(19)
(11) EP 0 931 995 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.1999  Patentblatt  1999/30

(21) Anmeldenummer: 98123675.5

(22) Anmeldetag:  11.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F25D 23/02, F24F 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.01.1998 DE 29801015 U

(71) Anmelder: Koma Investments and Finance b.v.
6045 JE Roermond (NL)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Jörg
    40212 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Graf, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Postfach 10 08 26
93055 Regensburg
93055 Regensburg (DE)

   


(54) Kältekammer


(57) Kältekammer zur Lagerung von Produkten, insbesondere Backwaren oder Teiglingen im tiefgefrorenen Zustand, mit einem Kammerinnenraum (2), der durch wärmeisolierte Wandungen begrenzt und über wenigstens eine durch mindestens einen Flügel oder eine Klappe (11) verschließbare Türöffnung (12) zugänglich ist, und wobei im Kammerinnenraum (2) über der Türöffnung (12) wenigstens ein Luftaustritt einer Gebläseanordnung (13) zur Erzeugung eines die Türöffnung (12) innerhalb der Kammer (1) abdeckenden Luftschleiers (15) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kältekammer gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.

[0002] Derartige Kältekammern zur Lagerung von Produkten im tiefgekühlten Zustand, insbesondere auch zur Lagerung von Teiglingen oder Backwaren, sind an sich bekannt. Nachteilig bei bekannten Kältekammern ist, daß beim Ein- und Ausbringen der Produkte bzw. beim Betreten der Kammer über die geöffnete Tür warme Außenluft in den Kammerinnenraum gelangt. Um diesen Nachteil zu beheben wurde bereits vorgeschlagen, an der Außenseite der Kammer über der Türöffnung eine Einrichtung vorzusehen, mit der dann ebenfalls an der Außenseite der geöffneten Tür ein die Türöffnung dort überdeckender Schleier aus kalter Luft erzeugt wird. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Maßnahme nicht wirksam ist, es vielmehr trotz des Luftschleiers an besonders kalten Bereichen, beispielsweise an einer Zwischendecke zur Eisbildung kommt.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kältekammer aufzuzeigen, die diesen Nachteil vermeidet. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Kältekammer entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgeführt.

[0004] Bei der Erfindung sind die Mittel zur Erzeugung des kalten Luftschleiers im Inneren der Kammer vorgesehen und auch der kalte Luftschleier ist im Inneren der Kammer ausgebildet. In überraschender Weise wird durch diese Maßnahme eine Eisbildung vermieden. Zurückzuführen ist dies nach einer der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis offenbar darauf, daß das Einschalten des Kaltluft-Schleiers vor dem Öffnen der Tür erfolgt und mit diesem Schleier beim Einschalten dann keine warme Außenluft in die den Kammerinnenraum gedrückt wird und auch zwischen dem Luftschleier dem weiteren Innenraum der Kammer ausschließlich eine kalte Zone vorhanden ist.

[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und im Schnitt eine Kammer zur tiefgekühlten Lagerung von Backwaren gemäß der Erfindung;

Fig. 2 eine Stirnansicht der Kammer der Figur 1, bei geschlossener Tür.



