[0001] Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Erfindungsgedanken ein Verfahren zum Entfeuchten
und/oder Entsalzen von Bauwerken durch Beaufschlagung mit im Takt eines ersten niederfrequenten
Signals aufeinanderfolgenden Sequenzen einer hochfrequenten, durch entsprechende Spannungsbeaufschlagung
wenigstens einer Spule erzeugten, elektromagnetischen Schwingung, deren Frequenz im
Bereich von 141 kHz liegt und deren Amplitude im Bereich jeder Sequenz vorzugsweise
exponentiell abklingt, und geht gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken auf eine bevorzugte
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer dem Bauwerk zugeordneten,
zumindest eine Spule enthaltenden Sendeeinrichtung, die über eine vorzugsweise einen
Oszillator enthaltende Schwingungserzeugungseinrichtung mit einer eine hochfrequente
Schwingung ausführenden Spannung beaufschlagbar ist, der mittels eines Modulators
aufeinanderfolgende, gedämpfte Sequenzen aufgeprägt sind, die durch Modulation eines
hochfrequenten Signals mit einem niederfrequenten Signal gebildet werden, das durch
ein dem Modulator vorgeordnetes, ein Rechtecksignal verarbeitendes Differenzierglied
gebildet wird.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind aus der EP 0 736 639 A1 bekannt.
Bei dieser bekannten Anordnung ist die Länge der aufeinander folgenden Sequenzen der
hochfrequenten Schwingung gleich. Der hierdurch bewirkte Anschub der Feuchtigkeitsteilchen
bzw. der mit einer Hydrathülle umgebenen, aus dem in der Feuchtigkeit gelösten Salz
resultierenden Ionen erfolgt daher in immer gleichen Abständen. Dies kann zu einem
gewissen Gewöhnungseffekt führen, der sich ungünstig auf die erzielbare Entfeuchtungswirkung
auswirken kann. Die Erfahrung hat gezeigt, daß hierdurch die Entfeuchtungswirkung
im Verlauf der Zeit immer schwächer wird bzw. ganz zum Stillstand kommten oder sich
ins Gegenteil umkehren kann (Schwappeffekt).
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den oben genannten
Stand der Technik mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, daß
sich eine Steigerung der Entfeuchtungswirkung ergibt und eine hohe Zuverlässigkeit
und Sicherheit gewährleistet sind.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst,
daß die Länge der aufeinander folgenden Sequenzen unterschiedlich ist.
[0005] Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine gewisse Unregelmäßigkeit des
Anschubs der Feuchtigkeitsteilchen bzw. der mit einer Hydrathülle umgebenen Ionen.
Resonanzerscheinungen und damit einem gewissen Gewöhnungseffekt wird dadurch wirksam
vorgebeugt. Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen werden daher die eingangs geschilderten
Nachteile vollständig vermieden.
[0006] Zweckmäßig kann die Länge aufeinander folgender Sequenzen periodisch geändert werden.
Dies erleichtert die gerätetechnische Realisierung. Zweckmäßig kann die Periodenlänge
dabei mindestens vier, vorzugsweise zehn volle Sequenzen umfassen. Dies ermöglicht
eine Abstufung in vergleichsweise große Stufen und ergibt gleichzeitig eine ausreichend
lange Periodendauer.
[0007] Zur weiteren Steigerung der Entfeuchtungswirkung kann zusätzlich das Schwingungsniveau
der hochfrequenten Schwingung in vorzugsweise gleichen Abständen geändert werden.
Hierdurch wird die erwünschte Unregelmäßigkeit und damit die Wirkungsweise noch erhöht.
Zweckmäßig kann die Änderung des Schwingungsniveaus der hochfrequenten Schwingung
im Takt eines zweiten niederfrequenten Signals erfolgen. Hierbei kann es sich um ein
Rechtecksignal handeln, wobei an jeder auf- bzw. absteigenden Flanke eine Änderung
erfolgen kann. Zweckmäßig kann dabei die Frequenz so gewählt sein, daß der Abstand
der Änderungen des Schwingungsniveaus der Periodenlänge der Sequenzänderungsperioden
entspricht. Hierbei ergibt sich daher mit dem Beginn jeder Periode auch eine Änderung
des Schwingungsniveaus, wodurch eine besonders gute Wirkung erzielt werden kann.
