[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführung für Schubladen od. dgl. mit einer
an der Schublade befestigten Ausziehschiene, einer an einer Seitenwand des Möbelkörpers
befestigten Tragschiene und vorzugsweise einer zwischen diesen beiden Schienen ablaufenden
Mittelschiene an jeder Seite der Schublade, wobei zwischen den Schienen Laufrollen
angeordnet sind und die Tragschienen in je einen am Möbelkorpus befestigten Anschlagteil
und je eine die Laufstege für die Laufrollen aufweisende Laufschiene geteilt sind
und wobei die Laufschienen in bezug auf die Anschlagteile senkrecht zu den Seitenwänden
verschiebbar geführt sind.
[0002] Es ist bekannt, daß die lichte Weit zwischen den Korpusseitenwänden eines Möbels,
in das Schubladen einzusetzen sind, differieren kann. Geringere Abweichungen können
beispielsweise durch Ungenauigkeiten beim Zusammenbau des Möbels entstehen. Aus der
DE 32 34 666 A1 ist eine Ausziehführung bekannt, bei der kleinere Differenzen beim
Abstand der Seitenwände eines Möbelkorpusses voneinander ausgeglichen werden können.
[0003] Bei modernen Küchen, insbesondere bei Einbauküchen, sind die Außenmaße der Möbelschränke
genormt. Es werden jedoch vielfach Seitenwände unterschiedlicher Stärke eingesetzt.
Dadurch ergeben sich bei gleichbleibender Außenbreite eines Küchenschrankes notgedrungen
Unterschiede im Abstand der Innenflächen der Seitenwände voneinander und somit bei
den Montageebenen der Tragschienen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausführungsgarnitur der eingangs erwähnten Art
dahingehend zu verbessern, daß jeweils eine gleiche Schublade bei Schränken mit unterschiedlich
Korpusseitenwänden eingesetzt werden kann und daß diese Schublade automatisch mittig
zwischen den Möbelseitenwänden positioniert wird.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ausziehführung mit einer
Zentriervorrichtung versehen ist, die beim Verschieben der Schublade die Position
der Laufschiene und auf den Anschlagteilen derart festlegt, daß die Schublade zwischen
den Seitenwänden mittig positioniert ist und daß mindestens eine Fixiereinrichtung
vorgesehen ist, die nach erfolgter Positionierung die Laufschienen auf den Anschlagteilen
fixiert.
[0006] Diese mittige Ausrichtung der Schublade erfolgt, wenn die Schublade zum ersten Mal
in den Möbelkorpus eingeschoben wird. Hat die Schublade ihre hintere Endstellung erreicht,
tritt die Zentriervorrichtung außer Funktion und hat auf das nachfolgende Verschieben
der Schublade keinen Einfluß.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Anschlagteile je eine in
der Einschubrichtung der Schublade ausgerichtete Führungsbahn aufweisen, entlang der
seitlich versetzbare Zentrierteile geführt sind, die über Kupplungsteile derart gesteuert
sind, daß die variablen Abstände der beiden Zentrierteile von der Längsmittelachse
der Schublade gleichbleibend sind, derart, daß sich, bei einer Veränderung des Abstandes
eines der Zentrierteile von der Längsmittelachse der Schublade, der Abstand des Zweiten
Zentrierteiles von der Längsmittelachse der Schublade um das gleiche Maß verändert.
Dabei werden die Führungsbahnen vorteilhaft von Vertikalstegen gebildet, die von den
Zentrierteilen umfaßt werden.
[0008] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Zentriervorrichtung
an mindestens einer Seite der Schublade am Anschlagteil auf Steuerhebeln schwenkbar
gelagerte Zentrierteile umfaßt, die vom Bolzen gebildet werden, wobei die Steuerhebel
an ihren freien Enden durch eine Stange verbunden sind, derart, daß der Anschlagteil,
die Steuerhebel und die Stange ein Trapez bilden und daß die Bolzen in eine Führungsnut
der Schublade einschiebbar sind.
