[0001] Die Erfindung betrifft einen Formstein-Bausatz nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Stand der Technik:
Das Verlegen von Kurven oder Bögen geschieht bei üblichen Pflastersteinsystemen mittels
separaten Keilsteinen oder Kreissteinen. Hiermit ist ein erhöhter Bedarf an Herstellungsformen
verbunden. Aus der DE-U1 84 05 128 ist ein Steinbausatz zur Erstellung von im Bogen
verlegten Pflastern bekannt geworden, bei welchem rechteckförmige sowie trapezförmige
Steine bzw. an einer Seite konisch abgeschrägte Steine verwendet werden. Durch unterschiedlich
angeordnete Schrägseiten an verschiedenen Steinformen können Bögen im - oder gegen
den Uhrzeigersinn verlegt werden. Auch dieses System erfordert eine Vielzahl von Steinformen
im Steinbausatz.
[0003] Für die Pflasterung von Gleisanlagen insbesondere von innerstädtischen Straßenbahnen
wurden bisher normale rechteckförmige oder quadratische Pflastersteine verwendet.
Der erforderliche Ausgleich beim Verlegen von Kurven wurde durch mühsame Handarbeit
bewerkstelligt, in dem Pflastersteine speziell zugeschnitten wurden. Gleisanlagen
für Straßenbahnen werden in einer Normalspur von 1.435 m oder auch in einer Schmalspur
von 1 m verlegt. Diese unterschiedlichen Spurweiten erlauben bisher kein einheitliches
Pflastersteinsystem, welches insbesondere auch in Kurven verlegbar ist.
[0004] Aufgabe und Lösung der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pflastersteinsystem insbesondere zur
Erstellung von im Bogen verlegten Flächen vorzuschlagen, welches vorzugsweise für
Gleisanlagen für Straßenbahnen oder dergleichen verwendbar ist. Dabei soll der Steinbausatz
neben der Kurvengängigkeit auch problemlos außerhalb der Gleise in gradlinigem Verband
verwendet werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird insbesondere durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Steinbausatzes angegeben.
[0007] Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß sich die Bogenlänge bei Kurven
oder Bögen mit zunehmendem Radius verlängert. Das bedeutet, daß radial innenliegende
Bereiche eines Bogens oder einer Kurve kürzere Wegstrecken aufweisen, als radial außenliegende
Bögen. Bei Straßenbahn-Gleisanlagen handelt es sich um Kurven mit einem Radius von
z. B. 18m. Für derartig große Radien sind bei einer Spurweite von z. B. 1m bis 1,5m
nur geringe Längenänderungen eines jeweils verlegten Steinbogens erforderlich. Diese
Längenänderungen werden erfindungsgemäß dadurch hergestellt, daß eine Steinform mit
einer bestimmten Länge L für ein bestimmtes Rastermaß nicht mittig, sondern etwas
außermittig geteilt wird, wobei der außermittige Versatz in der Größenordnung nur
2mm bis 6mm liegt. Die Steinform weist demzufolge ein Übermaß und ein Untermaß auf,
die es erlaubt, entsprechend gekennzeichnete Steine radial weiter innen oder radial
weiter außen in einer entsprechenden Bogenreihe anzuordnen. Der radial mehr innenliegende
Bereich weist hierfür mehr "verkürzte" Steine auf, während die radial außenliegende
Bogenreihe mehr "verlängerte" Steinformen aufweist. Hierdurch kann eine Bogenform
hergestellt werden.
[0008] Zur Verlegung normierten Gleissystemen mit den oben angegebenen Maßen für eine Normalspur
oder eine Schmalspur schlägt die Erfindung zwei verschiedene Steingrößen vor, wobei
ein sogenannter Großstein mit einer Breite von 200mm und ein sogenannter Kleinstein
mit einer Breite von 160mm vorgesehen ist. Die Längen der Großsteine und Kleinsteine
sind im Rastermaß aufeinander abgestimmt.
[0009] Erfindungsgemäß weisen die Pflastersteine vorzugsweise eine Verzahnung auf, um auch
den hohen Ansprüchen bei der Befahrung eines Schwerlastverkehrs zu genügen. Dabei
muß auch die Verzahnung derart ausgeführt werden, daß sie kurvengängig ist, so daß
eine spezielle Längs-Querverzahnung vorgeschlagen wird.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der verschiedenen Steinformen zur Erstellung von bogenförmigen
Flächen,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung der Steinformen K1, K2 in Fig. 1,
- Fig. 2a
- eine Variante zu Fig. 2 mit unterteilten Abstandshaltern 12''
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der Steinformen aus Fig. 2 mit angedeuteter Trogform.
