[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines deformierbaren
Behälters, der zur Aufnahme eines pastösen Produktes bestimmt ist, nämlich ein Verfahren
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zum Verpacken von pastösen Produkten, wie Senf, Mayonnaise, Zahnpasta, sowie cremeartigen
kosmetischen und medizinischen Erzeugnissen werden heute vor allem Aluminium-, Laminat-
und Kunststofftuben verwendet.
[0003] Bekannte Aluminiumtuben sind im allgemeinen zylindrisch und besitzen an einem stirnseitigen
Ende eine kegelförmige Stirnwand mit einem Auslass-Stutzen, der mit einem Schraubendeckel
verschliessbar ist. Das Verfahren zur Herstellung von Aluminiumtuben ist arbeits-
und kostenaufwendig. So werden Aluminiumtuben im Fliesspressverfahren aus einer Aluminiumrondelle
vorgefertigt, auf einer ersten Lackiermaschine an der Innenseite lackiert, mittels
einer Druckmaschine aussen bedruckt und auf einer zweiten Lackiermaschine aussen überlackiert.
Bekannte Kunststofftuben werden ebenso kostenaufwendig hergestellt. Dabei werden extrudierte
Kunststoffrohre auf ein im voraus festgelegtes Längenmass zugeschnitten, worauf dann
auf jedes gebildete Rohrstück eine Kunststoffschulter aufgepresst wird. Dann werden
mit Hilfe einer Druckmaschine die Rohrtuben an der Aussenseite bedruckt und mittels
einer Lackiermaschine aussen überlackiert. Mit Hilfe einer Montage-Vorrichtung werden
schliesslich die Verschlussdeckel auf die so vorgefertigten Aluminium- oder Kunststofftuben
aufgeschraubt.
[0004] Bei der Herstellung solcher Tuben werden die dem Verschlussdeckel abgewandten Tubenenden
offen gelassen. Beim Füllen der Tuben wird das pastöse Produkt durch dieses offene
Ende eingefüllt, worauf dann die Tuben vollständig verschlossen werden.
[0005] Da die Tuben und die abzufüllenden pastösen Produkte üblicherweise in verschiedenen
Fabrikationsbetrieben hergestellt werden, müssen die vorgefertigten leeren Tuben verpackt
und vom Tubenhersteller zum Produkthersteller transportiert werden, wo sie dann mit
dem entsprechenden Produkt aufgefüllt und verschlossen werden. Sowohl beim Tubenhersteller
als auch beim Produkthersteller sind daher grosse Lagerräume zur Zwischenlagerung
der zur Abfüllung bereiten leeren Tuben nötig. Die Zwischenlagerung sowie auch der
Transport von leeren Tuben vom Tubenhersteller zur Abfüllanlage des Produktherstellers
benachteiligt die Wirtschaftlichkeit der Tubenherstellung beträchtlich. Dazu kommt,
dass beim Lagern und Transportieren der leeren und stirnseitig offenen Tuben nicht
verhindert werden kann, dass Verunreinigungen in die offenen Tuben gelangen, was dann
in vielen Fällen das Vorschalten von zusätzlichen Reinigungs- und Sterilisationsvorgängen
beim Produkthersteller notwendig macht.
[0006] Aus der europäischen Patentschrift 0'041'924 ist ein flexibler Behälter bekannt,
welcher in einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt und abgefüllt, also in nur
einem Werk verkaufsbereit fertigerstellt werden kann. Dieser bekannte tubenartige
Behälter weist einen aus einer einstückigen Folie hergestellten Tubenkörper auf, der
an seiner gefaltenen Stirnseite mit einem Auslass versehen ist und zwei Wände besitzt,
die einen im wesentlichen rechteckigen Umriss haben, miteinander an drei Seiten verschweisst
sind und sich auf verschiedenen Seiten einer durch die Tubenlängsachse verlaufenden
Symmetrie-Ebene befinden.
