[0001] Die Erfindung betrifft eine gewebte textile kettabgestufte, in der Konfektion um
90° aus der Webrichtung gedreht zu verarbeitene Fixiereinlage sowie ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu ihrer Herstellung.
[0002] Textile Fixiereinlagen sind verklebbare Einlagestoffe. Es handelt sich um textile
Flächengebilde, auf die ein- oder beidseitig ein Klebemittel aufgebracht ist. Die
Fixiereinlage wird mit einem anderen textilen Flächengebilde, z.B. einem Oberstoff
eines Bekleidungsstückes dauerhaft zu einem Laminat verklebt und soll bestimmte Gebrauchseigenschaften
des Oberstoffs des Bekleidungsstückes gewährleisten.
[0003] Die Erfindung befaßt sich mit sog. Gewebe-Einlagen, die vornehmlich zur Frontfixierung
von Damenoberbekleidungsstücken verwendbar sind. Dafür sollen diese Substrate nicht
nur stabilisieren, versteifen, formen und füllen, sondern auch leichtgewichtig und
weich sein. Außerdem soll eine Einlage eines Oberbekleidungsstückes in drei Zonen,
nämlich im Schulter-/Brust-, Übergangs- und Schoßbereich unterschiedlich wirken. Bei
leichtgewichtigen Einlagen wird die Einlage meist mittels Doppelfixierung mehrschichtig
bzw. mehrlagig, z.B. im Schulter-/Brustbereich aufgebaut. Eine derartige Bereichsdifferenzierung
zur Erfüllung der Aufgaben der leichtgewichtigen Einlagen in unterschiedlichen Bereichen
erfordert eine erhebliche Lagerhaltung und einen hohen Arbeitsaufwand und ist insbesondere
kostenintensiv. Zudem kann sich diese mehrschichtige Einlage nicht optimal den Bewegungen,
z.B. den Dehnungen und Schrumpfungen, der sog. Krumpfvarianz, des Oberstoffs anpassen
bzw. angleichen und schafft insbesondere insofern Probleme beim Tragen und Reinigen
des Kleidungsstückes mit organischen Lösungsmitteln, währenddessen die verschiedenen
Stoffarten, insbesondere Oberstoffarten, unterschiedliche, z.B. irreversible Bewegungen
ausführen.
[0004] Neuerlich kommen vermehrt mono- oder multielastische Oberstoffe auf den Markt. Für
diese Oberstoffe sind zwar entsprechende schußelastische oder schuß- und kettelastische
Frontfixiergewebe, die texturierte Synthesefasern in Form von z.B. Polyestergarnen
im Schuß oder in Schuß und Kette enthalten, mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften
der Gewebebahnen entwickelt worden. Die mehrschichtige Verwendung dieser Einlagen
behindert aber eine ausreichende Anpassung bzw. harmonische Maßänderung des Einlagenmaterials
an das Oberstoffmaterial, z.B. beim Reinigen derart, daß diese Einlagen trotz Elastizität
für elastische Oberstoffe ebenfalls mangels ausreichender Anpassungsfähigkeit als
nahezu unbrauchbar zu bewerten sind. Bisher können Oberbekleidungsstücke insbesondere
aus den obengenannten Gründen und wegen der Krumpfdisharmonien allenfalls chemisch
gereinigt werden. Neuerliche Immissionsschutzverordnungen drängen die chemische Reinigung
mehr und mehr in den Hintergrund. Gefordert wird zunehmend die Möglichkeit der Vollreinigung
auch von Damen- und Herren-Oberbekleidung in z.B. Haushaltswaschmaschinen mit hauptsächlich
Wasser oder der mehr und mehr eingesetzten Naßreinigung auf gewerblicher Basis. Hierfür
gibt es noch keine Oberbekleidungsstücke, die bezüglich der Fixiereinlage ausreichend
krumpfharmonisiert sind.
[0005] Bekannt sind zur Verwendung für Oberstoffe mit mono- und multielastischen Eigenschaften
auch geraschelte, sog. Mehrbereichseinlagen (Kettwirkware mit Schußeintrag) (EP-A
0 080 946), die einstückig ausgebildet sind und Zonen vorbestimmter unterschiedlicher
Eigenschaften in Schußrichtung bzw. Querrichtung aufgrund von Kettabstufungen aufweisen.
Diese Einlagen erfordern nicht nur eine komplizierte Konstruktion und Spezialmaschinen,
sondern erbringen auch nicht die gewünschten Eigenschaften bezüglich Dimensionsänderungen,
insbesondere beim Tragen und Reinigen durch Waschen. Außerdem wird sehr viel Material
bei der Herstellung des Einlagenstoffes verbraucht, das nicht den gewünschten Eigenschaften
dient.
[0006] Bekannt ist außerdem eine gewebte, unelastische Mehrbereichseinlage, bei der die
Zonen unterschiedlicher Eigenschaften aufgrund unterschiedlicher Gewebestrukturen
gewährleistet werden (DE-OS 2 049 864). Diese Mehrbereichseinlagen sind insbesondere
für mono- und multielastische Oberstoffe nicht geeignet, weil die für diese Oberstoffe
erforderlichen elastischen Eigenschaften nicht zur Verfügung stehen können. Außerdem
sind diese Einlagestoffe zu schwergewichtig für leichte Oberstoffe für z.B. Damenoberbekleidungsstücke.