[0009] Um eine gerade Ausrichtung der Schublade parallel zu den Möbelseitenwänden zu garantieren,
ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, daß die Anschlagteile
je einen horizontalen Flansch mit zwei senkrecht zur Einschubrichtung der Schublade
ausgerichteten Schlitzen aufweisen, daß an je einem Rand der Schlitze ein Zahnstangenprofil
ausgebildet ist, mit dem jeweils ein Zahnrad kämmt, das mit einem weiteren Zahnstangenprofil
einer sich über die Länge des Anschlagteiles erstreckenden Zahnstange in Eingriff
ist und daß an der Zahnstange, die in Haltelaschen der Tragschiene eingehängt ist,
Spannbolzen ausgebildet sind, an denen ein Spannschieber od. dgl. angreift, mit dem
die Zahnstange mit der Laufschiene am Anschlagteil klemmbar ist.
[0010] Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren
der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schaubildlich einen Möbelkorpus mit Schubladen,
die Fig. 2 und 3 zeigen schematisch jeweils einen Vertikalschnitt durch eine Schublade
und die Möbelseitenwände,
die Fig. 4 zeigt schaubildlich die Ausziehführung,
die Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Schienen der Ausziehführungen an
einer Seite der Schublade,
die Fig. 6 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Schubladenzarge und die Schienen
der Ausziehführung,
die Fig. 7 zeigt ein Schaubild einer Schublade von hinten gesehen,
die Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die Schienen der Ausziehführung,
die Fig. 9 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die Zentrierteile und die Kupplungsteile,
die Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf die Ausziehführung am Beginn des Einfahrweges
der Schublade,
die Fig. 11 zeigt ein Schaubild der Schublade und der Ausziehführung,
die Fig. 12 zeigt eine Draufsicht auf die Ausziehführung, die zu ca. ¾ ihres Einfahrweges
in den Möbelkorpus eingeschoben ist,
die Fig. 13 zeigt eine Draufsicht auf die Ausziehführung, wobei sich sie Schublade
in der hinteren Endstellung befindet,
die Fig. 14 zeigt ein Schaubild der Schublade,
die Fig. 15 und 16 zeigen schematisch eine Draufsicht auf eine Schublade und zwei
weitere Ausführungsbeispiele der Zentrier- und Kupplungsteile,
die Fig. 17 zeigt ein Schaubild einer Schublade und einer Ausziehführung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Schublade und die Ausziehführung
von unten gesehen sind,
die Fig. 18 zeigt eine plane Ansicht der Ausziehführung und der Schublade von unten
gesehen,
die Fig. 19 zeigt schematisch einen Aufriß der Schublade und der Ausziehführung,
die Fig. 20 zeigt ein Schaubild der Ausziehführung,
die Fig. 21 zeigt schematisch und auseinandergezogen die Teile der Ausziehführung
an einer Seite der Schublade,
die Fig. 22 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-C der Fig. 18,
die Fig. 23 zeigt einen Schnitt nach der Linie D-D der Fig. 8,
die Fig. 24 zeigt einen Schnitt nach der Linie E-E der Fig. 18,
die Fig. 25 zeigt einen Schnitt nach der Linie F-F der Fig. 8,
die Fig. 26 zeigt die Schublade und die Ausziehführung von unten gesehen, wobei sich
die Schublade noch außerhalb des Möbelkorpusses befindet,
die Fig. 27 zeigt Ausschnitte der Ausziehführung von unten gesehen,
die Fig. 28 zeigt einen Ausschnitt der Ausziehführung an einer Seite der Schublade
von unten gesehen,
die Fig. 29 bis 34 zeigen jeweils Vertikalschnitte durch eine Seite der Ausziehführung
in verschiedenen Stellungen der Schublade und die
Fig. 35 bis 40 zeigen jeweils Grundrisse der Schublade und der Ausziehführung von
unten gesehen, wobei die Schublade in verschiedenen Positionen ihres Einschubweges
gezeigt ist.
[0011] Die Fig. 1 zeigt einen Möbelkorpus, beispielsweise einen Küchenschrank mit einer
Arbeitsplatte, Seitenwänden 2 und Schubladen 3, die jeweils eine Frontblende 4 aufweisen.
[0012] Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, können die Korpusseitenwände 2, 2' unterschiedlich
breit ausgeführt sein, wobei die mittels der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur
im Möbelkorpus gelagerte Schublade 3 jeweils mittig zwischen den Möbelseitenwänden
2, 2' positioniert ist.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 16 sind an der Rückwand der Schublade
3 Zentrierteile 19, 20 gelagert. Die Zentrierteile 19, 20 lagern auf einem jochartigen
Tragteil 53, der zwischen die Außenwände der Schublade 3 eingesetzt ist. Der jochartige
Tragteil 53 weist Ausparungen 54 auf, mit denen er auf den Ausziehschienen 1 sattelartig
aufliegt.
