[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingschleifer mit einem in einem Gehäuse aufgenommenen
Antriebsmotor, auf dessen Abtriebswelle ein Exzenter drehfest angeordnet ist, mit
einer Schleiftelleraufnahme, die mit zur Achse der Abtriebswelle exzentrischer Drehachse
in dem Exzenter drehbar gelagert ist und mit einem an der Schleiftelleraufnahme lösbar
befestigten Schleifteller, wobei zwischen dem Schleifteller und dem Gehäuse Zusatzelemente
zum Verhindern der Rotationsbewegung des Schleiftellers vorgesehen sind.
[0002] Ein Schwingschleifer mit diesen Merkmalen ist bekannt (DE 35 14 560 A1), bei dem
zum verdrehsicheren Festlegen des Schleiftellers zwischen dem Gehäuse und dem Schleifteller
elastische Glieder eingesetzt sind, die zylindrisch ausgebildet sind und einer Walkarbeit
unterliegen. Der Schleifteller ist hierbei an einem Radialexzenter-Kugellager gelagert,
das seinerseits auf einem Exzenter und der Abtriebswelle angebracht ist.
[0003] Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Ausfuhrungsform besteht darin, daß, hervorgerufen
durch die an den elastischen Gliedern auftretende Walkarbeit, an den Antriebselementen
große Reibungsverluste auftreten, verbunden mit einer großen Lagerbelastung. Die erhöhten
Reibungsverluste bringen auch eine erhöhte Leistungsaufnahme für den Antriebsmotor.
Das Zusammenstecken der Teile an den elastischen Gliedern bringt Montageschwierigkeiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingschleifer der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die Reibungsverluste erheblich vermindert werden, indem eine
Walkbewegung durch eine Abrollbewegung ersetzt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß als Zusatzelemente Taumelelemente
mit beiderseitigen kugeligen Abrollkalotten vorgesehen sind, die in kugeligen Schalen
des Gehäuses und der Schleifplatte abrollen.
[0006] Es ist vorteilhaft, daß die Taumelelemente kugelförmig oder zylindrisch ausgebildet
sind oder einen Polygonquerschnitt aufweisen.
[0007] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Taumelelemente mittels eines Halteelementes
am Gehäuse oder der Schleifplatte formschlüssig gehaltert sind.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß als Halteelemente Verlierzapfen
vorgesehen sind.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Taumelelemente eine Einschnürung an der Zylinderwandung
aufweisen.
[0010] Vorteilhaft geht man so vor, daß die Taumelelemente um ihre durch die Mitte der Abrollkalotten
verlaufende Drehachse eine Eigenrotation ausführen.
[0011] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die Höhe des Taumelelementes kleiner - gleich dem
doppelten Radius der Kugelkalotten ist.
[0012] Vorteilhaft bestehen die Taumelelemente aus einem Hartelastomer.
[0013] Schließlich wird vorgeschlagen, daß unter Weglassung der Taumelelemente eine Schleifplatte
für den Exzenterschleiferbetrieb anbringbar ist.
[0014] Die Erfindung bringt den wesentlichen Vorteil, daß durch Abrollen der Schwingelemente
erheblich geringere Reibungsverluste gegeben sind. Weiterhin ergibt sich eine geringere
Lagerbelastung, der Antrieb kann mit höherer Drehzahl laufen und die Leistungsaufnahme
des Motors läßt sich erheblich, etwa bis zu 25 %, reduzieren. Weiterhin ergibt sich
eine höhere Abtragsleistung beim Schleifen. Durch die Selbstzentrierung der Taumelelemente
ergibt sich eine leichtere Montage.
[0015] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0016] Es zeigen,
- Fig. 1
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingschleifers im Aufriß, mit einem
Teilschnitt des Antriebes,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht der Einzelheit mit dem Taumelelement im Schnitt
- Fig. 3
- einen Teilschnitt des Antriebes im Schwingschleiferbetrieb und
- Fig. 4
- einen Teilschnitt des Antriebes im Exzenterschleiferbetrieb.
[0017] Der in Fig. 1 dargestellte Schwingschleifer besitzt ein Gehäuse 1, in dem ein Antriebsmotor
angeordnet ist. Die Abtriebswelle 2 ist an einem Kugellager 4 gelagert und es ist
auf dieser Welle 2 ein Lüfterrad 18 befestigt, an das eine Nabe 3 anschließt, die
als Exzenter ausgebildet ist. Auf dieser Nabe sitzt ein Exzenter-Kugellager 15, auf
dem ein Befestigungsring 17 angeordnet ist, an dem wiederum mittels einer Schleiftellerbefestigung
16 der Schleifteller 5 befestigt ist. Die Sicherung des Lagers 15 an der Abtriebswelle
2 erfolgt mit Hilfe einer Scheibe 19 mit Befestigungsschraube 20.
