[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Koaxialtransformator, der beispielsweise zur
Potentialtrennung von Stromrichtern in verschiedenen industriellen Anwendungen und
in der Traktionstechnik verwendet werden kann. Unter einem Koaxialtransformator wird
dabei allgemein ein Transformator verstanden, bei welchem Innen- und Außenleiter eines
um einen Magnetkern gewundenen Koaxialkabels die Primärwicklung bzw. die Sekundärwicklung
bilden.
[0002] Ein Koaxialtransformator weist im Vergleich zu einem konventionellen Transformator
mit Röhren- oder Scheibenwicklungen eine gute Isolationsfähigkeit zwischen Primär-
und Sekundärwicklung auf Grund der elektrischen Feldsymmetrie zwischen Innen- und
Außenleiter des Koaxialkabels auf. Vorteilhaft ist auch der relativ geringe Einfluß
durch den Stromverdrängungseffekt selbst bei größeren Leiterquerschnitten auf Grund
der magnetischen Feldsymmetrie in den zylinderförmigen Leiterlagen des Koaxialkabels.
Ein weiterer Vorteil ist die geringe und reproduzierbare Streuinduktivität, da das
Streufeld nur zwischen Innen- und Außenleiter sowie den Leitern selbst auftritt. Schließlich
sind auch eine hohe Leistungsdichte und kostengünstige Montage gegeben.
[0003] Hierdurch wird beispielsweise die Anwendung des Transformators in einem weich schaltenden
Stromrichter mit einer Schaltfrequenz von beispielsweise 20 kHz und größeren übertragbaren
Leistungen (weit mehr als 100 kW) bei gleichzeitig hohen Strömen und hohen Isolationsanforderungen
(bis z.B. 50 kV) ermöglicht. Denkbar ist aber auch eine Anwendung bei Netzfrequenz.
[0004] Aus K.W. Klontz, D. Divan, D. Novotny; "An Actively Cooled 120-kW Coaxial Winding
Transformer for Fast Charging of Electric Vehicles"; IEEE Transactions on Industry
Applications, Vol. 31, No. 6, November/December 1995, S.1257 - 1263 ist ein weich
schaltender Stromrichter bekannt, bei dem ein Koaxialtransformator einerseits zur
Potentialtrennung und andererseits zur Spannungsanpassung eingesetzt ist. Bei dieser
Ausführungsform ist mindestens einer der beiden Leiter des Koaxialkabels segmentiert,
so daß außer dem sonst möglichen Übersetzungsverhältnis von 1:1 auch andere ganzzahlige
Übersetzungsverhältnisse eingestellt werden können. Es ist allerdings offensichtlich,
daß im Hinblick auf eine gewünschte hohe Isolationsfestigkeit die Segmentierung einerseits
ein aufwendiges Spezialkabel erfordert, da die einzelnen Leitersegmente bereits während
des Herstellungsprozesses ohne Einschluß von Lufthohlräumen voneinander isoliert werden
müssen. Andererseits erfordert die stirnseitige Verschaltung der einzelnen Leitersegmente
besondere konstruktive Maßnahmen, will man neben einer hohen Isolationsfähigkeit insbesondere
bei hohen Strömen und demzufolge hohen Leiterquerschnitten eine verlustleistungsarme
Konstruktion bei geringen geometrischen Abmessungen erreichen. Die in der oben zitierten
Literaturstelle angegebene Ausführungsform des Koaxialtransformators ist deshalb für
hohe übertragbare Leistungen (z.B. 500 kW) bei gleichzeitig hoher Isolationsfestigkeit
nicht mehr geeignet.
[0005] Für viele industrielle Anwendungen (z.B. bei Stromrichtern in der Verfahrens-, Industrie-
und Traktionstechnik) ist aber insbesondere bei relativ hohen Potentialunterschieden
und gleichzeitig hoher zu übertragender Leistung eine dauerhaft gute elektrische Isolation
zwischen Primäranschluß und Sekundäranschluß des Transformators von großer Wichtigkeit.
Nur dann kann man beispielsweise Kriechströme und Glimmen dauerhaft unterbinden und
die einwandfreie Funktion des Stromrichters über einen langen Zeitraum gewährleisten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Koaxialtransformator der eingangs
genannten Art mit sehr guter elektrischer Isolationsfähigkeit zwischen Primär- und
Sekundäranschluß anzugeben, der für sehr hohe Leistungen geeignet ist, ein geringes
Volumen aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Koaxialtransformator mit einem Primär-
und Sekundärwicklung bildenden Koaxialkabel gelöst, wobei mindestens ein Kern aus
geeignetem Material die Wicklungen umschließt und jedes Ende des Koaxialkabels mit
einem Kabelendverschluß versehen ist, welche die beiden Leiter des Koaxialkabels mit
einem Primäranschluß und einem Sekundäranschluß verbinden, die elektrische Isolation
sicherstellen und das elektrische Feld steuern.
