[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen optischen Rauchmelder mit einem Optikmodul,
welches eine Lichtquelle, eine Messkammer mit einem Streuraum und einen Lichtempfänger
für im Streuraum gebildetes Streulicht aufweist, und mit einer an den Lichtempfänger
angeschlossenen Auswerteelektronik.
[0002] Bei diesen als Streulichtmelder bezeichneten Rauchmeldern ist bekanntlich das Optikmodul
so ausgebildet, dass störendes Fremdlicht nicht und Rauch sehr leicht in die Messkammer
eindringen kann. Lichtquelle und Lichtempfänger sind so angeordnet, dass keine Lichtstrahlen
auf direktem Weg von der Lichtquelle zum Empfänger gelangen können. Bei Anwesenheit
von Rauchpartikeln in der Messkammer wird das von der Lichtquelle ausgesandte Licht
an diesen gestreut und ein Teil des Streulichts fällt auf den Lichtempfänger und bewirkt
ein elektrisches Signal.
[0003] Die Streulichtrauchmelder, die heute weit verbreitet und die in jüngster Zeit an
die Stelle der sogenannten Ionisationsmelder getreten sind, sind ausserordentlich
empfindlich und können Brände mit hoher Sicherheit detektieren. Die hohe Empfindlichkeit
kann aber in gewissen Fällen zu Fehlalarmen führen, was aus mehreren Gründen unerwünscht
ist. Denn abgesehen davon, dass Fehlalarme die Aufmerksamkeit des betreffenden Sicherheitspersonals
zumindest tendenziell reduzieren, verlangt in den meisten Ländern die Feuerwehr und/oder
die Polizei für durch Fehlalarme verursachte Einsätze eine Entschädigung, welche unter
Umständen mit der Zahl der Fehlalarme progressiv steigt. Aus diesem Grund geniesst
heute bei Brandmeldern die Fehlalarmsicherheit sehr hohe Priorität.
[0004] Man versucht die Fehlalarmsicherheit durch geeignete konstruktive Ausbildung des
Optikmoduls zu verbessern (siehe dazu beispielsweise die DE-A-44 12 212 oder die EP-A-0
821 330) oder durch eine Signalauswertung anhand mehrerer Kriterien (sogenannte Mehr-
oder Multikriterienmelder) oder durch den Einbau eines weiteren Sensors beispielsweise
eines Temperatur- oder Gassensors (siehe dazu beispielsweise die EP-A-0 803 850).
Die meisten dieser Massnahmen sind mit Mehrkosten verbunden, wobei insbesondere die
aussichtsreichste davon, nämlich der Einbau eines zusätzlichen Sensors, am meisten
kostet.
[0005] Durch die Erfindung soll nun ein optischer Rauchmelder der eingangs genannten Art
mit deutlich verbesserter Fehlalarmsicherheit bei minimalen Mehrkosten angegeben werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Optikmodul mindestens
ein vom direkten Licht der Lichtquelle oder vom Streulicht beaufschlagtes Element
aufweist, welches auf eine zu überwachende Brandkenngrösse mit einer Änderung seiner
optischen Eigenschaften reagiert.
[0007] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Rauchmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass das genannte Element in der Art eines Filters oder Reflektors
mit reversibler Farb- und/oder Transparenz- beziehungsweise Reflexionsänderung ausgebildet
ist. Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Rauchmelders ist
dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Element ein brandgas- oder ein temperatursensitives
Filter ist.
[0008] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Rauchmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass zwei der genannten Elemente vorgesehen sind, von denen das eine
ein brandgas- und das andere ein temperatursensitives Filter ist.
[0009] Eine vierte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Rauchmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass in der Verlängerung der optischen Achse der Lichtquelle ein Direktlicht-Empfänger
vorgesehen ist, und dass das oder die Filter zwischen dem Streuraum und dem Direktlicht-Empfänger
angeordnet ist beziehungsweise sind.
[0010] Eine fünfte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Rauchmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Filter nebeneinander angeordnet sind, und dass der
Direktlicht-Empfänger durch eine Doppel- oder Zwillings-Fotodiode gebildet ist. Die
beiden Filter können auch hintereinander angeordnet sein, wobei sie so beschaffen
sind, dass sich ihre Transparenz mit zunehmender Brandgaskonzentration beziehungsweise
Temperatur im gleichen Sinn ändert.
