(19)
(11) EP 0 928 859 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.07.1999  Patentblatt  1999/28

(21) Anmeldenummer: 99810016.8

(22) Anmeldetag:  13.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04C 5/06, E04B 5/43
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.01.1998 CH 4898
23.01.1998 CH 15998
27.02.1998 CH 47598

(71) Anmelder: Pecon AG
4654 Lostorf (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Erich
    CH-4663 Aarburg (CH)
  • Nancoz, Stéphane
    CH-1805 Jongny (CH)

(74) Vertreter: Patentanwaltsbüro Feldmann AG 
Kanalstrasse 17
8152 Glattbrugg
8152 Glattbrugg (CH)

   


(54) Durchstandsarmierung


(57) In einer von einer Stütze (2) mit vertikaler Armierung (6) getragenen Betonplatte (3) ist eine Durchstandsarmierung (1) angebracht. Diese besteht aus mehreren Durchstands-armierungselementen (10,11), die von der Stütze (2) radial nach aussen verlaufend und zwischen dem unteren (3) und oberen Armierungsnetz (4) angeordnet sind. Die Durchstandsarmierungselemente sind vorwiegend zylindrisch spiralförmig gestaltet und können Verlaufsabschnitte (14', 15', 16) mit unterschiedlichem Durchmesser oder unterschiedlichen Steigungen der Spiralwindungen aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchstandsarmierung für die Bewehrung von punktförmig gestützten Betonplatten, wobei die Stütze im wesentlichen in Stützenlängsrichtung verlaufende Bewehrungsstäbe und die gestützten Platten je ein unteres und oberes parallel zur Plattenverlaufsebene angeordnetes Armierungsnetz aufweist.

[0002] Bereits 1989 erschien eine von A. Muttoni verfasste Dissertation an der ETH (Diss. ETH Nr. 8906) mit dem Titel "Die Anwendbarkeit der Plastizitättheorie in der Bemessung von Stahlbeton". Hierin wurden auch Rissbilder in punktförmig gestützten Betonplatten dargestellt. Die Analyse dieser Untersuchung hat aufgezeigt, dass die Risse im nahen Bereich der Säule vorwiegend, ja fast ausschliesslich konzentrisch um die Saule verlaufen, während im entfernteren Bereich der Säule die Risse fast durchwegs radial von der Stütze weglaufend sind. In vielen Versuchen wurden im nahen Stützenbereich konzentrisch angeordnete Bewehrungen untersucht. Die Ergebnisse sind nicht eindeutig und es konnte im wesentlichen nur festgestellt werden, dass die geometrische Anordnung der Bewehrungsringe die Ergebnisse beeinflussten.

[0003] Untersuchungen haben ferner gezeigt, dass bei Annäherung der Bruchlast im stützennahen Bereich die Zugtrajektoren fast durchweg senkrecht zur Plattenebene verliefen. Entsprechend sehen verschiedene Experten die Anordnung von vertikalen Zugstäben verankert in der oberen und unteren Biegebewehrung als effizient an. Auf dieser theoretischen Ansicht beruhen die meisten der heute auf dem Markt gängigen Produkte. Entsprechend sah man in der Fachwerk-Analogie einen einfachen theoretischen Ansatz für die Dimensionierung der Durchstandsarmierung. Zwar weiss man, dass dieses Berechnungsmodell nicht über alle Zweifel erhaben ist, doch liegen für andere Theorien keine geeigneten Rechenmodelle vor. Entsprechend basiert die Entwicklung von Durchstandsarmierungen im wesentlichen auf die Empirik.

[0004] Die von der Firma F.J. Aschwanden AG unter dem eingetragenen Warenzeichen DURA angebotene Durchstandsbewehrung besteht aus einem rechtwinkligen Gitter mit an allen parallelen Längsgitterstäben angeschweissten U-förmigen Bügeln, deren parallele Schenkel jeweils auf dieselbe Seite hin um 180° abgebogen sind. Durch die so gebildeten offenen Schlaufen werden dann Stäbe des oberen Netzes von unten her eingeführt und jeder Stab mit allen Schlaufen verbunden. Dies ergibt ein in der Verarbeitung höchst aufwendiges Durchstandsarmierungsnetz, welches die Festigkeit im Prinzip im wesentlichen durch ein uberhöhtes Stahlvolumen erreicht. Die Armierung ist überall gleich verlaufend und nimmt nicht Rücksicht auf den unterschiedlichen Kräfteverlauf in Abhängigkeit von der Distanz der Säule.