- Fig. 4
- eine Anordnung der Formsteine als verlegte Betonpflastersteine zwischen zwei Gleisen
in gerader Verlegung,
- Fig. 4a
- eine vergrößerte Darstellung des linken Abschlußbereichs in Fig. 4 und
- Fig. 5a, 5b
- eine Variante des Formsteins als Palisade mit gegebenenfalls unterschiedlichen Höhen
in perspektivischer Ansicht (Fig. 5a) und Draufsicht (Fig. 5b).
Beschreibung der Ausführungsbeispiele:
[0012] In der Fig. 1 ist ein Steinbausatz mit einem Großstein Gl bis G3 sowie einem Kleinstein
K1 bis K3 dargestellt. Diese Steinformen sind in einem Rastermaß der Größe n x L verlegt,
wobei n = 1,2,3..., n beträgt. Die Breite 9, 10 des Rastermaßes beträgt n * B
1 bzw. n * B
2, wobei beispielsweise B
1 = 5/4 B
2 ist.
[0013] Zum Großstein G1 bis G3:
Die beiden Großsteine G1, G2 mit den Bezugszeichen 1, 2 nehmen zusammen eine Länge
L ein. Zur Bildung dieser beiden Steine wird diese Länge L jedoch nicht halbiert.
Der Großstein G1 weist vielmehr eine Länge L
1 = ½ * L - X, während der Großstein G2 eine Länge L
2 = ½ * L + X aufweist. Zusammengesetzt ergeben diese Steine grundsätzlich die Länge
L im Rastermaß. Der Stein 1 ist demnach ein sogenannter "Kurzstein", der Stein 2 ein
sogenannter "Langstein" in diesem Steinsystem. Kurzstein 1 bzw. G1 ist mit einer Auskerbung
7 an seinen beiden gegenüberliegenden Längsseiten 8 gekennzeichnet. Das Übermaß oder
Untermaß "X" beträgt im Ausführungsbeispiel X ≈ 2mm bis 6mm. Dabei wird dieses Maß
X für die Großsteine G1, G2 in einem bestimmten Bausatz stets konstant gehalten, damit
sich beim Zusammenfügen des Kurzsteins 1 und des Langsteins 2 stets das Rastermaß
L ergibt.
[0014] Die Großsteinreihe kann durch einen Großstein G3 mit dem Bezugszeichen 3 ergänzt
werden, der eine Länge L
3 = ¼ * L aufweist. Dieser Stein dient zur Herstellung eines Versatzes beim Verlegen
beim Läuferverfahren, insbesondere außerhalb der Schienen.
[0015] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, 2 und 4 wird die Länge L von zwei Steinen G
1, G
2 mit z. B. 500mm gewählt, damit diese in den Abstand c (siehe Fig. 4) der Spurstangen
25, 25' eingefügt werden können. Die Breite B
1 der Breitseite 9 beträgt z. B. B
1 = 200mm.
[0016] Das erfindungsgemäße Pflastersteinsystem weist weiterhin sogenannte Kleinsteine K1
bis K3 auf, die mit dem Bezugszeichen 4 bis 6 in Fig. 1 bezeichnet sind. Der Kleinstein
K1 ist wiederum als "Kurzstein" 4, der Kleinstein K2 als "Langstein" 5 ausgebildet.
Die Gesamtlänge der beiden zusammengesetzten Steine 4,5 beträgt "1" im Rastermaß,
wobei 1 = ½ * L beträgt. Dies bedeutet, daß der Kleinstein 4 etwa die halbe Größe
des Großsteins 1 und der Kleinstein 5 etwa die halbe Länge des Großsteins 2 aufweist.
Die Länge des Kleinsteins K1 beträgt l
1 = ½ * l - x. Die Länge des Kleinsteins K2 beträgt l
2 = ½ * l + x. Auch den Kleinsteinen K1, K2 ist ein weiterer Kleinstein K3 mit dem
Bezugszeichen 6 zugeordnet, der eine Länge l
3 = ¾ * l aufweist. Die Länge "x" der Kleinsteine K
1, K
2 kann von der Länge "X" der Großsteine G
1, G
2 variieren.
