[0001] Es sind sehr leichte Reibungskletterschuhe für Free Climbing bekannt welche, insbesondere
im Bereich der Schuhspitze und der Ferse, eine Gummibeschichtung aufweisen. Es ist
weiters bekannt eine Schlaufe aus elastischem Werkstoff vorzusehen welche sich beidseitig
vom Bereich des Schuhgelenkes über dem Fersenbereich erstreckt; auf diese Beschichtungen
wird eine Gummisohle angebracht welche gleichzeitig auch einen umlaufenden, den Oberschuh
teilweise abdeckenden Rand bildet.
[0002] Die neuen Klettertechniken des Free Climbing und insbesondere das Klettern an Kunstkletterwänden
verlangen einen Schuh welcher sich vollständig an den Fuß anschmiegt, eine große Sensibilität
ermöglicht und so ausgestattet ist, daß er Greifbereiche sowohl an der Spitze wie
auch an der Ferse aufweist.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe einen Kletterschuh der oben beschriebenen Art,
insbesondere für Free Climbing, zu schaffen welcher so gebaut ist, daß die elastische
Anpassung an die Fußform gegeben ist und zudem an der Schuhspitze einen durch die
Zehen, insbesondere durch die große Zehe, verformbaren Bereich aufweist, wobei diese
Verformbarkeit nicht durch die Sohle beeinträchtigt wird; ein weiterer Greifbereich
soll an der Ferse vorgesehen sein.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den verschiedenen Bereichen
des Schuhes eigene Beschichtungselemente angebracht werden wobei diese Elemente gleichzeitig
auch den umlaufenden Rand bilden, wobei die Zwischensohle und die Fersenschlaufe aus
einem Stück ohne Verbindungsstelle im Fersenbereich gefertigt ist und wobei eine Sohle
aus einem Werkstoff mit gegebenenfalls unterschiedlichen Materialeigenschaften angebracht
wird welche keinen Rand bildet und somit eher flach und flexibel ist. Die einzelnen
Beschichtungselemente sowie auch die Sohle weisen an ihren Rändern Verjüngungen der
Wandstärke auf um an den überlagerten Teilen und zwischen dem Oberschuh und dem Rand
der Beschichtungselemente einen auslaufenden Übergang ohne Materialhäufung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird an den Greifbereichen des Schuhes, infolge der Überlagerung von
zwei oder drei Beschichtungselementen ein progressiv verformbarer Bereich geschaffen
welcher sich von der Sohle bis zum äußersten Beschichtungsrand erstreckt.
[0005] Insbesondere sieht die Erfindung vor, daß der Bereich der Fußspitze und des Rückens
der großen Zehe sowie der benachbarten zweiten Zehe mit einem elastischen Beschichtungselement
versehen ist, wobei aber darauf geachtet wird, daß zwischen dem durch die Zwischensohle
gebildeten Rand und dem besagten Beschichtungselement an der Schuhspitze ein Teil
des Oberschuhs frei bleibt um die Anpassungsfähigkeit des Schuhes zu begünstigen und,
unter Einwirkung der Zehen, die Sensibilität und Verformbarkeit beizubehalten.
[0006] Es ist bekannt Fersenschlaufen vorzusehen welche das Gelenk des Schuhes mit dem Bereich
oberhalb der Ferse verbinden; diese Schlaufen sind üblicherweise mit den beiden Enden
im Bereich des Gelenkes des Schuhes angebracht oder sie sind mit dem seitlichen umlaufenden
Gummirand verbunden. Es ist weiters eine Lösung bekannt bei welcher von der Sohle
zwei Schlaufenteile abzweigen welche im Bereich oberhalb der Ferse über einer Beschichtung
des Fersenbereiches verbunden sind. Die Praxis hat gezeigt, daß die bekannten Ausführungen
gerade an jenen Stellen, wo eine gleichmäßige Elastizität und eine gleichbleibende
Beschichtungsstärke erwünscht wäre, Überlagerungsstellen mit sich bringen; weiters
ermöglichen die besagten bekannten Ausführungsformen kaum eine gleichmäßige Beschichtung
mit ausgeschrägten Verbindungsstellen so daß die erwünschte Progressivität bezüglich
Elastizität und Beschichtungsstärke erreichbar wäre. An diesen Verbindungsbereichen
kann überdies erhöhte Reibung verursacht werden wodurch sie höherer Abnützung ausgesetzt
sind und sie sich lösen können, weiters schmiegen sich diese Bereiche weniger an den
Fuß an und die größere Beschichtungsstärke drückt auf den Fuß.
