Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rotor einer Strömungsmaschine, der an einer
Oberfläche seiner Rotorwelle in einer oder mehreren Reihen Laufschaufeln und/oder
andere Teile, bspw. Hitzeschilder oder Wärmestausegmente vorsieht, die jeweils über
einen Fuß zur Befestigung durch die Oberfläche in die Rotorwelle hineinragen.
Stand der Technik
[0002] In Hinblick auf die Leistungs- und Lebensdauersteigerung von modernen Gasturbinen,
deren einzelne Komponenten sehr großen thermischen Belastungen ausgesetzt sind, spielt
die Kühlung von den thermisch hoch belasteten Aggregaten eine immer wichtigere Rolle.
Insbesondere wird an dieser Stelle an die Kühlung des Rotors und der Laufschaufeln
einer Gasturbine gedacht, die dem von der Brennkammer kommenden Heißgasen unmittelbar
ausgesetzt sind und somit eine große Kühlintensität benötigt.
[0003] Neben bekannten Kühlmaßnahme, bspw. einen Teil der vorverdichteten Luft zu Kühlzwecken
abzuzweigen - was jedoch aufgtund des nur beschränkten Lufthaushaltes in einer modernen
Gasturbine unweigerlich mit einem gewissen Wirkungsgradverlust verbunden ist -, wird
alternativ vorgeschlagen, die Kühlung der thermisch belasteten Aggregate einer Gasturbine
mit anderen Kühlmedien zu bewerkstelligen, beispielsweise mit Kühldampf zu beaufschlagen,
das in einem rotorinternen Kühlkreislauf, zur Kühlung aller heißen Regionen, geleitet
wird.
Darstellung der Erfindung
[0004] Ergänzend oder alternativ zu den vorstehend genannten Kühleinrichtungen liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit möglichst einfachen Mitteln den Rotor und insbesondere
die Oberflächenbereiche der Rotorwelle einer Strömungsmaschine sowie die radial an
ihr angeordneten Laufschaufein möglichst direkt, aber unter Einsatz eines schonenden
Kühlmediums, vorzugsweise Luft zu kühlen. Insbesondere sollen die ohnehin bei bekannten
Rotoren vorhandenen Konturen zu Kühlzwecken genutzt werden, so daß die Kühlmaßnahmen
mit geringem konstruktivem sowie auch finanziellem Einsatz durchgeführt werden können.
Die enindungsgemäßen Maßnahmen sollten auch bei bereits im Einsatz befindlichen Strömungsmaschinen
nachgerüstet werden können.
[0005] Erfindungsgemäß ist der Rotor einer Strömungsmaschine, vorzugsweise der Rotor einer
Gasturbine, der im peripheren Umfangsrand seiner Rotorwelle Laufschaufein vorsieht,
die jeweils einen Schaufelfuß aufweisen, der zur Befestigung der Laufschaufeln an
der Rotorwelle über den peripheren Umfangsrand in die Rotorwelle hineinragt und dessen
Rotorwelle an wenigstens einem Bereich am peripheren Umfangsrand nahe eines Schaufelfußes
einen Hohlraum in der Rotorwelle aufweist, derart ausgebildet, daß die Rotorwelle
an wenigstens einem Bereich unterhalb der Obeffläche nahe wenigstens eines Fußes wenigstens
einen geschlossenen Hohlraum aufweist, daß der Hohlraum über wenigstens einen Durchführungskanal
mit dem rotorwellenseitig zugewandten Ende eines Fußes zu Kühlzwecken verbunden ist,
und daß ein Kühlsystem vorgesehen ist, durch das der Hohlraum mit einem Kühlmedium
versorgbar ist.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Idee geht dabei von der Ueberlegung aus, daß
die auf die Oberfläche der Rotorwelle nebst Laufschaufeln einwirkende Wärme der den
Rotor umströmenden Heißgase, so nah wie möglich am peripheren Umfangsrand der Rotorwelle
durch geeignete Kühlluftzufuhr direkt abgeführt werden soll, um die Temperatur des
Rotormaterials sowie die der Laufschaufeffüße abzulenken.
