[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Herstellungsprozeß von Toner einer
bestimmten Kornverteilung für die Entwicklung elektrostatisch erzeugter Bilder, insbesondere
auf ein Sichtverfahren zur Einstellung der erforderlichen Kornverteilung als Mittel
zur Erzielung hervorragender Qualität des Tonerprodukts.
[0002] Die Herstellung von Toner nach dem Stand der Technik umfaßt das Mischen geeigneter
Komponenten, das Extrudieren, das Abkühlen und das nachfolgende Zerkleinern. Das zerkleinerte
Material wird danach einer Sichtung zugeführt um unerwünschte Partikelfraktionen zu
entfernen und ein Produkt mit der erwünschten Partikelgrößenverteilung zu erhalten.
Die Partikelgrößenverteilung (PGV) wird normalerweise auf einem Coulter Counter Multisizer
von Coulter Electronics, Inc. (USA) gemessen und ist eine Anzahlverteilung. Ziel der
Sichtung ist zumeist ein Abtrennen sehr feiner Partikel im Bereich unter 5 µm, manchmal
aber auch eine Oberkornbegrenzung oder beides zusammen.
[0003] Herkömmliche Prozesse benutzen zu diesem Zweck Sichter, wie sie z.B. aus der DE 39
15 641 A1 bekannt sind. Bei einem solchen Sichter, in dem keine gerichtete Produktführung
vorliegt, kann sich das schon gesichtete Produkt wieder mit dem Aufgabegut vermischen.
Es kommt dabei zu einer Kontamination des Produktes mit unerwünschtem Feingut, was
den Erfolg der Sichtung beeinträchtigt. Diese Sichter verfügen zudem nicht über eine
ausreichende Dispergierung des Aufgabegutes direkt vor der Sichtzone, so daß es zu
Agglomeraten kommen kann, wodurch eigentlich zu feine Partikel in das Grobgut gelangen
können. Durch diese Verschmutzung des Produktes mit feinen Partikeln kann es bei der
Verwendung als Toner zu Qualitätseinbußen beim Druckbild kommen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Prozesses zur Herstellung von
Toner, der die oben beschriebenen Probleme löst und es ermöglicht, einen Toner mit
einer geforderten, engen Partikelgrößenverteilung möglichst effektiv herzustellen.
Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Prozesses, der es ermöglicht den
Feinanteil des Produktes zu reduzieren. Desweiteren geht es um einen Prozeß, bei dem
sowohl der Feinanteil reduziert als auch das Oberkorn begrenzt werden kann, womit
eine enge Partikelgrößenverteilung durch Sichtung mit einer gerichteten Materialführung
erreicht wird, wobei das Ausgangsmaterial der Sichtung durch Mischen, Extrudieren
und Zerkleinern einer Grundmischung erhalten wurde.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß durch eine Streuscheibe eine gleichmäßige
Verteilung des Tonerproduktes über den Umfang des Sichterrades erreicht wird, das
Tonerprodukt in einer gerichteten Materialführung in Richtung der Schwerkraft durch
die Sichtzone geführt wird und zur Steuerung der Verweilzeit des Tonerproduktes Mittel
in der Sichtzone vorgesehen sind, die im oberen Bereich der Sichtzone das Tonerprodukt
im homogenen Zustand schnell in die Sichtzone einbringen, die im mittleren Bereich
der Sichtzone das Tonerprodukt länger verweilen lassen und im anschließenden unteren
Bereich der Sichtzone einen zügigen Abtransport des Tonerproduktes aus der Sichtzone
ermöglichen.
[0006] Das Aufgabematerial, von dem Zerkleinerungsprozeß kommend, wird einer oder mehrerer
Sichtungen unterzogen, je nachdem ob nur eine Entstaubung oder eine kombinierte Entstaubung
/ Oberkornbegrenzung gefordert wird. Bei alleiniger Entstaubung erhält man so eine
Grobfraktion, die das Produkt darstellt und eine Feinfraktion, die wiederverwertet
werden kann. Bei einer kombinierten Entstaubung / Oberkornbegrenzung erhält man eine
Feinfraktion, eine Grobfraktion und eine Mittelfraktion, die das Produkt darstellt.
