[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitz- oder Liegemöbel mit einem Grundgestell sowie mit
einer Sitz- oder Liegefläche und mit wenigstens einem Auflageteil, das an die Sitz-
oder Liegefläche anschließt und in einer Lehnposition in einer relativ zur Sitz- oder
Liegefläche geneigten Ebene ausgerichtet ist, wobei das Auflageteil als vom Grundgestell
getrenntes Bauteil gestaltet ist.
[0002] Solche Sitz- oder Liegemöbel sind in Form von Sofas oder Liegen allgemein bekannt.
Bekannte Sofas weisen eine als Sitzfläche dienende Sitzpolsterung auf, die zu beiden
Seiten von jeweils einer als Auflageteil dienenden Armlehne flankiert ist. Rückseitig
weist ein solches Sofa eine Rückenlehne auf. Die Auflageteile sind vom Grundgestell
getrennt, um eine Beweglichkeit für die Auflageteile zu schaffen. Es ist bekannt,
derartige Armlehnen durch Kippmechanismen in ihrer Neigung relativ zur Sitzfläche
zu verstellen. Auch für Liegen ist es bekannt, Kopf- und Rückenstützbereiche, die
als Auflageteile dienen, mit Hilfe von Kippmechanismen in ihrer Neigung relativ zur
übrigen Liegefläche zu verstellen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitz- oder Liegemöbel der eingangs genannten Art
zu schaffen, das in besonders einfacher und robuster Weise einen variablen Einsatz
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Auflageteil dem Grundgestell um eine zentrale
Drehachse zwischen der Lehnposition und einer zumindest ungefähr um 180° verdrehten
Liegeposition mittels einer Halterung beweglich zugeordnet und wenigstens in der Lehnposition
und der Liegeposition relativ zum Grundgestell festlegbar ist, wobei die Drehachse
deart ausgerichtet ist, daß die Drehachse die Sitz- oder Liegefläche - in einer Draufsicht
auf das Sitz- oder Liegemöbel gesehen - zumindest ungefähr halbiert und - in einer
Vorderansicht - gegenüber der Ebene der Lehnposition flacher verläuft. Dabei kann
das Auflageteil als Armlehne für ein Sofa oder auch als Kopf oder Rückenstützteil
bei einer Liege gestaltet sein. Bei der Gestaltung des Sitz- oder Liegemöbels als
Sofa sind vorzugsweise auf beiden Seiten der Sitz- oder Liegefläche entsprechend gestaltete
Auflageteile in Form von Armlehnen vorgesehen. Dadurch, daß die Drehachse flacher
verläuft als die Ebene des Auflageteiles in seiner Lehnposition wird bei einer um
180° verdrehten Positionierung des Auflageteiles eine flachere Neigung in der Liegeposition
erzielt, die vorzugsweise horizontal und damit fluchtend zur Sitz- oder Liegefläche
ausgebildet ist. Die Lage der Drehachse - in einer Vorderansicht des Sitz- oder Liegemöbels
gesehen - entspricht vorzugsweise der Winkelhalbierenden zwischen einer oberen Auflagefläche
des Auflageteiles in seiner Lehnposition und einer horizontalen, die Sitz- oder Liegefläche
aufweisenden Ebene, wodurch die in der Lehnposition nach unten weisende Auflagefläche
des Auflageteiles in der Liegeposition die obere, etwa horizontale Auflagefläche bildet.