[0007] Hierzu werden bei Rotoren, die nahe unterhalb ihres peripheren Umfangsrandes der
Rotorwelle Hohlräume aufweisen, mit radialen und/oder schrägradialen Durchführungskanälen
versehen, so daß der durch die Heißgase erhitzte periphere Umfangsrand nebst Laufschaufeln
von Seiten des Hohlraumes, der seinerseits über ein Kühlsystem mit einem Kühlmedium,
vorzugsweise Kühlluft, versorgt wird, gekühlt werden kann.
[0008] Eine an sich bekannte Rotorwellenkontur, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Maßnahmen geeignet ist, ist in Fig. 2 als Darstellung zum Stand der Technik gezeigt.
[0009] Die stark schematisiert dargestellte Querschnittszeichnung gemäß Fig. 2 stellt den
oberen Abschnitt einer Rotorwelle 1 dar, die um die Rotorwellenachse A rotiert. Am
peripheren Umfangerand der Rotorwelle sind radial zur Rotorwellenachse Laufschaufeln
2 angeordnet. Zwischen den Laufschaufeln sind nur der Vollständigkeit halber die Leitschaufeln
3 gezeigt, die fest am Stator angebracht sind und in die Zwischenräume zwischen zwei
aufeinander folgenden Laufschaufeln 2 hineinragen. Der über den Schaufelabrissen dargestellte
Pfeil stellt die Durchströmungsrichtung des Heißgases durch die Turbinen dar.
[0010] Ein besonderes Augenmerk soll jedoch auf den in der Fig. 2 dargestellten mittigen
Abschnitt E gelegt werden, der in der Nähe eines Schaufelfußes einer Leitschaufel
am peripheren Umfangsrand der Rotorwelle einen Hohlraum vorsieht.
[0011] Der Erfindungsgedanke sieht grundsätzlich vor, den Bereich der Rotorwelle oberhalb
des Hohlraumes zu perforieren, so daß ein Luftaustausch zwischen der Oberseite der
Rotorwelle und der im Hohlraum befindlichen Kühlluft stattfinden kann. Insbesondere
ist der Bereich der Rotorwelle mit einer derartigen Perforierung zu versehen, so daß
die im Hohlraum vorhandene Kühlluff den Schaufelfussbereich der Laufschaufeln direkt
kühlen kann.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0012] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen hinsichtlich der Offenbarung aller im Text nicht näher
erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. Ia
- Teilquerschnittdarstellung durch einen Teil des peripheren Umfangsrandes einer Rotorwelle
mit einem geschlossenen Hohlraum,
- Fig. 1 b
- Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie A - A in Fig. 1 a,
- Fig. 1 c
- alternative Schnittdarstellung zur Figur 1 b und
- Fig. 2
- Prinzipquerschnittsdarstellung durch eine an sich bekannte Rotoranordnung.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Querschnittsdarstellung, die lediglich einen Ausschnitt
aus dem Rotorquerschnitt zeigt, entspricht einem Mittenabschnitt eines erfindungsgemäß
ausgestafteten Rotors, das unter zu Huhilfenahme der Darstellung gemäß Fig. 2 an die
Stelle zu denken ist, die in Fig. 2 dem mit E eingegrenzten Kreis entspricht. Der
Kreis umfasst vorzugsweise all jene Laufschaufelfüsse, die mit der erfindungsgemäßen
"Perforierung" erfasst werden können.
[0014] Auf die Oberfläche 6 der Rotorwelle 1 wirkt der stete Wärmefluß Q durch die den Rotor
umströmenden Heißgase ein. Zusätzlich dringt über den Schaufelfuß 7 einer nicht in
der Fig. 1 dargestellten Laufschaufel, die sich im übrigen radial über die Oberfläche
6 der Rotorwelle 1 erhebt, ein zusätzlicher Wärmefluß Qs in die Rotorwelle 1 ein.
[0015] Um die in die Rotorwelle 1 eingebrachte Wärme möglichst rasch abzufahren ist zum
einen erfindungsgemäß vorgesehen, den Schaufeffuß 7 einer Laufschaufel, der in einer
Umlaufnut 8 innerhalb der Rotorwelle 1 fixiert ist, mit Hilfe eines Durchführungskanales
9 direkt mit Kühlluft zu beaufschlagen. Hierzu wird ein Hohlraum 5 nahe der Laufschaufel
innerhalb der Rotorwelle 1 vorgesehen und mit einem Durchführungskanal 9 derart verbunden,
daß sich der Durchführungskanal 9 weitgehend radial zur Wellenachse A von dem Hohlraum
5 hin zum Schaufelfuß 7 erstreckt. Ueberdies ist der Hohlraum 5 mit einem Kühlsystem
4 verbunden, über das ein Kühlmedium in den Hohlraum 5 eingespeist werden kann. Im
dargestellten Fall gemäß Figur 1 besteht das Kühlsystem 4 lediglich aus einem Zuführ-
4a und einen Abführkanal 4b für das Kühlmedium (siehe Pfeile, die die Strömungsrichtung
des Kühlmediums angeben). Natürlich können auch mehrere Schaufelfüsse von einem Hohlraum
aus mit Durchführungskanälen mit einem Kühlmedium versorgt werden, bspw. zwei Schaufelfüsse,
wie es in dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 dargestellt ist.
[0016] Die Zuführung 4a des Kühlmediums in den Hohlraum 5 erfolgt vorteilhaft derart, daß
im Hohlraum 5 ein Drall relativ zum Rotor entsteht. Die Rückführung 4b des erwärmten
Kühlmediums aus dem Hohlraum 5 erfolgt vorteilhaft an der inneren Oberfläche des Hohlraums,
weil sich dort das erwärmte Kühlmedium ansammelt. Die Öffnung des Zuführkanals 4a
in den Hohlraum 5 muß z.B. mit großen Radien oder Anschrägungen oder Leitschaufein
derart gestaltet sein, daß das Kühlmedlum gut einströmen kann. Falls letzteres für
den Rotor zu warm ist, kann man den Abführkanal 4b immer noch isolieren, z.B. durch
ein Auskleiderohr oder eine Wärmedämmschicht.
[0017] Die Umfangsnut 8, in der der Schaufelfuß 7 befestigt ist, weist überdies einen Hohlkanal
10 auf, in dem die in dem Hohlraum 5 vorhandene Kühlluft über den Durchführungskanal
9 gelangen kann.
[0018] Die Umfangsnut 8 verläuft vollständig angulär um die Rotorwelle 1, in der eine Vielzahl
von Laufschaufein hintereinander angeordnet sind. Die einzelnen Hohlkanäle 10 unter
jedem Schaufelfuß einer Laufschaufel ergeben zusammen einen Umfangskanal 10' durch
den die über die Durchführungskanäle 9 eingeleitete Kühlluft zirkulieren kann. Auf
diese Weise ist ein die Schaufelfüße kühlendes, integrales Kühlsystem innerhalb der
Rotorwelle realisierbar.
[0019] In Ergänzung zu den, die Schaufeffüße 9 unmittelbar kühlenden Durchführungskanälen
sind auch weitere Durchführungskanäle 9' vorgesehen, die den peripheren Bereich der
Rotorwelle vollständig oder nur teilweise durchsetzen. Auf diese Weise wird der auf
den peripheren Umfangsrand 6 einwirkende Warmefluß Q unmittelbar durch die Durchführungskanäle
9' in Richtung des Hohlraumes 5, in der Kühlluft vorgesehen ist, abgeleitet.
[0020] Neben den in radialer Erstreckung orientierten Durchführungskanälen 9, 9' können
alternativ oder in Ergänzung auch schrägradiale Durchführungskanäle in die Rotorwelle
eingebracht werden.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Kühlanordnung, die vorzugsweise zum Kühlen
der Laufschaufein jeweils in der Rotormitte vorgesehen ist, kann in unterschiedlicher
Weise ausgestaltet werden, so daß die Kühlluft zum Abtransport der an den Schaufelfüßen
vorhandenen Wärme dient.
