[0001] Bisher wurde in Wechselverkehrszeichen das Licht einer oder mehrerer Lampen mittels
Lichtleiterfasern auf eine Vielzahl von Lichtpunkten, welche zu Symbolen oder Schriftzeichen
angeordnet sind, aufgeteilt und der Wechsel zwischen den Anzeigen durch Ein- und Ausschalten
der zugehörigen Lampen bewirkt.
[0002] Seitdem es gelungen ist, Leuchtdioden (LED) mit hoher Lichtbündelung, Lichtstärke
und Lebensdauer in einer Vielzahl von Farben bzw. in nahezu allen festgelegten Signalfarben
herzustellen, wurde versucht, die Vorteile der Leuchtdioden gegenüber den üblicherweise
verwendeten Glühlampen, wie Abstrahlung eines gerichteten Lichtbündels, wesentlich
höhere Lebensdauer und sehr günstiges Energieverhältnis bei farbigem Licht, in Werbe-
und Informationsschildern und auch der Verkehrssignalisation einzusetzen. Insbesonders
wird versucht, die technologisch aufwendige Faseroptik in Wechselverkehrszeichen zu
ersetzen. Aber auch der Einsatz in grafikfähigen Anzeigen wird forciert, weil bei
entsprechender Beschaltung jede LED einzeln angesteuert werden kann und daher individuell
programmierbare Darstellungen und Informationen erlaubt.
[0003] Leuchtdioden unterscheiden sich von herkömmlichen Glühlampen nicht nur durch die
Lichterzeugung mittels Halbleitertechnik, welche ein nahezu monochromatisches farbiges
Licht erzeugt, sondern auch durch integrierte optische Maßnahmen zur Lichtlenkung,
welche einerseits den Nutzlichtanteil verbessern, anderseits universelle, günstige
Lichtverteilungscharakteristiken in eng- und breitabsrahlenden Ausführungen erzeugen,
sodaß die LED ohne weitere optische Maßnahmen direkt als Signallicht eingesetzt werden
kann.
[0004] Während für Werbe- und Informationsschilder keine übergeordneten Vorschriften bezüglich
ihrer lichttechnischen Eigenschaften bestehen, existieren solche im Bereich der Verkehrstechnik
schon lange, wobei insbesonders Lichtfarbe, Helligkeit, Lichtverteilung, Gleichmäßigkeit
und vor allem ein geringes Phantomlicht (Vortäsuchung eines eingeschalteten Signallichts
durch einfallendes Sonnenlicht) vorgeschrieben sind. Die handelsüblichen Bauformen
entsprechen diesen Anforderungen nur zum Teil, werden aber trotzdem eingesetzt, solange
kundenspezifische Ausführungen der LED völlig unwirtschaftlich und seitens mancher
Hersteller auch aus technologischen Gründen derzeit undurchführbar sind.
[0005] Werden in der Verkehrstechnik die LED direkt ohne zusätzliche optische Maßnahmen
eingesetzt, so entsprechen Lichtfarbe, Helligkeit und Gleichmäßigkeit zumeist den
Vorgaben, die geforderte Lichtverteilung ist oft nur durch Vorschaltung zusätzlicher
Linsen erreichbar, Hauptproblem ist das hohe Phantomlicht. Die Linsenkuppe des in
der Regel glasklar transparenten LED-Körpers bündelt einfallendes Sonnenlicht direkt
auf die hochreflektierenden Einbauten im Inneren der LED, wie beispielsweise Reflektor
und Reflektorrand, Anschlußfahnen und Kontaktstellen, von wo es zurückgeworfen wird.
Wegen des glasklaren LED-Körpers ist auch das Phantomlicht relativ weißlich und ungefiltert
und erscheint bei ungünstigem Sonnenstand oft heller als das eigentliche Signallicht.
[0006] In der Verkehrstechnik setzt sich die Vorgabe durch, daß zur Phantomlichtbeurteilung
ein Sonnenstand von 10 Grad senkrecht über der optischen Achse des Signals (zumeist
die Richtung der maximalen Lichtabstrahlung) angenommen wird. Bei solchen Winkeln
müssen jedenfalls zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um den oben geschilderten
Effekt zu begrenzen.
