[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere für Fenster,
Türen, Fassaden oder dergleichen, bestehend aus äußeren und inneren Metallprofilen,
die über mindestens einen mit Anschlußprofilen versehenen Isoliersteg miteinander
verbunden und auf Abstand voneinander gehalten sind, wobei die Anschlußprofile in
Aufnahmenuten der Metallprofile greifen und der Isoliersteg zwei im wesentlichen parallele,
zwischen sich einen Hohlraum bildende Begrenzungswände aufweist, wobei zwischen den
Begrenzungswänden quer zu ihnen verlaufende Querstege angeordnet sein können, wodurch
der Hohlraum im Inneren des Isolierstegs in mehrere, in Richtung zwischen den Metallprofilen
hintereinander angeordnete Hohlkammern unterteilt wird.
[0002] Derartige wärmegedämmte Verbundprofile sind beispielsweise aus der DE 42 38 750 bekannt,
wobei der Isoliersteg bzw. die Isolierstege für eine thermische Trennung der äußeren
und inneren Metallprofile sorgen.
[0003] Bei der Bemessung der Isolierstege ist zu beachten, daß der Wärmetransport von dem
wärmeren zum kälteren Metallprofil auf dreierlei verschiedene Art erfolgen kann, nämlich
durch Wärmeleitung, durch Wärmestrahlung sowie durch Wärmemitführung (Konvektion),
wobei in der Regel alle drei Transportmechanismen nebeneinander auftreten.
[0004] Bei der Wärmeleitung wird Wärmeenergie zwischen direkt benachbarten Teilen fester
Körper oder
unbewegter Flüssigkeiten bzw. Gase übertragen. Das Maß der Wärmeleitung setzt sich im vorliegenden
Fall zusammen aus dem Anteil an Wärme, die Ober die Begrenzungswände einerseits und
die ruhende Luft innerhalb des Hohlraumes bzw. der Hohlkammern sowie des außen an
den Isoliersteg angrenzenden Luftraums andererseits fließt. Der über den Isoliersteg
fließende Wärmeanteil wird im wesentlichen durch die Dicke und die Breite der Begrenzungswände
sowie die Wärmeleitfähigkeit des Materials beeinflußt. Die mechanischen Größen (Festigkeit,
Dicke, Wanddicke, Breite) bestimmen jedoch gleichfalls die mechanischen Eigenschaften
des statisch tragenden, einen Abstandshalter bildenden Isolierstegs. Der weiteren
Verringerung der Wärmeleitung sind daher in der Regel aus statischen Gründen Grenzen
gesetzt (Wanddicke, Breite).
[0005] Bei der Wärmestrahlung hingegen ist ein übertragendes Medium nicht erforderlich,
so daß die Bemessung des Isolierstegs insoweit ohne Bedeutung ist, sofern nicht Abschattungen,
Reflektionen oder dergleichen Beeinflussung der Strahlung durch den Isoliersteg zu
berücksichtigen sind.
[0006] Bei der Wärmemitführung wird Wärmeenergie an strömende Flüssigkeiten, Gase oder Dämpfe
durch Wärmeleitung oder gegebenenfalls auch Strahlung übertragen und durch die Strömung
mitgeführt. Da der Wärmeträger bei der Aufnahme der Wärmeenergie seine Dichte verkleinert
und demzufolge einen Auftrieb erfährt, verursacht die Wärmeübertragung selbst eine
als freie Konvektion bezeichnete Wärmeströmung.
[0007] Es hat sich nunmehr gezeigt, daß die Ausgestaltung des Isolierstegs den Anteil an
Wärmemitführung nicht unwesentlich beeinflußt, so daß es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, bei Verbundprofilen der eingangs genannten Art die Gestaltung des Isolierstegs
so zu verbessern, daß die Konvektion, also der Anteil an Wärmemitführung, auf einen
solchen Wert begrenzt wird, daß der hierdurch bedingte Wärmeübergang von gleicher
Größenordnung ist wie die reine Wärmeleitung bei ruhender Luft, und daß gleichzeitig
parallel der Strahlungsaustausch (Wärmetransport durch langwellige Infrarotstrahlung)
verringert wird. Hierdurch soll eine Reduzierung der Wärmeverluste um etwa 30 % gegenüber
dem derzeitigen Stand der Technik erreicht werden.
[0008] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einer aus statischen
bzw. bauphysikalischen Gründen vorgesehenen Höhe (H) und in Richtung des Abstands
der Metallprofile gemessenen Breite (D) des Isolierstegs sowie der Wandstärke (s)
und der Wärmeleitfähigkeit lambda der Begrenzungswände das Seitenverhältnis Höhe (h)
zu der in Richtung des Abstands der Metallprofile gemessenen Breite (d) des Hohlraums
bzw. der Hohlkammer so gewählt ist, daß der sich aus der Beziehung

