[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Grundgestell sowie mit wenigstens
einer Rückenlehne, mit wenigstens einer Sitzfläche und mit wenigstens einer Armlehne.
[0002] Ein solches Sitzmöbel ist insbesondere in Form eines Sofas oder eines Sessels allgemein
bekannt. Das Sitzmöbel weist wenigstens ein Rückenpolster und wenigstens ein Sitzpolster
auf, die auf gegenüberliegenden Seiten von jeweils einer gepolsterten Armlehne flankiert
sind. Um den Sitzkomfort zu erhöhen, kann vor dem Sitzmöbel ein Hocker bereitgestellt
werden, auf dem die auf dem Sitzmöbel befindliche Person die Füße ablegen kann.
[0003] Es ist auch bereits bekannt (D 43 03 636 C1), einen Sessel mit einem Hocker zu versehen,
der an der Sesselunterseite beweglich geführt ist. Dieser Hocker ist zwischen einer
seitlich neben dem Sessel befindlichen Position und einer die Sitzfläche des Sitzpolsters
verlängernden, als Fußauflage dienenden Position beweglich. Der Sessel weist keine
Armlehnen auf.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbel der eingangs genannten Art zu schaffen,
das in einfacher und raumsparender Weise einen variablen Sitzkomfort ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Armlehne an dem Grundgestell mit Hilfe
einer Kinematikanordnung zwischen einer die stationär verbleibende Sitzfläche seitlich
flankierenden, gegenüber der Sitzfläche erhöhten Armlehnposition und einer die Sitzfläche
auf der der Rückenlehne gegenüberliegenden Seite verlängernden Fußstützposition beweglich
gelagert ist. Dadurch weist die Armlehne eine vorteilhafte Doppelfunktion auf, indem
sie entweder für das Aufstützen eines Armes oder als Fußauflage vorgesehen ist. Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit, daß die Armlehne in
jeder Position eine sinnvolle Funktion aufweist. Dies ist ein wesentlicher Unterschied
zum Stand der Technik, bei dem der Hocker in einer nicht benötigten Ruhelage dennoch
Stellraum benötigt. Durch das erfindungsgemäße Versehen der Armlehne mit einer Doppelfunktion
ist das Sitzmöbel sowohl für Sofas und Sessel als auch für andere Arten von Sitzmöbeln
wie Stühle oder Bänke geeignet. Die ästhetische Gestaltung des jeweiligen Sitzmöbels
ist nicht abhängig von der Anordnung einer Fußablage, so daß sich eine höhere gestalterische
Freiheit für das erfindungsgemäße Sitzmöbel erzielen läßt. Zusätzliche Funktionsteile
werden durch die erfindungsgemäße Lösung vermieden, indem die Armlehne in einfacher
Weise die beschriebene Doppelfunktion aufweist. Die Beweglichkeit der Armlehne mittels
der Kinematikanordnung kann dabei vielfältig gestaltet sein. Die Armlehne kann über
mehrstufige Bewegungsbahnen in die Fußstützposition oder in die Armlehnposition bewegt
werden. Dabei können Schwenkvorgänge für sich vorgesehen oder mit entsprechenden Hub-
oder Senkbewegungen kombiniert sein. Besonders vorteilhaft ist eine Kippbewegung der
Armlehne, die jedoch zusätzlich ebenfalls mit weiteren Bewegungsfunktionen kombiniert
sein kann. Es können auch mechanische, gekrümmte Führungsbahnen vorgesehen sein, entlang
derer die in dieser Führungsbahn geführte Armlehne beweglich ist. Wesentlich ist dabei
lediglich die Überwindung der Höhendifferenz relativ zur Sitzfläche zwischen der erhöhten
Armlehnposition und der zumindest geringfügig abgesenkte Fußstützposition. Zur Verlagerung
der Armlehne in die Armlehnposition und die Fußstützposition können auch Hebelmechanismen
vorgesehen sein. Die erhöhte Armlehnposition kann durch eine Schrägstellung der Armlehne
oder zumindest der Oberseite der Armlehne in der Armlehnposition erzielt werden, ohne
daß notwendigerweise die gesamte Armlehne entsprechend höhenverlagert werden muß.
Durch eine exzentrische Lagerung der Armlehne in Verbindung mit einem trapezartigen
Querschnitt der Armlehne oder einer anders gestalteten winkligen Anordnung der Ebenen
der Oberseite und der Unterseite der Armlehne kann durch eine einfache Kippbewegung
der gewünschte Höhenunterschied erzielt werden, indem in der einen Endposition die
schräggestellte Ebene der einen Seite als Armauflage und in der anderen Position die
flache Ebene der gegenüberliegenden Seite die Fußauflage bildet. Bei der Gestaltung
des Sitzmöbels als Sofa sind vorteilhaft beide Armlehnen erfindungsgemäß beweglich.
