[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchstandsarmierung für die Bewehrung von
punktförmig gestützten Betonplatten, wobei die Stütze im wesentlichen in Stützenlängsrichtung
verlaufende Bewehrungsstäbe und die gestützten Platten je ein unteres und oberes parallel
zur Plattenverlaufsebene angeordnetes Armierungsnetz aufweist.
[0002] Bereits 1989 erschien eine von A. Muttoni verfasste Dissertation an der ETH (Diss.
ETH Nr. 8906) mit dem Titel "Die Anwendbarkeit der Plastizitättheorie in der Bemessung
von Stahlbeton". Hierin wurden auch Rissbilder in punktförmig gestützten Betonplatten
dargestellt. Die Analyse dieser Untersuchung hat aufgezeigt, dass die Risse im nahen
Bereich der Säule vorwiegend, ja fast ausschliesslich konzentrisch um die Saule verlaufen,
während im entfernteren Bereich der Säule die Risse fast durchwegs radial von der
Stütze weglaufend sind. In vielen Versuchen wurden im nahen Stützenbereich konzentrisch
angeordnete Bewehrungen untersucht. Die Ergebnisse sind nicht eindeutig und es konnte
im wesentlichen nur festgestellt werden, dass die geometrische Anordnung der Bewehrungsringe
die Ergebnisse beeinflussten.
[0003] Untersuchungen haben ferner gezeigt, dass bei Annäherung der Bruchlast im stützennahen
Bereich die Zugtrajektoren fast durchweg senkrecht zur Plattenebene verliefen. Entsprechend
sehen verschiedene Experten die Anordnung von vertikalen Zugstäben verankert in der
oberen und unteren Biegebewehrung als effizient an. Auf dieser theoretischen Ansicht
beruhen die meisten der heute auf dem Markt gängigen Produkte. Entsprechend sah man
in der Fachwerk-Analogie einen einfachen theoretischen Ansatz für die Dimensionierung
der Durchstandsarmierung. Zwar weiss man, dass dieses Berechnungsmodell nicht über
alle Zweifel erhaben ist, doch liegen für andere Theorien keine geeigneten Rechenmodelle
vor. Entsprechend basiert die Entwicklung von Durchstandsarmierungen im wesentlichen
auf die Empirik.
[0004] Die von der Firma F.J. Aschwanden AG unter dem eingetragenen Warenzeichen DURA angebotene
Durchstandsbewehrung besteht aus einem rechtwinkligen Gitter mit an allen parallelen
Längsgitterstäben angeschweissten U-förmigen Bügeln, deren parallele Schenkel jeweils
auf dieselbe Seite hin um 180° abgebogen sind. Durch die so gebildeten offenen Schlaufen
werden dann Stäbe des oberen Netzes von unten her eingeführt und jeder Stab mit allen
Schlaufen verbunden. Dies ergibt ein in der Verarbeitung höchst aufwendiges Durchstandsarmierungsnetz,
welches die Festigkeit im Prinzip im wesentlichen durch ein uberhöhtes Stahlvolumen
erreicht. Die Armierung ist überall gleich verlaufend und nimmt nicht Rücksicht auf
den unterschiedlichen Kräfteverlauf in Abhängigkeit von der Distanz der Säule.
[0005] Letzeres trifft im wesentlichen auch auf eine von der Firma Riss AG auf den Markt
gebrachte Lösung zu. Diese Armierung besteht aus einem Einzelelement in der Form einer
Leiste, auf der vertikal verlaufende Stifte mit einem tellerfömigen Kopf angeschweisst
sind. Auf der Baustelle werden dann radial zur Säule ausgerichtet eine Vielzahl dieser
Einzelelemente auf der Schalung, unter Zwischenlage von Kunststoffdistanzhaltern,
aufgenagelt. Danach wird ein unteres Netz der Platte darüber verlegt und schliesslich
das obere Netz angebracht. Eine Verbindung der Netze mit der Durchstandsarmierung
erfolgt nicht.
[0006] Alle bis heute auf dem Markt bekannten Durchstandsarmierungen sind in der Herstellung
aufwendig und in der Verarbeitung auf der Baustelle kompliziert. Zudem lassen sich
die bekannten Durchstandsarmierung auf die Baugegebenheiten nur relativ gering anpassen.