[0008] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme zur Erhöhung des Entfeuchtungseffekts
kann in vorteilhafter Weise darin bestehen, daß in der Umgebung des Bauwerks eine
Potentialsenke bezüglich des im Bauwerk vorhandenen Potentials erzeugt wird. In der
Feuchtigkeit sind in der Regel Salze gelöst, so daß sich Ionen ergeben, an denen sich
die Feuchtigkeit anlagert. Diese Teilchen werden je nach ihrer Ladung durch eine Potentialsenke
angezogen.
[0009] Durch die Schaffung einer Potentialsenke wird daher eine gerichtete Bewegung der
durch die Schwingungen angeschobenen Teilchen und eine Beschleunigung dieser Bewegung
bewerkstelligt.
[0010] Dadurch, daß bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10 dem Differenzierglied
ein aus einem ersten niederfrequenten Signal Nadelimpulse bildender Pulsformer zugeordnet
ist, dem ein Inverter nachgeordnet ist, der einen Längenvariator beaufschlagt, der
den Abstand der invertierten Signale nach einem internen Programm periodisch ändert
und das Differenzierglied beaufschlagt, ist sichergestellt, daß die exponentiell abfallenden
Flanken der bei der Differenzierung gebildeten Signale gleich sind. Lediglich der
Abstand der Signale ist unterschiedlich. Diese Signale bewirken den Beginn der aufeinander
folgenden Sequenzen, die somit unterschiedlichen Abstand haben. Die exponentiell abfallende
Flanke bildet die Hüllkurve der im Bereich jeder Sequenz stattfindenden Dämpfung,
die somit in jeder Sequenz gleich ist. Die genannten Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter
Weise die Verarbeitung eines niederfrequenten Signals zu den mit dem gewünschten,
unterschiedlichen Abstand aufeinander folgenden Impulsen mit exponentiell abfallender
Flanke, was eine einfache Realisierung sowie eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet.
[0011] Zweckmäßig kann der Modulator mit einem weiteren, niederfrequenten Signal beaufschlagt
werden. Mit diesem Signal kann die an der Spule der Sendeeinrichtung anliegende Spannung
im Takt dieses Signals sprunghaft geändert werden. Vorzugsweise erfolgt ein Sprung
um jeweils 11 Volt. Dies ergibt in vorteilhafter Weise die erwünschte Niveauverschiebung
der hochfrequenten Schwingung, wobei ein Sprung um 11 Volt, wie Versuche gezeigt haben,
besonders gute Ergebnisse erwarten läßt.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Maßnahmen kann darin bestehen, daß der Signalerzeugungseinrichtung
ein Netzteil mit vorgeordnetem Netztrafo zugeordnet ist, wobei das Netzteil zwei Gleichstromausgänge
für Plus und Minus aufweist, über welche die Signalerzeugungseinrichtung und die Sendeeinrichtung
mit Plus- und Minus-Spannung versorgbar sind und die wahlweise zur Bildung einer Potentialsenke
mit einem zumindest in der Nähe des Bauwerks in die Erde einbringbaren Leiter verbindbar
sind. Die Versorgung der Signaleinrichtung und der Sendeeinrichtung mit Plus- und
Minus-Spannung erübrigt einen Masseanschluß. Hierdurch wird eine Verdopplung der Leistung
der dortigen Operationsverstärker ermöglicht. Die wahlweise Versorgung des zur Bildung
einer Potentialsenke in die Erde einbringbaren Leiters mit Plus- oder Minus-Spannung
ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Anpassung an das örtliche Erdpotential, das
Plus oder Minus sein kann. Es ergibt sich daher auch eine hohe Vielseitigkeit.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0014] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 2
- ein Spannungs-Zeitdiagramm mit mehreren übereinander gezeichneten Signalverläufen.
[0015] Die der Figur 1 zugrundeliegende Vorrichtung dient zur Entfeuchtung und Entsalzung
von beispielsweise durch aufgestiegene Erdfeuchtigkeit feuchtem Mauerwerk von Bauwerken
jeder Art, beispielsweise Gebäuden oder Gebäudeteilen. Ein entsprechendes Gebäude
ist in Figur 1 durch eine Wand 1 angedeutet. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden elektromagnetische Schwingungen 2 erzeugt, mit denen die Wand 1 beaufschlagt
wird. Hierbei handelt es sich um Sequenzen einer hochfrequenter Schwingung mit einer
Frequenz im Bereich von 141 kHz, vorzugsweise exakt 141 kHz.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält hierzu eine vorzugsweise mit einer Antenne
versehene Sendeeinrichtung 3 mit wenigstens einer Spule. Hier hat die Sendeeinrichtung
nur eine Freiluft-Antenne. Zusätzlich oder alternativ kann aber auch eine in körperliche
Verbindung mit dem Bauwerk bringbare Kontaktantenne vorgesehen sein. Diese muß gegenüber
dem Bauwerk elektrisch isoliert sein. An der Spule der Sendeeinrichtung 3 liegt ein
hochfrequentes Spannungssignal an, das von einer der Sendeeinrichtung 3 vorgeordneten
Signalerzeugungseinrichtung 4 geliefert wird, die einen Oszillator 5 enthalten kann.
