(19)
(11) EP 0 926 412 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1999  Patentblatt  1999/26

(21) Anmeldenummer: 98124439.5

(22) Anmeldetag:  22.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F16K 31/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.12.1997 DE 29722781 U

(71) Anmelder: Bürkert Werke GmbH & Co.
D-74653 Ingelfingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Töpfer, Heinz, Prof. Dr.
    01277 Dresden (DE)
  • Dettmann, Heinrich
    74676 Niedernhall (DE)

(74) Vertreter: Degwert, Hartmut, Dipl.-Phys. 
Prinz & Partner Manzingerweg 7
81241 München
81241 München (DE)

   


(54) Elektromagnetantrieb


(57) Ein Elektromagnetantrieb umfaßt einen von einer Spule (7) umgebenen Magnetkern (4) und einen beweglichen Anker. Der Anker ist mit einem Rückstellelement zu einem Bauteil zusammengefaßt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagnetantrieb, insbesondere zur leistungsarmen Ansteuerung fluidischer Stelleinrichtungen wie Kleinventile und dergleichen.

[0002] Aus der Entwicklung der Bustechnik und dem Wunsch der Entnahme der elektrischen Energie direkt aus dem Bus sowie der Erfüllung von Forderungen an den Einsatz dieser Antriebe in explosionsgefährdeter Umgebung resultiert die Forderung nach leistungsarmen Ansteuerungen für Stellantriebe.

[0003] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Elektromagnetantrieb erreicht, der einen von einer Spule umgebenen Magnetkern und einen beweglichen Anker umfaßt, wobei der Anker mit einem Rückstellelement zu einem Bauteil zusammengefaßt ist.

[0004] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anker als flache Ankerplatte ausgebildet und einem Luftspalt an einer Stirnfläche des Magnetkerns gegenüberliegend angeordnet. Vorzugsweise wird die Ankerplatte durch das Rückstellelement gehalten und geführt. Besonders geeignet als Rückstellelement ist eine elastische Membran, die flächig mit der Ankerplatte verbunden und an ihrem Außenrand eingespannt ist.

[0005] Zur Verbesserung des magnetischen Flusses ist der Magnetkern von einem topfförmigen Joch umgeben und weist gegenüber dem Anker einen radial auswärts gerichteten Kragen auf, der mit dem Joch den Luftspalt begrenzt.

[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Elektromagnetantrieb kann die Spule unmittelbar auf den Magnetkern aufgewickelt werden. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der Magnetkern durch einen zylindrischen Kernkörper gebildet ist, der an jedem axialen Ende einen flanschartigen Kragen trägt. Es ergibt sich eine einfache Bauform, wenn der von dem Luftspalt abgewandte Kragen des Magnetkerns passend in eine Aussparung am Boden des Jochs eingesetzt werden kann.

[0007] Zur weiteren Formung des magnetischen Flusses kann in Gegenüberlage zu der Ankerplatte ein flaches Magnetflußstück angeordnet sein. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Elektromagnetantriebs in einem Magnetventil kann die Zahl der erforderlichen Bauteile dadurch reduziert werden, daß die Membran einem Ventilsitz gegenüberliegend angeordnet ist und unmittelbar als Schließelement wirkt. Vorzugsweise ist das Magnetflußstück ringförmig ausgebildet und umgibt den Ventilsitz koaxial.

[0008] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein Ventilanschluß als den Magnetkern koaxial durchsetzender Kanal ausgebildet und der Ventilsitz koaxial zu dem Magnetkern angeordnet. Eine weitere Verbesserung der Vorrichtung wird erreicht, indem die Ankerplatte mittels der Membran so gehalten und geführt ist, daß sie eine Taumelbewegung zur selbsttätigen Ausrichtung auf dem Ventilsitz ausführen kann.

[0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine Querschnittansicht eines Elektromagnetantriebs.

[0010] In der Figur ist ein Elektromagnetantrieb dargestellt, der in einem Magnetventil verwendet wird. Im unteren Teil 8 eines zweiteiligen Gehäuses ist ein topfförmiges Joch 1 untergebracht. In dem Joch 1 ist ein Elektromagnet aufgenommen, der einen Magnetkern 4 und eine direkt auf den Kern 4 gewickelte Spule 7 umfaßt. Der Kern 4 setzt sich aus einem zylindrischen Kernkörper sowie einem oberen und einem unteren flanschartigen Kragen 5 bzw. 10 zusammen, die an dem oberen bzw. unteren axialen Ende des Kernkörpers ausgebildet sind und sich radial nach außen erstrecken. Das Joch 1 weist in seinem Bodenabschnitt eine Aussparung auf, in die der untere Kragen 10 des Magnetkerns passend eingesetzt ist.

[0011] Auf das untere Gehäuseteil 8 aufgesetzt definiert das obere Gehäuseteil 9 eine Kammer 11, deren Höhe im Vergleich zur Breite gering ist. In der Kammer 11 ist eine flache, bewegliche Ankerplatte 2 angeordnet, die denselben Durchmesser wie das Joch 1 besitzt. Die Ankerplatte 2 ist in einer ersten Schaltstellung des Ventils, bei der der Elektromagnet nicht aktiviert ist, von dem Joch 1 durch einen Spalt 12 getrennt, der nach unten neben dem Joch 1 durch den oberen Kragen 5 des Magnetkerns 4 begrenzt ist. Die Ankerplatte 2 ist mit einem als Membran 3 ausgebildeten Rückstellelement gekoppelt, die an ihrem Außenrand eingespannt ist. Die Membran 3 ist flächig mit der Ankerplatte 2 verbunden, so daß Ankerplatte 2 und Membran 3 ein Bauteil bilden. Dadurch, daß die Ankerplatte 2 fest mit der Membran 3 verbunden ist, wird sie gehalten und in ihren Bewegungen geführt.