[0007] Die Überlagerung der Beschichtungselemente zusammen mit der Sohle ermöglichen erfindungsgemäß
im, der Unterseite der großen Zehe und der benachbarten Zehe entsprechenden, Bereich
die erforderliche Verformbarkeit zu erreichen um an Griffstellen verschiedener Art
die nötige Griffwirkung zu erzielen.
[0008] Die Erfindung wird anschließend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten,
vorzuziehenden Ausführungsbeispieles eines Reibungskletterschuhes näher erklärt, dabei
erfüllt die Zeichnung nur erklärenden, nicht begrenzenden Zweck.
Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung den Oberschuh und die daran befestigte
Brandsohle eines erfindungsgemäßen Schuhes, wobei letztere sich über den Fersenbereich
hinaus, bis zum oberen Rand des Oberschuhes erstreckt; mit strichlierter Linie ist
die Vorder- und Hinterkappe angedeutet.
Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung den selben in Fig. 1 gezeigten Schuh
mit Vorder- und Hinterkappe welche zusammen mit der Zwischensohle angebracht sind,
wobei letztere ein einheitliches Teil mit der Fersenschlaufe bildet.
Die Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung den selben in Fig. 2 dargestellten
Schuh samt Laufsohle.
[0009] Der erfindungsgemäße Schuh ist von der Art mit am Oberschuh 1 durch Naht 3 befestigter
Brandsohle 2 welche mit einer hinteren Verlängerung 2a am oberen Rand des Schuhes
über dem Fersenbereich endet. Durch diese bekannte Form der Brandsohle wird verhindert,
daß die Naht sich an der Stelle befindet wo der größte Druck an der Ferse auftritt.
Der Bereich an der Schuhspitze wird durch eine Vorderkappe 4 aus elastischem Werkstoff
beschichtet welche mit dem Streifen 4a auch den oberen Mittelbereich der Schuhspitze
abdeckt, während der Rand 4b an der entgegengesetzten unteren Seite die Naht 3 zwischen
Oberschuh 1 und Brandsohle 2 abdeckt. Im Fersenbereich ist die Beschichtung durch
eine Hinterkappe 5 aus elastischem Werkstoff vorgesehen wobei deren seitliche Ränder
die Naht 3 abdecken, der obere Rand 5c hingegen endet zwar oberhalb des Fersenbereiches
aber etwas tiefer als der obere Rand des Oberschuhes 1 während der untere Rand 5b
im Bereich des Schuhgelenkes die Brandsohle abdeckt. An diese Hinterkappe 5 wird kein
Absatz und keine Sohle angebracht.
[0010] Anschließend (Fig. 2) wird die Zwischensohle 6 angebracht welche die Naht 3 abdeckt
und einen seitlichen Rand 6a bildet, weiters wird der Rand 4b der vorher angebrachten
Vorderkappe 4 sowie der Rand 5b der vorher angebrachten Hinterkappe 5 abgedeckt. Die
Zwischensohle 6 bildet mit der Fersenschlaufe 6b ein einziges Stück, diese erstreckt
sich hinten, oberhalb des Fersenbereiches, entlang dem oberen Rand des Oberschuhes
1 und deckt nur mit ihrem unteren Teil den oberen Rand 5c der Hinterkappe 5 ab, anschließend
erstreckt sich die Schlaufe bis unter die Zwischensohle 6 wo der Rand 6c an ihrem
Ende von dieser abgedeckt wird. Wegen der Verjüngung der Wandstärke am Rand 5c der
Hinterkappe und der Verjüngung des unteren Randes 6b der Schlaufe welche nur den Rand
5c abdeckt wird eine Verbindungsstelle geschaffen welche kaum eine größere Beschichtungsstärke
aufweist und somit in diesem Bereich auch eine gleichbleibende Elastizität garantiert.
