[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, wobei ein Auftragswerk vorgesehen ist, welches bei direktem
Auftragen das Auftragsmedium an einer Auftragsstelle unmittelbar auf die Materialbahn
als Auftragsschicht aufbringt bzw. bei indirektem Auftragen das Auftragsmedium zunächst
auf ein Auftragselement, bspw. eine Auftragswalze, aufbringt, welches das Auftragsmedium
dann an der Auftragsstelle an die Materialbahn als Auftragsschicht überträgt, und
wobei in Laufrichtung der Materialbahn hinter der Auftragsstelle eine Trocknungsvorrichtung
zum Trocknen der Auftragsschicht vorgesehen ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen zum direkten oder indirekten Auftragen sind im Stand der
Technik allgemein bekannt. Es sei hier lediglich auf den VOITH SULZER-Artikel "Advances
in Coating Equipment" von Herrn Dr. M. Kustermann verwiesen. Dieser Artikel kann unter
der Bestellnummer P3008 von der Anmelderin bezogen werden.
[0003] Der Vorgang des Auftragens des Auftragsmediums durch die Auftragsvorrichtung auf
die laufende Materialbahn wird üblicherweise von einer ganzen Reihe von Störeffekten
beeinflußt. Bereits bei der Zufuhr des Auftragsmediums zur Materialbahn können über
die Arbeitsbreite der zu beschichtenden Materialbahn ungleichmäßig auftretende Luftströmungen
das Auftragsergebnis nachteilig beeinflussen. Diese Luftströmungen rühren insbesondere
bei hohen Laufgeschwindigkeiten der Materialbahn von der von der Materialbahn mitgeführten
bzw. mitgerissenen Luftgrenzschicht an ihrer Oberfläche her. Ferner wirkt es sich
nachteilig auf das Auftragsergebnis aus, wenn das Aufnahmevermögen der zu beschichtenden
Materialbahn in deren Längs- oder Laufrichtung bzw. in deren Querrichtung variiert.
Insbesondere sei hier das Saugvermögen der Materialbahn angesprochen, welches unter
anderem dafür verantwortlich ist, wie schnell das Auftragsmediums in die Materialbahn
entwässert. Weiterhin ist es nachteilig, wenn es aufgrund der gegebenen physikalischen
Eigenschaften, wie z.B. Oberflächenspannung und Viskoelastizität, zu unerwünschten
Strukturen des aufgetragenen Mediums kommt. Bei indirekten Auftragsverfahren kommen
noch die beispielsweise von dem sogenannten Filmsplitting-Effekt herrührenden Unregelmäßigkeiten
in der Oberflächenstruktur der beschichteten Materialbahn hinzu. Bei direkten Auftragsverfahren,
beispielsweise unter Einsatz eines Freistrahl-Düsenauftragswerks mit nachgeordneter
Rakeleinrichtung, eines "Sprüh-Coating"-Auftragswerks, eines "Curtain Coating"-Auftragswerks
oder dergleichen, können sich Effekte, wie beispielsweise Rakelstreifen, Rilligkeit
bei Einsatz profilierter Rakelstäbe, Farbspritzer oder Filmsplitting bei Einsatz glatter
Rakelstäbe, Rakelüberkochen (hierunter wird das übermäßige Aufbauen des Auftragsmediums
am Ende des Rakelelements verstanden), nachteilig auf das Auftragsergebnis auswirken.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auftragsvorrichtung der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, daß der nachteilige Einfluß der vorstehend erläuterten
Effekte auf das letztendlich erzielte Auftragsergebnis zumindest gemindert, wenn nicht
gar vollständig ausgeschlossen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Auftragsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in Laufrichtung der Materialbahn vor der Trocknungsvorrichtung
eine Vorrichtung zum Befeuchten oder/und Erwärmen der Materialbahn oder/und des Auftragsmediums
bzw. der Auftragsschicht vorgesehen ist. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung
ist darin zu sehen, daß das Auftragsmedium langsamer trocknet und überdies seine Viskoelastizität
reduziert wird. Hierdurch bleibt das Auftragsmedium länger fließfähig, so daß Auftragsdickenunterschiede
und Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur der Auftragsschicht zerlaufen können.
Insgesamt ergibt sich somit eine selbsttätige Egalisierung der Auftragsschicht. Die
Befeuchtung oder/und Erwärmung kann dabei beispielsweise mittels Dampf, vorzugsweise
Wasserdampf, erfolgen, der im Bereich der Auftragsvorrichtung durch Verdampfen einer
Flüssigkeit erzeugt oder/und außerhalb der Auftragsvorrichtung erzeugt und in den
Bereich der Auftragsvorrichtung zugeführt wird. Zusätzlich oder alternativ kann die
Befeuchtung allerdings auch durch Versprühen einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser,
erfolgen. Neben einer gewissen Verdünnung des Auftragsmediums hat auch die vorzugsweise
mit heißem Dampf erzielbare Erwärmung des Auftragsmediums eine Viskositätserniedrigung
zur Folge, welche ein besseres Verfließen des Auftragsmediums nach sich zieht.
[0006] Die Verwendung von Wasser, sei es in Form von Wasserdampf oder in Form eines Wassersprühnebels
hat dabei den Vorteil, daß sichergestellt ist, daß das aufgebrachte Wasser in der
nachfolgenden Trocknungsvorrichtung wieder entfernt werden kann und somit die Zusammensetzung
der Auftragsschicht nicht beeinträchtigt wird.
