[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hohlstrahldüse für Feuerlöschzwecke, mit einem
wenigstens eine Löschmittelzuführung aufweisenden Gehäuse sowie mit wenigstens einem
Strahlaustritt.
[0002] Hohlstrahldüsen für Handrohre und Werfer aus den Patentschriften DE 38 22 160,DE
28 27 612, DE 34 40 349, DE 35 30 587 DE-GM 77 17 392 und DE-GM 1 782 540 bekannt.
[0003] Bei diesen Anmeldungen werden Lösungen zur Herstellung von Voll- und Sprühstrahl
sowie Mengenverstellung des durchfließenden Löschmittels vorgeschlagen.
Diese Änderungen des Strahlbildes und der Mengen werden bei den vorgeschlagenen Hohlstrahldüsen
ausnahmslos von einem fest angeordneten Ventilkörper aus erreicht,wobei verschiebbare
Verstellringe - bis zu drei an der Zahl - koaxial angeordnet sind.
Die Verstellringe, die auf einem feststehenden Innenring gelagert sind, werden in
axiale Richtung verschoben, wobei der Ventilkörper über Rippen im Innenring zentriert
festgeschraubt ist.
Da die drei Verstellringe um den feststehenden Innenring und gleichzeitig untereinander
verschoben werden müssen, ist es erforderlich, die Ringe zusätzlich zueinander zu
verriegeln und zu arretieren.
Diese Lösung verlangt eine aufwendige und komplizierte Ausbildungsform der Ringe,erschwert
die Bedienung und die Möglichkeit der Fernbetätigung.
Aus diesem Grund wird in der Praxis bei Fernbetätigungen fast immer auf eine der drei
Möglichkeiten verzichtet, z.B. Vollstrahl mit Mengenregelung durch axialverschiebbares
Ventil, oder Vollstrahl-Sprühstrahl ohne Mengenregelung.
[0004] Ein weiterer Nachteil aller Hohlstrahldüsen ist, daß ein weitgeworfener, dünner und
breiter Flachstrahl weder im Hochdruck- noch im Normaldruckbereich, trotz unseriöser
werbetechnischer Prospektbehauptungen ausländischer Hersteller nicht erzielt werden
kann.
Um einen Flachstrahl zu erhalten, wird der Außenring der Hohlstrahldüse, der für Voll-
und Sprühstrahl zuständig ist, seitlich konkav ausgefräst. Damit wird erreicht, daß
seitlich etwas Löschmittel austritt. Von einem breiten Flachstrahl kann jedoch nicht
gesprochen werden.
[0005] Es werden auch separat angebaute Einfach- und Doppelwurfblenden (Deflektor)verwendet,
die jedoch durch den großen Aufprallwiderstand die Wurfweiten und das Wurfbild beeinträchtigen.
Ebenso verwendet man ein verdrehbares Blendensystem, in dem eine dezentrale Wasserzuführung
angeordnet ist. An der Blende sind verschiedene Düsenformen befestigt, die dann vor
die Wasserzuführung geschwenkt werden.
Nachteilig dabei ist, daß immer nur eine Strahlform erzielt werden kann und das System
durch Abdichtungsprobleme für größere Löschmengen und Hochdruckeinsatz ungeeignet
ist.
[0006] Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, eine Hohlstrahldüse zu schaffen, die nur aus
wenigen Teilen besteht, dadurch einfachere Bedienung bietet und neben den herkömmlichen
Funktionen auch für Flachstrahlerzeugung sowohl bei Hochdruck- als auch bei Normaldruckbetrieb
geeignet ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 aufgeführten
Merkmale vorgeschlagen.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel ist anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer demontierten Hohlstrahldüse und
Fig. 2 bis 5 eine Schnittdarstellung einer Hohlstrahldüse in unterschiedlichen Arbeitsstellungen.
Erfindungsgemäß werden bei der neuen Düse keine verschiebbaren Außenringe verwendet.