[0005] Letzeres trifft im wesentlichen auch auf eine von der Firma Riss AG auf den Markt gebrachte Lösung zu. Diese Armierung besteht aus einem Einzelelement in der Form einer Leiste, auf der vertikal verlaufende Stifte mit einem tellerfömigen Kopf angeschweisst sind. Auf der Baustelle werden dann radial zur Säule ausgerichtet eine Vielzahl dieser Einzelelemente auf der Schalung, unter Zwischenlage von Kunststoffdistanzhaltern, aufgenagelt. Danach wird ein unteres Netz der Platte darüber verlegt und schliesslich das obere Netz angebracht. Eine Verbindung der Netze mit der Durchstandsarmierung erfolgt nicht.

[0006] Alle bis heute auf dem Markt bekannten Durchstandsarmierungen sind in der Herstellung aufwendig und in der Verarbeitung auf der Baustelle kompliziert. Zudem lassen sich die bekannten Durchstandsarmierung auf die Baugegebenheiten nur relativ gering anpassen. Insbesondere aber auf die Rissbildung im stutzenferneren Bereich haben die bekannten Durchstandsarmierungen kaum einen Einfluss.

[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Durchstandsarmierung zu schaffen, die besonders preiswert ist, einfach in der Herstellung, auf die Baugegebenheiten leicht angepasst werden kann und auch im stützen fernen Bereich Wirkung aufweist.

[0008] Diese Aufgabe löst eine Durchstandsarmierung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1. Durch die Anwendung von spiralförmig verlaufenden Armierungsstäben, die zwischen dem unteren und oberen Armierungsnetz der punktförmig gestützten Betonplatten verlaufen, und radial vom Zentrum der Stütze weg angeordnet sind, erreicht man automatisch eine hohe Konzentration von Verbindungen im stützennahen Bereich, wobei man wegen der sehr preiswerten Fertigung die spiralförmig verlaufenden Armierungsstäbe problemlos praktisch beliebig lang ausgestalten kann, so dass auch im entfernteren Bereich der Stütze die Armierung ihre Wirkung erzeugt. Auch lassen sich die spiralförmig verlaufenden Armierungsstäbe beliebig strecken, so dass mehr oder weniger Windungen pro Laufmeter erzielbar sind. Diese Änderungen können über die gesamte Länge gleichmässig oder unterschiedlich erfolgen. Dabei kann die Änderung der Gewindesteigung Abschnittsweise geändert werden oder auch kontinuierlich. Auch lassen sich mehrere spiralförmig verlaufende Armierungsstäbe mit unterschiedlichen Durchmessern in Bezug auf die zylindrischen Spiralen verwenden. Selbstverständlich lässt sich auch die Stärke Armierungsstäbe entsprechend den Querschnitten variieren.

[0009] Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung der Begriff Spirale mit seiner allgemeinen Bedeutung, das heisst als eine sich um eine Achse windende räumliche Kurve, gebraucht wird. Die räumliche Kurve kann als Wendel, das heisst als Spirale, die eine Mantelfläche mit kreisförmigem Querschnitt definiert, ausgebildet sein, oder eine Vielzahl von anderen Formen aufweisen. Solche Ausführungsformen der Spirale sind dem Fachmann bekannt und die Formgebung wird lediglich durch die fertigungstechnischen Grenzen beim Biegeprozess limitiert.

[0010] In der anliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in vereinfachter Form dargestellt. Es zeigt:
Figur 1
die Aufsicht auf eine verlegte Durchstandsarmierung, wobei das obere und untere Armierungsnetz nur andeutungsweise dargestellt ist und verschiedene Ausgestaltungsformen der Durchstandsarmierung in derselben Figur veranschaulicht sind.
Figur 2
zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Stütze im Bereich der Durchführung durch eine Betonplatte.
Figur 3
verdeutlicht die spiralförmige Gestaltung des Durchstandsarmierungselementes in perspektivischer Darstellung während
Figur 4
eine Seitenansicht auf das Element nach Figur 3 in der Verlaufsrichtung der zentralen Achse des Elementes zeigt, während
Figur 5
eine Variante der Ausführung nach Figur 4 darstellt.
Figur 6
zeigt eine perspektivische Ansicht einer Durchstandsarmierung mit integriertem Querkraftaufnahmeelement und
Figur 7
dieselbe Lösung in Seitenansicht;
Figur 8
zeigt eine Durchstandsarmierung nur mit Fussplatte, während die
Figuren 9-11
verschiedene Durchstandsarmierungen mit unterschiedlichen Querkraftaufnahmeelementen zeigen.
Figuren 12a -12h
zeigen schematische Querschnittsansichten verschiedener Ausführungsformen der Armierungselemente; und
Figur 13
verdeutlicht die Gestaltung des Durchstandsarmierungselementes nach Figur 12 a in perspektivischer Darstellung.


