[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Formgebung und Portionierung
eines weichen, pastösen Produkts innerhalb einer schlauchförmigen Umhüllung aus Folienmaterial
gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind beispielsweise im Bereich der Lebensmitteltechnologie
zur Portionierung von Käse in scheibenartiger, plattenförmigen Form bekannt. Die auf
den gleichen Anmelder zurückgehende DE 195 01 106 A1 zeigt ein derartiges Verfahren
und die zugehörige Vorrichtung. Hierbei wird das mit einer Umhüllung versehene Produkt
zwischen zwei Formgebungselementen, die bevorzugt als umlaufende Riemen mit Stegen
ausgebildet sind, geformt und in einzelne Scheiben portioniert. Hierbei wird jedoch
das Produkt in kaltem, relativ festem Zustand portioniert.
[0003] Aus der DE 38 41 945 A1 ist eine Vorrichtung zur Formgebung zum Verpacken eines weichen
Produktes bekannt geworden, wobei auch hier das umhüllte Produkt zwischen Zwei mit
Klemmorganen versehenen Riemen geführt wird, und dadurch in seine beabsichtigte Form
gebracht wird. Da hierbei das Produkt in ziemlich flüssigem Zustand verarbeitet wird,
ist es schwierig, für jede Käsescheibe ein bestimmtes Gewicht einzuhalten. Daher verlaufen
hier die einander zugewandten Riemen zwischen zwei parallelen glatten Platten, deren
Abstand voneinander veränderbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, das Volumen der
in der Umhüllung zwischen aufeinanderfolgenden Klemmorganen gebildeten Portionen zu
verändern. Nachteilig ist hierbei jedoch die relativ aufwendige Konstruktion, da innerhalb
der umlaufenden Riemenantriebe die einstellbare Plattenanordnung vorgesehen werden
muß. Die Riemen gleiten fortwährend entlang der Platten, so daß mit einem hohen Riemenverschleiß
gerechnet werden muß.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Formgebung und Portionierung eines weichen, pastösen Produktes
vorzuschlagen, bei dem jederzeit die Menge bzw. das Volumen des der Formgebungs- und
Portionierungsstation zugeführten Produktes einstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der unabhängigen
Patentansprüche angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Patentansprüche.
[0007] Zur Dosierung der Menge bzw. des Volumens des der Formgebungs- und Portionierungsstation
zugeführten, umhüllten Produktes ist erfindungsgemäß eine Dosierstation vorgesehen,
welche stromaufwärts des Produktvorschubes unmittelbar vor der Formgebungs- und Portionierungsstation
angeordnet ist.
[0008] Die Dosierstation besteht vorteilhaft aus zwei in einem gegenseitigen Abstand voneinander
achsparallel angeordneten, drehbaren Walzen, zwischen welchen das zu dosierende, umhüllte
Produkt hindurchgeführt wird.
[0009] Durch einfaches Ändern des gegenseitigen Abstandes der beiden Walzen, läßt sich die
Dicke und damit die Menge bzw. das Volumen des durchlaufenden Produktes einstellen.
Vorteilhaft wird dabei nur eine Walze verstellbar ausgebildet, in dem die Achse der
Walze auf einem Exzenter gelagert ist oder die Achse der Walze und damit die Walze
selbst linear bezüglich der anderen Walze einstellbar ist.
[0010] Die Walzen drehen sich gegenläufig und können freilaufend, d.h. nicht angetrieben
sein. Die Walzen werden dabei durch die Reibung zwischen Produktumhüllung und Walzenoberfläche
mitgenommen. Vorzugsweise sind jedoch beide Walzen gegenläufig angetrieben, wobei
der Antrieb mit derselben Geschwindigkeit erfolgt, wie der Riemenantrieb der Formgebungs-
und Portionierungsstation.
[0011] Die Walzen sind vorzugsweise einseitig gelagert und bestehen aus Edelstahl oder einem
anderen Material, das den hygienischen Anforderungen in der Lebensmitteltechnologie
genügt.
[0012] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung Figur 1 an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
[0013] Die Vorrichtung zur Formgebung und Portionierung ist, wie aus dem Stand der Technik
bekannt, Teil einer Vorrichtung zum Verpacken eines weichen, pastösen Produktes in
einer Umhüllung aus Folienmaterial, vorzugsweise Kunststoff-Folie. Die flache Kunststoff-Folie
wird dabei von einer Vorratsrolle abgezogen und einer Einrichtung zugeführt, die aus
der flachen Folie einen Folienschlauch formt (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Der Folienschlauch 4 wird an einem Formrohr 2 entlanggeführt und durch eine Längssiegelstation
mit Hilfe eines Heizkörpers verschweißt. Innerhalb des Formrohres 2 verläuft ein Füllrohr
3, durch welches das weiche, pastöse Produkt in den Folienschlauch 4 eingebracht wird.
[0014] Der Folienschlauch 4, der das zu formende Produkt enthält, gelangt dann zu der Dosierstation
5.
[0015] Die Dosierstation 5 besteht im wesentlichen aus einem Rahmen, welcher zwei um ihre
Achsen 15,16 drehbare, in einem Abstand voneinander angeordnete Walzen 6,7 enthält.
