[0001] Feuersicheres Wechsel-Warnschild zur Kennzeichnung von Gefahrguttransporten, welche
zwei unterschiedlich kennzeichnungspflichtige Stoffe befördern.
[0002] Die Kennzeichnung von Gefahrguttransporten, welche gefährliche Stoffe befördern,
ist seit Mitte der siebziger Jahre europaweit gesetzlich geregelt ( ADR, bzw national
GGVS ). So müssen Fahrzeuge, die sogenannte kennzeichnungspflichtige Gefahrstoffe
transportieren, mit Warntafeln ausgerüstet sein, die im oberen Teil eine Gefahrnummer
tragen und welche im unteren Teil die Nummer des Stoffes selbst zeigen. Diese Gefahr-
und Stoffnummern sind im Anhang zu den gesetzlichen Regelungen spezifiziert.
[0003] Für die sehr häufig vorkommenden Transporte für Benzin bzw. Heizöl/Diesel sieht die
gesetzliche Regelung Gefahr- und Stoffnummern vor, welche sich ldgl. in der letzten
Ziffer der Gefahrnummer und ebenso der Stoffnummer unterscheiden.
Die Kennzeichnung für Benzin lautet 33/1203. Die Kennzeichnung für Diesel/Heizöl lautet
30/1202.
Da die entsprechenden Fahrzeuge in unterschiedlicher Häufigkeit und auch abwechselnd
Benzin bzw. Heizöl/Diesel transportieren, war es naheliegend, Warntafeln zu konstruieren,
welche beide Kennzeichnungen enthalten, wobei jedoch jeweils nur eine der beiden Kennzeichnungen
sichtbar sein darf.
Der Gesetzgeber schreibt weiterhin vor, daß die Kennzeichnungen unauslöschbar und
nach einem Brand von 15 Minuten Dauer noch lesbar sein müssen.
[0004] Ende der siebziger Jahre wurden von verschiedenen Herstellern Warntafeln entwickelt,
welche den vorgenannten Gegebenheiten dadurch Rechnung trugen, daß durch eine entsprechende
Anordnung der Gefahr- und Stoffnummern auf dem Kennzeichnungsschild nur die beiden
letzten Ziffern gewechselt werden mußten, wenn von Benzin auf Heizöl/Diesel resp.
umgekehrt umgeladen wurde.
[0005] Die meisten der heute im Einsatz befindlichen Warntafeln sind hierzu entweder ausgerüstet
mit einem Wechselmechanismus, wobei die beiden letzten Ziffern durch Abklappen oder
Abnehmen von 0/2 auf 3/3 geändert werden können oder bestehen aus einer Vorderplatte
mit einem Teil der Kennzeichnungsnummer 3/120 und einer Rückplatte, welche verschiebbar
oder drehbar zur Vorderplatte verbunden ist und dann die fehlenden Ziffern 0/2 bzw.
3/3 durch Drehen resp. Verschieben der Rückplatte in entsprechenden Durchbrüchen zeigt,
welche in der Vorderplatte enthalten sind, sodaß die vollständige Gefahr- und Stoffnummer
lesbar wird.
GM DE 295 19 947 U1
GM DE 295 10 156 U1
GM DE 82 23 840.5
GM DE 87 15 053.0
GM DE 76 36 773
GM DE 76 35 809
[0006] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, den Wechselmechanismus
einer solchen Tafel nachhaltig zu verbessern.
[0007] Bei den preisgünstigsten auf dem Markt befindlichen Tafeln können folgende Mechanismen
zum Wechseln der jeweils letzten Ziffer der Gefahr- und Stoffnummer gefunden werden:
a. Gefahr- und Stoffnummer sind jeweils rechtsbündig angeordnet.
b. die beiden letzten Ziffern stehen direkt übereinander.
c. Wechselmechanismus
c.1. Auswechslung durch Abheben:
diese letzten Ziffern befinden sich auf der Vorder- bzw. Rückseite einer separaten
Platte resp. zwei entsprechend rückseitig gegeneinander befestigter Platten.