[0007] Die erfindungsgemäß vorgesehene Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung kann
an einer oder mehreren der nachfolgend diskutierten Stellen angeordnet sein:
[0008] Beispielsweise kann die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung in Laufrichtung
der Materialbahn unmittelbar vor der Auftragsstelle angeordnet sein. Gibt sie dabei
den Dampf bzw. den Sprühnebel in Richtung auf die Auftragsstelle hin ab, so können
hierdurch Materialbahn und Auftragsmedium gleichzeitig befeuchtet werden. Die Befeuchtung
der Materialbahn mindert Variationen von deren Saugfähigkeit und sorgt somit für eine
gleichmäßigere Entwässerung des Auftragsmediums in die Materialbahn. Die Befeuchtung
oder/und die Erwärmung des Auftragsmediums senkt dessen Oberflächenspannung bzw. reduziert
dessen Viskosität und vergleichmäßigt somit die Benetzung der Materialbahn mit dem
Auftragsmedium bzw. erhöht die Gleichmäßigkeit der aufzutragenden Schicht bereits
vor der Übertragung auf die Materialbahn. Darüber hinaus wird der Einfluß der Luftgrenzschicht
gemindert, welche insbesondere bei hohen Laufgeschwindigkeiten der Materialbahn von
dieser mitgeführt bzw. mitgerissen wird und das Auftragsergebnis beeinträchtigt.
[0009] Die vor der Auftragsvorrichtung angeordnete Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
kann beispielsweise eine Dampfzuführleitung umfassen, welche im Bereich der Auftragsvorrichtung
zumindest auf ihrer der Auftragsstelle zugewandten Seite wenigstens eine Dampfaustrittsöffnung
aufweist. Insbesondere im Hinblick auf die Minderung des Einflusses der von der Materialbahn
mitgeführten Luftgrenzschicht wird ferner vorgeschlagen, daß die Dampfaustrittsöffnung
bildende Wandungsabschnitte der Dampfzuführleitung bzw. der Dampfaustrittsöffnung
in Dampfströmrichtung nachgeordnete Wandungsabschnitte düsenartig, vorzugsweise sich
in Dampfströmrichtung verjüngend, ausgebildet sind. Durch diese Dampfaustrittsdüse
kann Dampf in den Auftragsspalt beispielsweise im Überschuß eingeblasen werden, so
daß zumindest ein Teil des eingeblasenen Dampfes den Auftragsbereich längs der Materialbahnoberfläche,
jedoch entgegen deren Laufrichtung wieder verläßt. Es ist jedoch auch möglich gerade
soviel Dampf zuzuführen, wie von der Materialbahn oder/und dem Auftragsmedium gerade
aufgenommen und somit abgeführt wird.
[0010] Weiterhin kann die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung in Laufrichtung der
Materialbahn hinter der Auftragsstelle vorgesehen sein. Beispielsweise bei direktem
Auftrag kann sie zwischen der Auftragsstelle und einer der Auftragsstelle in Laufrichtung
der Materialbahn nachgeordneten Vorrichtung zum Egalisieren oder/und Dosieren der
Auftragsschicht vorgesehen sein. Es ist jedoch auch möglich, daß die Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtung in Laufrichtung der Materialbahn hinter einer der Auftragsstelle
nachgeordneten Vorrichtung zum Egalisieren oder/und Dosieren der Auftragsschicht vorgesehen
ist.
[0011] Bei Anordnung der Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung in Laufrichtung der
Materialbahn hinter der Auftragsstelle ist es bevorzugt, wenn die Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung den Dampf bzw. den Sprühnebel im wesentlichen orthogonal zur
Materialbahnoberfläche abgibt, da sich hiermit eine effektive Befeuchtung der Oberfläche
der Auftragsschicht erzielen läßt. Darüber hinaus kann die kinetische Energie des
Dampfes an sich schon zur Vergleichmäßigung ausgenutzt werden.
[0012] Beispielsweise kann die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung eine Dampfzuführleitung
umfassen, welche in ihrem der Materialbahn zugewandten Wandungsabschnitt wenigstens
eine Dampfaustrittsöffnung aufweist.
[0013] Um eine ausreichende Befeuchtung der Auftragsschicht sicherstellen zu können, wird
ferner vorgeschlagen, daß ein Dampfauslaßabschnitt der Dampfzuführleitung sich in
Laufrichtung der Materialbahn über eine Distanz von zwischen etwa 0,1 cm und etwa
200 cm, vorzugsweise zwischen etwa 50 cm und 100 cm, erstreckt.
[0014] Die erfindungsgemäße Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung bietet darüber
hinaus die Möglichkeit, daß Quer- oder/und das Längsprofil der Auftragsschicht zu
beeinflussen. Hierzu wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß eine Mehrzahl
von in Querrichtung der Materialbahn aufeinanderfolgend angeordneter Dampf- bzw. Sprühnebelabgabeabschnitte
vorgesehen ist, welche hinsichtlich der von ihnen pro Zeiteinheit abgegebenen Menge
an Dampf bzw. Sprühnebel unabhängig voneinander steuerbar sind.