mit

errechnende Wärmedurchlaßwiderstand R im Bereich eines Maximums liegt, wobei die
Koeffizienten

,

für D<30 bzw.

für D>=30,

,

und die Korrekturfunktionen

,

und

sind.
[0009] Das Seitenverhältnis der vertikalen Höhe (h) zur horizontalen Breite (d) des Hohlraums
bzw. der Hohlkammern kann dabei insbesondere so bemessen sein, daß unter Berücksichtigung
der an den äußeren und inneren Metallprofilen zu erwartenden Temperaturen das Quadrat
dieses Seitenverhältnisses, multipliziert mit der Rayleigh-Zahl (Ra
h), kleiner ist als der Zahlenwert 72.
[0010] Die dimensionslose Rayleigh-Zahl Ra
h ist das Produkt aus der Grashof-Zahl und der lediglich die Stoffeigenschaften des
im eingeschlossenen Hohlraums befindlichen Fluids charakterisierenden Prandtl-Zahl,
die für Luft zu Pr=0.71 angenommen werden kann. Die Größe der Grashof-Zahl ist ein
Maß für die Wärme, die aufgrund von Konvektion von der warmen zur kalten Seite des
Hohlraums bzw. der Hohlkammer transportiert wird. Wird nun die Geometrie des Isolierstegs,
also das Seitenverhältnis h/d des Hohlraums bzw. der Hohlkammern unter Berücksichtigung
der zu erwartenden Temperaturverhältnisse so gewählt, daß das Produkt aus dem Quadrat
des Seitenverhältnisses und der Rayleigh-Zahl kleiner bleibt als der Zahlenwert 72,
so ist damit sichergestellt, daß innerhalb des Hohlraums bzw. der Hohlkammern die
Konvektion soweit eingeschränkt ist, daß der Wärmeübergang von gleicher Größenordnung
ist wie bei reiner Wärmeleitung in ruhender Luft.
[0011] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann die Anzahl der Hohlkammern sich
aus der Breite und Höhe des Isolierstegs und dem vorgegebenen Seitenverhältnis bestimmen.
[0012] Als weiter vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Wandstärke jeder der
beiden Begrenzungswände im Bereich zwischen 0,4 mm und 1,0 mm liegt.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Isoliersteg drei Hohlkammern aufweist und das auf die Außenkontur der Isolierleiste
(Breite D und Höhe H) bezogene Geometrieverhältnis innerhalb des Intervalls

liegt.
[0014] Als günstig im Rahmen der Erfindung hat es sich weiter erwiesen, wenn die Wärmeleitfähigkeit
L der Begrenzungswände zwischen 0,17 und 0,35 W/(mK) liegt. Außerdem empfiehlt es
sich, die den Abstand zwischen den Metallprofilen bestimmende Breite der Begrenzungswände
in Abhängigkeit von der Wandstärke so auszuwählen, daß der spezifische Wärmestrom
q
0, also der Wärmestrom durch eine 1 m lange Leiste bei delta