[0008] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der vorgeschlagene,
für Leistungen über 1 MW geeignete Transformator sehr hohe Isolationsanforderungen
von beispielsweise 50 kV bei gleichzeitig hoher Leistungsdichte mit festem Isolierstoff
erfüllt. Die hohe Leistungsdichte führt zu einem kostengünstigen, relativ leichten
und nur geringen Raumbedarf erfordernden Transformator. Die Streuung des Transformators
ist sehr gering und exakt definiert, so daß sie auch bei Serienfertigung ohne zusätzlichen
Aufwand sehr präzise reproduzierbar ist. Dies ist insbesondere bei mit konstanter
Schaltfrequenz betriebenen Resonanzstromrichtern von großer Bedeutung, da die reaktiven
Elemente des Resonanzkreises dann nur geringe Toleranzen aufweisen dürfen.
[0009] Zur Gewährleistung einer hohen Isolationsfestigkeit ist es vorteilhaft, daß das hohe
Potential nur auf einer einzigen Seite, der Anschlußseite, offen ist. Dies erleichtert
die elektrische Isolation und trägt dazu bei, einen Transformator mit sehr geringen
Abmessungen zu schaffen. Zudem liegen die elektrischen Anschlüsse für die Primär-
und Sekundärseite direkt nebeneinander und lassen sich durch die Kabelendverschlüsse
sehr einfach separieren, was die gewünschte sehr niedrige Streuinduktivität und niederimpedante
Anbindung an die benachbarten Leistungshalbleiter gewährleistet. Durch die Ausgestaltung
des Transformators als aus mehreren Modulen bestehenden Matrix-Transformator lassen
sich durch geeignete Verschaltung der Primär- und Sekundäranschlüsse der einzelnen
Module auch andere Übersetzungsverhältnisse als 1:1 zwischen Primär- und Sekundärwicklung
einstellen. Auf diese Weise ist die Modularität des Konzeptes in einem weiten Bereich
gewährleistet.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Variante eines Koaxialtransformators in zweilagiger Wicklungsausführung
bei Verwendung von zwei Kernhälften mit Querschnittsdarstellungen,
- Fig. 2
- einen Koaxialtransformator gemäß Fig. 1 mit Montagevorrichtung,
- Fig. 3
- die Möglichkeit eines modularen Aufbaues des in Figur 2 dargestellten Koaxialtransformators
in mechanischer Darstellung,
- Fig. 4
- die Möglichkeit eines modularen Aufbaues des in Figur 2 dargestellten Koaxialtransformators
in Detaildarstellung mit Spannungspfeilen sowie ein elektrisches Ersatzschaltbild
zur Verdeutlichung der sich einstellenden Spannungsverhältnisse,
- Fig. 5
- eine zweite Variante eines Koaxialtransformators bei Verwendung von einem einzigen
Kern für modularen Aufbau.
[0011] In Fig. 1 ist eine erste Variante des Koaxialtransformators dargestellt. Im oberen
Abschnitt (Seitenansicht) sowie im unteren Abschnitt (Ansicht von oben mit im oberen
Abschnitt gekennzeichnetem Schnitt A) der Figur ist ein zentraler Wickelbock 16 aus
einem elektrisch isolierenden Material zu erkennen, welcher mit Ausnehmungen zur Führung
der einzelnen Windungen der Wicklung und des Kerns versehen ist. Die Wicklungen (Primärwicklung,
Sekundärwicklung) werden durch ein Koaxialkabel 17 gebildet, welches den Wicklungsbock
16 mit mehreren Windungen umschließt. Dabei kann die Wicklung einlagig oder mehrlagig
ausgebildet sein, wobei der Vorteil der exakt definierten und somit reproduzierbaren
Induktivität bzw. Streuung auch bei mehrlagigen Wicklungen gegeben ist.
[0012] Wie der im linken Abschnitt der Fig. 1 dargestellte Querschnitt zeigt, weist das
Koaxialkabel 17 einen hohlwandigen zylinderförmigen Innenleiter 18 auf, der mittels
eines Dielektrikums 19 vom ebenfalls zylinderförmigen Außenleiter 20 getrennt ist.
