[0001] Die Erfindung betrifft eine Gießanlage mit einer Transporteinrichtung für die Gießformen,
insbesondere Kokillen, zu den einzelnen Arbeitsstationen sowie ein Verfahren zum Gießen
von Metallen.
[0002] Aus der Druckschrift DE 195 35 884 A1 ist bereits eine Kokillengießanlage mit einer
als Drehtisch eines Karussels ausgebildeten Transporteinrichtung bekannt, an der die
Kokillen direkt befestigt sind und taktweise einer Gießmaschine zugeführt werden.
Nachteilig an dieser bekannten Gießanlage ist insbesondere, daß bei einem Austausch
der Gießform, Reparaturen an Arbeitsstationen etc. die gesamte Anlage außer Betrieb
genommen werden muß. Die Anlage ist daher beispielsweise für relativ kleine Gußstückzahlen
wenig geeignet, da bei den erforderlichen Umrüstungen die gesamte Anlage stillgelegt
werden muß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexible Gießanlage sowie ein Verfahren
zum entsprechend flexiblen Gießen von Metallen vorzuschlagen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Anlage nach dem Anspruch 1 oder 2 und
einem Verfahren nach dem Anspruch 15 oder 16 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 3 bis 14 sowie 17 und
19 angegeben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit der
vorgeschlagenen Einrichtung sowohl Schwermetalle als auch Leichtmetalle im Schwerkraftguß
oder Niederdruckguß in Kokillen oder auch in Sandformen gegossen werden können. Hierbei
können für die verschiedenen Gußstücke in den einzelnen Schmelzöfen die entsprechenden
Legierungen bereitgehalten werden. Dadurch, daß eine oder mehrere Gießformen mit Führungs-
und Spannelementen als eigenständige Gießeinheit ausgebildet oder mit einem mobilen
Manipulator verbunden sind, wobei die Gießeinheit oder der Manipulator jeweils von
einem Steuersystem den für einen optimalen Arbeitsablauf des individuellen Gußstücks
erforderlichen Arbeitsstationen zugeführt wird, kann in äußerst kostengünstiger Weise
eine Vielzahl von Gußstücken zur gleichen Zeit erzeugt werden, wobei die Einrichtung
kontinuierlich betrieben werden kann, da während des Betriebs sowohl an den Manipulatoren
Gießformen oder eigenständige Gießeinheiten ausgewechselt als auch Arbeitsstationen
umgerüstet oder ausgewechselt werden können.
[0006] Die erforderlichen Gießformbewegungen können von dem Manipulator oder bei der Gießeinheit
nach dem Ankoppeln von der jeweiligen Arbeitsstation ausgeführt werden.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Gießeinheiten oder Manipulatoren
zweckmäßig von Transportmodulen und Schwenkmodulen den einzelnen Arbeitsstationen,
Puffer und Schleusen aufgrund einer Spurführung zugeleitet werden. Alternativ können
die Manipulatoren oder Gießeinheiten aber auch jeweils eine autonome mobile Einheit
bilden, die auf dem Werkhallenboden über Räder und einer sensorgesteuerten Lenkeinrichtung
von einer Steuerung den ablaufbedingten Arbeitsstationen zugeleitet wird.
Zweckmäßig kann auch von der Steuerung des Manipulators die jeweils angefahrene Arbeitsstation
unmittelbar gesteuert werden, wobei die Steuerung des Manipulators entsprechend dem
erforderlichen Arbeitsablauf zur Erzeugung des durch die Gießform vorgegebenen individuellen
Gußstücks programmierbar ist. Vorteilhaft ist wenigstens eine der Arbeitsstationen
als Ladestation für einen im Manipulator angeordneten Energiespeicher ausgebildet.
Durch die Anordnung von als Verzweigungs-, Zusammenführ-, Schiebe- oder Schwenkmodule
gebildeten Aus- und Einschleusstrecken können Reparaturen, Wartung und Umrüstungen
der Gießeinrichtung durchgeführt werden, ohne die Arbeit des Gesamtsystems zu stören.