Insbesondere aber auf die Rissbildung im stutzenferneren Bereich haben die bekannten
Durchstandsarmierungen kaum einen Einfluss.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Durchstandsarmierung zu
schaffen, die besonders preiswert ist, einfach in der Herstellung, auf die Baugegebenheiten
leicht angepasst werden kann und auch im stützen fernen Bereich Wirkung aufweist.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Durchstandsarmierung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1. Durch die Anwendung von spiralförmig
verlaufenden Armierungsstäben, die zwischen dem unteren und oberen Armierungsnetz
der punktförmig gestützten Betonplatten verlaufen, und radial vom Zentrum der Stütze
weg angeordnet sind, erreicht man automatisch eine hohe Konzentration von Verbindungen
im stützennahen Bereich, wobei man wegen der sehr preiswerten Fertigung die spiralförmig
verlaufenden Armierungsstäbe problemlos praktisch beliebig lang ausgestalten kann,
so dass auch im entfernteren Bereich der Stütze die Armierung ihre Wirkung erzeugt.
Auch lassen sich die spiralförmig verlaufenden Armierungsstäbe beliebig strecken,
so dass mehr oder weniger Windungen pro Laufmeter erzielbar sind. Diese Änderungen
können über die gesamte Länge gleichmässig oder unterschiedlich erfolgen. Dabei kann
die Änderung der Gewindesteigung Abschnittsweise geändert werden oder auch kontinuierlich.
Auch lassen sich mehrere spiralförmig verlaufende Armierungsstäbe mit unterschiedlichen
Durchmessern in Bezug auf die zylindrischen Spiralen verwenden. Selbstverständlich
lässt sich auch die Stärke Armierungsstäbe entsprechend den Querschnitten variieren.
[0009] Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass in Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung der Begriff Spirale mit seiner allgemeinen Bedeutung, das heisst als eine
sich um eine Achse windende räumliche Kurve, gebraucht wird. Die räumliche Kurve kann
als Wendel, das heisst als Spirale, die eine Mantelfläche mit kreisförmigem Querschnitt
definiert, ausgebildet sein, oder eine Vielzahl von anderen Formen aufweisen. Solche
Ausführungsformen der Spirale sind dem Fachmann bekannt und die Formgebung wird lediglich
durch die fertigungstechnischen Grenzen beim Biegeprozess limitiert.
[0010] In der anliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in vereinfachter Form dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- die Aufsicht auf eine verlegte Durchstandsarmierung, wobei das obere und untere Armierungsnetz
nur andeutungsweise dargestellt ist und verschiedene Ausgestaltungsformen der Durchstandsarmierung
in derselben Figur veranschaulicht sind.
- Figur 2
- zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Stütze im Bereich der Durchführung durch eine
Betonplatte.
- Figur 3
- verdeutlicht die spiralförmige Gestaltung des Durchstandsarmierungselementes in perspektivischer
Darstellung während
- Figur 4
- eine Seitenansicht auf das Element nach Figur 3 in der Verlaufsrichtung der zentralen
Achse des Elementes zeigt, während
- Figur 5
- eine Variante der Ausführung nach Figur 4 darstellt.
- Figur 6
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Durchstandsarmierung mit integriertem Querkraftaufnahmeelement
und
- Figur 7
- dieselbe Lösung in Seitenansicht;
- Figur 8
- zeigt eine Durchstandsarmierung nur mit Fussplatte, während die
- Figuren 9-11
- verschiedene Durchstandsarmierungen mit unterschiedlichen Querkraftaufnahmeelementen
zeigen.
- Figuren 12a -12h
- zeigen schematische Querschnittsansichten verschiedener Ausführungsformen der Armierungselemente;
und
- Figur 13
- verdeutlicht die Gestaltung des Durchstandsarmierungselementes nach Figur 12 a in
perspektivischer Darstellung.