Die Halterung kann dabei entweder als lösbare Steckverbindung oder auch als Schwenkmechanismus
gestaltet sein. Bei einer Steckverbindung wird das Auflageteil in einfacher Weise
aus der Lehnposition vom Grundgestell entfernt und in der um 180° umgekehrten Liegeposition
wieder eingesteckt, wodurch das Auflageteil in einem flacheren Winkel zur Sitz- oder
Liegefläche ausgerichtet ist, vorzugsweise etwa horizontal zur Sitz- oder Liegefläche
fluchtet. Bei einem Schwenkmechanismus kann das Auflageteil - wie nachfolgend beschrieben
- vorteilhaft um die zentrale Drehachse drehbeweglich gelagert sein. Für die um 180°
zueinander verdrehten Endpositionen, nämlich die Lehnposition und die Liegeposition,
sind vorzugsweise Anschläge vorgesehen, um definierte Endlagen für das Auflageteil
zu erzielen. Bei der beschriebenen Gestaltung der Halterung als Steckverbindung stellt
die zentrale Drehachse eine imaginäre, geometrische Achse dar. Bei der Gestaltung
der Halterung als Schwenk- oder Drehmechanismus hingegen kann die zentrale Drehachse
real durch entsprechende Zapfen- oder Hülsenlager für eine entsprechende Lagerwelle
verwirklicht sein. Die Lagerwelle kann dabei auch als Hohlwelle ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine besonders einfache und schnelle Überführung
des Auflageteiles in die Lehnposition oder in die Liegeposition. Bei der Gestaltung
des Sitz- oder Liegemöbels als Sofa kann auch ein asymmetrisches Absenken von lediglich
einer als Auflageteil gestalteten Armlehne vorteilhaft sein, da für diesen Fall auch
bei relativ kurzen Sofas eine vergrößerte Liegeauflage erzielbar ist. Die Halterung
kann durch die erfindungsgemäße Lösung besonders robust und stabil gestaltet werden.
[0005] In Ausgestaltung der Erfindung weist die Halterung ein zu der zentralen Drehachse
koaxiales Drehlager auf, mittels der das Auflageteil um die zentrale Drehachse drehbar
gelagert ist. Das Drehlager kann dabei eine am Auflageteil angeordnete Lagerwelle
aufweisen, die in eine entsprechende, am Grundgestell vorgesehene Lagerbuchse eingreift.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen das Auflageteil und das Grundgestell
einander zugewandte und in einer zumindest annähernd zu der Drehachse normalen (rechtwinkligen)
Anlageebene aneinanderliegende Seitenflächen auf. Dadurch ist es möglich, daß das
Auflageteil relativ reibungsarm aus der Lehnposition in die Liegeposition oder zurück
verdrehbar ist. Quetschungen von Polsterungen werden vermieden, so daß diese Ausgestaltung
insbesondere für gepolsterte Sitz- oder Liegemöbel, vorzugsweise Sofas, geeignet ist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Halterung eine mechanische Sicherungsvorrichtung
zur Festlegung des Auflageteils in der Lehnposition und der Liegeposition auf. Dadurch
wird eine sichere Positionierung und Stützung des Auflageteils in den beiden Endpositionen
erzielt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die mechanische Sicherungsvorrichtung
manuell lösbar gestaltet. In weiterer Ausgestaltung ist der Sicherungsvorrichtung
ein im Bereich einer Außenfläche des Auflageteiles angeordnetes, insbesondere auf
Druckbetätigung ausgelegtes Betätigungselement zum Lösen der Sicherungsvorrichtung
zugeordnet. Durch diese Ausgestaltungen wird die einfache Bedienbarkeit des Auflageteiles
und damit die einfache Überführung aus der einen in die andere Endposition weiter
verbessert.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Sicherungsvorrichtung mit einer Rastanordnung
versehen, die derart federbelastet gestaltet ist, daß sie selbsttätig in die Rastposition
überführbar ist. Die Rastanordnung ermöglicht eine formschlüssige Sicherung des Auflageteiles
am Grundgestell an den beiden Endpositionen, wodurch sich eine besonders stabile Halterung
für das Auflageteil ergibt. Diese selbsttätige Überführung in die Rastposition gewährleistet
automatisch ein Einrasten und damit ein Sichern des Auflageteiles in der jeweiligen
Endposition, ohne daß weitere Bediengriffe notwendig sind. Die einfache Handhabung
des Auflageteils wird somit weiter verbessert.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Grundgestell im Bereich des wenigstens
einen Auflageteiles mit wenigstens einem in Verlängerung unterhalb des Auflageteiles
nach außen abragenden Fuß versehen. Vorzugsweise sind auf Höhe jedes Auflageteiles
zwei schräg nach außen weisende Füße vorgesehen, die eine verbesserte Stützung des
Grundgestells auf dem Boden gewährleisten, so daß auch eine hohe Druckbelastung auf
ein in seiner Liegeposition befindliches Auflageteil nicht zu einem Kippen des Sitz-
oder Liegemöbels führen kann.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, wobei
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt perspektivisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in Form
eines Sofas,
- Fig. 2
- in einer vergrößerten, von vorne gesehenen Teilansicht einen Ausschnitt des Sofas
nach Fig. 1 auf Höhe eines als Auflageteil dienenden Seitenteiles, und
- Fig. 3
- den Sofaausschnitt nach Fig. 2 in einer Draufsicht, wobei der Sofaausschnitt ohne
Polsterung dargestellt ist und das Seitenteil in seiner Liegeposition ausgerichtet
ist.