, der über die Begrenzungswände fließt, kleiner bleibt als 0,02 W.
[0015] Die hierdurch erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß bei einer Ausbildung
der Isolierstege nach den angegebenen Merkmalen außer einer optimalen Wärmedämmung
auch hinsichtlich der erzielbaren Festigkeit der Isolierstege eine günstige Abstimmung
erreicht wird. Dieser Bemessung liegt weiter die Erkenntnis zugrunde, daß die für
die Isolierstege in Frage kommenden Materialien, insbesondere PVC, Polypropylen und
Polyamid, in dieser Reihenfolge eine größer werdende Wärmeleitfähigkeit besitzen.
Um deren mechanische Festigkeit zu vergrößern, werden häufig Zuschlagstoffe in diese
Materialien eingebracht, die zwar die Festigkeit, zugleich jedoch auch die Wärmeleitfähigkeit
erhöhen.
[0016] Wird die Breite der Begrenzungswände gering gewählt, so ist die Belastung für den
Isoliersteg zwar klein, zugleich erhöht sich jedoch aufgrund des geringen Weges zwischen
den beiden Metallprofilen die Wärmeleitung. Andererseits kann aufgrund der geringeren
Belastung mit geringeren Zuschlagstoffen gearbeitet werden, wodurch wiederum die Wärmeleitfähigkeit
zurückgeht.
[0017] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Parameterkombination steckt damit den Rahmen ab,
innerhalb dessen neben einem Optimum an Wärmedämmung auch die geforderte Festigkeit
des Isolierstegs erreicht wird. Selbst bei einer größeren Breite der Begrenzungswände
wird die dann eintretende Verschlechterung der Wärmestroms durch die Bemessung der
die Luft einschließenden Hohlkammern aufgrund des erzielten Gewinns überkompensiert.
[0018] Weiter wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, daß die Wandstärke der Begrenzungswände
und/oder die Wärmeleitfähigkeit der Begrensungswände in dem vorgegebenen Intervall
so hinreichend klein gewählt sind, daß die Breite der Begrenzungswände im Bereich
zwischen 20 und 50 mm liegt.
[0019] Darüberninaus hat es sich im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft herausgestellt,
wenn der lichte Abstand der Begrenzungswände im Bereich zwischen 1 und 15 mm liegt.
Besonders günstig ist es jedoch, wenn der lichte Abstand der Begrenzungswände im Bereich
zwischen 5 und 10 mm liegt.
[0020] Der Quersteg bzw. die Querstege können zweckmäßigerweise rechtwinklig zu den Begrenzungswänden
ausgerichtet und fest mit diesen verbunden sein. Es ist jedoch grundsätzlich auch
möglich, daß der zwischen dem Quersteg und den Begrenzungswänden gebildete Winkel
im Bereich zwischen 75° und 105° liegt.
[0021] Im Rahmen der Parameteroptimierung hat es sich darüherhinaus als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Wandstärke der beiden Begrenzungswände im Bereich zwischen 0,5 mm und 0,8
mm liegt.
[0022] Schließlich ist eine weiter vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußprofile symmetrisch (mittig) zum Isoliersteg angeordnet sind.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen
- Fig. 1
- einen einzelnen Isoliersteg in schematischer Darstellung, wie er der Ermittlung der
Bemessungsgrundlagen dient,
- Fig. 2
- ein Verbundprofil in einer Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform in der Fig. 2 entsprechender Darstellung.
[0024] In Fig. 1 ist von dem wärmegedämmten Verbundprofil, das insbesondere für Fenster,
Türen, Fassaden oder dergleichen vorgesehen ist, das äußere und innere Metallprofil
3, 4 angedeutet sowie der mit jeweils einem Anschlußprofil 5 an seinen beiden Seiten
versehene Isoliersteg 6 wiedergegeben, der die beiden Metallprofile 3, 4 miteinander
verbindet und auf Abstand voneinander hält.
[0025] Der Isoliersteg 6 weist zwei im wesentlichen parallele, zwischen sich einen Hohlraum
bildende Begrenzungswände 6.1,6.2 auf, wobei zwischen den Begrenzungswänden 6.1,6.2
quer zu ihnen verlaufende Querstege 10 angeordnet sind, wodurch der Hohlraum im Inneren
des Isolierstegs 6 in mehrere, in Längsrichtung des Isolierstegs 6 hintereinander
angeordnete Hohlkammern unterteilt wird.
[0026] Der Wärmetransport läßt sich bei Berücksichtigung der eingangs angesprochenen Transportmechanismen
durch geeignete Verfahren berechnen. Wird das Seitenverhältnis der vertikalen Höhe
(h) zur horizontalen Breite (d) des Hohlraums bzw. der Hohlkammern variiert, so zeigt
sich hierbei, daß der Anteil des Wärmeübergangs vom wärmeren zum kälteren Metallprofil,
der auf Konvektion in den Hohlkammern 11 zurückgeht, durch passende Wahl des Seitenverhältnisses
so verringert werden kann, daß sein Anteil gegenüber der Wärmeleitung und der Wärmestrahlung
unbedeutend wird.
[0027] Trägt man den Wärmedurchlaßwiderstand für unterschiedliche Breiten des Isolierstegs
6 über der Höhe des Isolierstegs auf, so ergibt sich ein Bereich, in dem der Wärmedurchlaßwiderstand
ein Maximum besitzt. Dies zeigt, daß bei Berücksichtigung der an den äußeren und inneren
Metallprofilen 3, 4 zu erwartenden Temperaturen und geeigneter Wahl des Seitenverhältnisses
der Hohlkammern eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht werden kann.
[0028] Auch bei einer Auftragung der Abhängigkeit des Wärmedurchlaßwiderstandes von der
Höhe des Isolierstegs für unterschiedliche Wanddicken zeigt sich bei einem bestimmten
Wertebereich ein Maximum. Die Variation der Wanddicke führt zwar wegen der sich ändernden
Wärmeleitung erwartungsgemäß zu einer Änderung des Gesamtwärmewiderstandes; der Einfluß
des Konvektionsanteils ist jedoch auch hier erkennbar.
[0029] Dies läßt sich zur Bemessung des Isolierstegs in folgender Weise ausnutzen:
[0030] Ausgehend von einer aus statischen bzw. bauphysikalischen Gründen vorgesehenen Höhe
(H) und in Richtung des Abstands der Metallprofile 3, 4 gemessenen Breite (D) des
Isolierstegs 6 sowie der Wandstärke (s) und der Wärmeleitfähigkeit lambda der Begrenzungswände
6.1,6.2 wird das Seitenverhältnis Höhe (h)
zu der in Richtung des Abstands der
Metallprofile 3, 4 gemessenen Breite (d) des Hohlraums bzw. der Hohlkammer 11 so gewählt,
daß der sich aus der Beziehung