[0017] Die Breitseite 10 der Kleinsteine 4 bis 6 weist eine Breite B
2 = 160mm auf.
[0018] Legt man demzufolge zweimal die Kleinsteine 4,5 aneinander, so ergibt sich hieraus
das Rastermaß ½ * L der zusammengelegten Großsteine G1, G2. Dabei kann ein Kleinstein
K3 zur Herstellung eines Fugenversatzes im Läuferverband, insbesondere außerhalb der
Verlegung zwischen Schienen dienen.
[0019] Wie aus der Fig. 1 erkennbar, weisen sowohl die Großsteine als auch die Kleinsteine
an ihren Längsseiten 8 und an ihren Breitseiten 9, 10 unterschiedliche Abstandhalter
11, 12 auf. Dabei sind an den Längsseiten 8 über einen Längenabschnitt ¼ * L jeweils
zwei Abstandhalter 11', 11'' angeordnet, wobei der Abstandhalter 11' angrenzend zum
Eckbereich 13 oder zur Quermittellinie 14 der Großsteine G1, G2 angeordnet ist. Der
weitere Abstandhalter 11'' befindet sich analog der Darstellung des Großsteins G3
etwa angrenzend zur Quermittellinie 15. Die Quermittellinien 14, 15 liegen parallel
zur Breitseite 9.
[0020] Bei den Kleinsteinen K1 bis K3 in Fig. 1 sind die Abstandhalter 11 an den Längsseiten
8 prinzipiell gleich angeordnet wie zu den Großsteinen G1 bis G3 beschrieben.
[0021] Die Längen l
4 aller Abstandhalter 11 sowohl an den Großsteinen als auch an den Kleinsteinen sind
derart bemessen, daß bei einem aneinanderreihen der Großsteine und/oder Kleinsteine
ein seitliches Spiel zwischen den Abstandhaltern erhalten bleibt. Hierdurch können
die unterschiedlichen Längen der Kurzsteine bzw. Langsteine problemlos ausgeglichen
werden.
[0022] Die Abstandhalter 12 an den Breitseiten 9, 10 der Großsteine G1 bis G3 bzw. Kleinsteine
K1 bis K3 sind derart angeordnet, daß sie im verlegten Zustand der Pflastersteine
einen weitestgehend formschlüssigen Verbund bilden. Hierzu befinden sich an den Breitseiten
9, 10 jeweils zwei Abstandhalter 12', 12'', die auf der gegenüberliegenden Seite des
gleichen Pflastersteins diametral gegenüberliegend bzw. im umlaufenden Uhrzeigersinn
angeordnet sind. Beispielsweise ist beim Großstein G2 an der rechten Breitseite 9
ein erster Abstandhalter 12' oberhalb der Längsmittellinie 16 angeordnet, während
der gleiche Abstandhalter 12' auf der linken Breitseite 9' unterhalb der Längsmittellinie
16 positioniert ist. Die Abstandhalter 12' aneinandergrenzender Großsteine 1,2 liegen
deshalb formschlüssig aneinander.
[0023] Der weitere Abstandhalter 12'' an der Breitseite 9 befindet sich im mittleren oder
seitlichen Bereich der oberen oder unteren Hälfte jedes Pflastersteins. Dabei ist
der Abstand l
5 des jeweiligen Abstandhalters 12'' zur Längsmittellinie 16 sowohl beim Großstein
G1 bis G3 als auch beim Kleinstein K1 bis K3 in der gleichen Größe ausgeführt. Aus
diesem Grund grenzt der Abstandhalter 12' bei den Kleinsteinen K1 bis K3 im Eckbereich
13 an.
[0024] Die Länge l
6, l
7 der jeweiligen Abstandhalter 12', 12'' ist derart ausgeführt, daß sie im zusammengefügten
Zustand etwa die gesamte Breite der Breitseiten 10 der Kleinsteine K1 bis K3 einnehmen.
Die Länge l
6 des Abstandhalters 12' entspricht demzufolge etwa der Länge l
7 des Abstandhalters 12', wobei l
6 + l
7 ≈ ½ * B
2 beträgt.