Ein wesentlicher Nachteil aber ist, daß damit ausgerüstete Damenoberbekleidungsstücke
nicht waschbar sind, weil die Einlage aufgrund der bekannten zonal unterschiedlichen
Gewebestruktur beim Waschen und Trocknen zonal unterschiedlich reagiert und erhebliche
Krumpfdisharmonien erzeugt.
[0007] Die gewebten Mehrbereichseinlagen ermöglichen somit zwar eine rationellere und kostengünstigere
Fertigung und Verwendung der Einlagen sowie eine erhebliche Materialeinsparung bei
der Herstellung und beim Zuschnitt; sie können aber keinen weitergehenden gewünschten
Eigenschaften, wie z.B. der Waschbarkeit und der elastischen Nachgiebigkeit ausreichend
entsprechen. Geraschelte Mehrbereichseinlagen dagegen können weitergehende Eigenschaften,
wie z.B. Elastizität gewährleisten, erlauben aber keine kostengünstige Fertigung und
Materialeinsparung bei der Herstellung; sie schaffen außerdem Probleme beim Waschen,
weil auch sie nicht ausreichend krumpfvariant bzw. anpassungsfähig sind.
[0008] Beide Mehrbereichseinlagentypen sind insofern nicht ausreichend multifunktional.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist, eine gewebte Mehrbereichseinlage zu schaffen, die multifunktional
und demgemäß insbesondere für elastische und/oder leichte Oberstoffe brauchbar ist
und die bei der Verarbeitung mit dem Oberstoff, nämlich beim Fixieren mit dem Fixierkrumpf,
beim Klimatisieren bzw. beim üblichen Auskühlen mit dem Relaxationsschrumpf, beim
Dämpfen bzw. Bügeln mit dem Dampfkrumpf, beim Tragen der Kleidung mit den dabei stattfindenden
Dimensionsänderungen und beim Reinigen bzw. Waschen den dabei auftretenden Dimensionsänderungen
harmonisch folgen kann, d.h., die nicht wesentlich anders reagiert als der Oberstoff
selbst. Dafür soll die Einlage insbesondere komprimier- und dehnbar sein und den Oberstoff
in seinen Dimensionen stabilisieren, dabei aber weich, voluminös und rücksprungfreudig
sein.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0011] Im Rahmen der Erfindung wurde eine Webtechnologie ausgewählt, die sehr einfach ausführbar
ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mehrbereichseinlagen wird in den Übergangszonen
und im Brustbereich, dem sog. Plackbereich, nicht unterschiedliches Garnmaterial,
sondern einheitliches Garn, z.B. gleicher Rohstoffe eingesetzt. Dabei handelt es sich
z.B. um handelsübliche Garnmaterialien aus Chemiefasern, insbesondere synthetischen
Chemiefasern (Chemiefasern werden unterteilt in synthetische Fasern und zellulosische
Fasern). Verwendet werden vorzugsweise auch neuartige Garne aus Mehrkomponenten-Spinnfasern
(beschrieben z.B. in DE 196 44 111.0-26 A1). Die Fertigung der erfindungsgemäßen Einlagengewebe
auf Webmaschinen ist besonders kostengünstig im Vergleich zu geraschelten Mehrbereichseinlagen,
die auf Kettwirkmaschinen mit Schußeintrag hergestellt werden. Die erfindungsgemäße
Multifunktions-Mehrbereichseinlage kann auch in der Farbe schwarz mit schwarzen Garnen
bzw. Spinnfäden hergestellt werden. Es entfällt damit der bisher durchzuführende technisch
aufwendige Hochtemperaturfärbeprozeß. Beispielsweise sind Einlagetypen herstellbar
in den Gewichtsklasse n Schoß/Plack 50/80 g/m
2, 70/95 g/m
2, 90/115 g/m
2.
[0012] Nach der Erfindung wird ein zonal unterschiedlich gewichtiges, einheitlich gleich-
oder mehrbindiges Einlagengewebe hergestellt aus vollsynthetischen Garnen, wobei in
der Kette durchgehend dasselbe bzw. einheitliches Garn, d.h. keine verschiedenen Garne
und auch im Schuß durchgehend dasselbe bzw. einheitliches Garn verwendet wird. Dabei
kann in der Kette und im Schuß dasselbe Garn oder in der Kette ein anderes Garn als
im Schuß verwendet sein. Zudem weist das erfindungsgemäße Einlagengewebe zonal eine
unterschiedliche Webdichte auf. Diese unterschiedliche Dichte bzw. das unterschiedliche
Gewicht wird zur Erzeugung einer höheren Dichte vorzugsweise durch regelmäßigen mehrfädigen
Blatteinzug und/oder unregelmäßigen und/oder mehrfädigen Blatteinzug und/oder mit
abgestuften Webblättern erzeugt. Mit entsprechender Anzahl von Webschäften und ggf.
Teilkettbäumen, bei denen z.B. die Abzugsspannung elektronisch geregelt wird, können
auch mehrbindige Gewebe, d.h. unterschiedliche Bindungsarten innerhalb einer Gewebebahn,
erzeugt werden.
[0013] Aufgrund der Verwendung von einheitlichen vollsynthetischen Garnen kann die gewünschte
Multifunktion, nämlich die nahezu vollkommene Angleichung an das Krumpfverhalten des
Oberstoffmaterials gewährleistet werden, weil das einheitliche Garn bezüglich seiner
Eigenschaften beherrschbar ist. Durch Auswahl der Garnart und Garnfeinheit und der
Garndichte der Kette sowie der Bindungsart und Webdichte kann eine optimale multifunktionale
Anpassung an das Oberstoffmaterial bewirkt werden.