[0007] Bei einem Verfahren, das sowohl die Herstellung des Behälters als auch den Abfüllvorgang
zum Gegenstand hat, ist insbesondere die Abfüllung der Behälter für die Gesamtproduktion
taktbestimmend. So schnell wie das Produkt abgefüllt werden kann, so schnell müssen
die Behälter hergestellt werden. So müssen insbesondere die Verfahrensschritte Schweissen,
Zuschneiden, Auslass-Stutzen einschweissen und Verschlussdeckel aufsetzen im gleichen
Takt erfolgen, wie das Abfüllen der vorgefertigten Behälter. Schwierigkeiten in der
Einhaltung der Verfahrensparameter bzw. Verzögerungen in der Taktfrequenz treten dann
auf, wenn der Auslass-Stutzen aus verfahrenstechnischen Gründen nur von einer Seite
her verschweisst werden kann, so wie das etwa bei dem aus der EP-B 0 041 924 bekannten
Verfahren der Fall ist. So wird in diesem Verfahren der Auslass-Stutzen von der Innenseite
in eine Öffnung des vorgefertigten Tubenkörpers eingesetzt und von der Aussenseite
her mit der Folie verschweisst. Dieser Schweissvorgang verzögert dabei die Abfüll-Leistung
und hat zur Folge, dass die Herstell- und Abfüllkapazität reduziert wird.
[0008] In der schweizerischen Patentanmeldung 591/97 wird im weiteren ein Verfahren zur
Herstellung eines deformierbaren Behälters beschrieben, bei welchem ein Befestigungs-Stutzen
durch eine Öffnung eines aufgefaltenen Schlauchkörpers in dessen Innenraum, von dort
mit seinem Hals durch eine der genannten Öffnung gegenüberliegende Auslassöffnung
hindurchgestossen und dann am Schlauchkörper befestigt, zum Beispiel angeschweisst
oder angeklebt wird. Anschliessend wird von aussen ein Verschlusskörper mit Auslass-Stutzen
und Verschlussdeckel auf den aus dem Schlauchkörper herausragenden Hals des Befestigungs-Stutzens
aufgepresst bzw. aufgesteckt, dann das pastöse Produkt durch die genannte Öffnung
in den Schlauchkörper (2) eingefüllt und diese Öffnung verschweisst.
[0009] Bei diesem Verfahren verzögert sich die Produktionsleistung ganz erheblich, wenn
der Befestigungs-Stutzen an der Innenseite der Verpackungsfolie angeklebt oder angeschweisst
wird. Wenn der Befestigungs-Stutzen jedoch nur eingepresst wird, beschleunigt sich
zwar das Herstellungsverfahren. Dabei kann es aber vorkommen, dass sich der ganze
Verschlusskörper (inkl. Auslass-Stutzen) beim Versuch, den Verschlussdeckel loszudrehen,
mitdreht, was dann zur Folge hat, dass die Verpackung undicht wird oder der Konsument
die Verpackung nicht mehr öffnen kann.
[0010] Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, ein neues Verfahren zur Herstellung
eines deformierbaren Behälters zu schaffen, mit welchem die Herstellung, Abfüllung
und Verschliessung eines deformierbaren Behälters in einem Anbeitsprozess möglich
ist und die Nachteile der vorstehend beschriebenen Herstellungsverfahren nicht aufweist.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehend von der schweizerischen Patentanmeldung 591/97 durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner einen neuartigen deformierbaren Behälter, herstellbar
nach dem Verfahren des Patentanspruchs 1, nämlich einen Behälter mit den Merkmalen
des Anspruchs 10.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens und des Behälters sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0014] Das neuartige, erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich im wesentlichen dadurch
aus, dass in nur einem Arbeitsprozess aus hochwertigem Folienmaterial ein Behälter
geformt, mit einem pastösen Produkt aufgefüllt, verschlossen und anschliessend verpackt
werden kann.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren hat grosse Vorteile. Es ist kostengünstig, einfach
in der Logistik und Produktbereitstellung sowie in jedem Abfüllbetrieb bedenkenlos
einsetzbar. Die Herstellungskosten sind zudem verhältnismässig gering, da die Behälter
in einfachen Schritten geformt und als solche nicht vorgefertigt und zwischengelagert
werden müssen. Die Behälter können also direkt im Betrieb des Produktherstellers oder
bei Lohnabfüllern hergestellt werden.