mit

errechnende Wärmedurchlaßwiderstand R im Bereich eines Maximums liegt.
[0031] Die Koeffizienten bestimmt man wie folgt:

[0032] Die Korrekturfunktionen ergeben sich aus folgenden Beziehungen:

[0033] Bei der Festlegung der Gestalt des Isolierstegs kann dann weiter so vorgegangen werden,
daß die Anzahl der Hohlkammern 11 sich aus der Breite und Höhe des Isolierstegs und
dem vorgegebenen Seitenverhältnis bestimmt.
[0034] Weist der Isoliersteg drei Hohlkammern 11 auf, so läßt sich das Seitenverhältnis
vereinfacht abschätzen: Das auf die Außenkontur der Isolierleiste (Breite D und Höhe
H) bezogene Geometrieverhältnis soll dann innerhalb des Intervalls 1,3*D - 0,022*D
2 < H < 4,14*D -0,088*D
2 liegen. Für eine andere Zahl von Hohlkammern 11 können entsprechende Intervallangaben
erstellt werden.
[0035] Bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen kommt das Verbundprofil
bei einem Fenster zum Einsatz, von welchem jedoch nur der untere Flügelprofil- und
Blendrahmenprofilquerschnitt dargestellt sind.
[0036] Sowohl das Blendrahmenprofil 1 als auch das Flügelprofil 2 sind als wärmegedämmtes
Verbundprofil ausgebildet und bestehen ebenfalls aus äußeren 3 und inneren 4 Metallprofilen,
die über jeweils zwei mit Anschlußprofilen 5 versehene Isolierstege 6 miteinander
verbunden und auf Abstand voneinander gehalten sind. Die im wesentlichen schwalbenschwanzförmig
ausgebildeten Anschlußprofile 5 greifen dabei formschlüssig in Aufnahmenuten der Metallprofile
3, 4.
[0037] Die Glasscheibe 7 selbst ist über Verglasungsdichtungen 8 mittels einer Glasleiste
9 am Flügelprofil 2 gehalten.
[0038] Die Isolierstege 6 weisen wiederum zwei im wesentlichen parallele Begrenzungswände
6.1, 6.2 auf, die zwischen sich einen Hohlraum bilden. Die Begrenzungswände 6.1, 6.2
sind dabei über mehrere Querstege 10 miteinander verbunden, wobei die Zahl der Querstege
10 von den schon erläuterten Randbedingen abhängig ist.
[0039] In den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausfürungsbeispielen ist der Quersteg 10
rechtwinklig zu den Begrenzungswänden 6.1, 6.2 ausgerichtet und fest mit diesen verbunden.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, diese Querstege 10 auch unter einem Winkel zwischen
75° und 105°, ggf. sogar unter einem noch größeren Winkel zu den Begrenzungswänden
6.1, 6.2 auszurichten, soweit hierdurch keine allzu nennenswerte Verschlechterung
der Wärmedämmung auftritt.
[0040] Die Wandstärke der Begrenzungswände 6.1, 6.2 kann im Bereich zwischen 0,4 mm und
1 mm liegen, wobei die Wandstärken der beiden Begrenzungswände 6.1, 6.2 untereinander
gleich sind. Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Wandstärke der
Begrenzungswände 6.1, 6.2 im Bereich zwischen 0,5 mm und 0,8 mm liegt.
[0041] Bei der Materialauswahl für die Begrenzungswände 6.1, 6.2 ist darauf zu achten, daß
