[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen
Zustand, insbesondere mittels eines Thixogieß- oder Thixoschmiedeverfahrens, mit einem
Gießwerkstoff, welcher zunächst als Vormaterial hergestellt und beim anschließenden
Gießverfahren oder Schmiedeverfahren bis zu einem teilflüssigen Zustand wieder erwärmt
wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zukünftige Entwicklungen in der Leichtbautechnik hängen insbesondere von den Werkstoffeigenschaften
der eingesetzten Bauteile ab. Die Forderung nach immer besseren Eigenschaften dieser
Bauteile aus gegossenen Werkstoffen bedingen die Entwicklung von technologisch immer
anspruchsvolleren Gießverfahren. Hierbei werden beispielsweise Bauteile mit lokal
unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften angestrebt. Beispielsweise soll der Bauteilkörper
selbst aus einem duktilen Trägerwerkstoff bestehen, während Randbereiche des Bauteils
aus einem besonders verschleißfesten Werkstoff hergestellt sein sollen. Ein Sondergießverfahren
aus der Klasse des "Semi-Solid-Metalforming" stellt das Thixogießen dar. Dieses mit
dem Druckgießen verwandte Verfahren zeichnet sich durch die Besonderheit der Verarbeitung
des Metalls im teilflüssigen Zustand aus. Aufgrund der für einen Umformprozeß völlig
untypischen "Gießtemperatur" innerhalb des Erstarrungsintervalls bietet das Thixogießen
ein Verfahrenspotential, das zwischen dem Umformen von Gießverfahren und dem Umformen
durch Schmiedeprozesse eingeordnet werden kann. Aus der DE 196 05 839 A1 ist ein Thixogießverfahren
bekannt, welches die Anforderungen, die an eine wirtschaftliche und innovative Fertigungstechnologie
gestellt werden, erfüllt. Dazu zählen eine hohe Produktivität wie beim Druckgießen,
bei gleichzeitig sehr guten Bauteileeigenschaften. Die nach diesem Sondergießverfahren
hergestellten Gußteile in "Near-Net-Shape"-Qualität sind schweißbar, druckdicht und
wärmebehandelbar. Ein typisches Anwendungsgebiet liegt in der Substitution hochwertiger
Bauteile, die aufgrund hoher Anforderungen an die Werkstoffeigenschaften nicht druckgegossen
werden können, sondern kostenintensiv geschmiedet oder kokillengegossen werden müssen.
Zu den typischen Bauteilen zählen z.B. Bremszylinder, Teile der Kfz-Einspritzanlage,
Kfz-Fahrwerksteile, Bremsscheiben, Zahnräder und/oder Kolben für den Motorenbereich.
[0003] Der Verfahrensablauf des Thixogießens läßt sich dabei in drei Prozeßschritte unterteilen.
Hierzu zählen die Herstellung eines speziellen Vormaterials, dessen Wiedererwärmung
in den teilflüssigen Zustand und die unmittelbar angeschlossene Formgebung durch einen
modifizierten Druckgießprozeß. Jeder einzelne Schritt beinhaltet eine Vielzahl von
Parametem, deren genaue Kontrolle und Steuerung für den Erfolg des Verfahrens von
entscheidender Bedeutung sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren der o.g. Art
zur Verfügung zu stellen, wobei auf einfache und gut kontrollierbare bzw. wiederholbare
Weise lokal vorbestimmte Werkstoffeigenschaften eines herzustellenden Bauteils erzielbar
sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch
1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0006] Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Vormaterial aus wenigstens zwei
verschiedenen Werkstoffen hergestellt wird, welche im Vormaterial separat durch wenigstens
eine Grenzlinie voneinander getrennt angeordnet werden. Dies hat den Vorteil, daß
in einem einzigen Gießverfahren wenigstens zwei unterschiedliche Legierungen verarbeitet
werden und somit in einem einzigen Gießvorgang funktionsbezogene Eigenschaftsverbesserungen
der Bauteile erzielbar sind. Ferner werden Grenzflächenspannungen der unterschiedlichen
Werkstoffe durch die gemeinsame Verarbeitung im teilflüssigen Zustand reduziert. Ferner
wird durch die Verarbeitung im teilflüssigen Zustand eine Ausgangsstruktur während
des Formgebungsprozesses beibehalten. Im Gegensatz zum Druckguß sind die erfindungsgemäß
hergestellten Bauteile druckdicht, wärmebehandelbar und schweißbar.
