[0001] Die Erfindung betrifft eine schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente,
dessen Verwendung zur Herstellung von Waschmittelbestandteilen und Waschmittelbestandteile,
die die vorgenannte schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente enthalten.
[0002] Kristalline schichtförmige Natriumsilikate (Schichtsilikate) der Formel NaMSi
xO
2x · yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, haben sich als
geeignete Ersatzstoffe für die Gerüststoffe Phosphat und Zeolith erwiesen. Die Verwendung
solcher kristallinen Schichtsilikate zur Enthärtung von Wasser wird beispielsweise
in der EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Bevorzugte Ersatzstoffe
sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5 · yH
2O), wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren der PCT/WO 91/08171
erhalten werden kann.
[0003] β-Natriumdisilikat ist unter der Bezeichnung SKS 7 und δ-Natriumdisilikat ist unter
der Bezeichnung SKS 6 im Handel erhältlich (Handelsprodukte der Fa. Clariant GmbH,
Frankfurt). Diese Pulver weisen im allgemeinen ein Schüttgewicht unter 600 g/l auf
und besitzen hohe Feinkornanteile. Üblicherweise enthalten sie mehr als 30 Gew.-%
Teilchen mit einer Teilchengröße unterhalb 150 µm.
[0004] Technisch werden moderne Waschmittel im allgemeinen hergestellt, indem pulverförmige
Substanzen mit flüssigen Waschmittelinhaltsstoffen zu Granulaten agglomeriert werden.
Häufig werden Granulate mit unterschiedlichen Waschmittelinhaltstoffen hergestellt.
Anschließend werden die Granulate zum fertigen Waschmittel zusammengemischt. Damit
eine Agglomeration möglich ist, müssen die festen Waschmittelinhaltsstoffe ein hinreichend
hohes Tensidaufnahmevermögen besitzen.
[0005] Das Aufnahmevermögen für flüssige Waschmittelinhaltsstoffe, insbesondere Tenside,
ist bei den vorgenannten Schichtsilikaten in Pulverform jedoch begrenzt. Wird die
Aufnahmekapazität überschritten, ist das erhaltene Produkt nicht mehr fließfähig und
kann in Wasch- und Reinigungsmitteln nicht verwendet werden.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schichtsilikathaltige Wasch-
und Reinigungsmittelkomponente zur Verfügung zu stellen, die eine hohe Aufnahmekapazität
für andere Waschmittelinhaltsstoffe aufweist, ohne daß der Fließfaktor zu weit absinkt
und gleichzeitig nach Aufnahme der Waschmittelinhaltsstoffe zu einem Waschmittelbestandteil
führt, das als wesentlichen Bestandteil Schichtsilikate enthält. Der entstandene Waschmittelbestandteil
soll dabei ebenfalls eine möglichst hohe Schüttdichte und einen ausreichend großen
Fließfaktor aufweisen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
der eingangs genannten Art, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Schüttdichte von
weniger als 540 g/l, einen mittleren Teilchendurchmesser von mehr als 150 µm, einen
Kornanteil unterhalb 150 µm von weniger als 10 %, einen Kornanteil oberhalb 1180 µm
von weniger als 2 % und einen Fließfaktor von mehr als 15 aufweist.
[0008] Bevorzugt beträgt der mittlere Teilchendurchmesser mehr als 400 µm.
[0009] Bevorzugt beträgt der Kornanteil unterhalb 150 µm weniger als 5 %.
[0010] Bevorzugt beträgt der Kornanteil oberhalb 1180 µm weniger als 2 %.
[0011] Bevorzugt beträgt der Fließfaktor mehr als 20.
[0012] Bevorzugt enthält die schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
50 bis 98 Gew.-% Schichtsilikat,
2 bis 50 Gew.-% Polycarboxylat und
0 bis 20 Gew.-% Wasser.
[0013] Bevorzugt enthält sie
90 bis 98 Gew.-% Schichtsilikat,
1 bis 10 Gew.-% Polycarboxylat und
1 bis 10 Gew.-% Wasser.