[0007] Während bei Signalgebern die mit einer Vielzahl von LED in einer festgelegten Anordnung
bestückte Signaleinheit in ihrer Gesamtheit bezüglich des Phantomverhaltens untersucht
und verbessert werden kann, werden bei Wechselverkehrszeichen vorzugsweise die einzelnen
Lichtpunkt-Optiken betrachtet, damit diese in beliebiger Anzahl und Anordnung zu Symbolen
oder Schriftzeichen kombiniert werden können.
[0008] Eine bekannte Maßnahme besteht darin, eine Sammellinse in einem passenden Abstand
vor eine relativ breitstrahlende LED zu setzen (Fig. 8). Das schräg einfallende Sonnenlicht
wird bei genügendem Abstand der LED zur Sammellinse zur Gänze außerhalb der LED vorbeigeführt
und an Gehäuseflächen absorbiert. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil eines großen
Platzbedarfs und eignet sich deshalb nicht für universelle Anwendung.
[0009] Eine andere Maßnahme besteht in der Vorschaltung von horizontalen Lamellen (Fig.9
oben) oder Rohrstücken (Fig.9 Mitte), um das Sonnenlicht abzuschirmen, auch werden
kleine, lange Sonnenblenden bzw. Schuten (Fig.9 unten), insbesonders bei Mehrfach-LED-Lichtpunkten
eingesetzt, wie das prinzipiell auch bei Signalgebern üblich ist. Hier ist insbesonders
von Nachteil, daß diese Vorsatzelemente entweder durch eine Frontscheibe vor Witterung
und Schmutz geschützt oder häufig gesäubert werden müssen. Sie werden vor allem für
LED-Anordnungen im rechteckigen Raster verwendet.
[0010] Eine weitere Maßnahme besteht in der Verwendung von in der Signalfarbe eingefärbten
Linsen oder LED-Körpern (tinting). Das Sonnenlicht muß den gefärbten Bauteil zweimal
durchlaufen, wobei vor allem die fremden Farbanteile des Lichts ausgefiltert werden,
das LED-Licht nur einmal, wobei die Einfärbung für die eigentliche Signalfarbe möglichst
durchlässig ist. Hierdurch wird das Sonnenlicht wesentlich geschwächt, das Nutzlicht
verringert sich in viel geringerem Maße. Nachteilig ist nicht nur die geringere Nutzlichtstärke,
was durch eine höhere Anzahl von Lichtpunkten kompensiert werden muß, sondern auch
das Phantomlicht in Signalfarbe, welches gegenüber weißem Phantomlicht in vielen Anwendungen
als besonders kritisch angesehen wird.
[0011] Ein weiterer Nachteil ist die üblicherweise kreissymmetrische Lichtabstrahlung der
Leuchtdioden, welche dazu führt, daß ein großer Lichtanteil ungenutzt in irrelevante
Bereiche abgestrahlt wird, wenn nicht ebenfalls optische Maßnahmen dagegen ergriffen
werden.
[0012] Weiters haben handelsübliche Leuchtdioden Abstrahlcharakteristiken, die in der Regel
mit der benötigten Lichtverteilung der Lichtpunkte nicht gut übereinstimmen. Hierdurch
müssen ohne Zusatzoptik oft unverhältnismäßig mehr LED verwendet werden, nur um in
lichtschwachen Bereichen noch ausreichend Licht zu haben. In vielen Fällen kann die
geforderte Lichtverteilung überhaupt nicht ohne Zusatzmaßnahmen erreicht werden.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, eine universelle LED-Optik für Wechselverkehrszeichen
zu entwickeln, welche ohne Frontscheibe und mit glatter Außenseite eingesetzt werden
kann und die Vorteile der LED, wie geringer Energieverbrauch, lange Lebensdauer und
Wartungsfreiheit nützt, anderseits aber nahezu kein Phantomlicht aufweist, welche
individuell anpaßbare, insbesondere ovale Lichtverteilungen ohne wesentliche Lichtverluste
ermöglicht, an unterschiedliche LED-Bauformen, LED-Lieferanten oder Abstrahlcharakteristiken
adaptierbar ist und einen möglichst geringen Achsabstand benachbarter Optiken erlaubt.