[0015] Um das Kondensieren des Dampfs bzw. eine Anlagerung der Sprühnebeltröpfchen in anderen
als den erwünschten Bereichen der Auftragsvorrichtung verhindern zu können, kann eine
Absaugvorrichtung vorgesehen sein. Da die Tendenz bestehen wird, daß die Materialbahn
den Dampf bzw. den Sprühnebel bei ihrer Bewegung mitreißt, wird vorgeschlagen, daß
die Absaugvorrichtung in Laufrichtung der Materialbahn hinter der Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung angeordnet ist. Bei der vorstehend diskutierten, vor der Auftragsstelle
angeordneten Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung kann die Absaugung auch
in Laufrichtung der Materialbahn vor der Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
angeordnet sein.
[0016] Bei Einsatz einer Egalisier- oder/und Dosiervorrichtung ist dieser üblicherweise
eine Auffangvorrichtung für überschüssiges Auftragsmedium zugeordnet. Diese Auffangvorrichtung
kann durch konstruktiv einfache Modifikation gleichzeitig als Absaugvorrichtung eingesetzt
werden.
[0017] Es ist ferner denkbar, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung bezogen
auf die Laufrichtung der Materialbahn vor der Auftragsstelle im Abstand von dieser
angeordnet ist. Eine Behandlung durch Befeuchtung oder Erwärmung kann nämlich bereits
weit vor der Auftragsstelle zweckmäßig sein, sei es, daß die konstruktiven Gegebenheiten
des Auftragswerks dies erfordern, oder sei es, daß ein indirektes Auftragsverfahren
gewählt wird, bei dem durch einen glatten und gleichmäßigen Strichauftrag auf das
Auftragselement das Strichergebnis der Materialbahn maßgeblich beeinflußt werden kann.
Es wird daher vorgeschlagen, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
bei indirektem Auftrag im Bereich des Auftragselements angeordnet ist. Dabei kann
die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung im Bereich einer Stelle angeordnet
sein, an der das Auftragsmedium auf das Auftragselement aufgebracht wird. Regelmäßig
erfolgt bei indirektem Auftrag auch eine Dosierung oder/und Egalisierung der auf das
Auftragselement aufgebrachten Schicht des Auftragsmediums. Dann kann die Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtung im Bereich einer Stelle angeordnet sein, an der das
auf das Auftragselement aufgebrachte Auftragsmedium dosiert oder/und egalisiert wird.
[0018] Generell kommen zur Dosierung oder/und Egalisierung neben Rakelklingen auch Rakelstäbe
zum Einsatz. Dabei haben sich gute Ergebnisse eingestellt, wenn zunächst lediglich
der Rakelstab befeuchtet oder erwärmt wird und das Auftragsmedium lediglich mittelbar
über den befeuchteten oder erwärmten Rakelstab befeuchtet oder erwärmt wird. Es wird
daher vorgeschlagen, daß das Auftragswerk mindestens einen Rakelstab zum Dosieren
oder/und Egalisieren des auf das Auftragselement oder die Materialbahn aufgebrachten
Auftragsmediums umfaßt und daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung den
Rakelstab in mindestens einem von dessen Eingriff mit dem Auftragselement bzw. der
Materialbahn fernen Umfangsbereich befeuchtet oder/und erwärmt.
[0019] Üblicherweise ist der Rakelstab im wesentlichen auf seiner gesamten Länge in einem
Rakelbett gelagert. Eine konstruktiv einfache Lösung zur Befeuchtung oder Erwärmung
des Rakelstabs besteht dann darin, daß dieser über ein Kanalsystem befeuchtbar oder/und
erwärmbar ist, welches in dem Rakelbett verläuft und zu einer Lagerfläche für den
Rakelstab hin offen ist. Für das Kanalsystem können in einfacher Weise Spülkanäle
benutzt werden, die bei herkömmlichen Rakelbetten häufig bereits vorhanden sind.
[0020] Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Verfahren zum direkten oder indirekten
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf eine laufende Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton. Hinsichtlich der mit diesem erfindungsgemäßen
Verfahren erzielbaren Vorteile sei auf die vorstehende Diskussion der erfindungsgemäßen
Auftragsvorrichtung verwiesen.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es stellt dar:
- Fig. 1
- einen grob schematischen Seitenschnitt einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung
zum einseitigen, direkten Beschichten einer Materialbahn;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung,
mit welcher in Querrichtung aufeinanderfolgend angeordnete Abschnitte der Materialbahn
unterschiedlich stark befeuchtet werden können;
- Fig. 3
- eine grob schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung zum
beidseitigen, indirekten Beschichten einer Materialbahn;
- Fig. 4
- eine grob schematische Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung
zum indirekten Beschichten einer Materialbahn, bei der im Bereich einer Transferwalze
der Auftragsvorrichtung befeuchtet oder/und erwärmt wird;
- Fig. 5
- eine grob schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung, bei
der ein Rakelstab befeuchtet oder/und erwärmt wird.
[0022] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet.
Die Auftragsvorrichtung 10 dient zum direkten Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Mediums 20 auf eine sich in Richtung des Pfeils L bewegende Materialbahn 16, welche
im Bereich der Auftragsvorrichtung 10 um eine Gegenwalze 12 herumgeführt ist. Die
Gegenwalze 12 ist in Richtung des Pfeils P um ihre Achse A drehangetrieben.
[0023] Die Auftragsvorrichtung 10 umfaßt ein Auftragswerk 18, beispielsweise ein Freistrahl-Düsenauftragswerk,
welches das Auftragsmedium an einer Auftragsstelle S üblicherweise im Überschuß an
die Materialbahn 16 abgibt. Freistrahl-Düsenauftragswerke sind an sich bekannt. Daher
kann hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktion auf den Stand der Technik verwiesen
werden. Selbstverständlich können anstelle des Freistrahl-Düsenauftragswerks 18 auch
andersartige Auftragswerke eingesetzt werden, beispielsweise "Curtain Coating"- oder
"Sprüh-Coating"-Auftragswerke, um nur einige zu nennen.
