Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei den bekannten Primärwärmeübertragern für
brennstoffbeheizte Wassererhitzer sind die Lamellen mit den wasserführenden Rohren
verlötet, wobei es zur Minimierung des Lötspaltes auch bekannt ist, die Rohre nach
dem Fügen der Lamellen durch Hindurchschieben eines rotierend angetriebenen Werkzeugs
aufzuweiten. Die Lötverbindung sichert einen einwandfreien Wärmeübergang von den Lamellen
auf die Rohre, wodurch auch eine ausreichende Kühlung der Lamellen durch das durchfließende
Wasser und der Festsitz der Lamellen auf den Rohren über die Lebensdauer des Wärmeübertragers
gewährleistet ist. Mit Rücksicht darauf, daß Primärwärmeübertrager hohen Verbrennungsgastemperaturen
von beispielsweise 1300° C ausgesetzt sind und daher bei diesen auf eine ausreichende
Kühlung der Lamellen besonders zu achten ist, hat man bisher eine gelötete Ausführung
der Primärwärmeübertrager als unumgänglich erachtet.
[0002] Zum Stand der Technik gehören ferner Sekundärwärmeübertrager von Brennwertgeräten,
bei denen die Lamellen nicht an die Rohre angelötet, sondern an diesen nur durch Aufweiten
der Rohre festgelegt sind (EP 0 184 612 B2). Diese Sekundärwärmeübertrager arbeiten
im Niedertemperaturbereich, weswegen man bei ihnen von einer bei Primärwärmeübertragern
als notwendig erachteten Lötverbindung der Teile abgesehen hat.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers nach den Merkmalen
des Anspruchs 1 ermöglicht eine rein mechanische und wegen Wegfalls der Lötarbeiten
auch zeitlich verkürzte Montage eines Wärmeübertragers, der für den Einsatz im Hochtemperaturbereich
bestimmt ist.
[0004] Bei einer bevorzugten Ausführung wird jedes Rohr durch ein hindurchgeschobenes, vorzugsweise
rotierend angetriebenes Werkzeug aufgeweitet, dessen Übermaß gegenüber dem nicht aufgeweiteten
Innendurchmesser des Rohres in Abstimmung mit dem Werkstoff und der Wandstärke des
Rohres so bemessen ist, daß sich zu beiden Seiten der Lamellenfüße bzw. Lamellenkragen
Wülste am Außenumfang des Rohres bilden. Die Wülste legen sich an die Lamellenfüße
bzw. Lamellenkanten fest an, wodurch der Wärmeübergang von den Lamellen auf das Rohr
zusätzlich verstärkt wird. Die Wülste erhöhen zudem die Festigkeit des Lamellensitzes
und verhindern, daß die Lamellen beim Aufweiten des Rohres axial wegwandern. Durch
den hohen Arbeitsdruck bedingt wälzt sich auch die Innenwand des Rohres, wodurch auch
das Siedegeräuschverhalten des Wärmeübertragers verbessert wird.
[0005] Bei Verwendung von Lamellen und Rohren aus Kupfer wird durch den Wegfall des Lötvorgangs
auch ein Weichglühen der Teile vermieden und dadurch das Handling des vorgefertigten
Lamellenblocks bei der Montage des Primärwärmeübertragers erleichtert. Außerdem können
die Anschlüsse am Primärwärmeübertrager ohne Zusatzteile direkt in den Rohren integriert
werden.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 unmaßstäblich und vergrößert
einen Teil-Längsschnitt durch ein Rohr eines Primärwärmeübertragers mit aufgesetzten
Lamellen vor dem Aufweiten des Rohres durch das dargestellte Werkzeug, und Figur 2
den gleichen Rohrabschnitt nach dem Aufweiten.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] Ein im Hochtemperaturbereich von ca. 1300° C arbeitender Primärwärmeübertrager eines
gasbeheizten Wassererhitzers hat eine Anzahl von parallel nebeneinander liegenden
Rohren 10, die ein Paket von Lamellen 12 durchsetzen, welche zwischen sich Spalte
14 zum Durchtritt der Verbrennungsgase begrenzen. Jede Lamelle 12 hat an ihrer Durchgangsöffnung
bzw. an ihrem Fußbereich 16 einen Kragen 17, der das Rohr 10 umschließt. Im Ausgangszustand
ist der Innendurchmesser des Kragens 17 so auf den Außendurchmesser des noch glatten
Rohres 10 abgestimmt, daß sich die Teile spaltlos ineinanderfügen lassen. Die Rohre
10 und die Lamellen 12 sind vorzugsweise aus Kupfer hergestellt.
