[0001] Die Erfindung betrifft ein Torblatt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Torblatt ist beispielsweise aus der EP 370 376 B1 bekannt. Beim Verfahren
von der Offenstellung in die Verschlußstellung oder umgekehrt durchlaufen die in Bewegungsrichtung
aufeinanderfolgend aneinander angelenkten Lamellen eines solchen Torblattes - insbesonderes
eines Sektionaltores - einen bogenförmigen Führungsbereich, der sich zwischen dem
etwa vertikal gerichteten geradlinigen Führungsabschnitt für die Aufnahme des Torblattes
in der Schließstellung und dem etwa horizontal verlaufenden Führungsabschnitt für
die Aufnahme des Torblattes in der Offenstellung befindet. Zu diesem Zweck sind die
Lamellen durch Scharniere aneinander angelenkt, deren Scharnierachse an der Torblattinnenseite,
das heißt an der Rückwand des Torblattes und somit der Torblattseite, die dem Inneren
des mit dem Torblatt zu verschließenden Gebäuderaumes oder dergleichen zugewandt ist,
verläuft. Um zu verhindern, daß in den bei Durchlaufen des bogenförmigen Führungsbereiches
entstehenden Verschwenklagen benachbarter Lamellen zueinander zwischen diesen ein
Spalt entsteht, in welchen man mit den Fingern ungewollt oder im Zuge einer soweit
nicht sachgerechten Handhabung des Torblattes von Hand eingreifen kann, sind die einander
zugewandten Stirnseiten der jeweils benachbarten Lamellen mehr oder weniger im Querschnitt
kreisbogenförmig verwölbt aufgebildet, und zwar in etwa mit dem Kreisbogenmittelpunkt
in der Scharnierachse gelegen. Dabei ist zwischen den beiden einander gegenüberliegenden
verwölbten Stirnseiten jeweils ein Spalt gebildet, der sich zwischen der Außenseite
und der Innenseite des Torblattes durchgehend erstreckt, wenn man von gesondert vorgesehenen,
elastischen Dichtungsstreifen absieht, ist im Spaltbereich der Torblattaußenseite
zwischen den Außenwandungen der Lamellen eine Fuge freigelassen, die in den Spaltbereich
zwischen dem konkaven und konvexen Profilabschnitt übergeht. Diese Fuge simuliert
eine Sicke und dient ebenfalls dem Klemmschutz, da hierdurch verhindert wird, daß
die Finger im Bereich der Vorderwand des Torblattes zwischen der vom konkaven Profilabschnitt
gebildeten Nase und dem gegenüberliegenden am konvexen Profilabschnitt gebildeten
Absatz eingeklemmt werden.
[0003] Die Geometrie im Bereich der Lamellenkanten war bereits aus der deutschen Patentschrift
216 816 aus dem Jahr 1908 von ihren Grundzügen her bekannt. Dort wurde bereits an
einer Drehtür mit Gelenkbändern zur Verhinderung von Verletzungen durch Klemmen an
der Drehkante der Tür bei den sich gegenüberliegenden Kanten eine komplementäre konvexe
bzw. konkave Formgebung vorgeschlagen.
[0004] Insbesondere bei größeren Toren ist es wünschenswert, die Lamellendicke über die
Höhe des Tores zu variieren. Hierzu ist es nach dem Stand der Technik notwendig, gesonderte
Übergangs- oder Adapterlamellen vorzusehen, die an ihren jeweiligen Anlagekanten an
die Dicke der benachbarten Lamellen angeglichen sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Torblatt nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß unter Beibehaltung eines Fingerklemmschutzes
die Kantenbereiche der das Torblatt bildenden Lamellen derart ausgebildet sind, daß
eine Dickenänderung benachbarter Lamellen ohne Änderung des Kantenprofils und ohne
Vorsehen von Übergangs- oder Adapterlamellen möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ausgehend von einem Torblatt nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die hinzutretenden Merkmale gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Demnach geht der konvexe bzw. konkave Profilabschnitt von einem mittleren bogenförmigen
Abschnitt in ein schräg zur Vorderwand hingerichteten geraden Abschnitt über, der
sich mit der durch die Vorderwand gebildete Ebene unter einem Winkel α schneidet.
Die im konkaven Profilabschnitt im Bereich der Vorderwand gebildete Nase wird von
ihrer Außenseite her schräg abgeflacht.