[0011] In der Figur 1 ist die erfindungsgemässe Durchstandsarmierung 1 wie in einem Bewehrungsverlegeplan eingezeichnet. Die Durchstandsarmierung 1 besteht aus mehreren Durchstandsarmierungselementen 10,11, wobei alle Durchstandsarmierungselemente spiralförmig gestaltet sind und ihre zentrischen Längsachsen 9 die Stütze 2, auf der die Platte 3 lagert, schneiden. Diese Längsachsen 9 verlaufen selbstverständlich parallel zur Verlaufsebene der zur stützenden Platte 3. Während die Achsen 9 die Stütze 2 immer schneiden, tun dies die konkreten Durchstandsarmierungselemente selber nicht unbedingt. Die Durchstandsarmierungselemente 10 beginnen im Bereich nahe der Stütze 2 und verlaufen von dieser radial nach aussen gerichtet weg. Die Durchstandsarmierungselemente 11 hingegen durchsetzen die Stütze 2 ununterbrochen. Entsprechend sind die Durchstandsarmierungselemente 10 nur circa halb so lang wie die die Stütze 2 durchsetzenden Durchstandsarmierungselemente 11. Welche dieser beiden Varianten für den jeweiligen Anwendungsfall bevorzugt wird, dürfte vor allem von den räumlichen Gegebenheiten abhängig sein.

[0012] Die erfindungsgemässen Durchstandsarmierungselemente 10,11 sind im einfachsten Fall aus Betonstahl spiralförmig gewundene Stäbe, wobei die so gebildete Spirale völlig gleichmässig gestaltet ist. In diesem Fall handelt sich bei der Spirale um eine zylindrische Spirale mit gleichbleibender Steigung, so dass der Abstand zwischen zwei benachbarten Gewindegängen g überall gleich ist. Dies trifft zu in der Figur 1 auf das horizontal verlaufende Durchstandsarmierungselement 11, sowie auf das von der Stütze 2 in der Figur vertikal nach unten verlaufende Durchstandsarmierungselement 10 zu. Im Gegensatz dazu ist das Durchstandsarmierungselement 10, welches von der Stütze 2 vertikal nach oben in der Zeichnung verlaufend dargestellt ist, mit zwei Verlaufsabschnitten 12,13 versehen, bei denen die Gewindesteigung pro Abschnitt unterschiedlich ist. Während der Verlaufsabschnitt 12 eine geringe Gewindesteigung aufweist, hat der Verlaufsabschnitt 13 des Durchstandsarmierungselementes 10 eine grosse Gewindegangsteigung. Während bei den Ausführungen in der Figur 1 die Gewindegangsteigung in jedem Abschnitt 12,13 konstant bleibt, ist in der Figur 2 ein Verlaufsabschnitt 16 gezeigt, bei dem sich die Gewindesteigung kontinuierlich verändert. Diese Veränderung erfolgt vorzugsweise so, dass die Gewindesteigung im Bereich nahe der Stütze 2 kleiner ist, als im entfernten Bereich von der Stütze 2.

[0013] Für die Kräfte-Übertragung von der Stütze 2 auf die Durchstandsarmierungselemente 10 kann es vorteilhaft sein, mindestens eine ringförmige Armierung 18a innerhalb der peripher angeordneten Bewehrungsstäbe 6 oder diese Bewehrungsstäbe 6 umlaufend 18b anzuordnen. Selbstverständlich lassen sich auch beide Varianten kombinieren.