Durch Tandem-Fahrweise oder den Einsatz von Parallelstrecken, Puffern und/oder mehreren
Arbeitsstationen für den gleichen Arbeitsvorgang wie z. B. Gießöfen, Kühl- und Heizeinrichtungen,
Sprüheinrichtungen usw. kann die Durchlaufzeit erheblich verkürzt werden, wobei auch
bei einem Ausfall, einem Nachfüllen oder sonstigen Störungen bei einem der mehrfach
vorhandenen Arbeitsstationen das Gesamtsystem weiterbetrieben werden kann.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Kokillengießanlage für Messinggußstücke in schematischer Darstellung in Draufsicht;
- Fig. 2
- ein Transportmodul der Kokillengießanlage mit einem Manipulator mit geöffneter Kokille
in Seitenansicht;
- Fig. 3
- den in Fig. 2 gezeigten Manipulator mit der im Schließvorgang befindlichen Kokille;
- Fig. 4
- ein Schwenkmodul der Kokillengießanlage mit Manipulator und geöffneter Kokille in
Seitenansicht;
- Fig. 5
- in Reihe angeordnete Transportmodule der Kokillengießanlage in Perspektivansicht ohne
Manipulator.
- Fig. 6
- ein Drehschiebemodul, das alternativ für ein Schwenkmodul einsetzbar ist, in Draufsicht.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Anlage ist zur Herstellung von Gußkörpern für Wasserleitungsarmaturen
aus Messing vorgesehen und ist, wie es insbesondere aus Fig. 1 zu entnehmen ist, von
karreeförmig angeordneten Arbeitsstationen 5 gebildet. Zwischen den Arbeitsstationen
5 sind an bestimmten Stellen Puffer 6 für einen flüssigen Arbeitsablauf angeordnet,
wobei an den Eckpunkten jeweils eine Schwenkeinrichtung zur Richtungsänderung vorgesehen
ist. Oberhalb der Arbeitsstationen 5 und den Puffern 6 des Gießsystems sind Transportmodule
3, wie es insbesondere aus Fig. 5 zu entnehmen ist, in Reihe angeordnet. Hierbei sind
je Transportmodul 3 zwei parallel geführte Schienen 31 angeordnet, zwischen denen
zwei Transportbänder 33 auf Rollen angeordnet sind. Die Transportbänder 33 sind jeweils
von einem Motor 32 über einen Treibriemen 320 antreibbar. An jedem Transportmodul
3 ist eine elektrisch lösbare Anschlagausbildung 34 und ein elektrischer Endschalter
35 angeordnet. Auf dem Transportmodul 3 können Manipulatoren 2, wie es beispielsweise
aus Fig. 2 ersichtlich ist, verfahren werden. Der Manipulator 2 ist hierbei mit Rollen
20 spurgeführt auf den Schienen 31 angeordnet. Zum Verfahren des Manipulators 2 greifen
hierbei mit Reibschluß die beiden Transportbänder 33 an der Unterfläche des Manipulators
2 an, so daß der Manipulator 2 jeweils bis zur Anschlagausbildung 34 auf dem Transportmodul
3 verfahren werden kann, wobei der Endschalter 35 den Motor 32 steuert. Soll der Manipulator
2 von einem ersten Transportmodul 3 zu einem zweiten Transportmodul 3 verfahren werden,
so wird die Anschlagausbildung 34 am ersten Transportmodul 3 gelöst und der Manipulator
2 mit Hilfe der Transportbänder 33 zum zweiten Transportmodul 3 an die dort ebenfalls
vorhandene Anschlagausbildung 34 herangefahren. Hierdurch ist eine beliebige lineare
Verfahrung eines oder mehrerer Manipulatoren 2 auf den in Reihen angeordneten Transportmodulen
3 ermöglicht. An den vier Eckpunkten des Karrees ist außerdem jeweils ein Schwenkmodul
4 angeordnet, wie es insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist. Auf dem Schwenkmodul
4 sind ebenfalls jeweils zwei parallel angeordnete Schienen 31 sowie zwei parallel
auf Rollen angeordnete Transportbänder 33, die über einen Treibriemen 320 von einem
Motor 32 angetrieben sind, vorgesehen. Der senkrecht angeordnete Ständer des Schwenkmoduls
4 ist hierbei jedoch nicht starr, sondern in Richtung von Pfeilen 42 um etwa 90° schwenkbar
angeordnet (Figur 4). Hierdurch kann das Schwenkmodul 4 an die in gerader Linie angeordneten
Transportmodule 3 im Bereich der Eckpunkte herangeschwenkt werden. Der jeweils auf
dem Schwenkmodul 4 geparkte Manipulator 2 kann somit durch den Schwenkvorgang in seiner
Richtung um z. B. 90° gedreht werden.