[0011] In der Figur 1 ist die erfindungsgemässe Durchstandsarmierung 1 wie in einem Bewehrungsverlegeplan
eingezeichnet. Die Durchstandsarmierung 1 besteht aus mehreren Durchstandsarmierungselementen
10,11, wobei alle Durchstandsarmierungselemente spiralförmig gestaltet sind und ihre
zentrischen Längsachsen 9 die Stütze 2, auf der die Platte 3 lagert, schneiden. Diese
Längsachsen 9 verlaufen selbstverständlich parallel zur Verlaufsebene der zur stützenden
Platte 3. Während die Achsen 9 die Stütze 2 immer schneiden, tun dies die konkreten
Durchstandsarmierungselemente selber nicht unbedingt. Die Durchstandsarmierungselemente
10 beginnen im Bereich nahe der Stütze 2 und verlaufen von dieser radial nach aussen
gerichtet weg. Die Durchstandsarmierungselemente 11 hingegen durchsetzen die Stütze
2 ununterbrochen. Entsprechend sind die Durchstandsarmierungselemente 10 nur circa
halb so lang wie die die Stütze 2 durchsetzenden Durchstandsarmierungselemente 11.
Welche dieser beiden Varianten für den jeweiligen Anwendungsfall bevorzugt wird, dürfte
vor allem von den räumlichen Gegebenheiten abhängig sein.
[0012] Die erfindungsgemässen Durchstandsarmierungselemente 10,11 sind im einfachsten Fall
aus Betonstahl spiralförmig gewundene Stäbe, wobei die so gebildete Spirale völlig
gleichmässig gestaltet ist. In diesem Fall handelt sich bei der Spirale um eine zylindrische
Spirale mit gleichbleibender Steigung, so dass der Abstand zwischen zwei benachbarten
Gewindegängen g überall gleich ist. Dies trifft zu in der Figur 1 auf das horizontal
verlaufende Durchstandsarmierungselement 11, sowie auf das von der Stütze 2 in der
Figur vertikal nach unten verlaufende Durchstandsarmierungselement 10 zu. Im Gegensatz
dazu ist das Durchstandsarmierungselement 10, welches von der Stütze 2 vertikal nach
oben in der Zeichnung verlaufend dargestellt ist, mit zwei Verlaufsabschnitten 12,13
versehen, bei denen die Gewindesteigung pro Abschnitt unterschiedlich ist. Während
der Verlaufsabschnitt 12 eine geringe Gewindesteigung aufweist, hat der Verlaufsabschnitt
13 des Durchstandsarmierungselementes 10 eine grosse Gewindegangsteigung. Während
bei den Ausführungen in der Figur 1 die Gewindegangsteigung in jedem Abschnitt 12,13
konstant bleibt, ist in der Figur 2 ein Verlaufsabschnitt 16 gezeigt, bei dem sich
die Gewindesteigung kontinuierlich verändert. Diese Veränderung erfolgt vorzugsweise
so, dass die Gewindesteigung im Bereich nahe der Stütze 2 kleiner ist, als im entfernten
Bereich von der Stütze 2.
[0013] Für die Kräfte-Übertragung von der Stütze 2 auf die Durchstandsarmierungselemente
10 kann es vorteilhaft sein, mindestens eine ringförmige Armierung 18a innerhalb der
peripher angeordneten Bewehrungsstäbe 6 oder diese Bewehrungsstäbe 6 umlaufend 18b
anzuordnen. Selbstverständlich lassen sich auch beide Varianten kombinieren.
[0014] Aus den Figuren 12 und 13 geht klar hervor, dass die Spirale der Armierungselemente
10, 11, das heisst die räumliche Kurve, in die das Armierungselement gebogen ist,
verschiedenste Mantelflächen definieren kann. Diese können elliptische, dreieckige,
viereckige und mehreckige Querschnitte aufweisen, wie dies in den Figuren 12a und
12b und Figuren 12c bis 12e und 13 dargestellt ist. Wird beim Biegen der Armierungselemente
die Biegerichtung geändert, so können zum Beispiel die in den Figuren 12 f und 12g
dargestellten T- und doppel-T-förmige Querschnitte oder ein in der Figur 12h gezeigter,
einer liegenden Acht entsprechender, Querschnitt geformt werden. Wie bereits erwähnt
wurde, sind eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen der Spirale bekannt und die Formgebung
wird lediglich durch fertigungstechnische Grenzen beim Biegeprozess limitiert. Die
geraden Abschnitte der in den Figuren 12b bis 12h und 13 dargestellten Armierungselemente
10, 11 können zum Beispiel die Befestigung der Armierungselemente 10, 11 an weiteren
Armierungselementen oder speziellen Befestigungselementen erleichtern.