[0012] Ein Sitzmöbel nach den Fig. 1 bis 3 stellt ein Sofa 1 dar, das mit einer Sitzfläche
2 und einer Rückenlehne 6 versehen ist. Die Sitzfläche 2 wird durch eine Sitzpolsterung
und die Rückenlehne 6 durch eine Rückenpolsterung erzielt, die jeweils um entsprechende
Rahmenteile herum angebracht sind. Die gesamte Einheit wird als Grundgestell bezeichnet,
wobei das Grundgestell auf vier Füßen 5 positioniert ist. Die Rahmenteile sind vorzugsweise
aus Metall gestaltet. Im Bereich der als Sitzfläche 2 dienenden Sitzpolsterung ist
als Rahmenteil ein stabiler Sitzrahmen 4 vorgesehen, der sich über die gesamte Sitzfläche
des Sofas erstreckt und an dem die Füße 5 in nicht näher dargestellter Weise fest
angebracht sind. Die Rahmenteile des Grundgestells können in gleicher Weise auch zumindest
teilweise aus Holz bestehen. Bezüglich des Grundgestells entspricht das Sofa 1 einem
üblichen und an sich bekannten Aufbau.
[0013] Das Sofa 1 weist zusätzlich zu dem Grundgestell zwei getrennte Bauteile auf, die
als Auflageteile dienende Seitenteile 3 darstellen. Beide Seitenteile 3 weisen jeweils
einen Stützrahmen 11 auf, der gemäß der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 umpolstert
ist. Beide Seitenteile 3 sind über jeweils ein Drehlager 10, 12 mit dem Sitzrahmen
4 und damit mit dem Grundgestell des Sofas 1 verbunden. Das Drehlager wird durch eine
zur Drehachse D koaxiale Steckwelle 10 einerseits und eine in einem Lagerbock 12 vorgesehene
Lagerbuchse andererseits definiert. Die Steckwelle 10 ist starr am Stützrahmen 11
des Seitenteiles 3 und der Lagerbock 12 starr an einem entsprechenden Trägerprofil
des Sitzrahmens 4 angeordnet. Die Festlegung der Steckwelle 10 am Stützrahmen 11 erfolgt
dadurch, daß die Steckwelle 10 durch eine entsprechend paßgenaue Bohrung in dem korrespondierenden
Profilabschnitt des Stützrahmens 11 hindurchgesteckt und axial sowie drehschlüssig
durch einen Schweißpunkt an diesem Profilabschnitt gesichert wird. Die Sicherung kann
jedoch auch in anderer Art und Weise verwirklicht sein. Der Lagerbock 12 kann mit
dem Trägerprofil des Sitzrahmens 4 verschweißt oder andersartig starr verbunden sein.