[0025] Die Breite b
1 der Abstandhalter 12', 12'' der Formsteine 1 bis 6 beträgt ungefähr 5mm, wobei sich
der Abstandhalter 12'' zur jeweiligen Außenkante des Pflastersteins durch eine schräge
Anschlagfläche 17 verjüngt. Demgegenüber weist der Abstandhalter 12' eine zur Breitseite
9, 10 parallele Anschlagfläche 18 auf. Die Abschrägung der schrägen Anschlagfläche
17 erfolgt derart, daß die endseitige Breite b
2 ≈ ½ * b
1 beträgt.
[0026] Durch diese angeschrägte Anschlagfläche 17 wird ein Kippeffekt um die Mittelachse
19 erreicht, wobei die Verzahnung jedoch nur leicht geöffnet wird und somit wirksam
bleibt. Die Abschrägung der schrägen Anschlagfläche 17 erzeugt einen Öffnungswinkel
α ≈ 2° bis 5°.
[0027] Die Anordnung der mit Bezugszeichen 4 und 5 in Fig. 1 dargestellten Kleinsteine K1,
K2 ist in Fig. 2 nochmals vergrößert dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Dabei sind die Längsrasterlinien 20' und die Querrasterlinien
21 ebenso wie in Fig. 1 durch die Mittellinien der jeweiligen Abstandhalter 11, 12
gezogen, d. h. die Längsrasterlinien 20' sowie die Querrasterlinien 21 halbieren die
jeweilige Breite b
1 der Abstandhalter 11, 12. Aufgrund der verkürzten Breitseite 10 der Kleinsteine K1
bis K3 ist die Längsrasterlinie mit 20' bezeichnet.
[0028] Fig. 2 zeigt weiterhin einen zum Kleinstein K1 gekippten Kleinstein K2, d. h. die
obere schräge Anschlagfläche 17 des oberen linken Abstandhalters 12'' des Kleinsteins
K2 (Bezugszeichen 5) liegt etwa parallel zur rechtwinkligen Breitseite 10 des Kleinsteins
4. Hierdurch gibt sich eine Kippbewegung des Kleinsteins K2 um die Drehachse 19, so
daß ein Öffnungswinkel α gebildet wird. Die schrägen Abstandhalter 12'' mit schräger
Anschlagsfläche 17 ermöglichen demzufolge trotz rechteckförmigen Grundsteinen eine
Kippbewegung oder Verdrehung, dieser Steine um die Mittelachse 19.
[0029] Fig. 2a zeigt eine Variante zu Fig. 2 mit unterteilten Abstandshaltern 12''. Wie
dargestellt, können die schrägen Abstandshalter 12' auch z. B. zweiteilig als Abstandshalter
12''(1) und 12''(2) ausgebildet sein, die in ihrer Wirkung wiederum eine schräge Anschlagsfläche
17 bilden. Führt man die Breite b der beiden Abstandshalter 12''(1) und 12''(2) unterschiedlich
groß aus, so ergibt sich auch hierdurch - bei gleichbleibender Breite b des jeweiligen
Abstandshalters - ebenfalls ein Kippeffekt.
[0030] Fig. 3 zeigt eine prinzipielle Darstellung der Steinformen nach Fig. 2 in perspektivischer
Ansicht. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Unterschiedlich zu
Fig. 2 ist die Anordnung der Abstandhalter 12'' in Fig. 3, die mehr in Richtung Steinmitte
als zur Ecke 13 ausgerichtet sind. Dies ist jedoch mit Abstimmung mit den übrigen
Steinformen variabel.
[0031] Aus Fig. 3 sind die Auskerbungen 7 erkennbar, die die Kurzform der Steine kennzeichnen
soll. Selbstverständlich können auch andere Kennzeichnungsmerkmale wie z. B. eine
Rundleiste oder eine sonstige Erhebung verwendet werden, um den jeweiligen Kurzstein
1,4 bzw. G1, K1 vom jeweiligen Langstein 2,5 bzw. G2, K2 zu unterscheiden.
[0032] Fig. 3 zeigt weiterhin in gestrichelter Ausführung mittlere Ausnehmungen 22, wie
sie auch gestrichelt in den Steinformen Fig. 1 dargestellt sind. Hierdurch kann eine
durchgehende Aussparung hergestellt werden, die zu einer Begründung der Steinflächen
mit entsprechend aufgefülltem Erdreich führen kann.