[0014] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der vorgenannten schichtsilikathaltigen
Wasch- und Reinigungsmittelkomponente zur Herstellung von Waschmittelbestandteilen.
[0015] Die zuvor genannten Aufgabe wird auch gelöst durch ein Waschmittelbestandteil, enthaltend
30 bis 98 Gew. -% der schichtsilikathaltigen Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
und
2 bis 70 Gew.-% an Waschmittelinhaltsstoffen.
[0016] Bevorzugt sind in dem Waschmittelbestandteil
50 bis 95 Gew.-% der schichtsilikathaltigen Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
und
5 bis 50 Gew.-% an Waschmittelinhaltsstoffen
enthalten.
[0017] Bei den Waschmittelinhaltsstoffen handelt es sich bevorzugt um anionische, kationischeund/oder
nichtionische Tenside. Übliche flüssige Waschmittelinhaltsstoffe können ebenfalls
eingesetzt werden.
[0018] Bevorzugt werden die anionischen Tenside in der sauren und in der neutralisierten
Form eingesetzt.
[0019] Bei den üblichen flüssigen Waschmittelinhaltsstoffen handelt es sich bevorzugt um
Polycarboxylate, Soil-release-Polymere, Polyvinylpyrrolidon und/oder Silikone.
[0020] Bevorzugt weist der Waschmittelbestandteil eine Schüttdichte von mehr als 540 g/l,
einem mittleren Teilchendurchmesser von mehr als 360 µm, einem Kornanteil unterhalb
von 150µm von weniger als 2 %, einem Kornanteil von oberhalb 1180 µm von weniger als
10 % und einem Fließfaktor von mehr als 4 auf.
[0021] Bevorzugt beträgt der mittlere Teilchendurchmesser mehr als 500 µm.
[0022] Bevorzugt beträgt der Fließfaktor mehr als 8.
[0023] Die in Waschmitteln verwendeten Inhaltsstoffe haben verschiedene Funktionen. Die
festen Silikate dienen der Wasserenthärtung. Soda und Natriumbicarbonat puffern die
Alkalität der Waschlauge. Tenside, die häufig flüssig eingesetzt werden, dienen der
Schmutzentfernung. Bleichsubstanzen wie Perborat, Percarbonate oder organische Sauerstoffträger
und Bleichaktivatoren bzw. -katalysatoren wie Tetraacetyldiamin oder bestimmte Mangankomplexe
dienen der Fleckentfernung. Enzyme wie Proteasen, Amylasen und Lipasen unterstützen
die Schmutzentfernung. Soil-release-polymere, Cellulasen, Carboxymethylcellulose und
Polyvinylpyrrolidon dienen dem Schutz der Fasern und Farben. Optische Aufheller verstärken
den optischen Weißeindruck der Wäsche. Komplexbildner sowie Phosphonate dienen der
Komplexierung von störenden Schwermetallspuren. Phosphonate und Polycarboxylate werden
zur Schmutzdispergierung eingesetzt. Antischaummittel, Parfüm und Füllstoffe runden
die üblichen Waschmittelformulierungen ab. Solche Substanzen und ihre Wirkungsweise
sind dem bekannten Stand der Technik zu entnehmen.
[0024] Erfindungsgemaß können die folgenden Bestandteile eingesetzt werden.
Silikate
[0025] Eingesetzt werden können Natriumschichtsilikate der allgemeinen Formel Na
2Si
xO
2x+1yH
2O in der x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist. Besonders bevorzugt
ist ein in der δ-Phase kristallisierendes Dinatriumdisilikat, das von Fa. Clariant
GmbH, Frankfurt unter der Bezeichnung SKS-6 erhältlich ist. Besonders geeignet sind
auch Dinatriumdisilikate, die in der sog. beta-Form kristallisiert sind.
