[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenpartie zur Entwässerung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papierbahn mit mindestens zwei Preßspalten, wobei zumindest der
erste Preßspalt von einer Schuhpreßwalze und einer zylindrischen Gegenwalze gebildet
wird und die Faserstoffbahn nach einer teilweisen Umschlingung der Gegenwalze des
ersten Preßspaltes auf möglichst kurzem Weg zur ebenfalls zylindrischen Gegenwalze
des letzten Preßspaltes gelangt.
[0002] Eine derartige Pressenpartie wird beispielsweise in der DE 295 18 748 41 beschrieben.
Sie umfaßt dort zwei Preßspalte, die jeweils von einer Schuhpreßwalze in Kombination
mit einer glatten Walze gebildet sind. Die Papierbahn wird von der Siebpartie der
Papiermaschine an ein endloses, glattes und flexibles Preßband übergeben, das gemeinsam
mit der Papierbahn durch den ersten Preßspalt läuft und die Papierbahnan die glatte
Walze des zweiten Preßspaltes übergibt.
[0003] Probleme bereitet bei diesen Pressenpartien die Führung der Papierhahn durch und
insbesondere nach dem letzten Preßspalt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Pressenpartie zu schaffen, die eine verbesserte
Führung der Faserstoffbahn insbesondere nach dem lezten Preßspalt gewährleistet.
[0005] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest durch den letzten
Preßspalt jeweils wenigstens ein beidseitig der Faserstoffbahn angeordneter Preßfilz
verläuft und nach dem letzten Preßspalt ein Preßfilz mittels eines Saug- oder Blaselementes
von der Faserstoffbahn getrennt und weggeführt wird.
[0006] Im Ergebnis kommt es durch die Verwendung von zwei Preßfilzen zu einer Verbesserung
der Entwässerungsleistung im letzten Preßspalt und zu einer siecheren Führung der
Faserstoffbahn nach dem letzten Preßspalt an zumindest einem Preßfilz entlang. Wegen
des raschen Wegführens eines Preßfilzes ist die Rückbefeuchtung durch diesen beschränkt.
Zur Trennung der Faserstoffbahn von dem Preßfilz kann der von der Faserstoffbahn nach
dem letzten Preßspalt weggeführte Preßfilz an einem Blaselement, vorzugsweise in Form
eines Blaskastens, vorbeigeführt werden.
[0007] In Ergänzung oder für sich allein ist es in diesem Zusammenhang aber auch möglich,
daß der die Faserstoffbahn nach dem letzten Preßspalt weiterführende Preßfilz an einem
Saugelement, vorzugsweise in Form einer besaugten Walze oder eines Saugkastens, vorbeigeführt
wird.
[0008] Bei der Verwendung eines Saugelementes gelingt es außerdem, zumindest einen Teil
des Wassers aus dem Preßfilz zu entfernen, so daß auch die Rückgefeuchtung vom weiterführenden
Preßfilz her eingeschränkt wird.
[0009] Die Bildung eines verlängerten Preßspaltes mit Hilfe einer Schuhpreßwalze im letzten
Preßspalt ermöglicht eine schonende oder intensive Entwässerung der Faserstoffbahn.
Durch das zumindest geringfügige Zusammenpressen der Gegenwalzen des ersten und des
letzten Preßspaltes entsteht ein weiterer Preßspalt, der das Entwässetungsergebnis
verbessert.
[0010] Zur Gewährleistung einer ausreichenden Wasseraufnahmekapazität auf beiden Seiten
der Faserstoffbahn sollte auch durch den ersten, vorzugsweise durch alle Preßspalte
jeweils wenigstens ein beidseitig der Faserstoffbahn angeordneter Preßfilz verlaufen.
[0011] Eine vollkommen sichere und geschlossene Führung der Faserstoffbahn durch die Pressenpartie
ergibt sich, wenn die Preßfilze dabei durch alle Preßspalte laufen. Die Faserstoffbahn
kann dabei von der vorgelagerten Siebpartie an einen Preßfilz und von diesem oder
dem anderen Preßfilz an eine nachfolgende Einheit beispielsweise an ein Trockensieb
einer Trockenpartie übergeben werden. Beide Übergabevorgänge werden üblicherweise
von Saug- oder Blaseinrichtungen unterstützt.
[0012] Nachfolgend soll die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In der beigefügten Zeichnung zeigt
- Figur 1:
- die gesamte Pressenpartie mit einer Saugwalze nach dem letzten Preßspalt 3;
- Figur 2:
- einen Teil der Pressenpartie mit dem letzten Preßspalt 3 und einem folgenden Blaskasten
und
- Firgur 3:
- einen Teil der Pressenpartie mit dem letzten Preßspalt 3 und einem folgenden Saugkasten.
[0013] Bei allen Ausführungen besteht die Pressenpartie aus drei Preßspalten 2 und 3, wobei
der erste und der letzte Preßspalt 2 und 3 verlängert ausgeführt sind und jeweils
von einer Schuhpreßwalze 4 bzw. 11 sowie einer Gegenwalze 5 bzw. 6 gebildet werden.
Der zweite Preßspalt wird von den beiden zylindrischen Gegenwalzen 5 und 6 geformt
und arbeitet im allgemeinen mit einer geringeren Preßkraft.
[0014] Durch alle Preßspalte 2 und 3 läuft jeweils ein beidseitig der Faserstoffbahn 1 angeordneter
Preßfilz 7, 8. Diese Preßfilze 7, 8 nehmen das ausgepreßte Wasser in den Preßspalten
2, 3 auf und führen die Faserstoffbahn 1 durch die Pressenpartie, was hohe Geschwindigkeiten
möglich macht.
[0015] Beispielhaft ist hier die Abnahme der Faserstoffbahn 1 vom Sieb 17 eines vorgelagerten
Formers gezeigt. Dabei wird die Übergabe an den den oberen Preßfilz 7 von einer vom
Preßfilz 7 umschlungenen besaugten Walze 16 unterstützt. Danach wird der untere Preßfilz
8 zugeführt.
[0016] Nach dem letzten Preßspalt 3 wird in den Figuren 1 und 2 der obere Preßfilz 7 möglichst
rasch von der Faserstoffbahn 1 weggeführt, so daß die Rückbefeuchtung von diesem Preßfilz
7 möglichst rasch von der Faserstoffbahn 1 weggeführt, so daß die Rückbefeuchtung
von diesem Preßfilz 7 beschränkt bleibt. Um diesen Vorgang zu unterstützen, wird in
Figur 1 der untere Preßfilz 8 über einem Saugelement 9 in Form einer besaugten Walze
9 geführt.
[0017] Im Verlauf der Umschlingung dieser besaugten Walze 9 wird der untere Preßfilz 8 mit
der Faserstoffbahn 1 vom oberen Preßfilz 7 weggeführt. Im Unterschied dazu wird in
Figur 2 der obere Preßfilz 7 im Bereich der Trennung der Preßfilze 7 und 8 an einem
Blaselement 10 in Form eines Blaskastens entlanggeführt, wobei der untere Preßfilz
8 mit der Faserstoffbahn 1 eine Leitwalze teilweise umschlingt. Das Einblasen von
Luft durch den oberen Preßfilz 7 in den sich dabei bildenden Auslaufkeil zwischen
dem oberen Preßfilz 7 und der Faserstoffbahn 1 garantiert das Ablösen der Faserstoffbahn
1 vom oberen Preßfilz 7.
[0018] Im Gegensatz hierzu wird in Figur 3 der untere Preßfilz 8 nach dem letzten Preßspalt
3 von der Faserstoffbahn 1 weggeführt. Zur Unterstützung läuft der obere Preßfilz
7 im Bereich der Wegführung des unteren Preßfilzes 8 an einem Saugelement 9 in Form
eines Saugkastens entlang.
[0019] Die Verwendung von Saugelementen 9 hat außerdem den Vorteil, daß ein Teil des Wassers
aus den Preßfilzen 7 bzw. 8 bereits in die Saugelemente 9 abgeführt werden kann, was
die Rückbefeuchtung vom weiterführenden Preßfilz 7 bzw. 8 verringert.
[0020] In allen Beispielen wird die Faserstoffbahn 1 dann vom weiterführenden Preßfilz 7
bzw. 8 an eine Trockensieb 14 einer folgenden Trockenpartie übergeben, in der die
Faserstoffbahn 1 über Leitwalzen und beheizte Trockenzylinder 15 geführt wird. Die
Übergabe wird auch hier von einer vom Trockensieb 14 umschlungenen besaugten Walze
13 unterstützt.
[0021] Die besaugten Walzen bestehen dabei im wesentlichen aus einem perforierten Walzenmantel
in dessen Inneren ein Unterdruck erzeugt wird. Dies geschieht entweder direkt über
eine Verbindung mit einer Unterdruckquelle oder indirekt über eine Besaugung des nicht-umschlungenen
Äußeren des Walzenmantels.
[0022] Die Schuhpreßwalzen 4 bzw. 11 bestehen aus einem flexiblen Walzenmantel, der über
eine Anpreßeinheit 12 mit konkaver Anpreßfläche geführt wird. Die Anspressung erfolgt
meist auf hydraulischem Weg und die Schmierung zwischen Walzenmantel und Anpreßfläche
auf hydrostatische und/oder hydrodynamische Weise.
[0023] Die zylindrische Gegenwalze 5 und 6 können beschichtet, gerillt oder blindgebohrt
ausgeführt sein.
1. Pressenpartie zur Entwässerung einer Faserstoffbahn (1), insbesondere einer Papierbahn
mit mindestens zwei Preßspalten (2, 3), wobei zumindest der erste Preßspalt (2) von
einer Schuhpreßwalze (4) und einer zylindrischen Gegenwalze (5) gebildet wird und
die Faserstoffbahn (1) nach einer teilweisen Umschlingung der Gegenwalze (5) des ersten
Preßspaltes (2) auf möglichst kurzem Weg zur ebenfalls zylindrischen Gegenwalze (6)
des letzten Preßspaltes (3) gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest durch den letzten Preßspalt (3) jeweils wenigstens ein beidseitig der Faserstoffbahn
(1) angeordneter Preßfilz (7, 8) verläuft und nach dem letzten Preßspalt (3) ein Preßfilz
(7, 8) mittels einer Saug- (9) oder Blaselementes (10) von der Faserstoffbahn (1)
getrennt und weggeführt wird.
2. Pressenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auch durch den ersten Preßspalt (2) jeweils wenigstens ein beidseitig der Faserstoffbahn
(1) angeordneter Preßfilz (7, 8) verläuft.
3. Pressenpartie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
durch alle Preßspalte (2, 3) jeweils wenigstens ein beidseitig der Faserstoffbahn
(1) angeordneter Preßfilz (7, 8) verläuft.
4. Pressenpartie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßfilze (7, 8) durch alle Preßspalte (2, 3) laufen.
5. Pressenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenwalzen (5) des ersten (2) und des letzten (3) Preßspaltes zumindest geringfügig
gegeneinander gepreßt werden.
6. Pressenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der letzte Preßspalt (3) von der zylindrischen Gegenwalze (6) und einer Schuhpreßwalze
(11) gebildet wird.
7. Pressenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Faserstoffbahn (1) nach dem letzten Preßspalt (3) weiterführende Preßfilz
(7, 8) an einem Saugelement (9), vorzugsweise in Form einer besaugten Walze oder eines
Saugkastens, vorbeigeführt wird.
8. Presenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der von der Faserstoffbahn (1) nach dem letzten Preßspalt (3) weggeführte Preßfilz
(7, 8) an einem Blaselement (10), vorzugsweise in Form eines Blaskastens, vorbeigeführt
wird.