[0022] Grundsätzlich wird die nahe dem Schaufelfuß im Hohlkanal 1 0 befindliche Kühlluft
aufgrund des großen Wärmeeintrages Qs erwärmt und erfährt in Gegenwart des durch die
Rotation des Rotors erzeugten Zentrifugalfeldes so viel Auftrieb, daß die wärmere
Luft radial nach innen gerichtet den Durchführungskanal durchsteigt und auf diese
Weise der nachströmenden kälteren Luft Platz macht, so daß diese die heißen Schaufelfüße
zu kühlen vermag. Diese, in dem Zentrifugalfeld sich ausbildende Konvektionsströmung
entsteht aufgrund des Temperaturgefälles automatisch. Die Durchführungskanäle müssen
jedoch entsprechend groß ausgebildet sein, so daß sich innerhalb eines Kanales ein
Gegenstromsystem der vorstehend genannten Weise ausbilden kann.
[0023] Die Öffnungen der Durchführungskanäle, die im Hohlraum 5 enden, sollten sich auf
einem kleineren Radius, gemessen von der Rotationsachse des Rotors, befinden als die
Bereiche der Rotorwelle, an denen die Wärme zugeführt wird,
[0024] Ferner ist die Ausbildung des Hohlraumes beliebig zu gestalten. So ist es nicht zwingend
erforderlich, daß die obere Kontur des Hohlraumes, von der aus die Durchführungskanäle
9 ausgehen, schräg zur Rotorwellenachse A verläuft. Auch können die Durchführungskanäle
9 ebenso von Hohlraumwandabschnitten abgehen, die senkrecht oder vertikal relativ
zur Rotorwellenachse A verlaufen. Wesentlich bei der Anordnung der Durchführungskanäle
ist es jedoch, daß die Oeffnungen der Durchführungskanäle auf einem kleineren Radius
relativ zur Rotorwellenachse liegen, als jene Bereiche der Durchführungskanäle, an
denen die Wärme zugeführt wird, so daß das Prinzip des sogenannten Thermosyphons anwendbar
ist. In diesem Fall muß die Rotorwelle die Differenz zwischen der Pumpleistung für
die kalte Kühlluft und der Turbinenleistung der warmen Kühllüft aufbringen.
[0025] Auch ist es von Vorteil, daß die Oftungen 11, 11' weitgehend auf gleichem Radius
relativ zur Rotorwellenachse A liegen; ist dies nicht der Fall, so beeinflusst die
radiale Druckdifferenz, d.h. der durch die Druckdifferenz entstehenden Drall im Hohlraum
die Kühlwirkung.
[0026] Neben den sich selbständig ausbildenden Kühlströmungen, die sich innerhalb eines
Durchführungskanals, vergleichsweise in Art eines des vorstehend erwähnten "Thermosyphons'
ausbilden, können jedoch auch gezielt Kühlströme in die Durchführungskanäle initiiert
werden. Da sich die rotorwellenseitig zugewandten Öffnungen 11 der Durchführungskanäle
aufgrund der Rotationsbewegung des Rotors relativ zum im Hohlraum 5 befindlichen Kühlmedium
bewegen, kann durch gezielte Ausbildung der Offnungsgeometrie zu jedem Durchführungskanal
die Strömungsrichtung innerhalb des Kanals vorgegeben werden.
[0027] In Fig. 1 b ist die Schnittdarstellung gemäß dem in Fig. 1a eingetragenen Schnittes
A - A dargestellt. Die senkrecht zur Rotationsachse gezeigte Querschnittsdarstellung
in Fig. 1 b gibt zwei benachbarte Durchführungskanäle 9 wieder, die jeweils rotorwellenseitig
zugewandte Oftungen 11, 11' aufweisen und über unterschiedlich groß dimensionierte
Einlaßrundungen R und r verfügen. Das Kühlmedium in dem Hohlraum 5 strömt relativ
zum Rotor in der durch den großen Pfeil angegebenen Richtung. Diese Querströmung über
den Offnungen 11, 11' wird in den Löchern 11 mit den größeren Oeffnungsradien R einen
höheren Druck erzeugen als in den Löchern 11' mit kleineren Offnungeradien r. Dadurch
wird eine radial nach aussen gerichtete Kühlströmung in an die Oeffnungen 11 anschließende
Durchführungskanäle 9 eingeleitet. Diese Strömung setzt sich über die Umfangsnut 10'
fort und kehrt in den benachbarten Kanälen 9 mit den kleineren Oeffnungsradien r in
den Hohlraum 5 zurück.