[0007] Zum Erzielen unterschiedlichster Werkstoffeigenschaften des herzustellenden Bauteils
ist wenigstens einer der Werkstoffe eine Legierung.
[0008] Für eine einfache Ausführung des Thixogießverfahrens wird in vorteilhafter Weise
das Vormaterial als einzelner Bolzen vorgefertigt. In einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird je ein Bolzen aus jeweils einem Werkstoff hergestellt
und anschließend die mehreren Bolzen zum Ausführen des Thixogießverfahrens aneinander
gereiht. Hierbei wird ein sog. SSP Verfahren angewendet, wie aus der obengenannten
DE 196 05 839.2 bekannt.
[0009] Zweckmäßigerweise wird zuerst ein Bolzen des Vormaterials aus einem ersten Werkstoff
mit einer Ausnehmung hergestellt und anschließend zur Vervollständigung des Bolzens
als Vormaterial wenigstens ein zweiter Werkstoff diese Ausnehmung füllend eingeformt.
[0010] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird zuerst ein Bolzen des Vormaterials
aus einem ersten Werkstoff hergestellt und anschließend zur Vervollständigung des
Bolzens als Vormaterial wenigstens ein zweiter Werkstoff um diesen Bolzen herum und
diesen in einem vorbestimmten Bereich umschließend angeformt.
[0011] Ein Vormaterial beispielsweise in Form eines Gradientenbolzens erzielt man in besonders
vorteilhafter Weise dadurch, daß pulvermetallurgische Vorlegierungen zum Herstellen
des Vormaterials verwendet werden oder ein Single-Slug-Production Verfahren (SSP)
gemäß der DE 196 05 839 angewendet wird.
[0012] Zweckmäßigerweise werden als Vormaterial Eisen, eine NE-Legierung und/oder pulvermetallurgisch
hergestellte Verbunde verwendet.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die Wiedererwärmung der separiert voneinander vorliegenden Werkstoffe des Vormaterials
gemeinsam oder getrennt und die Werkstoffe werden anschließend zusammen in eine Gießkammer
eingelegt und gemeinsam verpreßt oder auch in wenigstens zwei getrennte Gießkammern
eingelegt und gleichzeitig oder zeitverzögert verpreßt.
[0014] Dadurch, daß man einzelne Bolzen aus dem Vormaterial herstellt, wobei man die Erstarrung
des Materials unter erhöhtem Druck und Anlegen eines äußeren Magnetfelds ausführt,
entfallen zeit- und kostenaufwendige Arbeitsschritte, wie beispielsweise das Ablengen
und/oder Abdrehen der Bolzen. Dieses Verfahren wird auch als Single-Slug-Production
(SSP) bezeichnet.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Lösung der obigen
Aufgabe bei einem Verfahren der o.g. Art das Vormaterial getrennt aus wenigstens zwei
verschiedenen Werkstoffen hergestellt, welche jeweils getrennt in teilflüssigem Zustand
jeweils in voneinander getrennten Gießkammem einer Form gelegt und gleichzeitig in
die Form gepreßt werden.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer ersten bevorzugten Ausführungsform eines Vormaterials für
ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- Fig. 2
- in Schnittansicht eine zweite bevorzugte Ausführungsform eines Vormaterials für ein
erfindungsgemäßes Verfahren und
- Fig. 3
- eine erste bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Ausführen eines Thixogieß-
oder Thixoschmiedeverfahrens mit einem erfindungsgemäß vorbereiteten Vormaterial,
- Fig. 4.
