Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine mit einem
Hochdruck- und einem Mitteldruckbereich, einer einachsigen Rotoranordnung, die den
Hochdruck- und Mitteldruckbereich einseitig begrenzt,
einem Außengehäuse, das über Ein- und Auslaßöffnungen verfügt und die Rotoranordnung
sowie den Hochdruck- und Mitteldruckbereich wenigstens teilweise umgibt, sowie einer
Trennvorrichtung, die den Hochdruckbereich vom Mitteldruckbereich axial zur Rotoranordnung
abdichtet.
Stand der Technik
[0002] Aus der US 5 411 365 geht eine gattungsgemäße kombinierte Hochdruck/Mitteldruck-Dampfturbine
hervor, die aus Gründen vereinfachter konstruktiver Auslegung und Kostenersparnis
eine Trennvorrichtung 142 (siehe hierzu Fig. 2 der US-Druckschrift) aufweist, durch
die der Hochdruck-(HP) vom Mitteldruckbereich (IP) getrennt wird. Bei der kombinierten
Dampfturbine handelt es sich um die Kombination eines Hochdruck- und Mitteldruckdampfturbinenteils,
die von einer einzigen Rotorwelle durchragt werden und jeweils entgegengesetzt gerichtete
Dampfströmungsrichtungen aufweisen. Durch einen mittig angeordneten Dampfzuführungskanal
116 gelangt Dampf mit hohem Druck in den Hochdruckbereich der Dampfturbine, der einerseits
durch die Rotoranordnung begrenzt ist und andererseits unmittelbar von dem Außengehäuse
der Dampfturbine umgeben ist. Der am Ende der Hochdruckdampfturbine austretende Dampfstrom
wird durch eine Auslaßöffnung und über eine entsprechende Zuleitung dem Mitteldruckbereich
direkt ober über einen Zwischenüberhitzer der kombinierten Dampfturbine zugeführt.
Der Mitteldruckbereich ist axial gegen den Hochdruckbereich durch die Trennvorrichtung
142 und radial einerseits durch die Rotoranordnung und andererseits durch die Außenwandung
begrenzt. Nachteilhaft bei dieser Konstruktion einer kombinierten Dampfturbine ist
jedoch, daß die unter Druck stehenden, heißen Dampfströme unmittelbar in thermischen
Kontakt mit dem Außengehäuse treten, wodurch die mechanische und insbesondere die
thermische Belastung des Materials des Außengehäuses in diesen Bereichen sehr hoch
ist. Zur Gewährleistung einer langen Lebensdauer der Dampfturbine sind daher insbesondere
jene Bereiche des Außengehäuses entsprechend stark auszulegen, die den vorstehend
genannten starken Belastungen ausgesetzt sind. Auch werden für diese Gehäuseteile
hochwertige Werkstoffe verwendet, die nicht zuletzt auch in beträchtlichem Maße zu
den Gesamtkosten der Dampfturbine beitragen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kombinierte Hochdruck-/Mitteldruck-Dampfturbine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß konstruktive Maßnahmen
getroffen werden sollen, die mechanische und insbesondere thermische Belastung des
Außengehäuses der Dampfturbine zu mindern, um die Stabilitätsanforderungen an die
Gehäusewandung herabsetzen zu können. Überdies soll es möglich sein, bei der Materialwahl
für das Außengehäuse auch Werkstoffe minderer Qualität und somit kostengünstigere
Gehäusekomponenten verwenden zu können.