[0014] Die Drehachse D ist etwa auf halber Tiefe der Sitzfläche 2 und des Seitenteiles 3
vorgesehen, so daß die Lage dieser zentralen Drehachse D in einer Draufsicht gesehen
mittig zur Sitzfläche 2 und zum Seitenteil 3 längs der Quererstreckung des Sofas 1
zwischen den beiden Seitenteilen 3 verläuft. In einer Vorderansicht (Fig. 2) ist die
Drehachse D relativ zur Sitzfläche und damit relativ zu einer horizontalen Ebene,
zu der auch der Sitzrahmen 4 parallel ist, geneigt gestaltet, wobei der Winkel zur
Horizontalen vorzugsweise zwischen 10° und 30° beträgt. Der Stützrahmen 11 jedes Seitenteiles
3 ist gegenüber der Drehachse D stärker relativ zur Horizontalen geneigt, so daß der
Stützrahmen 11 und damit auch jedes Seitenteil 3 relativ zur Sitzfläche 2 und damit
relativ zu einer horizontalen Ebene steiler verläuft als die Drehachse D. Vorzugsweise
beträgt der Winkel des Seitenteiles 3 und damit des Stützrahmens 11 relativ zur Horizontalen
etwa das Doppelte des Winkels der Drehachse D zur Horizontalen, so daß die Drehachse
D etwa die Winkelhalbierende zwischen einer Horizontalen und der Aufstellebene des
Stützrahmens 11 bildet. Diese Anordnung des Stützrahmens 11 gilt selbstverständlich
nur für die in Fig. 2 dargestellte Lehnposition des Seitenteiles 3. Das Seitenteil
3 liegt über eine etwa ebene Seitenfläche an einer ebenfalls etwa ebenen Seitenfläche
des Grundgestells an, so daß die beiden Seitenflächen eine gemeinsame Anlageebene
A (Fig. 2) definieren. Diese Anlageebene A ist zumindest ungefähr normal zur Drehachse
D ausgerichtet, so daß eine Drehbewegung des Seitenteiles 3 relativ zum Grundgestell
um die Drehachse D zu keinen Polsterquetschungen führt, sondern vielmehr relativ leichtgängig
durchführbar ist.
[0015] Jedes Seitenteil 3 ist mittels des zentralen Drehlagers 10, 12 zwischen der in Fig.
1 mit durchgezogenen Linien dargestellten Lehnposition, in der das Seitenteil 3 relativ
zur Sitzfläche 2 schräg aufgerichtet ist, und einer in Fig. 1 mit strichpunktierten
Linien dargestellten Liegeposition, in der das Seitenteil 3 etwa horizontal fluchtend
zur Sitzfläche 2 ausgerichtet ist, um 180° verdrehbar gelagert. Eine weitere Verdrehbewegung
über diese Endpositionen hinaus wird durch zwei Anschläge 13 am Lagerbock 12 verhindert,
an die ein entsprechend radial von der Steckwelle 10 abragender Anschlagstift 14 anschlägt.
Der Anschlagstift 14 ist auf der über den Lagerbock 12 dem Stützrahmen 11 gegenüberliegenden
Seite herausragenden Teil der Steckwelle 10 festgelegt. Die Anschläge 13 sind zu beiden
Seiten der Steckwelle 10 rückseitig am Lagerbock 12 vorgesehen, wobei sie zapfenförmig
gestaltet sind und entsprechend einer 180°-Verdrehbarkeit der Steckwelle 10 positioniert
sind (Fig. 2 und 3).
[0016] Der Anschlagstift 14 dient zusätzlich als Axialsicherung für die Steckwelle 10 im
Lagerbock 12, wobei die Steckwelle 10 zusammen mit dem Seitenteil 3 in einfacher Weise
in die Lagerbuchse des Lagerbockes 12 eingesteckt werden kann. Anschließend wird in
eine entsprechende Radialbohrung der Steckwelle 10 der Anschlagstift 14, der als Schraube
gestaltet sein kann, eingebracht, so daß dieser Anschlagstift 14 eine Doppelfunktion
aufweist.