[0014] Das wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Optikelement eine Lichtquelle, vorzugsweise
eine Leuchtdiode (LED), mindestens eine Sammellinse und eine Streulinse, von einem
gemeinsamen Gehäuse umgeben, im wesentlichen koaxial zur geometrischen Achse des Elementes
angeordnet sind, wobei die Sammellinse die an jeder Stelle ihrer der Streulinse zugewandten
Oberfläche austretenden, unter einem Winkel g divergenten Lichtstrahlbündel möglichst
vollständig auf die Streulinse bündelt, wobei die Streulinse so beschaffen ist, daR
praktisch alle aus ihr austretenden Lichtstrahlen mit Ihrer Neigung unterhalb eines
festgelegten Inklinationswinkels Á liegen, und wobei das Gehäuse als eine rohrartige
Umhüllung von Lichtquelle, Sammel- und Streulinse, an seinem Umfang vollständig geschlossen
ausgebildet und innen mit einer lichtabsorbierenden Farbe und Struktur versehen ist.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen Fig. 1 bis Fig.
7 bevorzugte Ausführungsformen im Schnitt, Fig. 8 und 9 bisher gebräuchliche Lösungen
im Vergleich.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Optik. Die Lichtquelle
1, in allen Beispielen als LED mit breiter Abstrahlungscharakteristik dargestellt,
sendet ihr Licht 6 auf die unmittelbar davor koaxial angeordnete Sammellinse 2. Hierdurch
ist einerseits eine bessere Lichtbündelung möglich als durch die Verwendung einer
engbündelnden LED, anderseits kann die Lichtbündelung beeinflußt werden. Innerhalb
der LED 1 sind Einbauten 19 eingezeichnet. Sie dienen der Stromzuführung und der Positionierung
des eigentlich leuchtenden Halbleiterchips 20, bilden aber auch einen Hilfsreflektor
21, der das seitlich abstrahlende Licht in die Hauptabstrahlrichtung reflektiert und
haben deswegen hochglänzende Oberflächen. Die LED wirkt deswegen für in unmittelbarer
Nähe befindliche Optiken nicht als Punktstrahler, sie sendet ein Gemisch von direkten
und reflektierten Lichtstrahlen aus. Das Licht kann daher nur sehr mangelhaft fokussiert
werden, weshalb für die Linsengeometrien auch keine physikalisch exakten Angaben gemacht
werden können, sondern nur qualitative Beschreibungen ihrer Eigenschaften.
[0017] An jeder Stelle der Oberfläche der Sammellinse 2 treten Lichtstrahlenbündel 7 aus,
deren Divergenz

durch die Art und Größe aller Einbauten 19, 20 und 21 bedingt ist und für jede Stelle
der Sammellinse 2 eigens bestimmt werden muß. Die Geometrie der Sammellinse wird daher
vorzugsweise in iterativen Berechnungen festgelegt. Günstigerweise werden die Lichtstrahlenbündel
7 so abgelenkt, daß möglichst alle ihrer Lichtstrahlen durch die Streulinse 3 fallen,
welche in einem bestimmten Abstand koaxial zur Sammellinse angeordnet ist. Dort werden
die Lichtstrahlenbündel 7 so abgelenkt oder gestreut, daß die gewünschte Lichtverteilung
8 erzielt wird.
[0018] Der Winkel Á gibt die Lichteinfallsgrenze für Störlicht, insbesonders das Licht der
tiefstehenden Sonne 12, welches noch kein Phantomlicht erzeugen soll, vor. Die Vorschriften
gehen von einem Sonnenstand von 10 Grad senkrecht über der Referenzachse (zumeist
die Richtung höchster Nutzlichtintensität) aus. Wegen unvermeidlicher Toleranzen und
der Größe des Sonnendurchmessers selbst empfiehlt sich eine Festlegung dieses Inklinationswinkels
Á auf etwa 9 Grad, es kann aber auch ein beliebiger anderer Winkel gewählt werden.
Die Größe des Winkels Á bestimmt jedenfalls die gesamte Geometrie der Optik.
[0019] Die Geometrie der Streulinse 3 ist so festgelegt, daß die austretenden Lichtstrahlen
8 mit ihren Neigungen β immer unterhalb des Inklinationswinkels Á bleiben. Hiedruch
wird sichergestellt, daß auch in umgekehrter Richtung kein Sonnenstrahl 12, sofern
er unter einem Winkel g größer/gleich Á auf die Optik trifft, den gleichen Weg zurück
entweder über den Reflektor 21 oder direkt bis zum Chip 20 der LED 1 findet und so
ein Aufleuchten der LED simuliert. Trotzdem können Lichtstrahlen 22 bis zur LED 1
vordringen. Sie treffen dabei auf andere, nicht unmittelbar an der Lichtabstrahlung
beteiligte Flächen 23, oder werden oft mehrfach am Glaskörper der LED reflektiert
und gebrochen und erzeugen auch auf diese Weise ebenfalls ein gewisses Phantomlicht.