[0024] In Laufrichtung L hinter der Auftragsstelle S ist eine Egalisier- oder/und Dosiereinrichtung
22 (im folgenden kurz als "Rakeleinrichtung" bezeichnet) vorgesehen, welche eine an
einem Rakelbalken 22a gehaltene Rakelklinge 22b aufweist. Die Rakelklinge 22b ist
gegen die Materialbahn 16 bzw. die Auftragsschicht 24 angestellt, wobei der Anstelldruck
bzw. die Anstellkraft mittels einer Anstelleinrichtung 22c verändert werden kann.
Derartige Rakeleinrichtungen sind im Stand der Technik bekannt und sollen daher hier
nicht näher erläutert werden.
[0025] In Laufrichtung L der Materialbahn 16 hinter der Rakeleinrichtung 22 ist eine Trocknungsvorrichtung
26 vorgesehen, welche der Materialbahn 16 und der Auftragsschicht 24 die in ihr enthaltene
Feuchtigkeit zumindest teilweise entzieht. Hinsichtlich Aufbau und Funktion derartiger,
an sich bekannter Trocknungsvorrichtungen sei wiederum auf den Stand der Technik verwiesen.
[0026] Erfindungsgemäß können nun bei der Auftragsvorrichtung 10 gemäß Fig. 1 eine erste
Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 vorgesehen sein, welche in Laufrichtung
L der Materialbahn 16 vor der Auftragsstelle S angeordnet ist, kann ferner zwischen
der Auftragsstelle S und der Rakeleinrichtung 22 eine zweite Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung 32 vorgesehen sein, und kann schließlich zwischen der Rakeleinrichtung
22 und der Trocknungseinrichtung 26 ein dritte Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
34 vorgesehen sein. Dabei sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß
nicht stets alle drei Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen 30, 32 und 34
vorhanden sein müssen, sondern daß sich die Erfindung auch auf Auftragsvorrichtungen
bezieht, bei denen lediglich eine beliebige oder zwei beliebige dieser drei Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtungen 30, 32, 34 vorgesehen ist bzw. sind.
[0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind alle drei Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen
30, 32, 34 als Bedampfungsvorrichtungen ausgebildet, welche an die Materialbahn 16
bzw. das Auftragsmedium 20 bzw. die Auftragsschicht 24 Dampf, vorzugsweise Wasserdampf
abgeben. Dabei kann vorteilhafterweise gesättigter oder überhitzter Wasserdampf eingesetzt
werden.
[0028] Die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 umfaßtein Dampfzuführrohr 36,
welches an seiner der Auftragsstelle S zugewandten Wandungsseite Dampfaustrittsöffnungen
36a aufweist. An diese Dampfaustrittsöffnungen 36a schließt sich ein sich in Richtung
zur Auftragsstelle S hin verjüngender Düsenkörper 36b an, der vorzugsweise bis unmittelbar
vor die Auftragsstelle S heranreicht. Bevorzugt wird der Dampf von der Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 in einer derartigen Menge an den Bereich vor der
Auftragsstelle S abgegeben, daß zumindest ein Teil dieses Dampfes diesen Bereich wieder
verläßt, und zwar in einer entgegen der Laufrichtung L der Materialbahn 16 gerichteten
Strömung, die in Fig. 1 durch die Pfeile 36c angedeutet ist. Hierdurch kann die von
der Materialbahn 16 mitgerissene Luftgrenzschicht daran gehindert werden, zur Auftragsstelle
S zu gelangen und dort das Auftragsergebnis zu beeinträchtigen. Es ist jedoch auch
möglich, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 den Dampf nur an
das Auftragsmedium 20 abgibt, während eine gesonderte Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
31 nur an die Materialbahn 16 Dampf abgibt.
[0029] Die zwischen der Auftragsstelle S und der Rakeleinrichtung 22 angeordnete Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtung 32 umfaßt einen Zuführabschnitt 32a und einen Verteilabschnitt
32b. Die der Materialbahn 16 zugewandte Wandung des Verteilabschnitts 32b umfaßt eine
Mehrzahl von Dampfaustrittsöffnungen 32c aus denen der Dampf der Materialbahn 16 bzw.
der Auftragsschicht 24 im wesentlichen orthogonal zugeführt wird, was in Fig. 1 durch
fünf kleine Pfeile angedeutete ist. Die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
32 ist im Hinblick auf einen möglichst einfachen und kostengünstigen Aufbau vorzugsweise
als Blechkonstruktion ausgeführt.
[0030] Einen ähnlichen Aufbau wie die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 32 weist
auch die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 34 auf, welche zwischen der
Rakeleinrichtung 22 und der Trocknungseinrichtung 26 angeordnet ist. Über eine Zuführleitung
34a wird Dampf in einen Verteilabschnitt 34b eingeleitet, aus welchem der Dampf durch
Dampfaustrittsöffnungen 34c der Auftragsschicht 24 im wesentlichen orthogonal zugeführt
wird. Auch die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 34 ist vorteilhafterweise
als Blechkonstruktion aufgebaut.
[0031] Der der Materialbahn 16 bzw. der Auftragsschicht 24 zugeführte Dampf wird, soweit
er nicht von diesen absorbiert wird, durch die Bewegung in Laufrichtung L mitgerissen
und verläßt den Bereich der jeweiligen Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung.