[0013] Das Dielektrikum 19 ist zur definierten Steuerung des elektrischen Feldes vorzugsweise
auf seinen beiden Zylindermantelflächen mit einem elektrisch halbleitenden Material
27 verbunden. Dadurch können Lufthohlräume zwischen Primär- und Sekundärseite auch
bei großen Temperaturschwankungen und starken Lastschwankungen gänzlich vermieden
werden. Der Außenleiter 20 ist von einem elektrisch isolierenden und mechanisch schützenden
Mantel 7 abgedeckt. Vorteilhaft kann ein standardmäßig gefertigtes und deshalb kostengünstiges
Koaxialkabel verwendet werden.
[0014] Jedes der beiden Enden des Koaxialkabels 17 ist mit einem Kabelendverschluß 8 versehen.
Die völlig wartungsfreien Kabelendverschlüsse 17 dienen der stromtragenden Verbindung
zwischen dem einen Leiter des Koaxialkabels und dem Primäranschluß sowie zwischen
dem anderen Leiter des Koaxialkabels und dem Sekundäranschluß, der Steuerung des elektrischen
Feldes und der elektrischen Isolation. Der Innenleiter 18 des Koaxialkabels 17 bildet
vorzugsweise die Primärwicklung des Transformators und ist an jedem Ende mit einem
Primäranschluß 9 verbunden. Der Außenleiter 20 des Koaxialkabels 17 bildet die Sekundärwicklung
des Transformators und ist an jedem Ende mit einem vorzugsweise großflächigem Sekundäranschluß
10 verbunden. Die Fixierung des Koaxialkabels zum Zwecke der parallelen Gestaltung
der Wicklungsanschlüsse wird durch einen Abstandhalter 11 ermöglicht.
[0015] Sowohl die beiden Primäranschlüsse als auch die beiden Sekundäranschlüsse können
in einfacher und zweckmäßiger Weise mit weiteren, nicht dargestellten Koaxialkabeln
verbunden sein, welche die weitere elektrische Verkabelung innerhalb einer Anlage,
beispielsweise innerhalb eines elektrischen Schienenfahrzeuges, bewerkstelligen.
[0016] Wie leicht einzusehen ist, können Hilfswicklungen um die durch das Koaxialkabel gebildete
Wicklung gewickelt werden. Dies ist aufgrund der mit Ausnahme der Anschlußseite an
keiner Stelle offenen Wicklung völlig problemlos.
[0017] Die aus dem Koaxialkabel 17 gebildete Wicklung hat in dieser Ausführungsform vorzugsweise
die Form eines ovalen Hohlzylinders. Damit kann der minimal erlaubte Biegeradius des
Kabels gewährleistet werden. Die beiden sich direkt gegenüberliegenden geraden Abschnitte
dieses ovalen Hohlzylinders werden jeweils von einem Kern 12 aus geeignetem Kernmaterial
(z.B. Eisenband oder Ferrit) umschlossen. Jede der beiden Hälften des Kerns 12 kann
dabei problemlos aus mehreren einzelnen Kernen, die magnetisch parallel geschaltet
sind, gefertigt werden. Damit eine einfache Montage der Kern/Wicklungs-Anordnung möglich
ist, sind die Kerne vorzugsweise geschnitten zu verwenden. Auf diese Weise kann auch
die Reproduzierbarkeit der Hauptinduktivität des Transformators durch das Einbringen
eines Luftspaltes gewährleistet werden. Die geteilten Kerne 12 werden beispielsweise
mittels längs des Außenmantels verlaufender Stahlbänder zusammengepreßt.
[0018] Vorteilhaft kann der Kern 12 problemlos auf jedes beliebige Potential, beispielsweise
auf Massepotential ,,gelegt" werden.
[0019] In Fig. 2 (Seitenansicht im oberen Abschnitt und Ansicht von oben im unteren Abschnitt)
ist zusätzlich eine Montagevorrichtung für die in Fig. 1 dargestellte Variante des
Koaxialtransformators gezeigt. Es sind wiederum der Wickelbock 16 mit dem aufgewickelten
Koaxialkabel 17, der Kern 12 und die beiden für den Anschluß dienenden Kabelendverschlüsse
8 zu erkennen. Am Wickelbock 16 sind an beiden Stirnseiten Platten 13 vorgesehen,
welche zur rüttelfesten und platzsparenden Befestigung des Transformators innerhalb
eines Gehäuses geeignet sind.
[0020] Wärme- und damit auch kühlungstechnisch sind Wicklung und Kern fast vollständig entkoppelt.
Für Wicklung und Kern sind demzufolge je nach den vorliegenden Umgebungsbedingungen
und den Belastungsverhältnissen auch unterschiedliche Kühlungskombinationen (verschiedene
Kombinationen mit Eigenkühlung, forcierter Luftkühlung, Wasserkühlung) möglich.