Seitlich, im Bereich der Schuhspitze, zwischen dem durch die Zwischensohle 6 gebildeten
Rand 6a und dem Ansatz 4a der Vorderkappe 4 welcher den oberen Mittelbereich der Spitze
abdeckt, bleibt der Oberschuh 1 im Bereich 1a unbeschichtet um dadurch eine bessere
Anpassung an die Fußform und eine bessere Sensibilität zu erhalten.
[0011] Gemäß einer Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens kann die Vorderkappe 4 im Mittelbereich
eine, sich in Längsrichtung erstreckende, Rippe aufweisen welche beispielsweise durch
eine größere Wandstärke gebildet wird und im Bereich zwischen der großen Zehe und
der benachbarten Zehe vorgesehen ist um bei tangential am Schuh wirkenden Belastungen,
welche ein seitliches Verrutschen (Verdrehen) des Schuhes bewirken würden, entgegenzuwirken.
[0012] Anschließend wird an der Zwischensohle 6 die Laufsohle 7 angebracht welche erfindungsgemäß
nur den vorderen unteren Bereich des Schuhes abdeckt und mit ihrem Randbereich an
der Schuhspitze den Rand 4b der Vorderkappe 4 und den Rand der Zwischensohle abdeckt.
[0013] Insbesondere seitlich im Bereich der Schuhspitze wird durch die Längserstreckung
des beschichtungsfreien Bereiches 1a des Oberschuhes, zwischen den Beschichtungszonen
4a und 6a, die Verformbarkeit der Spitze insbesondere durch Bewegen der großen Zehe
erhalten; diese Verformbarkeit ist überdies nicht durch den seitlichen Rand 6a aus
eventuell elastischerem Werkstoff in Bezug auf den Werkstoff der Laufsohle 7 beeinträchtigt.
Dadurch daß die Laufsohle 7 eine vorwiegend flache Form hat und frei von seitlich
aufstehenden Rändern ist, kann sie im Bereich der Zehenansätze leicht gebogen werden
wodurch dem Benützer eine größere Sensibilität vermittelt wird und eine wirkungsvolle
Greifbewegung ermöglicht wird.
[0014] Die Erfindung schließt nicht aus, daß sich die Laufsohle, welche auf der Zwischensohle
6 befestigt wird, sich über die gesamte Schuhlänge erstreckt und eventuell auch den
Fersenbereich abdeckt.
[0015] Alle Beschichtungselemente 4, 5, die Zwischensohle 6 samt Schlaufe 6b und Laufsohle
7, weisen an allen ihren Rändern eine Verjüngung der Wandstärke auf, mit Ausnahme
des oberen Randabschnittes der Schlaufe 6b welcher den oberen Rand des Schuhes oberhalb
des Fersenbereiches bildet.
[0016] Die unterschiedliche Anordnung sowie die Form und die verschiedenen Dehnungseigenschaften
der einzelnen Beschichtungselemente 4, 5, der Zwischensohle samt der Schlaufe 6b und
der Laufsohle 7, ermöglichen es einen extrem biegsamen und verformbaren Kletterschuh
zu schaffen so, daß dieser durch Zusammenbiegen mit der Schuhspitze innen in den eigenen
Fersenbereich gesteckt werden kann um so ein Minimum an Platz einzunehmen ohne daß
dadurch eine unerwünschte bleibende Verformung des Schuhes erfolgt.