[0014] Verwendet werden vorzugsweise vollsynthetische Polyestergarne (PES-Garne), und/oder
Polyamidgarne (PA-Garne). Dabei werden für in Kett- und Schußrichtung unelastische
Einlagen Glattgarne und für elastische Einlagen texturierte Garntypen eingesetzt.
Texturierte Garne sind bekanntlich gekräuselte thermoplastische Filamentgarne aus
Chemie-Endlosfasern.
[0015] PES-Garne und PA-Garne sind z.B. in der Norm DIN 60001, Teil 2, Seite 2, 2.2.1 Tabelle
2. Herstellformen von Chemiefasern als
- Filamentgarn
- glattes Filamentgarn
- texturiertes Filamentgarn
- verwirbeltes Filamentgarn
eindeutig definiert.
[0016] Insbesondere diese Garne werden bei der Erfindung als Kett- und/oder Schußmaterial
eingesetzt.
[0017] Eine weitere besondere Garnvariante für die Erfindung sind endlose Mehrkomponenten-Filamentgarne.
Über ein Spezialverfahren erreicht der Garnhersteller angenehmen, faserartigen Griff
und Volumen sowie Rauhfähigkeit für die Einlage.
[0018] Solche Garne bestehen aus:
- dem Kern: glatte Kapillarfäden von höherem Titer, die Festigkeit, Stabilität und Sprungelastizität
verleihen;
- dem Mantel: gekräuselte Kapillarfäden, die den Kern umhüllen und für den angenehmen, fasergarnartigen
Griff und die Voluminösität verantwortlich sind.
[0019] Der oktolobale Querschnitt der Kapillarfäden, aus denen sich diese Garne zusammensetzen,
verleihen dem Faden
- einen weniger glatten, weniger synthetischen Griff,
- eine matte Optik
- eine erhöhte, natürlicher wirkende Farbtiefe.
[0020] Eine weitere ausgewählte Garnvariante sind Mehrkomponenten-Spinnfasergarne. Diese
Spinnfasern weisen eine Länge von z.B. 15 - 400 mm (siehe auch DIN 60001, Teil 2,
2.2.1, Tabelle 2: Spinnfaser = Faser begrenzter Länge (DIN 60000, 01.69)). Nach dem
Kammgarn-, Ring-, Openend- oder ähnlichen Spinnverfahren wird ein Garn erzeugt, das
durch Mischung von z.B. thermisch stabilen mit hochschrumpfenden Polyesterfasern nach
einem neuartigen Ausrüstungsprozeß ein elastisches Garn bzw. Fixiereinlagematerial
ermöglicht. Solche Garne sind vorzüglich rauhbar und durch die Mischmöglichkeit von
z.B. Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril, Viskose, Baumwolle und Wolle allen Anforderungen
an die Einlage anpaßbar. Typische Titer für die Einzelfasern dieser Rohstoffe sind
0,5 bis 12 dtex.
[0021] Sollen die Einlagen in Kettrichtung elastisch und in Schußrichtung unelastisch sein,
wird in Kettrichtung ein texturiertes Garn und in Schußrichtung ein Glattgarn verwendet.
Im umgekehrten Fall, wenn die Einlage in Schußrichtung elastisch und in Kettrichtung
unelastisch sein soll, wird umgekehrt verfahren.
[0022] Webmaschinen und Webbindungen sind dem Fachmann bekannt. Dem Fachmann sind auch die
regelmäßigen und unregelmäßigen Blatteinzüge sowie mehrfädige Blatteinzüge bekannt.
Die kombinierte Verwendung der Webtechniken zur Erzeugung einer im Sinne der Erfindung
multifunktionalen gewebten Mehrbereichseinlage ist neu; die für Einlagegewebe unübliche
Verwendung dieser Webtechnikkombinationen in weitergehender Kombination mit ausgewählten
bestimmten Garnen (PES- und PA-Garne, Mehrkomponenten-Filamentgarne, Mehrkomponenten-Spinnfasergarne)
und in Kombination mit der einheitlichen Verwendung der Garne in Kette und Schuß im
Gegensatz zur Lehre nach dem Stand der Technik (DE-OS 2 049 864) führt zu dem überraschenden
Ergebnis der Beherrschbarkeit der Krumpfvarianz der Einlagegewebe bezüglich der Anpassung
an die Krumpfvarianz des Oberstoffes. Dabei gelingt erstmals die optimale Anpassung
einer Mehrbereichseinlage an mono- und multi- bzw. bielastische Oberstoffe auch unterschiedlicher
Qualität bei Verwendung von texturierten Garnen für die Herstellung der Einlage.