[0021] Der Innenleiter 3 des Koaxialkabels 2 wird bei forcierter Kühlung zur Führung des
Kühlmittels (z.B. Wasser oder Druckluft) herangezogen. Dabei dient beispielsweise
der eine Primäranschluß als Kühlmittelzulauf 14 und der andere Primäranschluß des
Koaxialkabels als Kühlmittelabfluß 15. Durch Zirkulation des Kühlmittels längs des
gesamten Innenleiters des Koaxialkabels 2 werden die während des Betriebes im Koaxialkabel
2 selbst produzierten Wärmeverluste nach außen zu einem externen Rückkühler abgeführt.
[0022] Zur Kühlung des Kernes kann der Transformator im Bereich des Kernes zumindest teilweise
mit einem gut wärmeleitfähigen Verguß ausgefüllt werden, welcher den Kern 12 teilweise
umschließt und in welchem Kühlmittelkanäle verlaufen oder Kühler eingebracht sind.
[0023] In den Fig. 3 (im linken Abschnitt eine Ansicht von oben, im unteren Abschnitt eine
Seitenansicht und im mittleren Abschnitt eine Ansicht auf die Stirnseite) ist die
Möglichkeit des modularen Aufbaues des Koaxialtransformators nach Figur 2 in mechanischer
Darstellung gezeigt. Durch primärseitige und/oder sekundärseitige Reihen- und/oder
Parallelschaltung von mehreren, jeweils mit einer Wicklung gemäß Fig. 1/2 versehenen
Modulen sind im Prinzip beliebige Transformatorübersetzungsverhältnisse bei gleichzeitig
einfacher Handhabung der Isolationsfestigkeit einstellbar.
[0024] Im gezeigten Beispiel sind insgesamt sechs Module 1 bis 6 (der Koaxialtransformator
nach Figur 2 stellt ein solches Modul dar) so verschaltet, daß ein Transformator mit
einem Übersetzungsverhältnis von 1:3 resultiert. Alle Primäranschlüsse 9 der mit den
Ziffern 1 bis 6 gekennzeichneten Module sind über Verbindungsbrücken 28 in Reihe geschaltet.
Der Anschluß 21 stellt folglich den hierdurch gebildeten äußeren primärseitigen Hauptanschluß
des modularen Transformators dar. Sekundärseitig sind die Anschlüsse 10 der Module
1 bis 3 sowie die Anschlüsse 10 der Module 4 bis 6 über Verbindungsbrücken 29 jeweils
parallel geschaltet. Anschließend sind die sich so einstellenden zwei neuen Wicklungsanschlüsse
noch einmal in Reihe geschaltet. Anschluß 22 repräsentiert den hierdurch gebildeten
äußeren sekundärseitigen Hauptanschluß des modularen Transformators.
[0025] Fig. 4 zeigt zur Verdeutlichung die sich einstellenden primär- und sekundärseitigen
Spannungsverhältnisse im oberen Abschnitt an Hand einer Detaildarstellung der mechanischen
Anordnung nach Figur 3 sowie im unteren Abschnitt an Hand eines elektrischen Ersatzschaltbildes.
Dabei sind jeweils die äußere Primärspannung mit u
P(t), die äußere Sekundärspannung mit u
S(t), die Primärspannungen der Module 1 bis 6 mit u
P1(t) bis u
P6(t) und die Sekundärspannungen der Module 1 bis 6 mit u
S1 (t) bis u
S6(t) bezeichnet.
[0026] Durch diese elementare Art der Verschaltung kann die Höhe der übertragbaren Leistung
selbst bei Verwendung von n Modulen auch n-fach gegenüber der übertragbaren Leistung
eines Moduls erhöht werden. Die Symmetrierung (gleichmäßige Spannungs- und Leistungsaufteilung
für alle n Module) stellt dabei kein Problem dar, da - wie eingangs bereits erwähnt
- die elektrischen Parameter wie Streuung und Hauptinduktivität bereits bei jedem
einzelnen Modul sehr gut reproduziert werden können. Auf diese Weise ist überhaupt
erst die - bei Transformatoren mit Röhren- oder Scheibenwicklungen eher kritische
- Parallelschaltung von Wicklungen im höheren Leistungsbereich möglich. Interne Kreisströme,
wie sie bei der Parallelschaltung von Röhren- oder Scheibenwicklungen durch unterschiedliche
induzierte Spannungen und unterschiedliche elektrische Transformatorparameter in den
einzelnen parallel geschalteten Wicklungen auftreten können, werden vermieden.