Die Auswechslung geschieht, indem die separate Platte nach dem Öffnen eines Schnellverschlusses
abgehoben werden kann und nach Drehen der Rückseite in die Sichtfläche wieder über
den Schnellverschluß auf der Warntafel befestigt wird.
c.2. Auswechslung durch Wegklappen:
Die beiden letzten Ziffern befinden sich direkt auf der Tafel bzw. auf der Vorder-
und der Rückseite eines separaten Teiles, welches halb so hoch ist wie die Tafel und
in der Mitte derselben über ein Scharnier befestigt, sodaß ein Wegklappen dieses Teiles
nach oben und unten möglich wird. Zur Arretierung des wegklappbaren Teiles befinden
sich oben und unten an der Tafel wiederum Schnellverschlüsse.
[0008] Diese an sich recht preisgünstigen Produkte konnten sich am Markt gegenüber erheblich
teureren Tafeln nicht durchsetzen.
[0009] So herrschen heute die Drehtafel oder die Schiebetafel vor.
- Drehtafel =
- Tafel mit rückseitigem Drehteller, wo die jeweils letzte Ziffer der Kennzeichnungsnummer
durch Drehen des Tellers in einem in der Tafel vorhandenen Durchbruch erscheint.
- Schiebetafel =
- wie Drehtafel, jedoch ist hier an der Rückseite der Tafel anstelle des Drehtellers
eine verschiebbare Platte angeordnet.
[0010] Die Gründe hierfür sind darin zu sehen, daß in der Praxis folgende Probleme auftraten:
[0011] Die Schnellverschlüsse wurden nicht geschlossen, sodaß die separaten Teile verloren
gingen (Version c.1.) oder sich selbsttätig eine andere Nummer zeigte (Version c.2.).
Darüberhinaus konnten die separaten Platten leicht entwendet werden (Version c.1.).
Die verwendeten Schnellverschlüsse fanden wenig positive Resonanz bei den Anwendern,
da eine Handhabung im Winter (Handschuhe!) fast unmöglich ist.
Ebenfalls bedenklich sind die Schnellverschlüsse im Hinblick auf die Erfüllung der
Brandbedingungen.
[0012] Diese Probleme werden mit den im Patentansprüch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
[0013] So besteht die erfindungsgemäße Neuerung aus einer Grundplatte , welche die Gefahrnummer
3 und die Stoffnummer 120 trägt.
Rechts von diesen Ziffern befindet sich auf der Grundplatte eine Wechselplatte, die
vorderseitig oben zur Vervollständigung der Gefahrnummer eine 0 und unten zur Vervollständigung
der Stoffnummer eine 2 trägt. Die Rückseite dieser Wechselplatte enthält entsprechend
die Nummern 3/3. Diese Wechselplatte ist über einen federnd gelagerten Haltebügel
mit der Grundplatte verbunden.
[0014] Das Wechseln der Kennzeichnungsnummern geschieht nun dergestalt, daß die Wechselplatte
über den Haltebügel von der Grundplatte bis gegen einen Anschlag abgehoben wird. Nunmehr
kann die Rückseite der Wechselplatte über den hierbei als Drehachse fungierenden Haltebügel
in die Sichtfläche gedreht werden. Beim Loslassen des Haltebügels preßt die Feder
die Wechselplatte über den Haltebügel wieder gegen die Grundplatte.
Sämtliche konstruktiven Teile der Erfindung bestehen aus hochtemperaturbeständigen
Materialien. Die Ziffern sind hierbei ausdekupiert und hochtemperaturbeständig mit
der Grundplatte bzw. Wechselplatte verbunden.
Hierdurch wird erfahrungsgemäß eine hervorragende Lesbarkeit vor, während und nach
einem Brand erreicht.