[0023] Anhand der Zeichnung werden Beispiele der Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in der Draufsicht eine Zonenanordnung mit Übergangszonen einer gewebten
erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagebahn für daraus zu schneidende bzw. zu stanzende
Mehrbereichseinlageteile;
- Fig. 2
- schematisch in der Draufsicht Zonenausbildungen mit anderen Übergangszonen einer gewebten
anderen erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagebahn für daraus zu schneidende bzw. zu
stanzende Mehrbereichseinlageteile;
- Fig. 3
- schematisch eine Kett-Konstruktion im Querschnitt in einer gewebten erfindungsgemäßen
Einlagebahn, hergestellt mit einem Webblatt mit gleich beabstandeten Rietstäben;
- Fig. 4
- schematisch in der Draufsicht Zonenausbildungen durch Bindungsvarianten einer gewebten
erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagebahn für daraus zu schneidende bzw. zu stanzende
Mehrbereichseinlageteile;
- Fig. 5
- schematisch eine Kettkonstruktion im Querschnitt in einer gewebten erfindungsgemäßen
Einlagebahn, hergestellt mit einem abgestuften Webblatt und
- Fig. 6
- schematisch ein Teilstück einer Einlagebahn mit skizziertem Vorderteilzuschnitt in
der Draufsicht.
[0024] Fig. 6 verdeutlicht eine übliche Ausbildung einer Mehrbereichseinlage 5 aus einer
gewebten Mehrbereichseinlagebahn 1. Die Kettrichtung der Gewebebahn 1 wird durch den
Pfeil K und die Schußrichtung durch den Pfeil S markiert. In Schußrichtung S weisen
die Bahn 1 sowie die umrandet gezeichnete Einlage 5 unterschiedliche Zonen (I, II
und III) auf, die durch unterschiedliche Kettfadendichten gekennzeichnet sind und
demgemäß unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Im Falle der Verwendung von elastischen
Garnen weist die Einlage in Kettrichtung K und/oder Schußrichtung S über die gesamte
Breite und Länge der Einlage jeweils homogene elastische Zusammendrück- und Dehnfähigkeit
auf, weil in Kettrichtung K ein einheitliches Garn und in Schußrichtung S ebenfalls
ein einheitliches Garn verwendet worden ist, obwohl in Schußrichtung S unterschiedliche
Kettfadendichten vorhanden sind. Diese unterschiedlichen Dichten führen in überraschender
Weise weder in Kettrichtung K noch in Schußrichtung S zu inhomogenem Verhalten bezüglich
der Streck- und Stauchbarkeit der Einlage über ihre gesamte Länge (Schußrichtung S)
und Breite (Kettrichtung K).
[0025] Für die erfindungsgemäßen Einlagen können Gewebebahnen unterschiedlicher Struktur,
d.h. im Sinne der Erfindung mit unterschiedlich dichten Zonen gewebt werden. Beispiele
dafür ergeben sich aus Fig. 1 und 2. Makiert sind in diesen Figuren die Kettrichtung
K und die Schußrichtung S.
[0026] Gemäß Abbildung (1) in Fig. 1 weist die Bahn 1 in Schußrichtung S eine mittlere schwerere,
d.h. dichtere dunkel gezeichnete Zone und zwei seitliche leichtere, d.h. weniger dichte
Zonen auf. In Abbildung (2) befinden sich zwei schwerere Zonen außenseitig und eine
leichtere Zone in der Mitte. Die Bahn 1 gemäß Abbildung (3) weist zwischen der mittleren
schwereren Zone und den beiden seitlichen leichteren Zonen jeweils eine Übergangszone
mit einer Kettfadendichte auf, die zwischen der Dichte der leichteren und der Dichte
der schwereren Zone liegt. Bei der Bahn 1 gemäß Abbildung (4) sind ebenfalls entsprechende
Übergangszonen zwischen den beiden äußeren schwereren und der mittleren leichteren
Zone angeordnet.
[0027] Fig. 3 verdeutlicht schematisch, wie die Bahnen gemäß Fig. 1 beispielsweise herstellbar
sind. Angedeutet ist ein Webblatt 2 mit gleich beabstandeten Rietstäben 3, die jeweils
eine Webblattlücke 4 begrenzen. In einem für eine Schoßzone einer Einlage vorgesehenen
Bereich 6 ist beginnend vom linken Rand regelmäßig jeweils ein Kettfaden 7 in eine
Webblattlücke 4 des Webblattes 2 eingezogen. Im nach rechts anschließenden Übergangsbereich
8 für eine Übergangszone einer Einlage ist ein unregelmäßiger, periodisch sich wiederholender
Blatteinzug vorgesehen mit zunächst zwei Kettfäden 7 in der einen Webblattlücke 4a
gefolgt in Schußrichtung von vier jeweils einfädig besetzten gleich weiten Webblattlücken
4 pro Periode 8a, wobei zwei derartige Perioden 8a vorgesehen sind. An diese Perioden
schließen sich drei Perioden 8b an, die jeweils aus einer zweifädigen Besetzung in
einer Lücke 4a und drei einfädig eingezogenen Lücken 4 bestehen. Es folgen vier Perioden
8c mit jeweils einem zweifädigen und zwei einfädigen Blatteinzügen. Im Anschluß daran
folgt eine Plackzone 9, in der ein regelmäßiger zweifädiger Blatteinzug vorgesehen
ist.
[0028] Bei dem Garn der Kettfäden 7 handelt es sich jeweils um Garne mit demselben Titer
bzw. derselben Feinheit bestehend aus demselben Material. Die Kettfäden 7 werden von
Schußfäden, von denen nur ein Schußfaden 10 abgebildet ist, weil die Figur 3 einen
Querschnitt in Schußrichtung darstellt, in üblicher Weise umschlängelt, wobei benachbarte
Kettfäden sinusartig umschlungen werden. Möglich und weitergehend die Dichte differenzierend
ist aber auch, die Zweierpacks der Kettfäden in einer Webblattlücke 4a mit nur einem
Sinusbogen zu umschlingen, anstelle von zwei Sinusbögen wie abgebildet in Figur 3.
