[0001] Diese Erfindung betrifft die Verwendung von Formamidinium-Salzen als Bleichaktivatoren
und Waschmittelzusammensetzungen, die diese Verbindungen als Bleichaktivatoren enthalten.
[0002] Es ist bekannt, daß das Bleichvermögen peroxidischer Bleichmittel, wie Perborate,
Percarbonate, Persilicate und Perphosphate, verbessert werden kann, so daß die Bleichwirkung
bei niedrigeren Temperaturen einsetzt, etwa bei oder unter 60°C, indem man die Vorstufen
von bleichenden Peroxysäuren zusetzt, die oft als Bleichaktivatoren bezeichnet werden.
[0003] Viele Substanzen sind nach dem Stand der Technik als Bleichaktivatoren bekannt. Gewöhnlich
handelt es sich dabei um reaktive organische Verbindungen mit einer O-Acyl- oder N-Acyl-Gruppe,
die in alkalischer Lösung zusammen mit einer Quelle für Wasserstoffperoxid die entsprechenden
Peroxysäuren bilden.
[0004] Repräsentative Beispiele für Bleichaktivatoren sind etwa N,N,N,N-Tetraacetylethylendiamin
(TAED), Glucosepentaacetat (GPA), Xylosetetraacetat (TAX), Natrium-4-benzoyloxybenzolsulfonat
(SBOBS), Natriumtrimethylhexanoyloxybenzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril
(TAGU), Tetraacetylcyansäure (TACA), Di-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und 1-Phenyl-3-acetylhydantoin
(PAH). Es sei beispielsweise auf GB-A-836 988, GB-A-907 356, EP-A-0 098 129 und EP-A-0
120 591 verwiesen.
[0005] Eine weitere Gruppe von Bleichaktivatoren sind Amidine bzw. davon abgeleitete Salze
der allgemeinen Formel

wobei Y für ein Halogenatom und HA für eine anorganische oder organische Säure steht.
Die Verwendung derartiger Aminderivate als Bleichaktivatoren in Wasch- und Reinigungsmitteln
ist beispielsweise in US 4 451 384 beschrieben. Nachteilig bei der Verwendung dieser
Verbindungen als Bleichaktivatoren sind allerdings starke Farb- und Faserschädigungen
am Waschgut.
[0006] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Formamidiniumsalze einerseits über eine
sehr gute Bleichleistung verfügen, andererseits aber keine Farb- und Faserschäden
verursachen; dies stellt einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Stand der Technik
dar. Auch liegen die beschriebenen Verbindungen als Reinsubstanz in Form farbloser,
gut wasserlöslicher Feststoffe vor, weshalb sie besonders einfach handhabbar sind.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Formamidinium-Salzen der allgemeinen
Formel

als Bleichaktivator, wobei
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl,
C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten,
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen
Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden
können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder >C = O Gruppen im Ring enthalten können und die
durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido-Gruppen substituiert
sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
[0008] Vorzugsweise bedeuten R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander C
1-C
4-Alkyl, C
2-C
4-Alkenyl, Phenyl oder R
1 und R
2 und/oder R
3 und R
4 bilden zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen fünf-, sechs-
oder siebengliedrigen Ring, oder R
1 und R
3 oder R
2 und R
4 bilden zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen
diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom einen fünf-, sechs- oder siebengliedrigen
Ring.
[0009] Als Anion A kommt beispielsweise Chlorid, Bromid, lodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat,
Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Mono- und Di-Hydrogenphosphat, Pyrophosphat,
Metaphosphat, Hexafluorophosphat, Nitrat, Methosulfat, Dodecylsulfat, Dodecylbenzolsulfonat,
Tosylat, Phosphonat, Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat, Ethansulfonat,
Formiat, Acetat oder Propionat in Frage.
[0010] Die Formamidinium-Salze sind auf einfachem Wege durch Umsetzung von Harnstofferivaten
mit geeigneten Halogenierungsmitteln wie z.B. Phosgen, Oxaloylchlorid, Phosphorpenta-
und trichlorid, Phosphoroxychlorid, sowie entsprechenden Bromiden leicht zugänglich;
derartige Reaktionen sind z. B. in A. Marhold "Kohlensäurederivate", Methoden der
Organischen Chemie (Houben-Weyl), H. Hagemann (Hrsg.), Bd. E 4 (1983), S. 671 - 677
und der dort zitierten Literatur beschrieben.