Aus der Darstellung Fig. 1 ist ersichtlich, daß gegenüber einer aus fünf Teilen bestehenden
herkömmlichen Hohlstrahldüse die neue Düse lediglich aus zwei Teilen - Gehäusel und
Regler2 - für die Strahlform und Menge besteht.
[0008] Sämtliche Funktionen werden durch den im Gehäusel in axiale Richtung verschiebbaren
Regler2 vorgenommen.
[0009] Unabhängig davon, wo der Regler steht, welche Mengen und Strahlformen abgegeben werden,
ist eine Abgabe von Flachstrahl immer möglich.
D. h., entgegen der herkömmlichen Hohlstrahldüsen, mit denen bisher nur entweder Voll-
oder Sprühstrahl abgegeben werden konnte, besteht hier die Möglichkeit, bei einem
für Löschzwecke abgegebenen Voll- oder Flachstrahl gleichzeitig einen vor Abstrahlwärme
schützenden Sprühstrahl einzusetzen.
[0010] Im vorderen Teil des Reglers2 Fig. 5 können entweder austauschbare flachstrahlerzeugende
Einsätze15 oder im Regler2 fest ausgebildete Formen Fig. 2,3, und 4 hergestellt werden.
Die austauschbaren Einsätze haben besonders bei Hochdruckverwendung den Vorteil, zu
einer fest bestimmten Löschmenge, Wurfweite und Strahlbreite individuell zu bestimmen.
[0011] Die axiale Verschiebung des Reglers kann der Verwendung entsprechend fernbetätigt
durch elektrische,- pneumatische,- hydraulische Antriebe oder manuell vorgenommen
werden.
[0012] Das Gehäusel nach Fig.1 - hier mit einem Vierkantflansch(3) dargestellt - hat einen
Ringspalt4, der mit mehreren Rippen5 versehen ist zur Erzeugung von Sprühstrahl.
Der Vollstrahl wird im vorderen zylindrischen Teil6 erzeugt, der mit einem Konus7
an die innere Bohrung anschließt.
Der Winkel des Konus7 im Gehäusel entspricht dem Winkel des im vorderen Teil des Reglers2
befindlichen Kegels8.
[0013] Über den Ringquerschnitt9 des Führungsringes10 werden im vorderen Bereich Löschmittel
für Voll- bzw. im hinteren Bereich für Sprühstrahl geleitet.
Der Führungsring10 ist über die Rippenll mit dem Innenzylinder12 verbunden.
Der Innenzylinder12 weist in der Gesamtlänge einen Hohlraum auf, der in die Austrittöffnung13
mündet, die mit ihrer Spezialdüsenform eine saubere Flachstrahlerzeugung sichert.
[0014] Bei Vollstrahlerzeugung Fig.2 wird der Regler2 axial nach vorne geschoben und kann
das Löschmittel im Ringquerschnitt9 zwischen den Führungsring10 und den Innenzylinder12
abgeben.
Sollte eine gleichzeitige Abgabe von Flachstrahl sinnvoll sein, so kann über den Hohlraum14
und die Austrittöffnung13 Flachstrahl erzeugt werden.
Soll nur Flachstrahl abgegeben werden, so wird der Ringquerschnitt9 abgesperrt und
Löschmittel nur über den Hohlraum14 geliefert.
[0015] Bei der Erzeugung von Flachstrahl oder/und Sprühstrahl Fig.3 wird der Regler2 bis
zum Anschlag nach hinten verschoben, so daß ein Ausströmen von Löschmittel vorne nicht
möglich ist.
Das Löschmittel wird dann über den Ringquerschnitt(9) und den Ringspalt4 des Gehäusesl
als Sprühstrahl abgegeben oder/und über den Hohlrauml4 sowie Austrittspalt13 als Flachstrahl
abgegeben.
[0016] Aus einer Zwischenstellung Fig.4 des Gehäusesl und des Reglers2 kann eine für Hochdruckeinsatz
vorteilhafte Abgabe über den Ringquerschnitt9, ein Sprühstrahl -Ringspalt4- sowie
Vollstrahl im vorderen Bereich gleichzeitig erfolgen.