Die Länge der Optik wird daher vorzugsweise so festgelegt, daß überhaupt kein Sonnenstrahl
12, der einen Einfallswinkel g größer/gleich dem Inklinationswinkel Á aufweist, bis
zur Sammellinse 2 bzw. LED 1 vordringen kann. Dazu ist das Gehäuse innen mit einer
möglichst matten, lichtabsorbierenden Oberflächenstruktur, wie z.B. Umfangsrillen
und bevorzugt in Schwarz ausgeführt, sodaß es alle auftreffenden Lichtstrahlen 12
möglichst gut absorbieren kann.
[0020] Es ist unmittelbar einsichtig, daß Sonnenstrahlen 12 mit einem beliebig steileren
Einfallswinkel g im Gehäuse 4 weiter vorne absorbiert werden, sodaß für alle Sonnenstände
oberhalb dem Inklinationswinkel Á die Phantomfreiheit angenommen werden kann.
[0021] Das Gehäuse 4 ist am Umfang vollkommen geschlossen, einerseits, um an jeder Stelle
Licht absorbieren zu können, anderseits, um Lichtaustausch innerhalb des Geräts zu
verhindern, aber auch um die Verschmutzung der Linsen zu verhindern.
[0022] Die Optik ist in einer Matrixplatte 24 befestigt. Die Abmessungen der Bauteile sind
nicht wesentlich größer im Durchmesser als die LED selbst, damit ist auch eine entsprechend
dichte Anordnung möglich. Bei Inkaufnahme gewisser Lichtverluste kann der Durchmesser
auch noch weiter verringert werden.
[0023] Es ist möglich, zur Erzielung einer glatten Außenseite die Streulinse 3 mit planer
Frontfläche auszuführen und die Streuelemente vollständig auf der Innenseite anzubringen,
es ist sogar denkbar, die Streulinse 3 vollkommen plan ohne Lichtbrechung auszuführen,
wenn die von der Sammellinse 2 erzeugte Lichtverteilung bereits entspricht. In diesem
Fall könnte auch anstelle der Streulinsen 3 eine gemeinsame Frontscheibe vor dem Gerät
angeordnet werden.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Bauform, die im allgemeinen eine geringere Länge als in Fig. 1
aufweist. Die divergierenden Lichtstrahlenbündel 7 kreuzen einander vor dem Auftreffen
auf die Streulinse 3 und bilden dort einen Brennfleck 9. Hierzu benötigt die Sammellinse
2 eine höhere Lichtbrechung als im vorigen Beispiel. Je nach der gewünschten Lichtverteilung
8 und der resultierenden Brechkraft der Streulinse 3 besteht auch hier die Möglichkeit,
daß alle Sonnenstrahlen 12, die einen Einfallswinkel g größer/ gleich dem Inklinationswinkel
Á aufweisen, an der Gehäusewand absorbiert werden.
[0025] Durch den Brennfleck 9 entsteht auch ein Freiraum zwischen Gehäusewand und Nutzlichtstrahlen,
welcher entweder durch eine Einschnürung des Gehäuses 4 an dieser Stelle, besser aber
durch den Einbau von mindestens einer Blende 10 das Phatomlichtverhalten deutlich
verbessern kann.
[0026] Fig. 3 zeigt eine Blende 10 im Bereich des Brennflecks 9, deren Öffnung 11 an den
Umfang des Lichtstrahlenbündels 7 angepaßt ist. Sie hält Sonnenstrahlen 12 vom weiteren
Eindringen ins Gehäuseinnere vollständig ab.
[0027] Die Lichtabsorption an einer Gehäusewand erfolgt durch einen unvermeidbaren Oberflächenglanz
nie vollständig, sodaß an der Gehäusewand diffus reflektierte Lichtstrahlen bis zur
LED gelangen können. Eine weitere Verbesserung des Phantomlichteffektes ist dann möglich,
wenn alle eindringenden Lichtstrahlen 12 an der Blende 10 abgefangen werden können.
[0028] Fig. 4 zeigt eine solche Optik in Auf- und Grundriß. Die Streulinse 3 besitzt einen
Brennpunkt 14 im Bereich des Brennflecks 9, wo sich auch eine Blende 10 befindet.