[0033] In der Fig. 4 ist die Verlegung des Formstein-Bausatzes zur Anwendung bei einer Gleisanlage
für Straßenbahnen dargestellt. Wie eingangs der Anmeldung dargestellt, gibt es bei
der Verlegung von geraden und kurvenförmigen Gleisanlagen einen hohen Anteil von mühsamer
Handarbeit, um zwischen den Gleisen 23, 23' und zwischen den die Gleise verbindenden
Spurstangen 25, 25' eine Verlegung zu ermöglichen. Bild 4 zeigt zwei parallel verlaufende
Gleise 23, 23' mit einer Spurbreite S = 1000 mm für eine übliche Gleisanlage (Schmalspur).
Die Normalspur von Gleisanlagen hat eine Spurbreite von 1.435 m. Die zwischen den
Gleisen 23, 23' liegende Mittellinie ist mit 24 bezeichnet. In einem Abstand von c
≅ 1.5 m befinden sich jeweils Spurstangen 25, 25', die als Abstandshalter die Gleise
23, 23' verbinden.
[0034] Der in Fig. 4 dargestellte Formstein-Bausatz wird im wesentlichen zwischen jeweils
benachbarten Spurstangen 25, 25' eingesetzt. Wie in Fig. 4 dargestellt, wird hierzu
eine mittlere Großstein-Reihe G1, G2 verlegt. Die Längsmittellinie 16 (siehe Fig.
1) der Großstein-Reihe fluchtet mit der Mittellinie 24 (siehe Fig. 4) der Gleisanlage.
Durch die mögliche Kippbewegung der Großsteine kann auch eine bogenförmige Verlegung
ermöglicht werden, wobei ein Radius in der Größenordnung von z. B. 18 m eine nur geringe
Verkippung der Steine erfordert.
[0035] Angrenzend zu den beiden Spurstangen 25, 25' können sich zwei Sondersteine G1' bzw.
G2' befinden, die an wenigstens einer ihrer äußeren unteren Querkante 26 eine im Querschnitt
bogenförmige oder halbkreisförmige Ausnehmung 27 aufweisen, die wie eine Art Halbtunnel
über die jeweilige Spurstange 25, 25' angeordnet sein kann. Hierdurch kann der Bereich
der Spurstange jeweils mit einem solchen Sonderstein überbrückt werden, so daß ein
lückenloser Anschluß zur nachfolgenden Formstein-Reihe erfolgen kann.
[0036] Unterhalb und oberhalb dieser Großsteinreihe G1, G2 mit Ergänzungssteinen G1', G2'
werden dann bei der "Schmalspur" jeweils zwei Reihen von Kleinststeinen K1, K2 aneinandergereiht.
Wechselt man die Steine K1, K2 in gleicher Reihenfolge ab, so ergibt es einen geraden
Kurvenverlauf, da sich jeweils ein solcher Kurzstein und Langstein in der Gesamtlänge
1 ergänzt. Findet eine Verlegung in einer Kurve statt, so können im Kurven-Innenbereich
mehr Kurzsteine K1 und im Kurvenaußenbereich aufgrund der größeren Bogenlänge mehr
Langsteine K2 verlegt werden. Fig. 4 zeigt eine gleichmäßige Verlegung von Kurz- und
Langsteinen K1, K2. Durch eine einfache Umschichtung von Langsteinen K2 in dem kurvenäußeren
Bereich und damit eine Anhäufung von Langsteinen und durch eine Häufung von Kurzsteinen
K1 im kurveninneren Bereich kann die Länge des jeweiligen Bogens im erforderlichen
Rahmen beeinflußt werden. Liegt die Schiene 23' beispielsweise im kurveninneren Bereich
und die Schiene 23 im kurvenäußeren Bereich, so können in Fig. 4 im unteren Bereich
mehr Kurzsteine K1 und im oberen Bereich der Fig. 4 mehr Langsteine K2 angeordnet
sein, um die unterschiedlichen Bogenlängen ausgleichen zu können. Zusätzlich möglich
ist eine gewisse Schrägstellung der Steine durch die abgeschrägten Abstandshalter
12''.
[0037] Auch bei den Kurzsteinen gibt es einen zusätzlichen Sonderstein K1', K2' mit einer
unteren, im Querschnitt bogenförmigen oder halbkreisförmigen Ausnehmung 28, wie dies
sinngemäß zu den Sondersteinen G1', G2' beschrieben ist. In der Fig. 4a sind diese
Sondersteine mit bogenförmiger unterer Ausnehmung 27, 28 nochmals prinzipiell dargestellt.