Wie vorstehend erläutert wurde, ist bei der Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
30 ein Abströmen des Dampfes entgegen der Laufrichtung L sogar erwünscht. Der austretende
Dampf kann sich an kühlen Stellen der Auftragsvorrichtung 10 oder anderer Teile der
Gesamtanlage niederschlagen und dort zu unerwünschter Kondensatbildung führen. Um
diesem Effekt vorzubeugen bzw. um diesen Effekt verhindern zu können, können den Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtungen 30, 31, 32, 34 Dampfabsaugvorrichtungen zugeordnet
sein. So weist beispielsweise die Blechkastenkonstruktion der Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung 34 einen Absaugabschnitt 34d auf, welcher in Laufrichtung L
der Materialbahn 16 unmittelbar auf den Verteilabschnitt 34b folgt. Der abgesaugte
Dampf kann aus dem Absaugabschnitt 34d über eine Saugleitung 34e abgeführt werden,
an welche gewünschtenfalls ein Gebläse angeschlossen sein kann.
[0032] Bei der zwischen der Auftragsstelle S und der Rakeleinrichtung 32 angeordneten Befeuchtungs-
oder/und Erwärmungsvorrichtung 32 kann die Absaugeinrichtung in konstruktiv besonders
einfacher Weise von der Auffangvorrichtung 22d der Rakeleinrichtung 22 gebildet werden.
Entweder nimmt man dabei eine Verdünnung des abgerakelten Auftragsmediums durch das
Kondensat in Kauf, was insbesondere deshalb durchaus toleriert werden kann, weil das
abgerakelte Auftragsmedium im Vergleich mit dem auf die Materialbahn aufgebrachten
Auftragsmedium etwas eingedickt ist, da die Materialbahn aufgrund ihrer Saugfähigkeit
dem auf sie aufgebrachten Auftragsmedium Feuchtigkeit entzieht. Es ist jedoch auch
möglich, ein in die Auffangvorrichtung 22d hineinreichendes Absaugrohr 38 vorzusehen,
an welches wiederum ein Gebläse 40 angeschlossen sein kann.
[0033] Auch bzw. gerade den Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 und 31 kann
eine Absaugvorrichtung zugeordnet sein, wenn diese in der Darstellung gemäß Fig. 1
auch der besseren Übersichtlichkeit der Zeichnung halber weggelassen worden ist. Aus
Raumgründen wird diese Absaugvorrichtung in Laufrichtung L der Materialbahn 16 vor
den Vorrichtungen 30 bzw. 31 angeordnet sein.
[0034] Um eine in Querrichtung Q der Materialbahn zonenweise Bedampfung der Auftragsschicht
24 ermöglichen zu können, können die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen,
wie dies in Fig. 2 für die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 34 dargestellt
ist, eine Mehrzahl von Dampfauslaßabschnitten 34b, 34b', 34b", 34b‴, ... aufweisen,
denen jeweils eine gesonderte Dampfzuführleitung 34a, 34a', 34a", 34a‴, ... zugeordnet
ist. Der Volumenstrom des über die Dampfzuführleitungen 34a, 34a', ... zugeführten
Dampfes kann von einer in Fig. 2 nicht dargestellten Steuereinheit aus mittels schematisch
dargestellten Ventileinheiten beeinflußt werden. Selbstverständlich kann auch bei
den Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen 30, 31 und 32 das Bedampfungs-Querprofil
in analoger Weise variiert werden.
[0035] Die in Fig. 3 dargestellte Auftragsvorrichtung 110 dient zum beidseitigen, indirekten
Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium 120, 120' auf eine sich in Laufrichtung
L bewegende Materialbahn 116. Die Auftragsvorrichtung 110 umfaßt hierzu zwei Auftragswerke
118, 118', welche das flüssige oder pastöse Auftragsmedium 120, 120' auf die Oberfläche
112a bzw. 112a' zweier Auftragswalzen 112, 112' auftragen. Die Auftragswalzen 112,
112' bilden zwischen sich einen Auftragsspalt, durch den die Materialbahn 116 hindurch
verläuft. Die Auftragswalzen 112, 112' sind um ihr Achsen A bzw. A' in Richtung der
Pfeile P bzw. P' derart drehangetrieben, daß sie mit der Materialbahn 116 in im wesentlichen
rutsch- und schlupffreien Eingriff stehen. Durch die Drehung der Auftragswalzen 112,
112' wird das Auftragsmedium 120, 120' von den Auftragswerken 118 und 118' zur Materialbahn
hin transportiert. In Laufrichtung L hinter der Auftragsstelle S ist analog der Auftragsvorrichtung
10 gemäß Fig. 1 eine Trocknungsvorrichtung 126 vorgesehen.
[0036] Vor der Auftragsstelle S bzw. vor der Trocknungseinrichtung 126 sind ähnlich wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen
130, 130' und 134 bzw. 134' angeordnet. Die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen
134 und 134' entsprechen in Aufbau und Funktion der Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
34 der Ausführungsform gemäß Fig. 1, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen sei.
[0037] Anders als die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 30 der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 geben die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtungen 130, 130' nicht
Dampf in Richtung auf die Auftragsstelle S hin ab, sondern einen Sprühnebel feinst
zerkleinerter Flüssigkeitströpfchen. Für den Einsatz als Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
130 bzw. 130' geeignete Zerstäubungseinrichtungen sind wiederum im Stand der Technik
bekannt und sollen daher hier nicht näher erläutert werden.