[0026] Auch andere Schichtsilikate, wie z.B. Kalium-, Calcium- und Magnesium-dotierte Schichtsilikate
wie sie in der EP 0 267 371 A1 und EP 0 550 048 A1 genannt werden oder Kalium-dotierte
Schichtsilikate gemäß der PCT/WO 96/01307, sind verwendbar.
[0027] Weiterhin verwendbar sind siliziumreiche Natriumschichtsilikate der allgemeinen Formel
Na
2Si
xO
2x+1yH
2O, in der x eine Zahl von 4 bis 25 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist. Besonders bevorzugt
sind hierbei Natriumschichtsilikate, bei denen x etwa gleich 8, 14 bzw. 20 bis 22
ist und deren Kristallstruktur sich vom Ilerit, Magadiit bzw. Kenyait ableiten.
Tenside
[0028] Besonders geeignet sind nichtionische Tenside vom Typ ethoxylierte Fettalkohole sowie
Alkylpolyglykoside oder auch anionische Tenside vom Sulfonat-Typ. Auch andere, flüssige
Tenside sind im Rahmen der Erfindung verwendbar.
Nichtionische Tenside
[0029] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkorylierte, vorteilhalterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear
oder verzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein kann oder lineare und verzweigte,
gesättigte oder ungesättigte Reste im Gemisch enthalten sein können, so wie sie üblicherweise
in Oxoalkoholresten vorliegen.
Alkylpolyglykoside
[0030] Bevorzugt können Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet und G für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von
Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und
10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0031] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder allein
als nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden,
insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen eingesetzt werden können, sind
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester,
wie sie beispielsweise in der JP 58/217598 beschrieben sind oder solche, die nach
dem in der PCT/WO A 90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0032] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide können geeignet sein.
Glucamid
[0033] Weitere geeignete Tenside sind Glucamide, das sind Polyhydroxyfettsäureamide der
Formel R
2-CO-N(R
3)-Z, in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und Z für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
[0034] Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die durch
reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder
einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester
oder einem Fettsäurechiorid erhalten werden können.
[0035] Als anionische Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, alpha-Olefinsulfonate und Alkansulfonate in Betracht. Geeignet
sind auch Ester von Sulfofettsäuren und die Disalze der alpha-Sulfofettsäuren. Weitere
geeignete anionische Tenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-,
Di- und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch
Veresterung durch 1 Mol Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung
von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Als Alkylsulfate eignen
sich insbesondere die Schwefelsäuremonoester der C
12-C
18-Fettalkohole wie Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol, und die aus Kokosöl,
Palm- und Palmkernöl gewonnenen Fettalkoholgemische, die zusätzlich noch Anteile an
ungesättigten Alkoholen, beispielsweise an Oleylalkohol, enthalten können.
[0036] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere die aus natürlichen
Fettsäuren, beispielsweise Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren abgeleiteten Seifengemische.
[0037] Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen.
Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze,
insbesondere in Form der Natriumsalze vor. Bevorzugt können die anionischen Tenside
als freie Säure oder als Gemische von Säure und Salz eingesetzt werden.
Fließfähigkeit
[0038] Die Fließfähigkeit von Schüttgütern kann mit Hilfe des ff
c-Wertes charakterisiert werden. Die Messung der Fließeigenschaften wird in einem Ringschergerät
durchgeführt. Dazu wird eine Materialprobe in der zylindrischen Ringmesskammer unter
Einwirkung einer Spannung und gleichzeitiger Drehung des Kammerbodens gegen den Kammerdeckel
verfestigt. Zur besseren Kraftübertragung sind an Kammerboden und -deckel Mitnehmerbleche
angebracht Dann wird die Spannung bestimmt, bei der das das Material durch die Torsionsbewegung
gerade schon geschert wird. Dies wird von D. Schulze in Chem.-Ing.-Techn.
67 (1995) 60-68 beschrieben. Der ff
c-Wert ist gleich dem Quotienten von Verfestigungsspannung Sigma
1 durch die Schüttgutfestigkeit Sigma
c.
[0039] Hiernach markieren ff
c-Werte von 2 bis 4 kohäsive Schüttgüter, Werte von 4 bis 10 leicht fließende und Werte
über 10 frei fließende Produkte.
