[0001] Die Erfindung betrifft einen keramischen Wagenaufbau für zu brennende Rohlinge aus
keramischem Material, insbesondere für zu brennende Dachziegelrohlinge, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Dachziegelrohlinge werden nach dem Trocknen zum Brennen mittels keramischen Wagenaufbauten
auf Ofenwagen positioniert und treten dann eine längere Ofenreise an. Für die keramischen
Wagenaufbauten, auch als Brennhilfsmittel bezeichnet, ist es bekannt, grobkeramisches
Material zu verwenden, das die Dachziegelrohlinge horizontal nebeneinander oder mit
Abstand übereinander angeordnet aufnimmt. Abgesehen davon, daß diese Wagenaufbauten
eine beträchtliche Masse an Material im Vergleich zur Masse der hiervon getragenen
Dachziegelrohlinge darstellen, die zusätzlich zu den Dachziegelrohlingen zu erhitzen
ist, bietet die horizontale Anordnung der Dachziegelrohlinge keine optimale Setzdichte.
[0003] Aus EP-A-0 786 636 ist ein Wagenaufbau bekannt, bei dem jeweils ein zu brennender
Dachziegelrohling auf einem gabelförmigen Halteprofil aus feuerfestem Material aufgenommen
wird. Hierbei sind auf einem Ofenwagen horizontale Balken angeordnet, die eine Vielzahl
von Reihen von Halteprofilen aufnehmen, die jeweils mit einen darauf aufgesetzten
Fuß, einen schräg aufwärts gerichteten Stützschenkel sowie eine Aufstandsfläche für
einen Rohling aufweisen. Derartige Wagenaufbauten sind bereits aufgrund des feuerfesten,
grobkeramischen Materials sehr schwer und beinhalten eine beträchtliche zu erwärmende
Masse. Außerdem sitzen die Halteprofile, die unter anderem aufgrund ihrer Gabelform
in der Herstellung aufwendig und teuer sind sowie als grobkeramische Teile häufig
keine zufriedenstellende Standzeit besitzen, die bei der hier vorgesehenen Handhabung
durch ein Ladegerät zusätzlich beansprucht werden, bündig auf den Balken auf, so daß
es zu unerwünschten Anklebungen insbesondere bei glasierten Rohlingen kommen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen keramischen Wagenaufbau nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, der bei einfacher Konstruktion eine erhöhte Setzdichte
ermöglicht, wobei seine Masse im Vergleich zur aufgenommenen, zu brennenden Masse
erheblich reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch den Einsatz von keramischen Leichtprofilen, d.h. Hohlprofilen geringer Wandstärke
und damit geringer Masse, bei gleichzeitiger Schrägsetzung der zu brennenden, vorzugsweise
im wesentlichen plattenförmigen, keramischen Rohlinge, insbesondere Dachziegelrohlinge,
läßt sich eine erhöhte Setzdichte der keramischen Rohlinge im Schrägbesatz erzielen
und zusätzlich die Masse des keramischen Wagenaufbaus wesentlich reduzieren. Alle
Teile des keramischen Wagenaufbaus bestehen aus technischer SiC-Keramik wie aus siliciuminfiltriertem,
reaktionsgebundenem Siliciumcarbid, nachinfiltriertem, rekristallisiertem Siliciumcarbid,
siliciumnitridgebundenem Siliciumcarbid oder rekristallisiertem Siliciumkarbid. Derartige
Hohlprofile lassen sich im Hohlguß einfach und wirtschaftlich herstellen und besitzen
eine sehr hohe Standzeit. Ein derartiger keramischer Wagenaufbau eignet sich außerdem
für den Schnellbrandeinsatz. Die Halteprofile verbleiben in aller Regel auf dem Ofenwagen
und werden auf diesem mit den Rohlingen beladen.
[0007] Dadurch, daß der Fuß auf der dem Stützschenkel abgewandten Unterseite mit Vorsprüngen
zur punkt- oder linienförmigen Auflage, insbesondere zur Dreipunktauflage auf dem
Balken versehen wird, wird ein Ankleben der Halteprofile auf den Balken weitgehend
vermieden. Zusätzlich wird trotz eventuell vorhandener Unebenheiten etwa des Balkens,
die sich bei der Herstellung ergeben oder durch Ablagerungen gebildet werden, eine
feste Auflage des Fußes gewährleistet.
[0008] Die Halteprofile können, da sie jeweils zu zweit einen Rohling aufnehmen, für unterschiedliche
Rohlinge verwendet werden, wobei gegebenenfalls die Balken entsprechend der Rohlingsbreite
zu versetzen sind.
[0009] Die Füße der Halteprofile können zweckmäßigerweise auch derart ausgebildet sein,
daß sich hintereinander auf einem Balken angeordnete Halteprofile gegenseitig stützen,
d.h. die Füße von benachbarten Halteprofilen aneinandergrenzen, wobei außerdem benachbarte
Füße mit Vorsprüngen und Ausnehmungen ineinandergreifen und/oder die seitlichen Schenkel
jedes Fußes in Längsrichtung des Balkens zueinander versetzt angeordnet sein können.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch in Frontansicht ausschnittweise einen Wagenaufbau.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
Fig. 3 und 4 zeigen ausschnittweise eine weitere Ausführungsform in Front- und Seitenansicht.