[0038] Die Fig. 4, 4a zeigt einen weiteren Sonderstein K1'' und K2'' mit einer an der Steinunterseite
sich etwa in der Steinmitte befindlichen tunnelförmigen Ausnehmung 29, die ebenfalls
zur Aufnahme der zu überbrückenden Spurstange 25, 25' dient. Die Sondersteine K1',
K2' weisen demzufolge in ihrem unteren Randbereich einen sogenannten "Halbtunnel"
(Viertelkreis), die Sondersteine K1'' und K2'' einen mittleren Tunnel (im Querschnitt
Halbkreis) auf, um je nach ihrer Lage die angrenzende Spurstange 25, 25' zu überbrücken.
Hierdurch ist eine lückenlose weitere Verlegung zwischen den Gleisen 23, 23' möglich.
[0039] Selbstverständlich können auch die Ergänzungssteine G3 und K3 eine halbrillenförmige
Ausnehmung analog zu Bezugszeichen 27, 28 oder eine mittlere tunnelförmige Ausnehmung
analog zu Bezugszeichen 29 aufweisen, sofern Sie zwischen den Gleisen 23, 23' einzusetzen
sind.
[0040] Bei allen Steinreihen mit großen Steinen G1, G2 sowie mit Kleinsteinen K1, K2 können
die Ergänzungssteine G3 bzw. K3 eingefügt werden, um Kreuzfugen im Läuferband zu vermeiden.
Dies gilt jedoch vorwiegend bei Verlegung außerhalb von Gleisen.
[0041] Die unterschiedlichen Längen der bogenförmig verlegten Steinreihen werden aufgrund
der spielbehafteten Verzahnung 11 an den Längsseiten 8 der Formsteine ausgeglichen.
[0042] Aufgrund der unterschiedlichen Teilung der Verzahnungen an den Längsseiten und den
Querseiten ist auch ein falsches Verlegen ausgeschlossen.
[0043] Selbstverständlich läßt sich das erfindungsgemäße Steinsystem auch völlig gradlinig
verlegen, da jeweils zusammengefügte Kurzsteine und Langsteine absolut im Rastermaß
verbleiben. Weiterhin kann die Kippbewegung der Steinformen nur optional durchgeführt
werden.
[0044] Schließlich dienen die mittleren Ausnehmungen 22 neben der Begründung auch der Entwässerung
des Belags, da z. B. Regenwasser problemlos nach unten abfließen kann.
[0045] In den Figuren 5a, 5b ist in perspektivischer Ansicht sowie in Draufsicht der Formstein
als Palisade 30 dargestellt. Selbstverständlich lassen sich die erfindungsgemäßen
Formsteine auch anderweitig als zur Verlegung bei Gleisanlagen verwenden. In diesem
Rahmen können Palisaden mit der gleichen Grundstruktur von Vorteil sein. Die Palisaden
30 können verschiedene Höhen aufweisen, wie dies in Fig. 5a gezeigt ist. Fig. 5b zeigt
die Draufsicht auf verschiedene Palisaden, wobei ein Rechteckstein 31 und ein Quadratstein
32 verwendet werden können. Auch die Palisadensteine sind im gleichen Rastermaß verlegbar,
wie dies die Steinform nach Fig. 1 zeigt.
[0046] Da die Palisaden nur einreihig in Längsrichtung verlegt werden, sind an den Längsseiten
8 keine Abstandshalter vorgesehen.
[0047] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen
der Schutzrechtsansprüche.
