[0001] Die Erfindung betrifft einen integrierten Schaltkreis (IC) mit mindestens einem Digitalteil
und mindestens Zwei Anschlußvorrichtungen zum elektrischen Verbinden des IC mit zwei
verschiedenen Spannungspotentialen zum Versorgen des IC mit elektrischer Energie,
wobei das Digitalteil mit den Anschlußvorrichtungen elektrisch leitend verbunden ist.
ICs, die ein Digitalteil aufweisen, wie z.B. Microcontroller enthalten eine Vielzahl
von Schaltstufen (logische Gatter, Ausgangstreiber) und benötigen während ihrer Umschaltephasen
einen hohen Strom, der über die Versorgungsleitungen außerhalb des ICs nicht zur Verfügung
gestellt werden kann. Deshalb weisen Schaltungen, die die vorgenannten ICs mit Digitalteil
enthalten, Stützkondensatoren als Ladungsspeicher auf, die zwischen den Anschlußvorrichtungen
zum elektrischen Verbinden des ICs mit zwei verschiedenen Spannungspotentialen wie
z.B. einem Versorgungsspannungspotential und einem Massepotential angeordnet sind.
Hierdurch wird die Versorgungsspannung der ICs auch während der Umschaltzeiten der
ICs weitgehend stabil gehalten.
[0002] Nachteilig hierbei ist es, daß während des Umschaltens hohe Stromspitzen verursacht
werden, die zu großen elektromagnetischen Störfeldern führen, deren Grundschwingung
der Schaltfrequenz der ICs entspricht. Im Stand der Technik ist es bekannt, zur Verringerung
der Steilheit und der Höhe der auftretenden Stromspitzen ein Ferritelement oder eine
Spule zwischen den Stützkondensator und einer Anschlußvorrichtung des ICs einzufügen.
Nachteilig hierbei ist es, daß diese Bauteile ein schnelles Abfließen der Ladung des
Stützkondensators verhindern und so ein Spannungseinbruch bei der Anschlußvorrichtung
des ICs auftreten kann. So kann der IC möglicherweise außerhalb des zulässigen Spezifikation
betrieben werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen IC anzugeben, bei der ein Versorgungsspannungseinbruch
und gleichzeitig ein überhöhtes elektromagnetisches Störfeld verhindert werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen mindestens einer
Anschlußvorrichtung und dem Digitalteil ein Regler zur Regelung des Stroms zu dem
Digitalteil bzw. den Digitalteilen angeordnet ist.
[0005] Hierdurch kann der Strom so eingestellt werden, daß einerseits die Versorgungsspannung
nur im zulässigen Maß einbricht und andererseits kein erhöhtes elektromagnetisches
Störfeld auftritt. Die Erfindung hat den Vorteil, daß keine zusätzlichen externen
strombegrenzenden Elemente wie eine Spule oder ein Ferritelement benötigt werden.
Weiterhin tritt an der Anschlußvorrichtung des ICs keine Stromspitze auf, so daß Störungen
den IC weitestgehend nicht verlassen.
[0006] Dadurch daß die Regeleigenschaften des Reglers einstellbar sind, lassen sich Herstellungstoleranzen
der integrierten Schaltkreise ausgleichen. Weiterhin sind die Ausgangssignale des
integrierten Schaltkreises in gewissem Umfang veränderbar und so der integrierte Schaltkreis
universeller einsetzbar.
[0007] Durch ein zusätzliches Analogteil in dem integrierten Schaltkreis lassen sich durch
Einsparen eines weiteren integrierten Schaltkreises mit Analogteil weitere externe
Bauteile einsparen und so Kosten reduzieren.
[0008] Bei einem integrierten Schaltkreis mit Analog- und Digitalteil, wobei der integrierte
Schaltkreis jeweils eine Anschlußvorrichtung für das Versorgungsspannungspotential
und das Massepotential aufweist und jedes Digitalteil über jeweils einen Regler mit
dem Versorgungsspannungspotential verbunden ist, ist es vorteilhaft, das nur zwei
Anschlußvorrichtungen zum Anschluß an die erforderlichen Spannungspotentiale benötigt
werden.
[0009] Dadurch, daß bei einem integrierten Schaltkreis mit Analog- und Digitalteil diese
über unterschiedliche Anschlußvorrichtungen mit den Versorgungsspannungen verbunden
sind und die Digitalteile nur über einen Regler mit der Anschlußvorrichtung der Masse
verbunden sind, während das oder die Analogteile direkt mit der Anschlußvorrichtung
der Masse verbunden ist bzw. sind, kann eine Störausbreitung über die Masseleitung
innerhalb des integrierten Schaltkreises vom Digitalteil zum Analogteil verhindert
werden.