[0008] Zum Befestigen der Lamellen 12 auf den Rohren 10 wird jedes Rohr durch ein Werkzeug
18 aufgeweitet, das durch das Rohr hindurchgeschoben wird und dabei rotierend angetrieben
ist. Das Werkzeug 18 hat einen Arbeitskopf (Kalotte) 20, der ein zylindrisches Kernteil
22 aufweist, welches an seinem Umfang mit vier um 90° versetzten, seitlich angephasten
Druckleisten 24 bestückt ist. Die Arbeitsflächen 26 von je zwei radial sich gegenüberliegenden
Druckleisten 24 sind im Abstand D voneinander entfernt, der etwas größer als der Innendurchmesser
d des unverformten Rohres 10 bemessen ist. Das Übermaß ist in Abstimmung mit der Wandstärke
s des Rohres 10 und dessen Werkstoff so gewählt, daß sich beim Aufweiten das Rohrmaterial
fest an die Fußbereiche 16 bzw. Kragen 17 der Lamellen 12 anpreßt und sich das dort
radial nach außen verdrängte Material zu beiden Seiten dieser Bereiche zu Wulsten
28 aufwölbt. Bei einer praktischen Ausführung haben die aus Kupfer gefertigten Rohre
10 einen Innendurchmesser d von 19 mm, eine Wandstärke s von 1 mm und der Arbeitskopf
20 ein Übermaß D-d von 0,3 mm.
[0009] Durch die Wulste 28 werden die Lamellen 12 besonders fest und in axialer Richtung
formschlüssig mit den Rohren 10 verbunden. Außerdem werden die Berührungsflächen zwischen
den Lamellen 12 und den Rohren 10 vergrößert, so daß sich auch ein besonders guter
Wärmeübergang ergibt. An den Innenwänden der Rohre 10 wird an den Stellen der Wulste
28 das Rohrmaterial nach außen geguetscht, wodurch sich dort ringförmige Ausbuchtungen
30 ergeben. Das führt zu einer welligen Ausbildung der Innenwandflächen, wodurch das
Siedegeräuschverhalten des Primärwärmeübertragers verbessert wird.
[0010] Zur Toleranzeinhaltung der Länge des Lamellenblocks wird dieser während des Aufweitens
der Rohre an den parallel zu den Lamellen 12 verlaufenden Stirnseiten auf Maß gehalten,
wobei dem Lamellenblock ein festgelegtes Spiel im Aufweitewerkzeug zugestanden wird.
1. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers für brennstoffbeheizte Wassererhitzer,
mit wasserführenden Rohren und von diesen durchsetzten Lamellen, die zwischen sich
Spalte zum Durchtritt der Verbrennungsgase bilden und durch Aufweiten der Rohre spaltlos
an deren Umfang anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß der die Rohre (10) aufweitende
Arbeitsdruck bzw. der Preßdruck zwischen Rohr (10) und Lamelle (12) so groß gewählt
und die Lamellen (12) so gestaltet bzw. bemessen sind, daß auch bei Verbrennungsgastemperaturen
im Bereich von etwa 1300°C die Lamellenfußbereiche (16) unter die Rekristallisationstemperatur
des Lamellenwerkstoffs gekühlt werden, so daß ein Festsitz der Lamellen (12) auf den
Rohren ohne Lötung gewährleistet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rohr (10) durch ein hindurchgeschobenes,
vorzugsweise rotierend angetriebenes Werkzeug (Kalotte 20) aufgeweitet wird, dessen
Übermaß gegenüber dem nicht aufgeweiteten Innendurchmesser des Rohres (10) in Abstimmung
mit dem Werkstoff und der Wandstärke des Rohres (10) so bemessen ist, daß sich zu
beiden Seiten der Lamellenfüße (16) bzw. Lamellenkragen (17) Wülste (28) am Außenumfang
des Rohres (10) bilden.