[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von dampfgehärteten Baustoffen.
[0002] Dampfgehärtete Baustoffe, insbesondere dampfgehärtete Leichtbaustoffe, z.B. Poren-
bzw. Gasbeton, werden z.B. nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Die gemahlenen
Rohstoffe wie Sand, Kalk, Zement, Sulfatträger und Aluminiumpulver werden zusammen
mit Wasser in einen Mischer chargenweise dosiert gemischt. Nach dem Mischen wird die
fließfähige Masse in eine eingeölte, auf Gleisen verfahrbare Gießform mit einem Volumen
zwischen 4 und 9 m
3 gefüllt. Nach dem Befüllen der Gießform wird diese auf einen Gärplatz gebracht, wo
die Masse auf ihr endgültiges Volumen aufgärt und zwischen ein und sechs Stunden stehen
bleibt, bis durch das Abbinden der Bindemittelkomponente eine ausreichende Grünfestigkeit
für das Sägen erreicht ist. Danach wird die gefüllte Form zu einer Sägestation befördert
und entschalt und anschließend die Masse in einer Sägestation mittels Drähten geschnitten.
Nach dem Sägen wird das geschnittene Material auf Wagen entweder direkt in einen Autoklaven
eingefahren oder auf Standplätzen vor Autoklaven so lange gesammelt, bis eine Autoklavenfüllung
vorhanden ist und dann in einen Autoklaven geschoben. Nach dem Autoklavieren, das
üblicherweise ca. 12 Stunden beträgt, wird das Material aus dem Autoklaven herausgefahren,
in einer Entladungseinrichtung entladen, verpackt und auf das Lager transportiert.
[0003] Eine solche herkömmliche Anlage wird in S. Röbert, Silikatbeton, VEB Verlag für Bauwesen
Berlin, Berlin 1970, beschrieben und nachfolgend anhand Fig. 9 erläutert.
[0004] In einer Gießstation 101 werden die gereinigten und geölten Formen mit einer Porenbetonmischung
gefüllt und anschließend auf Gärplätze 102 verfahren, wo die Masse in den Formen auftreibt
und abbindet. In einer Entformungsstation 103 werden die Formen mit den grünfesten
Porenbetonkuchen um 90° gekippt und Teile der Form abgenommen, bis auf eine Formseitenwand,
die als Härteboden verbleibt. Ein anderes Verfahren sieht das Umsetzen der Porenbetonkuchen
auf verfahrbare Roste vor, wobei vorher die gesamten Formenteile entfernt werden.
Die Porenbetonkuchen werden anschließend in eine Schneidstation 104 gefahren und dort
in die gewünschten Formate geschnitten. Die von den Porenbetonkuchen abgenommenen
Formenteile werden in einer Reinigungsstation 105 gesäubert und anschließend wieder
zur Form zusammengesetzt und in einer Ölstation 106 eingeölt.
[0005] Drei Härteböden mit je einem Porenbetonkuchen werden mit ihren Langsseiten nebeneinander
auf Gleisen verfahrbare Autoklaven - bzw. Härtewagen 107 gesetzt und in einen Tunnel
108 eingefahren, der die Kuchen vor Auskühlung, insbesondere vor Zugeinwirkungen schützen
soll. Aus dem Tunnel 108 werden die Porenbetonkuchen, wenn eine ausreichende Anzahl
Autoklavenwagen für eine Autoklavenfüllung bereitsteht, in einen freien Autoklaven
109 eingefahren und dort der Dampfhärtung unterzogen.
[0006] Nach Abschluß der Dampfhärtung werden die Porenbetonkuchen aus dem Autoklaven 109
ausgefahren und für eine Nachbehandlung und/oder Verpackung auf eine Standfläche 111
verbracht.
[0007] Wenn der Porenbeton mit Bewehrungen ausgestattet werden soll, werden vor dem Gießen
in einer Bewehrungsstation 112 Bewehrungen in die Formen eingelegt.
[0008] Derartige Anlagen erfordern einen erheblichen Platzbedarf. Viel Platz wird für Gleise
der Gärplätze und der Aufstellfläche vor den Autoklaven benötigt, wobei es auch üblich
ist, im Bereich der Gärplätze Wärmetunnel vorzusehen. Im Wärmetunnel wird der Kuchen
mit Wärmeenergie beaufschlagt, woraus eine Verkürzung der Gärzeit resultiert und Platz
eingespart werden kann. Beschickt man die Autoklaven nicht chargenweise, sondern mit
einzelnen Härtewagen, kann zwar der Platzbedarf vor den Autoklaven gesenkt werden,
dafür wird aber teure Autoklavenkapazität blockiert.
[0009] Um solche Anlagen wirtschaftlich betreiben zu können, sind außerdem sehr hohe Produktionskapazitäten
von z.B. mehr als 300.000 m
3/Jahr vorzusehen. Eine derart hohe Produktion ist in vielen Fällen auf dem Markt nicht
absetzbar.
[0010] Ein weiterer Nachteil ist, daß bei den herkömmlichen Verfahren sehr viele Formen
zur Verfügung stehen müssen, was erhebliche Investitionen erfordert.
[0011] Ferner wird eine Anlage individuell konzipiert und erfordert insofern hohe Kosten,
als bewährte Layouts meist nicht verwendbar sind. Soweit bewährte Layouts verwendbar
sind, beinhalten sie Universalanlagen, die für jeden Bedarfsfall vorbereitet sind
und daher auch eine größere Investition verlangen.
[0012] Aus der BE 556 531 A ist bekannt, die in die Porenbetonformen eingefüllte Masse während
des Auftreibens sowie während des Sägens und nach dem Sägen vor dem Autoklavieren
zu wärmen. Während des Auftreibens und Sägens findet das Aufwärmen in einem Tunnel
statt, in dem mehrere Sägestationen hintereinander angeordnet sind. Die gesagten Porenbetonblöcke
werden auf Wagen in eine große beheizte, mehrere Gleise aufweisende Wartekammer eingefahren.