- eine zweite bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Ausführen eines Thixogieß-
oder Thixoschmiedeverfahrens und
- Fig. 5
- eine dritte bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Ausführen eines Thixogieß-
oder Thixoschmiedeverfahrens
[0017] Fig. 1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten
Vormaterials 100 aus einer ersten Legierung 10 und einer zweiten Legierung 12. Die
beiden Legierungen 10 und 12 sind durch eine Grenzlinie 14 voneinander getrennt. Hierbei
kann das Vormaterial 100 aus den beiden Legierungen 10 und 12 einstückig hergestellt
sein oder die jeweiligen Vormaterialbolzen 10 und 12 sind separat hergestellt und
stoßen an der Grenzlinie 14 einfach aneinander.
[0018] Dementsprechend erfolgt die Wiedererwärmung für das Thixogießverfahren für die beiden
Vormaterialbolzen 10 und 12 gemeinsam oder getrennt voneinander.
[0019] Fig. 2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergerichteten
Vormaterials 200. Hierbei ist die erste Legierung 10 derart ausgebildet, daß sie die
zweite Legierung 12 in einem vorbestimmten Bereich umschließt. In diesem Falle ist
eine im Querschnitt U-förmige Grenzlinie 14 zwischen der ersten Legierung 10 und der
zweiten Legierung 12 ausgebildet. Die Herstellung eines derartigen Bolzens aus zwei
verschiedenen Legierungen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In einer ersten
Ausführungsform wird zunächst der im Querschnitt U-förmige Bolzen mit der ersten Legierung
10 hergestellt. In einem zweiten Schritt wird die von dem Bolzen der ersten Legierung
10 umschlossene Ausnehmung mit der zweiten Legierung 12 aufgefüllt. Es ist jedoch
auch in umgekehrter Weise möglich, zuerst den Bolzen mit der zweiten Legierung 12
herzustellen und die erste Legierung 10 um die zweite Legierung 12 herum anzuformen.
[0020] Erfindungsgemäß ist also ein Vormaterial 100 oder 200 vorgesehen, welches wenigstens
zwei verschiedene Werkstoffe, beispielsweise in Form von erster und zweiter Legierung
10 und 12, umfaßt. Der besondere Vorteil liegt darin, daß nunmehr durch die Verarbeitung
dieses "Hybrid"-Vormaterials in einem einzigen Verfahrensschritt beim Thixogießen
oder Thixoschmieden wenigstens zwei verschiedene Materialien 10, 12 verarbeitet werden.
Hierbei wird beispielsweise ein Vormaterial 100 in eine Gießkammer 16 einer Thixogießvorrichtung,
wie in Fig. 3 dargestellt, eingesetzt. Hierbei erfolgt die Anordnung des Vormaterials
100 derart, daß beim Einpressen des Vormaterials 100 mittels des Kolben 20 in einen
Forminnenraum 18 zuerst die erste Legierung 10 eintritt und erst anschließend die
zweite Legierung in den Forminnenraum 18 eintritt. Die erste Legierung 10 ist beispielsweise
ein Werkstoff mit hoher Verschließfestigkeit, wogegen die zweite Legierung 12 beispielsweise
ein Werkstoff mit duktilen Eigenschaften zum Ausbilden eines Trägerkörpers des herzustellenden
Bauteils ist.
[0021] Durch die entsprechende Anordnung der ersten und zweiten Legierung 10 und 12, daß
sie in einem einzigen Thixogießverfahren nacheinander in den Formeninnenraum 18 eindringen,
wird folgendes erzielt:
[0022] Der erste Werkstoff, hier beispielsweise die erste Legierung 10, reichert bzw. lagert
sich an äußeren Bereichen des Formeninnenraums 18, d.h. also an Außenbereichen des
herzustellenden Bauteils, an, so daß der erste Werkstoff 10 mit seiner verschleißfesten
Eigenschaft eine äußere Grenzfläche des Bauteils bildet. Dagegen füllt im Anschluß
der zweite Werkstoff 12 den Formeninnenraum 18 aus, so daß der zweite Werkstoff 12
mit seiner duktilen Eigenschaft einen Trägerkörper des herzustellenden Bauteils bildet.