[0016] Die durch das erfindungsgemässe Verfahren herstellbaren Behälter bestehen aus einem
flexiblen, einschichtigen Folienmaterial oder aber aus einem ebenfalls flexiblen,
mehrschichtigen Verbundmaterial aus Kunststoff, Aluminium und/oder Papier. So kann
es sich dabei zum Beispiel um ein dreischichtiges, folienartiges Verbundmaterial bestehend
aus Polyester, Aluminium und Polypropylen oder Polyester, Aluminium und Polyethylen
handeln, wobei dann der Polyester die Aussenschicht, das Aluminium die Mittelschicht
und das Polypropylen bzw. das Polyethylen die Innenschicht des Behälters bildet.
[0017] Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt
die Figur 1 eine Draufsicht auf die Breitseite eines deformierbaren Behälters mit
aufgesetztem Verschlusskörper,
die Figur 2 eine Draufsicht auf das auslassseitige Ende des Behälters in Pfeilrichtung
II der Figur 1,
die Figur 3 eine Draufsicht auf einen Folienzuschnitt bestehend aus übereinanderliegenden
Folienteilen,
die Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV der Figur 3 und noch zusätzlich einen
auf die Auslassöffnung des Behälters aufgesetzten Verschlusskörper,
die Figur 5 einen Schnitt durch den in der Figur 1 gezeichneten Verschlussdeckel in
vergrössertem Massstab,
die Figur 6 einen Schnitt durch den zur Aufnahme des Verschlussdeckels bestimmten
Auslass-Stutzen,
die Figur 7 einen Schnitt durch den in Pfeilrichtung VII der Figur 4 in den vorgefertigten
Behälter einzuführen sowie in den Auslass-Stutzen einzuschrauben bestimmten Befestigungs-Stutzen,
die Figur 8 einen Schnitt durch den aus Verschlusskörper und Befestigungs-Stutzen
gebildeten Verschluss des in der Figur 1 dargestellten Behälters, und
die Figur 9 ein Werkzeug zur Erzeugung eines Innengewindes im Auslass-Stutzen.
[0018] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte und als ganzes mit 1 bezeichnete, deformierbare
Behälter weist einen Schlauchkörper 2 mit einer Stirnseite 3 auf, welche ihrerseits
mit einer durch einen Verschlusskörper 4 verschliessbaren - nachfolgend noch näher
beschriebenen - Auslassöffnung versehen ist.
[0019] Der Schlauchkörper 2 besitzt seinerseits zwei Wände 5 und 6, die einen im wesentlichen
rechteckigen Umriss haben, sich auf verschiedenen Seiten einer durch die Längsachse
7 verlaufenden Ebene 8 befinden und bezüglich dieser Ebene 8 spiegelsymmetrisch zueinander
sind. Die beiden Wände 5 und 6 weisen auf einander abgewandten Seiten je einen streifenförmigen
Randabschnitt 5a bzw. 6a und an ihrem dem Auslass abgewandten Ende je einen ebenfalls
streifenförmigen Querabschnitt auf (von welchen nur der Abschnitt 5b der Wand 5 sichtbar
gezeichnet ist). Die Randabschnitte 5a und 6a der beiden Wände 5 und 6 liegen paarweise
aneinander an und sind miteinander verschweisst. Wie noch näher erläutert wird, bestehen
die beiden Wände 5 und 6 zusammen mit einem sie verbindenden Mittelabschnitt 9 aus
einem einstückigen, folienartigen Verbundmaterial bestehend aus zum Beispiel drei
miteinander verbundenen Schichten aus Polyester, Aluminium und Polypropylen.
[0020] Die die Auslassöffnung aufweisende Stirnseite 3 des Schlauchkörpers 2 wird im wesentlichen
durch den erwähnten Mittelabschnitt 9 gebildet. Auf diesem ist ein nachfolgend noch
näher bezeichneter Auslass-Stutzen aus Kunststoff angeordnet. Der als Teil des Verschlusskörpers
4 ausgebildete Auslass-Stutzen ist im hier vorliegenden Fall noch zusätzlich mit die
Wände 5 und 6 überdeckenden Verdrehschutzlaschen 10 versehen.