1. Reibungskletterschuh insbesondere für Free Climbing welcher aus einem Oberschuh (1)
und einer an diesem befestigter Brandsohle (2) besteht und mit einer Vorderkappe und
einer Hinterkappe (4, 5) aus elastischem Werkstoff beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die besagten Beschichtungselemente (4, 5) auch die entsprechenden Abschnitte der
Naht (3) zwischen Oberschuh (1) und Brandsohle (2) abdecken, daß die verbleibenden
Abschnitte der Naht (3) durch die Seitenränder einer anschließend angebrachten Zwischensohle
(6) abgedeckt werden und daß diese Zwischensohle mit einem rechtsseitigen oder linksseitigen
Ansatz die Fersenschlaufe (6b) bildet deren Endbereich (6c) von der Zwischensohle
(6) selbst überdeckt wird.
2. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zwischensohle
(6) eine wesentlich flache Laufsohle (7), ohne seitlich aufstehenden den Schuh seitlich
beschichtenden Rändern angebracht ist, daß diese Laufsohle (7) an der Schuhspitze
sei es den unteren Rand (4b) der Vorderkappe (4) als auch den entsprechenden Rand
der Zwischensohle (6) abdeckt.
3. Reibungsschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Bereiche
des Schuhes durch die seitlichen Ränder (6a) der Zwischensohle (6) abgedeckt sind
und daß sich diese Sohle nur über den Vorderteil der Brandsohle bis in den ersten
Bereich des Schuhgelenkes erstreckt.
4. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle (7)
sich nur über den vorderen Bereich der Brandsohle (2) erstreckt ohne den Bereich des
Schuhgelenkes und/oder den hinteren Bereich des Absatzes abzudecken.
5. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle (7)
sich über die gesamte Länge des Schuhes erstreckt und gegebenenfalls auch den Fersenbereich
abdeckt.
6. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an der
Schuhspitze zwischen dem oberen mittleren durch den Ansatz (4a) der Vorderkappe (4)
abgedeckten Bereich und dem seitlichen Rand (6a) der Zwischensohle (6) ein unbeschichteter
längsverlaufender Bereich des Oberschuhes (1) vorgesehen ist.
7. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Beschichtungselemente
(4, 5), die Zwischensohle (6) samt einstückiger Fersnschlaufe (6b) sowie die Laufsohle
(7) längs aller ihrer Ränder eine Verjüngung der Wandstärke aufweisen, mit Ausnahme
des oberen Randabschnittes der Fersenschlaufe (6b) welcher dem Bereich oberhalb der
Ferse entspricht, und daß diese Verjüngungen ein kontinuierliches Abnehmen der Wandstärke
und Zunehmen der Dehnbarkeit in Richtung Randkante bewirken wodurch eine übermäßige
Materialhäufung an den Überdeckungsbereichen zwischen zwei oder mehreren Rändern vermieden
wird.
8. Reibungsschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere im Bereich
der Schuhspitze mehrschichtige Beschichtungsbereiche geschaffen werden welche unterschiedliche
Stärke aufweisen können und von der Vorderkappe (4), vom vorderen Rand der Zwischensohle
(6) und/oder vom vorderen Rand der Laufsohle (7) gebildet werden.
9. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderkappe
(4) welche die Schuhspitze beschichtet im Mittelbereich eine, sich in Längsrichtung
erstreckende, Rippe aufweisen kann welche dem Bereich zwischen der großen Zehe und
der benachbarten Zehe entspricht und daß diese Rippe durch eine größere Wandstärke
gebildet ist.
10. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sei es der Werkstoff
als auch die Wandstärke der einzelnen Beschichtungselemente (4, 5), der Zwischensohle
(6) samt Fersenschlaufe (6b) und der Laufsohle (7) gleich oder verschieden sein können.
11. Reibungskletterschuh gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wegen der hohen
Biegsamkeit und Verformbarkeit durch welche sich der Schuh auszeichnet, dieser derart
zusammengebogen werden kann daß die Schuhspitze innen in den eigenen Fersenbereich
gesteckt werden kann um einen minimalen Platzbedarf zu beanspruchen.