[0004] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Erfindungsgemäß ist eine kombinierte Hochdruck-/Mitteldruck-Dampfturbine mit einem
Hochdruck- und einem Mitteldruckbereich, einer einachsigen Rotoranordnung, die den
Hochdruck- und Mitteldruckbereich einseitig begrenzt, einem Außengehäuse, das über
Ein- und Auslaßöffnungen verfügt und die Rotoranordnung sowie den Hochdruck- und Mitteldruckbereich
wenigstens teilweise umgibt, sowie einer Trennvorrichtung, die den Hochdruckbereich
vom Mitteldruckbereich axial zur Rotoranordnung abdichtet, derart weitergebildet,
daß zwischen Rotoranordnung und Außengehäuse ein kombiniertes HD/MD-Zwischengehäuse
vorgesehen ist, das mit seiner von der Rotoranordnung abgewandten Seite zusammen mit
dem Außengehäuse ein Kühlvolumen einschließt, das das Zwischengehäuse die Rotoranordnung
im Mitteldruckbereich wenigstens teilweise umgibt, und das dem, den Mitteldruckbereich
umgebenden Zwischengehäuse in Dampfströmungsrichtung ein Durchgangskanal nachgeordnet
ist, der den Mitteldruckbereich mit dem Kühlvolumen verbindet. Zweckmäßigerweise handelt
es sich bei diesem Durchgangskanal gleichzeitig um eine systembedingte Anzapfung aus
dem Mitteldruckbereich.
[0006] Das erfindungsgemäße Zwischengehäuse dient zur thermischen Abtrennung der heißen
Dampfströme, die sich innerhalb des Hoch- und Mitteldruckbereiches ausbreiten, von
dem die Gesamtturbine einkapselnden Außengehäuses. Insbesondere wird zur aktiven Kühlung
der Innenseite des Außengehäuses und der Aussenseite des Zwischengehäuses durch den
Expansionsvorgang innerhalb der Mitteldruckturbine abgekühlter Dampf aus dem Mitteldruckbereich
entnommen und in den sich zwischen dem Zwischengehäuse und dem Außengehäuse bildenden
Zwischenraum eingeleitet. Auf diese Weise ist es möglich, die Temperatur des Außengehäuses
durch gezielte Unterströmung mit Kühldampf um ca. 100° C und mehr zu senken, als im
Falle der herkömmlichen, unmittelbaren Beaufschlagung des Außengehäuses mit Dampfströmungen,
die in die jeweiligen Bereiche der Hoch- und Mitteldruckturbine eingeleitet werden.
[0007] Das Zwischengehäuse erstreckt sich vorzugsweise aus Bereichen der Mitteldruckdampfturbine
über die axiale Trennvorrichtung, die zur Dampfdruckangleichung zwischen Hochdruck-
und Mitteldruckbereich ringförmig um die Rotoranordnung vorgesehen ist, bis hin in
den Hochdruckdampfturbinenbereich. Dabei ist das Zwischengehäuse vorzugsweise Konstruktiv
mit der Trennvorrichtung als Einheit ausgebildet und umschließt ebenso wie die Trennvorrichtung
beidseitig die angrenzenden Bereiche der Rotoranordnung.
[0008] Sowohl im Hochdruck- als auch im Mitteldruckbereich der kombinierten Dampfturbine
weist das Zwischengehäuse Abschnitte auf, an denen Leitschaufeln angebracht sind,
die mit den an der Rotoranordnung angebrachten Laufschaufeln der Hochdruck- bzw. Mitteldruckdampfturbine
in Eingriff stehen. Auf der Seite der Hochdruckdampfturbine ist das Zwischengehäuse
zudem mit dem Außengehäuse dampfdicht verfügt, so daß der Hochdruckbereich der Hochdruckdampfturbine
auf der einen Seite von der Rotoranordnung selbst und auf der anderen Seite von Teilen
des Zwischengehäuses sowie dem Außengehäuse begrenzt wird.
[0009] Auf der Seite der Mitteldruckdampfturbine umgibt das Zwischengehäuse einen in Dampfströmungsrichtung
vorderen Teil der Rotoranordnung derart, daß Leitschaufeln fest am Zwischengehäuse
angeordnet sind, die zwischen die an der Rotoranordnung integrierten Laufschaufeln
hineinragen. Das den Mitteldruckbereich umschließende Zwischengehäuse umfaßt die Rotoranordnung
soweit,dass sich der durch die Rotoranordnung expandierende Dampf soweit abgekühlt
hat, bis sich die Dampftemperatur deutlich unter der Eintrittstemperatur des Dampfes
in den Mitteldruckbereich absenkt. Typischerweise betragen Dampfeintrittstemperaturen
im Mitteldruckbereich etwa 500 - 600° C, die im Laufe der Expansion beim Durchtritt
durch die Rotoranordnung der Mitteldruckdampfturbine auf weit unter 500° C fallen.