[0011] Gegenstand der Erfindung sind auch bleichende Wasch- und Reinigungsmittel mit einem
Gehalt an Formamidinium-Salzen wie oben definiert. Diese Wasch- und Reinigungsmittel
enthalten neben einer Peroxyverbindung und dem Bleichaktivator üblicherweise auch
oberflächenaktive Verbindungen und weitere Inhaltsstoffe.
[0012] Geeignete Peroxyverbindungen sind Alkaliperoxide, organische Peroxide wie Harnstoffperoxid,
und anorganische Persalze, wie die Alkaliperborate, -percarbonate, -perphosphate,
-persilicat und -persulfate. Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen
sind ebenfalls geeignet. Besonders bevorzugt sind Natriumperborat-Tetrahydrat und
insbesondere Natriumperborat-Monohydrat.
[0013] Natriumperborat-Monohydrat ist wegen seiner guten Lagerbeständigkeit und seiner guten
Löslichkeit in Wasser bevorzugt. Natriumpercarbonat kann aus Umweltschutzgründen bevorzugt
sein. Alkylhydroperoxide sind eine weitere geeignete Gruppe von Peroxyverbindungen.
Beispiele für diese Stoffe sind Cumolhydroperoxid und t-Butylhydroperoxid.
[0014] In derartigen Wasch- und Reinigungsmitteln kann der erfindungsgemäße Bleichaktivator
mit einem Gewichtsanteil von etwa 0,05 bis 20 %, bevorzugt von 0,5 bis 10 %, insbesondere
von 1 bis 7,5 % vorhanden sein, zusammen mit einer Peroxyverbindung. Der Gewichtsanteil
dieser Peroxyverbindungen beträgt gewöhnlich von 1 % bis 60 %, bevorzugt von 4 bis
30 %, insbesondere von 10 bis 25 %.
[0015] In den Wasch- und Reinigungsmitteln können neben den erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren
noch andere geeignete Bleichaktivatoren, wie beispielsweise TAED, Tetraacetylglykoluril,
Glucosepentaacetat, Natriumnonanoyloxybenzolsulfonat, Benzolcaprolactam oder nitrilische
Aktivatoren in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-% vorhanden sein.
[0016] Die oberflächenaktiven Verbindungen können von Naturprodukten abgeleitet sein, wie
etwa Seife oder sind eine synthetische Verbindung aus der Gruppe der anionischen,
nichtionischen, amphoteren, zwitterionischen oder kationischen oberflächenaktiven
Substanzen, oder Mischungen aus diesen. Viele geeignete Substanzen sind kommerziell
erhältlich, und sind in der Literatur beschrieben, beispielsweise in "Surface active
agents and detergents", Vol. 1 und 2, von Schwartz, Perry und Berch. Der Gesamtanteil
der oberflachenaktiven Verbindungen kann bis zu 50 Gew.-% betragen, vorzugsweise 1
Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbesondere 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
[0017] Geeignete synthetische anionische oberflächenaktive Substanzen sind Alkalimetallsalze
organischer Sulfate und Sulfonate mit Alkylresten von etwa 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
wobei der Ausdruck "Alkyl" die Alkylsubstituenten höherer Arylreste einschließt.
[0018] Beispiele für solche Sulfate und Sulfonate sind Natrium- und Ammoniumalkylsulfate,
speziell die durch Sulfatierung höherer (C
8 bis C
18) Alkohole erhaltenen Sulfate; Natrium- und Ammoniumalkylbenzolsulfonate mit einem
Alkylrest von C
9 bis C
20, insbesondere lineare sekundäre Natriumalkylbenzolsulfonate mit einem Alkylrest von
C
10 bis C
15; Natriumalkylglycerinethersulfate, besonders die Ester der höheren, von Tag- und
Kokosnußöl abgeleiteten Alkohole; die Natriumsulfate und -sulfonate der Kokosfettsäuremonoglyceride,
Natrium- und Ammoniumsalze der Schwefelsäureester höherer (C
9 bis C
18) oxalkylierter, insbesondere der mit Ethylenoxid oxalkyierten Fettalkohole; die Reaktionsprodukte
der Veresterung von Fettsäuren mit Isethionsäure und nachfolgender Neutralisierung
mit Natriumhydroxid; Natrium- und Ammoniumsalze der Fettsäureamide des Methyltaurins;
Alkan-Monosulfonate wie diejenigen aus der Reaktion von Olefinen (C
8-C
20) mit Natriumbisulfit und diejenigen aus der Reaktion von Paraffinen mit SO
2 und Cl
2 mit anschließender basischer Hydrolyse, wobei ein Gemisch verschiedener Sulfonate
entsteht; Natrium- und Ammoniumdialkylsulfosuccinate mit Alkylresten von C
7 bis C
12 und Olefinsulfonaten, die bei der Reaktion von Olefinen, insbesondere C
10-C
20-Olefinen, mit SO
3 und nachfolgender Hydrolyse der Reaktionsprodukte entstehen. Die bevorzugten anionischen
Detergentien sind Natriumalkylbenzolsulfate mit Alkylresten von C
15-C
18 und Natriumalkylethersulfate mit Alkylresten von C
16 bis C
18.