Bei dieser Anlage ist von Nachteil, daß sie ebenfalls einen erheblichen Platzbedarf
erfordert und wegen der langen Verfahrwege nur relativ niedrige Taktraten erzielbar
sind.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist, eine Anlage zur Herstellung von Porenbeton zu schaffen,
bei der der Platzbedarf durch eine verbesserte Raumnutzung erheblich verringert ist
und die Taktraten der Produktion erhöht werden können. Zudem soll vorzugsweise die
Anlage ein modulares Konzept enthalten und modulartig auf einfache Weise erweiterbar
sein.
[0014] Diese Aufgabe wird durch eine Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in
den von diesen Ansprüchen abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0015] Erfindungsgemäß wird eine besonders kompakte Anlage mit verkürzten Taktraten dadurch
erreicht, daß die Aufstellplätze vor den Autoklaven für Produktionsschritte genutzt
werden. Demgemäß ist eine kombinierte Wärme-Heizkammer im Bereich der Aufstellplätze
vor den Autoklaven installiert, wobei ein Wärmebereich für die gärende Porenbetonmasse
mit einem Heizbereich zum Aufheizen der bereits geschnittenen Porenbetonkuchen bezüglich
des verwendeten, Wärmeenergie enthaltenden Mediums, mit dem die Porenbetonkuchen beaufschlagt
werden, in Verbindung steht, so daß Wärmemedium aus dem Heizbereich in den Wärmebereich
geleitet werden kann. Die beiden Bereiche sind zweckmäßigerweise benachbart zueinander,
insbesondere übereinander angeordnet. Dabei können die Bereiche der Kammer als Bereiche
in einem Raum ohne Trennwände untergebracht sein; es können aber auch Trennwände mit
Durchlässen für das Wärmemedium vorgesehen sein. Zweckmäßig ist, die Durchlässe derart
auszubilden, daß ihre Öffnungen veränderbar sind, so daß die Durchlaßmengen für das
Wärmemedium steuerbar sind. Die beiden Bereiche können räumlich nebeneinander vorgesehen
sein. Zweckmäßig aber ist, den Wärmebereich über dem Heizbereich anzuordnen, weil
im Heizbereich mit einem höheren Wärmeenergieniveau gearbeitet wird und somit Wärmemedium
ohne weiteres von unten nach oben strömt, so daß Mittel entfallen können, mit denen
Wärmemedium vom Heizbereich in den Wärmebereich transportiert werden müßte.
[0016] Die erfindungsgemäße kombinierte Wärme-Heizeinrichtung wird im folgenden der Einfachheit
halber Wärme-Heizkammer genannt, die in einen Wärmebereich und einen Heizbereich unterteilt
ist, wobei die Bereiche auch durch Trennwände abgeteilt sein können. Die kombinierte
Wärme-Heizkammer kann auch im Kreislaufbetrieb genutzt werden, indem die Porenbetonkuchen
nach dem Gären und Ansteifen aus der kombinierten Wärme-Heizkammer ausgefahren, geschnitte
und anschließend zum weitergehenden Aufheizen wieder in sie eingefahren werden.
[0017] Erfindungsgemäß wird zweckmäßigerweise der Mischerbereich und der Sägebereich auf
einem erhöhten Niveau bzw. auf einer höheren Plattform angeordnet, so daß Einbauten
in den Boden z.B. Fundamente der Anlage vermieden werden können, welche üblicherweise
sehr teuer sind.
[0018] Bei einer erfindungsgemäßen modularen Anordnung einer kombinierten Wärme-Heizkammer
mit dem Wärmebereich über dem Heizbereich fluchtend vor der Stirnseite eines Autoklaven
ist von Vorteil, daß eine derartige Anlage bezüglich dieser Kombination seitlich modulartig
erweiterbar ist. Durch das Aufwärmen der gärenden und Aufheizen der geschnittenen
Porenbetonkuchen im Bereich von Aufstellplätze vor dem Autoklaven wird eine relativ
kleine Fläche platzsparend optimal genutzt; darüberhinaus werden die Taktraten, insbesondere
der Autoklaviervorgang, derart verkürzt, daß die Produktionskapazität erhöht und die
Produktionskosten gesenkt werden können, denn das Aufwärmen und das Heizen vermindern
die erforderliche Reaktionsenergie beim Autoklavieren.
[0019] Die erfindungsgemäße Anlage wird im folgenden beispielhaft anhand einer Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine erfindungsgemäße Anlage mit einer Wärme-Heizkammer in einer Queransicht;
- Fig. 2
- schematisch eine erfindungsgemäße Anlage gemäß Figur 1 in einer Draufsicht;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage mit Wärme-Heizkammer in
einer Queransicht;
- Fig. 4
- eine Anlage gemäß Figur 3 in einer Draufsicht;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer kombinierten
Wärme-Heizkammer in einer Queransicht;
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Anlage gemäß Figur 5 in einer schematischen Draufsicht;
- Fig. 7
- ein Grundmodul einer erfindungsgemäßen Anlage in einer Draufsicht;
- Fig. 8
- eine Anlage gemäß Figur 7 in einer höheren Ausbaustufe;
- Fig. 9
- eine bekannte Anlage zum Herstellen von Porenbeton;
[0020] Die gesamte Anlage 1 zum Herstellen von Porenbeton (Figuren 1,2) ist ebenerdig bzw.
auf einer Bodenplatte 35 angeordnet und weist beispielsweise zwei gleich lange Autoklaven
2 auf, welche bezüglich ihrer Längserstreckung nebeneinander und auf gleichem Niveau
angeordnet sind. Die Autoklaven 2 können zumindest an einer Stirnseite geöffnet werden
und weisen ein Schienengleis 3 auf, welches sich im Inneren parallel zur Längsachse
4 erstreckt. Die Autoklaven 2 werden mit sogenannten Härtewagen 5 beschickt, auf denen
geschnittene Porenbetonkuchen 6 gelagert sind. An der zu öffnenden Stirnseite der
Autoklaven 2 ist eine quer zur Längsachse 4 der Autoklaven 2 verschiebliche Schiebebühne
7 angeordnet.