[0012] Ein unterer Ventilanschluß R durchsetzt den unteren Gehäuseteil 8 sowie den Magnetkern 4 koaxial und steht mit dem Spalt 12 in Verbindung. Ein oberer Ventilanschluß P verläuft koaxial zu dem unteren Ventilanschluß R und vertikal durch den oberen Gehäuseteil 9 sowie einen daran mittig angeformten Ventilsitz 13. Der Ventilsitz 13 ragt in die Kammer 11 hinein und ist koaxial zu dem Magnetkern 4 angeordnet. Die Membran 3 ist dem Ventilsitz 13 gegenüberliegend angeordnet und liegt in der ersten Schaltstellung des Ventils an dem Ventilsitz 13 an, so daß dadurch die Mündung des Anschlusses P in die Kammer 11 verschlossen ist. Die Ankerplatte 2 ist mittels der Membran 3 so gehalten und geführt, daß sie eine Taumelbewegung zur selbsttätigen Ausrichtung auf dem Ventilsitz 13 ausführen kann.

[0013] Ebenfalls vertikal durch den oberen Gehäuseteil 9 verläuft ein Ventilausgang A, der seitlich versetzt zu dem Anschluß P angeordnet ist und neben dem Ventilsitz 13 in Verbindung mit der Kammer 11 steht.

[0014] In Gegenüberlage zu der Ankerplatte 2 ist in der Kammer 11 ein flaches, ringförmiges Magnetflußstück 6 angeordnet, das den Ventilsitz 13 koaxial umgibt und an einer Innenwand des oberen Gehäuseteils 9 anliegt.

[0015] In der in der Figur gezeigten ersten Schaltstellung des Magnetventils bei nicht aktiviertem Elektromagneten steht der Ventilanschluß P über den Luftspalt 12 und die Kammer 11 in Verbindung mit dem Auslaß A, während die Mündung des Anschlusses P in die Kammer 11 durch die Membran 3 verschlossen ist, d.h. die Membran 3 wirkt unmittelbar als Schließelement. Durch Aktivierung des Elektromagneten wird die Ankerplatte 2 mitsamt der daran angeformten Membran 3 nach unten bewegt und schließt die Mündung des Anschlusses R, wogegen die Mündung des Anschlusses P freigegeben wird. Somit steht nun der Anschluß P über die Kammer 11 mit dem Ausgang A in Verbindung.


Ansprüche

1. Elektromagnetantrieb mit einem von einer Spule (7) umgebenen Magnetkern (4) und einem beweglichen Anker, dadurch gekennzeichnet, der Anker mit einem Rückstellelement zu einem Bauteil zusammengefaßt ist.
 
2. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker als flache Ankerplatte (2) ausgebildet ist und einem Spalt (12) an einer Stirnfläche des Magnetkerns (4) gegenüberliegend angeordnet ist.
 
3. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerplatte (2) durch das Rückstellelement gehalten und geführt ist.
 
4. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückstellelement durch eine elastische Membran (3) gebildet ist, die flächig mit der Ankerplatte (2) verbunden und an ihrem Außenrand eingespannt ist.
 
5. Elektromagnetantrieb nch einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (4) von einem topfförmigen Joch (1) umgeben ist und gegenüber dem Anker (2) einen radial auswärts gerichteten Kragen (5) aufweist, der mit dem Joch (1) den Spalt (12) begrenzt.
 
6. Elektromagnetantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (7) unmittelbar auf den Magnetkern (4) aufgewickelt ist.
 
7. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (4) durch einen zylindrischen Kernkörper gebildet ist, der an jedem axialen Ende einen flanschartigen Kragen (5, 6 bzw. 10) trägt.
 
8. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Spalt (12) abgewandte Kragen des Magnetkerns (4) passend in eine Aussparung am Boden des Jochs (1) eingesetzt ist.
 
9. Elektromagnetantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenüberlage zu der Ankerplatte (2) ein flaches Magnetflußstück (6) angeordnet ist.
 
10. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 4 und einem der Ansprüche 5 bis 9, zur Verwendung in einem Magnetventil, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (3) einem Ventilsitz (13) gegenüberliegend angeordnet ist und unmittelbar als Schließelement wirkt.
 
11. Elektromagnetantrieb nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetflußstück (6) ringförmig ausgebildet ist und den Ventilsitz (13) koaxial umgibt.
 
12. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventilanschluß (R) als den Magnetkern (4) koaxial durchsetzender Kanal ausgebildet ist.
 
13. Elektromagnetantrieb nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (13) koaxial zu dem Magnetkern (4) angeordnet ist.
 
14. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 2 und einem der Anspüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerplatte (2) mittels der Membran (3) so gehalten und geführt ist, daß sie eine Taumelbewegung zur selbsttätigen Ausrichtung auf dem Ventilsitz (13) ausführen kann.
 




Zeichnung