An dem jeweiligen Manipulator 2 können Einfach- oder Mehrfachkokillen oder auch mehrere
Einzelkokillen angeordnet werden, wobei an einem Kokillenträger 11 beide Formhälften
1a,1b einer Gießform 1 fliegend aufgehängt sind. Der Manipulator 2 kann bei Bedarf
alle üblichen erforderlichen Bewegungen ausführen. In der Regel ist es jedoch ausreichend,
wenn der Manipulator folgende Bewegungen in Verbindung mit der Gießform 1 ausführen
kann:
- Schwenken von 0° bis 90°, horizontale/vertikale Trennebene
- Kokillenhälften je von 0° bis 90° schwenken
- Ausstoßfunktion
- Kernzugfunktion.
[0010] Weitere Bewegungen des Manipulators 2 können von den Transportmodulen 3 und Schwenkmodulen
4 erzeugt werden. Außerdem können Zusatzbewegungen an den einzelnen Arbeitsstationen
5 ausgeführt werden. Die Bewegungen des Kokillenträgers 11 erfolgen hydraulisch. Ein
Druckspeicher ist hierbei im Manipulator 2 vorgesehen, der an besonderen Ladestationen
auf- bzw. nachgeladen wird. Die einzelnen Manipulatoren 2 verfügen über eine dezentrale
elektrische Manipulatorsteuerung mit Batteriepuffer, die alle Funktionen des jeweiligen
Manipulators 2 und der Transport- und Schwenkmodule 3,4 steuert, wobei die Steuerung
derart programmierbar ist, daß ein für die individuelle Gießform erforderlicher Verfahrensablauf
sichergestellt ist. Daneben kann aber auch jederzeit von Hand am Manipulator 2 oder
drahtlos in die Manipulatorsteuerung eingegriffen werden. Hierbei kann an den einzelnen
Arbeitsstationen 5 das jeweils gerade ablaufende Arbeitsprogramm und die einzelnen
Programmschritte über einen Bildschirm oder Farb- und/oder Lichtsymbole angezeigt
werden. Darüber hinaus kann auch eine Videoüberwachung an den einzelnen Arbeitsstationen
vorgesehen werden. Auch kann ein Störungsanzeige- und Fehlerdiagnosesystem zur Anzeige
von Fehlerorten und Fehlerursachen vorgesehen werden, so daß eine schnelle Fehlerbehebung
und eine hohe Verfügbarkeit des Systems gewährleistet ist.
[0011] Die Herstellung eines Gußkörpers erfolgt anhand der in Fig. 1 gezeigten Anlage in
folgender Weise:
Am Schwenkmodul 4 am Ortspunkt 9.3 ist ein Manipulator 2 mit einer Gießform 1 bestückt
und soll über eine Schleuse 41 in das Karree der Gießanlage eingeschleust werden.
Zunächst wird das Schwenkmodul 4 am Ortspunkt 9.1 um 90° verschwenkt und danach das
am Ortspunkt 9.3 befindliche Schwenkmodul 4 in das Karree eingeschwenkt, und der Manipulator
2 vom Transportband 33 zur Arbeitsstation 5 "Sprühen" am Ortspunkt 10.1 verfahren.
Danach wird das Schwenkmodul 4 am Ortspunkt 9.3 wieder in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt.