[0008] Von der Vorderwand aus gesehen weist das neu geschaffene Torblatt also nicht mehr
einen der Nase gegenüberliegenden am konvexen Teil des Lamellenprofils ausgebildeten
Absatz auf. Es wird zwischen der Nase des konkaven Lamellenteils und dem entsprechenden
Absatz des konvexen Teils keine Sicke mehr gebildet. Vielmehr läuft die schräge Fläche
des konvexen Teils bis zur Vorderwand aus. An der gegenüberliegenden Nase im Bereich
des konkaven Profilateils der Lamelle ist die im Bereich der Vorderwand gebildete
Nase von ihrer Außenseite her schräg abgeflacht, so daß die entsprechende Nase in
einem Bereich des schräg zur Vorderwand hin gerichteten geraden Abschnitts des Profils
zu liegen kommt, der von der durch die Vorderwand gebildeten Ebene beabstandet ist.
[0009] Aufgrund dieser Geometrie kann aber auch die Dicke der benachbarten Lamellen variieren,
da bei einem Übergang von einer dickeren Lamelle mit konvexem Teil die benachbarte
dünnere Lamelle mit ihrem Nasenbereich ebenfalls nur in dem schräg zur Vorderwand
hin gerichteten geraden Abschnitt enden muß. Damit kann grundsätzlich die gleiche
Profilierung im Lamellenrandbereich beibehalten werden.
[0010] Diese Geometrie läßt sich für schmale Torblattlamellen, aber auch für vergleichsweise
breite Torblattlamellen, die auch als Paneele bezeichnet werden, einsetzen.
[0011] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen. Demnach ist der Winkel α vorteilhaft zwischen 23,5°
und 25°, vorzugsweise mit 24,3° zu wählen.
[0012] Die den Rückwänden jeweils am nächsten liegenden Abschnitte der Stirnseiten benachbarter
Lamellen können jeweils schräg in Richtung zur Scharnierachse verlaufen.
[0013] Die Lamellen des Torblattes können jeweils aus einem Rahmen aus Metall oder Kunststoff
bestehen. Vorzugsweise besteht der Rahmen aus einem geformten Blech, das innen ausgeschäumt
sein kann.
[0014] Zusätzlich können die Lamellen in ihrem Rückwandbereich ensprechend der DE 297 21
316 mit einem Schutzverkleidungsblech ausgestattet sein.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem anhand der
einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0016] Die einzige Figur zeigt einen schematisierten Teilquerschnitt der stirnseitigen Teilbereiche
zweier benachbarter Lamellen eines Ausführungsbeispiels.
[0017] In der einzigen Figur ist ein Ausschnitt eines Torblattes 10 gezeigt, bei dem jeweils
Teilbereiche einer Lamelle 12 und einer benachbart zu dieser gelegenen und über hier
nicht näher dargestellte Scharnierverbindungen mit dieser gelenkig verbundenen Lamelle
14 dargestellt sind. Die Lamellen 12 und 14 sind in geschlossener Stellung gezeigt.
Die Lamelle 14 weist eine Vorderwand 16 und eine Rückwand 18 auf und in ihrem Seitenkantenbereich
20 einen im Schnitt nasenartigen Vorsprung 22 mit einem zur Vorderwand 16 hin gerichteten
bogenförmig konvex ausgebildeten Profilabschnitt 24, einem sich zur Vorderwand 16
hin anschließenden und diese unter einem Winkel α schneidenden geraden Abschnitt 25
und einem zur Rückwand 18 hin gerichteten schräg in Richtung zur hier nicht näher
dargestellten Scharnierachse verlaufenden Abschnitt 26 auf.
[0018] Der schräg zur Vorderwand hin gerichtete gerade Abschnitt 25 schneidet die durch
die Vorderwand 16 gebildete Ebene unter einem Winkel α von 24,3°.
[0019] An der Lamellenkante 28 der benachbarten Lamelle 12 ist komplementär eine Ausnehmung
30 vorgesehen, in die der nasenartige Vorsprung 22 bei Zuschwenken der Lamelle 12
eingreift. Diese Ausnehmung weist einen zum konvexen Profilabschnitt 22 komplementären
konkaven Profilabschnitt auf. Weiterhin ist ein dem angeschrägten Abschnitt 26 entsprechender
abgeschrägter Abschnitt 34 vorhanden. Dem zur Vorderwand hin gerichteten geraden Abschnitt
25 entspricht in dem konkaven Profil ein gerader Abschnitt 37. Der schräge Profilabschnitt
37 bildet mit der Vorderwand 16 der Lamelle 12, wie in der Figur dargestellt, einen
nasenartigen Vorsprung 38. Dieser nasenartige Vorsprung 38 weist an seiner Vorderseite
einen schräg abgeflachten Bereich 39 auf, wie er in der Figur näher dargestellt ist.