Die beiden anderen Fraktionen werden entweder dem Extrudieren oder der Zerkleinerung
wieder zugeführt. Bei der Sichtung ist auf eine gleichmäßige Verteilung des Aufgabematerials,
eine gerichtete Materialführung während der Sichtung, eine Kontrolle der Verweilzeit
und einen zügigen Abtransport des Grobgutes zu achten, um eine scharfe Sichtung zu
gewährleisten und eine Kontamination des Sichtgutes zu verhindern.
[0007] Zur Erhöhung der zu sichtenden Produktmenge wird eine mehrfache Sichtung ausgeführt.
Dabei wird das Grobgut der vorausgegangenen Sichtung erneut einem Sichter aufgegeben
und nachgesichtet. Das Feingut kann von jeder Sichtstufe in einem gemeinsamen Filter
gesammelt werden. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt darin, daß die Beladung weit
über den sonst üblichen Bereich von 0,05 bis 0,3 kg/m
3 liegen kann.
[0008] Eine Abschätzung der Gesamtbeladung erfolgt gemäß der Formel:

[0009] Vorzugsweise wird für a der Wert 1,3 gewählt. Damit ergibt sich bei dreifacher Sichtung
eine mögliche Beladung von 0,2 bis 0,83. Selbstverständlich ist auch eine mehrfache
Sichtung im Bereich von a < 1 möglich. Dadurch wird die Produktqualität bei maximalem
Grobgutanfall optimiert.
[0010] Erfindungsgemäß kommt ein vertikalachsiger Windsichter zur Anwendung, der eine zentrale
Gutaufgabe mit tangentialer, in Höhe des Sichterrotors angeordneter Sichtluftzufuhr,
einen feststehenden am Umfang des Sichterrotors in radialem Abstand angeordneten Leitschaufelkranz,
einen ringförmigen, durch einen einseitig gelagerten Schaufelrad-Sichterrotor und
einem koaxial in radialem Abstand zum Außenumfang des Sichterrotors angeordneten Leitschaufelkranz
begrenzten Sichtraum, eine Antriebswelle für den einseitig gelagerten Sichterrotor
sowie ein Gehäuse mit Feingut- und Grobgutaustritt aufweist.
[0011] Das zu sichtende Gut wird zentral aufgegeben und von einem Streuteller flächig verteilt
und über den Außenumfang des Sichterrotors glockenförmig als gleichmäßig verteilter
Gutschleier an den Sichterrad-Schaufeln vorbei geführt. Das Sichterrad wird von der
Sichtluft von außen nach innen durchströmt und das Feingut in das Innere des Sichterrotors
geleitet. Das abgewiesene Grobgut folgt weiter der Schwerkraft und wird von einem
ringförmigen Grobgutaustragsraum aufgenommen.
[0012] Die Sichtzone ist von der Sichtluft radial von außen nach innen durchströmt. Durch
das rotierende Schaufelrad wird das Grobgut radial nach außen abgewiesen und das Feingut
zusammen mit der Sichtluft in das Innere des Sichterrotors transportiert. Das gesichtete
Feingut wird sodann in eine axial nach unten führende Richtung umgelenkt und anschließend
aus dem Sichterrotor durch die durchbrochene Antriebswelle hindurch ausgetragen.
[0013] Bei diesem vertikalachsigen Windsichter sind sowohl die mit Durchbrüchen versehene
Antriebswelle, der ringförmige zur Antriebswelle koaxial angeordnete Feingutaustragsraum,
als auch der ringförmige zur Antriebswelle koaxial angeordnete Grobgutaustragsraum,
sowie die Sichterradlagerung auf der selben Seite und unterhalb des Sichterrotors
angeordnet.
Fig.1 zeigt den verwendeten vertikalachsigen Windsichter.
Fig.2 zeigt eine Bauvariante des vertikalachsigen Windsichters.
Fig.3 zeigt einen Sichtprozeß für das Entstauben.
Fig.4 zeigt einen Sichtprozeß für eine kombinierte Grob- und Feinsichtung.
[0014] Bei einem Sichter gemäß Fig. 1 ist der den Feingutaustragsraum durchdringende Abschnitt
der Antriebswelle
2 als durchbrochenes Wellenteil, der Stützeinrichtung
10, ausgebildet und ermöglicht dadurch den Durchtritt des Feingutes aus dem Inneren
des Sichterrades
8 in den Feingutaustragsraum
14.