[0015] Mit der Erfindung wird erreicht, daß keine Schnellverschlüsse beim Wechselvorgang
des separaten Teiles benötigt werden.
Das separate Teil ist immer fest mit der Platte verbunden und kann somit nicht entwendet
werden.
[0016] Eine selbsttätige Änderung der eingestellten Ziffern ist unmöglich, da durch die
Endlagenbegrenzung beim Abheben der Wechselplatte eine lange Lebensdauer der Feder
garantiert ist.
Die Handhabung ist denkbar einfach und auch mit Handschuhen möglich.
Die Brandbedingung wird in vollem Umfange erfüllt. Die Tafel ist erheblich preisgünstiger
als die zur Zeit auf dem Markt vorherrschenden Dreh- oder Schiebetafeln.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur 1 bis Figur 5 erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- das feuersichere Wechselwarnschild mit der Gefahr- und Stoffnummer für Heizöl/Diesel.
Man erkennt die Grundplatte (2) mit der aufgesetzten Wechselplatte (1), welche über
den Haltebügel (3) mit der Grundplatte (2) verbunden ist. Die Wechselplatte (1) ist
hierbei drehbar über die Ausprägungen (5) auf dem Haltebügel (3) gelagert. Die Ziffern
(4) sind dauerhaft hochtemperaturbeständig mit der Grundplatte (2) bzw. der Wechselplatte
(1) verbunden.
- Fig. 2:
- das Wechselwarnschild in der Ansicht von oben. Man erkennt die Einbettung der Wechselplatte
(1) in die Grundplatte (2) und die Ausbildung des Haltebügels (3), sowie die Schutzabdeckung
(8) für den Bereich, wo der Haltebügel (3) hinter der Grundplatte (2) verläuft.
- Fig. 3:
- das Wechselwarnschild in der Ansicht von oben. Man erkennt, daß die Wechselplatte
(1) über den Haltebügel (3) abgehoben wurde, damit eine andere Kombination der Ziffern
(4) in die Sichtfläche gedreht werden kann. Der Haltebügel (3) hat seine Endlage bzgl.
des Abhebens erreicht, da er rückseitig gegen die Grundplatte (2) drückt. Ebenfalls
dargestellt sind die Ausprägungen (5) an der Wechselplatte (1) zur Aufnahme des Haltebügels
(3) und die rückseitige Schutzabdeckung (8) für den Haltebügel (3) im Bereich der
Grundplatte (2).
- Fig. 4:
- das Wechselwarnschild mit der Gefahr- und Stoffnummer für Benzin. Einzelbeschreibung
hierzu: siehe Figur 1.
- Fig. 5:
- den Horizontal-Schnitt durch die Schildkonstruktion. Rückseitig an der Grundplatte
(2), welche mit einem umlaufenden Kantenschutz versehen ist, kann man die Feder (6)
erkennen, welche über den Haltebügel (3) die Wechselplatte (1) mit den darauf befestigten
Ziffern (4) gegen die Grundplatte (2) preßt. Ebenfalls dargestellt sind die Schutzabdeckung
(8) und die Ausprägungen (5) an der Wechselplatte (1) zur Aufnahme des Haltebügels
(3).
[0018] Figur 1 bis Figur 5 zeigen das feuersichere Wechselwarnschild, welches für die Kennzeichnung
von Mineralöltransporten verwendet werden kann, die abwechselnd Benzin (33/1203) oder
Heizöl / Diesel (30/1202) transportieren.
[0019] Das Wechseln der Gefahr- und Stoffnummer von 30/1202 auf 33/1203 oder umgekehrt ist
hierbei denkbar einfach:
Man zieht unten am Haltebügel (3), welcher hierzu mit einer Griffplatte (7) ausgerüstet
ist, bis die Wechselplatte (1) soweit von Grundplatte (2) abgehoben ist, daß die Wechselplatte
(1) über die drehbare Lagerung (5) am Haltebügel (3) um 180 Grad gedreht werden kann.