Bedeutung des Fließfaktors für Waschmittel
[0040] Für die Herstellung moderner Waschmittel in Pulver- oder Granulatform müssen bereits
die Rohstoffe eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften aufweisen. Sowohl das Waschmittel
selbst (entspricht der Summe aller Inhaltstoffe) als auch die Zwischenstufen bei der
Herstellung müssen einen ausreichend hohen Fließfaktor besitzen, um eine gute Handhabung
bei der Waschmittelherstellung und auf dem Weg zum und beim Verbraucher zu sichern.
Unter guter Handhabung versteht man zum Beispiel den einfachen Transport des Materials
bei der Herstellung (rieselfähig), das Unterbleiben von Verklumpungen und Anbackungen
bei der Herstellung und schließlich auch in der Endverpackung.
[0041] Eine möglichst einheitliche Teilchengröße, die der des endgültigen Waschmittels möglichst
nahe kommen soll, ist Voraussetzung für eine gute Rieselfähigkeit des Materials. Für
eine problemlose und sichere Handhabung ist von den festen Waschmittelrohstoffen auch
ein geringer Gehalt an Teilchen mit sehr geringem Teilchendurchmesser zu fordern.
Insgesamt hat die Fließfahigkeit, charakteriisert durch den Fließfaktor, einen erheblichen
Einfluß auf die Handhabbarkeit des Materials.
Beispiel 1 (Erfindung)
[0042] SKS-6-Pulver wird in einem Pflugscharmischer der Fa. Lödige vorgelegt. Unter kräftigem
Mischen wird eine wäßrige Lösung eines Polycarboxylats (Handelsprodukt

W74454" der Fa. Stockhausen, Krefeld) aufgesprüht. Das Produkt wird in einem Warmlufttrockenschrank
bei 110 °C getrocknet. Es wird eine schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
mit einem SKS-6-Gehalt von 86,6 Gew.-%, einem Polycarboxylat-Gehalt von 9,7 Gew.-%und
einem Hydratwassergehalt von 3,7 Gew-% erhalten. Die weiteren Analysendaten sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 2 (Erfindung)
[0043] In einem Mischer (Fa. Hobart) werden 3,5 kg schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
(aus Beispiel 1) vorgelegt. Es werden 750 g ®APG 600 UP und 750 g ®Dehydol LT 7 in
einem 2-1-Becherglas unter Rühren bei einer Temperatur von 80 °C geschmolzen und unter
langsamem Rühren mit Hilfe eines beheizbaren Tropftrichters zudosiert. Die Mischzeit
beträgt 0,5 h. Das entstandene Produkt wird in einem Umluftrokkenschrank bei einer
Temperatur von 110 °C getrocknet. Das getrocknete Produkt wird manuell durch ein 1180
µm-Sieb gesiebt. Das Überkorn wird mit einer Mühle der Fa. Retsch gemahlen und noch
einmal gesiebt. Die verschiedenen Siebfraktionen werden gut miteinander vermischt.
Der Waschmittelbestandteil weist einen ff
c-Wert von 14,6 auf.
Beispiel 3 (Erfindung)
[0044] Auf ein elektrisches Schwingsieb (Typ: TMA 3070 der Fa. Siemens) mit einem Metallsieb
der Maschenweite 1250 µm werden 150 kg SKS-6 Pulver in Portionen aufgegeben. Die durch
das Sieb gegangene Fraktion wird dann in dem gleichen Apparat über ein 250 µm-Sieb
gesiebt. Es werden 37 kg eines Materials mit einer Teilchengröße zwischen 250 µm und
1250 µm erhalten. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 4 (Erfindung)
[0045] Entsprechend Beispiel 2 wird aus 3,0 kg grobkörnigem SKS-6 Pulver von Beispiel 3
und 1,0 kg ®APG 600 UP und 1,0 kg ®Dehydol LT 7 ein Waschmittelbestandteil hergestellt.