[0017] Um zu gewährleisten, daß jedes Seitenteil 3 in den durch die Anschläge 13 definierten
Endpositionen blockiert ist, ist eine Sicherungsvorrichtung in Form einer Rastanordnung
18, 19 vorgesehen, die durch eine Betätigungsvorrichtung 7, 15 bis 18 beweglich ist.
Die Rastanordnung weist einen Rastbolzen 18 auf, der achsparallel zur Steckwelle 10
auf Höhe des Lagerbockes 12 im Stützrahmen 11 linear beweglich geführt ist. Dem Rastbolzen
18 sind im Lagerbock 12 zwei Rastbohrungen 19 zur alternativen Aufnahme des Rastbolzens
18 in den unterschiedlichen Endpositionen des Seitenteiles 3 vorgesehen. Die Rastbohrungen
19 sind in der die Drehachse D enthaltenden Stützebene angeordnet.
[0018] Auf der dem Lagerbock 12 abgewandten Seite des Stützrahmens 11 ist am Rastbolzen
18 ein Hebelarm 17 in Form einer einfachen Verbindungsstange angelenkt. Die Verbindungsstange
17 ist etwa auf halber Länge an einem mit dem Stützrahmen 11 fest verbundenen Stehlager
16 schwenkbeweglich gelagert und mit ihrem dem Rastbolzen 18 gegenüberliegenden Stirnende
an einer Betätigungsstange 8 angelenkt, die parallel zu einem seitlichen Rahmenteil
des Stützrahmens 11 im Stützrahmen 11 linearbeweglich geführt ist. Die Betätigungsstange
8 weist ein über den Stützrahmen 11 nach außen abragendes freies Stirnende auf, an
dem ein als Betätigungselement dienender Druckknopf 7 vorgesehen ist. Dem Druckknopf
7 ist eine Schraubenfeder 15 zugeordnet, mittels der die Betätigungsstange 8 in der
in Fig. 3 dargestellten Position gehalten ist. Der Druckknopf 7 ist durch die Polsterung
des Seitenteiles 3 zur Außenseite des Seitenteiles 3 geführt und entweder sichtbar
an der Außenseite des Seitenteiles 3 angeordnet oder lediglich noch durch einen Bezug
überdeckt. Durch eine Druckbelastung auf den Druckknopf 7 wird der Rastbolzen 18 aus
der jeweiligen Rastbohrung 19 herausbewegt, wodurch das Seitenteil 3 in die um 180°
verdrehte Endposition verschwenkt werden kann. In dieser Endposition rastet der Rastbolzen
18 durch die Druckkraft der Schraubenfeder 15 selbsttätig wieder in die gegenüberliegende
Rastbohrung 19 ein, so daß ohne weitere Handgriffe erneut eine Arretierung des Seitenteiles
3 in der gewünschten Endposition erzielt wird.
[0019] Um das Seitenteil 3 somit aus der in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien dargestellten
Lehnposition in die strichpunktiert dargestellte Liegeposition zu überführen, wird
in einfacher Weise der Druckknopf 7 gedrückt, wodurch die Verrastung gelöst wird.
Anschließend kann das Seitenteil 3 so weit um die Drehachse D verdreht werden, bis
die zuvor die Unterseite bildende Auflagefläche des Seitenteiles 3 die mit der Sitzfläche
2 fluchtende Oberseite bildet und der Anschlagstift 14 auf der gegenüberliegenden
Seite an dem entsprechenden Anschlag 13 anschlägt. In dieser Liegeposition erfolgt
die selbsttätige Verrastung der Rastanordnung 18, 19, so daß die Liegeposition gesichert
ist.