[0006] In den Figuren ist mit 1 allgemein eine Kammer bezeichnet, deren Innenraum 2 zur tiefgekühlten Lagerung von Produkten (bei einer Temperatur von beispielsweise - 18°C), und zwar bei der dargestellten Ausführungsform speziell zur tiefgekühlten Lagerung von Backwaren dient. Die Kammer 1 ist in ihrer Außenform quarderförmig ausgeführt, und zwar mit thermisch isolierten Seitenwänden 3 und Stirnwänden 4 und 5 sowie mit thermisch isoliertem Boden 6 und thermisch isolierter Decke 7. Im Innenraum 2 ist an der Decke 7 der Verdampfer 8 einer ansonsten nicht dargestellten Kälte-Maschine angeordnet, und zwar zusammen mit einem Gebläse 9. Unterhalb des Verdampfers 8 ist eine in der Figur 1 mit unterbrochenen Linien wiedergegebenen Zwischendecke 10 vorgesehen, die beispielsweise aus Metallprofilen gefertigt ist und einen Luftdurchtritt ermöglicht. An der vorderen Frontseite 5 ist eine durch einen Türflügel 11 thermisch dicht verschließbare Türöffnung 12 vorgesehen, über die das Einbringen und Entnehmen der Lagerprodukte in den bzw. aus dem Innenraum 2 erfolgt. Mit 13 ist eine Gebläseeinrichtung bezeichnet, die sich im Inneren der Kammer 1 oberhalb der Türöffnung 12 über die gesamte Breite der Türöffnung erstreckt. Die Gebläseeinheit 13 befindet sich dabei in dem Raum oberhalb der Zwischendecke 10 und umfaßt u.a. einen Ventilator oder ein Gebläse 14, welches Luft aus diesem Raum ansaugt und diese kalte Luft in Form eines Luftschleiers 15 senkrecht nach unten bläst, wobei sich dieser Luftschleier 15 über die gesamte Höhe der Türöffnung 12 sowie über eine Breite erstreckt, die gleich oder bevorzugt etwas größer ist als die Breite der Türöffnung 12. Durch einen Türschalter wird die Gebläseeinheit 13 immer dann eingeschaltet, wenn der Türflügel 11 geöffnet wird. Bevorzugt ist dieser Türschalter so ausgebildet, daß er bereits beim Entriegeln des Türflugelverschlußes 16 das Gebläse 13 einschaltet, so daß der Luftschleier 15 voll ausgebildet ist, bevor der Türflügel 11 tatsächlich geöffnet wird. Durch diesen Luftschleier 15 wird das Eindringen von äußerer warmer Luft beim Einbringen und Ausbringen von Waren in die bzw. aus der Kammer 1 oder aber beim Betreten dieser Kammer 1 verhindert, insbesondere wird auch verhindert, daß mit Außenluft Feuchtigkeit in den Innenraum 2 verschleppt wird, die sich dann in unerwünschter Weise an besonders kalten Bereichen, nämlich an der Zwischendecke 10 als Eis niederschlägt.

[0007] Es versteht sich, daß die Gebläseanordnung 13 an der Unterseite unmittelbar an der oberen Begrenzung der Türöffnung 12 wenigstens eine, beispielsweise schlitzförmig ausgebildete und sich über die gesamte Breite der Türöffnung 12 erstreckende Luftaustrittsöffnung aufweist, die zu dem unter der Zwischendecke 10 gebildeten Innenraum der Kammer 1 offen ist.

Bezugszeichenliste



[0008] 
1
Kältekammer
2
Innenraum
3,4,5
Wand
6
Boden
7
Decke
8
Verdampfer
9
Gebläse
10
Zwischendecke
11
Türflügel
12
Türöffnung
13
Gebläseanordnung
14
Gebläse
15
Luftschleier
16
Türflügelverriegelung



Ansprüche

1. Kältekammer zur Lagerung von Produkten, insbesondere Backwaren oder Teiglingen im tiefgefrorenen Zustand, mit einem Kammerinnenraum (2), der durch wärmeisolierte Wandungen begrenzt und über wenigstens eine durch mindestens einen Flügel oder eine Klappe (11) verschließbare Türöffnung (12) zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Kammerinnenraum (2) über der Türöffnung (12) wenigstens ein Luftaustritt einer Gebläseanordnung (13) zur Erzeugung eines die Türöffnung (12) innerhalb der Kammer (1) abdeckenden Luftschleiers (15) vorgesehen ist.
 
2. Kammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebläseanordnung (13) zur Erzeugung des Luftschleiers (15) durch einen Türschalter steuerbar ist.
 
3. Kammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebläseeinheit (13) im Innenraum der Kammer (2) oberhalb der Türöffnung (12) oder unmittelbar am oberen Rand der Türöffnung (12) vorgesehen ist.
 
4. Kammer nach einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebläseanordnung (13) für den Luftschleier (15) oberhalb einer Zwischendecke (10) vorgesehen ist, und zwar vorzugsweise zusammen mit einem Verdampfer (8) einer Kälteeinrichtung.
 




Zeichnung