Das Material weist einen ff
c-Wert von 8 auf. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 5 (Erfindung)
[0046] In einem Mischer der Fa. Hobart wird ein Vollwaschmittel basierend auf dem Waschmittelbestandteil
des Beispiels 2 hergestellt, indem die in Tabelle 2 aufgeführten Komponenten nacheinander
miteinander vermischt wurden. Die Zusammensetzung des erhaltenen Waschmittels ist
in Tabelle 2 aufgeführt.
[0047] In einer haushaltsüblichen Waschmaschine (Typ: W 917, Fa. Miele) werden bei 60 °C
und einer Wasserhärte von 18 °dH spezielle Testgewebe mit diesem Testwaschmittel bei
einer Dosierung von 75 g Waschmitel/Waschgang wiederholt (15 mal) gewaschen. Den Testgeweben,
dies sind insbesondere ein Baumwollfrottee- (Fa. Vossen), jeweils ein Baumwolldoppelripp-
und Standardbaumwollgewebe der Fa. Wäschereiforschung Krefeld Testgewebe GmbH und
ein Standardbaumwollgewebe der Eidgenössischen Materialprüfanstalt St. Gallen, Schweiz,
wird weiterer Wäscheballast (3,75 kg) beigefügt. Nach 15 Wäschen wird von jedem der
Gewebe eine Probe genommen und diese in einem Muffelofen bei einer Temperatur 1000
°C und einer Zeitdauer von 24 Stunden verascht.
[0048] Als Mittelwert der Aschewerte der Einzelgewebe werden nach 15 Wäschen 1,83 % bestimmt.
Beispiel 6 (Erfindung)
[0049] In einem Mischer der Fa. Hobart wurde ein Vollwaschmittel basierend auf dem Waschmittelbestandteil
des Beispiels 4 hergestellt, indem die in Tabelle 2 aufgeführten Komponenten nacheinander
miteinander vermischt wurden. Die Zusammensetzung des Waschmittels ist in Tabelle
2 aufgeführt. Wie in Beispiel 5 aufgeführt, werden mit diesem Testwaschmittel in einer
Haushaltswaschmaschine Testgewebe gewaschen. Als Mittelwert der Aschewerte der Einzelgewebe
werden nach 15 Wäschen 1,97 % bestimmt.
Beispiel 7 (Erfindung)
[0050] Entsprechend Beispiel 1 wird aus SKS-6-Pulver und einer Polycarboxylatlösung eine
schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente erhalten. Die weiteren
Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 8 (Erfindung)
[0051] Entsprechend Beispiel 2 wird in einem Hobart-Mischer aus 4 kg schichtsilikathaltige
Wasch- und Reinigungsmittelkomponente (aus Beispiel 7) und 1 kg nichtionischem Tensid
®Genapol OA 080 ein Waschmittelbestandteil hergestellt. Das Material weist einen ff
c-Wert von 5,2 auf. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 9 (Erfindung)
[0052] 500 g schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente (aus Beispiel 7)
und 350 g ®Marlon A375 werden gemischt und bei 110 °C getrocknet. Das Material weist
einen ff
c-Wert von 4,2 auf Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 10 (Erfindung)
[0053] Entsprechend Beispiel 2 werden 3,25 kg SKS-6 aus Beispiel 3 und 1,75 kg ®Marlon A
365 gemischt und bei 110 °C getrocknet. Das Material weist einen ff
c-Wert von 5,2 auf. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 11 (Erfindung)
[0054] Entsprechend Beispiel 2 werden 3,25 kg SKS-6 aus Beispiel 3 und 520 g HLAS (96,6
Gew.-% Aktivsubstanz) gemischt und bei 110 °C getrocknet. Das Material weist einen
ff
c-Wert von 4,4 auf. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 12 (Vergleich)
[0055] Auf ein elektrisches Schwingsieb (Typ: TMA 3070 der Fa. Siemens) mit einem Metallsieb
der Maschenweite 500 µm werden portionsweise 10 kg SKS-6 Pulver aufgegeben. Als Unterkorn
werden 8,15 kg SKS-6-Pulver erhalten. Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1
aufgeführt.