[0011] Alle diese Ausführungsformen haben den Vorteil, dass das mindestens eine sensitive
Element, sei dieses ein Filter oder ein Reflektor, zusammen mit dem Direktlicht-Empfänger
kostengünstiger ist als ein zusätzlicher Sensor. Denn ein zusätzlicher Sensor benötigt
in der Regel eine spezielle Signalverarbeitung, was einen Mikroprozessor oder Mikrokontroller
erfordert. Beim erfindungsgemässen Rauchmelder ist hingegen ein solcher wegen der
einfachen Natur der Signale und deren Verknüpfung nicht erforderlich.
[0012] Besonders kostengünstig ist eine sechste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen
Rauchmelders. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass das Filter zwischen dem Streuraum
und dem Lichtempfänger für das Streulicht angeordnet und so beschaffen ist, dass seine
Transparenz mit zunehmender Brandgaskonzentration oder Temperatur zunimmt.
[0013] In diesem Fall bewirkt das Filter bei zunehmender Brandgaskonzentration oder Temperatur
eine Zunahme des auf den Lichtempfänger gelangenden Streulichts, so dass abgesehen
vom Filter kein Zusatzaufwand erforderlich ist.
[0014] Erfindungsgemäss erfolgt in der Auswerteelektronik eine logische UND- oder eine logische
ODER-Verknüpfung des Signals des Lichtempfängers für das Streulicht mit demjengen
des Direktlicht-Empfängers, so dass ein Alarmsignal dann erzeugt wird, wenn entweder
sowohl das Signal des Lichtempfängers für das Streulicht als auch dasjenige des Direktlicht-Empfängers
oder nur eines dieser Signale einen bestimmten Wert überschreitet.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch das Optikmodul eines Streulichtrauchmelders im Niveau von
dessen optischer Achse; und
- Fig. 2, 3
- je ein Detail von Fig. 1.
[0016] Das in Fig 1 im Querschnitt mit Blickrichtung nach oben dargestellte Optikmodul 1
eines Streulichtrauchmelders ist Teil von dessen Meldereinsatz 2, welcher in einem
vorzugsweise an der Decke des zu überwachenden Raumes montierten Sockel (nicht dargestellt)
befestigbar ist. Über den Melderereinsatz 2 ist eine ebenfalls nicht dargestellte
Melderhaube gestülpt, die mit geeigneten Raucheintrittsschlitzen versehen ist. Der
Meldereinsatz 2 umfasst neben dem Optikmodul 1 im wesentlichen noch eine Auswerteelektronik
(nicht dargestellt). Dieser Melderaufbau ist bekannt und wird hier nicht näher beschrieben.
Es wird in diesem Zusammenhang auf die Melder der Reihe
AlgoRex (
AlgoRex - eingetragenes Warenzeichen der Cerberus AG) und auf die EP-A-0 821 330 verwiesen.
[0017] Das Optikmodul 1 besteht im wesentlichen aus einer Lichtquelle 3, einem Lichtempfänger
4, und einer durch eine Seitenwand 5 und einen Deckel (nicht dargestellt) lichtdicht
abgeschlossenen Messkammer 6 mit einer zentralen Blende 7 und an der Innenseite der
Seitenwand 5 angeordneten Peripherieblenden 8. Die optischen Achsen der durch eine
Infrarot-Leuchtdiode (IRED) oder eine sichtbares Licht aussendende Diode (LED) gebildeten
Lichtquelle 3 und des durch eine Fotodiode gebildeten Lichtempfängers 4 liegen nicht
auf einer gemeinsamen Geraden, sondern sind zueinander geknickt, wobei nahe beim Schnittpunkt
der beiden optischen Achsen die zentrale Blende 7 angeordnet ist. Die Seitenwand 5
und der Deckel schirmen die Messkammer 6 gegen Fremdlicht von aussen ab, die zentrale
Blende 7 verhindert, dass Lichtstrahlen auf direktem Weg von der Lichtquelle 3 zum
Lichtempfänger 4 gelangen können.
[0018] Die Peripherieblenden 8 dienen zur Unterdrückung des sogenannten Untergrundlichts,
das von unerwünschten Streuungen oder Reflexionen verursacht ist. Je besser dieses
Untergrundlicht unterdrückt wird, desto tiefer ist der Grundpuls, das ist dasjenige
Signal, das detektiert wird, wenn in der Messkammer 6 kein Rauch vorhanden ist. Der
Schnittbereich des von der Lichtquelle 3 ausgesandten Strahlenbündels und des Gesichtsfeldes
des Lichtempfängers 4 bilden den nachfolgend als Streuraum S bezeichneten eigentlichen
Messbereich. Die Lichtquelle 3 sendet kurze, intensive Lichtpulse in den Streuraum
S, wobei der Lichtempfänger 4 zwar den Streuraum, S nicht aber die Lichtquelle 3

sieht".