[0023] Somit ist in einem einzigen Arbeitsschritt ein Bauteil hergestellt, welches lokal
unterschiedliche Eigenschaften aufweist, nämlich eine verschleißfeste Außenfläche
und einen duktilen Trägerkörper. Der besondere Vorteil liegt in der Wirtschaftlichkeit
des Gradientenverfahrens, da konventionell mehrere Arbeitsschritte zur Bauteilerstellung
notwendig sind. Des weiteren erzielt man beispielsweise mit einem ausschließlich verschleißfesten
Material keine Duktilität, welche aber oftmals gefordert ist.
[0024] Diese erfindungsgemäße "Einschdtt"-Technik für das Thixogießverfahren, bei der in
einem einzigen Schritt wenigstens zwei unterschiedliche Werkstoffe verarbeitet werden,
kann in vorteilhafter Weise noch dadurch unterstützt werden, daß für den Forminnenraum
18 entsprechende Schnitte und Ausformungen gewählt werden, so daß vorbestimmte Strömungsprozesse
des teilflüssigen Materials während des Thixogießverfahrens dafür sorgen, daß beispielsweise
der erste Werkstoff 10 mit seiner verschleißfesten Eigenschaft an vorbestimmten Stellen
des Formeninnenraums 18 angereichert wird. Weiterhin kann dies durch eine entsprechende
Erwärmungstechnik während des Thixogießverfahrens unterstützt werden, da üblicherweise
die beiden verschiedenen Werkstoffe 10 und 12 nicht unbedingt die exakt gleiche Verarbeitungstemperatur
während des Thixogießverfahrens benötigen. So können beispielsweise der erste Werkstoff
10 und der zweite Werkstoff 12 derart gewählt werden, daß der erste Werkstoff 10 eine
niedrigere Verarbeitungstemperatur hat als der zweite Werkstoff 12. Während des Thixogießverfahrens
wird dann in einem ersten Schritt zunächst die niedrigere Verarbeitungstemperatur
der ersten Legierung 10 angefahren, so daß diese sich optimal auf den Randbereichen
des Innenraums 18 verteilt. Erst im Verlaufe des Thixogießverfahrens wird dann auf
die zweite, höhere Verarbeitungstemperatur der zweiten Legierung 12 gefahren, so daß
erst nach einer optimalen und vorbestimmten Verteilung der ersten Legierung 10 eine
entsprechende Verteilung der zweiten Legierung 12 im Formeninnenraum 18 erfolgt. Hierbei
füllt die zweite Legierung 12 im wesentlichen einen inneren Formenraum unter Ausbildung
eines Trägerkörpers für das herzustellende Bauteil aus.
[0025] Falls die verschiedenen Vormaterialien, die in einem Bolzen zusammengefügt werden,
ein ähnliches Erwärmungsverhalten aufweisen, können diese gemeinsam in einer Erwärmungsanlage
in den teilflüssigen Zustand erwärmt werden. Sind die Materialien im Erwärmungsverhalten
stark unterschiedlich, sind bevorzugt zwei Aufheizstationen erforderlich. Beide Aufheizstationen
haben die gleiche Taktzeit und die Bolzensegmente werden zur gleichen Zeit oder mit
geringer Verzögerung in die Gießkammer befördert und dann gemeinsam verarbeitet bzw.
verpreßt.
[0026] Erfindungsgemäß ist das Verfahren nicht auf die Verwendung von zwei unterschiedlichen
Werkstoffen 10 und 12 beschränkt. Vielmehr können dies auch drei, vier oder mehr Werkstoffe
sein. In einem Extremfall weist das Vormaterial nicht mehr eine endliche Anzahl von
verschiedenen Werkstoffen 10, 12 auf, sondern ist als Gradientenbolzen ausgeführt.
Dieser kann in allen bekannten Fertigungstechnologien für das Verarbeiten von teilflüssigen
Werkstoffen eingesetzt werden.
[0027] Eine weitere Möglichkeit der Verarbeitung teilflüssiger Werkstoffe mit dem Ziel eines
Gradientenbauteils ist eine Befüllung der Form von zwei Seiten oder an zwei übereinander
bzw. nebeneinander angeordneten Gießkammern. Die Bolzen werden zeitgleich von jeweils
einer Aufheizstation in die rechte und linke Gießkammer bzw. obere und untere Kammer
eingelegt und dann werden beide Gießkolben der Druckgießmaschine zum Formfüllen bewegt
und das Material in die Form befördert. Durch die Einstellung der Prozeßparameter
an der Formgebungsseite erfolgt eine genaue Einstellung des Gradientengefüges.