[0015] Bei den bisher beschriebenen Varianten war der Durchmesser der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente
über die gesamte Verlaufslänge gleichbleibend. In der Figur 1 ist ein Durchstandsarmierungselement
11, welches die Stütze 2 durchsetzt, diagonal verlaufend dargestellt, wobei hier das
Durchstandsarmierungselement 11 beidseitig der Stütze 2 Verlaufsabschnitte 14,15 aufweist,
wobei jeder Verlaufsabschnitt zwar zylindrisch ist, diese Abschnitte jedoch unterschiedliche
Spiraldurchmesser aufweisen. Während der Verlaufsabschnitt 14, welche die Stütze 2
durchsetzt, einen geringeren Durchmesser hat, sind die äusseren Endbereiche, die Verlaufsabschnitte
15, mit einem vergrösserten Durchmesser versehen.
[0016] Rein theoretisch könnte der Durchmesser d der Spirale sich auch kontinuierlich ändern.
Eine solche Spirale herzustellen ist jedoch erheblich aufwendiger und macht lediglich
Sinn, wenn dies aus geometrischen Gründen erforderlich ist oder damit gewisse statische
Vorteile erzielt werden können.
[0017] Auch der in der Figur 2 auf der linken Seite der Stütze 2 angrenzend dargestellte
Durchstandsarmierungselementabschnitt ist ungewöhnlich gestaltet. Die Wahrscheinlichkeit,
dass Durchstandsarmierungselemente 10,11 benötigt werden, bei denen der Durchmesser
im Bereich nahe der Stütze 2 gross ist und im Bereich von der Stütze entfernt klein,
ist eher geringer. Die entsprechenden Verlaufsabschnitte sind hier mit 14' und 15'
gekennzeichnet.
[0018] Betrachtet man die Betonplatte 3 in Relation zur Stütze 2 so ist klar, dass diese
sich auch vergleichbar verhält wie eine Kragplatte zu einer Auflagemauer. Entsprechend
treten auch Querkräfte auf. Es wird daher vorgeschlagen, im Übergangsbereich von Stütze
2 und Platte 3 Querkraftarmierungen 19a anzubringen, wie sie in der Figur 2 ersichtlich
sind. Da natürlich auch Wechselbelastungen auftreten, können auch noch Querkraftarmierungen
19b vorgesehen sein, die hier strichliniert eingezeichnet sind. Auch die Querkraftarmierungen
19a,b sollten sternförmig verlaufend angeordnet sein.
[0019] Der Durchmesser der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente 10,11 ist sinnvollerweise
so gestaltet, dass er kleiner ist als der Abstand a zwischen dem oberen Armierungsnetz
4 und dem unteren Armierungsnetz 5. Dies erleichtert einerseits die Montage und entspricht
ferner den theoretischen Erkenntnissen, wie sie in der eingangs erwähnten Dissertation
von A. Muttoni offenbart sind. Um die Verlegung und die Herstellung sowie den Transport
der erfindungsgemässen Durchstandsarmierungselemente 10,11 zu verbessern ist es sinnvoll,
diese mit einem Befestigungsstab 7 zu versehen. Dieser Befestigungsstab 7 verläuft
etwa auf einer Erzeugenden der fiktiven Zylinderfläche der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente.
Der Befestigungsstab 7 kann unterschiedlich mit dem spiralförmigen Stab 100 des Durchstandsarmierungselementes
10 beziehungsweise 11 verbunden sein. Die einfachsten Varianten bestehen darin, dass
die Verbindung durch Schweissung oder mittels Abbinddrähten hergestellt ist. Insbesondere
bei Lösungen, bei denen man den Befestigungsstab 7 mit dem spiralförmigen Stab 100
verschweisst, ist es sinnvoll, den Befestigungsstab als einfachen Armierungsstab 17
zu gestalten, wie dies die Figur 4 darstellt. Mittels der Fixierung des spiralförmig
gebogenen Stabes 100 am Befestigungsstab 7,17 können auch unterschiedliche Verlaufsabschnitte
12,13 gebildet werden. Der Befestigungsstab 7 ergibt zudem eine erhöhte Biegefestigkeit
des gesamten Durchstandsarmierungselementes 10,11. Entsprechend ist es durchaus auch
möglich, mehr als nur einen Befestigungsstab 7 vorzusehen.