[0027] Um eine niederinduktive und verlustarme Verschaltung der einzelnen Module selbst
bei höheren Betriebsfrequenzen (z.B. 20 kHz) gewährleisten zu können, ist - wie in
Figur 3 gezeigt - eine großflächige Verschienung der Verbindungsleitungen (siehe die
Verbindungsbrücken 28, 29) vorteilhaft. Die Verschienung sollte dabei so erfolgen,
daß die sich in den parallelen Leiterstücken (Verbindungsbrücken) einstellenden Ströme
entgegengesetzt gerichtet und vom Betrage her gleich groß sind. Dies ist mit der in
Figur 3 gezeigten Verschienung immer erfüllt. Die Kontaktierung der einzelnen Module
kann bei der vorgeschlagenen Art der Verschienung immer in der gleichen Weise erfolgen.
In Figur 3 wird dies durch die Anschlußkontakte 23 (sekundärseitig) und 24 (primärseitig)
verdeutlicht.
[0028] Aus Figur 3 geht weiterhin hervor, daß durch die gewählte Verschienung (Verbindungsbrücken)
kein zusätzliches Isolationsproblem entsteht. Primär- und sekundärseitige Wicklungsanschlüsse
bleiben, wie bereits bei der Verwendung von lediglich einem Modul, örtlich immer im
gleichen Abstand voneinander entfernt. Analoges gilt auch für die Kühlung, die im
gezeigten Beispiel durch eine Ringleitung 30 (Reihenschaltung der Kühlungsanschlüsse
aller sechs Module 1 bis 6) aufgebaut ist. Das Kühlmittel wird durch den Anschluß
25 eingebracht. Durch Anschluß 26 verläßt das Kühlmittel schließlich wieder den Kühlkreislauf.
Selbstverständlich ist aber auch eine Parallelschaltung aller Kühlanschlußpaare oder
eine Kombination von Reihen- und Parallelschaltung möglich.
[0029] Figur 5 (im oberen Abschnitt eine Seitenansicht und im unteren Abschnitt eine Ansicht
von oben) zeigt eine zweite Variante der vorgeschlagenen Transformatorausführung,
die insbesondere auch für einen modularen Aufbau mit z. B. einem großen gemeinsamen
Kern 12 für alle Module geeignet ist. Bei dieser Art des modularen Aufbaues werden
die einzelnen Module einfach auf den gemeinsamen Kern 12 montiert und z.B. durch in
entsprechende Bohrungen des Wickelbocks 16 greifende Schraubanschlüsse 31 fixiert.
Eine Montagevorrichtung (Platten 13), wie in Figur 3 gezeigt, ist nicht unbedingt
erforderlich.
[0030] Es ist offensichtlich, daß für dieses einfache modulare Konzept gemäß Fig. 5 natürlich
die gleichen einfachen Verschaltungsregeln und Ausführungsformen der niederinduktiven
Modulverschienung wie im zuvor gezeigten Beispiel nach Figur 3 erfüllt sind. Des weiteren
werden an die Form des allen Modulen gemeinsamen Kernes 12 keine besonderen Ansprüche
gestellt, da im Prinzip die Anordnung der Module zueinander beliebig sein kann. Vorteilhaft
wäre allerdings die platzsparende Ausgestaltung des Kerns 12 als UU-Kern oder Ul-Kern.
1. Koaxialtransformator mit einem Primär- und Sekundärwicklung bildenden Koaxialkabel
(2), wobei mindestens ein Kern (12) die Wicklungen umschließt und jedes Ende des Koaxialkabels
mit einem Kabelendverschluß (8) versehen ist, welche die beiden Leiter (3, 5) des
Koaxialkabels mit einem Primäranschluß (9) und einem Sekundäranschluß (10) verbinden,
die elektrische Isolation sicherstellen und das elektrische Feld steuern.
2. Koaxialtransformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wickelbock (1)
zur Führung des Koaxialkabels (2) dient.
3. Koaxialtransformator nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige
Innenleiter (3) des Koaxialkabels (2) zur Zirkulation eines Kühlmittels dient.
4. Koaxialtransformator nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere jeweils Primär- und Sekundärwicklung bildende und mit Kabelendverschlüssen
(8) versehene Wicklungen vorgesehen sind, wobei mittels Verbindungsbrücken (28, 29)
eine Reihen- und/oder Parallelschaltung der einzelnen Primärwicklungen und/oder Sekundärwicklungen
erfolgt und sich ein gemeinsamer äußerer Primäranschluß (21) und äußerer Sekundäranschluß
(22) der Modulanordnung bildet.
5. Koaxialtransformator nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen gemeinsamen Kern
für alle Wicklungen der Modulanordnung.