[0021] In Richtung der Schienengleise 3 bzw. der Längsachse 4 der nebeneinander liegenden
Autoklaven 2 ist eine, eine Einheit bildende Wärme-Heizkammereinrichtung 8 (im folgenden
Wärme-Heizkammer genannt) angeordnet. Die Wärme-Heizkammer 8 weist einen Heizbereich
bzw. Heizraum 9 auf, durch welchen sich Schienen bzw. Gleise 3a in Verlängerung fluchtend
zu den Gleisen 3 und/oder parallel dazu erstrecken. Auf diesen Gleisen 3a sind Härtewagen
5 mit Porenbetonkuchen 6 abstellbar und in Richtung der Autoklaven verfahrbar. Zwischen
parallel nebeneinander angeordneten Gleisen 3a kann der Heizbereich 9 eine Stütz-
bzw. Trennwand 10 aufweisen, welche mit Durchbrüchen versehen sein kann, so daß die
dadurch abgeteilten Kammerräume 9 atmosphärisch miteinander in Verbindung stehen.
Oberhalb des die Härtewagen 5 aufnehmenden Heizbereiches 9 ist ein Wärmebereich bzw.
Wärmeraum 11 in der Wärme-Heizkammer 8 ausgebildet. Im Wärmebereich 11 werden verfahrbare
Porenbetongießformen 12 mit darin befindlicher auftreibender und ansteifender Porenbetonmasse
abgestellt. Die Porenbetonformen sind auf Gleisen 13 verfahrbar, wobei die Gleise
13 bezüglich der Rollrichtung bzw. ihrer Längserstreckung oberhalb parallel zu den
Gleisen 3a angeordnet sind.
[0022] Aufgrund der unterschiedlichen Raumformen und Dimensionierung der Porenbetongießformen
und der Härtewagen weisen die Gleise 13 eine andere Spurweite als die Gleise 3a auf,
so daß beispielsweise drei nebeneinander angeordnete Reihen von Porenbetongießformen
12 im Wärmebereich 11 über zwei nebeneinander angeordneten Reihen von Härtewagen 5
auf Gleisen bzw. Schienen 3a aufgestellt sind.
[0023] Zwischen dem Wärmebereich 11 und dem Heizbereich 9 kann aber auch eine Trennwand
14 angeordnet sein, welche insbesondere verstellbare Durchlässe für das Durchströmen
von für das Aufwärmen noch ausreichende Wärmeenergie aufweisendes Heizmedium aus dem
Heizbereich 9 aufweist, so daß der Wärmebereich 11 mit dem Heizmedium aus dem Heizbereich
9 dosiert gespeist werden kann.
[0024] Die Schienen bzw. Gleise 13 des Wärmebereichs 11 sind beispielsweise mit einer tragenden
Ständerkonstruktion oberhalb des Heizbereichs 9 angeordnet. Eine Trennwand 14 kann
entfallen, wenn die Wärmebilanzen bzw. der Heiz-Wärmemedium-Austausch zwischen dem
Heizraum 9 und dem Wärmeraum 11 entsprechend ausgelegt sind, daß die Wärmeenergie
für den Wärmeraum 11 der erforderlichen bzw. der gewünschten Energie entspricht. Bezüglich
der Schienenlängserstreckung der Wärme-Heizkammer 8 ist im den Autoklaven 2 zugewandten
Endbereich 15 ein entlang einer Kippkranbahn 17a verfahrbarer Kippkran 17 und im den
Autoklaven 2 abgewandten Endbereich 16 ein Querkran 18 entlang einer Querkranbahn
18a verfahrbar vorgesehen. Unterhalb der Querkranbahn 18 ist eine Schiebebühne 19
angeordnet, deren Schieberichtung quer zur Längserstreckung der Schienen 3a, 13 der
Wärme-Heizkammer 8 ausgerichtet ist. Neben einer Längsseite der Wärme-Heizkammer 8
ist eine Kühlstrecke 21 mit einem Gleis 20 vorgesehen, auf welcher die aus dem Autoklaven
gezogenen, fertig dampfgehärteten Porenbetonkuchen 6 auf Härtewagen 5 zum Auskühlen
abgestellt werden. Das Gleis 20 der Kühlstrecke 21 ist etwa genauso lang wie die Wärme-Heizkammer
8 und kann auf der den Autoklaven zugewandten Seite von der Schiebebühne 7 und auf
der gegenüberliegenden Seite von der Schiebebühne 19 abgefahren werden.
[0025] Die Kühlstrecke 21 kann mit einer Verkleidung 22 versehen sein, woraus ein Kühltunnel
23 resuliert. Zwischen den Kranbahnen 17a,18a ist neben der Wärme-Heizkammer 8 bzw.
neben der Kühlstrecke 21 eine Sägestation 24 stationiert, wobei die die Sägestation
24 integrierende Funktionsstrecke 25 mit einem Gleis 26 ausgestattet ist und etwa
die gleiche Länge aufweist wie die Wärme-Heizkammer 8 bzw. die Kühlstrecke 21 und
demzufolge in den Endbereichen auch vom Kippkran 17 entlang der Kippkranstrecke 17a
und dem Querkran 18 entlang der Querkranstrecke 18a abgefahren werden kann.
[0026] Bei weiterer Verlängerung der Kranbahnen 17a,18a ist parallel zur Wärme-Heizkammer
8, zur Kühlstrecke 21 sowie zur Funktionsstrecke 25, welche die Sägestation 24 aufweist,
eine weitere Funktionsstrecke 27 vorgesehen, auf welcher eine Reinigungsstation 28,
eine Ölstation 29 und eine Füllstation 30 für Porenbetonformen hintereinander angeordnet
sind.
[0027] Das Gleis 20 der Kühlstrecke 21 erstreckt sich über die Querkranbahn 18 hinaus, wobei
dort neben dem Gleis 20 eine Entlade-, Vereinzelungs- und Verpackungsstation 31 für
Porenbetonsteine angeordnet ist.
