[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Bereich der Signallampen, wie sie
vor allem bei Verkehrssignalen und Verkehrsschildern Verwendung finden. Insbesondere
bezieht sie sich auf eine Verkehrsampel.
[0002] Neben den vielfältigen Beleuchtungsaufgaben gehört auch der Bereich der Signallampen
zur Lampentechnik. Das tägliche Leben kennt viele Anwendungsbereiche für Signallampen:
Genannt seien z. B. der Straßenverkehr, die Schiffahrt und der Schienenverkehr, die
Überwachung und Bedienung von technischen Einrichtungen jeder Art, die Sicherheitsbeschilderung
von Gebäuden oder Verkehrs-, Gewerbe- oder Industrieanlagen wie Flughäfen, Bahnhöfen,
Kinos und dergleichen mehr.
[0003] Dabei sind besondere Anforderungen für das Gebiet der Signallampen kennzeichnend.
Dazu gehören die Zuverlässigkeit, die Betriebsdauer und der Reparatur- und Wartungsaufwand.
Dies rührt nicht nur von Sicherheitsgesichtspunkten her, sondern folgt auch aus der
großen zahlenmäßigen und örtlichen Verbreitung von Signallampen und den damit verbundenen
erheblichen Aufwendungen für Wartung und Instandsetzung.
[0004] Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, daß bei Signallampen je nach Anwendungsfall bestimmte
Bauformen oder Baugrößen erwünscht sind.
[0005] Konventionell werden dabei normale Glühlampen oder Halogenglühlampen verwendet, vor
allem bei solchen Signallampen, die im Betrieb ein- und ausgeschaltet werden müssen.
[0006] Daraus resultierende Nachteile sind zunächst die hohe Vibrationsempfindlichkeit der
Glühwendel. Insbesondere bei Anwendungen im Verkehrsbereich ergeben sich daraus erhebliche
Einschränkungen. Desweiteren haben Glühlampen je nach Lampentyp und verwendeter Betriebsspannung
nur eine realtiv beschränkte Betriebsdauer von einigen tausend Stunden und müssen
dann mit, wie oben erwähnt, teilweise erheblichem Aufwand ausgetauscht werden. Letztlich
ist dabei eine geringe reguläre Betriebsdauer ähnlich nachteilig wie eine anderweitige
Defektanfälligkeit.
[0007] Ein weiterer Aspekt ergibt sich häufig aus besonderen Anforderungen an die Abstrahlcharakteristik.
Dann müssen die Glühlampen in einem optischen System verbaut werden, z. B. mit einem
Spiegelreflektor und/oder mit Linsen. Zunächst kann es dabei zu Fehljustagen und dementsprechenden
Leistungseinschränkungen kommen. Darüberhinaus sind solche optischen Systeme kompliziert
aufgebaut und grundsätzlich anfällig gegen Verschmutzungen, wie sie, vor allem im
Verkehrsbereich, grundsätzlich nicht zu vermeiden sind. Im Ergebnis sind bei regelmäßigen
Wartungsarbeiten aufwendige Innenreinigungen notwendig, bei denen es dennoch nicht
gelingt, die anfänglichen Eigenschaften des Systems gänzlich wieder herzustellen.
[0008] Bei Spiegelreflektoren kann es bei niedrigem Sonnenstand auch zu sogenannten Phantomlichtern
z. B. in Verkehrsampeln kommen. Durch Reflexionen des Sonnenlichts wird dabei ein
Leuchten der betreffenden Signallampe vorgetäuscht.
[0009] Ein weiterer Nachteil, der bei Glühlampenanwendungen häufig notwendigen optischen
Systeme mit Reflektoren oder Linsen sind die notwendige Baugröße und Bauform und das
entsprechende Gewicht. Sie sind in vielen Fällen sehr unerwünscht, vor allem wenn
die Lampe in besonderen Positionen montiert werden muß und sich deswegen bei der Montage
und/oder bei den entsprechenden Halterungen, Masten oder anderweitigen Befestigungsvorrichtungen
ein erheblicher Aufwand ergibt. Jedoch lassen die notwendige Beleuchtung einer größeren
Signalisierungsfläche oder eine z. B. durch Normen vorgegebene Ausstrahlungsrichtung
keine andere Wahl.