die Wärmeleitfähigkeit L zwischen 0,17 und 0,35 W/(mK) liegt. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die Beigabe von Zuschlagstoffen in das Material zwar die Festigkeit erhöht, zugleich
aber auch die Wärmeleitfähigkeit vergrößert, so daß hier ein Kompromiß innerhalb des
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Intervalls sowie der Wandstärke der Begrenzungswände
6.1, 6.2 gefunden werden muß, der es jedoch zuläßt, daß bei entsprechender Breite
und Wanddicke der Begrenzungswände 6.1, 6.2 der spezifische Wärmestrom q
0, also der Wärmestrom durch eine 1 m lange Leiste bei delta

, der über die Begrenzungswände 6.1, 6.2 fließt, kleiner bleibt als 0,02 Watt. Da
eine zu große Breite der Begrenzungswände 6.1, 6.2 zu einer vergrößerten Belastung
führt, ist die Wandstärke der Begrenzungswände 6.1, 6.2 und/oder ihre Wärmeleitfähigkeit
in dem vorgegebenen Intervall so hinreichend klein zu wählen, daß die Breite der Begrenzungswände
6.1, 6.2 im Bereich zwischen 20 und 50 mm liegt.
[0042] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die Anschlußprofile 5 symmetrisch, also
mittig zum Isoliersteg 6 angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Anschlußprofile
5 asymmetrisch am Isoliersteg 6 anzuordnen, insbesondere dann, wenn Isolierstege 6
mit vergleichsweise weit voneinander beabstandeten Begrenzungswänden 6.1, 6.2 Anwendung
finden. Ein solches Beispiel ist in Fig. 3 dargestellt, in der beide Isolierstege
6 im Blendrahmenprofil 1 und der obere Isoliersteg 6 im Flügelprofil 2 in der eben
beschriebenen Weise ausgebildet sind. Dabei besteht auch die Möglichkeit, den Abstand
der Begrenzungswände 6.2 der Isolierstege 6 im Blendrahmenprofil 1 von den Begrenzungswänden
6.1 noch weiter zu vergrößern.
1. Wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen,
bestehend aus äußeren und inneren Metallprofilen (3, 4), die über mindestens einen
mit Anschlußprofilen (5) versehenen Isoliersteg (6) miteinander verbunden und auf
Abstand voneinander gehalten sind, wobei die Anschlußprofile (5) in Aufnahmenuten
der Metallprofile (3, 4) greifen und der Isoliersteg (6) zwei im wesentlichen parallele,
zwischen sich einen Hohlraum bildende Begrenzungswände (6.1,6.2) aufweist, wobei zwischen
den Begrenzungswänden (6.1,6.2) quer zu ihnen verlaufende Querstege (10) angeordnet
sein können, wodurch der Hohlraum im Inneren des Isolierstegs (6) in mehrere, in Richtung
zwischen den Metallprofilen (3, 4) hintereinander angeordnete Hohlkammern (11) unterteilt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer aus statischen bzw. bauphysikalischen
Gründen vorgesehenen Höhe (H) und in Richtung des Abstands der Metallprofile (3, 4)
gemessenen Breite (D) des Isolierstegs (6) sowie der Wandstärke (s) und der Wärmeleitfähigkeit
lambda der Begrenzungswände (6.1,6.2) das Seitenverhältnis Höhe (h) zu der in Richtung
des Abstands der Metallprofile (3, 4) gemessenen Breite (d) des Hohlraums bzw. der
Hohlkammer (11) so gewählt ist, daß der sich aus der Beziehung