[0028] Neben der Füllstation 30 ist ein Mischer 32 mit Ausguß 33 stationiert. Zweckmäßigerweise
ist die Sägestation 24 bzw. die Funktionsstrecke 25 mit Sägestation 24 sowie die Funktionsstrecke
27 mit der Füllstation 30 auf einem erhöhten Niveau 34 oberhalb der Bodenplatte 35
angeordnet, wobei die üblicherweise vorhandenen Unterbauten 36 zum Abführen von Bruch
bzw. verschütteter Porenbetonmasse ebenfalls noch über der Bodenplatte 35 angeordnet
sind.
[0029] Die Funktionsweise einer derartigen Porenbetonproduktionsanlage wird im folgenden
erläutert. Eine leere Porenbetonform 12 wird im Bereich der Kippkranstrecke 17a auf
die Funktionsstrecke 27 gesetzt, in die Reinigungsstation 28 gefahren und gereinigt,
anschließend weiter in die Ölstation 29 eingefahren, eingeölt und dann zur Füllstation
30 gebracht und mit Porenbetonmasse gefüllt. Die gefüllte Porenbetonform 12 wird in
den Bereich der Querkranstrecke 18a gefahren und dort mit dem Querkran 18 auf das
Niveau des Wärmebereichs 11 angehoben und auf eines der Gleise 13 im Bereich der Querkranstrecke
18a des Wärmebereichs 11 abgesetzt und in den Wärmebereich 11 der Wärme-Heizkammer
8 eingefahren. Die Porenbetonform 12 mit Porenbetonmasse durchfährt zusammen mit weiteren
gefüllten Formen den Wärmebereich 11 schrittweise, bis sie den Wärmebereich 11 durchlaufen
hat und im Bereich der Kippkranstrecke 17a auf ein Gleis 13 geschoben ist. Die Porenbetonform
12 mit fertig abgebundener Porenbetonmasse wird dort vom Kippkran 17 aufgenommen und
in Richtung zum Gleis 26 der Funktionsstrecke 25 verfahren. Hierbei wird die Porenbetonform
12 um 90° gekippt. Nachdem die Porenbetonform 12 mit der als Härteboden 12a verbleibenden
Seitenwand auf dem Gleis 26 aufgesetzt ist, werden die restlichen Porenbetonformteile
bis auf den Härteboden 12a nach oben abgezogen und neben dem Gleis 26 mit einem von
der Entladestation 31 kommenden Härteboden 12a zu einer neuen Porenbetonform 12 rekombiniert
und anschließend wieder auf die Funktionsstrecke 27 gesetzt.
[0030] Der auf dem Härteboden 12a ruhende Porenbetonkuchen 6 wird auf dem Gleis 26 der Funktionsstrecke
25 in die Sägestation 24 eingefahren und dort in die gewünschten Formate gesägt. Von
der Ausgangsseite der Sägestation 24 gelangt der Härteboden mit dem geschnittenen
Porenbetonkuchen in den Bereich der Querkranstrecke 18a. Er wird dort vom Querkran
18a aufgenommen und auf einen freien Härtewagen 5 abgesetzt. Sind drei derartige Porenbetonkuchen
6 auf einem Härtewagen 5 abgesetzt, wird dieser Härtewagen 5 mit der Schiebebühne
19 in den Bereich eines der Gleise 3a des Heizbereichs 9 der Wärme-Heizkammer 8 geschoben
und anschließend quer zur Schiebebühne 19 in den Heizbereich 9 eingefahren. Die Schiebebühne
19 kann räumlich Bestandteil des Heizbereichs sein. In den Eingangs- und Ausgangsbereichen
des Wärmebereichs 11 und des Heizbereichs 9 können Schleusen bzw. Tore (nicht dargestellt)
angeordnet sein, durch die Wärmeverluste und/oder Zugeinwirkungen vermieden werden.
[0031] Die Härtewagen 5 mit je drei Härteböden 12a, auf denen die Porenbetonkuchen 6 lagern,
werden im Heizbereich 11 der Wärme-Heizkammer 8 auf je einem der Gleise 3a zu einem
Härtewagenzug gesammelt und eine vorbestimmte Zeit beheizt.
[0032] Ist ein Autoklav 2 frei, welcher fluchtend in Verlängerung eines Gleises 3a angeordnet
ist, kann der komplette Härtewagenzug über die Schiebebühne 7 hinweg direkt in den
Autoklaven eingefahren werden. Ist ein zu einem besetzten Gleis 3a versetzt angeordneter
Autoklav 2 frei, wird der Härtewagenzug wagenweise mit der Schiebebühne 7 auf das
nebenliegende Gleis 3 versetzt und in den Autoklaven eingeschoben. Anschließend erfolgt
die Dampfhärtung des gesamten Zuges im Autoklaven 2, wobei durch die vorangehende
Wärmebehandlung und die anschließende Heizbehandlung sich die Autoklavenbehandlung
von z.B. üblicherweise 12 Stunden auf z.B. 8 Stunden reduziert.
[0033] Nach der erfolgten Dampfhärtung werden die Härtewagen 5 aus dem Autoklaven 2 auf
die Schiebebühne 7 gefahren, einzeln mit der Schiebebühne 7 in den Bereich des Gleises
20 der Kühlstrecke 21 verfahren und auf die Kühlstrecke 21 geschoben. Auf der Kühlstrecke
21 wird schließlich der komplette Härtewagenzug aus einem der Autoklaven 2 gesammelt
abgestellt.
[0034] Nach einer ausreichenden Kühlzeit werden die Härtewagen 5 mit den Härteböden 12a
und den darauf befindlichen ausgehärteten Porenbetonkuchen 6 über die Schiebebühne
19 hinweg auf die andere Seite der Schiebebühne 19 verschoben, so daß sie in den Bereich
der Entladestation 31 gelangen. Im Bereich der Entladestation 31 werden die erhärteten
Porenbetonsteine von den Härteböden 12a abgenommen und der Verpackung zugeführt. Die
entladenen Härtewagen 5 werden für eine erneute Bestückung mit Härteböden 12a verfahren;
ebenso werden die Härteböden 12a zu einer Härtebodenpufferstrecke 38 verfahren, die
zwischen der Funktionsstrecke 25 und der Funktionsstrecke 27 angeordnet ist, und für
eine Rekombination mit Porenbetonformenteilen im Bereich der Kippkranstrecke 17 bereitgehalten.