[0010] Ein besonders einfach aufgebauter Regler kann durch einen Transistor realisiert werden,
der den Strom durch das Digitalteil oder die Digitalteile in Abhängigkeit der Momentanwerte
des Stromes durch den Transistor und der Versorgungsspannung sowie deren Änderungsgeschwindigkeiten
regelt.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren für besonders ausgewählte Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Einen schematisch dargestellten erfindungsgemäßen integrierten Schaltkreis und Teile
seiner externen Beschaltung.
- Figur 2
- Einen erfindungsgemäßen integrierten Schaltkreis mit zwei Digitalteilen und einem
Analogteil, wobei das Analogteil einen der Digitalteile ansteuert.
- Figur 3
- Einen erfindungsgemäßen IC mit zwei Digitalteilen und einem Analogteil, wobei das
Analogteil getrennt von den Digitalteilen arbeitet.
[0012] In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. In Figur 1 sind von einem integrierten Schaltkreis 1 ein Digitalteil 2,
ein Regler 3, Anschlußvorrichtungen 5, 6 und ein Signalausgang 7 dargestellt. Sonstige
Bauteile, Signaleingänge sowie weitere Signalausgänge sind der besseren Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt. L
b stellt Leitungsinduktivitäten der Zuleitungen 4 dar. Im Digitalteil 2 ist beispielhaft
nur eine Schaltstufe als Push/pull-Inverter bestehend aus Schalttransistoren 8, 9
und einem Steuereingang 10 dargestellt.
[0013] Der Regler 3 weist einen Transistor 11 auf, der über eine Steuerleitung 12 ansteuerbar
ist. Die Anschlußvorrichtungen 5, 6 und der Signalausgang 7 können beispielsweise
als Durchsteckpin oder oberflächenmontierbarer Anschluß ausgestaltet sein. Die Anschlußvorrichtung
5 ist über eine Versorgungsleitung 13 mit einer Versorgungsspannung U
b verbunden, wobei der ohmsche Widerstand der Versorgungsleitung 13 mit R
s und der Blindwiderstand der Versorgungsleitung 13 mit L
s dargestellt ist. Zwischen der Anschlußvorrichtung 4 und dem Massepotential ist ein
Stützkondensator C angeordnet.
[0014] Im statischen Zustand außerhalb der Umschaltephasen ist jeweils einer der Schalttransistoren
8, 9 leitend und einer gesperrt, während der Transistor 11 leitend ist, so daß der
Signalausgang 7 auf Low-Potential liegt, wenn der Schalttransistor 8 leitet und der
Schalttransistor 9 sperrt und auf High-Potential, wenn der Schalttransistor 8 sperrt
und der Schalttransistor 9 leitet. Während des Umschaltens werden beide Schalttransisotren
8, 9 leitend. Durch den erfindungsgemäßen Regler 3 wird durch entsprechende Steuerung
des Transistors 11 verhindert, daß einerseits der Strom zu dem Digitalteil und die
Stromänderung zu groß werden und andererseits die in dem Digitalteil vorhandene Spannung
zu gering wird. Durch letztgenannte Wirkung wird erreicht, daß der integrierte Schaltkreis
1 innerhalb der zulässigen Parameter betrieben wird. Durch die Verhinderung eines
zu großen Stroms und einer zu großen Stromänderung werden die damit entsprechend einhergehenden
Störungen verringert. Die Steuerung des Transistors 11 über die Steuerleitung 12 kann
analog und bevorzugt digital erfolgen, insbesondere dann, wenn der integrierte Schaltkreis
kein Analogteil aufweist.
[0015] Die integrierte Schaltung 14 in Figur 2 weist zwei Digitalteile 2
1, 2
2 und ein Analogteil 15 auf. Das Analogteil 15 und die Digitalteile 2
1, 2
2 sind über Zuleitungen 4 und die Anschlußvorrichtung 6 mit dem Massepotential verbunden.