[0018] Zur Verhinderung der Rotation des Schleifteller 5 dienen Taumelelemente 6, die im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet sind und zu beiden Seiten Abrollflächen in Form
von kugeligen Abrollkalotten 7, 8 aufweisen. Diese Taumelelemente 6 können auch eine
Kugelform oder einen Polygonquerschnitt aufweisen. In dem Gehäuse 1 einerseits und
dem Schleifteller 5 andererseits sind kugelige Schalen 9 bzw. 10 vorgesehen, wo die
Taumelelemente 6 ihre Abrollbewegung ausführen. Es kann sich hierbei eine Eigenrotation
von etwa 200 Umdrehungen/-min ergeben, und zwar um die vertikale Achse e, die durch
die Mitte der Abrollkalotten 7, 8 verläuft. Der Radius r der Abrollkalotten 7, 8 ist
kleiner als der Radius der kugeligen Schalen 9 bzw. 10, wobei darüber hinaus die Höhe
h des Taumelelementes 6 kleiner - gleich zweimal dem Radius r - ist. Daraus ergibt
sich ein Verdrehanschlag für die Taumelelemente 6. Die Rotation der Taumelelemente
erfolgt symmetrisch um die vertikale Achse e und durch die Befestigung der Schleifplatte
5 bleibt der Abstand a zwischen dem Gehäuse 1 und der Schleifplatte 5 konstant.
[0019] Die Taumelelemente sind mit Hilfe eines Halteelementes 11 formschlüssig an der Schleifplatte
5 oder dem Gehäuse 1 gehaltert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dient als Halteelement
ein Verlierzapfen 11, der in einer Bohrung 21 an der Schleifplatte 5 oder einer Bohrung
22 des Gehäuses 1 eingesteckt ist. Zwischen den Kugelkalotten 7, 8 ist das Taumelelement
mit einer zylindrischen Wandung 13 ausgebildet und im Bereich dieser Zylinderwandung
13 befindet sich eine Einschnürung 12.
[0020] Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Schwingschleifer kann mit einfachen Mitteln
in einen Exzenterschleifer umgewandelt werden. Diese Ausführungsform ist in Fig. 4
dargestellt. Für den Exzenterschleiferbetrieb wird dazu ein runder Schleifteller 14
montiert, wobei die Taumelelemente 6 entfernt werden. Der Schleifteller 14 braucht
hierbei lediglich mit dem Befestigungsring 17 über die Schleiftellerbefestigung 16
verschraubt werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Abtriebswelle
- 3
- Exzenter
- 4
- Kugellager
- 5
- Schwingschleifteller
- 6
- Taumelelement
- 7
- Abrollkalotte
- 8
- Abrollkalotte
- 9
- kugelige Schale
- 10
- kugelige Schale
- 11
- Halteelement, Verlierzapfen
- 12
- Einschnürung
- 13
- Zylinderwandung
- 14
- Exzenterschleifteller
- 15
- Exzenterkugellager
- 16
- Schleiftellerbefestigung
- 17
- Befestigungsring
- 18
- Lüfterrad
- 19
- Scheibe
- 20
- Befestigungsschraube
- 21
- Bohrung
- 22
- Bohrung
- a
- Abstand
- e
- Drehachse
- h
- Höhe des Taumelelements
- r
- Radius der Kugelkalotte
1. Schwingschleifer mit einem in einem Gehäuse (1) aufgenommenen Antriebsmotor, auf dessen
Abtriebswelle (2) ein Exzenter (3) drehfest angeordnet ist, mit einer Schleiftelleraufnahme,
die mit zur Achse der Abtriebswelle (2) exzentrischer Drehachse in dem Exzenter (3)
drehbar gelagert ist und mit einem an der Schleiftelleraufnahme lösbar befestigten
Schleifteller (5), wobei zwischen dem Schleifteller (5) und dem Gehäuse (1) Zusatzelemente
zum Verhindern der Rotationsbewegung des Schleiftellers (5) vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zusatzelemente Taumelelemente (6) mit beiderseitigen kugeligen
Abrollkalotten (7, 8) vorgesehen sind, die in kugeligen Schalen (9, 10) des Gehäuses
(1) und der Schleifplatte (5) abrollen.
2. Schwingschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelelemente (6)
kugelförmig oder zylindrisch ausgebildet sind oder einen Polygonquerschnitt aufweisen.
3. Schwingschleifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelelemente
(6) mittels eines Halteelementes (11) am Gehäuse (1) oder der Schleifplatte (5) formschlüssig
gehaltert sind.
4. Schwingschleifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Halteelemente Verlierzapfen
(11) vorgesehen sind.
5. Schwingschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taumelelemente (6) eine Einschnürung (12) an der Zylinderwandung (13) aufweisen.
6. Schwingschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taumelelemente (6) um ihre durch die Mitte der Abrollkalotten (7, 8) verlaufende Drehachse
(e) eine Eigenrotation ausführen.
7. Schwingschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe (h) des Taumelelementes (6) kleiner - gleich dem doppelten Radius (r) der Kugelkalotten
(7, 8) ist.
8. Schwingschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taumelelemente (6) aus einem Hartelastomer bestehen.
9. Schwingschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß unter
Weglassung der Taumelelemente (6) eine Schleifplatte (14) für den Exzenterschleifer
anbringbar ist.