Der Abstand zur Streulinse 3 und die Blendengröße ist dabei so gewählt, daß der BrennpunKt
von Sonnenstrahlen 12, welche parallel mit der Neigung des Inklinationswinkels Á einfallen,
innerhalb der Blende 10 oder knapp dahinter liegt. Damit kann kein Sonnenstrahl weiter
ins Innere vordringen.
[0029] Unter Umständen müssen dabei auch geringe Lichtverluste, dargestellt durch den abgeschnittenen
Nutzlichtstrahl 13, inkaufgenommen werden. Ebenfalls ist dargestellt, daß die Blende
10 hier im oberen Bereich der Optik nicht erforderlich ist, da keinerlei Sonnenlicht
dorthin gelangen kann.
[0030] Die Ausbildung der Streulinse mit Brennpunkt 14 hat zur Folge, daß die Lichtverteilung
8 nach den optischen Abbildungsgesetzen ein auf den Kopf gestelltes Abbild der Blendenöffnung
11 sowie der dort herrschenden Lichtverteilung und -intensität ergibt. Die Festlegung
der Lichtverteilung muß in diesem Fall durch geeignete Detailgestaltung der Sammellinse
2 erfolgen, indem die Lichtstrahlenbündel 7 mehr oder weniger verschwenkt werden.
Allenfalls treten erhöhte Verluste durch Randlichtstrahlen 13 an der Blende 10, oder
nicht mehr auf die Streulinse 3 treffende Nutzlichtstrahlen auf.
[0031] Fig. 4 zeigt weiters, daß der Brennpunkt 14 nur in vertikaler Richtung erforderlich
ist. Im Grundriß erkennt man, daß mit Hilfe der vertikalen Streuoptik 15 an der Innenseite
der Streulinse 3 eine horizontale Breitenstreuung des abgestrahlten Lichtes 8 erfolgt,
sodaß insgesamt eine beliebige ovale Lichtverteilung erzielt werden kann.
[0032] Fig. 5 zeigt die Ablenkung der Lichtverteilung 8 um einen Winkel e, welche durch
eine horizontale Linsenstruktur 16 bewirkt wird. Hierdurch wird die Sichtbarkeit in
jenen Fällen verbessert, in welchen das Anzeigegerät nicht schräg nach unten verkippt
werden kann. Um den gleichen Winkel e verbessert sich auch die Phantomlichtempfindlichkeit,
weil auch die Sonnenstrahlen 12 um diesen Betrag nach unten gegen die Blende 10 gelenkt
werden.
[0033] Bei allen Ausführungen mit nicht kreissymmetrischen Lichtverteilungen, Blenden und
Optiken empfiehlt sich eine unrunde Bauform der Optiken, sodaß die korrekte Montage
durch Formschluß sichergestellt ist.
[0034] Fig. 6 zeigt neben der runden Form eine ovale Ausführung für Optiken mit horizontaler
Symmetrieachse, insbesonders auch oval abstrahlende Optiken, sowie eine eiförmige
Bauform mit nur einer einzigen Positionierungsmöglichkeit.
[0035] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Gehäuse 4 auch geteilt ausgeführt
werden, wodurch die Blende leicht integriert werden kann. Die Unterteilung erlaubt
insbesonders den Aufbau eines Baukastensystems mit unterschiedlichen Lichtverteilungen
und herstellerspezifischen LED-Bauformen. Fig. 7 stellt ein solches Baukastensystem
mit optischen, mechanischen und elektrischen Schnittstellen dar.