Beispiel 13 (Vergleich)
[0056] Entsprechend der Vorgehensweise in Beispiel 2 wird aus feinkörnigem SKS-6 Pulver
von Beispiel 7 ein SKS-6-Tensid-Compound hergestellt. Es wird ein ff
c-Wert von 2,8 gemessen, was bedeutet, daß dieses Tensidcompound ein wesentlich schlechteres
Fließvermögen besitzt als der Waschmittelbestandteil aus Beispiel 2.
Tabelle 1
Beispiel |
1 |
2 |
3 |
4 |
7 |
8 |
9 |
10 11 |
12 |
13 |
|
Erfindungsgemäß |
Vergleich |
SKS-6 |
Gew. -% |
86,6 |
60,62 |
100 |
60 |
71 |
57 |
52 |
65 |
65 |
100 |
70 |
Polycarboxy lat A |
Gew. -% |
9,7 |
6,79 |
- |
- |
20 |
16 |
14,6 |
- |
- |
- |
- |
Wasser |
Gew. -% |
3,7 |
10,09 |
- |
- |
9 |
- |
2,2 |
- |
- |
- |
- |
APG |
Gew. -% |
- |
7,5 |
- |
20 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
7,5 |
NIO I |
Gew. -% |
- |
15 |
- |
20 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
15 |
NIO II |
Gew. -% |
- |
- |
- |
- |
- |
20 |
- |
- |
- |
- |
- |
LAS I |
Gew. -% |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
31,2 |
- |
- |
- |
- |
LAS II |
Gew. -% |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
35 |
- |
- |
- |
HLAS |
Gew. -% |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
35 |
- |
- |
Schüttdichte |
g/l |
447 |
728 |
369 |
520 |
530 |
617 |
695 |
540 |
434 |
558 |
602 |
d50 |
µm |
447 |
552,5 |
516,2 |
649,1 |
782,8 |
820 |
740 |
855,2 |
1118 |
134 |
354,7 |
ffc-Wert |
- |
37,4 |
14,6 |
29,4 |
8 |
59,2 |
5,2 |
3,2 |
5,2 |
4,4 |
10,9 |
2,5 |
>1180µ |
% |
0,38 |
3,55 |
0,24 |
0,81 |
2,26 |
2,4 |
14,3 |
6,3 |
43,2 |
0,54 |
4,78 |
>1000µ |
% |
4,37 |
9,74 |
2,69 |
6,27 |
13,35 |
13,7 |
25 |
19,15 |
63 |
1,32 |
6,24 |
>710µ |
% |
19,1 |
30,99 |
21,99 |
39,55 |
62,28 |
71,9 |
52,9 |
80,93 |
89,9 |
2,14 |
11,41 |
>425µ |
% |
52,55 |
65,38 |
62,18 |
88,43 |
95,16 |
100 |
81 |
99,7 |
98,8 |
5,46 |
25,71 |
>212µ |
% |
90,76 |
99,8 |
- |
100 |
100 |
100 |
93,8 |
100 |
99,9 |
29,9 |
99,28 |
>150µ |
% |
96,44 |
100 |
99,08 |
100 |
100 |
100 |
96,6 |
100 |
100 |
42,2 |
99,96 |
<150µ |
% |
3,56 |
0 |
0,02 |
0 |
0 |
0 |
3,4 |
0 |
0 |
57,8 |
0,04 |
Tabelle 2
|
Beispiel 5 |
Beispiel 6 |
Tensidcompound |
33,3 |
25 |
(APG) |
(5) |
(5) |
(NIO I) |
(5) |
(5) |
SKS-6 |
20 |
25 |
Polycarboxylat A |
(2,26) |
0 |
Polycarboxylat B |
0 |
2,26 |
LAS III |
9 |
9 |
Percarbonat |
20 |
20 |
TAED |
5 |
5 |
Enzym |
2 |
2 |
Entschäumer |
1 |
1 |
Sulfat |
9 |
9 |
[0057] Die Zahlen in Klammern geben die Substanzmengen an, die über die Waschmittelbestandteile
in das Waschmittel eingebracht werd.