In den Fußstützpositionen beider Armlehnen kann dabei zwischen den beiden Armlehnen
ein Abstand verbleiben, der ein einfaches Aufstehen von der Sitzfläche des Sofas aus
ermöglicht. Das Grundgestell kann ein- oder mehrteilig ausgeführt sein und stellt
die starre und tragende Einheit des Sitzmöbels dar.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist als Kinematikanordnung eine Kippmechanik vorgesehen,
deren Kippachse relativ zur Sitzfläche derart räumlich schräg ausgerichtet ist, daß
eine Unterseite der Armlehne in der Armlehnposition eine Oberseite in der Fußstützposition
bildet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die gegebenenfalls durch die Fußablage
verschmutzbare Unterseite der Armlehne in der Armlehnposition verborgen ist, so daß
die Oberseite der Armlehne ausschließlich für eine Kopf- oder Armauflage und die Unterseite
ausschließlich für eine Fußablage nutzbar ist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung entspricht die Lage der Kippachse im Raum
zumindest in etwa der Lage einer geometrischen Achse, die durch jeweils eine Winkelhalbierende
zwischen den Ausrichtungen der Armlehne in den beiden Endpositionen sowohl in einer
Draufsicht auf das Sitzmöbel als auch in einer Vorderansicht gebildet ist. Durch diese
Ausrichtung der Kippachse kann die Armlehne auch durch eine auf dem Sitzmöbel sitzende
Person in die jeweils gewünschte Endposition verkippt werden, da die Bewegungsbahn
der Armlehne an der Sitzposition vorbeiläuft. Dies erlaubt eine äußerst einfache und
schnelle Bedienung der Armlehne.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Kippmechanik ein einzelnes Kippgelenk
auf, das in einem vorderen, der Armlehne zugewandten Eckbereich der Sitzfläche positioniert
ist. Dies ist eine besonders einfache und funktionssichere Ausgestaltung, die einen
geringen baulichen Aufwand benötigt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Kippgelenk wenigstens einen innenliegenden
Anschlag für die Armlehnposition und/oder die Fußstützposition auf. Dadurch werden
Verletzungsgefahren bei der Kippbewegung der Armlehne vermieden. Dabei kann wahlweise
lediglich nur ein Anschlag für die Fußstützposition oder ergänzend ein zweiter Anschlag
für die Armlehnposition vorgesehen sein.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Kippgelenk zwei schwenkbeweglich
miteinander verbundene Kippgelenkteile auf, die am Grundgestell einerseits und an
der Armlehne andererseits angeordnet sind, wobei der eine Kippgelenkteil den anderen
Kippgelenkteil gabel- oder kugelkopfförmig übergreift. Durch das Übergreifen des einen
Kippgelenkteiles durch den anderen Kippgelenkteil wird ein verletzungsarmes Kippgelenk
mit innenliegender Lagerung geschaffen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Außenkontur des den anderen Kippgelenkteil
übergreifenden Kippgelenkteiles konzentrisch zur Kippachse kugelabschnittsförmig gestaltet.
Dadurch können gefährliche Quetschbewegungen der Außenfläche dieses Kippgelenkteiles
während einer Kippbewegung zuverlässig vermieden werden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Armlehne einen mit einer Kissenpolsterung
versehenen Stützrahmen auf, mit dem der armlehnenseitige Kippgelenkteil starr verbunden
ist. Dieser Stützrahmen ermöglicht eine großflächige Gestaltung der Armlehne, ohne
daß die Stützfunktionen in beiden Endpositionen beinträchtigt sind.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Stützrahmen wenigstens ein einseitig
wirkendes Knickgelenk auf. Dies ist insbesondere vorteilhaft, falls die Armlehne in
der Armlehnposition über einen bereits vorhandenen, grundgestellfesten Armlehnenabschnitt
gelehnt wird, der ebenfalls bereits gegenüber der Sitzfläche erhöht ist. Dadurch kann
die Armlehne sich durch entsprechendes Abknicken zur Erzielung einer gekrümmten Form
an die Unterlage in Form des Armlehnenabschnittes anpassen. Zudem können auch großflächige
Armlehnen vorgesehen sein, ohne in ästhetischer Hinsicht einen sperrigen Eindruck
zu vermitteln, da diese Armlehnen durch das wenigstens eine Knickgelenk entsprechend
gebogen werden können. Die einseitige Wirkfunktion des Knickgelenkes gewährleistet,
daß der Stützrahmen in der Fußstützposition die gewünschte steife Stützfunktion übernimmt,
ohne nach unten abzuknicken.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Armlehne einschließlich dem Stützrahmen
als Liegeauflage dimensioniert. Dadurch kann die Armlehne derart an die Sitzfläche
des Sitzmöbels angepaßt sein, daß sich in der Armlehnposition eine verlängerte Liegefläche
ergibt, die zumindest geringfügig schräg ansteigt. Neben einer Armauflage wird somit
für die Armlehne eine weitere Zusatzfunktion geschaffen.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der
Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- Fig. 1
- zeigt perspektivisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in Form
eines Sofas,
- Fig. 2
- in vergrößerter perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt des Sofas nach Fig.
