[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem.
[0002] In Flugzeugen etc. liegen Tüten bereit, die als Aufnahme für Erbrochenes dienen,
wenn Insassen von Übelkeit befallen werden. Ähnliche Hilfsmaßnahmen werden beim Auftreten
von Übelkeit während Schiffsfahrten, Autofahrten etc. getroffen. Diese Maßnahmen sind
jedoch insbesondere bei Kindern, vor allem Kleinkindern, nicht immer ausreichend,
um einen wirksamen Schutz zu bieten, da besonders Kinder nicht genau den Zeitpunkt
des Erbrechens einschätzen können, so daß die durchgeführten Maßnahmen zum Ergreifen,
Öffnen und Ansetzen der Tüte an den Mund manchmal zu spät kommen. Auch wird hierdurch
kein dauerhafter Schutz, beispielsweise für lange Autofahrten, erreicht. Solche Behältnisse
bzw. Tüten können daher nur einen unzureichenden Schutz davor bieten, daß Erbrochenes
zu Verunreinigungen des jeweiligen Fahrzeuginsassen und von dessen Umgebung führt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Aufnahme
von Erbrochenem zu schaffen, die einen besonders guten Schutz vor Verunreinigungen
bietet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem
dadurch gelöst, daß sie als teilringförmige Manschette aus flexiblem flächigen Material
mit einem um den Hals eines Benutzers legbaren konkav gekrümmten Innenrand, einem
konvex gekrümmten Außenrand und zwei mit Abstand voneinander angeordneten Endbereichen
ausgebildet ist, von denen mindestens einer mit Verbindungseinrichtungen versehen
ist, wobei durch Verbinden der Endbereiche hinter dem Hals des Benutzers unter Aufwölbung
der Manschette deren Außenrandbereich eine den Mundbereich des Benutzers mit Abstand
umgebende Lage erhält.
[0005] Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung wird vom Benutzer um dessen Hals gelegt,
wenn die Gefahr von Übelkeit besteht. Dies kann insbesondere bei Kindern während Autofahrten,
Schiffsfahrten oder im Flugzeug der Fall sein. Die Manschette als solche besteht aus
flexiblem flächigen Material und ist somit geschmeidig und biegsam. Sie wird um den
Hals des Benutzers gelegt, wobei der Innenrand der Manschette den Hals kontaktiert.
Durch Verbinden der Manschettenendbereiche hinter dem Hals des Benutzers wird die
noch flächige Manschette aufwärts gewölbt, wobei der Bereich benachbart zum Außenrand
der Manschette eine den Mundbereich des Benutzers mit Abstand umgebende Lage erhält.
Diese Lage hält die Manschette während ihres Gebrauches bei, so daß sie in der Lage
ist, im Falle von Übelkeit Erbrochenes aufzunehmen. Sie erstreckt sich somit im Gebrauchszustand
vom Hals des Benutzers bis zu dessen Mundbereich, ggf. auch Nasenbereich, wobei ein
entsprechender Abstand zum Gesicht eingehalten wird, so daß der Benutzer beim Atmen
und Sprechen nicht behindert wird.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung bildet die Manschette im Gebrauchszustand im Abstand
vom Hals des Benutzers eine Auffangmulde. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß
das Erbrochene von dieser Auffangmulde aufgenommen wird und somit nicht mit dem Halsbereich
des Benutzers in Kontakt tritt. Des weiteren wird hierdurch beim Abnehmen der Manschette
die Gefahr verringert, daß das Erbrochene aus der Manschette herausfließt und zu Verunreinigungen
führt. Die Manschettenteile können hierbei beispielsweise nach Art einer Windel über
die Auffangmulde gelegt und, ggf. mittels Klebeband, befestigt werden, so daß sich
ein leicht zu entsorgendes Paket ergibt.