Nach dem "Sprühen" wird über die Steuerung der Manipulator 2 zum Ortspunkt 11.1 bewegt,
wo eine Temperierung der Gießform 1 gestartet wird. Die Temperierung erfolgt weiter
am Ortspunkt 11.2. Danach gelangt der Manipulator 2 zum Ortspunkt 12.1, wo der Manipulator
mit Energie nachgeladen wird.
Nunmehr wird das Schwenkmodul 4 am Ortspunkt 9.4 um 90° verschwenkt zur Übernahme
des Manipulators 2, der anschließend um 90° gedreht die Ortspunkte 1.3 und 1.2 anfährt
zur weiteren Energienachladung und zum Einlegen von Sandkernen. Danach verfährt der
Manipulator 2 an den Ortspunkt 1.1, wo bei Bedarf entsprechende Stahlkerne in die
Gießform 1 eingesetzt werden können. Gleichzeitig dreht das Schwenkmodul 4 am Ortspunkt
9.5 um 90° zurück, so daß nach Aufnahme der Stahlkerne der Manipulator 2 wiederum
eine Richtungsänderung um 90° erfährt und am Ortspunkt 2.1 die Gießform 1 ausgeblasen
und geschlossen wird. Danach verfährt der Manipulator 2 zum Ortspunkt 13.1 zu einem
Puffer 6. Von hier aus gelangt der Manipulator 2 zum Ortspunkt 4.1, wo die Gießform
1 mit Messingschmelze aufgefüllt wird. Danach gelangt der Manipulator 2 zum Ortspunkt
13.2 zu einer Pufferposition, wonach anschließend der Manipulator 2 den Ortspunkt
4.2, ein weiterer Gießofen, durchfährt und am Ortspunkt 6.1 die Stahlkerne aus der
Form gezogen werden. Anschließend erfolgt mit dem Schwenkmodul 4 eine Richtungsänderung
um 90° zum Ortspunkt 5.1, von wo aus der Manipulator zum Ortspunkt 7.1 gelangt, wo
der Gußkörper nach dem Öffnen aus der Gießform 1 ausgestoßen wird. Sodann verfährt
der Manipulator 2 zum Ortspunkt 13.3 auf eine Pufferposition. Danach verfährt der
Manipulator 2 auf den Ortspunkt 8.1, wo die Gießform einer Hochdruckwäsche unterzogen
wird. Hierbei wird am Ortspunkt 9.1 das Schwenkmodul 4 zurückgeschwenkt, so daß der
Manipulator 2 für einen neuen Arbeitszyklus bereitsteht. Sind dagegen genügend Gußkörper
abgegossen, so wird alternativ am Ortspunkt 9.2 das Schwenkmodul 4 in das Gießkarree
eingebracht und der Manipulator 2 mit der Gießform über die Schleuse 41 herausgeführt.
An den Ortspunkten 9.4, 9.6 und 9.7 sind weitere Schwenkmodule 4 angeordnet, an denen
Manipulatoren 2 und/oder Gießformen 1 repariert oder geladen werden können.
In dem vorstehend dargestellten Gießprozeß ist lediglich der Ablauf für einen Manipulator
2 dargestellt. Selbstverständlich können mehrere Manipulatoren 2 hintereinander im
Karree der Gießanlage umlaufen. Hierbei können sowohl verschiedene Teile gleichzeitig
hergestellt werden als auch verschiedene Gießverfahren und Gießformen (Sandguß) zur
Anwendung kommen.
[0012] Alternativ zu dem Schwenkmodul 4 kann auch ein Drehschiebemodul 40, wie es in Fig.
6 der Zeichnung dargestellt ist, in das Karree der Gießanlage angeordnet werden. Das
Drehschiebemodul 40 besteht aus einer drehbaren und radial verschiebbaren Säule, auf
der Schienen 31 und antreibbare Transportelemente zur Führung des Manipulators 2 befestigt
sind.