Die mit einem Oszillator 5 versehene Schwingungserzeugungseinrichtung 4 wird hier
von einem Netzteil 6, dem ein Netztrafo 7 vorgeordnet ist, mit der Netzfrequenz und
wie alle Aggregate der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die eine Versorgungsspannung
benötigen, mit einer Versorgungsspannung versorgt.
[0017] Das Netzteil 6 enthält einen Gleichrichter 8, dem auf der Gleichstromseite zwei Festspannungsregler
9, 10 nachgeordnet sind, von denen einer eine positive Gleichspannung und einer eine
negative Gleichspannung erzeugt, wie durch die Zeichen ± angedeutet ist. Das Netzteil
6 besitzt dementsprechend zwei Gleichspannungsausgänge für Plus und Minus. Die Festspannungsregler
9, 10 sind zweckmäßig auf ± 15 V eingestellt. Die Sendeeinrichtung 3 samt einem dieser
zugehörigen Verstärker etc. sowie die Signalerzeugungseinrichtung 4 werden vom Netzteil
6 mit Plus- und Minus-Spannung versorgt. Dadurch kann ein Masseanschluß dieser Einrichtungen
entfallen, was eine Leistungsverdoppelung der dortigen Operationsverstärker ermöglicht.
Zweckmäßig ist der Netztrafo 7 dabei so ausgebildet, daß seine Ausgänge galvanisch
vom Netz getrennt und dementsprechend hierüber nicht geerdet sind.
[0018] Der Oszillator 5 der Signalerzeugungseinrichtung 4 enthält einen Phasenvergleich
11 und einen VCO 12 (voltage-controlled-oscillator), der vom Phasenvergleich 11 gesteuert
wird, der mit der Netzfrequenz von 100 Hz beaufschlagt wird. Diese bildet die Referenzfrequenz
für den Phasenvergleich 11. Der VCO 12 erzeugt ein stabiles, hochfrequentes Ausgangssignal
14 mit 141 kHz. Hierbei handelt es sich, wie aus Figur 2, zweite Zeile von oben entnehmbar
ist, um eine harmonische Schwingung. Mit diesem Signal wird ein Frequenzteiler 15
angesteuert, der einen Teilungsfaktor von 1/1410 aufweist und dementsprechend ein
niederfrequentes Signal von ebenfalls 100 Hz erzeugt. Mit diesem Signal wird der Phasenvergleich
durchgeführt, wie durch die Signalleitung 16 angedeutet ist. Das Ergebnis des Phasenvergleichs
bildet ein Signal zur Steuerung des VCO 12.
[0019] Dem Ausgang der Signalerzeugungseinrichtung 4 ist ein Modulator 17 vorgeordnet, der
ebenfalls mit dem hochfrequenten Signal 14 beaufschlagt wird, wie durch die Signalleitung
18 angedeutet ist. Im Modulator 17 wird das hochfrequente Signal 14 so moduliert,
daß sich, wie in Figur 2 oben angedeutet ist, gedämpfte Schwingungssequenzen 19 mit
einer großen Ausgangsamplitude und einer hiervon ausgehend exponentiell abfallenden
niederfrequenten Dämpfung ergeben. Zur Bildung der Dämpfungshüllkurven ist ein dem
Modulator 17 vorgeordnetes Differenzierglied 20 vorgesehen, das eine RC-Schaltung
enthalten kann und über das ein von einem niederfrequenten Schwingungssignal 21 abgeleitetes
Signal geleitet wird. Durch die Differenzierung werden Pulssignale 22 mit exponentiell
abfallender Flanke gebildet, die dem Modulator 17 über die Signalleitung 23 zugeführt
werden. Die Dämpfung führt zu einer guten elektromagnetischen Verträglichkeit.