[0020] Der Befestigungsstab kann auch als Profilschiene 27 gestaltet sein. Eine solche Profilstange
27, die vorzugsweise von aussen auf das zylindrisch spiralförmig gestaltete Durchstandsarmierungselement
10,11 aufgesetzt ist, erlaubt darin lösbare verschiebliche und arretierbare Befestigungselemente
8, beispielsweise als Drahtschlaufen, anzubringen.
[0021] Diese Befestigungselemente 8 erlauben die Verbindung mit dem oberen oder unteren
Armierungsnetz 4, 5 oder mit den Bewehrungsstäben 6 in der Stütze 2.
[0022] Weil die Durchstandsarmierungselemente die Stütze nicht zwingend durchsetzen müssen,
lässt sich die erfindungsgemässe Durchstandsarmierung bei jeder Anordnung der Stütze
2 in Relation zur Betonplatte 3 realisieren. Bekanntlich sind die Stützen 2 nicht
nur im mittigen Bereich der Betonplatte 3 angeordnet, sondern kommen selbstverständlich
auch am Rand sowie in den Eckbereichen der Betonplatte 3 vor. Die Verlegungsanordnung
lässt sich bei all diesen Varianten der Statik entsprechend anpassen.
[0023] Im Bereich der punktförmigen Abstützung der Betonplatte 3 treten unter anderem auch
Querkräfte auf. Bei leichteren Decken und entsprechend kleiner dimensionierten Stützen
können die Durchstandsarmierungselemente diese Querkräfte übernehmen. Bei grösseren
Bauten jedoch ist es sinnvoll, die Durchstandsarmierungselemente mit Querkraftaufnahmeelementen
zu kombinieren. Diese Möglichkeiten zeigen die Ausführungen gemass den Figuren 6-11
in verschiedenen Ausführungsvarianten. Allen nachfolgend beschriebenen Durchstandsarmierungen
gemeinsam ist eine untere Fussplatte 30. Diese Fussplatte 30 erstreckt sich vom säulennahen
Bereich in die Betonplatte 3. Dies Fussplatte 30 liegt distanziert über der unteren
Armierung 5 in der Betonplatte. Für die korrekte Distanzierung der Fussplatte 30 über
dem unteren Armierungsnetz 4 versieht man vorzugsweise die Fussplatte 30 mit Stützfüssen
31 aus Kunststoff, welche sich durch die Unterarmierung der Platte hindurch auf die
Plattenschalung abstützen können. Die Fussplatte ersetzt funktionell den Befestigungsstab
7,17,27, hat aber zusätzlich noch eine statische Funktion. Die Fussplatte 30 ist länger
als das darauf befestigte Durchstandsarmierungselement 10. Auch hier können die einzelnen
Windungen des spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselementes 10 auf der
Fussplatte 30 befestigt sein. An dem über das Durchstandsarmierungselement 10 ragende
Ende 32 der Fussplatte 30 ist ein Querkraftaufnahmeelement 40 angeordnet. Dieses besteht
in der Ausführung nach den Figuren 6 und 7 einerseits aus dem Endbereich 32 der Fussplatte
30, einer vertikalen Trägerplatte 41 und einer darauf angeschweissten Kopfplatte 42,
die geringfügig länger als die Stützplatte 41 ist. Dabei überragt die Kopfplatte 42
in Längsrichtung sowohl die Stützplatte 41 als auch das Fussplattenende 32 in Richtung
zur Stütze hin. In Richtung zum Durchstandsarmierungselement 10 kann die Kopfplatte
42 praktisch bündig mit der Stützplatte 41 enden oder diese Stützplatte 41 geringfügig
überragen. Dies ist mehr oder weniger eine schweisstechnisch zu optimierende Wahl.
[0024] Die hier dargestellte Lösung ist eine insbesondere für mittlere bis hohe Belastungen
geeignete Ausführung. Für niedere Belastungen eignet sich insbesondere die bereits
erwähnte Ausführung nach der Figur 8, die lediglich eine Fussplatte 30 aufweist. Für
niedere bis mittlere Belastungen mit entsprechenden Querkräften kann eine Ausführung
mit vereinfachten Querkraftaufnahmeelement eingesetzt werden, wie dies die Figur 9
zeigt. Neben der Fussplatte 30 ist auf dessen Endbereich 32 lediglich eine Vertikalplatte
41 aufgeschweisst, deren Höhe mindestens annähernd dem Durchmesser des spiralförmigen
Durchstandsarmierungselementes 10 entspricht. Für hohe bis sehr hohe Kräfteübertragung
eignen sich die Varianten nach den Figuren 10 und 11. Während die Ausführung nach
Figur 11 der bereits beschriebenen Variante wie in den Figuren 6 und 7 entsprechend
zeigt, ist die Variante gemäss der Figur 10 mit zwei parallelen Stützplatten 41 beziehungsweise
41' versehen.
1. Durchstandsarmierung (1) für die Bewehrung von punktförmig gestützten Betonplatten
(3), wobei die Stütze (2) im wesentlichen in Stützenlängsrichtung verlaufende Bewehrungsstäbe
(6) und die gestützte Platte (3) je ein unteres (5) und ein oberes (4) parallel zur
Plattenverlaufsebene angeordnetes Armierungsnetz aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchstandsarmierung (1) aus spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselementen
(10,11) gebildet ist, deren Durchmesser (d) geringer ist als die Distanz (a) zwischen
dem unteren und oberen Armierungsnetz, wobei die spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselemente
(10,11) mindestens annähernd radial vom Zentrum der Stütze (2) weg angeordnet sind.
2. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines
der spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente (11) die Stütze (2) durchsetzend
angeordnet ist.
3. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spiralförmigen
Durchstandsarmierungselemente (10) von einem der Bewehrung (6) der Stütze (2) nahen
Bereich aus in der Platte (3) radial nach aussen gerichtet angeordnet sind.
4. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spiralförmig
verlaufenden Durchstandsarmierungselemente (10,11) mit dem oberen und/oder unteren
Armierungsnetz (4,5) verbindbar ist.
5. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu jedem spiralförmig
verlaufenden Durchstandsarmierungselement (10,11) mindestens ein in der Längsrichtung
einer zylindrischen Spirale verlaufender, mindestens annähernd eine Erzeugende des
Zylinders bildender Befestigungsstab (7,17,27) vorhanden ist, mit denen die kreuzenden
Gewindegänge der Spirale des Durchstandsarmierungselementes lös- oder unlösbar verbunden
sind.
6. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung der
Spirale der zylindrisch spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungselemente (10,11)
in mindestens zwei Verlaufsabschnitten unterschiedlich ist.
7. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung der
Spirale der zylindrisch spiralförmigen Durchstandsarmierungselemente über den gesamten
Verlauf mindestens einer Teilstrecke sich kontinuierlich ändert.
8. Durchstandsarmierung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese mehrere in
Längsrichtung des mindestens einen Befestigungsstabes (7) verschiebliche Befestigungselemente
(8) aufweist, die zur Verbindung des Befestigungsstabes (7,17,27) mit dem oberen und/oder
unteren Armierungsnetz (4,5) dienen, wobei vorzugsweise der Befestigungsstab eine
Profilstange (27) ist, in oder um den die Befestigungselemente (8) gleitend und/oder
arretierbar gehalten sind.
9. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Verlaufsrichtung
der zentrischen Achse der spiralförmig verlaufenden Durchstandsarmierungslemente (10,11)
eine Fussplatte (30) angeordnet ist, an der das Element (10,11) jeweils punktuell
befestigt ist.
10. Durchstandsarmierung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fussplatte
an dem zur Stütze hin zu liegen kommenden Ende (32) mit mindestens einer vertikalen
Stützplatte (41) versehen ist, die zusammen mit dem Ende (32) der Fussplatte (30)
ein Querkraftaufnahmeelement (40) bildet.
11. Durchstandsarmierung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der mindestens
einen vertikalen Stützplatte (41) eine horizontale Kopfplatte angeordnet ist, die
ein zusätzliches Teil des Querkraftaufnahmeelementes (40) bildet.
12. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der peripher
angeordneten Bewehrungsstäbe (6) eine ringförmige Armierung (18a) angeordnet ist.
13. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aussen um die peripher
angeordneten Bewehrungsstäbe (6) eine ringförmige Armierung (18b) angeordnet ist.
14. Durchstandsarmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Stütze
(2) aus nach aussen in die Platte (3) mehrere etwa radial verlaufende Querkraftarmierungen
(19a, b) angeordnet sind.