[0010] In Dampfrichtung dem Zwischengehäuse nachgeordnet umschließen Teile des Außengehäuses
die Mitteldruckdampfturbine, sind jedoch getrennt durch einen engen Durchgangskanal
vom Zwischengehäuse in Abstand gehalten. Durch den engen Durchgangskanal gelangt stärker
abgekühlter Dampf in das Kühlvolumen zwischen dem Zwischen- und Außengehäuse. Der
auf unter 500 °C expandierte Dampf vermag das Außengehäuse auf das untere Temperaturniveau
zu kühlen, wodurch das Material des Außengehäuses geringeren thermischen Belastungen
ausgesetzt ist.
[0011] Das Kühlvolumen weist ferner wenigstens eine großdimensionierte Ausgangsöffnung auf,
durch die der Kühldampf aus der Dampfturbine abgeleitet werden kann. Die Dimensionierung
der Ausgangsöffnung ist deutlich größer gewählt als der Strömungsquerschnitt des Durchgangskanals
zwischen dem Zwischengehäuse und dem Außengehäuse, so daß im Kühlvolumen ein deutlich
geringerer Druck vorherrscht als im Mitteldruckbereich der Dampfturbine. Aus diesem
Grund wird neben der geringeren Temperaturbelastung das Außengehäuse auch weniger
stark mit hohem Druck von der Innenseite der Dampfturbine belastet, so daß auch die
mechanische Belastung des Materials des Außengehäuses geringer ist als bei herkömmlichen
kombinierten Dampfturbinen.
[0012] Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, die konstruktive Auslegung des Außengehäuses
materialsparend zu dimensionieren und überdies Werkstoffe zu verwenden, die nur noch
den geringeren Temperatur- und Druckbedingungen standhalten müssen. Eine erhebliche
Kostenreduzierung beim Bau derartiger Dampfturbinen ist dadurch zu erreichen.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0013] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die einzige Zeichnung exemplarisch
beschrieben.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0014] In der einzigen Figur ist ein Längsschnitt durch eine kombinierte Dampfturbine dargestellt,
die einen Hochdruckbereich (HD) 1 und einen Mitteldruckbereich (MD) 2 aufweist. Die
Begriffe Hochdruckbereich und Mitteldruckbereich sollen die Bereiche der Dampfturbinenanordnung
definieren, durch die der Dampf nach Eintritt in die Dampfturbine durchströmt. So
gelangt heißer und unter hohem Druck stehender Dampf durch den Einströmkanal 3 in
das Innere der Dampfturbine, die von einem Außengehäuse 4 umgeben ist. Im Inneren
der Dampfturbine ist eine einachsige Rotoranordnung 5 vorgesehen, die zwei voneinander
getrennte Laufschaufelbereiche 5' (HD) und 5'' (MD) vorsieht. Der Laufschaufelbereich
5' der Rotoranordnung 5 begrenzt einseitig das Durchströmungsvolumen 6 des Hochdruckbereiches,
das sich unmittelbar am Ausgang 7 des Einströmkanals 3 anschließt. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel erfolgt die Dampfströmung im Hochdruckbereich 1 von rechts nach
links durch das mit Leit- 8 und Laufschaufeln 9 durchsetzte Durchströmungsvolumen
6. Über eine in der Figur dargestellte Hochdruckaustrittsöffnung 6' sowie Zuleitung
und Einlaßöffnung gelangt der den Hochdruckbereich durchströmte Dampf in das Eingangsvolumen
10 des Mitteldruckbereiches 2 und durchströmt den Mitteldruckbereich von links nach
rechts bis zum Austritt 11 des Mitteldruckbereiches. Aufgrund der zum Hochdruckbereich
1 entgegengesetzten Dampfströmungsrichtung innerhalb des Mitteldruckbereiches werden
derartige kombinierte Dampfturbinen auch als in Gegenrichtung durchströmte Dampfturbinen
bezeichnet. Der die Leit- 8 und Laufschaufeln 9 im Mitteldruckbereich 2 passierende
Dampf entweicht in üblicher Weise über eine Auslaßöffnung 12.