[0020] Die Dämpfung ist im Bereich jeder Sequenz 19 gleich. Der Abstand der aufeinander
folgenden Sequenzen 19 ist jedoch unterschiedlich. Hierdurch lassen sich ungünstige
Resonanzerscheinungen und Systemschwingungen unterdrücken. Der unterschiedliche Abstand
der Sequenzen 19 wird durch einen unterschiedlichen Abstand der Impulse 22 vorgegeben.
[0021] Das niederfrequente Signal 21, von dem die Impulse 22 abgeleitet werden, kann durch
einen eigenen Oszillator erzeugt oder durch einen Frequenzteiler vom hochfrequenten
Signal 14 abgeleitet werden. Im dargestellten Beispiel besitzt der Oszillator 5 neben
dem Ausgang für das hochfrequente Signal 14 einen zweiten Ausgang für das niederfrequente
Signal 21, das eine Frequenz von 500 Hz aufweisen kann. Beim Signal 21 handelt es
sich um ein gleichmäßig schwingendes Rechtecksignal. Dieses wird mittels eines Impulsformers
24 in ein Nadelimpulssignal 25 umgewandelt, das in einem nachgeordneten Inverter 26
invertiert wird, so daß sich ein zum Signal 25 spiegelbildliches Signal 27 mit nach
unten gerichteten Nadeln ergibt, die am oberen Niveau verbunden sind. Dieses immer
noch gleichmäßige Signal 27 wird einem Längenvariator 28 zugeführt, der zwar die nach
unten gerichteten Nadelimpulse gleich läßt, deren Abstand jedoch nach einem internen
Programm periodisch verändert, so daß sich ein Signal der bei 29 angedeuteten Art
mit nach unten gerichteten Nadelimpulsen mit unterschiedlichem Abstand ergibt. Der
Längenvariator 28 kann hierzu eine mit einer Kondensatorschaltung zusammenwirkende
Zähleinrichtung aufweisen. Mit dem Signal 29 wird das Differenzierglied 20 beaufschlagt.
[0022] Die durch den Längenvariator 28 bewerkstelligte Abstandsänderung der invertierten
Nadelimpulse ist periodisch. Dies gilt dementsprechend auch für die durch Differenzierung
gebildeten, sägezahnartigen Impulse 22, deren aufwärts gerichtete Flanke 22a, wie
aus Figur 2 anschaulich erkennbar ist, jeweils den Beginn der zugeordneten Sequenz
19 markiert und deren exponentiell abfallende Flanke 22b die Dämpfungshüllkurve darstellt.
In der schematischen Darstellung gemäß Figur 2 erstreckt sich jeweils eine Periode
des Längenvariators 28 über vier Sequenzen 19. Durch Versuche wurde eine zu bevorzugende
Periodenlänge von zehn Sequenzen ermittelt. Der Abstand zwischen den einzelnen Signalen
kann dabei in einem gleichen Verhältnis, z.B. 25%, oder wie hier, um einen gleichbleibenden
Fixbetrag geändert werden, also nach Art einer geometrischen oder arithmetischen Reihe.
[0023] Zur weiteren Verbessserung des Wirkungsgrads kann, wie Figur 2 weiter erkennen läßt,
das Schwingungsniveau des hochfrequenten Schwingungssignals 14, also die Mittelinie,
um die die Schwingung erfolgt, sprunghaft verlegt werden. Hierzu wird die Spannung
sprunghaft geändert. Der Spannungssprung beträgt zweckmäßig ± 11 V. Hierzu wird der
Modulator 17 über eine weitere Signalleitung 30 mit einem zweiten niederfrequenten
Signal 31 beaufschlagt, das den Takt der Spannungsänderung vorgibt, wie aus Figur
2 anschaulich erkennbar ist. Bei dem Signal 31 kann es sich um ein Rechtecksignal
mit einer Frequenz von 50 Hz handeln. Im dargestellten Beispiel wird das Signal 31
durch einen Frequenzteiler 32 erzeugt, der mit dem Ausgang des oben bereits erwähnten
Frequenzteilers 15 beaufschlagt wird. Der Frequenzteiler 32 arbeitet hier dementsprechend
mit dem Teilungsfaktor 2.
[0024] Im Bereich jeder aufwärts oder abwärts gerichteten Flanke des Signals 31 erfolgt
ein Spannungssprung, wie in Figur 2 oben bei S angedeutet ist. Bei einer Frequenz
von 50 Hz des Signals 31 ergibt sich somit eine Änderungsfrequenz von 100 Hz. Im dargestellten
Beispiel entspricht der Abstand zwischen zwei Spannungsänderungen der Länge einer
Periode der Signale 29 bzw. 22. Die Spannungsänderung fällt dabei, wie aus Figur 2
anschaulich erkennbar ist, mit dem Periodenbeginn zusammen.