Das Analogteil 15 ist über eine weitere Zuleitung 4 und die Anschlußvorrichtung 5
mit der Versorgungsspannung U
b verbunden. Zwischen den Digitalteilen 2
1, 2
2 und der Anschlußvorrichtung 5 ist jeweils ein Regler 3 angeordnet, um den Strom zu
dem jeweiligen Digitalteil 2
1, 2
2 zu regeln. Eine solche Anordnung ist dann vorteilhaft, wenn eine gemeinsame Masse
erforderlich ist, wie im in Figur 2 dargestellten Fall, wo dasAnalogteil 15 über eine
Steuerleitung 16 das Digitalteil 2
1 und dieses über eine weitere Steuerleitung das Digitalteil 2
2, beispielsweise eine Ausgangsstufe, ansteuert. Das Dititalteil 2
2 gibt seine Signale an Signalausgänge, von denen nur der Signalausgang 7 dargestellt
ist, nach außen ab. Die Signaleingänge sind der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht
dargestellt. Durch die Entkopplung der Digitalteile 2
1, 2
2 über jeweils einen Regler ist eine einzige Anschlußvorrichtung für die Versorgungsspannung
U
b ausreichend.
[0016] Bei dem in Figur 3 beispielhaft dargestellten integrierten Schaltkreis 17 arbeitet
das Analogteil 15 getrennt von den Digitalteilen 2
1, 2
2 , so daß keine gemeinsame Verbindung zur Masse über die Zuleitung 4 erforderlich
ist und der Regler 3 in diesem Beispiel zwischen den Digitalteilen 2
1, 2
2 einerseits und der Anschlußvorrichtung 6 angeordnet ist, während das Analogteil 15
direkt über eine Zuleitung mit der Anschlußvorrichtung 6 verbunden ist. So wird eine
Störausbreitung über die Masseverbindung innerhalb des integrierten Schaltkreises
17 verhindert. Das Analogteil 15 ist über eine Zuleitung 4 und die Anschlußvorrichtung
5
1 mit der Versorgungsspannung U
b1 und die Digitalteile 2
1, 2
2 über die Zuleitungen 4 und Anschlußvorrichtungen 5
2, 5
3 mit den Versorgungsspannungen U
b2, U
b3 verbunden. Zur besseren Übersichtlichkeit ist wie schon in den vorangegangenen Figuren
von den vorhandenen Signalen- und Ausgängen nur der Signalausgang 7 dargestellt.
1. Integrierter Schaltkreis mit mindestens einem Digitalteil, mindestens zwei Anschlußvorrichtungen
zum elektrischen Verbinden des integrierten Schaltkreises mit mindestens zwei verschiedenen
Spannungspotentialen zum Versorgen des integrierten Schaltkreises mit elektrischer
Energie, wobei das Digitalteil mit mindestens zwei der Anschlußvorrichtungen elektrisch
leitend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen mindestens einer Anschlußvorrichtung (5, 6) und dem Digitalteil (2) bzw.
den Digitalteilen (21, 22) mindestens ein Regler (3) zur Regelung des Stroms zu dem Digitalteil (2) bzw. den
Digitalteilen (21, 22) angeordnet ist.
2. Integrierter Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Regeleigenschaften des Reglers (3) einstellbar sind.
3. Integrierter Schaltkreis nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er auch mindestens ein Analogteil (15) aufweist.
4. Integrierter Schaltkreis nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der integrierte Schaltkreis (14) je eine Anschlußvorrichtung (5, 6) zum elektrischen
Verbinden des integrierten Schaltkreises (17) mit dem Massepotential und dem Versorgungsspannungspotential
(Ub) aufweist, wobei jedes Digitalteil (21, 22) über jeweils einen Regler mit der Versorgungsspannung (Ub) verbunden ist.
5. Integrierter Schaltkreis nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der integrierte Schaltkreis (17) eine Anschlußvorrichtung zum elektrischen Verbinden
des oder der Analogteile (15) mit der Versorgungsspannung (Ub1) und mindestens einer Anschlußvorrichtung zum Verbinden der Digitalteile (21, 22) mit der Versorgungsspannung (Ub2, Ub3) und einer Anschlußvorrichtung (6) zum elektrischen Verbinden der Digital- und Analogteile
mit dem Massepotential aufweist, wobei der Regler (3) zwischen dem Massepotential
und dem oder den Digitalteilen (21, 22) angeordnet ist und das Analogteil (15) bzw. die Analogteile direkt mit dem Massepotential
verbunden ist bzw. sind.
6. Integrierter Schaltkreis nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (3) einen Transistor (11) aufweist, der den Strom durch das Digitalteil
(2) bzw. die Digitalteile (21, 22 ) in Abhängigkeit der Momentanwerte des Stroms durch den Transistor (11) und der
Versorgungsspannung (Ub, Ub2, Ub3) sowie deren Änderungsgeschwindigkeiten regelt.
7. Integrierter Schaltkreis nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtungen (5, 6) als Durchsteckpins ausgestaltet sind.
8. Integrierter Schaltkreis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtungen (5, 6) als oberflächenmontierbarer Anschluß ausgestaltet
sind.