1 auf Höhe eines Kippgelenkes für eine Armlehne des Sofas und
- Fig. 3
- in einem perspektivischen Ausschnitt ähnlich Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Sofas einer geringfügig modifizierten Armlehne.
[0016] Ein Sofa 1 gemäß den Fig. 1 und 2 weist ein nicht näher bezeichnetes Grundgestell
in Form eines Holz- oder eines Metallrahmens auf, das mit Füßen versehen ist. Das
Grundgestell ist in an sich bekannter Weise mit als Rückenlehnen dienenden Rückenpolsterungen
2 sowie mit als Sitzflächen dienenden Sitzpolsterungen 3 versehen. Die Sitzpolsterungen
3 gehen zu den gegenüberliegenden Seiten hin in jeweils einen schräg ansteigenden
Armlehnenabschnitt 4 über, auf dem jeweils eine zusätzliche Armlehne 5 abgelegt ist.
Beide Armlehnen 5 stellen zum Grundgestell getrennte Teile dar.
[0017] Jede Armlehne 5 ist relativ großflächig gestaltet und weist einen rechteckigen Stützrahmen
9 auf (Fig. 2) der mit einer nicht näher bezeichneten Polsterung und einem Bezug versehen
ist, so daß sich die gesamte Armlehne 5 als großflächiges Kissen darstellt. Jede Armlehne
5 ist mittels eines Kippgelenkes 6 am Grundgestell um eine Kippachse K kippbeweglich
gelagert. Die Kippbeweglichkeit jeder Armlehne 5 wird durch zwei Endpositionen begrenzt,
nämlich durch eine Armlehnposition, die in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt
ist, sowie eine Fußstützposition, die in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien dargestellt
ist. Die Verlagerung der Armlehne 5 zwischen der Armlehnposition und der Fußstützposition
stellt grundsätzlich eine Schwenkbewegung dar. Da jedoch gleichzeitig Ober- und Unterseite
der Armlehne 5 in den beiden Endpositionen vertauscht sind, erfolgt die Schwenkbewegung
um die Kippachse K in Form einer Kippbewegung. Wie anhand der Fig. 1 erkennbar ist,
bildet eine erste Auflagefläche 7 der Armlehne 5 in der Armlehnposition eine Oberseite,
wohingegen die gegenüberliegende Auflagefläche 8 eine Unterseite der Armlehne 5 bildet.
Nach erfolgter Kippbewegung in die Fußstützposition bildet hingegen die Auflagefläche
8 die Oberseite und die Auflagefläche 7 die Unterseite der Armlehne 5, die nunmehr
als Fußablage dient. In der Armlehnposition ist die Auflagefläche 7 der Armlehne 5
in einem Winkel von etwa 20 bis 40°, vorzugsweise 30°, zu einer horizontalen Ebene
und damit auch etwa um den gleichen Winkelbetrag relativ zur Sitzfläche der Sitzpolsterung
3 schräggestellt. In der Armlehnposition flankieren beide Armlehnen 5 die Sitzfläche
der Sitzpolsterung 3 jeweils seitlich. In der Fußstützposition hingegen bildet jede
Armlehne 5 eine fluchtende Verlängerung der Sitzpolsterung 3 auf der der Rückenpolsterung
2 abgewandten Seite, wobei die als Oberseite dienende Auflagefläche 8 zumindest ungefähr
mit der Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 fluchtet. Die der Sitzpolsterung 3 zugewandte
Seitenkante jeder Armlehne 5 schließt dabei in der Fußstützposition an eine Vorderkante
der Sitzpolsterung 3 an. In der Armlehnposition flankiert diese Seitenkante die Sitzpolsterung
3 seitlich zumindest ungefähr auf Höhe einer als Übergang zwischen dem Armlehnenabschnitt
4 und der Sitzpolsterung 3 dienenden Knicklinie.