[0014] Aus den Figuren 12 und 13 geht klar hervor, dass die Spirale der Armierungselemente 10, 11, das heisst die räumliche Kurve, in die das Armierungselement gebogen ist, verschiedenste Mantelflächen definieren kann. Diese können elliptische, dreieckige, viereckige und mehreckige Querschnitte aufweisen, wie dies in den Figuren 12a und 12b und Figuren 12c bis 12e und 13 dargestellt ist. Wird beim Biegen der Armierungselemente die Biegerichtung geändert, so können zum Beispiel die in den Figuren 12 f und 12g dargestellten T- und doppel-T-förmige Querschnitte oder ein in der Figur 12h gezeigter, einer liegenden Acht entsprechender, Querschnitt geformt werden. Wie bereits erwähnt wurde, sind eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen der Spirale bekannt und die Formgebung wird lediglich durch fertigungstechnische Grenzen beim Biegeprozess limitiert. Die geraden Abschnitte der in den Figuren 12b bis 12h und 13 dargestellten Armierungselemente 10, 11 können zum Beispiel die Befestigung der Armierungselemente 10, 11 an weiteren Armierungselementen oder speziellen Befestigungselementen erleichtern.

[0015] Bei den bisher beschriebenen Varianten war der Durchmesser der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente über die gesamte Verlaufslänge gleichbleibend. In der Figur 1 ist ein Durchstandsarmierungselement 11, welches die Stütze 2 durchsetzt, diagonal verlaufend dargestellt, wobei hier das Durchstandsarmierungselement 11 beidseitig der Stütze 2 Verlaufsabschnitte 14,15 aufweist, wobei jeder Verlaufsabschnitt zwar zylindrisch ist, diese Abschnitte jedoch unterschiedliche Spiraldurchmesser aufweisen. Während der Verlaufsabschnitt 14, welche die Stütze 2 durchsetzt, einen geringeren Durchmesser hat, sind die äusseren Endbereiche, die Verlaufsabschnitte 15, mit einem vergrösserten Durchmesser versehen.

[0016] Rein theoretisch könnte der Durchmesser d der Spirale sich auch kontinuierlich ändern. Eine solche Spirale herzustellen ist jedoch erheblich aufwendiger und macht lediglich Sinn, wenn dies aus geometrischen Gründen erforderlich ist oder damit gewisse statische Vorteile erzielt werden können.

[0017] Auch der in der Figur 2 auf der linken Seite der Stütze 2 angrenzend dargestellte Durchstandsarmierungselementabschnitt ist ungewöhnlich gestaltet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Durchstandsarmierungselemente 10,11 benötigt werden, bei denen der Durchmesser im Bereich nahe der Stütze 2 gross ist und im Bereich von der Stütze entfernt klein, ist eher geringer. Die entsprechenden Verlaufsabschnitte sind hier mit 14' und 15' gekennzeichnet.

[0018] Betrachtet man die Betonplatte 3 in Relation zur Stütze 2 so ist klar, dass diese sich auch vergleichbar verhält wie eine Kragplatte zu einer Auflagemauer. Entsprechend treten auch Querkräfte auf. Es wird daher vorgeschlagen, im Übergangsbereich von Stütze 2 und Platte 3 Querkraftarmierungen 19a anzubringen, wie sie in der Figur 2 ersichtlich sind. Da natürlich auch Wechselbelastungen auftreten, können auch noch Querkraftarmierungen 19b vorgesehen sein, die hier strichliniert eingezeichnet sind. Auch die Querkraftarmierungen 19a,b sollten sternförmig verlaufend angeordnet sein.

[0019] Der Durchmesser der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente 10,11 ist sinnvollerweise so gestaltet, dass er kleiner ist als der Abstand a zwischen dem oberen Armierungsnetz 4 und dem unteren Armierungsnetz 5. Dies erleichtert einerseits die Montage und entspricht ferner den theoretischen Erkenntnissen, wie sie in der eingangs erwähnten Dissertation von A. Muttoni offenbart sind. Um die Verlegung und die Herstellung sowie den Transport der erfindungsgemässen Durchstandsarmierungselemente 10,11 zu verbessern ist es sinnvoll, diese mit einem Befestigungsstab 7 zu versehen. Dieser Befestigungsstab 7 verläuft etwa auf einer Erzeugenden der fiktiven Zylinderfläche der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente. Der Befestigungsstab 7 kann unterschiedlich mit dem spiralförmigen Stab 100 des Durchstandsarmierungselementes 10 beziehungsweise 11 verbunden sein. Die einfachsten Varianten bestehen darin, dass die Verbindung durch Schweissung oder mittels Abbinddrähten hergestellt ist. Insbesondere bei Lösungen, bei denen man den Befestigungsstab 7 mit dem spiralförmigen Stab 100 verschweisst, ist es sinnvoll, den Befestigungsstab als einfachen Armierungsstab 17 zu gestalten, wie dies die Figur 4 darstellt. Mittels der Fixierung des spiralförmig gebogenen Stabes 100 am Befestigungsstab 7,17 können auch unterschiedliche Verlaufsabschnitte 12,13 gebildet werden. Der Befestigungsstab 7 ergibt zudem eine erhöhte Biegefestigkeit des gesamten Durchstandsarmierungselementes 10,11. Entsprechend ist es durchaus auch möglich, mehr als nur einen Befestigungsstab 7 vorzusehen.