[0015] Für eine Dampfdruckangleichungzwischen dem Durchströmungsvolumen 6 des Hochdruckbereiches
1 und dem Durchströmungsvolumen 11 des Mitteldruckbereiches 2 ist eine Trennvorrichtung
13 vorgesehen, die radial die Rotoranordnung 5 im Mittenbereich mittels einer LWellendichtung
14 umgibt. Beidseitig zur Trennvorrichtung erstreckt sich ein Zwischengehäuse 15,
das giesstechnisch mit der Trennvorrichtung 13 verbunden ist.
[0016] Zur Seite des Hochdruckbereichs 1 begrenzt ein Fortsatz des Zwischengehäuses 15 den
Eintrittsbereich des Durchströmungsvolumens 6. Das Zwischengehäuse 15 überragt dabei
einen Teil der Rotoranordnung 5' und weist die in Dampfströmungsrichtung ersten Leitschaufeln
8 auf, die in den Zwischenraum der Laufschaufeln der Rotoranordnung 5' hineinragen.
Das Zwischengehäuse 15 ist im Hochdruckbereich 1 überdies dampfdicht mit dem Außengehäuse
4 verbunden.
[0017] In den Mitteldruckbereich 2 erstreckt sich das Zwischengehäuse 15 in einer torusartigen
Form und schließt mit seiner, der Rotoranordnung 5'' zugewandten Seite, das Eingangsvolumen
10 ein. Auch im Mitteldruckbereich ist das Zwischengehäuse 15 derart ausgebildet,
daß es in Dampfströmungsrichtung mit den ersten Leitschaufeln 8 verbunden ist, die
in die Zwischenräume der Laufschaufeln 9 der Rotoranordnung 5'' eingreifen. In Dampfströmungsrichtung,
dem Zwischengehäuse 15 im Mitteldruckbereich nachgeordnet, umschließt ein Teil des
Außengehäuses 4 die Rotoranordnung 5''. Der die Rotoranordnung 5'' umschließende Teil
des Außengehäuses ist jedoch mit Abstand vom Zwischengehäuse 15 angebracht, so daß
ein Durchgangskanal 16 eingeschlossen ist, durch den ein Dampfaustritt radial zur
Rotoranordnung 5'' das Kühlvolumen 17 erfolgt, wobei das Kühlvolumen einerseits von
dem Zwischengehäuse 15 und andererseits von der Innenseite des Außengehäuses 4 eingeschlossen
ist. Durch den Durchgangskanal 16 tritt der den Mitteldruckbereich anfangs durchströmte,
expandierte und deshalb abgekühlte Dampf teilweise in das Kühlvolumen 17 ein und vermag
die Innenseite des Außengehäuses 4 und die Aussenfläche des Zwischengehäuses 15 zu
kühlen. Das Kühlvolumen 17 erstreckt sich radial um das gesamte Zwischengehäuse und
erfaßt auch Bereiche auf der Seite des Hochdruckbereiches. Über eine Ausgangsöffnung
18 kann der das Außengehäuse 4 kühlende Kühldampf entweichen.
[0018] Zusätzlich zur Austrittsöffnung ist optional eine Kühlleitung 21 vorgesehen, die
mit dem Kühlvolumen 17 derart verbunden ist, daß durch diese Leitung zur regelbaren
Steigerung der Durchströmung des Kühlvolumens 17 Kühldampf direkt aus dem Kühlvolumen
17 nach Außen strömen kann, ohne daß der Kühldampf die Auslaßöffnung 18 passieren
muß. Die zusätzliche Kühlleitung 21 ist insbesondere bei Anfahrprozessen in Fällen
von großen Lastwechslen bei der Dampfturbine von Vorteil, da auf diese Weise der Kühldampfdurchsatz
durch das Kühlvolumen 17 in weiten Grenzen variiert werden kann. Für eine gezielte
Regelung des Kühlmitteldampfdurchsatzes dient wenigstens ein Regelventil 22, das in
der Kühlleitung eingebaut ist. Die Kühlleitung mündet vorzugsweise im Auslaßbereich
12 des Mitteldruckbereiches.
[0019] Die Innenkontur des Kühlvolumens 17 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß keine
in Durchströmungsrichtung des Kühldampfes vorhandene Toträume gebildet werden.
Durch geeignete Maßnahmen, bspw. durch Gleichrichter, die in Form von Durchströmungsöffnungen
20 ausgebildet sind, wird eine gleichförmige Durchströmung des Kühlvolumens erreicht,
bevor der Kühldampf durch die Auslaßöffnung 18 weitergeführt wird.
[0020] Das Zwischengehäuse 15 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel lösbar fest mit einer
Verhakung 19 mit dem Außengehäuse 4 verbunden.
[0021] Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Zwischengehäuse 15 kann in dem sich dadurch
gebildeten Kühlvolumen 17 abgekühlter Kühldampf bei Temperaturen von unter 500° C,
vorzugsweise 450° C aus dem Mitteldruckbereich 16 abgezweigt werden und auf diese
Weise das Außen- und Zwischengehäuse der Dampfturbine entscheidend gekühlt werden.
Die vorstehend genannten Vorteile hinsichtlich der geringeren Anforderungen an Materialwahl
sowie Wandstärke sind die Folge.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Hochdruckbereich
- 2
- Mitteldruckbereich
- 3
- Einströmungskanal
- 4
- Außengehäuse
- 5
- Rotoranordnung
- 5'
- Rotoranordnung im Hochdruckbereich
- 5''
- Rotoranordnung im Mitteldruckbereich
- 6
- Durchströmungsvolumen des Hochdruckbereiches
- 6'
- Auslaßöffnung im Hochdruckbereich
- 7
- Austrittsöffnung
- 8
- Leitschaufeln
- 9
- Laufschaufeln
- 10
- Eingangsvolumen
- 11
- Durchströmungsvolumen des Mitteldruckbereiches
- 12
- Auslaßöffnung im Mitteldruckbereich
- 13
- Trennvorrichtung
- 14
- Wellendichtung
- 15
- Zwischengehäuse
- 16
- Durchgangskanal
- 17
- Kühlvolumen
- 18
- Ausgangsöffnung
- 19
- Innengehäusefixierung am Aussengehäuse
- 20
- Gleichrichterbohrungen für gleichförmige Umströmung
- 21
- Regelbare Kühldampfleitung
- 22
- Regelventil
1. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine mit einem Hochdruck- (1) und einem Mitteldruckbereich
(2), einer einachsigen Rotoranordnung (5), die den Hochdruck- (1) und Mitteldruckbereich
(2) einseitig begrenzt, einem Außengehäuse (4), das über Ein- und Auslaßöffnungen
(3, 18, 12) verfügt und die Rotoranordnung (5) sowie den Hochdruck- (1) und Mitteldruckbereich
(2) wenigstens teilweise umgibt, sowie einer Trennvorrichtung (13), die den Hochdruckbereich
(1) vom Mitteldruckbereich (2) axial zur Rotoranordnung (5) abdichtet, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Rotoranordnung (5) und Außengehäuse (4) ein kombinierten Zwischengehäuse
(15) vorgesehen ist, das mit seiner von der Rotoranordnung (5) abgewandten Seite zusammen
mit dem Außengehäuse (4) ein Kühlvolumen (17) einschließt, daß das Zwischengehäuse
(15) die Rotoranordnung (5) im Mitteldruckbereich (2) teilweise umgibt, und daß dem,
den Mitteldruckbereich (2) umgebenden Zwischengehäuse (15) in Dampfströmungsrichtung
ein Durchgangskanal (16) nachgeordnet ist, der den Mitteldruckbereich (2) mit dem
Kühlvolumen (17) verbindet.
2. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zwischengehäuse (15) ein kombiniertes Hochdruck/Mitteldruck-Gehäuse ist.
3. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischengehäuse (15) als Verbundkonstruktion mit der Trennvorrichtung (13) verbunden
ist.
4. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischengehäuse (15) wenigstens den in Dampfströmungsrichtung vorderen Bereich
der Rotoranordnung (5') im Hochdruckbereich (1) umschließt.
5. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischengehäuse (15) im Bereich der Hoch(1) und Mitteldruckbereiche (2) Leitschaufeln
(8) vorsieht, die zwischen rotorseitig angebrachte Laufschaufeln (9) eingreifen.
6. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischengehäuse (15) auf der Mitteldruckseite (2) der Dampfturbine ein zum
Mitteldruckbereich geöffnetes Dampfvolumen (10) einschließt, das über wenigstens eine
Einlaßöffnung mit heißem Dampf gespeist wird, der sich in Dampfströmungsrichtung entlang
der Rotoranordnung abkühlt und ein Teil des abgekühlten Dampfes durch den Durchgangskanal
(16) in das Kühlvolumen (17) gelangt.
7. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
heiße Dampf Temperaturen über 500°C, vorzugsweise größer 540°C, und der in das Kühlvolumen
(17) abgeleitete, abgekühlte Dampf Temperaturen unter 500°, vorzugsweise unter 450°C,
aufweist.
8. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außengehäuse (4) Teile der Rotoranordnung (5) unmittelbar umgibt, die jeweils
im Hoch- (1) und Mitteldruckbereich (2) in Dampfströmungsrichtung dem Zwischengehäuse
(15) nachgeordnet sind.
9. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außengehäuse (4) im Bereich des Kühlvolumens (17) wenigstens eine Auslaßöffnung
(18) aufweist.
10. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlvolmen (17) eine Innenkontur aufweist, die für den das Kühlvolumen (17) durchströmenden
Dampf keine Toträume aufweist.
11. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Toträume die Form von Hinterstiche haben.
12. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischengehäuse (15) mit dem Außengehäuse (4) lösbar fest, aber wärmeelastisch
verbunden ist.
13. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Kühlvolumens (17) das Zwischengehäuse (15) und das Außengehäuse (4) dampfdicht
aneinander gefügt sind.
14. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenkontur des Kühlvolumens (17) derart ausgebildet ist, daß der das Kühlvolumen
(17) durchströmende Dampf, das Kühlvolumen (17) gleichförmig und ohne Turbulenzbildung
durchströmt.
15. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine geeignete Durchströmungsöffnung (20) vorgesehen ist, wodurch der Dampf das Kühlvolumen
(17) gleichförmig durchströmt, bevor der Kühldampf durch die Auslaßöffnung (18) des
Außengehäuses (4) strömt.
16. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kühlleitung (21) vorgesehen ist, die mit dem Kühlvolumen (17) verbunden ist,
durch die zur regelbaren Steigerung der Durchströmung des Kühlvolumens (17) bei transienten
Betriebszuständen Kühldampf direkt aus dem Kühlvolumen (17) nach Außen strömen kann,
ohne die Auslaßöffnung (18) zu durchströmen.
17. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Kühlleitung (21) ein Regelventil vorgesehen ist, durch das der Durchsatz des Kühldampfes
im Kühlvolumen steuerbar ist.
18. Kombinierte Mehrdruck-Dampfturbine nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlleitung im Bereich der Auslaßöffnung (12) des Mitteldruckbereiches mündet.