[0019] Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Verbindungen, die bevorzugt
zusammen mit anionischen oberflächenaktiven Verbindungen benutzt werden, sind insbesondere
die Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden (gewöhnlich Ethylenoxid) mit Alkylphenolen
(Alkylreste von C
5 bis C
22), wobei die Reaktionsprodukte im allgemeinen 5 bis 25 Ethylenoxid (EO)-Einheiten
im Molekül enthalten, die Reaktionsprodukte aliphatischer (C
8-C
18) primärer oder sekundärer, linearer oder verzweigter Alkohole mit Ethylenoxid, mit
im allgemeinen 6 bis 30 EO, und die Additionsprodukte von Ethylenoxid an Reaktionsprodukte
aus Propylenoxid und Ethylendiamin. Andere nichtionische oberflächenaktive Verbindungen
sind Alkylpolyglycoside, langkettige tertiäre Aminoxide, langkettige tertiäre Phosphinoxide
und Dialkylsulfoxide.
[0020] Amphotere oder zwitterionische oberflächenaktive Verbindungen können ebenfalls in
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, was aber wegen deren hoher
Kosten meistens nicht bevorzugt ist. Wenn amphotere oder zwitterionische Verbindungen
verwendet werden, so geschieht das in der Regel in kleinen Mengen in Zusammensetzungen,
die hauptsächlich anionische und nichtionische Tenside enthalten.
[0021] Auch Seifen können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, vorzugsweise
mit einem Anteil von weniger als 25 Gew.-%. Sie sind besonders geeignet in geringen
Mengen in binären (Seife/anionisches Tensid) oder in ternären Mischungen zusammen
mit nichtionischen oder gemischten synthetischen anionischen und nichtionischen Tensiden.
Die verwendeten Seifen sind bevorzugt die Natriumsalze, und weniger bevorzugt die
Kaliumsalze gesättigter oder ungesättigter C
10-C
24-Fettsäuren oder deren Mischungen. Die Anteile solcher Seifen können von 0,5 bis 25
Gew.-% betragen, geringere Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-% sind im allgemeinen ausreichend
zur Schaumkontrolle. Seifenanteile zwischen 2 und etwa 20 %, besonders zwischen etwa
5 und etwa 10 %, haben einen positiven Effekt. Dieses ist besonders der Fall in hartem
Wasser, wo die Seife als zusätzliche Buildersubstanz dient.
[0022] Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten im allgemeinen auch einen Builder. Als
Builder kommen in Betracht: Calcium bindende Stoffe, Fällungsmittel, calciumspezifische
Ionenaustauscher und deren Mischungen. Beispiele für calciumbindende Stoffe umfassen
Alkalimetallpolyphosphate, wie Natriumpolyphosphat, Nitrilotriessigsäure und ihre
wasserlöslichen Salze, die Alkalimetallsalze der Carboxymethoxybernsteinsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Oxydibernsteinsäure, Mellithsäure, Benzolpolycarbonsäuren, Zitronensäure und Polyacetalcarboxylate,
wie in US-4 144 226 und US-4 146 495 offenbart.
[0023] Beispiele für Fällungsmittel sind Natriumorthophosphat, Natriumcarbonat und Seifen
aus langkettigen Fettsäuren.
[0024] Beispiele für Ionenaustauscher, die für Calcium spezifisch sind, sind die verschiedenen
Arten wasserunlöslicher, kristalliner oder amorpher Aluminiumsilicate, von denen die
Zeolithe die bekanntesten Vertreter sind.
[0025] Diese Buildersubstanzen können in Mengen von 5 bis 80 Gew.-% vorhanden sein, bevorzugt
ist ein Anteil von 10 bis 60 Gew.-%.