[0020] Der Befestigungsstab kann auch als Profilschiene 27 gestaltet sein. Eine solche Profilstange 27, die vorzugsweise von aussen auf das zylindrisch spiralförmig gestaltete Durchstandsarmierungselement 10,11 aufgesetzt ist, erlaubt darin lösbare verschiebliche und arretierbare Befestigungselemente 8, beispielsweise als Drahtschlaufen, anzubringen.

[0021] Diese Befestigungselemente 8 erlauben die Verbindung mit dem oberen oder unteren Armierungsnetz 4, 5 oder mit den Bewehrungsstäben 6 in der Stütze 2.

[0022] Weil die Durchstandsarmierungselemente die Stütze nicht zwingend durchsetzen müssen, lässt sich die erfindungsgemässe Durchstandsarmierung bei jeder Anordnung der Stütze 2 in Relation zur Betonplatte 3 realisieren. Bekanntlich sind die Stützen 2 nicht nur im mittigen Bereich der Betonplatte 3 angeordnet, sondern kommen selbstverständlich auch am Rand sowie in den Eckbereichen der Betonplatte 3 vor. Die Verlegungsanordnung lässt sich bei all diesen Varianten der Statik entsprechend anpassen.

[0023] Im Bereich der punktförmigen Abstützung der Betonplatte 3 treten unter anderem auch Querkräfte auf. Bei leichteren Decken und entsprechend kleiner dimensionierten Stützen können die Durchstandsarmierungselemente diese Querkräfte übernehmen. Bei grösseren Bauten jedoch ist es sinnvoll, die Durchstandsarmierungselemente mit Querkraftaufnahmeelementen zu kombinieren. Diese Möglichkeiten zeigen die Ausführungen gemass den Figuren 6-11 in verschiedenen Ausführungsvarianten. Allen nachfolgend beschriebenen Durchstandsarmierungen gemeinsam ist eine untere Fussplatte 30. Diese Fussplatte 30 erstreckt sich vom säulennahen Bereich in die Betonplatte 3. Dies Fussplatte 30 liegt distanziert über der unteren Armierung 5 in der Betonplatte. Für die korrekte Distanzierung der Fussplatte 30 über dem unteren Armierungsnetz 4 versieht man vorzugsweise die Fussplatte 30 mit Stützfüssen 31 aus Kunststoff, welche sich durch die Unterarmierung der Platte hindurch auf die Plattenschalung abstützen können. Die Fussplatte ersetzt funktionell den Befestigungsstab 7,17,27, hat aber zusätzlich noch eine statische Funktion. Die Fussplatte 30 ist länger als das darauf befestigte Durchstandsarmierungselement 10. Auch hier können die einzelnen Windungen des spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselementes 10 auf der Fussplatte 30 befestigt sein. An dem über das Durchstandsarmierungselement 10 ragende Ende 32 der Fussplatte 30 ist ein Querkraftaufnahmeelement 40 angeordnet. Dieses besteht in der Ausführung nach den Figuren 6 und 7 einerseits aus dem Endbereich 32 der Fussplatte 30, einer vertikalen Trägerplatte 41 und einer darauf angeschweissten Kopfplatte 42, die geringfügig länger als die Stützplatte 41 ist. Dabei überragt die Kopfplatte 42 in Längsrichtung sowohl die Stützplatte 41 als auch das Fussplattenende 32 in Richtung zur Stütze hin. In Richtung zum Durchstandsarmierungselement 10 kann die Kopfplatte 42 praktisch bündig mit der Stützplatte 41 enden oder diese Stützplatte 41 geringfügig überragen. Dies ist mehr oder weniger eine schweisstechnisch zu optimierende Wahl.