Die Schußfäden weisen untereinander ebenfalls denselben Titer auf und sind aus demselben
Schußmaterial.
[0029] Anstelle eines anhand der Fig. 3 beispielhaft verdeutlichten Blatteinzugs in ein
Webblatt mit gleich weiten Webblattlücken kann auch ein Webblatt mit abgestuften Webblattlücken,
d.h. mit zonal unterschiedlich weiten Webblattlücken verwendet werden. Ein Beispiel
dafür ergibt sich aus Fig. 5. In Fig. 5 sind gleiche Teile mit den gleichen in Fig.
3 benutzten Bezugszeichen markiert. Die Webblattlücken 4a sind schmaler ausgebildet
als die Webblattlücken 4 und jede Webblattlücke 4, 4a ist jeweils nur mit einem Kettfaden
7 belegt. Andere Herstellungsweisen einer erfindungsgemäßen Einlagestoffbahn 1 mit
abgestuften Webblättern werden in Fig. 2 verdeutlicht. Das Webblatt ist gemäß Abbildung
(1) in der Mitte aufgebaut aus Rietstäben mit 160 Lücken auf 10 cm Breite (160/10
cm) und beidseits davon mit 125 Lücken auf 10 cm (125/10 cm). Gewebt wird eine Bahn
mit schwererem Material 11 in der Mitte, jeweils einer seitlichen Übergangszone mit
mittelschwerem Material 12 und mittelleichtem Material 13 sowie jeweils einer sich
daran anschließenden Zone leichten Materials 14.
[0030] Der Blatteinzug dafür ergibt sich ebenfalls aus Abbildung (2). In der Zone für leichtes
Material (14) wird regelmäßig ein Faden pro relativ weit gestellter Lücke eingezogen
(125/1). In der Zone für das mittelleichte Material 13 wird - vorzugsweise periodisch
- mit unregelmäßigem Blatteinzug gearbeitet (125/1-2). In der Zone für das mittelschwere
Material 12 ist ein regelmäßiger zweifädiger Einzug vorgesehen (125/2). In der Zone
für das schwerere Material werden regelmäßig zwei Fäden in die enger gestellten Lücken
eingezogen (160/2), daraus ergibt sich die Abbildung (3) mit diesem Webblatt (3) mit
320 Lücken auf 10 cm (320/10 cm) in der Mitte und jeweils seitlich folgend angeordneten
250 Lücken auf 10 cm (250/10 cm) und 125 Lücken auf 10 cm (125/10 cm) bei regelmäßigem
einfädigem Einzug für die Materialien 14 und 11 und unregelmäßigem, ggf. auch periodischem
Einzug für die Materialien 13 und 12.
[0031] Der Fachmann erkennt aus obigen Beispielen die Vielzahl der Variationsmöglichkeiten
bei Anwendung der Kombination von regelmäßigen und unregelmäßigen, ggf. periodisch
unregelmäßigen Blatteinzügen bei einstufigen Webblättern, d.h. Webblättern mit gleichen
Webblattlücken sowie bei Anwendung von abgestuften Webblättern, d.h. Webblättern mit
in Schußrichtung zonal unterschiedlichen Webblattlücken, wobei auch bei abgestuften
Webblättern in Kombination mit unregelmäßigen, ggf. periodisch unregemäßigen Webblatteinzügen
gearbeitet werden kann.
[0032] Fig. 4 zeigt beispielhaft die auf Seite 5, Absatz 2 angesprochenen Möglichkeiten,
die unterschiedlichen Zonen in der in Fig. 1 beschriebenen Einlage durch Bindungsvarianten
weiter zu modifizieren. Bekannte Bindungen wie:
- Leinwand L 1/1
- Kreuzköper XK 2/2
- Kreuzköper XK 1/3 usw.
können nebeneinander über die Breite der Ware gewebt werden.
Abbildung (1a), Fig. 4 zeigt die leichte Schoßzone in weicher Bindung XK 2/2, die sprungkräftige schwere
Zone in L 1/1-Bindung.
Abbildung (2a), Fig. 4 zeigt eine weiche, fließende Köper-Variante.
Abbildung (3a), Fig. 4
- leichte Zone, niedriges Gewicht, dünn, weich, doch stabil durch L 1/1-Bindung
- Übergangszonen, höheres Gewicht, voluminöser, trotzdem weich durch XK 2/2-Bindung
- schwere Zone, hohes Gewicht, sehr hohes Volumen durch hohe Kettdichte, stabil, sprungelastisch
durch L 1/1-Bindung
Abbildung (4a), Fig. 4
zeigt eine Variante von Abbildung (3a) mit in der Warenmitte liegender Schoßzone.
[0033] Die erfindungsgemäß hergestellten erfindungsgemäßen Einlagegewebebahnen werden nach
dem Weben auf an sich bekannte Art und Weise ausgerüstet und im Falle der Verwendung
von textilen Garnen veredelt. Danach wird in an sich bekannter Weise mit Klebemitteln
beschichtet.