[0019] Das Licht der Lichtquelle 3 wird durch in den Streuraum S eindringenden Rauch gestreut,
und ein Teil dieses Streulichts fällt auf den Lichtempfänger 4. Das dadurch erzeugte
Empfängersignal wird von der Auswerteelektronik verarbeitet, indem es beispielsweise
mit verschiedenen Schwellwerten verglichen wird, von denen jeder einer bestimmten
Gefahrenstufe zugeordnet ist. Jedes Überschreiten eines Schwellwerts wird registriert
und es wird nötigenfalls die erforderliche Aktion ausgelöst.
[0020] Es ist bekannt, dass Streulichtmelder zur Erhöhung ihrer Funktionssicherheit neben
dem durch das Optikmodul 1 gebildeten optischen Sensor noch einen weiteren Sensor,
beispielsweise einen Temperatursensor oder einen Gassensor, enthalten können (siehe
dazu beispielsweise die EP-A-0 654 770 und die EP-A-0 803 850). Der dargestellte Streulichtmelder
gehört ebenfalls zur Kategorie dieser sogenannten Multi- oder Mehrfachsensor-Melder,
unterscheidet sich aber von den bekannten Meldern dieser Kategorie dadurch, dass der
zusätzliche Sensor durch ein in das Optikmodul 1 integriertes Element gebildet ist.
[0021] Darstellungsgemäss ist der genannte zusätzliche Sensor durch mindestens ein von der
Lichtquelle 3 oder vom Streulicht beaufschlagtes Filter F
G oder F
T gebildet, dessen Transparenz vom Wert einer zu überwachenden Brandkenngrösse abhängt.
Die Brandkenngrösse kann beispielsweise ein Brandgas oder die Temperatur sein, so
dass das Filter die Funktion eines Gassensors (Filter F
G) bzw. Temperatursensors (Filter F
T) übernimmt. Da dieses Filter in das Optikmodul integriert ist und auf eine Änderung
der zu überwachenden Brandkenngrösse mit einer Änderung seiner Transparenz reagiert,
beeinflusst es unmittelbar das Empfängersignal des Lichtempfängers 4 (oder eines eventuellen
zusätzlichen Lichtempfängers), so dass die Auswertung des vom jeweiligen Filter hindurchgelassenen
Lichts nur einen minimalen Aufwand erfordert.
[0022] Man kann ein oder mehrere Filter verwenden und man kann das oder die Filter im Strahlengang
des Streulichts oder des direkten Lichts der Lichtquelle 3 anordnen. Im letzteren
Fall weist das Optikmodul 1 einen in der Verlängerung der optischen Achse der Lichtquelle
3 angeordneten Direktlicht-Empfänger 9 (Fig. 1) auf. Das Filtermaterial wird anhand
der zu überwachenden Brandkenngrösse gewählt.
[0023] Gemäss Fig. 2 bestehen die Filter F
G und F
T vorzugsweise aus einem Rahmen 10 aus Leichtmetall oder Kunststoff, in den eine transparente
Zelle 11 eingesetzt ist, die entweder ein auf die betreffende Brandkenngrösse empfindliches
Material enthält oder aus einem solchen Material besteht. Ein für ein temperatursensitives
Filter F
T besonders gut geeignetes Material ist eine Mischung verschiedener Paraffine mit verschiedenen
Schmelzpunkten, wodurch sich ein breiter Schmelztemperaturbereich erzielen lässt,
was eine variierende Transparenz in einem breiten Temperaturbereich ergibt. So erhöht
sich beispielsweise bei einer Mischung aus sechs verschiedenen Paraffinen mit sechs
verschiedenen, in einem Temperaturbereich zwischen 30° und 80° C liegenden Schmelzpunkten
die Transparenz zwischen 40° und 50° C von knapp über 0% auf etwa 70% und von 50°
bis 70° C von etwa 70% auf 100%.
[0024] Bei einem derartigen temperatursensitiven Filter F
T aus einer Paraffinmischung nimmt also die Transparenz mit steigender Temperatur zu.