[0021] Der Mittelabschnitt 9 hängt beidseits der Symmetrie-Ebene 8 über die Stirnkante 9a
mit je einer der beiden Wände 5 bzw. 6 zusammen. In den Bereichen der Randabschnitte
5a und 6a vereinigen sich die beiden Stirnkanten 9a zu einer einzigen in der Symmetrie-Ebene
8 liegenden Falt-Kante.
[0022] Zur Herstellung des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Behälters wird in einem
ersten Verfahrensschritt ein Folien- oder Verbundstoffwerkstück, dessen Breite doppelt
so lang ist, wie die Länge des Schlauchkörpers 2, über einen Keil gezogen und entlang
der Werkstücklängsachse in zwei gleiche Hälften gefaltet, aus welchen dann die beiden
Wände 5 und 6 des Schlauchkörpers 2 gebildet werden. Das Folien- oder Verbundstoffwerkstück
kann hierbei zum Beispiel von einer Band-Rolle abgewickelt und nach oben umgefalten
werden, wobei dann - wie nachfolgend noch erläutert wird - erst in einer bereits fortgeschrittenen
Verfahrensphase vorgefertigte Schlauchkörper 2 vom Bandmaterial bzw. vom Folien- oder
Verbundstoffwerkstück abgetrennt werden.
[0023] In einem zweiten Verfahrensschritt wird das gefaltene und vorzugsweise von einer
Band-Rolle abgewickelte Folien- oder Verbundstoffwerkstück in zur Herstellung einzelner
Behälter bestimmte Folienabschnitte aufgeteilt. Hierzu wird das Werkstückband mittels
einer Transportvorrichtung schrittweise um jeweils eine Breite des zu bildenden Schlauchkörpers
2 weiter transportiert und es wird in konstanten Abständen je eine Auslassöffnung
12 aus der durch den Falt gebildeten Längskante ausgestanzt und das Werkstückband
in konstanten Abständen quer zur Längsrichtung verschweisst. Das Verschweissen der
Längskanten kann hierbei sowohl vor als auch nach dem Ausstanzen der Auslassöffnungen
stattfinden. Erfolgt das Verschweissen nach dem Ausstanzen, dann wird in konstanten
Abständen je eine Auslassöffnung 12 ausgestanzt und dann das Folien- oder Verbundstoffwerkstück
ebenfalls in konstanten Abständen quer zur Längsrichtung verschweisst, und zwar so,
dass jeweils in der Mitte zwischen zwei benachbarten Schweissnähten eine Auslassöffnung
12 zu liegen kommt. Findet jedoch das Verschweissen vor dem Ausstanzen statt, dann
wird das Folien- oder Verbundstoffwerkstück in konstanten Abständen quer zur Längsrichtung
verschweisst und es werden dann die Auslassöffnungen 12 so ausgestanzt, dass diese
jeweils in der Mitte zwischen zwei benachbarten Schweissnähten zu liegen kommen. Nach
der Bereitstellung der Folienabschnitte wird mittels eines Schneidewerkzeuges schrittweise
ein Folienzuschnitt der in der Figur 3 dargestellten Form vom übrigen Teil des Bandes
abgetrennt.
[0024] In einem dritten Verfahrensschritt werden die vom Werkstückband getrennten Schlauchkörper
2 von einer Haltevorrichtung übernommen und anschliessend geöffnet, was zum Beispiel
mittels eines durch den Schlauchkörper 2 hindurchführbaren Dornes erfolgen kann.
[0025] Parallel zu und unabhängig von den vorstehend beschriebenen, in einem Arbeitsprozess
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten wird der in der Figur 4 dargestellte Verschlusskörper
4 bereitgestellt. Dieser besteht im hier vorliegenden Fall aus dem bereits vorstehend
genannten Auslass-Stutzen 14 (Fig. 6) und einem Verschlussdeckel 15 (Figur 5), wobei
letzterer mit seinem Innengewinde 16 auf dem Gewindeteil 13 des Auslass-Stutzens 14
aufgeschraubt ist. Wie man insbesondere aus der Figur 6 ersehen kann, ist der Auslass-Stutzen
14 noch mit den bereits vorstehend genannten Verdrehschutzlaschen 10 versehen und
so dimensioniert und mit dem eine ebene Stirnfläche aufweisenden Verschlussdeckel
15 verschliessbar, dass der herzustellende Behälter eine genügend hohe Standfestigkeit
besitzt und als Stehbehälter aufgestellt werden kann.