In der in Fig. 6 dargestellten Position des Drehschiebemoduls 40 werden zwei in Reihe
geschaltete Transportmodule 3 miteinander verbunden, so daß die Manipulatoren 2 entsprechend
verfahrbar sind. Soll dagegen ein Manipulator 2 auf das in der linken Bildhälfte der
Fig. 6 angegebene Transportmodul 3 gebracht werden, so wird der Manipulator 2 zunächst
auf das Drehschiebemodul 40 gefahren. Hiernach wird das Drehschiebemodul 40 um die
Strecke A verschoben und anschließend um den Winkel B von 90° gedreht. Sodann wird
das Drehschiebemodul 40 um eine weitere Strecke C verschoben, so daß das Drehschiebemodul
40 an das linke Transportmodul 3 angeschlossen ist. Der Manipulator 2 ist nunmehr
auf das linke Transportmodul 3 fahrbar.
[0013] Eine Umlenkung eines Manipulators 2 auf das rechte Transportmodul 3 erfolgt, wie
vorbeschrieben, in ähnlicher Weise. Lediglich anstatt einer Verschiebung auf der Strecke
C erfolgt hierbei eine Rückführung bis zum Anschluß an das rechte Transportmodul 3.
[0014] Anstatt eines Manipulators 2, an dem die Gießform 1 befestigt wird, kann auch die
Gießform mit den zugehörigen Führungs- und Spannelementen eine eigenständige Gießeinheit
bilden. Die Gießeinheit kann hierbei von den Transportmodulen 3, Schwenkmodulen 4
und/oder Drehschiebemodulen 40 der jeweiligen erforderlichen Arbeitsstation 5 zugeführt
werden. Die Gießformbewegungen werden hierbei vorteilhaft von der jeweiligen Arbeitsstation
5 ausgeführt. Die jeweils verwendete Gießform ist hierbei über eine Codierung identifizierbar.
[0015] In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Arbeitsstationen 5 zu
einem Karree angeordnet. Selbstverständlich können die Arbeitsstationen auch in einer
anderen Formatierung, wie beispielsweise als Vieleck etc., angeordnet werden.
[0016] Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel läuft der Gießprozeß über ein
Karree im Kreislauf ab, wobei die Transportmodule 3 und die Schwenkmodule 4 aufgeständert
sind, und die Manipulatoren 2 oberhalb der einzelnen Arbeitsstationen 5 verfahren
werden. Alternativ können auch die Manipulatoren mit der Gießform eine autonome mobile
Einheit bilden, die auf dem Werkhallenboden mit Rädern und einer Lenkeinrichtung die
einzelnen Arbeitsstationen entsprechend einem eingegebenen Programm für den Gießprozeß
für die jeweils individuelle Gießform anfahren. Eingriffe in das Ablaufprogramm erfolgen
hierbei zweckmäßig drahtlos von einer Leitzentrale.
1. Gießanlage mit einer Transporteinrichtung für die Gießformen, insbesondere Kokillen,
zu den einzelnen Arbeitsstationen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils wenigstens
eine Gießform (1) an einem Manipulator (2) angeordnet ist, wobei die Manipulatoren
(2) jeweils einen Einzelantrieb aufweisen und von wenigstens einem Steuersystem zu
den einzelnen Arbeitsstationen (5) flexibel fahrbar sind.
2. Gießanlage mit einer Transporteinrichtung für die Gießformen, insbesondere Kokillen,
zu den einzelnen Arbeitsstationen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils wenigstens
eine Gießform als eigenständige Gießeinheit ausgelegt ist, wobei die Gießeinheiten
jeweils einen Einzelantrieb aufweisen und von wenigstens einem Steuersystem zu den
einzelnen Arbeitsstationen flexibel fahrbar sind.
3. Gießanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießeinheit jeweils mit
Führungs- und Spannelementen versehen ist, so daß ein Ankoppeln an der jeweiligen
Arbeitsstation ermöglicht ist, wobei die jeweilige Arbeitsstation die erforderliche
Gießformbewegung ausführt.
4. Gießanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manipulatoren (2)
oder Gießeinheiten auf einzelnen in Reihe geschalteten Transportmodulen (3) oberhalb
der Arbeitsstationen (5) angeordnet sind, wobei jedes Transportmodul (3) mit einem
Antrieb für das Verfahren der Manipulatoren (2) oder Gießeinheit versehen ist.
5. Gießanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmodule (3) in
einem Karree angeordnet sind, so daß ein Kreislauf der Manipulatoren (2) oder Gießeinheiten
ermöglicht ist, wobei an den Eckpunkten des Karrees jeweils ein Schwenkmodul (4) oder
Drehschiebemodul (40) angeordnet ist, mit dem die Fahrrichtung änderbar ist.
6. Gießanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Karrees wenigstens
an einem Eckpunkt ein weiteres äußeres Schwenkmodul (4) oder auf dem Karree ein Drehschiebemodul
(40) als Schleuse (41) ausgebildet ist, mit dem Manipulatoren (2) oder Gießeinheiten
in das Karree eingeschleust oder herausgeschleust werden.
7. Gießanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des als
Schleuse (41) wirkenden Schwenkmoduls (4) oder Drehschiebemoduls (40) weitere Schwenkmodule
(4) oder Drehschiebemodule (40) vorgeschaltet sind, an denen die Manipulatoren (2)
oder Gießeinheiten gewartet, repariert und/oder mit Kokillen be- oder entladen werden.
8. Gießanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportmodul
(3) und das Schwenkmodul (4) zur Führung eines Manipulators (2) Führungselemente,
vorzugsweise Schienen (31), tragen und antreibbare Transportelemente, vorzugsweise
Transportbänder (33), für das Verfahren sowie eine lösbare Anschlagausbildung (34)
und ein Endschalter (35) für die Manipulatoren (2) vorgesehen ist.
9. Gießanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsstationen (5) austauschbar angeordnet sind.
10. Gießanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manipulatoren (2) und/oder die Module (3,4,40) sowie die Arbeitsstationen (5)
zentral von einer elektrischen und/oder elektronischen Einrichtung gesteuert sind.
11. Gießanlage nach Anspruch 1, 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Manipulator
(2) oder eine Gießeinheit auf einer autonomen mobilen Einheit angeordnet ist, wobei
die Einheit mit Rädern und einer Lenkeinrichtung, vorzugsweise einer sensorgesteuerten
Lenkeinrichtung, versehen ist, die mit der Steuerung gekoppelt ist.
12. Gießanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der Manipulator (2) eine separat programmierbare Steuer- und Lenkeinrichtung
hat, von der auch die jeweils angefahrene Arbeitsstation (5) steuerbar ist.
13. Gießanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils der Manipulator (2) oder die eigenständige Gießeinheit mit der erforderlichen
Energie für wenigstens einen Verfahrvorgang gepuffert und wenigstens eine Arbeitsstation
(5) zur Energienachladung vorgesehen ist.
14. Gießanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 10 und 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kreuzung oder Verzweigung von Reihen von Transportmodulen (3) mehrere Schwenkmodule
(4) oder Drehschiebermodule (40) vorgesehen sind.
15. Verfahren zum Gießen von Metallteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
- eine oder mehrere Gießformen (1) mit einem Manipulator (2) verbunden werden;
- der Manipulator (2) gesteuert einzelne Arbeitsstationen (5) anfährt;
- die Steuerung individuell für den erforderlichen Arbeitsablauf der jeweils verbundenen
Gießform (1) oder Gießformen programmiert wird.
16. Verfahren zum Gießen von Metallteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
- eine Gießeinheit aus der Gießform mit den erforderlichen Führungs- und Spannelementen
gebildet wird;
- die Gießeinheit gesteuert einzelnen Arbeitsstationen zugeführt wird;
- die Gießformbewegungen der Gießeinheit von der jeweiligen Arbeitsstation ausgeführt
wird;
- die Steuerung individuell für den erforderlichen Arbeitsablauf der jeweils vorhandenen
Gießform oder Gießformen programmiert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Manipulator (2)
oder die Gießeinheit mit Eigen- oder Fremdantrieb spurgeführt den einzelnen Arbeitsstationen
(5) zugefahren wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Manipulator oder
die Gießeinheit von einer autonomen mobilen Einheit den einzelnen Arbeitsstationen
zugefahren wird.
19. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
über eine Codierung die jeweils verbundene Gießform (1) oder Gießformen identifiziert
werden.