[0058] Verwendete Substanzen:
- APG:
- ®APG 600 UP W (ca. 50%ige Lösung), Fa. Henkel
- NIO I :
- ®Dehydol LT 7, Fa. Henkel
- NIO II
- ®Genapol OA 080, Fa. Clariant
- LAS I:
- ®Marlon A 375, Fa. Hüls
- LAS II:
- ® Marlon A 365, Fa. Hüls
- LAS III
- ®Marlon ARL, Fa. Hüls
- HLAS
- Alkylbenzolsulfonsäure
- SKS-6:
- Schichtsilikat SKS-6 Pulver, Fa. Clariant
- Polycarboxylat A:
- W74454 der Fa. Stockhausen
- Polycarboxylat B:
- ®Sokalan CP5, Fa. BASF
- Percarbonat:
- ®Oxyper C, Fa. Solvay Interox
- TAED:
- TAED 4049, Fa. Clariant
- Enzym:
- ®Opticlean 375+ (Protease), Fa. Solvay Enzymes
- Entschäumer:
- 11.Plv.ASP3, Fa. Wacker
- Sulfat:
- Leichtsulfat, Fa. Solvay
1. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Schüttdichte um weniger als 540 g/l, einen mittleren Teilchendurchmesser
von mehr als 150 µm, einen Kornanteil unterhalb 150 µm von weniger als 10 %, einen
Kornanteil oberhalb 1180 µm von weniger als 5 % und einen Fließfaktor von mehr als
15 aufweist.
2. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der mittlere Teilchendurchmesser mehr als 400 µm beträgt.
3. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kornanteil unterhalb 150 µm weniger als 5 % beträgt.
4. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kornanteil oberhalb 1180 µm
weniger als 2 % beträgt.
5. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fließfaktor mehr als 20 beträgt.
6. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
50 bis 98 Gew.-% Schichtsilikat,
2 bis 50 Gew.-% Polycarboxylat und
0 bis 20 Gew.-% Wasser
enthält.
7. Schichtsilikathaltige Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
90 bis 98 Gew.-% Schichtsilikat,
1 bis 10 Gew.-% Polycarboxylat und
1 bis 10 Gew.-% Wasser
enthält.
8. Verwendung der schichtsilikathaltigen Wasch- und Reinigungsmittelkomponente nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung von Waschmittelbestandteilen.
9. Waschmittelbestandteil, enthaltend
30 bis 98 Gew.-% der schichtsilikathaltigen Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
und
2 bis 70 Gew.-% an Waschmittelinhaltsstoffen.
10. Waschmittelbestandteil nach Anspruch 9, enthaltend
50 bis 95 Gew.-% der schichtsilikathaltigen Wasch- und Reinigungsmittelkomponente
und
5 bis 50 Gew.-% an Waschmittelinhaltsstoffen.
11. Waschmittelbestandteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
Waschmittelinhaltsstoffen um anionische, kationische und/oder nichtionische Tenside
handelt.
12. Waschmittelbestandteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die anionischen
Tenside in der sauren und in der neutralisierten Form eingesetzt werden.
13. Waschmittelbestandteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei ihnen um Soil-release-Polymere, Polyvinylpyrolidon und/oder Silikone handelt.
14. Waschmittelbestandteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Schüttdichte von mehr als 500 g/l, einem mittleren Teilchendurchmesser
von mehr als 360 µm, einem Kornanteil unterhalb von 150 µm von weniger als 2 %, einem
Kornanteil von oberhalb 1180 µm von weniger als 10% und einem Fließfaktor von mehr
als 4 aufweist.
15. Waschmittelbestandteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Teilchendurchmesser mehr als 500 µm beträgt.
16. Waschmittelbestandteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fließfaktor mehr als 8 beträgt.