[0025] Durch die vom Sender 3 ausgesandten Schwingungen 2 werden die in der Wand 1 enthaltenen
Feuchtigkeitsteilchen so angeschoben, daß sie aus der Wand 1 abwandern. Um diese Bewegung
in eine vorgegebene Richtung zu lenken und zu beschleunigen, wird in der Nähe der
Wand 1 ein aus elektrisch leitendem Material, vorzugsweise nicht rostendem Stahl,
bestehender, hier als lotrecht in die Erde eintreibbarer Spieß ausgebildeter Leiter
33 vorgesehen, der wahlweise mit einer Plus- oder Minus-Spannung beaufschlagbar ist
und im dargestellten Beispiel hierzu mittels eines Umschalters 34 wahlweise an den
Plus- oder Minusausgang des Netzteils 6 anschließbar ist. Auf diese Weise läßt sich
ein gegenüber dem Erdpotential der Umgebung, das auch in der Wand 1 wirksam ist, eine
Potentialsenke erreichen, durch die eine geeignete Ladung aufweisende Ionen angezogen
werden. Die in der Wand 1 vorhandene Feuchtigkeit enthält gelöste Salze und dementsprechend
hieraus resultierende Ionen, die von einer geeigneten Potentialsenke angezogen werden
und dabei Feuchtigkeit mitführen. Hierdurch wird daher die durch die Schwingungen
2 angeregte Abwanderung der Feuchtigkeit unterstützt.
[0026] Da technisch gesehen der Stromfluß von Minus nach Plus gerichtet ist, wird der Leiter
33 im Falle eines Plus-Erdpotentials mit noch höherer Plus-Spannung und im Falle eines
Minus-Erdpotentials mit noch stärkerer Minus-Spannung beaufschlagt. Im einen Fall
fungiert der Leiter als Anode, zu der Anionen wandern, im anderen Fall als Kathode,
zu der die Kationen wandern. In jedem Fall ergibt sich eine durch die geschaffene
Potentialsenke bewirkte, gerichtete, durch die Schwingungen 2 beschleunigte Ionenwanderung,
wie durch die Pfeile 35 angedeutet ist. Der Umschalter 34 kann in einen Potentialregler
integriert sein, mit Hilfe dessen das wirksame Potential in Anpassung an die Verhältnisse
des Einzelfalls abweichend von dem vom Netzteil 6 gelieferten Maximalwert von beispielsweise
± 15 V, einstellbar ist.
[0027] Die Einstellung des Umschalters 34 und des Potentialreglers in Abhängigkeit vom gemessenen
Potential in der Wand 1 können manuell erfolgen. Bei dem der Figur 1 zugrunde liegenden
Beispiel ist hierzu eine Steuereinrichtung 36 vorgesehen, welche die obigen Vorgänge
automatisch ausführt. Die Steuereinrichtung 36 wird mit im Bereich der Wand 1 gemessenen
Ist-Werten z.B. des Erdpotentials und des Stromflusses versorgt, wie durch die Signalleitungen
37 angedeutet ist. Zur Aufnahme der Ist-Werte werden geeignete Meßstifte 38 verwendet.
Diese werden in die Wand 1 eingebracht. Die Meßstifte 38 bestehen, wie der den Leiter
33 bildende Erdspieß, aus elektrisch leitendem, nicht rostendem Material, zweckmäßig
nicht rostendem Stahl. Mit Hilfe der Steuereinrichtung 37 können auch die anderen
Aggregate, wie die Signalerzeugungseinrichtung 4 und die Sendeeinrichtung 3 samt einem
zugehörigen Verstärker gesteuert werden, wie durch nicht näher bezeichnete Signalleitungen
angedeutet ist. Zweckmäßig werden in einem derartigen Fall auch noch weitere Ist-Werte,
wie die Feuchtigkeit, die Schwingungsbeaufschlagung, etc. aufgenommen und der Steuereinrichtung
36 zugeführt.