Sollte sich dabei eine sinnvolle Abgabe von Flachstrahl ergeben, so kann dieser wie
vorhin erläutert vorgenommen werden.
[0017] Die Mengenregelung des Löschmittels kann entweder durch Verschiebung des Reglers2
oder durch eine separate Dosiereinrichtung sowie automatische und manuelle Druckregelung
der Feuerlöschkreiselpumpe vorgenommen werden.
1. Hohlstrahldüse für Feuerlöschzwecke, mit einem wenigstens eine Löschmittelzuführung
aufweisenden Gehäuse sowie mit wenigstens einem Strahlaustritt, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen zweiteilig ausgebildet ist und ein Gehäuse (1) mit einer
Innenhöhlung als Führung für ein darin axial verschiebbar geführtes Reglerteil (2)
aufweist, daß das Reglerteil (2) einen in einem Innenhöhlungsabschnitt des Gehäuses
(1) geführten Schaft mit einem strahlaustrittsseitig damit verbundenen Kegel (8) aufweist,
dessen Kegelmantel einem sich an den Innenhöhlungsabschnitt anschließenden, einen
Übergang zwischen dem Innenhöhlungsabschnitt und einer sich anschließenden Innenhöhlungs-Erweiterung
bildenden Konus (7) zugewandt ist und daß innerhalb des Reglerteils (2) wenigstens
zwei Innenhöhlungen (9,14) zum Führen von Löschmittel vorgesehen sind, von denen eine
(9) im Bereich des Kegelmantels und die andere (14) am Ende des Kegels (8) bei einer
Austrittsöffnung (13) mündet.
2. Hohlstrahldüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Ende des Kegels
(8) mündende Innenhöhlung (Hohlraum 14) als zentraler Durchgangskanal und die im Bereich
des Kegelmantels mündende Innenhöhlung als dazu koaxialer Ringkanal mit einem Ringquerschnitt
(9) ausgebildet sind.
3. Hohlstrahldüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftbereich
des Reglerteils (2) einen mit dem Kegel (8) verbundenen Innenzylinder (12) und einen
über Rippen (11) mit dem Innenzylinder verbundenen, äußeren Führungsring (10) hat,
der mit Abstand zu dem Kegelmantel endet und zwischen sich und dem Kegelmantel einen
Ringspalt bildet.
4. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsring
(10) des Reglerteils (2) und das Gehäuse (1) jeweils einen Ringspalt (4) aufweisen,
daß diese Ringspalte durch Axialpositionieren des Reglerteils (2) in Deckung bringbar
sind, daß sich die Ringspalte im wesentlichen über den jeweiligen Umfang erstrecken,
daß dazwischen Rippen (11,5) vorgesehen sind und daß der im Führungsring (10) vorgesehene
Ringspalt mit dem Ringquerschnitt (9) in Verbindung steht.
5. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringspalte
(4) im Führungsring (10) des Reglerteils (2) und im Gehäuse (1) so angeordnet sind,
daß sie bei Anlage des Kegelmantels am Konus (7) etwa deckungsgleich übereinander
liegen.
6. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der im Gehäuse (1) befindliche Ringspalt (4) schräg nach vorne und außen zur Bildung
eines Sprühstrahles verläuft.
7. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die sich
an den Konus (7) des Gehäuses (1) nach vorne anschließende Innenhöhlungs-Erweiterung
als Rohrstutzen mit zylindrischem Querschnitt ausgebildet ist.
8. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrale
Durchgangskanal (14) des Reglerteils (2) am Mündungsende einen Anschluß, insbesondere
einen Einschraubanschluß für unterschiedliche Düsen-Einsätze aufweist.
9. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das axial
verschiebbare Reglerteil (2) mit einem elektrischen oder pneumatischen oder hydraulisch
manuellen Antrieb verbunden ist.
10. Hohlstrahldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum
Anschließen an eine Hochdruck-Normaldrucklöschpistole oder einen Wasser/Schaumwerfer
oder eine Selbstschutzdüse ausgebildet ist.