Das bedeutet, dass auf den dem Filter F
T nachgeschalteten Lichtempfänger 4 oder 9 bei steigender Temperatur (was auf einen
Brand hindeuten kann) mehr Streulicht bzw. mehr direktes Licht fällt. Das Filter F
T verstärkt also in gewissem Sinne das direkte Licht oder das aus dem Streuraum kommende
Streulicht. Aus diesem Grund kann man hier auf den Direktlicht-Empfänger 9 verzichten
und das temperatursensitive Filter F
T, so wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet, vor dem Lichtempfänger 4 anordnen,
so dass bei konstantem Streulicht mit steigender Temperatur mehr Streulicht auf den
Lichtempfänger 4 durchgelassen wird. Das Empfängersignal wird einen vorgegebenen Schwellwert
entweder bei einer hohen Partikelkonzentration im Streuraum oder bei einer hohen Temperatur
in der Messkammer 6 oder aber auch bei gemeinsam auftretender nicht so hoher Partikelkonzentration
und nicht so hoher Temperatur überschreiten.
[0025] Wenn ein Direktlicht-Empfänger 9 vorgesehen ist und das temperatursensitive Filter
F
T im Strahlengang des direkten Lichts der Lichtquelle 3 angeordnet wird, liegen die
Verhältnisse ähnlich. Man kann in diesem Fall die beiden Empfängersignale addieren
und das Summensignal mit einem Schwellwert vergleichen, oder man kann die Empfängersignale
getrennt auswerten und nach einer UND- oder einer ODER-Funktion verknüpfen, wobei
im ersten Fall die Fehlalarme merkbar abnehmen werden. Welche der beiden Varianten
man wählt, bestimmt sich nach dem konkreten Einsatzort und nach den praktischen Gegebenheiten.
[0026] Andere Materialien, die bei Einwirkung von Wärme ihre Farbe charakteristisch ändern,
sind einige sterisch überladene Ethylene wie beispielsweise Bianthron (T. Suzuki,
T. Fukushima, T. Miyashi, T. Tsuji

Synthese und Strukturen des gefalteten und verdrehten Konformers von Bis {4
H,8
H-4-(dicyanmethylen)benzol[1,2-
c:4,5-
c']bis[1,2,5]thiadiazol-8-yliden}, einem sterisch überladenen Ethylen mit hoher Elektronenaffinität"
in Angew. Chem. 1997, 109, Nr. 22, 2607-2609). Dieses gelbe Konformer wandelt sich
durch Wärme in eine grüne Form um. Bei Verwendung dieses Materials nimmt also bei
einer entsprechend gewählten Wellenlänge des Lichts der Lichtquelle 3 die Transparenz
der transparenten Zelle 11 mit zunehmender Temperatur ab.
[0027] Für das brandgassensitive Filter F
G sind Materialen geeignet, deren optische Eigenschaften, insbesondere deren Transparenz,
sich bei Einwirkung von Brandgasen oder eines spezifischen Brandgases, wie beispielsweise
CO, CO
2 oder NO
x, ändern bzw. ändert. Geeignete Materialien zur Detektion von CO, CO
2 oder NO
x sind beispielsweise Hämoglobin, Palladium- und Molybdän-Salze (siehe dazu beispielsweise
US-A-4,043,934, US-A-5,063,164 und CH-A-658 911), oder allgemein, transparente, gasdurchlässige
Kunststoffe, wie z.B. Polyethylen, mit eingebetteten auf Brandgase sensitiven Molekülen
eines geeigneten Farbstoffs, der unter Einwirkung eines Brandgases seine Farbe ändert,
wie beispielsweise Phthalocyanin.
[0028] Andere für das brandgassensitive Filter F
G geeignete Materialien sind beispielsweise Membran-Chrominionophore [D. Citterio,
S. Rasonyi, UTE. Spichiger

Development of new dyes for use in integrated optical sensors" in Fresenius J. Anal.
Chem. (1996) 354: 836-840; D. Citterio, L. Jenny, S. Rasonyi, U.E. Spichiger

Dyes for use in integrated optical sensors" in Sensors and Actuators B 38-39 (1997)
202-206], oder spezielle Porphyrine [T. Hashimoto, R.L. Dyer, M.J. Crossley, J.E.
Baldwin ans F. Basolo

Ligand, Oxygen and Carbon Monoxide Affinities of Iron(II) Modified 'Capped' Porphyrins"
in J. Am. Chem. Soc. 1982, 104, 2101-2109 oder die in der DE-A-35 06 686 beschriebenen
farbändernden Substanzen für optische Filter, wie Gemische aus Verbindungen des Triphenylmethan-Systems
mit aciden Verbindungen.