[0018] In einer Vorderansicht des Sofas 1 schließt die Auflagefläche 7 in der Armlehnposition
der Armlehne 5 bei einer Schrägstellung der Auflagefläche 7 von 30° mit der in dieser
Frontansicht horizontalen Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 somit einen Winkel von 150°
ein. In einer Draufsicht auf das Sofa 1 von oben gesehen, wird die Armlehne 5 um 90°
zwischen der Armlehnposition und der Fußstützposition verdreht, da die Armlehne 5
in der einen Endposition seitlich neben der Sitzfläche und in der anderen Endposition
rechtwinklig versetzt vor der Sitzfläche angeordnet ist. Um somit die Armlehne 5 über
den durch einen Pfeil dargestellten Kippwinkel aus der Armlehnpositon in die Fußstützposition
und umgekehrt zu überführen, ist die Kippachse K derart schräg im Raum ausgerichtet,
daß sie in der beschriebenen Frontansicht in etwa die Winkelhalbierende des Winkels
zwischen der Auflagefläche 7 und der Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 und in einer
Draufsicht von oben ebenfalls in etwa die Winkelhalbierende zwischen den unterschiedlichen
Endpositionen der Seitenkante der Armlehne 5 bildet. Diese Ausrichtung der Kippachse
K geht davon aus, daß das Kippgelenk 6 sich in einem Eckbereich der Sitzfläche der
Sitzpolsterung 3 in unmittelbarer Verlängerung der Knicklinie zwischen dem Armlehnabschnitt
4 und der Sitzpolsterung 3 sowie in geringem Abstand vor der Vorderkante des Grundgestells
befindet. In der Frontansicht von vorne ist die Kippachse K somit in einem Winkel
von 75° zur Sitzfläche und in einer Draufsicht von oben in einem Winkel von 45° zur
Vorderkante des Grundgestells und damit der Sitzpolsterung 3 ausgerichtet.
[0019] Der grundgestellseitige Kippgelenkteil wird durch ein Flachplattenteil in Form eines
Flachstahles 10 gebildet, der starr mit dem Grundgestell verbunden ist. Falls das
Grundgestell aus Metall besteht, ist der Flachstahl 10 vorzugsweise mit dem Grundgestell
verschweißt. Der Flachstahl 10 weist ein halbkreisförmig gerundetes vorderes Stirnende
auf. In dem Stirnende ist konzentrisch ein quer hindurchragender Lagerbolzen 12 vorgesehen,
der koaxial zur Kippachse K ausgerichtet ist und zur schwenkbeweglichen Aufnahme des
anderen, armlehnenseitigen Kippgelenkteiles 1 dient. Der armlehnenseitige Kippgelenkteil
11 ist starr mit einer Ecke des Stützrahmens 9 verbunden und weist zwei gabelförmige
Schenkel auf, die das Stirnende des Flachstahles 10 zu beiden Seiten übergreifen.
Der Kippgelenkteil 11 ist eiförmig gestaltet, wobei der untere, durch die Gabelschenkel
gebildete Teil halbkugelartig zu einem Kippachsenpunkt des Kippgelenkteiles 10 gestaltet
ist und mit dem Lagerbolzen 12 verbunden ist. Der Kippgelenkteil 11 ist somit schwenkbeweglich
mit dem Flachstahl 10 verbunden.
[0020] Der Flachstahl 10 ist im Bereich seines vorderen Stirnendes konzentrisch zur Kippachse
K und damit auch zum Lagerbolzen 12 mit einer kreisbogenförmigen Kulissennut 13 versehen,
deren überstrichener Winkel dem räumlichen Kippwinkel der Armlehne 5 zwischen den
beiden Endpositionen entspricht. Der gabelförmige Teil des Kippgelenkteiles 11 ist
mit einem die Kulissennut 13 durchdringenden Anschlagbolzen 14 versehen, wodurch in
Verbindung mit der Kulissennut 13 für die beiden Endpositionen der Armlehne 5 zwei
Anschläge gebildet werden. Die Anschläge sind innenliegend gestaltet, da die gabelartigen
Schenkelabschnitte des Kippgelenkteiles 11 das vordere Stirnende des Flachstahles
10 zu beiden Seiten bündig übergreifen.