[0026] Zur Fertigerstellung eines Behälters der erfindungsgemässen Art wird unterhalb der
im Herstellungsprozess nach unten gekehrten Auslassöffnung 12, dass heisst am stirnseitigen
Ende des Schlauchkörpers 2, der Verschlusskörper 4 bestehend aus Verschlussdeckel
15 und Auslass-Stutzen 14 in Position gebracht und auf den Schlauchkörper 2 gesteckt,
so wie das in der Figur 4 gezeichnet ist. Gleichzeitig oder kurz darauf wird der in
der Figur 7 gezeichnete Befestigungs-Stutzen 17 in Pfeilrichtung VII durch den in
der Figur 4 im aufgefaltenen Zuschnitt gezeichneten Schlauchkörper 2 geführt. Wie
man aus den Figuren 7 und 8 ersehen kann, lässt sich dabei der zur Aufnahme des Verschlusskörpers
4 bestimmte Hals 18 des Befestigungs-Stutzens 17 durch die Auslassöffnung 12 hindurchführen
und mit seinem Gewinde 18a in den Auslass-Stutzen 14 einschrauben, worauf sich dann
der Mittelabschnitt 9 unter Vorspannung zwischen den beiden Stutzen 14 und 17 einklemmt.
[0027] Wie in der Zeichnung dargestellt, weist der Auslass-Stutzen 14 kein zur Aufnahme
des Befestigungs-Stutzen 17 dienendes Innengewinde auf. Es besteht daher der Befestigungs-Stutzen
17 aus einem harten Kunststoff, beispielsweise aus Polypropylen und der Auslass-Stutzen
14 aus einem weichen Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, so dass sich der Befestigungs-Stutzen
17 auch in einen Stutzen 14 ohne Innengewinde einschrauben lässt.
[0028] Nach dem Verschrauben von Verschlusskörper 4 und Befestigungs-Stutzen 17, durch welches
insbesondere das den Mittelabschnitt 9 bildende Folienstück zwischen dem Befestigungs-Stutzen
17 und dem Auslass-Stutzen 14 eingespannt wird, wird das pastöse Produkt durch die
der Stirnseite 3 gegenüberliegende, im Produktionsablauf vorzugsweise nach oben gekehrte
Öffnung des genannten Zuschnittes in den Schlauchkörper 2 eingefüllt, was vorzugsweise
in zwei Phasen, nämlich in einem Vorfüll- und einem Nachfüllprozess erfolgt. Anschliessend
wird der gefüllte Schlauchkörper 2 entlüftet, die noch verbleibende Öffnung des Körpers
2 verschlossen und verschweisst, und der so fertigerstellte und aufgefüllte Behälter
direkt an ein zur Endverpackung bestimmtes Packband weitergeleitet.
[0029] Zur Entnahme des Produktes aus dem erfindungsgemässen Behälter 1 wird der Verschlussdeckel
15 entfernt und dann der Schlauchkörper 2, vom breitseitigen Ende her beginnend, zusammengedrückt.
Das den Schlauchkörper 2 bildende Material ist vorzugsweise derart elastisch und insbesondere
plastisch deformierbar, dass dieser nach dem Herausdrücken eines Teiles des Produktes
seine zusammengedrückte Form durch den sogenannten

Rückstell-Effekt" im wesentlichen beibehält und keine Luft durch den Auslass-Stutzen
14 einsaugt.
[0030] Abschliessend sei noch darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemässe Verfahren sowie
auch die durch dieses Verfahren herstellbaren Behälter verschiedenartig ausgebildet
sein können. So kann der Behälter anstelle einer rechteckigen auch eine andere Umrissform
haben. Auch können die Abmessungen und Proportionen der Behälter in weiten Grenzen
variieren. Ferner können auch noch die Verschlussdeckel verschiedenartig geformt und
zum Beispiel die Form einer Kugel oder eines Polyeders haben und es kann der erfindungsgemässe
Befestigungs-Stutzen einen Kragen mit einem schräg zum Aussengewinde des Halses angeordneten
konusförmigen Abschnitt besitzen, der in befestigtem Zustand unter Vorspannung einen
zusätzlichen Beitrag zur Arretierung des Befestigungs-Stutzens liefert.
