels 90 liegt die Rastnase 93 an dem Vorsprung 95 an. Ein Verschwenken
des Handbetätigungshebels 90 in die erste Endstellung ist nur dann möglich, wenn das
Federelement 92 soweit angehoben wird, daß sich die Rastnase 93 über den Vorsprung
95 hinweg bewegen kann. In der ersten Endstellung schnappt die Rastnase 93 verriegelnd
auf der gegenüberliegenden Seite des Vorsprungs 95 ein.
[0029] In den Figuren 6 und 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Notverschlusses
170 dargestellt. Der Ausführungsform des Notverschlusses 70 gemäß den Figuren 4 und
5 entsprechende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen, lediglich um
die Zahl 100 erhöht.
[0030] Wie der Darstellung in den Figuren 6 und 7 entnommen werden kann, entspricht der
Notverschluß 170 gemäß den Figuren 6 und 7 im wesentlichen dem Notverschluß 70 gemäß
den Figuren 4 und 5. Ein erster Unterschied besteht darin, daß die Schwenklager 173
zur Aufnahme der Schwenkwelle 172 einen größeren Abstand zueinander aufweisen als
die Schwenklager 73 der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform des Notverschlusses
70. Dadurch wird eine besonders stabile Lagerung der Notverschlußklappe 171 erreicht.
[0031] Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß die Sperrzapfen 184a, 184b an den Außenseiten
der Seitenwände 182a, 182b des Stellelements 180 angeformt sind. Hierdurch ergibt
sich eine größere Gestaltungsfreiheit bei der Konstruktion der Führungsbahn 175, deren
Oberseite 176 im dritten Abschnitt 175c zwar im Zusammenwirken mit dem Schließzapfen
183, der in dieser Ausführungsform einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, ein Schließen
der Notverschlußklappe in der zweiten Betriebsstellung des Notverschlusses gewährleisten
muß, deren Durchtritt durch die beiden Seitenwände 182a und 182b infolge der außenliegenden
Sperrzapfen 184a, 184b jedoch erleichtert ist.
[0032] Die Sperrzapfen 184a, 184b greifen in der ersten Betriebsstellung des Notverschlusses
171 in entsprechend ausgebildete Führungsstücke 188a, 188b ein, die zu beiden Seiten
des Führungsstegs 174 an der Verschlußklappe 171 angeformt sind.
[0033] Hinsichtlich ihrer Funktion, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Handbetätigungshebel
90 gemäß den Figuren 1 und 3, entspricht der Notverschluß 170 gemäß den Figuren 6
und 7 dem Notverschluß 70 gemäß den Figuren 4 und 5.
1. Rückstauverschlußvorrichtung für eine Abwasserleitung, insbesondere für fäkalienhaltiges
Abwasser,
- mit einer Rückstaudetektionseinrichtung,
- mit einer in Abhängigkeit von Signalen der Rückstaudetektionseinrichtung operierenden
Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung (50),
- mit einem Betriebsverschluß (40), der sich in einer ersten, einen Abfluß des Abwassers
ermöglichenden Betriebsstellung befindet, wenn kein Rückstau vorhanden ist, und der
bei Auftreten eines Rückstaus mittels der Betriebsverschlußbetätigungseinrichtung
in eine zweite Betriebsstellung bringbar ist, in der die Abwasserleitung verschlossen
ist,
- mit einer Notverschlußbetätigungseinrichtung und
- mit einem von dem Betriebsverschluß (40) unabhängigen Notverschluß (70, 170), der
mittels der Notverschlußbetätigungseinrichtung in eine erste Betriebsstellung bringbar
ist, in der ein bestimmter Querschnitt der Abwasserleitung freigehalten wird, und
der mittels der Notverschlußbetätigungseinrichtung in eine zweite Betriebsstellung
bringbar ist, in der die Abwasserleitung verschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Notverschluß (70, 170) mittels der Notverschlußbetätigungseinrichtung in
eine dritte Betriebsstellung bringbar ist, in der er einen Abfluß des Abwassers ermöglicht,
wenn kein Rückstau vorhanden ist, und bei Auftreten eines Rückstaus selbsttätig in
eine Schließstellung gelangt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Notverschluß (70, 170)
eine Notverschlußklappe (71, 171) aufweist, die so ausgebildet ist, daß sie bei einem
durch Rückstau auftretenden Rückfluß selbsttätig schließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Notverschlußbetätigungseinrichtung
einen Handbetätigungshebel (90) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Notverschluß (70, 170)
in der ersten Betriebsstellung ist, wenn sich der Handbetätigungshebel (90) in einer
ersten Endstellung befindet, daß der Notverschluß (70, 170) in der zweiten Betriebsstellung
ist, wenn sich der Handbetätigungshebel (90) in einer zweiten Endstellung befindet,
und daß der Notverschluß (70, 170) in der dritten Betriebsstellung ist, wenn sich
der Handbetätigungshebel (90) in einer zwischen der ersten und der zweiten Endstellung
liegenden Mittelstellung befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Notverschlußbetätigungseinrichtung
eine Sperre (93, 95), die ein Bewegen des Handbetätigungshebels (90) von der Mittelstellung
in die erste Endstellung verhindert, und eine Einrichtung (92) zur Überwindung der
Sperre (93, 95) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Notverschlußbetätigungseinrichtung ein Stellelement (80, 180) aufweist, das in der
ersten und zweiten Betriebsstellung des Notverschlusses (70, 170) mit einer mit dem
Notverschluß (70, 170) verbundenen Führungsbahn (75, 175) in Eingriff steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (80, 180)
zwei Seitenwände (82a, 82b; 182a, 182b) aufweist, durch die die Führungsbahn (75,
175) ungehindert hindurchtreten kann, wenn sich der Notverschluß (70, 170) in der
dritten Betriebstellung befindet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (80, 180)
einen sich zwischen den Seitenwänden (82a, 82b; 182a, 182b) erstreckenden Schließzapfen
(83, 183) aufweist, der in der ersten Betriebsstellung des Notverschlusses (70, 170)
mit der Führungsbahn (75, 175) in Eingriff ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (80)
zwei zwischen den Seitenwänden (82a, 82b) angeordnete Sperrzapfen (84a, 84b) aufweist,
die in der zweiten Betriebsstellung des Notverschlusses (70) mit der Führungsbahn
(75) in Eingriff sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (180)
zwei auf den Außenseiten der Seitenwände (182a, 182b) angeordnete Sperrzapfen (184a,
184b) aufweist, die in der zweiten Betriebsstellung des Notverschlusses (170) mit
zwei daß Schließen des Notverschlusses (170) bewirkenden Führungsstücken (188a, 188b)
in Eingriff sind.