[0028] Im vorstehend beschriebenen Beispiel wird das Stromnetz als Frequenz- und Spannungsquelle
benutzt. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, auf andere Spannungsquellen, beispielsweise
eine Batterie und/oder eine Solarzellen-Anordnung etc. zurückzugreifen. In Fällen
dieser Art müßte natürlich das hier durch die Netzfrequenz vorgegebene Eingangssignal
auf andere Weise erzeugt werden, beispielsweise mittels eines Quarzgenerators. Zur
Erzeugung einer Plus- und Minus-Gleichspannung müßten geeignete Mittel vorgesehen
werden. Die dargestellte Ausführung mit Rückgriff auf das Stromnetz erweist sich dementsprechend
als zu bevorzugende Ausführung.
1. Verfahren zum Entfeuchten und/oder Entsalzen von Bauwerken (1) durch Beaufschlagung
mit im Takt eines ersten niederfrequenten Signals (21) aufeinander folgenden Sequenzen
einer hochfrequenten, durch entsprechende Spannungsbeaufschlagung mindestens einer
Spule erzeugten, elektromagnetischen Schwingung (2), deren Frequenz im Bereich von
141 kHz liegt und deren Amplitude im Bereich jeder Sequenz vorzugsweise exponentiell
abklingt, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der aufeinander folgenden Sequenzen unterschiedlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge aufeinander folgender Sequenzen periodisch geändert wird, wobei die Periodenlänge
mindestens vier, vorzugsweise zehn volle Sequenzen umfasst.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwingungsniveau der hochfrequenten Schwingung in vorzugsweise gleichen Abständen
geändert wird, wobei der Abstand zwischen zwei Änderungen des Schwingungsniveaus mindestens
vier, vorzugsweise zehn volle Sequenzen umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwingungsniveau der hochfrequenten Schwingung (2) im Takt eines zweiten niederfrequenten
Signals (31) geändert wird, dessen Frequenz vorzugsweise 50 Hz beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des ersten niederfrequenten Signals 500 Hz beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Umgebung des Bauwerks (1) eine Potentialsenke bezüglich des im Bauwerk (1)
vorhandenen Erdpotentials erzeugt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer dem Bauwerk (1) zugeordneten, zumindest eine Spule enthaltenden Sendeeinrichtung
(3), die über eine vorzugsweise einen Oszillator (5) enthaltende Signalerzeugungseinrichtung
mit einer eine hochfrequente Schwingung ausführenden Spannung beaufschlagbar ist,
der mittels eines Modulators (17) aufeinander folgende, gedämpfte Sequenzen (19) aufgeprägt
sind, die durch Modulation eines hochfrequenten Signals (14) mit einem niederfrequenten
Signal (22) gebildet werden, das durch ein dem Modulator (17) vorgeordnetes, ein Rechtecksignal
verarbeitendes Differenzierglied (20) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Differenzierglied (20) ein aus einem ersten niederfrequenten Signal (21) Nadelimpulse
bildender Pulsformer (24) zugeordnet ist, dem ein Inverter (26) nachgeordnet ist,
der einen Längenvariator (28) beaufschlagt, der den Abstand der invertierten Signale
(27) nach einem internen Programm periodisch ändert und das Differenzierglied (20)
beaufschlagt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Modulator (17) mit einem weiteren niederfrequenten Signal (31) beaufschlagbar
ist, durch das die Ausgangsspannung taktweise um vorzugsweise ± 11 V verschiebbar
ist, und dass das zweite niederfrequente, dem Modulator (17) zugeführte Signal (31) mittels eines
dem Modulator (17) vorgeordneten Frequenzteilers (32) erzeugbar ist, wobei der dem
Modulator (17) vorgeordnete Frequenzteiler (32) vorzugsweise mittels eines ihm vorgeordneten,
weiteren Frequenzteilers (15), der mit dem hochfrequenten Signal (14) beaufschlagbar
ist, mit einem von diesem abgeleiteten, niederfrequenten Signal beaufschlag ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines Oszillators (5) dieser zwei Ausgänge für das hochfrequente Signal
(14) und für das erste niederfrequene, dem Pulsformer (24) zugeordnete Signal (21)
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalerzeugungseinrichtung (4) ein Netzteil (6) mit vorgeordnetem Netztrafo
(7) zugeordnet ist, wobei das Netzteil (6) zwei Gleichstromausgänge für Plus und Minus
aufweist, über welche die Signalerzeugungseinrichtung (4) und die Sendeeinrichtung
(3) mit Plus- und Minus-Spannung versorgbar sind und die wahlweise zur Bildung einer
Potentialsenke gegenüber dem im Bauwerk (1) vorhandenen Potential mit einem zumindest
in der Nähe des Bauwerks (1) in die Erde einbringbaren Leiter (33) verbindbar sind.