[0014] Die Zentrierteile 19, 20 sind backenförmig ausgeführt und weisen Nuten 55 auf, in
die jeweils ein Vertikalsteg 67, der am Anschlagteil 10 ausgebildet ist, ragt. Die
Nuten 55 der Zentrierteile 19, 20 münden in V-förmigen Führungsflächen 66.
[0015] An den Anschlagteilen 10 sind jeweils die Vertikalstege 67 ausgebildet, die die Führungsbahnen
für die Zentrierteile 19, 20 bilden. Die V-förmigen Flächen 66 erleichtern das Auffädeln
der Zentrierteile 19, 20 auf den Führungsbahnen 67.
[0016] Am Tragteil 53 lagert ein Ritzel 57, das mit Zahnstangen 58, 59, die an den Zentrierteilen
19, 20 befestigt bzw. angeformt sind, kämmt.
[0017] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7, 11 und 14 lagern die Zahnstangen 58, 59 auf
Schienen 60 des Tragteiles 53.
[0018] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Zugfeder 61 vorgesehen, die einerseits
im Zentrierteil 20 und andererseits in der mit dem Zentrierteil 19 verbundenen Zahnstange
28 verankert ist. Durch die Zugfeder 61 werden die beiden Zentrierteile 19, 20 jeweils
zur Längsmittelachse der Schublade 3 gezogen.
[0019] Die Laufschienen 7 sind an den Horizontalstegen 10' der Anschlagteile 10 mittels
Spannhebeln 62 gehalten, wobei die Spannhebel 62 über Bolzen 63, die durch Schlitze
52 ragen, mit den Laufschienen 7 verbunden sind. Die Schlitze 52 sind senkrecht zu
den Möbelseitenwänden 2 ausgerichtet.
[0020] Die Ausziehschienen 1 weisen an ihren hinteren Enden in herkömmlicher Weise Haken
64 auf, mit denen sie in die Schublade 3 bzw. in die Schubladenzargen einhängbar sind.
Bevor die Schublade 3 in den Möbelkorpus eingeschoben wird, werden die Zentrierteile
19, 20 in der in der Fig. 9 gezeigten Stellung gehalten, wobei die Zahnstange 59 mit
einer Rastnase 64 versehen ist, die in einer korrespondierenden Kerbe im Tragteil
53 einrastet.
[0021] Die Schublade 3 wird mit den Zentrierteilen 19, 20, wie in der Fig. 10 gezeigt, auf
die Schienen 1, 5, 7 der Ausziehführung aufgeschoben. Wenn die Zentrierteile 19, 20
an den vorderen Spannhebeln 62 anschlagen, werden diese zu den Möbelseitenwänden 2
bewegt und somit werden die Laufschienen 7 im vorderen Bereich an den Anschlagteilen
10 fixiert.
[0022] Dadurch daß die von den Zahnstangen 58, 59 gesteuerten Zentrierteile 19, 20 jeweils
gleich weit von der Längsmittelachse von der Schublade 3 entfernt sind, ergibt sich,
daß die Schublade 3 exakt mittig zwischen den Möbelseitenwänden 2 positioniert wird.
[0023] Wird die Schublade 3, wie in der Fig. 12 gezeigt, weiter nach hinten geschoben, werden
auch die hinteren Spannhebel 62 gespannt und die Zentrierteile 19, 20 verlassen die
Vertikalstege 67 und stoßen an Ablenkern 68 an. Durch die Ablenker 68 und durch die
Wirkung der Zugfeder 61 werden die Zentrierteile (19, 20) zur Mitte der Schublade
3 gezogen und von den Anschlagteilen 10 bzw. den Schienen 1, 2, 7 der Ausziehführungsgarnitur
entfernt. Ist die Schublade 3 vollständig in den Möbelkorpus eingeschoben, befinden
sich die Zentrierteile 19, 20 in der in der Fig. 13 gezeigten Stellung.