[0029] Die genannten brandgassensitiven Materialien bewirken in der Regel eine die Transparenz
des Filters T
G mit zunehmender Brandgaskonzentration reduzierende Verfärbung der transparenten Zelle
11. Filter aus derartigen Materialien sind daher nicht für eine Anordnung vor dem
Lichtempfänger 4 geeignet, weil sie entgegengesetzt wie die Partikel im Streuraum
wirken und bei zunehmender Brandgaskonzentration das auf den Lichtempfänger 4 fallende
Streulicht reduzieren und damit eine geringere Partikelkonzentration im Streuraum
vortäuschen. Aus diesem Grund wird das brandgasselektive Filter F
G, sofern seine Transparenz mit zunehmender Brandgaskonzentration abnimmt, immer vor
dem Direktlicht-Empfänger 9 angeordnet, wobei die beiden Empfängersignale analog wie
beim temperatursensitiven Filter F
T ausgewertet werden können.
[0030] Wie in den Figuren 1 und 3 angedeutet ist, kann das Optikmodul 1 auch sowohl ein
temperatursensitives Filter F
T als auch ein brandgassensitives Filter F
G aufweisen, wobei auch in diesem Fall mehrere Varianten der Filteranordnung möglich
sind. Wenn man ein temperatursensitives Filter F
T mit einer transparenten Zelle 11 verwendet, deren Transparenz mit steigender Temperatur
zunimmt (beispielsweise einen transparenten Körper aus einer Paraffinmischung der
beschriebenen Art) und ein brandgassensitives Filter F
G, mit einer transparenten Zelle 11, deren Transparenz mit steigender Brandgaskonzentration
abnimmt (beispielsweise eine transparente Zelle aus Polyethylen mit eingesetzten Phthalocyanin-Molekülen),
dann kann man entweder das temperatursensitive Filter F
T vor dem Lichtempfänger 4 und das brandgas-sensitive Filter F
G vor dem Direktlicht-Empfänger 9 anordnen und die Signale der beiden Licht-empfänger
auf die schon beschriebene Art verknüpfen, oder man kann beide Filter vor dem Direktlicht-Empfänger
9 anordnen.
[0031] Da die beiden Filter aber einen gegensätzlichen Gang der Transparenz in Abhängigkeit
von der jeweiligen Brandkenngrösse aufweisen, dürfen die Filter nicht hintereinander
sondern müssen nebeneinander angeordnet sein, wobei der Direktlicht-Empfänger als
Doppel- oder Zwillingsdiode 9' mit getrennter Auswertung des Empfängersignals der
beiden Dioden ausgebildet ist.
[0032] Man erhält auf diese Weise einen Streulichtmelder mit zusätzlicher Detektion der
Temperatur und eines Brandgases, beispielsweise von CO oder NO
x, und kann die Signale der Sensoren für die drei Brandkenngrössen Rauch, Temperatur
und CO oder NO
x in geeigneter Weise miteinander verknüpfen, um eine optimale Fehlalarmsicherheit
zu erzielen und/oder den Melder gezielt an spezifische Anforderungen anzupassen. Eine
besonders vorteilhafte Möglichkeit der Verknüpfung der Empfängersignale eines mindestens
zwei Sensoren aufweisenden Brandmelders ist in der EP-A-0 654 770 beschrieben. Bei
diesem Melder enthält die Auswerteelektronik für das Empfängersignal jedes Sensors
einen getrennten Verarbeitungspfad, und die Verarbeitungspfade sind am Eingang eines
neuronalen Netzwerks zusammengeführt, in welchem die Gewinnung der Gefahrensignale
erfolgt.
[0033] Wenn das temperatursensitive und das brandgassensitive Filter F
T bzw. F
G so gewählt sind, dass sie einen gleichsinnigen Gang der Transparenz in Abhängigkeit
von der jeweiligen Brandkenngrösse aufweisen, dann können die beiden Filter, so wie
in Fig. 1 dargestellt, hintereinander vor dem Direktlicht-Empfänger 9 angeordnet sein.
Man könnte aber auch in diesem Fall die Filter gemäss Fig. 3 nebeneinander anordnen
und als Direktlicht-Empfänger eine Zwillingsdiode 9' verwenden, wobei man die Empfängersignale
der beiden Dioden gemeinsam oder getrennt auswerten könnte.