[0015] Diese Stützeinrichtung
10 umfaßt dabei die Bodenscheibe
18, die Ringscheibe
17 , sowie die strömungsgünstigen Distanzstege
10a und bilden ein Verbindungsglied zwischen Antriebswelle
2 und Sichterrad
8 und die Durchtritte für den Austrag des Feingutes aus dem Inneren des Sichterrades
8.
[0016] Das Sichterra
d 8 besteht aus dem Sichterradschaufelkranz
9, der Streuscheibe
16 und der Deckscheibe
15 und ist mit der Stützeinrichtung
10 drehfest verbunden. Diese Verbindung im Bereich der Scheiben
15 und
17 kann lösbar gestaltet sein und z. B. durch gleichmäßig über den Umfang des Sichterrotors
angeordnete Schrauben
19 erfolgen.
[0017] Im Bereich der Scheiben
15,17 und dem Gehäuse
1 ist eine mit einem Fluid spülbare Dichtung
20 in axialer Anordnung dargestellt und trennt zuverlässig den Sichtraum
21 von dem Feingutaustrittsraum
14.
[0018] Im axialen Übergangsbereich zwischen Sichterrad
8 und Stützeinrichtung
10 ragt die untere Deckscheibe
15 über den Innendurchmesser der Ringscheibe
17, und damit über die Stützeinrichtung
10 in den Innenraum hinein und bildet somit im Übergangsbereich eine Blende mit Drosselwirkung.
[0019] Die Gutaufgabe erfolgt auf die Deckscheibe
16 des Sichterrades
8, die eine Streuscheibe bildet. Der Ringkanal zwischen dem Außendurchmesser des Sichterrades
8 und dem Innendurchmesser des Leitschaufelkranzes
13 bildet über die Höhe des Sichterrades
8 den Sichtraum
21.
[0020] Der Sichtraum
21 wird vom Sichtgut in vertikaler Richtung durchströmt. Zur Steuerung sowohl der Sichtgutkonzentration
im Sichtraum
21, als auch der Verweilzeit erstreckt sich eine Schneckenwendel
29 nahezu über die gesamte radiale Breite des Sichtraumes
21 und verläuft über die gesamte Höhe des Sichterrades
8 hinweg. In der dargestellten Ausbildung findet eine einzelne Schneckenwendel mit
konstanter Steigung Anwendung.
[0021] Senkrecht zum Sichtgutstrom verläuft die Sichtluftströmung. Die Sichtluft gelangt
dabei vom Sichtlufteintritt
22 horizontal durch den feststehenden Leitschaufelkranz
3 in den Sichterraum
21 und durchströmt ihn senkrecht zum Sichtgutstrom.
[0022] Über den Feingutaustritt
23 wird das gesichtete Feingut mit der Sichtluft axial ausgetragen. Das gesichtete Grobgut
wird durch den Grobgutaustragsraum
13 unterhalb des Sichtraumes
21 über den Grobgutaustritt
24 ausgetragen.
[0023] Der Grobgut-Austragsring
25 ist fest mit dem Sichterrad
8 verbunden und rotiert innerhalb des Grobgutaustragsraumes
13. Oberhalb des Grobgutaustragsraumes
13 ist der feststehende Rückhaltering
26 angeordnet und mit dem Gehäuse
1 fest verbunden.
[0024] Zwischen dem Boden des Grobgutaustragsraumes
13 und dem Grobgut-Austragsring
25 befindet sich der Spalt
27 für die Einleitung der Spülluft
28.
[0025] Gemäß Fig. 2 ist die Antriebswelle oberhalb des Sichtrades angeordnet und durchdringt
den Produktzuführbereich. Die Materialaufgabe erfolgt zentral von oben durch die ringförmige
Aufgabeöffnung
220 auf das Sichtrad
221. Das Material wird nach außen gegen den Prallring
222 geschleudert und so gleichmäßig auf dem Umfang verteilt. Es fällt dann in den Sichtspalt
zwischen Schaufelkranz
223 und Sichtrad
221, wo es von der Sichtluft durchspült wird. Die Sichtluft tritt durch das Spiralgehäuse
224 in den Sichtraum, strömt durch das Sichtrad
221 und verläßt den Sichter zusammen mit dem Feingut nach unten in Richtung der Schwerkraft
durch den Feingutaustritt
225. Der Schaufelkranz
223 ist mit einer oder mehreren Schneckenwendeln
226 ausgerüstet, um die Verweilzeit des Materials zu steuern. Für verschiedene Sichtaufgaben,
z. B. Grob- oder Feinsichtung können auch unterschiedliche Schaufelkränze zur Anwendung
kommen.