[0021] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht im wesentlichen dem zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2. Einziger Unterschied bei diesem Ausführungsbeispiel
ist es, daß der Stützrahmen 9a der Armlehne 5a im Bereich von gegenüberliegenden Längsträgern
zusätzlich um eine Knickachse S mit Hilfe von zwei Knickgelenken 15 abknickbar gestaltet
ist. Dabei sind die Knickgelenke 15 derart gestaltet, daß ein Abknicken des Stützrahmens
9a ausschließlich in der Armlehnposition erfolgen kann. In der umgekippten Fußstützposition
hingegen liegen die Stirnenden der Trägerabschnitte auf Stoß aneinander an, so daß
sich steife Trägerprofile ergeben. Die Knickfunktion in der Armlehnposition hat den
Vorteil, daß insbesondere großflächige Armlehnen 5a den Biegungen der Armlehnenabschnitte
4 entsprechend folgen können, auf denen sie aufliegen, so daß ein steifer, sperriger
Eindruck der Armlehne 5a vermieden wird. Diese kann sich vielmehr gekrümmt an die
als Unterlage dienenden Armlehnenabschnitte 4 anpassen oder auch seitlich außerhalb
der Armlehnenabschnitte 4 frei nach unten hängen.
1. Sitzmöbel mit einem Grundgestell sowie mit wenigstens einer Rückenlehne, mit wenigstens
einer Sitzfläche und mit wenigstens einer Armlehne, dadurch gekennzeichnet, daß die
Armlehne (5, 5a) an dem Grundgestell mit Hilfe einer Kinematikanordnung (6) zwischen
einer die stationär verbleibende Sitzfläche (3) seitlich flankierenden, gegenüber
der Sitzfläche (3) erhöhten Armlehnposition und einer die Sitzfläche (3) auf der der
Rückenlehne (2) gegenüberliegenden Seite verlängernden Fußstützposition beweglich
gelagert ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kinematikanordnung eine
Kippmechanik (6) vorgesehen ist, deren Kippachse (K) relativ zur Sitzfläche (3) derart
räumlich schräg ausgerichtet ist, daß eine Unterseite der Armlehne (5, 5a) in der
Armlehnposition eine Oberseite in der Fußstützposition bildet.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Kippachse (K)
im Raum zumindest in etwa der Lage einer geometrischen Achse entspricht, die durch
jeweils eine Winkelhalbierende zwischen den Ausrichtungen der Armlehne (5, 5a) in
den beiden Endpositionen sowohl in einer Draufsicht auf das Sitzmöbel als auch in
einer Vorderansicht gebildet ist.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Armlehne
(5, 5a) in ihrer Armlehnposition - in der Vorderansicht gesehen - in einem Winkel
zwischen 20° und 40° zur Horizontalen ausgerichtet ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Armlehne (5, 5a)
in ihrer Fußstützposition - in der Draufsicht gesehen - etwa rechtwinklig zur Lage
der Armlehne (5, 5a) in der Armlehnposition ausgerichtet ist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kippmechanik ein einzelnes Kippgelenk (6) aufweist, das in einem vorderen, der Armlehne
(5, 5a) zugewandten Eckbereich der Sitzfläche (3) positioniert ist.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kippgelenk (6) in geringem
Abstand vor einer Vorderkante der Sitzfläche (3) angeordnet ist.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kippgelenk (6) wenigstens
einen innenliegenden Anschlag für die Armlehnposition und/oder die Fußstützposition
aufweist.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kippgelenk (6) zwei schwenkbeweglich
miteinander verbundene Kippgelenkteile (10, 11) aufweist, die am Grundgestell einerseits
und an der Armlehne (5, 5a) andererseits angeordnet sind, wobei der eine Kippgelenkteil
(11) den anderen Kippgelenkteil (10) gabel- oder kugelkopfförmig übergreift.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der grundgestellseitige Kippgelenkteil
(10) als flaches Plattenteil gestaltet ist, in dem konzentrisch zur Kippachse (K)
eine kreisbogenförmige Kulissennut (13) vorgesehen ist, und daß der armlehnenseitige
Kippgelenkteil (11) einen in die Kulissennut (13) eingreifenden Anschlagbolzen (14)
aufweist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur des den anderen
Kippgelenkteil (10) übergreifenden Kippgelenkteiles (11) konzentrisch zu einem Kippachsenpunkt
kugelabschnittförmig gestaltet ist.
12. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Armlehne (5, 5a) einen mit einer Kissenpolsterung versehenen Stützrahmen (9, 9a) aufweist,
mit dem der armlehnenseitige Kippgelenkteil (11) starr verbunden ist.
13. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützrahmen (9a) wenigstens
ein einseitig wirkendes Knickgelenk (15) aufweist.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Armlehne (5, 5a) einschließlich
dem Stützrahmen (9, 9a) als Liegeauflage dimensioniert ist.