[0035] Bei einer abgewandelten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage 1 zum Herstellen
von Porenbeton ist die Wärme-Heizkammer in der Art ausgebildet, daß das Aufwärmen
und Aufheizen in einem Raum auf kombinierten Gleisstrecken stattfindet, wobei wegen
der unterschiedlichen Spurbreite der Härtewagen 5 und Porenbetonformen 12 die Gleise
3a mit der geringeren Spurweite zwischen den Gleisen 13 größerer Spurweite angeordnet
sind (Fig. 5, 6). Beispielsweise sind drei derartig kombinierte Gleisstrecken nebeneinander
angeordnet. Bei dieser Anlage 1 sind die Kühlstrecke 21, die Wärme-Heizkammer 8, die
Funktionsstrecke 25 mit Sägestation 24, die Härtebodenpufferstrecke 38 sowie die Funktionsstrecke
27 i.w. gleich lang und in dieser Reihenfolge parallel nebeneinander liegend angeordnet.
In Verlängerung der Gleise 20 der Kühlstrecke 21 sowie der Gleise 3a bzw. 13 der der
Kühlstrecke 21 benachbarten Gleisstrecken der Wärme-Heizkammer 8 sind nebeneinander
liegend zwei gleichlange Autoklaven 2 aufgestellt, wobei zwischen den Autoklaven 2
und der Kühlstrecke 21 bzw. der Wärme-Heizkammer 8 eine Schiebebühne 7 angeordnet
ist, die sich soweit entlang der Wärme-Heizkammer 8 erstreckt, daß das Gleis 20 der
Kühlstrecke 21 und alle Gleise 3a bzw. 13 der Wärme-Heizkammer 8 abgefahren werden
können. Auf der anderen Seite der Kühlstrecke 21 bzw. der Kammer 8 ist in bereits
beschriebener Weise eine gleiche Schiebebühne 19 vorgesehen.
[0036] Bei dieser Ausführungsform wird die Wärme-Heizkammer 8 zunächst mit Porenbetonformen
12 ausgefüllt. Nach dem Abbinden unter Wärmeeinwirkung werden die Formen z.B. einzeln
und gleisweise auf die Kippkranstrecke 17a verfahren und einzeln in bereits beschriebener
Weise zur Sägestation 24 gebracht und dabei um 90° verkippt und gesägt und wie beschrieben
weitertransportiert. Die Formen 12, die z.B. von dem der Kühlstrecke 21 benachbarten
Gleis der Kammer 8 abgezogen werden, werden sukzessive von der Seite der Schiebebühne
19 her durch Härtewagen 5 ersetzt, bis diese Strecke mit einem kompletten Härtewagenzug
für die Härtung in einem der beiden Autoklaven vollständig zugestellt ist, wobei das
Material auf dem Härtewagen beheizt wird. Diese Vorgehensweise ist nicht zwingend,
weil die Schiebebühnen 7, 19 auch die anderen Gleise der Wärme-Heizkammer erreichen
können und eine Autoklavfüllung bzw. ein Härtewagenzug für einen Autoklaven auch mit
Härtewagen von verschiedenen Gleisen beliebig zusammengestellt werden kann und die
Schiebebühne 19 die freiwerdenden Plätze jedes Gleises wieder besetzt werden können.
[0037] Bei einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage zum Herstellen
von Porenbeton sind die Funktionsstrecken derart angeordnet, daß eine Anlage 1 von
einem Grundmodul ausgehend annähernd beliebig erweiterbar ist (Fig. 7).
[0038] Bei dieser Anlage ist der Wärmebereich 11 der Wärme-Heizkammer 8 über dem Heizbereich
9 angeordnet, wobei die Wärme-Heizkammer 8 zur Längserstreckung des Autoklaven fluchtend
vor einer Stirnseite des Autoklaven 2 angeordnet ist. Vor der anderen Stirnseite des
Autoklaven 2 ist fluchtend die Kühlstrecke 21 angeordnet, so daß die Wärme-Heizkammer
8, der Autoklav 2 und die Kühlstrecke 21 hintereinander angeordnet sind. Ein Autoklav
2 für die Verwendung in einer solchen Anlage ist ein sogenannter Durchlaufautoklav,
da er auf beiden Stirnseiten geöffnet werden und von Härtewagen durchfahren werden
kann.
[0039] Seitlich neben der Wärme-Heizkammer 8 ist die Funktionsstrecke 25 mit Säge 24 und
daneben die Funktionsstrecke 27 mit Reinigungsstation 28, Ölstation 29 und Füllstation
30 aufgebaut. In ihrem dem Autoklaven zugewandten Endbereich 15 sind die Wärme-Heizkammer
8 sowie die Funktionsstrecken 25 und 27 mit einem Kippkran 17a überfahrbar. Auf der
gegenüberliegenden Seite der Wärme-Heizkammer 8 ist in bereits beschriebener Weise
ein Querkran 18 angeordnet, welcher die Wärme-Heizkammer 8 bzw. deren Wärmebereich
11 sowie Funktionsstrecken 25, 27 entlang seiner Querkranbahn 18a abfahren kann. Im
Bereich dieser Querkranstrecke ist eine Schiebebühne 19 wie bereits beschrieben angeordnet.
Seitlich neben der Wärme-Heizkammer 8 und dem Autoklaven 2 erstreckt sich eine Gleisstrecke
42 für Härtewagen 5, wobei die Gleisstrecke 42 im Bereich der Kammer 8 zwischen der
Kammer 8 und der Funktionsstrecke 25 installiert ist.