[0034] Die in den Figuren dargestellte Ausbildung des sensitiven Elements als Filter darf
nicht in dem Sinn verstanden werden, dass für dieses Element nur ein Filter in Frage
kommen kann. Ein Filter wird zwar in der Regel die kostengünstigste Lösung sein, für
den Fachmann ist aber klar, dass das sensitive Element auch so beschaffen sein kann,
dass es eine reversible Absorptions- oder Reflexionsänderung aufweist. So könnte das
sensitive Element beispielsweise eine Gitterstruktur in der Art eines Bragg-Reflektors
aufweisen und in Durchlicht- oder in Reflexionsanordnung betrieben werden.
1. Optischer Rauchmelder mit einem Optikmodul (1), welches eine Lichtquelle (3), eine
Messkammer (6) mit einem Streuraum (S) und einen Lichtempfänger (4) für im Streuraum
(S) gebildetes Streulicht aufweist, und mit einer an den Lichtempfänger (4) angeschlossenen
Auswerteelektronik, dadurch gekennzeichnet, dass das Optikmodul (1) mindestens ein
vom direkten Licht der Lichtquelle (3) oder vom Streulicht beaufschlagtes Element
(FG, FT) aufweist, welches auf eine zu überwachende Brandkenngrösse mit einer Änderung seiner
optischen Eigenschaften reagiert.
2. Rauchmelder nach Anspruch 1, dass das genannte Element (FG, FT) in der Art eines Filters oder Reflektors mit reversibler Farb- und/oder Transparenz-
beziehungsweise Reflexionsänderung ausgebildet ist
3. Rauchmelder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Element ein
brandgas- oder ein temperatursensitives Filter (FG bzw. FT) ist.
4. Rauchmelder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei der genannten Elemente
vorgesehen sind, von denen das eine ein brandgas- und das andere ein temperatursensitives
Filter (FG bzw. FT) ist.
5. Rauchmelder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verlängerung
der optischen Achse der Lichtquelle (3) ein Direktlicht-Empfänger (9) vorgesehen ist,
und dass das oder die Filter (FG, FT) zwischen dem Streuraum (S) und dem Direktlicht-Empfänger (9) angeordnet ist beziehungsweise
sind.
6. Rauchmelder nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Filter
(FG, FT) nebeneinander angeordnet sind, und dass der Direktlicht-Empfänger durch eine Doppel-
oder Zwillings-Fotodiode (9') gebildet ist.
7. Rauchmelder nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Filter
(FG, FT) hintereinander angeordnet und so beschaffen sind, dass sich ihre Transparenz mit
zunehmender Brandgaskonzentration beziehungsweise Temperatur im gleichen Sinn ändert.
8. Rauchmelder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Filter (FG, FT) zwischen dem Streuraum (S) und dem Lichtempfänger (4) für das Streulicht angeordnet
und so beschaffen ist, dass seine Transparenz mit zunehmender Brandgaskonzentration
oder Temperatur zunimmt.
9. Rauchmelder nach den Ansprüchen 4, 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filter
(FG) zwischen dem Streuraum (S) und dem Direktlicht-Empfänger (9) und das andere zwischen
dem Streuraum (S) und dem Lichtempfänger (4) für das Streulicht angeordnet ist.
10. Rauchmelder nach einem der Ansprüche 5, 6, 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
in der Auswerteelektronik eine logische UND- oder eine logische ODER-Verknüpfung des
Signals des Lichtempfängers (4) mit demjenigen des Direktlicht-Empfängers (9, 9')
erfolgt.
11. Rauchmelder nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Filter (FG, FT) eine transparente Zelle (11) aufweist beziehungsweise aufweisen, welche entweder
ein auf die betreffende Brandkenngrösse empfindliches Material enthält oder aus einem
solchen Material besteht.
12. Rauchmelder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Material aus
einer Mischung verschiedener Paraffine mit verschiedenen Schmelzpunkten besteht.
13. Rauchmelder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Material ein
sterisch überladenes Ethylen, vorzugsweise Bianthron, ist.
14. Rauchmelder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Material ein
gasdurchlässiger Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen oder Polyvenilchlorid, mit eingebetteten,
auf Brandgase sensitiven Molekülen eines Farbstoffs ist.
15. Rauchmelder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff Phthalocyanin
ist.
16. Rauchmelder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Material ein
Porphyrin ist.
17. Rauchmelder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Material ein
Gemisch aus Verbindungen des Triphenylmethan-Systems mit aciden Verbindungen ist.