[0034] Besonders vorteilhaft ist, daß nach der Erfindung Gewichtsklassen von 35 - 150 g/m
2 in diesen Mehrbereichseinlagen verwirklicht werden können, d.h. es können, je nach
Garneinsatz, Artikel erzeugt werden, die im Schoß nur 35 g/m
2 und andere, die im Plack 150 g/m
2 wiegen. Zwischen diesen Grenzen können z.B. Einlagen in den Gewichtsklassen Schoß/Plack
50/80 g/m
2 oder 70/95 g/m
2 oder 90/115 g/m
2 produziert werden.
[0035] Im Falle der Verwendung von texturierten Garnen kann dazu aufgrund eines an sich
bekannten Veredelungsverfahrens ein definiertes, in Kett- und/oder Schußrichtung homogen
elastisches Verhalten eingestellt werden. Derartige Veredelungsverfahren sind für
die Herstellung der bekannten mono- oder multielastischen, aus texturierten Garnen
gewebten Einbereichs-Einlagebahnen bekannt. Überraschenderweise können diese Veredelungsverfahren
auch für die Veredelung der erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagen aus texturierten
Garnen angewendet werden, ohne daß die unterschiedlichen Dichtezonen die Veredelungsstufen
stören, wobei aber die Garne bezüglich Titer und Material und die Kettkonstruktionen
aufeinander abgestimmt werden müssen, um optimale Wirkungen zu erzielen. Die jeweilige
Auswahl kann der Fachmann mit einfachen Versuchen aufgrund der Lehre der Erfindung
ermitteln.
[0036] Nach der Erfindung können somit unelastische, mono- und multielastische Einlagen
hergestellt werden, deren Eigenschaften optimal und multifunktional auf die Eigenschaften
des Oberstoffs abgestellt sind.
[0037] Die im folgenden aufgelisteten Variationsmöglichkeiten sollen beispielhaft Kombinationen
aufzeigen, die zur Ausübung der Erfindung verwendbar sind:
Kette:
[0038]
- aus PES- oder PA-Glattmaterial
- insbesondere texturiert, hochelastische (HE), mittelelastische (ME) und SET-Typen
- Spezial-PES-Garne, PA-Garne, wie z.B. Bi- oder Mehrkomponentengarn
- Mikrofasergarne mit Einzeltitern unter dtex 1,3
- Farben: natur, düsen-/spinngefärbt oder spulengefärbt
- Garnfeinheit: dtex 20 - dtex 330
- geschlichtet und insbesondere ungeschlichtet
- Die Kettherstellung erfolgt in einer einzigen tex/dtex-Garnfeinheit und einem einzigen
Garnmaterial für alle Bereiche
Schuß:
[0039]
- aus PES- oder PA-Glattmaterial
- insbesondere texturiert, HE-, ME- und SET-Typen
- Spezial-PES-Garne, PA-Garne wie Bi- oder Mehrkomponentengarn
- Mikrofasergarne mit Einzeltitern unter dtex 1,3
- Farben: natur, düsen-/spinngefärbt oder spulengefärbt
- Garnfeinheit: dtex 18 - dtex 330
Bindungen:
[0040]
- Leinwandbindung L 1/1
- Köperbindungen und Kreuzköperbindungen (Kettköper und Schußköper) und deren Abwandungen,
wie Atlas od. dgl
Maschineneinrichtung:
[0041]
- verarbeitbar auf Projektil-Webmaschinen, insbesondere Luftdüsen-Webmaschinen, Wasserdüsen-Webmaschinen,
Greifer-Webmaschinen und Wellenfach-Webmaschinen
- Blattstich:
Standardriete:
- über Blatteinzug für den leichten Teil in z.B. - einfach, für den schwereren Teil
durch z.B. zweifach (mehrfach) eingezogen;
- durch unterschiedlichen Blatteinzug und zusätzlich abgestuftem Riet, welches im schwereren
Teil der Einlage dichter eingestellt ist,
- durch die Hinzunahme einer Übergangszone kann der leichte Teil in einem fließenden
Übergang zum schweren/vollen Teil gebracht werden;
- die leichte Zone kann einmal im Außenbereich des Webstückes - leicht/schwer/leicht
- oder aber im Mittelbereich des Webstückes - schwer/leicht/schwer - sein (Fig. 1).
Herstellung der Fläche:
[0042]
- Die Kett- und Schußmaterialien werden in den unterschiedlichsten Materialmischungen
sowohl in der Kette als auch im Schuß jeweils aber sortenrein, verwebt, wobei die
Auswahl des jeweiligen Kett- bzw. Schußmaterials (z.B. texturierte HE-, ME-, SET-Typen)
bzw. Mehrkomponenten-Endlosfaser- oder Mehrkomponenten-Spinnfasergarne eine gesteuerte
Elastizität bzw. Starrheit bringen soll.
Ausrüstung:
[0043]
- Die gewebte Rohware wird
- entschlichtet und entwickelt in heißem Wasser
- entwickelt in Dampf und/oder insbesondere warmem/heißem Wasser
- bei atmosphärischem Druck oder Überdruck
- entwickelt mit Heißluft
- entwickelt durch Kontakthitze, z.B. heiße Walzen oder Platten.
- Aus ökologischen Gründen empfiehlt sich zur Verringerung von Abwasser- und Abluftproblemen
der Einsatz von ungeschlichtetem Kettmaterial, das nur in heißem Wasser oder Dampf
zur Entwicklung gelangt.