[0031] Beim vorstehend beschriebenen Verfahren wird der zur Aufnahme des Verschlusskörpers
4 bestimmte Hals 18 des Befestigungs-Stutzens 17 durch die Auslassöffnung 12 hindurchgeführt
und mit seinem Gewinde 18a in den Auslass-Stutzen 14 eingeschraubt, ohne dass letzter
dafür ein entsprechendes Innengewinde besitzt. Es besteht nun aber auch die Möglichkeit,
vor diesem Einschrauben in den Auslass-Stutzen 14 ein zum Stutzen 17 passendes Innengewinde
einzurillen bzw. einzudrehen, was mit dem in der Figur 9 dargestellten und mit 30
bezeichneten Werkzeug erfolgen kann. Letzteres besitzt hierzu insbesondere einen Dorn
31 mit einem Kerndurchmesser d, der etwa gleich gross ist wie der Innendurchmesser
e des Stutzens 14, und einem Gewindeabschnitt 31, der durch eine umlaufende Rippe
32 gebildet wird. Zur Erzeugung des Innengewindes im Auslass-Stutzen 14 wird in diesem
Fall der Dorn 31 in Pfeilrichtung 33 in den Stutzen 14 eingedreht, und zwar so, dass
keine freien Späne anfallen. Dadurch, dass man im Auslass-Stutzen 14 vorgängig ein
Innengewinde spanfrei eindreht, lässt sich der Stutzen 17 satt und unlösbar in diesem
befestigen.
[0032] Abschliessend sei auch noch vermerkt, dass das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen
mit bereits bestehenden Einrichtungen zur Herstellung von Kunststoffbeuteln, welche
heute zum Beispiel bei der Verpackung von Kleintierfutter Verwendung finden, durchführbar
ist. Hierzu sind lediglich geringfügige funktionelle Anpassungen der Einrichtungen
nötig. So können die beiden ersten Verfahrensschritte bis zum Abtrennen der Folienzuschnitte
mit linear ausgerichteten Produktionsmaschinen und die nachfolgenden Verfahrensschritte
sowohl mit linearen Produktionsmaschinen als auch mit Rundtaktmaschinen durchgeführt
werden, so wie das an sich bereits aus der Beutelherstellung bekannt. Selbstverständlich
kann dass erfindungsgemässe Verfahren auch in sogenannten Duplex- oder sogar Vierfachtaktschritten
erfolgen. Das heisst die einzelnen Verfahrensschritte werden dann nicht einmal, sondern
zwei- oder viermal pro Takt ausgeführt, was die Produktionsleistung der Anlage wesentlich
erhöht.
1. Verfahren zur Herstellung eines deformierbaren und zur Aufnahme eines pastösen Produktes
dienenden Behälters (1) mit zwei Wänden (5, 6) und einer einen Auslass aufweisenden
Stirnseite (3), wobei
- ein Folien- oder Verbundstoffwerkstück entlang einer Achse gefalten wird,
- aus dem den Falz aufweisenden und die Stirnseite (3) zu bilden bestimmten Querabschnitt
des gefaltenen Werkstückes eine Auslassöffnung (12) ausgestanzt und die beiden Werkstückabschnitte
entlang zweier einander zugekehrten Seitenränder (5a, 6a) in konstanten Abständen
miteinander verschweisst werden,
- das Werkstück in gleich grosse Schlauchkörper (2) geschnitten wird,
- die voneinander getrennten Schlauchkörper (2) nacheinander aufgefalten werden,
- auf die Auslassöffnung (12) eines jeden Schlauchkörpers (2) ein Verschlusskörper
(4) bestehend aus einem Auslass-Stutzen (14) und einem Verschlussdeckel (15) aufgesetzt
wird, und
- das pastöse Produkt durch eine der Stirnseite (3) gegenüberliegende und im Produktionsablauf
vorzugsweise nach oben gekehrte Öffnung in den aufgefaltenen Schlauchkörper (2) eingefüllt
und die genannte Öffnung nach dem Einfüllen des Produktes verschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Montage des Verschlusskörpers (4) ein Befestigungs-Stutzen
(17) durch die der Stirnseite (3) gegenüberliegende Öffnung in den Schlauchkörper
(2) eingeführt, mit seinem ein Aussengewinde aufweisenden Stutzenhals (19) durch die
Auslassöffnung (12) hindurchgeführt und in den Auslass-Stutzen (14) eines über der