Fig. 5 und 6 zeigen ausschnittweise eine zusätzliche Ausführungform in Front- und
Seitenansicht.
Fig. 7 und 8 zeigen ausschnittweise in Front- und Seitenansicht eine weitere Ausführungsform.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform in Draufsicht.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte keramische Wagenaufbau umfaßt über einer Plattform eines
nicht dargestellten Ofenwagens angeordnet eine Reihe von aufgeständerten, parallelen,
horizontal angeordneten Stützbalken 1, auf denen eine Vielzahl Balken 2 in etwa gleichem
Abstand, horizontal und parallel zueinander angeordnet sind. Die Stützbalken 1 und
die Balken 2 sind in Form von keramischen Leichtprofilen, insbesondere kastenförmigen
Hohl- oder U-Profilen ausgebildet. Ferner sind die Balken 2 mit in deren Längsrichtung
regelmäßig beabstandeten, oberseitig angeordneten Einstecklöchem 3 versehen.
[0013] Zusätzlich ist eine Vielzahl von hohlen Halteprofilen 4 vorgesehen, die jeweils einen
schmalen Stützschenkel 5 sowie einen damit einstückig ausgebildeten Fuß 6 aufweisen.
Der Fuß 6 besitzt unterseitig eine plane Aufsetzfläche 7, von der sich ein Einsteckzapfen
8 nach unten erstreckt. Der Einsteckzapfen 8 wird von einem der Einstecklöcher 3 eines
Balkens 2 aufgenommen und ist von korrespondierendem Querschnitt, insbesondere sind
Einsteckzapfen 8 und Einsteckloch 3 im Querschnitt kreisförmig, während die Aufsetzfläche
7 auf der Oberseite des Balkens 2 aufsitzt.
[0014] Der Fuß 6 besitzt oberseitig eine gegebenenfalls zur Aufsetzfläche 7 parallele Fläche
9, die benachbart zum Stützschenkel 5, der aus der Vertikalen leicht nach hinten um
beispielsweise 10Ý geneigt verläuft, eine Aufnahmenut 10 aufweist. Die Aufnahmenut
10 dient zur horizontalen Aufnahme von Stützstreben 11. Die Stützstreben 11 haben
zweckmäßigerweise eine solche Länge, daß sie von Halteprofil 4 zu Halteprofil 4 reichen,
jedoch können sie auch länger sein. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
bilden sie eine durchgehende unterseitige Stütze für aufzunehmende Rohlinge 12.
[0015] Die Stützstreben 11 besitzen zweckmäßigerweise ebenso wie die Aufnahmenuten 10 einen
rechteckigen oder quadratischen Querschnitt, wobei die Stützstreben 11 als Hohlprofile
vorzugsweise rohrförmig ausgebildet sind. Die Stützstreben 11, die auf diese Weise
benachbarte Halteprofile 4 miteinander verbinden, dienen gleichzeitig dazu, diese
miteinander auszurichten.
[0016] Die Stützschenkel 5 besitzen an der der Aufnahmenut 10 zugewandten Seite eine im
wesentlichen plane Stützfläche 13 und eine gewölbte oder dreieckige Rückseite 14.
Die Oberseite der Stützstreben 11 verläuft im eingesetzten Zustand zweckmäßigerweise
im wesentlichen senkrecht zu den Stützflächen 13.
[0017] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liegen an jedem Stützschenkel 5 die beiden benachbarten
Ränder von zwei Rohlingen 12 an. Lediglich an dem am Ende einer Reihe von Halteprofilen
4 befindlichen Stützschenkel 5 ist nur der Rand eines Rohlings 12 abzustützen. Dementsprechend
kann man diesen Stützschenkel 5 gegebenenfalls schmaler ausbilden. Die Rohlinge 12
werden unterseitig durchgehend von den Stützstreben 11 unterstützt.
[0018] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform sind die Balken 2 als Profilbalken
ausgebildet, bei denen in regelmäßigen Abständen einander gegenüberliegend seitliche
Vorsprünge 15 seitliche Aufnahmen 17 begrenzen. Die Füße 6 der Halteprofile 4 besitzen
hierbei unterseitig zwei beabstandete parallele Schenkel 16, die gabelförmig angeordnet
sind, so daß die Halteprofile 4 auf den Balken 2 diesen im Bereich der Aufnahmen 17
übergreifend aufsetzbar sind. Die Form der Schenkel 16 entspricht hierbei der Form
der Aufnahmen 17, so daß die Halteprofile 4 bereits durch das Aufsetzen im wesentlichen
zueinander ausgerichtet werden. Die Schenkel 16 können an wenigstens einer Seite ebenso
wie eine zugehörige Stützfläche 18 der Aufnahmen 15 am Balken 2 entsprechend dem Schrägstellungswinkel
des Stützschenkels 5 abgeschrägt sein.