Hierdurch gelangen die rückseitig auf der Wechselplatte (l) angebrachten Ziffern (4)
in die Sichtfläche und bilden zusammen mit den Ziffern (4) der Grundplatte (2) die
neue Gefahr- und Stoffnummer.
Beim Abheben des Haltebügels (3) wird eine definierte Endlage erreicht, da der Haltebügel
(3) über eine entsprechende Abkröpfung rückseitig gegen die Grundplatte (2) drückt.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die Feder (6), welche den Haltebügel (3) nach dem
Abheben wieder gegen die Grundplatte (2) preßt, immer im elastischen Bereich arbeitet.
1. Feuersicheres Wechsel-Warnschild zur Kennzeichnung von Gefahrguttransporten, welche
zwei unterschiedlich kennzeichnungspflichtige Stoffe befördern, bestehend aus einer
Grundplatte, die einen Teil der jeweiligen Gefahr- und Stoffnummer zeigt und einer
Wechselplatte, auf welcher die restlichen Ziffern zur Bildung der vollständigen Gefahr-
und Stoffnummer dargestellt sind, wobei diese Ziffern und die Grundplatte und die
Wechselplatte aus hochtemperaturbeständigem Material bestehen und auch die Verbindung
zwischen Grundplatte und Wechselplatte hochtemperaturbeständig ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselplatte (1) so angeordnet ist, daß diese in ihrer senkrechten Achse
gedreht werden kann, wenn sie vorher über einen Haltebügel (3) entsprechend weit von
der Grundplatte (2) abgehoben wird, wobei der federnd gelagerte Haltebügel (3) die
Wechselplatte (1) nach der Ausführung der Drehbewegung wieder gegen die Grundplatte
(2) preßt und die jeweilige Gefahr- und Stoffnummer über die Ziffern (4) lesbar ist.
2. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselplatte (1) aus zwei Einzelplatten besteht, welche vorderseitig jeweils
die Ziffern (4) zur Bildung der Gefahr- und Stoffnummer tragen und welche oben und
unten in der Symmetrieachse eine Ausprägung (3) haben, in die der federnd gelagerte
runde Haltebügel (3) eingreift, wenn die beiden Einzelplatten rückseitig gegeneinander
hochtemperaturbeständig befestigt werden mit der Maßgabe,
daß über den runden Haltebügel (3) die Drehbewegung der Wechselplatte (1) in ihrer
senkrechten Achse ausgeführt werden kann.
3. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der runde Haltebügel (3) rückseitig an der Grundplatte (2) oben und unten drehbar
gelagert ist, wobei unten zusätzlich eine Feder (6) vorhanden ist, welche die Wechselplatte
(1) über den Haltebügel (3) auf die Grundplatte (2) preßt.
4. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltebügel (3) so ausgebildet ist, daß er beim Abheben der Wechselplatte (1)
gegen die Rückseite der Grundplatte (2) gepreßt wird und hierdurch die Endlage der
abhebbaren Wechselplatte (1) dergestalt fixiert, daß die Drehbewegung an der Wechselplatte
(1) ohne Behinderung ausgeführt werden kann und die Feder (6) immer im elastischen
Bereich arbeitet.
5. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselplatte (1) vorderseitig oberflächengleich mit der entsprechend geprägten
Grundplatte (2) in dieselbe eingebettet ist.
6. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltebügel (3) unten als Griff (7) ausgebildet ist, sodaß die Wechselplatte
(1) zur Ausführung der Drehbewegung hierüber abgehoben werden kann.
7. Feuersicheres Wechsel-Warnschild nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ziffern (4) zur Bildung der Gefahr- und Stoffnummer jeweils aus hochtemperaturbeständigem
Material ausdekupiert sind und dauerhaft hochtemperaturbeständig mit der Grundplatte
(2) bzw. Wechselplatte (1) verbunden sind.