[0010] Ein letzter Aspekt ist die Temperaturentwicklung von Glühlampen, die zum einen in
der Gesamtleistung groß und zum anderen stark lokalisiert ist. Die resultierenden
thermischen Zyklen und thermischen Gradienten bilden eine Belastung für die Lampe
und ihre technische Umgebung, und zwar Insbesondere bei nichtstationären Betriebszuständen.
Das Ergebnis ist eine relativ beschränkte Schaltfestigkeit.
[0011] Eine bekannte Möglichkeit zur Behebung einiger der genannten Nachteile besteht in
der Verwendung von lichtemittierenden Dioden (LEDs); sie sind jedoch häufig wegen
ihrer Abstrahlcharakteristik ungeeignet. Ferner besteht ein Nachteil darin, daß der
bei vielen Signallampenanwendungen wichtige und auch häufig genormte Farbort nicht
einstellbar ist oder bei Verwendung von Leuchtstoffen wegen Stabilitätsproblemen nicht
dauerhaft einstellbar ist.
[0012] Dieser Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine neue Signallampe anzugeben,
die Möglichkeiten zur Vermeidung der erwähnten Schwierigkeiten bietet.
[0013] Erfindungsgemäß wird dieses Problem gelöst durch eine Gasentladungslampe mit einem
für sichtbare Strahlung zumindest teilweise transparenten und mit einer Gasfüllung
gefüllten Entladungsgefäß und mit einer dielektrischen Schicht zwischen zumindest
einer Entladungselektrode und der Gasfüllung für eine dielektrisch behinderte Entladung
in dem Entladungsgefäß, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe eine Signallampe mit
einer Signalfläche ist und das Entladungsgefäß eine durchgehende Begrenzungsfläche
aufweist, die der Signalfläche entspricht.
[0014] Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß viele konventionelle Vorbehalte
gegen die Verwendung von Gasentladungslampen im Bereich der Signallampentechnik entweder
technisch überwunden werden können oder die damit verbundenen Nachteile zugunsten
anderer Vorteile in Kauf genommen werden können. Zunächst spricht gegen die Verwendung
von Gasentladungslampen gegenüber Glühlampen oder Halogenglühlampen die Notwendigkeit
der Verwendung aufwendiger Startschaltungen oder elektronischer Vorschaltgeräte. Andererseits
sind gerade im Bereich der elektronischen Vorschaltgeräte wesentliche Fortschritte
zur Verringerung des Preises und der Baugröße erzielt worden, und auch im Bereich
der konventionellen Halogenglühlampen werden durch Transformatoren in der Niedervolttechnik
ähnliche Nachteile in Kauf genommen.
[0015] Ein weiterer Punkt ist die durch den Startvorgang verringerte Schaltfestigkeit von
Gasentladungslampen. Hier hat sich herausgestellt, daß sich durch Gasentladungslampen
mit dielektrisch behinderter Entladung Schaltfestigkeiten erzielen lassen, die die
konventioneller Glühlampen bei weitem übersteigen und im wesentlichen nur durch die
Stabilität der verwendeten Leuchtstoffe oder Leuchtstoffmischungen bestimmt sind.
Durch die gegenüber den Glühwendeln unempfindliche Elektrodenform und die kleineren
thermischen Zyklen im Betrieb kann die Schaltfestigkeit nun als Vorteil der Gasentladungslampen
mit dielektrisch behinderter Entladung gegenüber konventionellen Glühlampen gewertet
werden. Auch hier hat sich ein von der konventionellen Gasentladungslampentechnik
herrührendes Vorurteil als in diesem Spezialfall nicht begründet erwiesen.
[0016] Ein weiterer Punkt, der zunächst gegen den Einsatz von Entladungslampen spricht,
hängt mit der durchgängigen Verwendung von Quecksilber in den entsprechenden Gasfüllungen
zusammen. Quecksilber hat nicht nur nachteilige Umweltaspekte sondern sorgt auch für
nachteilige Temperatur-Eigenschaften der Lampe. Dies betrifft zunächst die Sofortlichteigenschaften,
also die (mangelnde) Möglichkeit, unmittelbar nach dem Einschalten die volle Lichtleistung
abzugeben. Zudem ist dieses Problem auch noch von den Außentemperaturen abhängig,
also bei kalter Umgebung besonders ausgeprägt. Es hat sich nun jedoch herausgestellt,
daß bei Verwendung einer Lampe mit dielektrisch behinderter Entladung keine Quecksilber
enthaltenden Gasfüllungen mehr notwendig sind, womit diese Probleme vollständig entfallen.