[0040] Die Füllstation 30 befindet sich im Schnittbereich der Querkranbahn 18a und der Funktionsstrecke
27. Zwischen dem Autoklaven 2 und der Kühlstrecke 21 ist eine Schiebebühne 7 angeordnet,
welche Härtewagen 5 mit gehärteten Porenbetonsteinen von dem Gleis 20 der Kühlstrecke
21 auf die Gleisstrecke 42 versetzen kann. Benachbart zur Kippkranstrecke 17a und
parallel zu dieser und seitlich neben dem Autoklaven 2 quer zu diesen verlaufend ist
eine Kippkranstrecke 43 angeordnet, mit welcher gehärtete Porenbetonsteine bzw. Härteböden
5 von der Strecke 42 zur im Bereich der Querkranstrecke 43 angeordneten Entladestation
31 versetzt werden können. Auf der der Querkranstrecke 43 gegenüberliegenden Seite
der Kippkranstrecke 17a ist die Härtebodenpufferstation 38 angeordnet, in die Härteböden
5 quer zur Kippkranstrecke 17a vom Entladebereich über die Strecke 17a hinaus eingefahren
werden können.
[0041] Im folgenden wird die Funktionsweise einer derartigen Anlage erläutert. Im Bereich
der Kippkranstrecke 17a und der Funktionsstrecke 27 wird eine leere Porenbetonform
12 mit einem freien Härteboden 12a zu einer vollständigen Form 12 rekombiniert, um
90° gekippt und auf die Funktionsstrecke 27 gesetzt, wo sie in der Reinigungsstation
28 zunächst gereinigt, in der Ölstation 29 eingeölt und im Bereich der Querkranstrecke
19a anschließend in der Füllstation 30 befüllt wird. Diese befüllte Porenbetonform
12 wird mit dem Querkran 18 in Richtung zum Wärmebereich 11 der Wärme-Heizkammer 8
versetzt und dabei angehoben, so daß sie auf das auf dem höheren Niveau liegende Gleis
13 des Wärmebereichs 11 abgesetzt werden kann. Die Form 12 durchläuft den Wärmebereich
11, wird gewärmt und wird auf der gegenüberliegenden Seite im Bereich der Kippkranstrecke
17a von einem Kippkran 17 übernommen und zur Funktionsstrecke 25 verfahren, dabei
um 90° gekippt und mit dem Härteboden 12a auf das Gleis 26 der Funktionsstrecke 25
gesetzt. Anschließend wird der Härteboden 5 mit dem angesteiften Porenbetonkuchen
6 in die Sägestation 24 eingefahren und dort in die gewünschten Formate geschnitten
und auf der gegenüberliegenden Seite in den Bereich des Querkranes 18 gefahren. Mit
dem Querkran 18 werden drei geschnittene Porenbetongrünlinge, welche auf den Härteböden
12a lagern, im Bereich der Funktionsstrecke 42 und der Schiebebühne 19 auf einen freien
Härtewagen 5 zu dritt nebeneinander gesetzt.
[0042] Anschließend wird der derart bestückte Härtewagen 5 in den Bereich des Gleises 3a
des Heizbereiches 9 der Wärme-Heizkammer 8 verfahren und in den Heizbereich 9 eingeschoben.
Dieser Vorgang wiederholt sich mit anderen Härtewagen solange, bis der Heizbereich
9 mit einem kompletten Härtewagenzug gefüllt ist. Die Heizbehandlung wird eine vorbestimmte
Zeit durchgeführt. Anschließend wird der Härtewagenzug komplett in den Autoklaven
2 verfahren, der Autoklav 2 geschlossen und die Dampfhärtung durchgeführt.
[0043] Auf der anderen Seite des Autoklaven 2 wird der Härtewagenzug nach der Dampfhärtung
über die Schiebebühne 7 hinaus ausgezogen und auf der Kühlstrecke 21 abgestellt. Nach
einer ausreichenden Abkühlung werden die Härtewagen mit dem gehärteten Porenbeton
mit der Schiebebühne 7 quer zum Gleis 20 der Kühlstrecke 21 auf das Gleis 42, das
neben dem Autoklaven 2 und der Wärme-Heizkammer 8 angeordnet ist, verfahren und von
dort in den Bereich der Querkranstrecke 43 verschoben. Im Bereich der Querkranstrecke
43 werden die gehärteten Porenbetonprodukte von den Härtewagen abgezogen und quer
in die Entladestation 31 verfahren. Die leeren Härtewagen 5 werden weiter entlang
der Strecke 42 neben die Wärme-Heizkammer 8 verfahren und dort abgestellt, bis sie
wieder benötigt werden.
[0044] Eine derartige Anlage läßt sich nahezu beliebig erweitern, wie sich beispielsweise
aus Figur 8 ergibt, indem seitlich parallel neben der ersten fluchtenden Kombination
aus Wärme-Heizkammer 8, Autoklaven 2 und Kühlstrecke 21 weitere derartige Kombinationen
aus jeweils einer Wärme-Heizkammer 8, einem Autoklaven 2 und einer Kühlstrecke 21
auf gleichem Niveau angeordnet werden, wobei die Erweiterung auch in der Art durchgeführt
werden kann, daß die Wärme-Heizkammer 8 seitlich vergrößert wird und mit mehreren
parallel nebeneinander liegenden Gleisen 3a, 13 versehen wird. Die Schiebebühne 7
sowie die Kippkranstrecke 17a, die Schiebebühne 19 und die Querkranstrecke 18a werden
dafür entsprechend verlängert, so daß alle neu hinzugekommenen Gleise 3, 3a, 20, 13
abgefahren werden können.
[0045] Bei einer derartigen Anlage ist von Vorteil, daß mit einem Basismodul, welches eine
fluchtende Kombination aus einer Wärme-Heizkammer 8, einem Autoklaven 2 und einer
Kühlstrecke 21 aufweist, aufgrund der Raumanordnung, der Vorwärmung und Beheizung
ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage auch bei geringen Produktionsleistungen gewährleistet
werden kann. Darüberhinaus ist von Vorteil, daß diese Anlage beispielsweise bei einem
Steigen der Nachfrage nach gehärteten Produkten nahezu beliebig erweitert werden kann.
[0046] Allen erfindungsgemäßen Anlagen ist gemeinsam, daß die Standplätze vor den Autoklaven
für Prozeßschritte genutzt werden, wobei die Gesamtkonzeption der Anlage insbesondere
die parallele Anordnung der Funktionsstrecken neben der Wärme-Heizkammer Anlagen mit
einem geringen Platzverbrauch schafft. Dadurch, daß die Gieß- und Sägestation auf
einem erhöhtem Niveau angeordnet sind, ist es nicht erforderlich, Einbauten im Untergrund
anzuordnen, so daß erhebliche Kosten eingespart werden können.