[0007] Wichtig ist, daß die als solches im Ausgangszustand einen flachen Gegenstand bildende
Manschette bei Ingebrauchnahme durch Verbinden der Endbereiche die entsprechende gewölbte
Form erhält, wobei sie im Halsbereich des Benutzers einen dichten Abschluß bildet
und sich im Abstand vom Hals, Kinn und Mund bzw. von der Nase des Benutzers nach oben
erstreckt, so daß ein ausreichend großer Auffangbereich für Erbrochenes gebildet und
der Benutzer durch die Manschette nicht behindert wird. Wesentlich ist ferner, daß
die Manschette im Gebrauch diese Form beibehält und nicht zusammenfällt. Das Material
der Manschette sollte daher zwar ausreichend flexibel sein, um sich an den Halsbereich
des Benutzers anzupassen, jedoch andererseits wieder eine gewisse Steifigkeit besitzen,
um die entsprechende Beibehaltung der aufgewölbten Form sicherzustellen. Ein geeignetes
Material ist beispielsweise ein Papier oder Papier/Kunststoff-Verbundmaterial, wie
es für Windeln verwendet wird.
[0008] Die Manschette besitzt zweckmäßigerweise einen der Halsform eines Menschen angepaßten
konkav gekrümmten Innenrand, der einen festen Sitz der Manschette und ein gutes Anschmiegen
derselben am Hals des Benutzers ermöglicht.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Manschette
im flachen Zustand etwa sichelförmig ausgebildet. Zweckmäßigerweise besitzt hierbei
der an die Halsform angepaßte Innenrand eine stärkere Krümmung als der gekrümmte Außenrand.
Werden hierbei die Endbereiche der sichelförmigen Manschette hinter dem Hals des Benutzers
miteinander verbunden, wölbt sich der Außenrandbereich der Manschette nach oben und
gelangt in die gewünschte Lage mit Abstand vor dem Mundbereich des Benutzers. Dieser
"Aufwölbungseffekt" kann dadurch unterstützt werden, daß die Manschette eine entsprechende
Strukturierung besitzt, beispielsweise in der Art von Nähten, Abnähern etc., die eine
Aufwärtswölbung mit Ausbildung einer entsprechenden Auffangmulde fördern.
[0010] Die Manschettenenden sind zweckmäßigerweise mittels Klebeband oder Klettband miteinander
verbindbar. Dabei befindet sich vorzugsweise an einem Manschettenende ein Klebebandstreifen,
der durch Entfernen einer Schutzfolie freilegbar ist. Der Klebebandstreifen wird dann
am anderen Manschettenende befestigt.
[0011] Die Manschettenendbereiche können spitz zulaufend ausgebildet sein. Es können jedoch
auch breite Randbereiche vorgesehen sein.
[0012] Was das Material betrifft, aus dem die Manschette besteht, so weist dieses vorzugsweise
eine flüssigkeitsundurchlässige Außenschicht und eine flüssigkeitsaufsaugende Innenschicht
auf. Ein derartiges Verbundmaterial sichert eine entsprechende Dichtigkeit der Manschette,
andererseits aber auch ein erwünschtes Saugvermögen, so daß ein großer Teil der in
die Manschette abgegebenen Flüssigkeit vom Manschettenmaterial selbst aufgesaugt wird.
Des weiteren kann das Verbundmaterial zusätzlich eine flüssigkeitsdurchlässige innere
Abschlußschicht aufweisen.
[0013] Vorzugsweise besteht die Außenschicht aus einer Kunststofffolie, während die Innenschicht
sowie die innere Abschlußschicht aus Papier bestehen. Als innere Abschlußschicht kann
beispielsweise ein Vlies Verwendung finden. Es können beispielsweise die Materialien
Verwendung finden, die bei Windeln eingesetzt werden.
[0014] Es versteht sich von selbst, daß die Vorrichtung zweckmäßigerweise als Wegwerfartikel
ausgebildet ist, so daß entsprechende Wasch- oder Reinigungsvorgänge entfallen.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem;
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Vorrichtung von Figur 1 gemäß Linie A-A in Figur 1;
- Figur 3
- die Vorrichtung der Figuren 1 und 2 im Gebrauchszustand in der Seitenansicht;
- Figur 4
- die Vorrichtung der Figur 3 in der Vorderansicht;
- Figur 5
- die Vorrichtung der Figur 3 in einer Ansicht von oben; und
- Figur 6
- einen Schnitt durch das Material der Vorrichtung.
[0016] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem ist als
teilringförmige Manschette 1 aus flexiblem flächigen Material ausgebildet. Die Ausbildung
dieses Materiales wird nachfolgend in Verbindung mit Figur 6 beschrieben.