[0017] Ein wesentlicher Vorteil dieser Erfindung besteht in der an die individuellen Anforderungen
sehr flexibel in Form und Größe anpaßbaren Geometrie insbesondere von Flachstrahler-Entladungslampen.
Dabei zeichnen sich Entladungslampen durch eine weitgehend homogene Verteilung der
Lichterzeugung über das Entladungsvolumen aus, so daß zusätzliche optische Bauelemente
häufig entfallen können. So sind die z. B. bei Verkehrsampeln das störende Phantomlicht
erzeugenden Spiegelreflektoren und die zur Verringerung des Phantomlichts eingesetzten
zusätzlichen Blenden nicht notwendig. Es kann vielmehr durch die Flachstrahler-Entladungslampe
allein ein hinsichtlich des Phantomlicht-Effektes wesentlich besseres Ergebnis erzielt
werden als bei Verwendung dieser Bauteile im konventionellen Fall, wodurch sich ein
wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit ergibt.
[0018] Zwar haben die Spiegelreflektoren zu der Möglichkeit geführt, die Richtungsverteilung
der Lichtabstrahlung sehr gut einstellen und wählen zu können. Insoweit bestanden
Bedenken, bei Gasentladungslampen, insbesondere wenn auf zusätzliche Spiegelreflektoren
verzichtet wird, eine zu ungerichtete Abstrahlung z. B. in den Halbraum zu erhalten,
die in den wirklich entscheidenden Richtungen keine hinreichende Leuchtdichte erzeugt.
Wie weiter unten ausgeführt ist, haben sich jedoch erfindungsgemäß Möglichkeiten gefunden,
die Leuchtdichteverteilung auch bei flächig abstrahlenden Gasentladungslampen zu konzentrieren,
wenn dies in einem bestimmten Anwendungsfall notwendig ist.
[0019] Mit dem Verzicht auf Spiegelreflektoren, Blenden und andere separate optische Bauelemente
entfallen auch die vor allem dadurch beim Stand der Technik entstandenen Vorgaben
an die äußere Form der Signallampe oder - leuchte, z. B. im Hinblick auf eine gewisse
Mindestdicke, auf die zumindest bevorzugte Verwendung einer runden Außenform usw.
Entsprechendes gilt für die Gewichtsersparnis.
[0020] Dementsprechend entfallen auch die eingangs beschriebenen Probleme mit der inneren
Verschmutzung von Signallampen, z. B. Verkehrsampeln. Da durch entsprechende Wahl
des Leuchtstoffs oder der Leuchtstoffmischung sehr viele Farbörter getroffen werden
können, spart man häufig die konventionell notwendigen Filterscheiben. Damit gewinnt
man nicht nur in der Lichtausbeute, vielmehr entfällt der Bereich Innenreinigung vollständig.
Bei entsprechend dichter bzw. gekapselter Ausführung der erfindungsgemäßen Signallampe
kann die gelegentlich notwendige Außenreinigung besonders einfach durchgeführt werden,
z. B.mit einem auch aus größerer Entfernung einsetzbaren Wasserstrahl.
[0021] In den Zusammenhang mit der Einsparung der konventionell benötigten Reflektoren,
Filterscheiben usw. gehört auch der Vorteil der Erfindung, daß die aufwendige und
durch die Verstellung aufgrund der thermischen Zyklen im Betrieb oder zumindest beim
Glühlampenwechsel erforderliche Justage der Position der Glühlampe bzw. ihres Sockels
ebenfalls entfällt.
[0022] Leuchtstofflampen sind ferner grundsätzlich weniger empfindlich gegenüber Vibrationen
als Glühlampen und eignen sich schon von daher sehr viel besser für verschiedene mechanischen
Erschütterungen oder Vibrationen ausgesetze Einsatzorte von Signallampen, vor allem
im Verkehrsbereich.
[0023] Bei dieser Erfindung ist vor allem an Flachstrahler-Entladungsgefäße gedacht, bei
denen eine durchgehend flächige Gestalt des Entladungsvolumens unmittelbar zumindest
im wesentlichen die Form des Flachstrahlers vorgibt. Im Gegensatz dazu sind z. B.
konventionelle Röhren-Entladungsgefäße, die beispielsweise eine flache Streuscheibe
hinterleuchten, keine durchgehend flächigen Entladungsgefäße, wenn sie zur Ausfüllung
der zu hinterleuchtenden Fläche entsprechend gewendelt oder in Serpentinen geführt
sind. Natürlich kann der Flachstrahler dennoch gewellte Oberflächen haben oder in
seiner Flächigkeit gebogen sein.