[0047] Bei allen erfindungsgemäßen Anlagen ist ein Wärmeverbund möglich, bei dem das Aufwärmen
der Porenbetonkuchen im Wärmebereich mit Abwärme aus mindestens einem Autoklaven und/oder
mindestens einem Heizbereich und das Aufheizen im Heizbereich mit Abwärme aus mindestens
einem Autoklaven oder direkt mit Abdampf aus mindestens einem Autoklaven bewerkstelligt
wird. Darüberhinaus können mit dem Autoklavendampf bzw. der aus dem Heizbereich stammenden
Feuchtigkeit je nach Bedarf auch unterschiedliche Raumfeuchtigkeiten im Heizbereich
und/oder Wärmebereich eingestellt werden. Bei der räumlich einteiligen Wärme-Heizkammer
wird eine direkte wärmetechnische Kopplung zwischen Heiz- und Wärmebereich erreicht.
In dieser Wärme-Heizkammer können zweckmäßigerweise Einbauten zur gezielten Strömungslenkung
des gasförmigen Wärmemediums vorgesehen sein, so daß aus dem Heizbereich Wärmemedium
in den Wärmebereich strömt. Die Einbauten können Leitbleche, Leitkamine oder ähnliches,
insbesondere auch Mittel zur Regulierung des Wärmemediumstroms sein.
[0048] Im Rahmen der Erfindung kann auch vorgesehen sein, den Wärmebereich und den Heizbereich
einer Wärme-Heizkammer mit gleichen oder unterschiedlichen Wärmeenergiemitteln zu
beaufschlagen, wobei die Wärmeenergiemittel z.B. Heißluft, Heißdampf, Warmluft, Warmdampf
oder Gemische daraus sein können. Die Wärmeenergie kann auch durch Strahlung und/oder
elektrische Energie mit Heizkörpern erzeugt werden. Verwendbar ist auch die Abwärme
aus Kühlstrecken.
[0049] Vorzugsweise wird bei Temperaturen von 90 bis 120°C, insbesondere auf Temperaturen
über 100°C aufgeheizt und bei Temperaturen von 40 bis 70°C, insbesondere über 50°C
gewärmt.
1. Anlage zum Herstellen von Leichtbaustoffen, insbesondere von Gas- oder Porenbeton
mit einer Füllstation (30), in der Porenbetonmasse in Formen gefüllt wird, einer oder
mehreren Wärmekammern (11), in die die gefüllten Formen gebracht und in denen das
Auftreiben und sogenannte Abbinden bzw. Ansteifen der Porenbetonmasse unter Wärmeenergieeinwirkung
erfolgt, einer Sägestation (24), in die die abgebundenen Porenbetonkuchen anschließend
gefahren und in der sie in gewünschte Formate geschnitten werden, einer oder mehreren
Heizkammern (9), in denen die geschnittenen Porenbetonkuchen eingebracht und unter
Wärmeenergieeinwirkung gelagert werden, und einen oder mehreren Autoklaven (2), in
die die Porenbetonkuchen eingeschoben und einer Dampfhärtung unterzogen werden, sowie
einer Kühlstrecke (21), auf die die gehärteten Porenbetonkuchen zum Auskühlen geschoben,
wobei alle Einrichtungen (2,9,11,21,31) mit Schienen ausgerüstete Funktionsstrecken
aufweisen,
gekennzeichnet durch
mindestens eine einheitliche Wärme-Heizkammereinrichtung (8), in der die Porenbetonmasse
unter Wärmeenergieeinwirkung abbindet und geschnittene Porenbetonkuchen unter Wärmeenergieeinwirkung
vor der Dampfhärtung aufgeheizt werden.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Heizkammereinrichtung (8) einen Wärmebereich (11) und einen Heizbereich
(9) aufweist.
3. Anlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmebereich (11) auf einem Niveau mit dem Heizbereich (9) angeordnet ist
und der Wärmebereich (11) und der Heizbereich (9) parallel nebeneinander auf gleichem
Niveau angeordnet sind.
4. Anlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmebereich (11) über dem Heizbereich (9) angeordnet ist.
5. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen vorhanden sind, welche die Abwärme aus dem Heizbereich (11) dem
Wärmebereich (9) geregelt zuführen.
6. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Anlage ohne Fundamentgruben auf ebenerdigen Fundamentplatten aufgestellt
ist.
7. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine modulare Kombination aufweist, bei der ein Autoklav (2)
und der Heizbereich (9) eine zudem einen Wärmebereich (11) aufweisenden Wärme-Heizkammereinrichtung
(8) bezüglich ihrer Längserstreckung fluchtend zueinander so angeordnet sind, daß
der Heizbereich (9) der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) vor dem Eingang des Autoklaven
(2) angeordnet ist und der Wärmebereich (11) sich vorzugsweise über dem Heizbereich
(9) befindet.
8. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstrecke (21) auf der dem Heizbereich (9) gegenüberliegenden Stirnseite
des Autoklaven (2) bezüglich ihrer Längserstreckung mit dem Autoklaven (2) und dem
Heizbereich (9) der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) fluchtend angeordnet ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 und/oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich neben der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) die Funktionsstrecke (25)
mit Säge (24) und daneben die Funktionsstrecke (27) mit Reinigungsstation (28), Ölstation
(29) und Füllstation (30) aufgebaut ist.
10. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem, dem Autoklaven zugewandten Endbereich der Wärme-Heizkammereinrichtung
(8) sowie der Funktionsstrecken (25, 27) eine Kippkranstrecke (17) mit einem Kippkran
(17a) angeordnet ist, so daß die Wärme-Heizkammereinrichtung (8) sowie die Funktionsstrecken
(25, 27) mit dem Kippkran (17a) überfahrbar sind.
11. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem, dem Autoklaven gegenüberliegenden Bereich der Wärme-Heizkammer (8) und
der Funktionsstrecken (25, 27) ein Querkran (18) angeordnet ist, welcher die Wärme-Heizkammereinrichtung
(8) bzw. deren Wärmebereich (11) sowie die Funktionsstrecken (25, 27) entlang seiner
Querkranbahn (18a) abfahren kann.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Querkranstrecke (18a) eine Schiebebühne (19) angeordnet ist.
13. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich neben der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) und dem Autoklaven (2) sich
eine Gleisstrecke (42) für Härtewagen (5) erstreckt, wobei die Gleisstrecke (42) im
Bereich der Kammer (8) zwischen der Kammer (8) und der Funktionsstrecke (25) installiert
ist.
14. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstation (30) im Schnittbereich der Querkranbahn (18a) und der Funktionsstrecke
(27) angeordnet ist.
15. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Autoklaven (2) und der Kühlstrecke (21) eine Schiebebühne (7) angeordnet
ist, welche Härtewagen (5) mit gehärteten Porenbetonsteinen von dem Gleis (20) der
Kühlstrecke (21) auf die Gleisstrecke (42) versetzen kann.
16. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zur Kippkranstrecke (17a) und parallel zu dieser und seitlich neben
dem Autoklaven (2) quer zu diesem verlaufend eine Kippkranstrecke (43) angeordnet
ist, mit welcher gehärtete Porenbetonsteine bzw. Härteböden (5) von der Strecke (42)
zur im Bereich der Querkranstrecke (43) angeordneten Entladestation (31) versetzt
werden können.
17. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Querkranstrecke (43) gegenüberliegenden Seite der Kippkranstrecke
(17a) eine Härtebodenpufferstrecke (38) angeordnet ist, in die Härteböden (5) quer
zur Kippkranstrecke (17a) vom Entladebereich über die Strecke (17a) hinaus eingefahren
werden können.
18. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstrecke (21) parallel neben der Wärme-Heizkammereinrichtungen (8) angeordnet
ist.
19. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsstrecken mit den Wärme-Heizkammereinrichtung (8) sowie den Stationen,
in denen die Porenbetonmasse bzw. die Porenbetonkuchen bearbeitet werden, sowie deren
Pufferstrecken und insbesondere auch eine Härtebodenpufferstrecke (38) parallel zueinander
nebeneinander ausgerichtet und in etwa gleich lang ausgebildet sind und daß je eine
Versetzeinrichtung insbesondere ein Kippkran (17), Querkran (18) und/oder Schiebebühnen
(7,19) vorgesehen sind, die die beiden Endbereiche der Funktionsstrecken abfahren
oder überfahren, so daß die Versetzeinrichtungen Formen und/oder Härtewagen von einer
Funktionsstrecke auf eine andere Funktionsstrecke versetzen können.
20. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen vorhanden sind, welche Abwärme, insbesondere Abdampf aus einem
oder mehreren Autoklaven (2) mindestens einer Wärme-Heizkammereinrichtung (8) zuführen.
21. Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen, insbesondere von Gas- bzw. Porenbeton,
wobei eine Porenbetonmasse in Formen gefüllt wird, in denen die Masse durch geeignete
Mittel auftreibt und ansteift bzw. abbindet, wobei die Porenbetonmasse während des
Auftreibens und Ansteifens in einer Wärmekammer (11) erwärmt gelagert wird und die
aufgetriebenen und angesteiften Porenbetonkuchen anschließend zunächst in die gewünschten
Formate geschnitten und daraufhin einer Heizbehandlung in einem Heizbereich (9) und
anschließend einer Dampfhärtung in einem Autoklaven unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Porenbetonmasse und das Aufheizen der geschnittenen Porenbetonkuchen
in einer kombinierten, einheitlichen Wärme-Heizkammereinrichtung (8) durchgeführt
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß für das Aufheizen im Heizbereich (9) Abwärme, insbesondere Abdampf auf einem
oder mehreren Autoklaven verwendet wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21 und/oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß für das Aufheizen eine indirekte Beheizung verwendet wird.
24. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß für die erwärmte Lagerung der Porenbetonmasse Abwärme, insbesondere Abdampf
aus einem oder mehreren Autoklaven (2) und/oder dem Heizbereich (9) verwendet wird.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß für das Erwärmen der Porenbetonmasse eine indirekte Erwärmung verwendet wird.
26. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) zunächst die Porenbetonformen (12) mit
eingegossener Porenbetonmasse aufgewärmt werden und nach dem Schneiden die geschnittenen
Porenbetongrünlinge in den gleichen Raum eingefahren und dort aufgeheizt werden.
27. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Porenbetonmasse gefüllten Formen (12) zunächst in einem Wärmebereich
(11) der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) aufgewärmt, anschließend geschnitten und
dann in einen Heizbereich (9) der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) gefahren und dort
aufgeheizt werden.
28. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizbereich (9) der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) kontinuierlich mit Porenbetonkuchen
gefüllt wird, bis eine Autoklavencharge vorhanden ist, die nach Beendigung der Wärmebehandlung
en bloc in den Autoklaven (2) überführt wird, wobei ein oder mehrere Gleise eines
Heizbereichs (11) als Pufferstrecke für zumindest einen Autoklaven (2) verwendet werden.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Porenbetonkuchen im Heizbereich (9) auf 90 bis 120°C, insbesondere über
100°C aufgeheizt werden.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Porenbetonmasse in den Formen (12) vor dem Schneiden im Wärmebereich (11)
der Wärme-Heizkammereinrichtung (8) bei 40 bis 70°C, insbesondere bei über 50°C gewärmt
werden.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfhärtung der Porenbetonkuchen im Autoklaven bei üblichen Bedingungen
bezüglich Druck und Temperatur über eine Zeitdauer von lediglich 7 bis 9 Stunden durchgeführt
wird.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärteten Porenbetonkuchen nach dem Autoklavieren zum Auskühlen auf eine
Kühlstrecke (21) verfahren werden.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Kühlstrecke (21) abgegebene Wärme der Wärme-Heizkammereinrichtung
(8) zugeführt wird.