Der Folienschlauch 4 wird in den Abstand zwischen den Walzen eingeführt, wodurch der
Folienschlauch 4 und das darin enthaltene Produkt auf eine dem Abstand der Walzen
6,7 entsprechenden Dicke zusammengepreßt wird und in dieser Form die Dosierstation
5 verläßt. Durch die Walzen 6,7 erfolgt also eine Dosierung der Menge des die Dosierstation
pro Zeiteinheit durchlaufenden Produktes.
[0016] Die Walzen 6,7 drehen sich gegenläufig und können freilaufend sein, d.h. nicht angetrieben
sein, wobei sie durch die Reibung des sie durchlaufenden produktgefüllten Folienschlauchs
4 in Drehung versetzt werden. In einer vorteilhaften Ausführungsform sind beide Walzen
6,7 gegenläufig angetrieben und zwar mit der Geschwindigkeit der sie durchlaufenden
Folie.
[0017] Wenigstens eine der Walzen ist verstellbar ausgebildet, so daß der Abstand der Walzen
und damit auch die Dicke des im Folienschlauch befindlichen Produktes eingestellt
werden kann. Die Verstellung z.B. der Walze 7 erfolgt dabei in Pfeilrichtung 8.
[0018] Der die Dosierstation 5 verlassende, das Produkt enthaltende, flachgedrückte Folienschlauch
4 gelangt nun nachfolgend in die Formgebungs- und Portionierungsstation 9, welche
im Beispiel aus zwei Endlos-Riemen 10,11 besteht, auf denen jeweils Stege 12,13 befestigt
sind. Das umhüllte, flachgedrückt dosierte Produkt gelangt nun zwischen die Endlosriemen
10,11, wobei die Stege 12,13 beim stetigen Umlauf der Endlosriemen 10,11 jeweils gegeneinander
gedrückt werden, wodurch im Bereich der gegeneinander drückenden Stege 12,13 das Produkt
verdrängt und in Portionen 14 unterteilt wird, welche die Formgebungs- und Portionierungseinheit
verlassen.
[0019] Im Bereich zwischen den Portionen 14 wird der Folienschlauch nachfolgend in einer
geeigneten Einrichtung verschweißt, so daß sich hermetisch voneinander abgedichtete
Portionen 14 ergeben (in der Zeichnung nicht dargestellt). Nach dem Verschweißen können
die Portionen in einzelne Portionen getrennt werden.
[0020] Wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß durch eine einfach aufgebaute Dosierstation
5 am Eingang der Formgebungs- und Portionierungsstation 9 eine genaue und jederzeit
leicht veränderliche Mengendosierung des der Formgebungs- und Portionierungsstation
9 zugeführten Produktes möglich ist. Somit können auf einfache Weise Portionen gleichbleibender
Menge und Verpackungsqualität realisiert werden. Insbesondere bei sehr flüssigen Produkten
ist eine solche Mengendosierung vor der Portionierung notwendig, um eine saubere Formgebung
des Produktes zu erreichen.
Zeichnungslegende
[0021]
1.Längssiegelstation
2.Formrohr
3.Füllrohr
4.Folienschlauch
5.Dosierstation
6.Walze
7.Walze
8.Pfeilrichtung
9.Formgebungs- und Portionierungsstation
10.Endlosriemen
11.Endlosriemen
12.Steg
13.Steg
14.Portion
15.Achse
16.Achse
1. Verfahren zur Formgebung und Portionierung eines weichen, pastösen Produkts innerhalb
einer schlauchförmigen Umhüllung aus Folienmaterial, wobei das umhüllte Produkt einer
Formgebungs- und Portionierungsstation zugeführt wird und diese in Portionen unterteilter
Form verlässt, dadurch gekennzeichnet, daß das umhüllte Produkt unmittelbar vor Eintritt in die Formgebungs- und Portionierungsstation
(9) eine Dosierstation (5) durchläuft, mittels welcher die Menge des der Formgebungs-
und Portionierungsstation (9) zugeführten Produkts pro Zeiteinheit dosiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung mittels zweier in einem gegenseitigen Abstand voneinander achsparallel
angeordneten, drehbaren Walzen (6,7) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) sich gegenläufig drehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) freilaufend, d.h. nicht angetrieben sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Walzen (6,7) angetrieben sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Walzen (6,7) zueinander einstellbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Abstands der Walzen (6,7) durch eine exzentrische Lagerung
der Achse (15;16) von zumindest einer der Walzen (6,7) erzielt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Abstands der Walzen (6,7) durch eine lineare Verstellung
von zumindest einer der Walzen (6,7) erzielt wird.
9. Vorrichtung zur Formgebung und Portionierung eines weichen, pastösen Produkts innerhalb
einer schlauchförmigen Umhüllung aus Folienmaterial, mit einer Formgebungs- und Portionierungsstation,
welcher das umhüllte Produkt zugeführt wird und diese in Portionen unterteilter Form
verlässt, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar vor der Formgebungs- und Portionierungsstation (9) eine Dosierstation
(5) angeordnet ist, mittels welcher die Menge des der Formgebungs- und Portionierungsstation
zugeführten Produkts pro Zeiteinheit dosierbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierstation (5) aus drehbaren, in einem Abstand voneinander, achsparallel
angeordneten Walzen (6,7) besteht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10 , dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) freilaufend angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) mittels eines Antriebs gegenläufig angetrieben sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Walze (6;7) eine Verstellvorrichtung zum Einstellen des gegenseitigen
Abstands der Walzen (6,7) umfasst.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) auf einseitig gelagerten Achsen (15,16) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (6,7) vorzugsweise aus Edelstahl bestehen.