Bezugszeichen:
[0048]
- 1
- Großstein
- 2
- Großstein
- 3
- Großstein
- 4
- Kleinstein
- 5
- Kleinstein
- 6
- Kleinstein
- 7
- Auskerbung
- 8
- Längsreihe
- 9
- Breitseite
- 10
- Breitseite
- 11
- Abstandhalter
- 12
- Abstandhalter
- 13
- Eckbereich
- 14
- Quermittellinie
- 15
- Quermittellinie
- 16
- Längsmittellinie
- 17
- schräge Anschlagfläche
- 18
- parallele
- 19
- Mittelachse
- 20
- Längsrasterlinien
- 21
- Querrasterlinien
- 22
- mittlere Ausnehmung
- 23
- Gleis
- 24
- Mittellinie
- 25
- Spurstangen
- 26
- untere Querkante
- 27
- bogenförmige Ausnehmung
- 28
- bogenförmige Ausnehmung
- 29
- tunnelförmige Ausnehmung
- 30
- Palisade
- 31
- Rechteckstein
- 32
- Quadratstein
- G1
- Kurzstein
- G2
- Langstein
- G3
- Ergänzungsstein
- K1
- Kurzstein
- K2
- Langstein
- K3
- Ergänzungsstein
1. Formstein-Bausatz insbesondere zur Erstellung von im Bogen verlegten Flächen oder
Formen aus Betonformsteinen die in einem Rastermaß verlegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei im Rastermaß
(n * L; n * l mit n = 1,2,3...n) integrierbare Steinformen (G1, G2 bzw. K1, K2) unterschiedliche
Längenmaße (L1,2 = ½ * L ± X bzw. l1,2 = ¼ * l ± x) aufweisen, wobei das unterschiedliche Längenmaß "X" im Steinbausatz
eine, für die jeweilige Steinform (G1, G2 bzw. K1, K2) konstante Größe im Bereich
von X, x ≈ 2mm bis 6mm aufweist.
2. Formstein-Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Großstein (G1,
G2) mit der Rasterlänge n * (L ± X) und ein Kleinstein (K1, K2) mit der Rasterlänge
n * (l ± x) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise L ≈ 2 * l beträgt.
3. Formstein-Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Großsteinen (G1,
G2) mit unterschiedlichen Längen (+ x und - x) ein Ergänzungsstein G3 mit der Länge
L3 = ¼ * L zugeordnet ist.
4. Formstein-Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Kleinsteinen K1,
K2 mit unterschiedlichen Längen (+ X und - X) ein Ergänzungsstein (K3) mit der Länge
l3 = ¾ l zugeordnet ist.
5. Formstein-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Großbausteine (G1 bis G3) eine Breite (B1) und die Kleinbausteine (K1 bis K3) eine
kleinere Breite (B2) aufweisen, wobei B1 = 5/4 B2 beträgt.
6. Formstein-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Großbausteine (G1 - G3) und/oder Kleinbausteine (K1 - K3) einen rechteckförmigen oder
quadratischen Grundriß aufweisen, wobei allseitig Abstandhalter (11, 12) vorgesehen
sind.
7. Steinbausatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (12, 12',
12'') an den Breitseiten (9, 10) benachbarter Steinformen (G1 bis G3 bzw. K1 bis K3)
formschlüssig und im wesentlichen spielfrei ineinandergreifen.
8. Steinbausatz nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die an
den Breitseiten (9, 10) außenliegenden Abstandhalter (12'') eine schräge oder abgestufte
Anschlagfläche (17) aufweisen, wobei eine schräge Anschlagfläche (17) einen sich zur
Längsmittellinie (16) hin öffnenden Winkel α ≈ 2° bis 6° einschließt und eine gekippte
Schrägstellung des Formsteins erlaubt.
9. Formstein-Bausatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseiten (8)
der Formsteine (G1 - G3; K1 - K3) Abstandhalter (11) aufweisen, die im verlegten Zustand
des Formsteinbelags ein seitliches Spiel erlauben.
10. Formstein-Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Mitte der Abstandhalter (11, 11', 11'' bzw. 12, 12', 12'') geführten
Längsrasterlinien 20, 20' bzw. Querrasterlinien 21 eine Rasterlänge L = 500mm und
eine Breite B1 = 200mm sowie eine Breite B2 = 160mm bilden.
11. Formstein-Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die schrägen Abstandshalter 12'' in wenigstens zwei benachbarte, sich im Abstand
befindende Abstandshalter 12''(1) und 12''(2) aufgeteilt sind.
12. Formstein-Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formsteine als Palisaden (30) ausgebildet sind.
13. Formstein-Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formsteine an ihrer Unterseite Rillen (29) und/oder Halbrillen (27, 28) aufweisen
zur Aufnahme oder Überbrückung von Spurstangen, wobei vorzugsweise die Rillen (29)
im Querschnitt halbkreisförmig und die Halbrillen (27, 28) im Querschnitt viertelkreisförmig
ausgebildet sind.