Auslassöffnung (12) in Position gebrachten und auf den Schlauchkörper (2) aufgesteckten
Verschlusskörpers (4) eingeschraubt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einführen des Befestigungs-Stutzens
(17) in den Schlauchkörper (2) in den Auslass-Stutzen (14) ein zum Befestigungs-Stutzen
(17) passendes Innengewinde spanfrei eingerillt bzw. eingedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der fertigerstellte
und abgefüllte Behälter (1) direkt an ein zur Endverpackung bestimmtes Packband weitergeleitet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Folien- oder Verbundstoffwerkstück,
dessen Breite doppelt so lang ist, wie die Länge des Schlauchkörpers (2), von einer
Band-Rolle abgewickelt, über einen Keil gezogen und entlang der Bandlängsachse in
zwei gleiche Hälften gefaltet wird, aus welchen dann die beiden Wände (5, 6) des Schlauchkörpers
(2) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass in konstanten Abständen je eine
Auslassöffnung (12) ausgestanzt wird, dass das Folien- oder Verbundstoffwerkstück
dann ebenfalls in konstanten Abständen quer zur Längsrichtung verschweisst wird, und
zwar so, dass jeweils in der Mitte zwischen zwei benachbarten Schweissnähten eine
Auslassöffnung (12) zu liegen kommt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Folien- oder Verbundstoffwerkstück,
dessen Breite doppelt so lang ist, wie die Länge des Schlauchkörpers (2), von einer
Band-Rolle abgewickelt, über einen Keil gezogen und entlang der Bandlängsachse in
zwei gleiche Hälften gefaltet wird, aus welchen dann die beiden Wände (5, 6) des Schlauchkörpers
(2) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Folien- oder Verbundstoffwerkstück
in konstanten Abständen quer zur Längsrichtung verschweisst wird, dass dann die Auslassöffnungen
(12) ausgestanzt werden, und zwar so, dass diese jeweils in der Mitte zwischen zwei
benachbarten Schweissnähten zu liegen kommen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweissnähte
an der den Falt bildenden Längskante in ihrer Mitte angeschnitten und die durch dieses
Anschneiden gebildeten stirnseitigen Ecken nach innen umgefalzt werden und dass nachher
ausgehend von den genannten Einschnitten nacheinander Schlauchkörper (2) vom übrigen
Teil des Werkstückbandes abgetrennt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle Verfahrensschritte
mit linear ausgerichteten Produktionsmaschinen durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bis zum Abtrennen
der Folienzuschnitte alle Verfahrensschritte mit linear ausgerichteten Produktionsmaschinen
und die nachfolgenden Verfahrensschritte mit Rundtaktmaschinen durchgeführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterherstellung
in Simplex-, Duplex- oder in Vierfachtaktschritten erfolgt.
10. Behälter hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch zwei zusammendrückbare Wände (5, 6) und einer einen Auslass aufweisenden Stirnseite
(3), wobei die beiden Wände (5, 6) an zwei einander gegenüberliegenden Seitenränder
(5a, 6a) und einem der Stirnseite (3) gegenüberliegenden Querrand (5b) dicht miteinander
verbunden sind und aus einem einstückigen Werkstück bestehen und wobei auf der ebenfalls
durch das genannte Werkstück gebildeten Stirnseite (3) ein Verschlusskörper (4) angeordnet
ist, der auf einem das Werkstück stirnseitig durchdringenden Befestigungs-Stutzen
(17) aufgeschraubt ist.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zur Aufnahme des Befestigungs-Stutzens
(17) dienende, gewindelose Auslass-Stutzen (14) des Verschlusskörpers (4) aus Polyäthylen
und der ein Aussengewinde (18a) aufweisende Befestigungs-Stutzen (17) aus Polypropylen
besteht.