[0028] Alternativ zu der in Figur 1b dargestellten Ausbildung der Öffnungen der Durchführungskanäle,
die jeweils über unterschiedlich dimensionierte Oeffnungsradien R, r verfügen, die
sich jeweils zwischen benachbarten Durchgangskanälen abwechseln, ist es auch möglich
den Offnungbereich eines Durchgangskanals derart auszubilden, daß eine Öffnung zwei
unterschiedliche Radien R und r aufweist. So ist es zur vorstehend beschriebenen Strömungsrichtungsvorgabe
notwendig, die Oeffnungsbereiche zweier benachbarter Durchgangskanäle, die sich jeweils
am nächsten liegen mit gleichen Krümmungsradien auszubilden. (siehe hierzu Figur 1c)
[0029] Damit das Kühlsystem, wie in der Fig. 1b und 1c ausschnittsweise dargestellt, arbeiten
kann, muß die Anzahl der Durchführungskanäle eine natürliche gerade Zahl annehmen,
so daß einem Einströmkanal jeweils ein Auströmkanal zugeordnet ist.
[0030] Altemativ oder ergänzend zu den Fig. 1 b und 1 c dargestellten Oeffnungskonturen,
können regelrechte Schöpfkanten an die jeweiligen Stellen der Öffnungen der Durchgangskanäle
vorgesehen werden. Dies jedoch ist mit einem zusätzlichen konstruktiven Aufwand verbunden,
der durch die Funktionsweise des vorstehend beschriebenen "Thermosyphons" nicht zwingend
erforderlich ist.
[0031] Die unmittelbare Kühlung der Schaufelfüße der Laufschaufeln durch ein gezielt unterhalb
der Schaufelfüße eingebrachtes Kühlmedium, vorzugsweise Kühlluft, ist auch aus Gründen
möglicher Verschmutzungsgefähren durch Staubpartikel innerhalb des Kühlsystems von
Vorteil. Gelangen beispielsweise Staubpartikel durch die Durchführungskanäle in die
Umfängsnuten der Aufnahmeschienen, so können diese grundsätzlich auch zu Verstopfungen
der Umfängsnuten und somit zu einer erheblichen Verminderung des Kühleffektes führen.
Zum einen kann man gegen derartige Verschmutzungen sogenannte Staublöcher vorsehen,
wie sie in gekühlten Schaufeln eingesetzt werden, zum anderen ist es jedoch bei Wartungsarbeiten
ohne weiteren Aufwand möglich, durch Entnahme der Laufschaufeln aus der Aufnahmeschiene,
die sich in den Umfängsnuten abgesetzten Verunreinigungen auf leichte Weise zu entfernen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Rotorwelle
- 2
- Laufschaufel
- 3·
- Leitschaufel
- 4·
- Kühlsystem
- 4a
- Zuführungskanal
- 4b
- RückführungManal
- 5·
- Hohlraum
- 6·
- Oberfläche der Rotorwelle
- 7·
- Schaufelfuß
- 8·
- Umfängsnut
- 9, 9'
- Durchführungskanal
- 10
- Hohlkanal
- 10'
- Umfangsnut
- 11, 11'
- Öffnungen der Durchführungskanäle
- A
- Rotorwellenachse
- R, r
- Großer und kleiner Krümmungsradius der Öffnungen 11, 11'
1. Rotor einer Strömungsmaschine, der an einer Oberfläche (6) seiner Rotorwelle (1) in
einer oder mehreren Reihen Laufschaufeln (2) und/oder andere Teile vorsieht, die jeweils
über einen Fuß (7) zur Befestigung (1) durch die Oberfläche (6) in die Rotorwelle
(1) hineinragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorwelle (1) an wenigstens einem
Bereich unterhalb der Oberfläche (6) nahe wenigstens eines Fußes (7) wenigstens einen
geschlossenen Hohlraum (5) aufweist, daß der Hohlraum (5) über wenigstens einen Durchführungskanal
(9) mit dem rotorwellenseitig zugewandten Ende eines Fußes (7) zu Kühlzwecken verbunden
ist, und daß ein Kühlsystem (4) vorgesehen ist, durch das der Hohlraum (5) mit einem
Kühlmedium versorgbar ist.