[0026] Ein erfindungsgemäßer Sichtprozeß für das Entstauben, der den oben beschriebenen
Sichtertyp beinhaltet, ist in Fig. 3 dargestellt. Die Aufgabe erfolgt dabei von oben
durch ein geeignetes Dosierorgan
301. Das Verhältnis von Sichtluftvolumenstrom zu Aufgabemassenstrom sollte im Bereich
von 0,05 kg/m
3 bis 0,3 kg /m
3, vorzugsweise bei 0,1 kg/m
3 liegen. Die Sichtluft tritt durch den Sichtlufteintritt
304 in den Sichter
306 ein und wird mittels eines Gebläses
309 durch den Sichter
306 in einen optionalen Zyklon
307 und einen Filter
308 gesaugt. Das Gebläse
309 wird so eingestellt, daß an der Außenkante des Sichtrades Luftgeschwindigkeiten im
Bereich von 3 m/s bis 7 m/s vorliegen.
[0027] Die Umfangsgeschwindigkeiten des Sichtrades bei einer Feinsichtung liegen zwischen
40 m/s und 65 m/s, bei einer Grobsichtung liegen sie vorzugsweise im Bereich von 20
m/s bis 45 m/s. Der hier genannte Prozeß kann entweder mit einem nachgeschaltetem
Zyklon
307 und einem Filter
308 oder nur mit einem Filter
308 betrieben werden. Über die Feingutleitung
318 wird das ausgesichtete Feingut zunächst dem Zyklon
307 zugeführt und der wesentliche Teil aus der Sichtluft abgetrennt und kann über den
Feingutaustrag
303 ausgetragen werden. Ultrafeine Teilchen, die noch mit der Sichtluft mitgerissen wurden,
setzen sich am Filter
308 ab und können nach Absprengung vom Filtermaterial über den Staubaustrag
305 abgeführt werden. Das fertige Produkt wird über den Grobgutaustrag
302 erhalten.
[0028] Es bietet sich somit gemäß Fig. 3 die Möglichkeit einer einfachen Feinsichtung zum
Staubabtrennen, wahlweise kann aber auch eine kombinierte Grobsichtung und Feinsichtung
zur gleichzeitigen Entstaubung und Oberkornbegrenzung gemäß Fig. 4 durchgeführt werden.
[0029] Fig. 4 zeigt ein solches Anlagenschema für eine kombinierte Grob- und Feinsichtung
und eine zweifache Feinsichtung.
[0030] Sei der kombinierten Grob- und Feinsichtung wird das Material zunächst einer Feinsichtung
analog zu Fig. 3 unterzogen. Das weiterzuverarbeitende Produkt ist das Grobgut aus
der ersten Sichtung und wird über die Leitung des ersten Grobgutaustrags
402 der Produktaufgabe des zweiten Sichters
410 zugeführt. In der zweiten Sichtung unterwirft man das Aufgabegut einer Grobsichtung,
um das Oberkorn zu begrenzen, d.h. das in der zweiten Sichtung erhaltene Feingut aus
dem Zyklon
411 und dem Filter
412 wird jeweils über den Feingutaustrag
416 und dem Staubaustrag
417 erhalten und stellt das eigentliche Produkt dar. Die sehr groben Anteile, deren Korndurchmesser
über der gewünschten Oberkorngrenze liegen, werden über den Grobgutaustrag
415 ausgetragen und können verworfen oder z.B. einer erneuten Mahlung zugeführt werden.
[0031] Durch die Anwendung von Feinsichtung und Grobsichtung in einer Anordnung erübrigt
sich ein zwischenzeitliches Abscheiden des Produktes, da es aus dem Grobgutaustrag
402 direkt auf den zweiten Sichter
410 aufgegeben werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit zuerst die Grobsichtung durchzuführen
und nach Abscheidung des Materials und Aufgabe auf den zweiten Sichter, die Feinsichtung
anzuschließen.