[0024] Wird die Schublade 3 wieder aus dem Möbelkorpus herausgezogen, treten die Zentrierteile
19, 20 nicht mehr in Funktion, da sie mit den Anschlagteilen 10 nicht mehr in Berührung
kommen. Die korrekt mittig positionierte Schublade 3 ist daher wie jede herkömmliche
Schublade frei verfahrbar.
[0025] In der Ausziehführung nach der Fig. 14 ist das Ritzel 57 auf einer horizontalen Achse
gelagert und die Zahnstangen 58, 59 sind in bezug auf das vorhergehende Ausführungsbeispiel
um 90° gekippt. Die Funktion der Zentrier- und Kupplungsteile ist jedoch vollständig
analog dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel.
[0026] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 15 sind die Zentrierteile 19, 20 auf einem Endlosband
69 befestigt, das mittels Umlenkrollen 70 an der Schublade 3 gelagert ist.
[0027] Jeder Zentrierteile 19, 20 befindet sich an einem anderen Trum des Endlosbandes 69,
sodaß der Abstand eines jeden Zentrierteiles 19, 20 von der Längsmittelachse der Schublade
3 wiederum variabel, jedoch die Abstände der beiden Zentrierteile 19, 20 von der Längsmittelachse
der Schublade 3 gleich sind.
[0028] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 16 lagern die Zentrierteile 19, 20 auf scherenartig
zu einem Gestänge verbundenen Hebeln 71, 72, die über einen Bolzen 73 auf der Schublade
3 gelagert sind. Wiederum ist sichergestellt, daß der Abstand des Zentrierteiles 19
von der Längsmittelachse der Schublade 3 gleich ist wie der Abstand des Zentrierteiles
20.
[0029] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 17 bis 40 umfaßt die Ausziehführung an jeder
Seite der Schublade 3 wiederum eine Ausziehschiene 1, eine Mittelschiene 5 und eine
Tragschiene, die aus einer Laufschiene 7 und einem Anschlagteil 10 besteht. Die Schublade
3 weist doppelwandige Schubladenzargen auf, in die Adapter 51 eingesetzt sind, die
unten eine Führungsbahn 42 abgrenzt. Die Schublade 3 wird mit den Adaptern 51 auf
die Ausziehschienen 1 aufgesetzt.
[0030] Die Laufschienen 7 weisen Laschen 22 auf, mittels denen sie in die Anschlagteile
10 eingehängt sind. Die Anschlagteile 10 weisen jeweils einen horizontalen Flansch
10' auf der mit Langlöchern 52 versehen ist, die senkrecht zur Verfahrrichtung der
Schublade 3 ausgerichtet sind. Die Laufschienen 7 sind mit einem vorderen und hinteren
Zapfen 23 versehen, die durch die Langlöcher 52 ragen und auf denen Zahnräder 24 gelagert
sind. An den unteren Enden der Bolzen 23 sind die Laschen 22 angeordnet.
[0031] An jeweils einem Rand der Schlitze 52 ist ein Zahnstangenprofil 27 ausgebildet, das
mit dem zugeordneten Ritzel 24 kämmt.
[0032] Unterhalb des horizontalen Flansches 10' des Anschlagteiles 10 befindet sich eine
Zahnstange 26, die in die Laschen 22 eingehängt ist. Die Zahnstange 26 weist Verzahnungen
28 auf, die ebenso mit den Ritzen 24 kämmen. Diese Anordnung ergibt:
[0033] Wird die Laufschiene 7 an einem Ende in der Richtung von oder zur Möbelseitenwand
2 bewegt, so wird das Ritzel 24, das mit dem Zahnstangenprofil 27 kämmt, gedreht und
bewegt seinerseits die Zahnstange 26 in der Richtung der Möbeltiefe. Dadurch wird
das Ritzel 24 am anderen Ende der Laufschiene 7 gedreht und da dieses mit dem Zahnstangenprofil
27 im zugehörigen Schlitz 52 in Eingriff ist, wird dieses Ende der Laufschiene 7 in
gleichem Maß wie das zuerst genannte Ende von oder zur Möbelseitenwand 2 bewegt. Die
Laufschiene 7 und somit die Schublade 3 bleiben daher immer parallel zu den Möbelseitenwänden
2 ausgerichtet.