Maschinen:
[0044]
- Entwickeln und Entschlichten im Strang oder breit, durch Waschaggregate für absolut
spannungsfreien und schonenden Entwicklungs- und Entschlichtungsprozeß mit Komprimiereinrichtungen
für Kette und Schuß
- Tragebandtrockner (Tumbler) mit Relaxionsbereich auch im Auslauf.
- Trocknen auf Spannrahmen, Spannrahmen für gesteuerte Elastizität in Längs- und Querrichtung
Färberei:
[0045]
- Färben im Strang oder auf HT-Färbeapparaten breit, HT-Jiggern breit, im Kaltverweilverfahren
- oder Einsatz von spinn- bzw. spulengefärbten Kett- und Schußmaterialien.
Mechanische Oberflächenveredlung:
[0046] Zur Erzielung eines weichen Griffes und einer geschlossenen Oberfläche kann die Einlage
wie folgt weiterbehandelt werden:
- Bürsten, Rauhen
- Schmirgeln
- Wasserstrahlrauhen
- chemische Oberflächenveredelung
- alkalische Behandlung mit starken Laugen, sog. "Schälen".
Veredlung/Thermofixieren:
[0047]
- auf Spannrahmen / Spannrahmen mit gesteuerter Elastizität in Längs- und Querrichtung
(Kette und Schuß), in denen die Einlagebahn gewichtslos behandelt wird.
- Thermofixieren nach Vorschrift.
Beschichtung:
[0048]
- Beschichtung mit Pastenpunkt, allen Doppelpunkt-Systemen incl. Paste auf Paste, Pulverpunkt,
Extrusion, Meltprint, Auflaminieren von thermo- oder duroplastischen Netzen aller
Art, gleichermaßen von Punkten ggf. von einem Siliconpapier.
- Basispasten bei Doppelpunkt mit Thermoplastanteilen, z.B. Paste 56, ohne Thermoplastanteile
aushärtend, z.B. Pasten 40/22
- niedrigschmelzende Copolyamide (Schmelzbereich ab 80°C)
- Standardbeschichtungen auf Basis Copolyamid und/oder Polyester
- als Thermoplast- oder vernetzbares Duroplastsystem.
- Auflagen von 6 - 20 insbesondere 8 - 15 g/m2
- Beschichtungen können durch abgestufte Gravurwalzen, durch Standardgravurwalzen, Standardschablonen
und abgestufte Schablonen appliziert werden, in wirrer oder symmetrischer Punktanordnung
oder beliebigen anderen Formen, wie z.B. Strich, Raute usw.
- Beschichtungsgeschwindigkeiten von 20 bis 80 m/min
Gewichtsklassen/-bereiche:
[0049]
- von 35 bis 150 g/m2, weicher Bereich bis schwerer/voller Bereich.
[0050] Die Erfindung bewirkt eine Vereinfachung insbesondere der Frontfixierung mono- und
multielastischer leichter Oberstoffe dadurch, daß eine Doppelfixierung im Brust-,
Schulter- bzw. Plackbereich entfallen kann. Dies bedeutet eine erhebliche Reduzierung
von Arbeitszeit, Einlagevielfalt und von Verarbeitungsfehlern beim Konfektionär.
[0051] Beim Einsatz von Glattgarnen oder texturierten Garnen, Mehrkomponentengarnen oder
beider Garntypen in Kombination werden starre, monoelastische, in Kett- oder Schußrichtung
oder multielastische Einlagekonstruktionen erstellt. Die letztgenannten Einlagen sind
bei den heute mehr und mehr genutzten multielastischen Oberstoffen erforderlich. Neu
ist in diesem Einlagebereich die nunmehr verfügbare richtungshomogen mono- bzw. multielastische
Mehrbereichseinlage. Durch die optimale Anpaßbarkeit an das Krumpfverhalten des Oberstoffs
ergibt sich auch die Waschbarkeit der hergestellten Bekleidungsstücke. Insbesondere
sind die relativ leichten erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagen auf den leichtesten
Oberstoffen, die bisher nicht mit Mehrbereichseinlagen verarbeitet werden konnten,
verwendbar. Die Struktur der Einlagen ist außerdem derart auslegbar und mit dem Beschichtungsraster
abstimmbar, daß der sog. Orangenhauteffekt beim Biegen der fixierten Oberstoffe nicht
mehr auftreten kann und Moiré-Erscheinungen weitgehend vermieden werden.
[0052] Selbstverständlich ist es auch möglich, sporadisch andere Kettfäden aus vollsynthetischem
Material einzubauen, sofern und soweit diese Fäden die multifunktionalen Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Fixiereinlage nicht beeinträchtigen. So ist es z.B. möglich,
in bestimmten größeren Abständen einen dickeren und/oder einen elastischeren Kettfaden
in die Kettkonstruktion einzubauen und z.B. eine größere Fülle oder eine etwas höhere
Elastizität zu bewirken.
1. Fixiereinlage mit Kettabstufung aus einem gewebten textilen Material und mit in Schußrichtung
unterschiedlich wirkenden Bereichen (11, 12, 13, 14) für unterschiedliche Versteifungszonen
der einstückigen Einlage, wie z.B. Schoß-, Übergangs- und Plackzone (6, 8, 9),
dadurch gekennzeichnet,
daß
a) im wesentlichen alle Kettfäden (7) und alle Schußfäden (10) aus mindestens einem
Chemiefaser-Material, insbesondere synthetischem Material, bestehen,
b) die Kettfäden (7) einen einheitlichen Titer und die Schußfäden (10) einen einheitlichen
Titer aufweisen und jeweils aus gleichem Material bestehen,
c) und die Kettfäden (7) in den unterschiedlich wirkenden Bereichen (11, 12, 13, 14
bzw. 6, 8, 9) unterschiedlich dicht und/oder mit unterschiedlichen Bindungsarten angeordnet
sind.
2. Fixiereinlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) aus Polyester oder Polyamid bestehen.
3. Fixiereinlage nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schußfäden (10) aus Polyester oder Polyamid bestehen.
4. Fixiereinlage nach einem oder meheren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) aus Polyester und die Schußfäden (10) aus Polyamid oder umgekehrt
bestehen.
5. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) und die Schußfäden (10) jeweils aus einem Glattgarn gleichen
oder unterschiedlichen Titers bestehen.
6. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) und die Schußfäden (10) jeweils aus einem texturierten Garn
oder Mehrkomponenten-Filamentgarn mit einem Kern aus glatten Kapillarfäden und einem
Mantel aus gekräuselten Kapillarfäden oder rauhbaren Mehrkomponenten-Spinnfasergarnen
gleichen oder unterschiedlichen Titers und gleicher oder unterschiedlicher Elastizität
bestehen.
7. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) aus einem Glattgarn und die Schußfäden (10) aus einem texturierten
Garn oder Mehrkomponenten-Filamentgarn mit einem Kern aus glatten Kapillarfäden und
einem Mantel aus gekräuselten Kapillarfäden oder rauhbaren Mehrkomponenten-Spinnfasergarnen
oder umgekehrt bestehen.
8. Fixiereinlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Garne einen gleichen oder ungleichen Titer aufweisen und aus gleichem oder
ungleichem Material bestehen.
9. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) aus einem Microfasergarn bestehen mit Einzeltitern unter dtex
1,3.
10. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) einen Titer zwischen dtex 20 bis dtex 330 aufweisen.
11. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schußfäden (10) aus einem Microfasergarn bestehen mit Einzeltitern unter dtex
1,3.
12. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schußfäden (10) einen Titer zwischen dtex 18 und dtex 330 aufweisen.
13. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (7) ungeschlichtet sind.
14. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in an sich bekannter Weise ausgerüstet bzw. entwickelt ist.
15. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in an sich bekannter Weise oberflächenveredelt ist.
16. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 und 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in an sich bekannter Weise bezüglich Elastizität veredelt ist.
17. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit Klebemittel beschichtet ist.
18. Fixiereinlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Gewichtsklassen zwischen 35 und 150 g/m2 aufweist.
19. Fixiereinlage nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie die folgenden Gewichtsklassen aufweist:
Schoß/Plack: 50/80 [g/m2]
Schoß/Plack: 70/95 [g/m2]
Schoß/Plack: 90/115 [g/m2].
20. Verfahren zur Herstellung einer Einlage nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche durch Ausschneiden aus einer Gewebebahn (1), die unter Verwendung einer
üblichen, ein Webblatt aufweisenden Webmaschine mit üblichen Bindungsarten hergestellt
wird und unter Verwendung üblicher Ausrüstungs-, Färbe-, Oberflächenveredelungs- und
ggf. Veredelungs- sowie Beschichtungsverfahren behandelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung unterschiedlich dichter Zonen (6, 8, 9 bzw. 11, 12, 13, 14) in der
Gewebebahn (1) mit entsprechend unterschiedlich dicht in den Zonen angeordneten Kettfäden
(7) und/oder mit unterschiedlichen Bindungsarten bzw. mehrbindigen Geweben innerhalb
einer Gewebebahn gewebt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Webblatt (2) verwendet wird, das über seine gesamte Breite gleich breite Webblattlücken
(4) aufweist, wobei zur Erzeugung eines zonal leichteren Materials (z.B. einer Schoßzone
(6)) ein regelmäßiger einfädiger Blatteinzug und zur Erzeugung eines zonal schwereren
Materials (z.B. einer Plackzone (9) ein regelmäßiger mehrfädiger Blatteinzug verwendet
werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Übergangszonen (8) zwischen den beiden regelmäßigen Blatteinzügen
ein unregelmäßiger Blatteinzug (8a bis 8c) verwendet wird (Fig. 3).
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein periodisch unregelmäßiger Blatteinzug (z.B. 8a-8a, 8b-8b-8b, 8c-8c-8c-8c)
verwendet wird (Fig. 3).
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein abgestuftes Webblatt (2) verwendet wird, in welchem zonal unterschiedlich
breite Webblattlücken vorgesehen sind.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zonal einfädiger und/oder mehrfädiger regelmäßiger Blatteinzug verwendet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24 und/oder 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zonal einfädiger und/oder mehrfädiger unregelmäßiger Blatteinzug verwendet
wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein periodisch unregelmäßiger Blatteinzug verwendet wird.
28. Vorichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer handelsüblich aufgebauten, an sich bekannten Webmaschine besteht,
in der ein abgestuftes Webblatt mit Rietlückendichten von über 100 Lücken auf 10 cm
und/oder ein Webblatt für unterschiedliche Bindungsarten eingebaut ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Webblatt Rietlückendichten von 100 bis 400, insbesondere von 125 bis 320 Lücken
auf 10 cm aufweist.