[0024] Die in Anspruch 1 erwähnte Signalfläche ist die zur Ausübung der Signalfunktion der
Signallampe verwendete Fläche. Sie kann eine Signalfarbe haben, Schriftzüge aufweisen,
Gefahrensymbole tragen usw. Diese Signalfläche muß mit der zugeordneten Begrenzungsfläche
des Entladungsgefäßes nicht identisch sein und kann beispielsweise durch verschiedene
optische Zwischenschichten davon getrennt sein. Die Signalfläche wird jedenfalls zumindest
in wesentlichen Teilen durch die Begrenzungsfläche hindurch hinter-leuchtet bzw. beleuchtet
und entspricht ihr zumindest in diesem Sinn. Bevorzugt sind die Signalfläche und die
entsprechende Begrenzungsfläche auch geometrisch im wesentlichen deckungsgleich.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Elektroden des Flachsträhler-Entladungsgefäßes
auf einer seiner Flächen angeordnet, und zwar insbesondere so, daß sie nebeneinander
verlaufen. Durch diese gemeinsame Anordnung auf einer Fläche des Entladungsgefäßes
ergibt sich die Möglichkeit einer besonders einfachen Herstellung, weil nur eine Fläche
mit Elektrodenstrukturen beschichtet werden muß. Außerdem lassen sich dadurch besonders
gleichmäßig die Fläche ausfüllende Entladungsstrukturen erzeugen. Dies wird aus der
Beschreibung des weiter unten folgenden Ausführungsbeispiels deutlich.
[0026] Bei dieser bevorzugten Form der Entladungselektroden können weiterhin die Entladungsanoden
und die Entladungskathoden aus einer Mehrzahl parallel verlaufender Entladungsanoden
und -kathoden jeweils gemeinsam an einer gemeinsamen Seite (der Anoden bzw. der Kathoden)
verbunden und an einem einzigen Anoden- bzw. Kathodenanschluß angeschlossen sein.
Insbesondere ist dabei, wie beim Ausführungsbeispiel gezeigt, an eine geradlinige
Form der Entladungsanoden und -kathoden mit an entgegengesetzten Seiten zu einer kammartig
verzahnten Anordnung der Entladungsanoden und -kathoden verlaufenden gemeinsamen Anschlüssen
zu denken.
[0027] Zugunsten einer verbesserten Kontrolle und damit einer größeren Gleichmäßigkeit der
Anordnung der Einzelentladungen bzw. Entladungsstruktur im Entladungsvolumen können
auf den Elektroden Vorsprünge zur lokalen Festlegung jeweils eines einzelnen Entladungselements,
also einer einzelnen aus der Mehrzahl von Entladungen, vorgesehen sein. Auch hierzu
wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0028] Bei der dielektrisch behinderten Entladung muß zumindest die Anodenseite mit einer
dielektrischen Schicht bedeckt sein. Die auch im Hauptanspruch aufgeführte dielektrische
Schicht kann allerdings auch durch eine Wand des Entladungsgefäßes gebildet sein,
wenn zumindest ein Teil der Elektroden auf der Außenseite dieser Wand aufgebracht
ist.
[0029] In vielen Fällen, vor allem wenn die Lichtabstrahlung nur nach einer Seite erfolgen
soll, ist die Verwendung einer Reflexionsschicht auf einer Entladungsgefäßwand vorgesehen,
und zwar zur im Gegensatz zum Spiegelreflektor diffusen Reflexion des Lichts aus der
Lampe. Üblicherweise enthalten Gasentladungslampen auf den Wänden des Entladungsgefäßes
Leuchtstoffschichten, wobei dann die Reflexionsschicht auf der der Entladung abgewandten
Seite der Leuchtstoffschicht liegen sollte. Die Verwendung eines Leuchtstoffs ist
für diese Erfindung jedoch nicht zwingend. Sollten dielektrisch behinderte Entladungen
möglich werden, bei denen das gewünschte Licht unmittelbar in der Entladung erzeugt
wird, so ist diese Erfindung auch ohne Leuchtstoff ausführbar.
[0030] Das Abstrahlverhalten der Gasentladungs-Flachstrahler ist grundsätzlich relativ diffus,
d. h. in alle Austrittsrichtungen aus der Ebene des Flachstrahlers gerichtet. Dies
gilt gleichermaßen auch bei optionaler Verwendung einer diffusen Reflexionsschicht.
Für manche Anwendungen ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vorzuziehen, bei
der der im wesentlichen (bei einseitiger Reflexionsschicht) den Halbraum erfassende
Raumwinkelbereich der Lichtabstrahlung eingeengt wird auf einen engeren Raumwinkelbereich.
Dabei werden erfindungsgemäß Leuchtdichteverstärkungsschichten, insbesondere Fresnellinsen
oder Prismenfolien bzw. Prismenplatten als einfache flache optische Elemente auf dem
Flachstrahler eingesetzt. Insbesondere können als Prismenfolien sogenannte Helligkeitsverstärkungsfolien
(Brightness Enhancer) verwendet werden, die den Kegel des Lichtaustritts in eine Dimension,
oder bei Verwendung zweier in ihrer Prismenlängsrichtung rechtwinklig gekreuzter Helligkeitsverstärkungsfolien
in zwei Dimensionen, verengen. Solche Helligkeitsverstärkungsfolien werden weiter
unten beim Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Die Leuchtdichteverstärkungsschichten
können aber auch prismenfrei, etwa mit einer Brechungsindexvariation, aufgebaut sein.
[0031] Weiterhin kann eine diffus streuende Folie oder Platte Verwendung finden, bei gleichzeitiger
Verwendung einer Prismenfolie sinnvollerweise lampenseitig davon. Ein solcher Diffusor
ist vor allem dann von Vorteil, wenn eine größere Fläche des Entladungsgefäßes durch
Stützstellen, also quer zur Ebene des Flachstrahlers verlaufende Kleine Säulen zwischen
den das Entladungsvolumen einschließenden Platten, stabilisiert ist. Durch den Diffusor
sind diese Stützstellen optisch weniger wahrzunehmen.
[0032] Als bevorzugtes Entladungssystem für die hier weitgehend hinsichtlich ihres geometrischen
und elektrotechnischen Aufbaus beschriebene Entladungslampe kommt das Xe-Excimer-System
in Betracht. Dieses wird vorzugsweise mit einem gepulsten Entladungsbetrieb verwendet.
Zu den Einzelheiten von Xe-Excimer-Entladungs-lampen und zum gepulsten Entladungsbetrieb
wird verwiesen auf die Anmeldungen WO 94/23442 bzw. DE-P 43 11 197.1 und WO 97/04625
bzw. DE 195 26 211.5, deren Offenbarung hier in Bezug genommen und eingeschlossen
ist.
[0033] Diese Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf Signallampen jeder Art. Verschiedene
Anwendungsgebiete wurden bereits in der Einleitung geschildert. Besonders sinnvoll
ist sie jedoch vor allem im Verkehrsbereich und zwar sowohl im Straßenverkehr, Schienenverkehr,
Schiffsverkehr als auch Flugverkehr. Ein besonderer Gesichtspunkt der Erfindung bezieht
sich demnach auf ein Verkehrsschild oder ein Verkehrssignal, das eine erfindungsgemäße
Signallampe enthält oder aus ihr besteht. Viele der genannten Vorteile der Erfindung,
etwa die geringere Verschmutzungsanfälligkeit, das Phantomlicht-Problem, die längere
Betriebsdauer vor allem bei vibrationsbelasteten Einsatzorten, die verbesserte Schaltfestigkeit
usw. spielen im Bereich von Verkehrsschildern und Verkehrssignalen eine besonders
große Rolle.
[0034] Dabei ist insbesondere auch an eine Verkehrsampel zu denken, deren zwei oder drei
verschiedenfarbige Signallampen jeweils ein erfindungsgemäßer Leuchtstoffflachstrahler
sind. Hierauf bezieht sich auch das Ausführungsbeispiel. Wichtig ist aber auch die
Anwendung als Kraftfahrzeuglampe, z. B. Bremslicht, oder Richtungsanzeiger, die auch
um eine Fahrzeugecke herumgebaut und dazu gekrümmt ausgelegt sein kann. In allen diesen
Fällen, wie generell bei Signallampen, ist es von besonderem Vorteil, die häufig genormte
Farbe, genauer den Farbort, bereits durch die richtige Leuchtstoffoder Leuchtstoffmischungswahl
einstellen zu können. Dabei bestehen nicht nur besonders gute technische Möglichkeiten
der genauen Einstellung des Farb-ortes, sondern es erübrigt sich häufig auch die konventionelle
Farbfiltertechnik.
[0035] Es folgt eine Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels, nämlich einer Signallampe
für eine Verkehrsampel. Dieses Ausführungsbeispiel ist in den Figuren dargestellt,
und zwar zeigt:
Figur 1 eine geschnittene Draufsicht auf die Signallampe für eine Verkehrsampel,
Figur 2 eine geschnittene Seitenansicht durch die Signallampe,
Figur 3 eine Draufsicht auf eine Bodenplatte der Signallampe, wobei die Elektrodenstruktur
dargestellt ist,
Figur 4 eine schematische Darstellung von drei zu einer Verkehrsampel zusammengesetzten
Signallampen nach den Figuren 1 bis 3.
[0036] In Figur 1 ist eine runde Signallampe 1 für eine Verkehrsampel gezeichnet. Die Schnittansicht
zeigt das Entladungsvolumen innerhalb des Kleinsten Kreises 2. Dabei sind Schnitte
durch in einem quadratischen Raster von 34 mm Kantenlänge angeordnete Stützstellen
3 als kleine runde Punkte eingezeichnet. Der Bereich zwischen dem kleinsten Kreis
2 und dem mittleren Kreis 4 stellt die seitliche Abdichtung des Entladungsvolumens
gegenüber der Außenwelt dar. Der äußere Kreis 5 ist der Außenrand von das Entladungsvolumen
nach oben und nach unten (in der Sichtweise der Figur) begrenzenden Glasscheiben 6
und 7. Diese Glasscheiben sind in Figur 2 im Schnitt dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
betragen die Durchmesser der drei Kreise 2,4 und 5 200, 220 bzw. 240 mm.
[0037] Figur 2 zeigt einen Schnitt in einer im Vergleich zu Figur 1 senkrechten Richtung.
Zwischen den beiden Glasplatten 6 und 7 ist eine Xe-Entladungsfüllung eingeschlossen.
Typische Dicken für die Glasplatten sind jeweils 2,5 mm und für die Gasfüllung 8 etwa
5 mm. Auf der unteren Glasplatte 7 sind zunächst Ag-Elektroden 9 im Querschnitt eingezeichnet,
deren Geometrie anhand Figur 3 näher beschrieben wird. Auf den Elektroden 9 befindet
sich eine Glaslotschicht 10, die das Dielektrikum der dielektrisch behinderten Entladung
bildet. Es folgt eine Reflektorschicht 11 aus Al
2O
3 oder TiO
2 zur diffusen Reflexion des in der Lampe 1 erzeugten Lichts. Über der Reflektorschicht
11 liegt eine Leuchtstoffschicht 12 zur Lichterzeugung. Eine gleiche Leuchtstoffschicht
12 befindet sich auch an der unteren Seite der in der Abbildung oberen Glasplatte
6. Diese Leuchtstoffschichten sind auf den jeweiligen Anwendungsfall, insbesondere
den gewünschten Farbort, hin optimiert. Für das vorliegende Beispiel einer Verkehrsampel
befinden sich bevorzugte Leuchtstoffe bzw. Leuchtstoffkombinationen in der hiermit
in ihrem Offenbarungsgehalt in Bezug genommenen Anmeldung der gleichen Anmelderin
vom gleichen Tag mit dem Titel:

Signallampe und Leuchtstoffe dazu".
[0038] In manchen Anwendungsfällen, z. B. bei der roten Signallampe der Verkehrsampel, kann
es sinnvoll sein, auf der Glasplatte 6 ein Farbfilter 13 vorzusehen, vergleiche die
eben zitierte Anmeldung.
[0039] Oberhalb der Glasplatte 6 und des optischen Farbfilters 13 liegt ein Diffusor 14,
der das von den Leuchtstoffschichten 12 erzeugte und von der Reflektorschicht 11 reflektierte
Licht soweit diffus streut, daß die in Figur 1 zu erkennenden Stützstellen im Leucht-Erscheinungsbild
der Signallampe nur noch schwach zu erkennen sind.
[0040] Die auf die Glasplatten 6 und 7 aufgebrachten Elektroden und Schichten 9-12 können
besonders einfach nach dem Siebdruckverfahren hergestellt werden.
[0041] Das Siebdruckverfahren ist u. a. zur Strukturierung der Elektroden vorteilhaft. Der
Einfachheit halber wird es auch für die anderen Schichten verwendet.
[0042] Auf dem optionalen Farbfilter 13 und dem Diffusor 14 wiederum liegen zwei mit ihren
Prismenlängsachsen gekreuzte Leuchtdichteverstärkungsfolien 15 und 16. Solche Leuchtdichteverstärkungsfolien
sind Prismenfolien, die durch Brechung des Lichts an den Prismenflächen eine Verengung
des Abstrahlkegels des Lichts in der Ebene senkrecht zu der Prismenlängsachse bewirken.
Ein Beispiel hierfür sind die von dem Hersteller 3M kommerziell erhältlichen

Brightness Enhancement"-Folien. Der Anstellwinkel der Prismen kann je nach Anwendung
optimiert werden, um das abgestrahlte Licht im erforderlichen Umfang auszurichten.
[0043] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Signalfläche die leuchtende Fläche auf der
oberen Leuchtdichteverstärkungsfolie 16. Die Signalfuuktion reduziert sich auf das
Leuchten der roten, gelben oder grünen Signallampe 1. Andererseits ist die im Sinn
des Anspruchs 1 der Signalfläche entsprechende Begrenzungsfläche des Entladungsgefäßes
die obere Glasplatte 6. Von der Zwischenschaltung der verschiedenen optischen Schichten
abgesehen, entsprechen sich diese Flächen und sind deckungsgleich.
[0044] Die Figur 3 zeigt eine der Figur 1 vergleichbare Draufsicht, wobei jedoch nur die
Geometrie der in Figur 1 nicht zu erkennenden Elektroden 9 auf der unteren Glasplatte
7 eingezeichnet ist. Man erkennt eine verzahnte Grundgeometrie, die zwei geraden,
ineinander geschobenen Kämmen ähnelt. Bei dieser kammartigen Geometrie liegen die
links in der Figur eingezeichneten Anoden 9a jeweils paarweise beieinander, während
die rechts eingezeichneten Kathoden 9k jeweils einzeln zwischen benachbarten Anodenpaaren
liegen. Die Kathoden 9k weisen entlang ihrer Länge regelmäßig beidseitig alternierend
angeordnet kleine Vorsprünge 17 auf, die zur räumlichen Festlegung jeweils einer Einzelentladungsstruktur
dienen. Zu dieser Elektrodenstruktur wird verwiesen auf die Anmeldung DE 196 36 965.7,
deren Offenbarung hier eingeschlossen ist. Der nächste Abstand zweier Abstände beträgt
bei diesem Ausführungsbeispiel 5 mm bzw. zwischen gleichseitigen Vorsprüngen 10 mm.
[0045] Der Flächenbereich der Beschränkung der Anoden- und Kathodenkärmme 9a bzw. 9k entspricht
dem bei Figur 1 bereits erwähnten inneren Kreis 2. Die Elektroden sind jeweils auf
der linken bzw. der rechten Seite in der Figur zu einem gemeinsamen Anoden- bzw. Kathodenanschluß
zusammengeführt, der auf dem äußeren Umfang des bei Figur 1 als Außenrand der Glasplatten
eingeführten äußeren Kreises 5 liegt. Diese jeweils Kreissegmente über die Längserstreckung
des Innenkreises 2 darstellenden gemeinsamen Anschlüsse sind, in der Figur 3 unten,
zu einem Anodenanschluß bzw. zu einem Kathodenanschluß herausgeführt.
[0046] Figur 4 schließlich veranschaulicht in einer schematischen Ansicht, wie drei der
bisher beschriebenen Signallampen 1 zu einer Verkehrsampel zusammengefaßt sind. Dabei
kann wegen der besonderen Bauform der einzelnen Signallampen 1 ein sehr flaches Gehäuse
18 verwendet werden, das im übrigen die übliche hohe rechteckige Form aufweist. Die
bei konventionellen Verkehrsampeln mit Glühlampen verwendeten Elemente wie Streuscheiben,
Schirme und Parabolspiegel können hierbei weggelassen werden. Trotzdem werden die
bereits beschriebenen Vorteile der Erfindung erreicht, insbesondere tritt der Phantomlichteffekt
nicht mehr auf, weil kein Spiegelreflektor vorhanden ist, der das schräg eintreffende
Sonnenlicht reflektieren könnte. Eine solche Verkehrsampel 19 könnte an einem sehr
einfach und leicht aufgebauten Ständer befestigt werden, durch das geringe Gewicht
aber auch ohne weiteres an Seilen aufgehängt werden und bietet insgesamt aufgrund
der wesentlichen Vereinfachungen bei Gewicht und Volumen und der großen Freiheit für
das Gehäuse 18 vielfache Einsatzmöglichkeiten.
[0047] Im Fall von Kraftfahrzeug-Signallampen ist die Freiheit in der Formwähl im Hinblick
auf das Karosseriedesign von großer Bedeutung. Im einfachsten Fall kann man sich die
in Figur 1-3 dargestellte Signallampe auch als kreisrundes rotes Rücklicht oder kreisrunden
gelben Richtungsanzeiger eines Pkw vorstellen. Die Lampe kann dabei auch um eine Fahrzeugecke
herumgekrümmt sein. Dies kann vor allem bei Heck-, Bremslicht- oder Richtungsanzeigelampen
von Vorteil sein, die dann auch von der Seite des Fahrzeugs aus von anderen Verkehrsteilnehmern
erkannt werden können. Da die Erfindung die Konstruktion besonders flacher Kraftfahrzeuglampen
ermöglicht, ist eine solche Herumführung um eine Kraftfahrzeugecke ohne die dadurch
konventionellerweise vorgegebene erhebliche Bautiefe in die Karosserie hinein möglich.
1. Gasentladungslampe (1) mit einem für sichtbare Strahlung zumindest teilweise transparenten
und mit einer Gasfüllung (8) gefüllten Entladungsgefäß und mit einer dielektrischen
Schicht (10) zwischen zumindest einer Entladungselektrode (9) und der Gasfüllung für
eine dielektrisch behinderte Entladung in dem Entladungsgefäß,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe (1) eine Signallampe mit einer Signalfläche
ist und das Entladungsgefäß eine durchgehende Begrenzungsfläche (6) aufweist, die
der Signalfläche entspricht.
2. Signallampe (1) nach Anspruch 1, bei der die Entladungselektroden (9) auf einer der
Signalfläche gegenüberliegenden Fläche (7) des Entladungsgefäßes angeordnet sind.
3. Signallampe (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der eine Mehrzahl parallel verlaufender
Entladungsanoden (9a) bzw. -kathoden (9k) jeweils an einer gemeinsamen Seite der Anoden
(9a) bzw. Kathoden (9k) gemeinsam verbunden und an einem einzigen Anoden- bzw. einem
einzigen Kathodenanschluß angeschlossen sind.
4. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der mindestens eine der
Entladungselektroden (9) eine Struktur von Vorsprüngen (17) zur lokalen Festlegung
der einzelnen Entladungselemente der dielektrisch behinderten Entladung aufweist.
5. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der zumindest ein Teil
der Elektroden (9) des Entladungsgefäßes auf der Außenseite einer Wand aufgebracht
ist und die dielektrische Schicht durch die Wand gebildet ist.
6. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer Reflexionsschicht
(11) auf einer Wand des Entladungsgefäßes zur diffusen Reflexion des Lichts aus der
Signallampe (1).
7. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem auf der der Signalfläche
entsprechenden Begrenzungsfläche (6) des Entladungsgefäßes angeordneten Diffusor (14).
8. Signallampe (1) nach Anspruch 7 mit einer auf der der Signalfläche entsprechenden
Begrenzungsfläche (6) des Entladungsgefäßes und auf dem Diffusor (14) angeordneten
Leuchtdichteverstärkungsschicht, etwa einer Prismenfolie (15, 16), Prismenplatte oder
Fresnellinse.
9. Signallampe (1) nach Anspruch 8 mit zwei in ihrer Prismenlängsrichtuilg rechtwinklig
gekreuzten Helligkeitsverstärkungsfolien (15, 16) als Prismenfolien.
10. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ausgelegt für eine Xe-Excimer-Entladung.
11. Signallampe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche betrieben durch eine gepulste
Energieeinkopplung.
12. Verkehrsschild oder -signal mit einer Signallampe (1) nach einem der vorstehenden
Ansprüche.
13. Verkehrssignal nach Anspruch 12 als Verkehrsampel (19).
14. Verkehrssignal nach Anspruch 12 als Kraftfahrzeuglampe.
15. Kraftfahrzeuglampe nach Anspruch 14 als um eine Fahrzeugecke herumreichende, gekrümmte
Heck-, Bremslicht- oder Richtungsanzeigelampe.