[0032] Der Anlagenaufbau gemäß Fig. 4 kann in gleicher Weise für eine zweistufige Feinsichtung
genutzt werden. Dabei wird jedoch nicht die Mittelfraktion aus dem Feingutaustrag
416 und dem Staubaustrag
417 als Produkt erhalten, sondern das Grobgut aus dem Grobgutaustrag
415 stellt das Produkt dar. Durch die geeignete Wahl der Sichtereinstellungen kann somit
eine extreme Entstaubung des Produktes erreicht werden. Dieser Aufbau läßt sich auf
eine mehrfache Feinsichtung erweitern, indem man weitere Stufen in analoger Weise
hinzufügt.
[0033] In den Diagrammen 1 und 2 sind die Partikelgrößen-Verteilungskurven, gemessen mit
einem Coulter Counter Multisizer von Coulter Electronics, Inc. (USA) dargestellt.
Das Ziel war eine Entstaubung durch möglichst vollständige Abtrennung der Feinanteile
unterhalb von 5 µm.
[0034] Das Ausgangsmaterial weist einen sehr hohen Feingutanteil auf und stellt somit einen
Toner minderer Qualität dar. Diagramm 1 zeigt die Produktverbesserung wie sie durch
eine erfindungsgemäße zweistufige Feinsichtung gemäß Fig. 4 erreicht wird. Deutlich
ist zu erkennen, daß bereits die erste Sichtung den weit überwiegenden Anteil von
Feinststauben unter 5 µm abtrennen kann. Durch die folgende zweite Feinsichtung wird
der Anteil von Feinststauben nochmals um ca. 50% reduziert. Das fertig gesichtete
Produkt weist eine sehr hohe Steilheit knapp über der Trenngrenze von 5µm auf. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird somit eine sehr scharfe Trennung erzielt.
[0035] In Diagramm 2 sind die Partikelgrößen-Verteilungskurven einer erfindungsgemäßen Sichtung
mit gesteuerter Verweilzeit des Sichtgutes einer Sichtung ohne einer derartigen Steuerung
bei Verwendung des gleichen Sichtertyps und gleicher Sichtereinstellungen gegenübergestellt.
Durch die Steuerung der Verweilzeit des Sichtgutes in der Sichtzone kann, bei ansonsten
gleichen Sichtbedingungen, wesentlich mehr Feinststaub aus dem Sichtgut abgetrennt
werden.
1. Verfahren zur Windsichtung von Toner für die Entwicklung elektrostatischer Bilder
wobei aus einem aus Pulver mit einer breiten Kornverteilung bestehendes Tonerprodukt
ein höherwertiges Tonerprodukt mit einer engen Kornverteilung gewonnen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine Streuscheibe eine gleichmäßige Verteilung des Tonerproduktes über den Umfang
des Sichterrades erreicht wird,
das Tonerprodukt in einer gerichteten Materialführung in Richtung der Schwerkraft
durch die Sichtzone geführt wird,
zur Steuerung der Verweilzeit des Tonerproduktes Mittel in der Sichtzone vorgesehen
sind, die im oberen Bereich der Sichtzone das Tonerprodukt im homogenen Zustand schnell
in die Sichtzone einbringen, die im mittleren Bereich der Sichtzone das Tonerprodukt
länger verweilen lassen und im anschließenden unteren Bereich der Sichtzone einen
zügigen Abtransport des Tonerproduktes aus der Sichtzone ermöglichen,
wobei die Sichtluft mit einer mittleren Geschwindigkeit von 3 bis 7 m/s an der Außenkante
des Sichterrades vorbeigeführt wird und der zu sichtende Tonerproduktmassenstrom in
einem Verhältnis zum Sichterluftvolumenstrom von 0,05 kg/m3 bis 0,3 kg/m3 gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Steuerung der
Verweilzeit eine schraubenförmige Schneckenwendel ist, die sich innerhalb der Sichtzone
koaxial um das Sichterrad verlaufend erstreckt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schneckenwendel nur
in einem Teilbereich der radialen Erstreckung der Sichtzone angeordnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenwendel
über ihren Verlauf unterschiedliche Steigungen aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Tonerproduktmassenstrom
zu Sichterluftvolumenstrom bevorzugt 0,1 kg/m3 beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Geschwindigkeit
der Sichtluft bevorzugt 5 m/s beträgt.