[0024] Die hier dargestellte Lösung ist eine insbesondere für mittlere bis hohe Belastungen geeignete Ausführung. Für niedere Belastungen eignet sich insbesondere die bereits erwähnte Ausführung nach der Figur 8, die lediglich eine Fussplatte 30 aufweist. Für niedere bis mittlere Belastungen mit entsprechenden Querkräften kann eine Ausführung mit vereinfachten Querkraftaufnahmeelement eingesetzt werden, wie dies die Figur 9 zeigt. Neben der Fussplatte 30 ist auf dessen Endbereich 32 lediglich eine Vertikalplatte 41 aufgeschweisst, deren Höhe mindestens annähernd dem Durchmesser des spiralförmigen Durchstandsarmierungselementes 10 entspricht. Für hohe bis sehr hohe Kräfteübertragung eignen sich die Varianten nach den Figuren 10 und 11. Während die Ausführung nach Figur 11 der bereits beschriebenen Variante wie in den Figuren 6 und 7 entsprechend zeigt, ist die Variante gemäss der Figur 10 mit zwei parallelen Stützplatten 41 beziehungsweise 41' versehen.


Ansprüche

1. Durchstandsarmierung (1) für die Bewehrung von punktförmig gestützten Betonplatten (3), wobei die Stütze (2) im wesentlichen in Stützenlängsrichtung verlaufende Bewehrungsstäbe (6) und die gestützte Platte (3) je ein unteres (5) und ein oberes (4) parallel zur Plattenverlaufsebene angeordnetes Armierungsnetz aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchstandsarmierung (1) aus spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselementen (10,11) gebildet ist, deren Durchmesser (d) geringer ist als die Distanz (a) zwischen dem unteren und oberen Armierungsnetz, wobei die spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselemente (10,11) mindestens annähernd radial vom Zentrum der Stütze (2) weg angeordnet sind.
 
2. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente (11) die Stütze (2) durchsetzend angeordnet ist.
 
3. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente (10) von einem der Bewehrung (6) der Stütze (2) nahen Bereich aus in der Platte (3) radial nach aussen gerichtet angeordnet sind.
 
4. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselemente (10,11) mit dem oberen und/oder unteren Armierungsnetz (4,5) verbindbar ist.
 
5. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu jedem spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselement (10,11) mindestens ein in der Längsrichtung einer zylindrischen Spirale verlaufender, mindestens annähernd eine Erzeugende des Zylinders bildender Befestigungsstab (7,17,27) vorhanden ist, mit denen die kreuzenden Gewindegänge der Spirale des Durchstandsarmierungselementes lös- oder unlösbar verbunden sind.
 
6. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung der Spirale der zylindrisch spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselemente (10,11) in mindestens zwei Verlaufsabschnitten unterschiedlich ist.
 
7. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung der Spirale der zylindrisch spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente über den gesamten Verlauf mindestens einer Teilstrecke sich kontinuierlich ändert.
 
8. Durchstandsarmierung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese mehrere in Längsrichtung des mindestens einen Befestigungsstabes (7) verschiebliche Befestigungselemente (8) aufweist, die zur Verbindung des Befestigungsstabes (7,17,27) mit dem oberen und/oder unteren Armierungsnetz (4,5) dienen, wobei vorzugsweise der Befestigungsstab eine Profilstange (27) ist, in oder um den die Befestigungselemente (8) gleitend und/oder arretierbar gehalten sind.
 
9. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Verlaufsrichtung der zentrischen Achse der spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungslemente (10,11) eine Fussplatte (30) angeordnet ist, an der das Element (10,11) jeweils punktuell befestigt ist.
 
10. Durchstandsarmierung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fussplatte an dem zur Stütze hin zu liegen kommenden Ende (32) mit mindestens einer vertikalen Stützplatte (41) versehen ist, die zusammen mit dem Ende (32) der Fussplatte (30) ein Querkraftaufnahmeelement (40) bildet.
 
11. Durchstandsarmierung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der mindestens einen vertikalen Stützplatte (41) eine horizontale Kopfplatte angeordnet ist, die ein zusätzliches Teil des Querkraftaufnahmeelementes (40) bildet.
 
12. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der peripher angeordneten Bewehrungsstäbe (6) eine ringförmige Armierung (18a) angeordnet ist.
 
13. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aussen um die peripher angeordneten Bewehrungsstäbe (6) eine ringförmige Armierung (18b) angeordnet ist.
 
14. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Stütze (2) aus nach aussen in die Platte (3) mehrere etwa radial verlaufende Querkraftarmierungen (19a, b) angeordnet sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht