[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Reduzierung der Wartezeit
für das Zapfen von warmem Brauchwasser, bei bzw. mit einem einen intermittierend arbeitenden
Brenner, Primär-Wärmetauscher und Sekundär-Warmetauscher umfassenden Kombinationsheizgerät,
insbesondere Gaskombi-Wasserheizgerät, wobei der Primär-Warmetauscher Teil eines wenigstens
einen Raum-Heizkörper umfassenden Primärkreises und der Sekundär-Wärmetauscher Teil
eines wenigstens eine Warmwasser-Zapfstelle umfassenden Sekundärkreises ist. Der Sekundär-Wärmetauscher
ist des weiteren bei Bedarf dem Primärkreis zuschaltbar.
[0002] Im vorliegenden Fall geht es also um die Verkurzung der Aufheizzeiten für die Warmwasserbereitstellung
bei Gaskombi-Wasserheizern.
[0003] In den Stillstandsphasen des Brenners kühlen die Bauteile eines Gaskombi-Wasserheizgerätes
teilweise bis auf Raumtemperatur aus. Wird dann Warmwasser gezapft, muß der Verbraucher
eine gewisse Wartezeit hinnehmen, bis Warmwasser mit dem gewünschten Temperaturniveau
zur Verfügung steht. Die Wartezeit hat zwei Ursachen:
- Die an der Warmwasserbereitung beteiligten Bauteile werden in der Startphase aufgeheizt.
Ein Teil der Brennerleistung wird für die Aufheizung dieser Bauteile entzogen. Die
Energiemenge, die für die Aufheizung der Bauteile entzogen wird, und damit die Aufheizzeit
des Warmwassers verlängert, ist abhängig von den Wärmekapazitäten der beteiligten
Bauteile.
- Während des Aufheizvorgangs wird bereits ein Teil der Brennerleistung auf das Warmwasser
übertragen. Dieses Warmwasser wird vom Verbraucher aber nicht genutzt, da die gewünschte
Warmwassertemperatur unter der für den Verbraucher nützlichen Temperatur liegt. Der
Energieinhalt des ungenutzt auslaufenden Warmwassers geht somit verloren.
[0004] Anhand der Fig. 6 wird ein bekanntes Prinzip zur Reduzierung der Wartezeit für die
Bereitstellung von Warmwasser erläutert. Dabei bedeuten in Fig. 6 die Bezugsziffern
- 100 =
- Primärkreis
- 111 =
- Vorlauf
- 112 =
- Rücklauf
- 50 =
- Umlaufpumpe
- 60 =
- Brenner, insbesondere Gasbrenner
- 70 =
- Primär-Wärmetauscher
- 30 =
- Sekundär-Wärmetauscher
- 90 =
- Verbindungsleitung zwischen Vor- und Rücklauf des Primärkreises
- 20 =
- Dreiwege-Ventil
- 32 =
- thermostatisch gesteuertes Ventil
- 130 =
- Sekundärkreis.
[0005] Vor- und Rücklauf 111, 112 ist mit wenigstens einem Raum-Heizkörper verbunden. Der
Sekundärkreis 130 umfaßt wenigstens eine Warmwasser-Zapfstelle. Weder Heizkörper noch
Zapfstelle sind in Fig. 6 dargestellt. Wird Warmwasser benötigt, springt der Gasbrenner
80 an, um über den Primär-Wärmetauscher 70 das im Primärkreis befindliche Wasser aufzuheizen,
welches durch die Umlaufpumpe 50 umgewälzt wird, und zwar unter anderem durch die
Verbindungsleitung 90 hindurch. Dabei wird das Dreiwege-Ventil 20 so geschaltet, daß
der Vorlauf 111 gesperrt ist. Die Umlaufpumpe 50 wälzt also das durch den Gasbrenner
80 erwärmte Wasser nur über die Verbindungsleitung 90 um. Der Sekundärkreis 30 wird
erst dann vollständig geöffnet, wenn ein Leckstrom durch das thermostatisch gesteuerte
Ventil 32 hindurch einen ausreichenden Temperaturanstieg erfährt, wobei der Temperaturanstieg
bedingt ist durch die Übertragung der Wärme vom Primärkreis in der Verbindungsleitung
90 über den Sekundär-Wärmetauscher 30 auf den Sekundärkreis. Wenn das Wasser im Sekundärkreis
130 die Öffnungstemperatur des thermostatisch gesteuerten Ventils 32 erreicht hat,
öffnet dieses; dem Verbraucher steht dann Warmwasser zur Verfügung. Die Wartezeit
beim Aufheizen des Wassers im Sekundärkreis wird dadurch verkürzt, daß abgesehen von
dem Leckstrom durch das thermostatisch gesteuerte Ventil 32 kein Warmwasser durch
das Gerät bzw. den Sekundärkreis fließt; damit wird weniger Energie durch das Warmwasser
bzw. Brauchwasser abgeführt. Nachteilig ist jedoch, daß beim Öffnen des Warmwasserhahnes
zunächst nur der Leckstrom aus dem Zapfhahn tröpfelt. Erst wenn das thermostatisch
gesteuerte Ventil 32 öffnet, steht dem Verbraucher eine größere Warmwassermenge zur
Verfügung.
[0006] In Verbindung mit einem Durchlauferhitzer ist dieses Prinzip beschrieben z. B. in
der DE-U 90 12 654.
[0007] Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Verkürzung der Wartezeit für warmes Brauchwasser
wird das Gaskombi-Wasserheizgerät permanent auf einer Warmhaltetemperatur im Bereich
der eingestellten Warmwassertemperatur gehalten. Vor allem bei raumluftabhängigen
Gaskombi-Wasserheizgeräten treten hierbei hohe Bereitschaftsverluste auf, die es zu
vermeiden gilt. Bezüglich dieses Standes der Technik wird auf die EP 0 427 121 A2
verwiesen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die unter Vermeidung von Bereitschaftsverlusten
zu einer merklichen Reduzierung der Wartezeit für das Zapfen von warmem Brauchwasser
gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 und vorrichtungstechnisch durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 5 gelöst.
[0010] Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also darin, daß bei Beginn der Warmwasserzapfung
während einer Aufheizphase die Zuschaltung des Sekundär-Wärmetauschers, der Teil des
Sekundärkreises ist, zunächst unterbrochen, zumindest stark gedrosselt wird, bis das
am Sekundär-Wärmetauscher anstehende Wasser des Primärkreises auf vorbestimmte Temperatur
aufgeheizt ist. Dann kann der Sekundär-Wärmetauscher wieder dem Primärkreis voll zugeschaltet
werden. Auf diese Weise läßt sich die Aufheizphase zeitlich erheblich reduzieren.
[0011] Damit dies sowohl im Sommer- als auch Winterbetrieb stets gewährleistet ist, hat
das Aufheizen des Wassers im kurzgeschlossenen Primärkreis auf die vorbestimmte Temperatur
bei Beginn einer Warmwasserzapfung stets Vorrang. Dies gilt insbesondere im Winterbetrieb
des Primärkreises.
[0012] Für den Sommerbetrieb ist es denkbar, daß der Primärkreis unter Umgehung des Sekundär-Wärmetauschers
für eine vorbestimmte Zeit oder vorbestimmte Zeitspannen kurzgeschlossen wird, so
daß das Wasser während dieser vorbestimmten Zeit bzw. Zeitspannen auf vorbestimmter
Bereitschaftstemperatur gehalten wird. Damit kann die Aufheizphase zeitlich auch im
Sommerbetrieb erheblich reduziert werden.
[0013] Vorzugsweise wird dabei das Wasser im kurzgeschlossenen Primärkreis auf einer Bereitschaftstemperatur
von etwa 30 bis 50 Grad celsius, insbesondere etwa 40 Grad celsius gehalten.
[0014] Bezüglich konstruktiver Details der erfindungsgemäßen Einrichtung wird neben Anspruch
5 auf die Ansprüche 6 bis 11 verwiesen sowie auf die nachstehende Beschreibung mehrerer
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung anhand der beigefügten Zeichnung.
Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung in schematischer
Darstellung;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung in schematischer Darstellung;
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung in schematischer
Darstellung;
- Fig. 4
- eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung in schematischer
Darstellung;
- Fig. 5
- eine fünfte Ausführungsfrom einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung in schematischer
Darstellung; und
- Fig. 6
- eine Einrichtung zur Verkürzung der Wartezeit beim Aufheizen von Warmwasser nach dem
Stand der Technik in schematischer Darstellung
[0015] Bei sämtlichen Ausführungsformen sind folgende gleiche Teile mit den folgenden Bezugsziffern
gekennzeichnet:
- 3 =
- Sekundär-Wärmetauscher
- 5 =
- Umlaufpumpe
- 6 =
- Gasbrenner
- 7 =
- Primär-Wärmetauscher
- 8 =
- Bypass-Leitung
- 9 =
- Primärkreis-Verbindungsleitung
- 10 =
- Primärkreis
- 11 =
- Vorlauf (Heizung)
- 12 =
- Rücklauf (Heizung)
- 13 =
- Sekundärkreis.
[0016] Die Funktion der vorgenannten Teile der Einrichtung wurde bereits anhand der Fig.
6 beschrieben mit Ausnahme der Bypass-Leitung 8. Auf die Bedeutung dieser Bypass-Leitung
8 wird nachstehend näher eingegangen.
[0017] Wird bei der Ausführungsform nach Fig. 1 Warmwasser gezapft, laufen Umlaufpumpe 5
und Gasbrenner 6 an. Während der Aufheizphase des Warmwassers wird die Primärkreis-Verbindungsleitung
9, der der Sekundär-Wärmetauscher 3 zugeordnet ist, so lange gesperrt, bis die Heizwassertemperatur
an der Verbindungsleitung 9 einen vorgegebenen Sollwert erreicht hat. Während dieser
Zeit wird das Heizwasser durch die Brennerleistung aufgeheizt und von der Umlaufpumpe
5 in einer den Sekundär-Wärmetauscher 3 umgehenden Bypass-Leitung 8 umgewälzt. Dementsprechend
wird keine Brennerleistung an das Brauchwasser im Sekundärkreis 13 übertragen. Die
gesamte Brennerleistung wird dazu verwendet, daß Wasser in dem durch die Bypass-Leitung
8 kurzgeschlossenen Primärkreis 10 auf Solltemperatur zu bringen. Steht diese Solltemperatur
an der Verbindungsleitung 9 an, wird diese geöffnet mit der Folge, daß die Heizleistung
über den Sekundär-Wärmetauscher 3 auf das Brauchwasser im Sekundärkreis 13 übertragen
wird. Dementsprechend steht beim Öffnen eines dem Sekundärkreis 13 zugeordneten Zapfhahns
beim Öffnen desselben sofort Warmwasser mit einer für den Verbraucher nützlichen Temperatur
zur Verfügung.
[0018] Für die Absperrung der Verbindungsleitung 9 und dementsprechend die Entkoppelung
des Sekundär-Wärmetauschers 3 vom Primärkreis 10 sowie für die Gestaltung der Bypass-Leitung
8 sind folgende Varianten möglich:
[0019] Die erste Variante ist in Fig. 1 dargestellt. Dort steht die Verbindungsleitung 9
mit dem Primärkreis 10 über ein elektromotorisch betriebenes Dreiwege-Ventil 2 in
Verbindung. Dieses kann wahlweise im Vorlauf 11 oder Rücklauf 12 plaziert sein. Bei
Zapfbeginn fährt das Ventil 2 in eine Mittelstellung, bei der sowohl der Heizungsvorlauf
11 bzw. Heizungsrücklauf 12 als auch die Verbindungsleitung 9 über den Sekundär-Wärmetauscher
3 abgesperrt ist. Aufgrund des von der Umlaufpumpe 5 erzeugten Förderdrucks entsteht
ein Differenzdruck vor und hinter einem in der Bypass-Leitung 8 angeordneten Überströmventils
4, durch den dieses geöffnet wird. Das Wasser im Primärkreis 10 wird dementsprechend
über die Bypass-Leitung 8 umgewälzt. Die dabei entstehenden Verluste sind minimal.
Ein Großteil der Heizleistung des Gasbrenners 6 wird über den Primär-Wärmetauscher
7 auf das Wasser im Primärkreis 10 übertragen. Die Aufheizung des Wassers erfolgt
dementsprechend schnell. Sobald die gewünschte Solltemperatur in dem über die Bypass-Leitung
8 kurzgeschlossenen Primärkreis 10 und damit am Dreiwege-Ventil 2 erreicht ist, wird
dieses auf Warmwasserbereitung geschaltet. Die Verbindungsleitung 9 wird im Vorrang
vor dem Heizkreislauf geöffnet.
[0020] Am Sekundär-Wärmetauscher steht damit sofort voll aufgeheiztes Wasser zur Verfügung.
Dementsprechend schnell wird auch das Brauchwasser im Sekundärkreis 13 aufgeheizt,
so daß an der Zapfstelle entsprechend heißes Wasser zur Verfügung steht. Sobald das
Dreiwege-Ventil 2 geöffnet wird, geht die Druckdifferenz am Überströmventil 4 verloren,
so daß dieses wieder schließt.
[0021] Die Heizwassertemperatur am Dreiwege-Ventil 2 wird durch einen dort positionierten
Temperaturfühler festgestellt. Dieser steht mit der Motorsteuerung für das Dreiwege-Ventil
2 in Verbindung.
[0022] Die Alternativlösung, bei der das Dreiwege-Ventil 2 im Rücklauf 12 plaziert ist,
d. h. zwischen Verbindungsleitung 9 und Rücklauf 12 des Primärkreises 10, ist in Fig.
1 mit gepunkteter Linie dargestellt.
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist zwischen Vorlauf 11 und Verbindungsleitung
9 ein elektromotorisch betriebenes Vierwege-Ventil 2' angeordnet. An diesem ist auch
noch die Bypass-Leitung 8 angeschlossen. Bei Zapfbeginn wird durch das Vierwege-Ventil
2' die Bypass-Leitung 8 geöffnet und damit der Primärkreis 10 über die Bypass-Leitung
8 kurzgeschlossen. Sobald die Solltemperatur am Vierwege-Ventil 2' durch einen entsprechenden
Temperaturfühler festgestellt wird, schaltet das Vierwege-Ventil 2 auf Warmwasserbereitung
um. Dazu wird die Bypass-Leitung 8 geschlossen und die Verbindungsleitung 9 im Vorrang
zum Vorlauf 11 des Primärkreises 10 geöffnet. Wird die Zapfstelle im Sekundärkreis
13 geschlossen, wird im Winterbetrieb sowohl durch das Dreiwege-Ventil 2 gemäß Fig.
1 als auch durch das Vierwege-Ventil 2' gemäß Fig. 2 der Vorlauf 11 des Primärkreises
10 unter gleichzeitiger Absperrung der Verbindungsleitung 9 geöffnet, so daß die Heizleistung
des Gasbrenners 6 dem Heizkreis bzw. den hier nicht dargestellten Raum-Heizkörpern
zur Verfügung gestellt wird. Im Sommerbetrieb wird nach Beendigung der Warmwasser-Zapfung
ebenfalls die Verbindungsleitung 9 durch die Ventile 2 bzw. 2' wieder geschlossen,
wenn die Temperatur des Primärkreises unter die Schalttemperatur abfällt.
[0024] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 entspricht weitgehend derjenigen gemäß Fig. 1. Sie
unterscheidet sich von dieser im wesentlichen nur dadurch, daß in der Verbindungsleitung
9 vor oder hinter dem Sekundär-Wärmetauscher 3 ein elektromotorisch betriebenes oder
magnetgesteuertes Zweiwege-Ventil 1 angeordnet ist. Durch dieses wird der Durchfluß
in der Verbindungsleitung 9 bei Zapfbeginn gesperrt. Die Folge ist, daß das Überströmventil
4 in der Bypass-Leitung 8 öffnet, so daß der Primärkreis 10 über die Bypass-Leitung
8 entsprechend der Ausführungsform gemäß Fig. 1 kurzgeschlossen ist. Sobald die gewünschte
Temperatur des Wassers im kurzgeschlossenen Primärkreis erreicht ist, wird das Zweiwege-Ventil
1 geöffnet, so daß die Heizleistung über den Sekundär-Wärmetauscher 3 an den Sekundärkreis
13 übertragen werden kann. Im übrigen ist bei dieser Ausführungsform das Dreiwege-Ventil
2 stets offen. Es befindet sich entweder in der Offenstellung zur Verbindungsleitung
9 oder in der Offenstellung zum Vorlauf 11.
[0025] Die Alternativlösung, bei der das Zweiwege-Ventil 1 hinter dem Sekundär-Wärmetauscher
3 angeordnet ist, ist in Fig. 3 mit gepunkteter Linie dargestellt.
[0026] Die Variante gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von derjenigen gemäß Fig. 3 nur dadurch,
daß das vor (oder auch hinter) dem Sekundär-Wärmetauscher 3 angeordnete Zweiwege-Ventil
1 als thermostatisches Ventil ausgebildet ist. Bei abgekühltem geräteinternen Heizwasserkreis
ist das thermostatische Ventil 1, abgesehen von einem definierten Leckstrom, geschlossen.
Das Heizwasser wird in dieser Stellung über die Bypass-Leitung 8 und das in dieser
angeordnete Überströmventil 4 umgewälzt. Durch den erwähnten Leckstrom wird der thermosensible
Bereich des thermostatischen Ventils 1 von dem sich aufwärmenden Heizwasser bei Zapfbeginn
umspült. Hat das Heizwasser die Öffnungstemperatur des thermostatischen Ventils 1
erreicht, wird dieses vollständig geöffnet. Das Überströmventil 4 schließt aufgrund
des durch die Öffnung des Zweiwege-Ventils 1 bedingten Druckabfalls in die Bypass-Leitung
8. Das aufgeheizte Heizwasser des Primärkreises strömt durch die Verbindungsleitung
9. Damit wird das Brauchwasser in der beschriebenen Weise über den Sekundär-Wärmetauscher
3 aufgeheizt.
[0027] Das thermostatische Ventil 1 kann als Memorymetall oder als Dehnstoffkörper, wie
er im Kühlkreislauf eines Kraftfahrzeuges eingesetzt wird, ausgeführt sein. Ein Dehnstoffkörper
enthält ein thermosensibles Material, z. B. Paraffin, welches sich bei Temperaturanstieg
ausdehnt. Die Volumenvergrößerung wird zur Bewegung eines Ventilkegels oder dergleichen
ausgenutzt. Die Öffnungscharakteristik des thermostatischen Ventils 1 kann so ausgelegt
sein, daß es bei niedrigen Vorlauftemperaturen von ca. 50 Grad Celsius, wie sie bei
einer Warmwasserbereitung mit einer Warmwassersolltemperatur von etwa 40 Grad Celsius
vorkommen, noch vollständig geöffnet ist. Andererseits soll das Ventil 1 jedoch erst
so spät öffnen, daß nach Öffnung dem Verbraucher sofort Warmwasser auf dem gewünschten
hohen Temperaturniveau zur Verfügung steht.
[0028] Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich von den vorgenannten Ausführungsformen
im wesentlichen dadurch, daß die Bypass-Leitung 8 von der Primärkreis-Verbindungsleitung
9 abzweigt, und zwar unmittelbar vor bzw. hinter dem sekundär-Wärmetauscher 3. Zu
diesem Zweck ist vor oder hinter dem Sekundär-Wärmetauscher 3 in der Verbindungsleitung
9 ein elektromotorisch oder thermisch gesteuertes Dreiwege-Ventil 1' angeordnet. In
der Aufheizphase wird durch das erwähnte Ventil 1' der Durchfluß in der Verbindungsleitung
9 in dem den Sekundär-Wärmetauscher 3 umfassenden Abschnitt derselben unterbrochen.
Die Bypass-Leitung 8 wird geöffnet, so daß der Primärkreis 10 wieder kurzgeschlossen
ist mit der Folge, daß das Heizwasser in dem über die Bypass-Leitung 8 kurzgeschlossenen
Primärkreis relativ schnell auf Solltemperatur gebracht wird. Sobald am Dreiwege-Ventil
1' die Solltemperatur anliegt, wird dieses Ventil 1' geöffnet unter gleichzeitiger
Absperrung der Bypass-Leitung 8. Damit steht am Sekundär-Wärmetauscher 3 innerhalb
kürzester Zeit die gewünschte Brauchwasser-Temperatur an. Die Ausführungsform mit
einem hinter dem Sekundär-Wärmetauscher 3 angeordneten motorischem Dreiwege-Ventil
1' ist in Figur 5 mit gepunkteter Linie dargestellt.
[0029] Zusätzlich kann bei den vorbeschriebenen Varianten der Gaskombi-Wasserheizer 6,7
auf einer Warmhaltetemperatur von etwa 40 Grad Celsius gehalten werden. Bei diesem
Temperaturniveau sind die Bereitschaftsverluste im Vergleich zu einer Warmhaltetemperatur
von 60 bis 65 Grad Celsius gering; die Wartezeit bei der Warmwasserbereitung wird
weiter verringert. Dieser Betrieb ist insbesondere im Sommer von Vorteil.
[0030] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen beschriebenen Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Verfahren zur Reduzierung der Wartezeit für das Zapfen von warmem Brauchwasser, bei
einem einen intermittierend arbeitenden Brenner (6), Primär-Wärmetauscher (7) und
Sekundär-Wärmetauscher (3) umfassenden Kombinationsheizgerät, insbesondere Gaskombi-Wasserheizgerät,
wobei der Primär-Wärmetauscher Teil eines wenigstens einen Raum-Heizkörper umfassenden
Primärkreises und der Sekundär-Wärmetauscher Teil eines wenigstens eine Warmwasser-Zapfstelle
umfassenden Sekundärkreises ist, und wobei der Sekundär-Wärmetauscher bei Bedarf dem
Primärkreis zuschaltbar ist.
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Beginn der Warmwasserzapfung während einer Aufheizphase die Zuschaltung des Sekundär-Wärmetauschers
zunächst unterbrochen, zumindet stark gedrosselt wird, bis das Wasser des Primärkreises
unter Umgehung des Sekundär-Wärmetauschers und Kurzschließen des Primärkreises auf
vorbestimmte Temperatur aufgeheizt ist, um dann den Sekundär-Wärmetauscher dem Primärkreis
wieder zuzuschalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufheizen des Wassers im kurzgeschlossenen Primärkreis auf die vorbestimmte Temperatur
bei Beginn einer Warmwasserzapfung stets Vorrang hat, und zwar insbesondere auch im
Winterbetrieb des Primärkreises.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Primärkreis unter Umgehung des Sekundär-Wärmetauschers für eine vorbestimmte Zeit
oder vorbestimmte Zeitintervalle, insbesondere im Sommerbetrieb, kurzgeschlossen wird,
so daß das Wasser während dieser vorbestimmten Zeit bzw. Zeitintervalle auf vorbestimmter
Bereitschaftstemperatur gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasser im kurzgeschlossenen Primärkreis auf einer Bereitschaftstemperatur von
etwa 30 bis 50 Grad Celsius, insbesondere etwa 40 Grad Celsius, gehalten wird.
5. Einrichtung zur Reduzierung der Wartezeit für das Zapfen von warmen Brauchwasser mit
einem einen intermittierend arbeitenden Brenner (6), Primär-Wärmetauscher (7) und
Sekundär-Wärmetauscher (3) umfassenden Kombinationsheizgerät, insbesondere Gaskombi-Wasserheizgerät,
wobei der Primär-Wärmetauscher (7) Teil eines wenigstens einem Warmwasser-Heizkörper
sowie eine Umlaufpumpe (5) umfassenden Primärkreis (10, 11, 12) und der Sekundärwärmetauscher
(3) Teil eines wenigstens eine Warmwasser-Zapfstelle umfassenden Sekundärkreises (13)
ist, und wobei der Sekundär-Wärmetauscher (3) bei Bedarf über eine zwischen Vorlauf
(11) und Rücklauf (12) des Primärkreises angeordnete Verbindungsleitung (9) dem Primärkreis
zuschaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sekundär-Wärmetauscher (3) durch eine Bypass-Leitung (8) überbrückbar ist, und
daß der Verbindungsleitung (9) ein Ventil (2; 2' 1; 1') zugeordnet ist, mittels dem
der Durchfluß durch diese unterbrechbar oder zumindest auf eine Leckströmung reduzierbar
ist derart, daß der Sekundär-Wärmetauscher (3) vom Primärkreis (10, 11, 12) entkoppelt
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das der Verbindungsleitung (9) zugeordnete Ventil ein Dreiwege-Ventil (2) ist, welches
zwischen der Verbindungsleitung (9) einerseits und entweder dem Vorlauf (11) oder
Rücklauf (12) des Primärkreises (10) andererseits angeordnet ist, und daß in der Bypass-Leitung
(8) ein Überströmventil (4) vorgesehen ist, welches bei einem vorbestimmten Differenzdruck
öffnet (Fig. 1).
7. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das der Verbindungsleitung (9) zugeordnete Ventil ein Vierwege-Ventil (2') ist, welches
zwischen der Verbindungsleitung (9) einerseits und entweder dem Vorlauf (11) oder
Rücklauf (12) des Primärkreises (10) andererseits angeordnet ist, und von dem ferner
die Bypass-Leitung (8) abzweigt, so daß bei Zapfbeginn unter Absperrung der Verbindungsleitung
(9) die Bypass-Leitung (8) öffenbar ist, während nach Erreichen einer Solltemperatur,
insbesondere an einem dem Ventil (2') zugeordneten Temperaturfühler, die Verbindungsleitung
(9) unter Absperrung der Bypass-Leitung (8) öffnet (Fig. 2).
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Drei- oder Vierwege-Ventil (2; 2') elektromotorisch betrieben und mit einem Vor-
oder Rücklauftemperatur-Fühler gekoppelt ist derart, daß bei Erreichen der Solltemperatur
am Ventil dieses die bei Zapfbeginn zunächt geschlossene Verbindungsleitung (9), der
der Sekundär-Wärmetauscher (3) zugeordnet ist, öffnet, so daß der Sekundär-Wärmetauscher
(3) dem Primärkreis zugeschaltet wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Verbindungsleitung (9) vor oder hinter den dieser zugeordneten Sekundär-Wärmetauscher
(3) ein Zweiwege-Ventil (1) angeordnet ist, welches bei Zapfbeginn den Durchfluß in
der Verbindungsleitung (9) sperrt oder zumindest stark drosselt so lange, bis die
Solltemperatur im kurzgeschlossenen Primärkreis erreicht ist, um dann die Verbindungsleitung
(9) wieder zu öffnen, so daß der Sekundär-Wärmetauscher (9) dem Primärkreis zugeschaltet
wird (Fig. 3, 4).
10. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dem Sekundär-Wärmetauscher (3) vor- oder nachgeschaltete Zweiwege-Ventil (1) entweder
ein eletromotorisch (M) betriebenes und mit Vor- oder Rücklauftemperatur-Fühlern,
insbesondere einem dem Ventil (1) zugeordneten Temperatur-Fühler gekoppeltes (Fig.
3) oder ein thermostatisch (T) gesteuertes Ventil (Fig. 4) ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bypass-Leitung (8) von der Verbindungsleitung (9), der der Sekundär-Wärmetauscher
(3) zugeordnet ist, abzweigt, wobei die Abzweigung entweder vor oder hinter dem Sekundär-Wärmetauscher
(3) durch ein Dreiwege-Ventil (1') definiert ist, welches entweder elektromotorisch
(M) betrieben oder thermostatisch (T) gesteuert ist, derart, daß bei Zapfbeginn nach
Erreichen einer vorbestimmten Solltemperatur im Primärkreis bzw. an der ursprünglich
geöffneten Bypass-Leitung (8) diese geschlossen und der dem Sekundär-Wärmetauscher
(3) zugeordnete, ursprünglich geschlossene Abschnitt der Verbindungsleitung (9) geöffnet
wird (Fig. 5).