[0036] Im vorderen Gehäuse 4 sind die Streulinse 3 und die Blende 10 untergebracht, das
hintere Gehäuse enthält jeweils die Sammellinse und die LED. Während das vordere Gehäuse
4 samt Blende 10 hier gleich ist, variiert das hintere Gehäuse je nach LED-Typ. Da
jede LED-Bauform eine eigene Abstrahlungscharakteristik hat, muß auch die Sammellinse
individuell angepaßt sein. Wenn im Brennfleck 9 jede LED-Type annähernd die gleiche
Lichtverteilung aufweist, kann sie beliebig mit unterschiedlichen Streulinsen 3 kombiniert
werden. Diese können dabei die gleiche Außenfasson haben, die unterschiedlichen Streustrukturen
befinden sich auf der Innenseite. Oben ist eine LED 1a in SMD-Technik dargestellt,
welche praktisch immer auf eine Platine aufgelötet ist. So können alle LED 1a auf
einer gemeinsamen Platine 17a, welche auch gleich die Verschaltung und Spannungsversorgung
beinhaltet, befestigt sein. Die Platine 17a wird nach dem Löten auf Fortsätze 18a
des zugehörigen Gehäuses 4a geschnappt, sodaß die Optiken alle untereinander gestützt
und ausgerichtet werden. Selbst die Mischung mit anderen LED-Typen ist möglich, allenfalls
muß deren Gehäuse 4b in der Platine 17a ausgespart werden. Unten ist eine LED 1b in
Standardbauform ∅3 oder ∅5 mm dargestellt. Diese kann entweder ebenfalls auf eine
Platine 17b aufgelötet werden, hierzu sind für die exakte Positionierung Fortsätze
18b am Gehäuse 4b angebracht. Sie kann aber auch frei verdrahtet werden, was sich
vor allem bei geringen Stückzahlen und individuell aufgebauten Geräten empfiehlt.
[0037] Insbesonders bei Freiverdrahtung ist es möglich, die Gehäuseteile gegeneinander zu
verschieben und so die Optik zu justieren. Hierzu können an den Berührungsstellen
25 Gewinde, Schnapprillen oder ähnliches angebracht sein. Alle Optiken sind in einer
gemeinsamen Matrixplatte 24 befestigt und haben für den Betrachter das gleiche Aussehen.
Selbstverständlich können auch verschiedene vordere Gehäuse 4 mit unterschiedlichen
Blenden 10 vorhanden sein. Weiters können alle Darstellungen auch mit gefärbten Linsen
oder Lichtquellen ausgeführt sein, was das durch die Linsen selbst erzeugte Reflex-Phantomlicht
reduziert. Sowohl Sammelline 2 als auch Streulinse 3 können auch als Fresnellinse
ausgeführt sein.
[0038] Die Darstellungen der LED bzw. Lichtquellen sind nur beispielhaft. Die rasante Entwicklung
auf diesem Gebiet bringt ständig neue Bauformen und Funktionsprinzipien hervor, welche
laufende Adaptionen von Gehäuse 4 und Sammellinse 2 erfordern. Selbstverständlich
können auch beliebige andere Lichtquellen eingesetzt werden.
1. Optikelement für Verkehrszeichen, insbesondere Wechselverkehrszeichen, Anzeigetafeln
oder dgl., bestehend aus einer Lichtquelle, insbesonders einer Leuchtdiode (LED) (1),
zumindest einer Sammellinse (2) und einer Streulinse (3), welche in einem gemeinsamen
Gehäuse (4) im wesentlichen koaxial zur geometrischen Achse (5) des Elementes angeordnet
sind, und einem von der geometrischen Achse (5) in Ausstrahlungsrichtung nach oben
gerichteten festgelegten Inklinationswinkel Á, wobei das von der Lichtquelle (1) ausgehende
Licht (6) durch die Sammellinse (2) möglichst vollständig erfaßt und gebündelt auf
die in einem gewissen Abstand befindliche Streulinse (3) gerichtet und von dieser
zur Erzielung einer vorgegebenen Lichtverteilung (8) in die Beobachtungsrichtung gelenkt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammellinse (2), die an jeder Stelle ihrer der Streulinse (3) zugewandten Oberfläche
austretenden, unter einem Winkel

divergenten Lichtstrahlenbündel (7) möglichst vollständig auf die Streulinse (3)
bündelt, daß die Streulinse (3) so beschaffen ist, daß möglichst alle aus ihr austretenden
Lichtstrahlen (8) mit ihrer Neigung β unterhalb des Inklinationswinkels Á liegen und
daß das Gehäuse (4) als eine rohrartige Umhüllung von Lichtquelle (1), Sammellinse
(2) und Streulinse (3) ausgebildet, an seinem Umfang vollständig geschlossen und innen
mit einer lichtabsorbierenden Farbe und/oder Struktur versehen ist.
2. Optikelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die divergenten Lichtstrahlenbündel (7) vor dem Auftreffen auf die Streulinse (3)
einander kreuzen und dort einen Brennfleck (9) bilden.
3. Optikelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) zwischen Sammellinse (2) und Streulinse (3) an mindestens einer Stelle
eine Einschnürung, insbesonders eine Blende (10) aufinreist, deren Öffnung (11) vorzugsweise
dem gemeinsamen Umriß aller Lichtstrahlenbündel (7) angepaßt ist und deren Oberfläche
eine lichtabsorbierende Farbe und/oder Struktur aufweist.
4. Optikelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Sammellinse (2) und Streulinse (3) so bemessen und die Lichtbrechung
an jeder Stelle der Streulinse (3) so festgelegt ist, daß im wesentlichen jeder Lichtstrahl
(12), der aus einer Richtung mit gleicher oder größerer Neigung g als dem Inklinationswinkel
Á von außen auf die Streulinse (3) fällt, auf die Gehäuse-Innenwandung oder eine Blende
(10) abgelenkt und dort absorbiert wird.
5. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) oder zumindest eine Blende (10) in den Strahlengang des Nutzlichtes
(7) ragt und einen beliebigen Lichtanteil (13) abschirmt und absorbiert.
6. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Position des Brennflecks (9) eine Blende (10) vorhanden ist, welche eine solche
Öffnung (11) aufinreist, daß kein einziger Lichtstrahl (12), der aus einer Richtung
mit gleicher oder größerer Neigung g als dem Inklinationswinkel Á von außen auf die
Streulinse (3) fällt, durch die Blendenöffnung (11) gelangen kann.
7. Optikelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streulinse (3) einen Brennpunkt (14) aufinreist, welcher im Bereich des Brennflecks
(9) liegt, und hierdurch die Lichtabstrahlungscharakteristik der Optik gemäß den optischen
Abbildungsgesetzen im wesentlichen der auf den Kopf gestellten Geometrie der Blendenöffnung
(11) und der darin herrschenden Lichtverteilung und Intensität entspricht, welche
durch geeignete Ausrichtung der divergierenden Lichtbündel (7) mittels entsprechender
Gestaltung der Sammellinse (2), auch unter Inkaufnahme von Lichtverlusten (13) an
der Blende (10), festgelegt werden kann.
8. Optikelement nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennpunkt (14) der Streulinse (3) nur in vertikaler Richtung wirksam ist, während
in horizontaler Richtung eine Lichtstreuung durch geeignete optische Strukturen (15),
insbesonders an der Innenseite der Streulinse (3) erfolgt, welche die Abstrahlcharakteristik
der Optik beliebig oval verzerrt.
9. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gestaltung der Streulinse (3) durch geeignete optische Strukturen (16) ein Verschwenken
der Hauptausstrahlungsrichtung des Lichtes bezüglich der geometrischen Achse des Optikelementes
(5) um den Winkel e, insbesonders abwärts, bewirkt.
10. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Bauteile, wie auch die Einbauöffnung kreisrund, oval, eiförmig
oder beliebig anders geformt sein können (Fig. 6).
11. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) aus mehreren Teilen besteht, wobei zumindest Streulinse (3) und Blende
(10) in einem Gehäuseteil, Sammellinse (2) und Lichtquelle (1) in einem anderen Gehäuseteil
eingebaut sind.
12. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Gehäuseteile, Linsen, Blenden und Lichtquellen als Baukastensystem zur Realisierung
von Optiken mit unterschiedlicher Abstrahlcharakteristik, Lichtstärke und Lichtfarbe,
sowie zur Verwendung von Lichtquellen unterschiedlicher Arten und Hersteller, konzipiert
sind.
13. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß beliebige Bauteile, insbesondere Gehäuseteile, zur Justierung der Optik gegeneinander
verschieblich verbunden sind.
14. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Linse, vorzugsweise die Streulinse (3) oder die Lichtquelle selbst
in der abgestrahlten Lichtfarbe und in beliebiuger Intensität transparent eingefärbt
ist.
15. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen (1), insbesonders LED, mehrerer oder auch aller Optiken auf einer
gemeinsamen Platine (17) sitzen, welche üblicherweise auch deren Verschaltung und/oder
Ansteuerung sowie weitere Gerätekomponenten enthält und die Optiken untereinander
stützt und in genauer Ausrichtung zueinander hält.
16. Optikelement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der die Lichtquelle (1) beinhaltende Gehäuseteil Fortsätze (18) aufweist, mit deren
Hilfe die Lichtquelle auf der Platine (17) für den Lötvorgang genau positioniert werden
oder die Platine (17) als Positionierhilfe und Stütze der Optik wirken kann.
17. Optikelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß Sammellinse (2) und/oder Streulinse (3) als Fresnellinse ausgebildet sind.