[0038] Obgleich vorstehend lediglich eine Ausführungsform mit einseitigem direkten Auftrag
und eine Ausführungsform mit beidseitigem indirekten Auftrag dargestellt und diskutiert
worden sind, und darüber hinaus eine Sprüheinrichtung nur bei letzterer Ausführungsform
vorhanden war und dort auch nur in Laufrichtung vor der Auftragsstelle, sei an dieser
Stelle darauf hingewiesen, daß sich die Erfindung auch auf Ausführungsformen mit beidseitigem
direkten Auftrag, einseitigem indirekten Auftrag oder gar gemischtem direktem und
indirektem Auftrag beziehen. Ferner kann jede der vorstehend angeführten Vorrichtungen
30, 31, 32, 34, 130, 130', 134, 134' entweder als Vorrichtung zum Erzeugen oder/und
Zuführen von Dampf oder als Vorrichtung zum Versprühen von Flüssigkeit oder als eine
Kombination dieser Vorrichtungstypen ausgebildet sein.
[0039] Es werden nun die Fig. 4 und 5 erläutert. Dabei werden, soweit es sich um gleiche
oder gleichwirkende Komponenten wie in den Fig. 1 bis 3 handelt, gleiche Bezugszeichen,
jedoch um 100 oder ein ganzzahliges Vielfaches von 100 erhöht, verwendet. Zur Beschreibung
solcher Komponenten wird auf die vorangehende Beschreibung der Fig. 1 bis 3 verwiesen.
[0040] Fig. 4 zeigt einen Teil einer Auftragsvorrichtung 210, die zum indirekten Auftragen
von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium 220 auf eine nicht näher dargestellte Materialbahn
dient. Das Auftragsmedium 220 wird mittels eines Auftragswerks 218 zunächst auf eine
sich in Pfeilrichtung P drehende Auftrags- bzw. Transferwalze 212 aufgetragen. Mittels
einer Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 230 wird das auf die Transferwalze
212 aufgetragene Auftragsmedium 220 befeuchtet oder/und erwärmt. Die schematisch als
Düse dargestellte Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 230 ist auf einen Spalt
(sogenannter Nip) zwischen der Transferwalze 212 und einem Rakelstab 244 gerichtet,
wobei dieser Rakelstab 244 als die Schichtstärke des aufgebrachten Mediums 220 dosierendes
Rakelelement dient. Die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung 230 ist bezogen
auf die Drehrichtung der Transferwalze 212 nach dem Dosierstab 244 angeordnet und
begünstigt das gleichmäßige Verfließen des Auftragsmediums 220 auf der Transferwalze
212, so daß an der nicht näher dargestellten Transferstelle, wo das Auftragsmedium
auf die Materialbahn übertragen wird, über die gesamte Breite der Transferwalze 212
und der Materialbahn sowie auch in Längsrichtung der Materialbahn im wesentlichen
gleiche Auftragsverhältnisse herrschen. Zudem wird durch die in den Spalt zwischen
Rakelstab 244 und Transferwalze 212 gerichtete düsenartige Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung 230 das sogenannte Filmsplitting wirksam verhindert, bei dem
Teile des Auftragsmediums, die auf die Transferwalze 212 aufgebracht werden sollen,
an dem Rakelstab 244 haften bleiben.
[0041] In Fig. 5 erkennt man eine in Richtung eines Pfeils P rotierende Gegenwalze 312,
die auf einem Teil ihres Umfangs mit einer Materialbahn 316 belegt ist, welche mit
einer Schicht eines Auftragsmediums 320 versehen ist. Die bestrichene Materialbahn
316 durchläuft eine Rakeleinrichtung 322, die mit einem Rakelstab 344 überschüssige
Anteile des Auftragsmediums 320 von der Materialbahn 316 abrakelt. Der Rakelstab 344
ist um seine Stabachse 346 drehbar in einem Rakelbett 348 gelagert, und zwar im wesentlichen
auf seiner gesamten Länge. Das Rakelbett 348 weist hierzu eine teilzylindrische Lagerfläche
350 auf, an der sich der Rakelstab 344 abstützt. In die Lagerfläche 350 sind längs
des Rakelstabs 344 verlaufende Kanäle 352 eingearbeitet, die entweder auf ihrer gesamten
Länge zum Rakelstab 344 hin offen sind oder längs des Rakelstabs 344 verteilt angeordnete
Austrittsöffnungen aufweisen. Die Kanäle 352 sind Teil einer Befeuchtungs- oder/und
Erwärmungsvorrichtung 330, die Dampf oder eine Sprühflüssigkeit durch die Kanäle 352
auf die Mantelfläche des Rakelstabs 344 aufbringt. Der in dem Rakelbett 348 rotierende
Rakelstab 344 trägt die Feuchtigkeit oder/und Wärme in den Bereich seines Kontakts
mit der Materialbahn 316, wo die Feuchtigkeit oder/und Wärme mindestens teilweise
auf das Auftragsmedium 320 und die Materialbahn 316 übergehen. Selbstverständlich
kann zusätzlich eine in den Spalt zwischen Rakelstab 344 und Walze 312 gerichtete
Düsenanordnung vorgesehen sein, mittels der durch Bedampfungs- oder Sprühbehandlung
eine Befeuchtung oder/und Erwärmung des Auftragsmediums 320 und der Materialbahn 316
erzielbar sind.