[0019] Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform des Halteprofils 4, bei
der der Fuß 6 ebenfalls Schenkel 16 zum Übergreifen des Balkens 2 aufweist, ist die
Stützstrebe 11 einstückig mit dem Halteprofil 4 ausgebildet. Hierbei wird im allgemeinen
nicht der gesamte Abstand zwischen zwei benachbarten Stützschenkeln 5 durch die Stützstreben
11 überbrückt, so daß die Rohlinge 12 nicht auf ihrer gesamten, aber auf einem großen
Teil ihrer Unterseite unterstützt werden.
[0020] Außerdem ist hierbei die Aufnahmenut 10 so tief, daß die angeformte Stützstrebe 11
praktisch bündig zur Fläche 9 endet.
[0021] Bei der in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform fehlt dem Halteprofil 4 die
Stützstrebe 11, stattdessen bildet die Fläche 9 die Aufstandsfläche für den Rohling
12, wobei außerdem die Stützfläche 13 des Stützschenkels 5 in Richtung zur Fläche
9 gewöblt, d.h. konvex ausgebildet ist. Hierbei dienen jeweils zwei Halteprofile 4
zum Halten eines Rohlings 12, dementsprechend kommt man mit einer relativ schmalen
Aufstandsfläche 9 quer zur Längsrichtung des Balkens 2 aus.
[0022] Bei der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform besitzt der Fuß 6 auf der dem Stützschenkel
5 abgewandten Unterseite im wesentlichen punktförmige Vorsprünge 19 zur punktförmigen
Auflage auf dem Balken 2. Außerdem sind die Füße 6 einschließlich deren Schenkel 8
von benachbarten Halteprofilen 4 aneinandergrenzend und damit sich stützend auf dem
Balken 2 angeordnet und greifen zusätzlich über Vorsprünge 20 in Ausnehmungen 21 des
jeweils benachbarten Fußes 6.
1. Keramischer Wagenaufbau für zu brennende Rohlinge (12) aus keramischem Material, insbesondere
für zu brennende Dachziegelrohlinge, zur Aufnahme der Rohlinge (12) auf einem Ofenwagen
über horizontale Balken (2), wobei eine Vielzahl von Reihen von auf die Balken (2)
mit darauf aufgesetzten, einen Fuß (6), einen schräg aufwärts gerichteten Stützschenkel
(5) sowie eine Aufstandsfläche (9) für einen Rohling (12) aufweisenden Halteprofilen
(4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteprofile (4) Hohlprofile aus technischer SiC-Keramik sind und deren Fuß
(6) auf der dem Stützschenkel (5) abgewandten Unterseite Vorsprünge (19) zur punkt-
bzw. linienförmigen Auflage auf dem Balken (2) aufweist, wobei jeweils zwei benachbarte,
fluchtende Halteprofile (4) einen Rohling (12) stützen.
2. Wagenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteprofile (4) in jeder
Reihe in regelmäßigen Abständen derart auf den Balken (2) angeordnet sind, daß jedes
nicht am Rand der Reihe befindliche Halteprofil (4) jeweils einen Rand von zwei benachbart
angeordneten Rohlingen (12) stützt.
3. Wagenaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (6) unterseitig
einen Einsteckzapfen (8) zum Einsetzen in ein korrespondierendes Einsteckloch (3)
des Balkens (2) trägt.
4. Wagenaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (6) unterseitig
gabelförmig ausgebildet und auf den Balken (2) diesen übergreifend aufsetzbar ist.
5. Wagenaufbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (6) an einer Seite
ebenso wie eine zugehörige Stützfläche (18) am Balken (2) entsprechend dem Schrägstellungswinkel
des Stützschenkels (5) abgeschrägt ist.
6. Wagenaufbau nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (8) von
hintereinander auf einem Balken (2) angeordneten Halteprofilen (4) sich gegenseitig
stützen.
7. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße
(6) von hintereinander auf einem Balken (2) angeordneten Halteprofilen (4) ineinander
greifen.
8. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstandsfläche
des Fußes (6) wenigstens eine seitlich gegenüber dem Fuß (6) vorstehende Stützstrebe
(11) umfaßt.
9. Wagenaufbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (6) oberseitig eine
Aufnahmenut (10) zum Einlegen der Enden von zwei sich bis zum jeweils benachbarten
Fuß (6) erstreckenden Stützstreben (12) aufweist.
10. Wagenaufbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (6) einstückig mit
einer Stützstrebe (11) ausgebildet ist.
11. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützschenkel
(5) eine im wesentlichen plane Stützfläche (13) und eine gewölbte oder dreieckige
Rückseite (14) aufweist.
12. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützschenkel
(5) eine konvexe Stützfläche (13) und eine gewölbte oder dreieckige Rückseite (14)
aufweist.
13. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Balken
(2) Hohl- oder U-Profile sind.
14. Wagenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteprofile
(4) und Balken (2) aus SiC-Keramik, insbesondere aus Silicium-infiltrierter, reaktionsgebundener
SiC-Keramik, bestehen.