[0034] An den Anschlagteilen 10 sind Steuerhebel 11, 14 gelagert, die durch eine Stange
12 verbunden sind. Die Anschlagteile 10, die Steuerhebel 11, 14 und die Stange 12
bilden dabei jeweils ein Parallelogramm. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die
Steuerhebel 11, 14 an beiden Seiten der Schublade 3 angeordnet. Es wäre jedoch auch
möglich, die Steuerhebel 11, 14 mit der Stange 12 nur an einer Seite der Schublade
3 vorzusehen.
[0035] An den Lagerpunkten der Steuerhebel 11, 14 mit der Stange 12 sind Bolzen 29, 30 vorgesehen,
die mittels Zapfen 34, 35 an den Steuerhebeln 11, 14 gelagert sind. Die Bolzen 29,
30 bilden die Zentrierteile dieses Ausführungsbeispieles der Ausziehführung. Die Steuerhebel
11, 14 sind mittels Bolzen 53 od. dgl. am Anschlagteil 10 gelagert.
[0036] Am Schubladenboden sind stabförmige Führungsteile 32, die in Längsrichtung der Schublade
3 ausgerichtet sind, befestigt. In diesen stabförmigen Führungsteilen 32 sind Führungsnuten
21 ausgebildet. Desweiteren weisen die Führungsteile 32 seitliche Führungsnuten 33
auf, in die eine Zentrierplatte 13 mittels Laschen 31 eingehängt ist. Die Zentrierplatte
13 ist mit Fanglaschen 40 versehen und diese Fanglaschen 40 weisen V-förmige Schlitze
41 auf. An jedem der V-förmigen Schlitze 41 schließt jeweils ein gerader Abschnitt
41' an, dessen Breite in etwa dem Durchmesser der Zapfen 34, 35 der Bolzen 29, 30
entspricht.
[0037] In die Führungsteile 32 ist weiters eine Feder 16, vorzugsweise eine Blattfeder,
eingehängt, an der sich die Zentrierplatte 13 abstützt. Die Zentrierplatte 13 ist
gegen die Wirkung der Feder 16 in den Führungsnuten 33 der Führungsteile 32 verschiebbar.
[0038] Unterhalb der horizontalen Flansche 10' der Anschlagteile 10 sind weiters Spannschieber
9 vorgesehen, die Spannflächen 8 aufweisen und Schlitze 15, durch die an der Zahnstange
26 angeordnete Spannbolzen 18 ragen.
[0039] Beim Zusammenbau des Möbels werden die Teile der Ausziehführungsgarnitur an den Möbelseitenwänden
2 befestigt. Die Schublade 3, in die die Zentrierplatte 13 eingehängt ist, wird wie
in den Fig. 26 und 27 gezeigt, auf die Ausziehschienen 1 der Ausziehführungen 6 aufgesetzt.
Dabei sind die Schienen 1, 2, 7 der Ausziehführungsgarnitur an einer Seite der Schublade
parallel zu den Schienen 1, 5, 7 an der anderen Seite der Schublade 3 und den Seitenwänden
ausgerichtet, aber nicht mittig im Möbelkorpus positioniert. Auch die Schublade 3
ist somit nicht mittig im Möbelkorpus angeordnet.
[0040] Anschließend wird die Schublade 3, wie in den Fig. 32 und 35 gezeigt, auf die Ausziehschienen
1 aufgeschoben und in den Möbelkorpus eingeschoben, sodaß die Bolzen 29, 30, die sich
an dem in das Korpusinnere weisenden Gelenkpunkten der Führungshebel 11, 14 mit der
Stange 12 befinden, in die Führungsnuten 21 eingeschoben werden.
[0041] Wie insbesondere aus der Fig. 17 ersichtlich, ist die Zentrierplatte 13 gekröpft
ausgeführt, sodaß die hinteren Fanglaschen 40 weiter vom Schubladenboden entfernt
sind als die vorderen, d. h. näher bei der Frontblende 4 befindlichen Fanglaschen
40. Dadurch können die hinteren Fanglaschen 40 an den vorderen Bolzen 30 vorbeigeschoben
werden.
[0042] Die Schublade 3 wird bis in die in den Fig. 33 und 36 gezeigte Position geschoben,
dabei stehen die Zapfen 34 und 35 vorne und hinten an den Fanglaschen 40 an und sind
in den V-förmigen Schlitzen 41 aufgenommen. Wird nun die Schublade 3 weiter in den
Möbelkorpus eingeschoben, bis sie die in der Fig. 37 gezeigte Position erreicht, werden
die Zapfen 34, 35 in den Endbereichen 41' der V-förmigen Schlitze 41 aufgenommen und
die Schublade 3 befindet sich mittig im Möbelkorpus.
[0043] Wird nun die Schublade 3, wie in den Fig. 30 und 38 gezeigt, weiter in den Möbelkorpus
geschoben, bleibt die Zentrierplatte 13 stehen und der Spannschieber 9 wird durch
die Frontblende 4 derart in den Möbelkorpus eingeschoben, daß er mit seinen Spannflächen
8 die Zahnstange 26 und somit die jeweils zugeordnete Laufschiene 7 am Flansch 10'
des Anschlagteiles 10 fixiert.
Anschließend wird die Schublade 3, wie in der Fig. 39 gezeigt, weiter in den Möbelkorpus
hineingeschoben und die Bolzen 29, 30 stehen jeweils am Anschlagflansch 38, 39 der
Führungsteile 32 an. Dabei werden die Zapfen 34, 35 abgeschert und fallen heraus,
worauf die Schublade 3 ihre lineare Endstellung gemäß Fig. 40 erreicht.
[0044] Beim Öffnen der Schublade fallen die Bolzen 29, 30 heraus und die Schublade 3 ist
ohne Einflüsse des von den Steuerhebeln 11, 14 und der Stange 12 gebildeten Maßausgleichsystems
voll funktionstüchtig.
1. Ausziehführung für Schubladen od. dgl. mit einer an der Schublade befestigten Ausziehschiene,
einer an einer Seitenwand des Möbelkörpers befestigten Tragschiene und vorzugsweise
einer zwischen diesen beiden Schienen ablaufenden Mittelschiene an jeder Seite der
Schublade, wobei zwischen den Schienen Laufrollen angeordnet sind und die Tragschienen
in je einen am Möbelkorpus befestigten Anschlagteil und je eine die Laufstege für
die Laufrollen aufweisenden Laufschiene geteilt sind und wobei die Laufschiene in
bezug auf die Anschlagteile senkrecht zu den Seitenwänden verschiebbar geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehführung mit einer Zentriervorrichtung versehen
ist, die beim Verschieben der Schublade (3) die Position der Laufschienen (7) auf
den Anschlagteilen (10) derart festlegt, daß die Schublade (3) zwischen den Seitenwänden
(2) mittig positioniert ist und daß mindestens eine Fixiereinrichtung vorgesehen ist,
die nach erfolgter Positionierung die Laufschienen (7) an den Anschlagteilen (10)
fixiert.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagteile (10)
je eine in der Einschubrichtung der Schublade (3) ausgerichtete Führungsbahn aufweisen,
entlang der seitlich versetzbare Zentrierteile (19, 20) geführt sind, die über Kupplungsteile
derart gesteuert sind, daß die variablen Abstände der beiden Zentrierteile (19, 20)
von der Längsmittelachse der Schublade (3) gleichbleibend sind, derart, daß sich,
bei einer Veränderung des Abstandes eines der Zentrierteile (19, 20) von der Längsmittelachse
der Schublade (3), der Abstand des zweiten Zentrierteiles (19, 20) von der Längsmittelachse
der Schublade (3) um das gleiche Maß verändert.
3. Ausziehführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen von
Vertikalstegen (67) gebildet werden, die von den Zentrierteilen (19, 20) seitlich
umfaßt werden.
4. Ausziehführung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim hinteren Ende
mindestens einer Führungsbahn eine Aussparung vorgesehen ist, an die ein zur Schubladenmitte
weisender Ablenker für die Zentrierteile (19, 20) anschließt.
5. Ausziehführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablenker von einem
vertikalen Steg (68) des Anschlagteiles (10) gebildet wird.
6. Ausziehführung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsteile von einem an der Schublade (3) gelagerten Ritzel (57) und von
an den Zentrierteilen (19, 20) vorgesehenen Zahnstangen, die mit dem Ritzel kämmen,
gebildet werden.
7. Ausziehführung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zahnstangen
(58, 59) beziehungsweise die Zentrierteile (19, 20) durch eine Feder (61) verbunden
sind.
8. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstangen
(58, 59) und/oder die Zentrierteile (19, 20) auf horizontalen rechtwinkelig zur Verfahrrichtung
der Schublade (3) ausgerichteten Schienen (60) geführt sind.
9. Ausziehführung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (57) um eine
horizontale Achse drehbar gelagert ist.
10. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel
(57) und die Zahnstangen (58, 59) auf einem jochartigen Tragteil (53) gelagert sind,
der an der Schublade (3) befestigt ist und in Montagelage sattelartig auf den Ausziehschienen
(1) aufliegt.
11. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierteile
(19, 20) mittels eines Endlosseiles (69), das auf zwei auf der Schublade (3) montierten
Umlenkrollen (70) od. dgl. lagert, verbunden sind, wobei jeder Zentrierteil (19, 20)
an einem anderen Trum des Endlosseiles (69) befestigt ist.
12. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierteile
(19, 20) über ein an der Schublade (3) gelagertes Gestänge mit scherenartig gelagerten
Hebeln (71,72) verbunden sind.
13. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fixiereinrichtung an den Laufschienen (7) und oder den Anschlagteilen (10) gelagerte
Spannhebel (62) umfaßt, die über Anschläge der Schublade (3) in die Spannstellung
gekippt werden.
14. Ausziehführung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge von den
Zentrierteilen (19, 20) gebildet werden.
15. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einer Zahnstange (58, 59) eine Rastnase ausgebildet ist, die in einer korrespondierenden
kerbe eines der Schublade zugehörigen Teiles einrastet und die die Zahnstangen (19,
20) in einer "0"-Stellung hält.
16. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriervorrichtung
an mindestens einer Seite der Schublade (3) am Anschlagteil (10) auf Steuerhebeln
(13, 14) schwenkbar gelagerte Zentrierteile umfaßt, die vom Bolzen (29, 30) gebildet
werden, wobei die Steuerhebel (11, 14) an ihren freien Enden durch eine Stange (12)
verbunden sind, derart, daß der Anschlagteil (10), die Steuerhebel (11, 14) und die
Stange (12) ein Parallelogramm bilden und daß die Bolzen (29, 30) in eine Führungsnut
(21) der Schublade (3) einschiebbar sind.
17. Ausziehführung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schublade (3)
eine Zentrierplatte (13) lagert, die Fanglaschen (40) für die Bolzen (29, 30) aufweist.
18. Ausziehführung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Fanglaschen (40)
V-förmige Schlitze (41) aufweisen, in denen; in der hinteren Endstellung der Schublade
(3), Haltezapfen (34, 33) der Bolzen (29, 30) aufgenommen sind, wobei die Haltezapfen
(34, 35) durch die Fanglaschen (40) abscherbar sind.
19. Ausziehführung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierplatte
(13) in der Fahrrichtung der Schublade (3) relativ zur Schublade (3) entgegen der
Kraft einer Feder (16) verschiebbar ist.
20. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsnuten (21) in stabförmigen Führungsteilen (32), die unterhalb des Schubladenbodens
angeordnet sind, ausgebildet sind.
21. Ausziehführung nach den Ansprüchen 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentierplatte
Führungslaschen (31) aufweist, mit denen sie in Nuten (33) in den Führungsteilen (32)
eingehängt ist.
22. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorderen und hinteren Fanglaschen (40) auf unterschiedlicher Höhe angeordnet sind.
23. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlagteile (10) je einen horizontalen Flansch mit zwei senkrecht zur Einschubrichtung
der Schublade ausgerichteten Schlitzen (52) aufweisen, daß an je einem Rand der Schlitze
(52) ein Zahnstangenprofil (27) ausgebildet ist, mit dem jeweils ein Zahnrad (24)
kämmt, das mit einem weiteren Zahnstangenprofil (28) einer sich über die Länge des
Tragteiles (10) erstreckenden Zahnstange (26) in Eingriff ist und daß an der Zahnstange
(26), die in Haltelaschen (22) der Laufschiene (7) eingehängt ist, Spannbolzen (18)
ausgebildet sind, an denen ein Spannschieber (9) od. dgl. angreift, mit dem die Zahnstange
(26) mit der Laufschiene (7) am Anschlagteil (10) klemmbar ist.