mit

errechnende Wärmedurchlaßwiderstand R im Bereich eines Maximums liegt, wobei die
Koeffizienten

,

,

für D<30 bzw.

für D>=30,

,

und die Korrekturfunktionen
, 
und

sind.
2. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenverhältnis
der vertikalen Höhe
(h) zur horizontalen Breite (b) des Hohlraums bzw. der Hohlkammern (11) so bemessen
ist, daß unter Berücksichtigung der an den äußeren und inneren Metallprofilen (3,
4) zu erwartenden Temperaturen das Quadrat bzw. Produkt dieses Seitenverhältnisses,
multipliziert mit der Rayleigh-Zahl (Rah), kleiner ist als der Zahlenwert 72.
3. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl der Hohlkammern (11) sich aus der Breite und Höhe des Isolierstegs und dem
vorgegebenen Seitenverhältnis der Hohlkammern bestimmt.
4. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke jeder der beiden Begrenzungswände (6.1, 6.2) im Bereich zwischen
0,4 mm und 1,0 mm liegt.
5. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Isoliersteg
drei Hohlkammern aufweist und das auf die Außenkontur der Isolierleiste (Breite D
und Höhe H) bezogene Geometrieverhältnis innerhalb des Intervalls

liegt.
6. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeleitfähigkeit L der Begrenzungswände (6.1, 6.2) zwischen 0,17 und 0,35
W/(mK) liegt.
7. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Abstand zwischen den Metallprofilen (3, 4) bestimmende Breite der Begrenzungswände
(6.1, 6.2) in Abhängigkeit von der Wandstärke so ausgewählt ist, daß der spezifische
Wärmestrom q
0, also der Wärmestrom durch eine 1 m lange Leiste bei delta

, der über die Begrenzungswände (6.1, 6.2) fließt, kleiner bleibt als 0,02 W.
8. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der Begrenzungswände (6.1, 6.2) und/oder die Wärmeleitfähigkeit
der Begrenzungswände (6.1, 6.2) in dem vorgegebenen Intervall so hinreichend klein
gewählt sind, daß die Breite der Begrenzungswände (6.1, 6.2) im Bereich zwischen 20
und 50 mm liegt.
9. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der lichte Abstand der Begrenzungswände (6.1, 6.2) im Bereich zwischen 1 und 15
mm liegt.
10. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der lichte Abstand der Begrenzungswände (6.1, 6.2) im Bereich zwischen 5 und 10
mm liegt.
11. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quersteg (10) rechtwinklig zu den Begrenzungswänden (6.1, 6.2) ausgerichtet
und fest mit diesen verbunden ist.
12. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen dem Quersteg (10) und den Begrenzungswänden (6.1, 6.2) gebildete
Winkel im Bereich zwischen 75° und 105° liegt.
13. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der beiden Begrenzungswände (6.1, 6.2) im Bereich zwischen 0,5
mm und 0,8 mm liegt.
14. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußprofile (5) symmetrisch (mittig) zum Isoliersteg (6) angeordnet sind.