[0020] Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Sitzmöbel
ähnlich Fig. 1 als Liegesofa gestaltet, indem auf eine Rückenlehne 6 vollkommen verzichtet
ist. Dadurch ergibt sich ein diwanartiges Liegesofa, dessen Seitenteile in gleicher
Weise wie anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben aus einer steil aufgerichteten Lehnposition
in eine flache Liegeposition überführt werden können. Besonders vorteilhaft ist sowohl
beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 als auch bei dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel eines Liegesofas die lediglich einseitige und damit asymmetrische
Absenkung des einen Seitenteiles, wohingegen das andere Seitenteil in seiner aufgerichteten
Lehnposition verbleibt. Die Füße 5 des Grundgestells können anstelle der in Fig. 1
dargestellten, schräg nach außen verlaufenden Ausrichtung auch entsprechend abgewinkelt
nach außen ausgestellt sein. Wesentlich ist lediglich die dadurch erzielte Verlagerung
des Schwerpunktes, um verhindern zu können, daß eine auf dem in der Liegeposition
befindlichen Seitenteil 17 sitzende Person ein Kippen des Sofas bewirkt.
1. Sitz- oder Liegemöbel mit einem Grundgestell sowie mit einer Sitz- oder Liegefläche
und mit wenigstens einem Auflageteil, das an die Sitz- oder Liegefläche anschließt
und in einer Lehnposition in einer relativ zur Sitz- oder Liegefläche geneigten Ebene
ausgerichtet ist, wobei das Auflageteil als vom Grundgestell getrenntes Bauteil gestaltet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflageteil (3) dem Grundgestell (2, 4, 6) um eine zentrale Drehachse (D)
zwischen der Lehnposition und einer zumindest ungefähr um 180° verdrehten Liegeposition
mittels einer Halterung (10, 12 bis 14, 18, 19) beweglich zugeordnet und wenigstens
in der Lehnposition und der Liegeposition relativ zum Grundgestell (2, 4, 6) festlegbar
ist, wobei die Drehachse (D) derart ausgerichtet ist, daß die Drehachse (D) die Sitz-
oder Liegefläche (2) - in einer Draufsicht auf das Sitz- oder Liegemöbel (1) gesehen
- zumindest ungefähr halbiert und - in einer Vorderansicht - gegenüber der Ebene der
Lehnposition flacher verläuft.
2. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung ein
zu der zentralen Drehachse (D) koaxiales Drehlager (10, 12) aufweist, mittels der
das Auflageteil (3) um die zentrale Drehachse (D) drehbar gelagert ist.
3. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflageteil
(3) und das Grundgestell (2, 4, 6) einander zugewandte und in einer zumindest annähernd
zu der Drehachse (D) normalen Anlageebene (A) aneinanderliegende Seitenflächen aufweisen.
4. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageebene
(A) in einer Vorderansicht des Sitz- oder Liegemöbels (1) zumindest ungefähr entsprechend
einer Winkelhalbierenden des zwischen der Sitz- oder Liegefläche (2) und der Ebene
des Auflageteiles (3) in seiner Lehnposition eingeschlossenen stumpfen Winkels ausgerichtet
ist.
5. Sitz- oder Liegemöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung eine mechanische Sicherungsvorrichtung (15 bis 19) zur Festlegung
des Auflageteils (3) in der Lehnposition und der Liegeposition aufweist.
6. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische
Sicherungsvorrichtung (15 bis 19) manuell lösbar gestaltet ist.
7. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsvorrichtung
(15 bis 19) ein im Bereich einer Außenfläche des Auflageteiles (3) angeordnetes, insbesondere
auf Druckbetätigung ausgelegtes, insbesondere auf Druckbetätigung ausgelegtes Betätigungselement
(7) zum Lösen der Sicherungsvorrichtung (15 bis 19) zugeordnet ist.
8. Sitz- oder Liegemöbel nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sicherungsvorrichtung mit einer Rastanordnung (18, 19) versehen ist, die derart
federbelastet gestaltet ist, daß sie selbsttätig in die Rastposition überführbar ist.
9. Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Drehlager (10,
12) zwei Anschläge (13) zugeordnet sind, von denen einer die Liegeposition und der
andere die Lehnposition definieren.
10. Sitz- oder Liegemöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundgestell (2, 4, 6) im Bereich des wenigstens einen Auflageteiles (3) mit
wenigstens einem in Verlängerung unterhalb des Auflageteiles (3) nach außen abragenden
Fuß (5) versehen ist.