[0042] Da die Kanäle 352 bei herkömmlichen Rakelbetten häufig bereits vorhanden sind und
zur Verwendung als Spülkanäle dienen, kann zur Realisierung der Ausführungsform der
Fig. 5 ein herkömmliches Rakelbett im wesentlichen modifikationsfrei verwendet werden,
so daß sich der fertigungstechnische und konstruktive Aufwand gering halten läßt.
1. Vorrichtung (10; 110) zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Auftragsmediums (20; 120, 120') auf eine laufende Materialbahn (16; 116),
insbesondere aus Papier oder Karton,
wobei ein Auftragswerk (18; 118, 118') vorgesehen ist, welches bei direktem Auftragen
das Auftragsmedium (20) an einer Auftragsstelle (S) unmittelbar auf die Materialbahn
(16) als Auftragsschicht (24) aufbringt bzw. bei indirektem Auftragen das Auftragsmedium
(120, 120') zunächst auf ein Auftragselement (112, 112'), bspw. eine Auftragswalze,
aufbringt, welches das Auftragsmedium (120, 120') dann an der Auftragsstelle (S) an
die Materialbahn (116) als Auftragsschicht überträgt, und
wobei in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16; 116) hinter der Auftragsstelle (S)
eine Trocknungsvorrichtung (26; 126) zum Trocknen der Auftragsschicht vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16; 116) vor der Trocknungsvorrichtung
(26; 126) eine Vorrichtung (30, 32, 34; 130, 130', 134, 134') zum Befeuchten oder/und
Erwärmen der Materialbahn (16; 116) oder/und des Auftragsmediums (20; 120, 120') bzw.
der Auftragsschicht (24) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (30, 32, 34; 134, 134') eine
Vorrichtung zum Erzeugen oder/und Zuführen von Dampf, vorzugsweise Wasserdampf, ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (130, 130') eine Vorrichtung
zum Versprühen von Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (30) in Laufrichtung (L) der
Materialbahn (16) unmittelbar vor der Auftragsstelle (S) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (30) den Dampf bzw. den Sprühnebel
in Richtung auf die Auftragsstelle (S) hin abgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (30) eine Dampfzuführleitung
(36) umfaßt, welche im Bereich der Auftragsvorrichtung (10) zumindest auf ihrer der
Auftragsstelle (S) zugewandten Seite wenigstens eine Dampfaustrittsöffnung (36a) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfaustrittsöffnung bildende Wandungsabschnitte (36b) der Dampfzuführleitung
(36) bzw. der Dampfaustrittsöffnung in Dampfströmrichtung nachgeordnete Wandungsabschnitte
düsenartig, vorzugsweise sich in Dampfströmrichtung verjüngend, ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (32, 34; 134, 134') in Laufrichtung
(L) der Materialbahn (16; 116) hinter der Auftragsstelle (S) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (32) zwischen der Auftragsstelle
(S) und einer der Auftragsstelle (S) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16) nachgeordneten
Vorrichtung (22) zum Egalisieren oder/und Dosieren der Auftragsschicht (24) vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (34) in Laufrichtung (L) der
Materialbahn (16) hinter einer der Auftragsstelle (S) nachgeordneten Vorrichtung (22)
zum Egalisieren oder/und Dosieren der Auftragsschicht (24) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (32, 34; 134, 134') den Dampf
bzw. den Sprühnebel im wesentlichen orthogonal zur Oberfläche der Materialbahn (16)
abgibt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (32, 34; 134, 134') eine Dampfzuführleitung
(32a, 34a) umfaßt, welche in ihrem der Materialbahn (16) zugewandten Wandungsabschnitt
wenigstens eine Dampfaustrittsöffnung (32c, 34c) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Dampfauslaßabschnitt (32b, 34b) der Dampfzuführleitung (32a, 34a) sich in
Laufrichtung (L) der Materialbahn (16) über eine Distanz von zwischen etwa 0,1 cm
und etwa 200 cm, vorzugsweise etwa 50 cm und etwa 100 cm, erstreckt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von in Querrichtung (Q) der Materialbahn (16) aufeinanderfolgend
angeordneter Dampf- bzw. Sprühnebelabgabeabschnitte (34b, 34b',...) vorgesehen ist,
welche hinsichtlich der von ihnen pro Zeiteinheit abgegebenen Menge an Dampf bzw.
Sprühnebel unabhängig voneinander steuerbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Absaugvorrichtung (40, 34d) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugvorrichtung (40, 34d) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16) hinter
der Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (32, 34) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz einer Egalisier- oder/und Dosiervorrichtung (22) die Absaugvorrichtung
(40) mit einer dieser Egalisier- oder/und Dosiervorrichtung (22) zugeordneten Auftragsmedium-Auffangvorrichtung
(22d) verbunden ist.
18. Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums
(20; 120, 120') auf eine laufende Materialbahn (16; 116), insbesondere aus Papier
oder Karton,
wobei das Auftragsmedium (20; 120, 120') bei direktem Auftrag an einer Auftragsstelle
(S) als Auftragsschicht (24) unmittelbar auf die Materialbahn (16) aufgebracht wird
bzw. bei indirektem Auftrag zunächst auf ein Auftragselement (112, 112'), bspw. eine
Auftragswalze, aufgebracht wird, von welchem es dann an der Auftragsstelle (S) an
die Materialbahn (116) als Auftragsschicht übertragen wird, und
wobei die Auftragsschicht in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16; 116) hinter der
Auftragsstelle (S) getrocknet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (16; 116) oder/und das Auftragsmedium (20; 120, 120') bzw.
die Auftragsschicht (24) vor der Trocknung befeuchtet oder/und erwärmt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung mittels Dampf, vorzugsweise Wasserdampf,
erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung mittels eines Sprühnebels, vorzugsweise eines Wassersprühnebels,
erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (16; 116) oder/und das Auftragsmedium (20; 120, 120') in Laufrichtung
(L) der Materialbahn (16; 116) unmittelbar vor der Auftragsstelle (S) befeuchtet oder/und
erwärmt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf bzw. der Sprühnebel in Richtung auf die Auftragsstelle (S) hin abgegeben
wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf in Richtung der Auftragsstelle (S) im Überschuß abgegeben wird, so
daß zumindest ein Teil des Dampfes entgegen der Laufrichtung (L) der Materialbahn
(16) und längs deren Oberfläche von der Auftragsstelle (S) wieder abströmt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsschicht (24) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16; 116) hinter
der Auftragsstelle (S) befeuchtet oder/und erwärmt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsschicht (24) zwischen der Auftragsstelle (S) und einer der Auftragsstelle
(S) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16) nachgeordneten Vorrichtung (22) zum
Egalisieren oder/und Dosieren der Auftragsschicht (24) befeuchtet oder/und erwärmt
wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsschicht (24) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16) hinter einer
der Auftragsstelle (S) nachgeordneten Vorrichtung (22) zum Egalisieren oder/und Dosieren
der Auftragsschicht (24) befeuchtet oder/und erwärmt wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf bzw. der Sprühnebel im wesentlichen orthogonal zur Oberfläche der
Materialbahn (16; 116) abgegeben wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung in Laufrichtung (L) der Materialbahn (16;
116) über eine Distanz von zwischen etwa 0,1 cm und etwa 200 cm, vorzugsweise zwischen
etwa 50 cm und etwa 100 cm, erfolgt.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (1 6) oder/und das Auftragsmedium (20) bzw. die Auftragsschicht
(24) in einer Mehrzahl von in Querrichtung (Q) der Materialbahn (16) aufeinanderfolgend
angeordneten Abschnitten (34a, 34',...) mit Dampf- bzw. Sprühnebel-Volumenströmen
befeuchtet oder/und erwärmt wird, deren Werte unabhängig voneinander steuerbar sind.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß überschüssiger Dampf bzw. Sprühnebel abgesaugt wird.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (230) bezogen auf die Laufrichtung
der Materialbahn vor der Auftragsstelle im Abstand von dieser angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (230) bei indirektem Auftrag
im Bereich des Auftragselements (21 2) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (230) im Bereich einer Stelle
angeordnet ist, an der das Auftragsmedium (220) auf das Auftragselement (212) aufgebracht
wird.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32 oder 33,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung (230) im Bereich einer Stelle
angeordnet ist, an der das auf das Auftragselement (212) aufgebrachte Auftragsmedium
(220) dosiert oder/und egalisiert (bei 244) wird.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17 und 31 bis 34,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragswerk (310) mindestens einen Rakelstab (344) zum Dosieren oder/und
Egalisieren des auf das Auftrags-element oder die Materialbahn (316) aufgebrachten
Auftragsmediums (320) umfaßt und daßdie Befeuchtungs- oder/und Erwärmungsvorrichtung
(330) den Rakelstab (344) in mindestens einem von dessen Eingriff mit dem Auftragselement
bzw. der Materialbahn (316) fernen Umfangsbereich befeuchtet oder/und erwärmt.
36. Vorrichtung nach Anspruch 35,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rakelstab (344) im wesentlichen auf seiner gesamten Länge in einem Rakelbett
(348) gelagert ist und über ein Kanalsystem (352) befeuchtbar oder/und erwärmbar ist,
welches in dem Rakelbett (348) verläuft und zu einer Lagerfläche (350) für den Rakelstab
(348) hin offen ist.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung bezogen auf die Laufrichtung der Materialbahn
vor der Auftragsstelle im Abstand von dieser erfolgt.
38. Verfahren nach Anspruch 37,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung bei indirektem Auftrag im Bereich des Auftragselements
(212) erfolgt.
39. Verfahren nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung im Bereich einer Stelle erfolgt, an der das
Auftragsmedium (220) auf das Auftragselement (212) aufgebracht wird.
40. Verfahren nach Anspruch 38 oder 39,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung im Bereich einer Stelle erfolgt, an der das
auf das Auftragselement (212) aufgebrachte Auftragsmedium (220) dosiert oder/und egalisiert
(bei 244) wird.
41. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 30 und 37 bis 40,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Rakelstab (344) zum Dosieren oder/und Egalisieren des auf das
Auftragselement oder die Materialbahn (316) aufgebrachten Auftragsmediums (320) vorgesehen
ist und daß die Befeuchtung oder/und Erwärmung in mindestens einem vom Eingriff mit
dem Auftragselement bzw. der Materialbahn (316) fernen Umfangsbereich des Rakelstabs
(344) erfolgt.
42. Verfahren nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rakelstab (344) im wesentlichen auf seiner gesamten Länge in einem Rakelbett
(348) gelagert ist und über ein Kanalsystem (352) befeuchtet oder/und erwärmt wird,
welches in dem Rakelbett (348) verläuft und zu einer Lagerfläche (350) für den Rakelstab
(348) hin offen ist.