[0026] Neben den bereits erwähnten Inhaltsstoffen können die Wasch- und Reinigungsmittel
jeden der konventionellen Zusatzstoffe in Mengen enthalten, die man üblicherweise
in solchen Mitteln vorfindet. Beispiele dieser Zusatzstoffe umfassen Schaumbildner,
wie etwa Alkanolamide, besonders die Monoethanolamide aus Palmkernöl-Fettsäuren und
Kokosnuß-Fettsäuren, schaumverhindernde Substanzen, wie etwa Alkylphosphate und -silicone,
Vergrauungsinhibitoren und ähnliche Hilfsmittel, wie etwa Natriumcarboxymethylcellulose
und Alkyl- oder substituierte Alkylcelluloseether, Stabilisatoren, wie Ethylendiamintetraessigsäure,
Weichmacher für Textilien, anorganische Salze, wie Natriumsulfat, und, in üblicherweise
kleinen Mengen, fluoreszierende Stoffe, Parfüme, Enzyme wie Proteasen, Cellulasen,
Lipasen und Amylasen, Desinfektionsmittel und Farbstoffe. Die Bleichaktivatoren dieser
Erfindung können in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden. Diese umfassen
Testilwaschmittel, Textilbleichmittel, Oberflächenreiniger, Toilettenreiniger, Geschirrspülmaschinenreiniger
und auch Gebißreiniger. Die Waschmittel können in fester Form oder flüssiger Form
vorliegen.
[0027] Es ist aus Gründen der Stabilität und Handhabbarkeit vorteilhaft, die Bleichaktivatoren
in Form von Granulaten zu verwenden, die neben dem Bleichaktivator ein Bindemittel
enthalten. Verschiedene Methoden, solche Granulate herzustellen, sind in der Patentliteratur
beschrieben, so beispielsweise in CA-1 102 966, GB-1 561 33, US-4 087 369, EP-A-0
240 057, EP-A-0 241 962, EP-A-0 101 634 und EP-A-0 062 523. Jede dieser Methoden ist
für die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren anwendbar.
[0028] Die die Bleichmittelaktivatoren enthaltenden Granulate werden im allgemeinen der
Waschmittelzusammensetzung zusammen mit anderen, trockenen Bestandteilen wie etwa
Enzymen oder anorganischen Peroxidbleichmitteln zugesetzt. Die Waschmittelzusammensetzung,
zu der die Aktivatorgranulate zugegeben werden, kann auf verschiedenen Wegen erhalten
werden, wie etwa Trockenmischen, Extrudieren und Sprühtrocknung.
[0029] In einer weiten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren besonders
geeignet für nicht wäßrige flüssige Waschmittel, zusammen mit einer bleichenden Peroxyverbindung,
etwa Natriumperborat, um dem Waschmittel ein großes Reinigungsvermögen für Gewebe
und Textilien zu verleihen. Derartige nicht wäßrige, flüssige Waschmittel, die pastöse
und gelatinöse Detergentienzusammensetzungen mit einschließen, sind im Stand der Technik
bekannt, und sind beispielsweise in US-2 864 770, US-2 940 938, US-4 772 412, US-3
368 977, GB-A-1 205 711, GB-A-1 370 377, GB-A-1 270 040, GB-A-1 292 352, GB-A-2 194
536, DE-A-2 233 771, EP-A-0 028 849 beschrieben.
[0030] Es handelt sich dabei um Zusammensetzungen in Form eines nicht wäßrigen, flüssigen
Mediums, in dem eine feste Phase dispergiert sein kann. Das nicht wäßrige, flüssige
Medium kann eine flüssige, oberflächenaktive Substanz sein, vorzugsweise eine nichtionische
oberflächenaktive Substanz, ein nicht polares flüssiges Medium, wie etwa flüssiges
Paraffin, ein polares Lösungsmittel, wie etwa Polyole, zum Beispiel Glycerin, Sorbitol,
Ethylenglykol, eventuell in Verbindung mit niedermolekularen einwertigen Alkoholen
wie Ethanol oder Isopropanol, oder Mischungen daraus.
[0031] Die feste Phase kann aus Buildersubstanzen, Alkalien, abrasiven Stoffen, Polymeren,
anderen festen ionischen oberflächenaktiven Stoffen, Bleichmitteln, fluoreszierenden
Stoffen und anderen üblichen festen Inhaltsstoffen bestehen.
[0032] Die folgenden, nicht abschließenden Beispiele sollen einen Überblick über die Ausführungsformen
der Erfindung geben.
Beispiele
[0033] Durch Zusammengeben von 200 ml einer wäßrigen Lösung des Referenzwaschmittels WMP
(Wäschereiforschung Krefeld, 5 g/l in Wasser mit 15° dH) Lösung, 150 mg Natriumperborat-Monohydrat
und 50 mg des jeweiligen Aktivators wurde eine Bleichmittelzusammensetzung hergestellt.