[0017] Die Manschette 1 besitzt einen konkav gekrümmten Innenrand 2 sowie einen konvex gekrümmten
Außenrand 3. Beide Ränder laufen in je einem Endbereich 6 zusammen, so daß sich in
der Draufsicht eine etwa sichelförmige Ausgestaltung der Manschette ergibt. An einem
Endbereich 6 ist ein Stück Klettband 5 angeordnet, mittels dem eine Verbindung mit
dem benachbarten Endbereich herstellbar ist, der eine entsprechende Klettfläche aufweist.
[0018] Figur 2 zeigt die Vorrichtung der Figur 1 im Schnitt entlang Linie A-A in Figur 1.
Man erkennt, daß in einem etwa sichelförmig ausgebildeten Bereich 4, der in Figur
1 schraffiert dargestellt ist, das Manschettenmaterial eine Vielzahl von kleinen Falten
aufweist, durch die das Material in der Figur nach unten aufweitbar ist. Beispielsweise
kann dieser Bereich 4 durch manuelle Druckaufbringung von oben so aufgeweitet werden,
daß er die in Figur 2 gestrichelt dargestellte Form annimmt.
[0019] Wenn die Vorrichtung in Gebrauch genommen werden soll, wird dieser Bereich 4 der
Manschette aufgeweitet. Danach wird die Manschette um den Hals eines Kindes gelegt.
Der konkav gekrümmte Innenrand 2 läßt sich eng an den Hals des Kindes anpassen, so
daß sich ein enger Abschluß ergibt, wenn beide Endbereiche 6 der Manschette aufeinander
zu bewegt und miteinander verbunden worden sind. Dies geschieht mit Hilfe des Klettbandes
5, das am gegenüberliegenden Endbereich 6 befestigt wird.
[0020] Durch das Aufeinanderzubewegen der beiden Endbereiche 6 und das Verbinden derselben
wird der zum Außenrand 3 der Manschette benachbarte Bereich derselben nach oben gewölbt,
so daß sich etwa die in Figur 3 gezeigte Form (nicht maßstäblich) ergibt. Der Bereich
4 bildet dabei eine sackartige Erweiterung. Man erkennt, daß die Vorrichtung den Mundbereich
des Trägers mit Abstand abdeckt. Am Hals des Trägers bildet der Rand 2 einen dichten
Abschluß. Der Manschettenbereich 4 bildet eine sackartige Erweiterung zur Aufnahme
des Erbrochenen.
[0021] Die Figuren 4 und 5 zeigen die Vorrichtung im Gebrauchszustand in der Vorderansicht
und in der Ansicht von oben.
[0022] Bei dem Material der Vorrichtung handelt es sich um ein Verbundmaterial. Der Aufbau
dieses Materiales ist in Figur 6 gezeigt. Das Material besitzt eine äußere Schicht
15, die feuchtigkeitsundurchlässig ist und von einer hierfür geeigneten Kunststoffolie
gebildet wird. Es folgt dann eine feuchtigkeitsspeichernde Mittelschicht 16 aus einem
geeigneten Papiermaterial. Den inneren Abschluß bildet ein feuchtigkeitsdurchlässiges
Vlies 17, das die feuchtigkeitsspeichernde Schicht 16 abdeckt.
[0023] Abschließend sei bemerkt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch als entsprechende
Schutzvorrichtung für Tiere geeignet ist.
1. Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem, dadurch gekennzeichnet, daß sie als teilringförmige
Manschette (1) aus flexiblem flächigen Material mit einem um den Hals eines Benutzers
legbaren, konkav gekrümmten Innenrand (2), einem konvex gekrümmten Außenrand (3) und
zwei mit Abstand voneinander angeordneten Endbereichen (6) ausgebildet ist, von denen
mindestens einer mit Verbindungseinrichtungen (5) versehen ist, wobei durch Verbinden
der Endbereiche (6) hinter dem Hals des Benutzers unter Aufwölbung der Manschette
(1) deren Außenrandbereich eine den Mundbereich des Benutzers mit Abstand umgebende
Lage erhält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (1) einen
Bereich (4) aufweist, der im Gebrauchszustand der Manschette im Abstand vom Hals des
Benutzers eine Auffangmulde bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (1)
einen der Halsform eines Menschen angepaßten konkav gekrümmten Innenrand (2) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung des Innenrandes
(2) stärker ist als die des Außenrandes (3).
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (1) im flachen Zustand etwa sichelförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschettenendbereiche (6) mittels Klebeband oder Klettband miteinander verbindbar
sind.