[0028] Die Fig. 4 und 5 zeigen weitere Varianten einer Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Hierbei werden die Legierungen 10 und 12 in unterschiedlichen Kammern
angeordnet. Alternativ sind auch drei oder mehr Kammern für die unterschiedlichen
Legierungen vorgesehen. Diese Kammern sind gemäß Fig. 5 nebeneinander bzw. übereinander
angeordnet. Alternativ sind, wie in Fig. 4 dargestellt, zwei oder mehr Gießkammern
gegenüberliegend angeordnet. Die Formgebung durch Verpressen aus den jeweiligen Kammern
heraus erfolgt zeitgleich oder zeitlich verzögert. Die Auswahl der Anordnung erfolgt
beispielsweise in Abhängigkeit von der Konstruktion des Bauteiles. Die Werkstoffe
10, 12 werden bevorzugt in getrennten Erwärmungsanlagen aus unterschiedlichen Vormaterialien
in die jeweiligen Gießkammern eingelegt. Hierbei werden beispielsweise konventionelle
Vorlegierungen eingesetzt. Die Besonderheit liegt hierbei insbesondere in der Anordnung
der Gießkammern und der getrennten Aufheizung der Materialien.
1. Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen Zustand, insbesondere
mittels eines Thixogießverfahrens oder Thixoschmiedeverfahrens, mit einem Gießwerkstoff,
welcher zunächst als Vormaterial hergestellt und beim anschließenden Gießverfahren
oder Schmiedeverfahren bis zu einem teilflüssigen Zustand wieder erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Vormaterial aus wenigstens zwei verschiedenen Werkstoffen hergestellt wird, welche
im Vormaterial separat durch wenigstens eine Grenzlinie voneinander getrennt angeordnet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Werkstoffe
eine Legierung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vormaterial als
einzelner Bolzen vorgefertigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß je
ein einzelner Bolzen aus jeweils einem Werkstoff hergestellt wird und die mehreren
Bolzen zum Ausführen des Thixogießverfahrens oder Thixoschmiedeverfahrens aneinander
gereiht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst
ein Bolzen des Vormaterials aus einem ersten Werkstoff mit einer Ausnehmung hergestellt
wird und anschließend zur Vervollständigung des Bolzens als Vormaterial wenigstens
ein zweiter Werkstoff diese Ausnehmung füllend eingeformt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein
Bolzen des Vormaterials aus einem ersten Werkstoff hergestellt wird und anschließend
zur Vervollständigung des Bolzens als Vormaterial wenigstens ein zweiter Bolzen um
diesen Bolzen herum und diesen in einem vorbestimmten Bereich umschließend angeformt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß metallurgische
Vorlegierungen zum Herstellen des Vormaterials verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vormaterial Eisen, eine NE-Legierung und/oder pulvermetallurgisch hergestellte Verbunde
verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wiedererwärmung der separiert voneinander vorliegenden Werkstoffe des Vormaterials
gemeinsam oder getrennt erfolgt und die Werkstoffe anschließend zusammen in eine Gießkammer
eingelegt und verpreßt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
einzelne Bolzen aus dem Vormaterial herstellt, wobei man eine Erstarrung des Materials
unter erhöhtem Druck und Anlegen eines äußeren Magnetfeldes ausführt.
11. Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen Zustand, insbesondere
mittels eines Thixogießverfahrens oder Thixoschmiedeverfahrens, mit einem Gießwerkstoff,
welcher zunächst als Vormaterial hergestellt und beim anschließenden Gießverfahren
bis zu einem teilflüssigen Zustand wieder erwärmt wird, insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Vormaterial getrennt aus wenigstens zwei verschiedenen Werkstoffen hergestellt
wird, welche jeweils getrennt in teilflüssigem Zustand jeweils in voneinander getrennten
Gießkammern einer Form gelegt und gleichzeitig oder zeitlich verzögert in die Form
gepreßt werden.