Mit dieser Zusammensetzung wurden mit der Standardanschmutzung BC-1-Tee verschmutzte
Gewebestücke (auf Baumwolle, Wäschereiforschung Krefeld) in einem Linitest-Gerät (Heraeus)
einer Behandlung bei einer Temperatur von 40°C unter isothermen Waschbedingungen unterworfen.
Nach einer dreißigminütigen Waschzeit wurden die Gewebestücke mit Wasser gespült,
getrocknet und gebügelt, anschließend wurde die Bleichwirkung durch eine Bestimmung
der Differenzen ΔR
(AKT) der Remissionen vor und nach dem Bleichen mittels eines Weißgrad-Meßgerätes ELREPHO
2000 (Firma Datacolor) quantifiziert. Aus diesen ΔR
(AKT)-Werten und den in Kontrollversuchen ohne Bleichaktivator ermittelten ΔR
O-Werten wurden die in Tabelle 1 aufgelisteten ΔΔR-Werte berechnet, die einen direkten
Maßstab für die durch den Zusatz an Aktivator hervorgerufene Verbesserung der Bleichwirkung
darstellen:

[0034] Entsprechende Vergleichsversuche wurden durchgeführt, in denen zusätzlich jeweils
50 mg Tetraacetylethylendiamin (TAED) den oben genannten Bleichmittelzusammensetzungen
zugesetzt wurden. Aus den hierbei ermittelten ΔR
(AKT/TAED)-Werten bzw. den in Kontrollversuchen ausschließlich mit TAED-Zusatz erhaltenen ΔR
O (TAED)-Wert wurden ΔΔR
(TAED)-Werte bestimmt. Diese, in Tabelle 1 gezeigten Werte, geben die Verbesserung der Bleichwirkung
durch einen Zusatz der erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren zu einer TAED enthaltenden
Bleichmittelzusammensetzung an:

[0035] Die Verbindungen 1 und 2 sind:
Tabelle 1
|
1 |
2 |
ΔΔR |
7.9 |
5.3 |
ΔΔR(TAED) |
6.7 |
4.8 |
[0036] Die Waschexperimente zeigen, daß die erfindungsgemäßen Formamidinium-Salze über eine
sehr gute Bleichleistung verfügen und hierbei den handelsüblichen Bleichaktivator
TAED übertreffen. Weitere Eigenschaften der beschriebenen Komplexe sind geringe Farbschädigung
und geringe Faserschädigung.
1. Verwendung von Formamidinium-Salzen der allgemeinen Formel

als Bleichaktivatoren, wobei
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl,
C1-C24-Hydroxyalkyl, C2-C24-Chloralkyl, C1-C24-Aminoalkyl, Aryl, C1-C4-Alkylaryl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkyl bedeuten,
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
oder R1 und R3 oder R2 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen diesen
Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom jeweils vier- bis neungliedrige Ringe bilden
können, die anstelle von CH2-Gruppen auch -O-, -S-, -NH- oder >C = O Gruppen im Ring enthalten können und die
durch Halogen-, Hydroxy-, Carboxyl-, Amino- oder Carbonamido-Gruppen substituiert
sein können,
X Fluor, Chlor oder Brom und A ein Anion bedeutet.
2. Verwendung von Formamidinium-Salzen nach Anspruch 1 als Bleichaktivatoren, wobei R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl, Phenyl oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen fünf-, sechs- oder
siebengliedrigen Ring, oder R1 und R3 und/oder R2 und R4 bilden zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind und dem zwischen
diesen Stickstoffatomen liegenden Kohlenstoffatom einen fünf-, sechs- oder siebengliedrigen
Ring.
3. Verwendung von Formamidinium-Salzen nach Anspruch 1, wobei X- für Chlorid, Bromid, lodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat,
Pyrophosphat, Metaphosphat, Hexafluorophosphat, Nitrat, Methosulfat, Dodecylsulfat,
Dodecylbenzolsulfonat, Tosylat, Phosphonat, Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat,
Ethansulfonat, Formiat, Acetat oder Propionat steht.
4. Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
a) 1 bis 60 Gew.-% einer Peroxyverbindung
b) 0,05 bis 20 Gew.-% einer Verbindung nach Anspruch 1 als Bleichaktivator.
5. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Peroxyverbindung
Perborat, Percarbonat, Perphosphat, Persilikat, Monopersulfat oder Harnstoffperoxid
ist.
6. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu
50 Gew.-% oberflächenaktiver Verbindung enthalten.
7. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Builder
in einer Menge von 5 bis 80 Gew.-% enthalten.
8. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
zu den Verbindungen nach Anspruch 1 weitere Bleichaktivatoren- und/oder Bleichkatalysatoren
enthalten.