[0020] Der nasenartige Vorsprung 38 ist durch die schräge Abflachung soweit verkürzt daß
der entsprechende nasenartige Vorsprung oder die Nase 38 in einem Bereich des schräg
zur Vorderwand 16 hin gerichteten geraden Abschnitts 25 des Profils 22 zu liegen kommt,
der von der durch die Vorderwand 16 gebildeten Ebene beabstandet ist. Damit reicht
der nasenartige Vorsprung oder die Nase 38 nicht bis zum Übergang des schrägen Profilabschnitts
25 zur geraden Vorderwand 16, wie dies ebenfalls in der Figur deutlich wird.
[0021] Aufgrund der gewählten Geometrie kann die Dicke der benachbarten Lamellen variieren,
da bei einem Übergang von einer dickeren Lamelle mit konvexem Teil die benachbarte
dünnere Lamelle mit ihrem Nasenbereich ebenfalls nur in dem schrägen zur Vorderwand
hin gerichteten geraden Abschnitt enden muß. Dies ist anhand der strichlierten Form
der Lamelle 12 gezeigt. Während die mit durchgezogenen Linien gezeichnete Lamelle
12 eine Dicke d1 aufweist, die der Lamellendicke d1 der Lamelle 14 entspricht, weist
die gestrichelt gezeichnete Lamelle 12 eine Dicke d2 auf, die kleiner als die Dicke
d1 ist. Die dünnere Lamelle, die in der Figur gestrichelt dargestellt ist, endet mit
ihrem nasenartigen Vorsprung ebenfalls in dem schrägen Bereich 25 des konvexen Vorsprunges
22.
[0022] Beim Verschwenken der Lamellen 12 und 14 zueinander wird zwischen dem konvexen Profilabschnitt
24 der Nase 22 sowie dem konkaven Profilabschnitt der Ausnehmung 30 nur ein sehr schmaler,
wenige Millimeter breiter Spalt gelassen, der ein Einklemmen von Fingern sicher verhindert.
In diesem Spalt kann zusätzlich eine Dichtung 40 vorgesehen sein.
[0023] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 12 und 14 als Blechteile
ausgeführt. Die Blechteile können in hier nicht näher dargestellter Art und Weise
mit einem schäumbaren Kunststoffmaterial ausgeschäumt sein.
[0024] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist das Material der Lamellen jedoch frei wählbar.
1. Torblatt mit einer Anzahl über Scharnierverbindungen aneinander angelenkten Lamellen,
welche beim Verfahren von der Offenstellung in die Verschlußstellung oder umgekehrt
gegeneinander verschwenkbar sind, wobei die Lamellen jeweils eine Vorderwand und eine
Rückwand sowie wenigstens eine Lamellenkante aufweisen, welche an einer entsprechenden
Lamellenkante einer benachbarten Lamelle anliegt, wobei eine erste Lamellenkante ein
Profil mit einem im wesentlichen konkav ausgebildeten Profilabschnitt aufweist, wobei
eine zweite dieser gegenüberliegende Lamellenkante einen zu dem konkav ausgebildeten
Profilabschnitt komplementär konvex ausgebildeten Profilabschnitt aufweist, wobei
die Krümmungen der konkav bzw. konvex ausgebildeten Profilabschnitte teilweise bogenförmig,
insbesondere kreisbogenförmig, oder dem Bogenverlauf etwa nachzeichnend polygonförmig
verlaufend und mit ihrem bzw. ihren Kreismittelpunkten etwa in oder in Nähe der benachbarten
Scharnierachse bzw. mit ihrem oder ihren Polygon-Brennpunkten auf die jeweils benachbarte
Scharnierachse zu gerichtet liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der konvexe bzw. konkave Profilabschnitt von einem mittleren bogenförmigen Abschnitt
in einen schräg zur Vorderwand hin gerichteten geraden Abschnitt übergeht und daß
die im konkaven Profilabschnitt im Bereich der Vorderwand gebildete Nase von ihrer
Außenseite her schräg abgeflacht ist.
2. Torblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Rückwand jeweils am
nächsten liegenden Abschnitte der Stirnseiten benachbarter Lamellen jeweils schräg
in Richtung zur Scharnierachse verlaufen.
3. Torblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der schräg zur Vorderwand
hin gerichtete gerade Abschnitt des konvexen bzw. konkaven Profilabschnittes unter
einem Winkel α von 23,5 bis 25°, vorzugsweise 24,3°, die durch die Vorderwand gebildete
Fläche schneidet.
4. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen
des Torblattes jeweils aus einem Rahmen aus Metall oder Kunststoff bestehen.
5. Torblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen aus geformtem Blech
besteht.
6. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen
über die Höhe des Tores eine unterschiedliche Dicke aufweisen.
7. Torblatt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen über die Höhe des
Torblattes kontinuierlich oder stufenweise in ihrer Dicke abnehmen.