2. Rotor nach Anspruch 1 oder dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet
daß vom Hohlraum (5) wenigstens ein Durchführungskanal (9) in die Rotorwelle (1) ausgeht,
der die Rotorwelle (1) wenigstens teilweise durchsetzt.
3. Rotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlmedlum vorzugsweise
Kühlluft vorgesehen ist.
4. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (5) von den Enden der Rotorwelle (1) beabstandet
ist.
5. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchführungskanal
(9) radial oder schrägradial zur Rotorwelle (1) angeordnet ist.
6. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (7) in
einer Umfangsnut (8) innerhalb der Rotorwelle (1) sitzt, die radial unterhalb des
eingesetzten Fußes (7) einen Hohlkanal (1 0) vorsieht, der mit dem Durchführungskanal
(9) verbunden ist.
7. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (7) in
einer Axialnut, die axial oder schrägaxial an der Oberfläche der Rotorwelle verläuft,
innerhalb der Rotorwelle (1) sitzt, die radial unterhalb des eingesetzten Fußes (7)
einen Hohlkanal (10) vorsieht, der mit dem Durchführungskanal (9) verbunden ist.
8. Rotor nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsnut und/oder Axialnut sowie der Fuß Zacken
für eine gegenseitige Befestigung aufweisen.
9. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß eine Vielzahl von
Laufschaufeln (2) oder Teilen radial an der Oberfläche (6) der Rotorwelle (1) nebeneinander
angeordnet ist, zu deren Füßen (7) jeweils ein Durchführungskanal (9) zugeordnet ist.
10. Rotor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Durchführungskanal eine Öffnung (11, 11') zum Hohlraum
(5) aufweist, deren Offnungsradius jeweils derart bemessen ist, daß die Offnungen
zweier unmittelbar benachbarter Durchführungskanäle unterschiedliche Offnungsradien
besitzen.
11. Rotor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Offnungen entweder einen großen (R) oder einen kleinen
(r) Oeffnungsradius aufweisen.
12. Rotor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (11, 11') eines Durchführungskanals (9) zwei
unterschiedlich groß ausgebildete Krümmungsradien (R, r) derart aufweist, daß zwei
Offnungsbereiche einer Öffnung, die der jeweils unmittelbar benachbarten Oeffnung
nächstliegend sind, einen unterschiedlichen Krümmungsradius vorsehen.
13. Rotor nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oeffnungsbereiche (11, 11') zweier unmittelbar benachbarter
Offnungen einen übereinstimmenden Krümmungsradius aufweisen.
14. Rotor nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkanäle
(10) unter allen, um die Rotorwelle (1) verteilt angebrachten Füßen miteinander zu
einem Umfangskanal (10') verbunden sind.
15. Rotor nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß eine geradzahlige Anzahl radialer und/oder schrägradialer
Durchgangskanäle (9) in einen Umfangskanal (10') mündet.
16. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsmaschine
eine Turbine, eine Verdichterstufe einer Gasturbine oder einer Dampfturbine ist.
17. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 1 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Rotor
relativ zu einem, in dem Hohlraum (5) enthaltenen Medium bewegt.
18. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (7) einer
Laufschaufel (2) oder eines Teils radial über dem Hohlraum (5) angeordnet ist.
19. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Teil ein Wärmesegment oder ein Hitzeschild ist.
20. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlsystem (4) Kühlkanäle aufweist, die in der Rotorwelle
verlaufen und mit Kühlluft versorgbar sind.
21. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkanäle
(4a) und (4b) des Kühlsystems (4) dem Kühlniedium im Hohlraum (5) einen zum Rotor
relativen Drall in der Umfangsrichtung des Rotors erteilen, wobei der relative Drall
mit der Drehrichtung des Rotors oder entgegen strömen kann.
22. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückführkanal
(4b), der das erwärmte Kühlmedium aus dem Hohlraum (5) abführt, am innersten Radius
des Hohlraums mündet.
23. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkanal (4b), der das erwärmte Kühlmedium aus dem
Hohlraum (5) abführt, gegen das Rotormaterial isoliert ist.
24. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (5) sich bis zur Rotorwellenachse (A) erstreckt.