[0001] Die Erfindung betrifft einen Sauggreifer zur Übergabe der Hinterkante eines Bogens
in einer Wendeeinrichtung einer Bogenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE-OS 38 29 626 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Wendeeinrichtung
bekannt, bei der ein Sauggreifer im Schön- und Widerdruckbetrieb aus der Peripherie
eines einem Gegendruckzylinder nachgeordneten Zylinders heraus an die Umfangsoberfläche
des Gegendruckzylinders geschwenkt wird, wo er die Hinterkante des zu wendenden Bogens
ergreift und diese vor dem Passieren der Greiferzentralen zwischen den beiden Zylindern
in die Peripherie des nachgeordneten Zylinders führt. Aufgrund der starren und steifen
Ausgestaltung des Sauggreifers und des fest vorgegebenen Schwenkweges ergeben sich
bei der Verarbeitung unterschiedlich dicker Bedruckstoffe stark variierende Andrückkräfte,
mit denen der Saugkopf des Sauggreifers beim Ansaugen der Bogenhinterkante gegen das
Papier, bzw. die Umfangsoberfläche des Gegendruckzylinders gedrückt wird. So besteht
bei sehr dünnen Papieren, wie beispielsweise Bibelpapieren, die Gefahr, daß der Saugkopf
des Sauggreifers die Oberfläche des Bogens überhaupt nicht berührt, wodurch sich größere
Schwankungen in der Lage der Hinterkante des Bogens bezüglich des Sauggreifers ergeben
können, die zu Passerfehlern bei der Übergabe der Bogenhinterkante an nachfolgende
Greifereinrichtungen führen. Bei der Verarbeitung von dicken Bedruckstoffen werden
hingegen hohe mechanische Kräfte auf die Hinterkante des Bogens, den Sauggreifer als
solchen sowie das den Sauggreifer betätigende Getriebe ausgeübt, wodurch sich am Bogen
Druckstellen bilden können und der Sauggreifer, bzw. das Getriebe, einer hohen mechanischen
Beanspruchung und damit einem hohen Verschleiß unterliegen.
[0003] Aus der DE-OS 41 06 703 A1 ist ein um eine erste Schwingwelle verschwenkbares Schwingsaugersystem
bekannt, welches die Hinterkante eines zu übergebenden Bogens im Schön- und Widerdruckbetrieb
im Bereich der Greiferzentralen zwischen vorgeordnetem und nachgeordnetem bogenführenden
Zylinder ergreift. Zur Anpassung an unterschiedliche Bedruckstoffstärken ist das Schwingsaugersystem
auf einer Schwinge gelagert, welche mittels eines Exzenters um eine zweite Schwingwelle
verschwenkbar ist. Um den maximalen Verstellweg des Exzenters und damit die maximal
zu bedruckende Bedruckstoffstärke zu begrenzen, ist die Schwinge mit einem Anschlag
versehen, welcher bei maximal zu verarbeitenden Bogenstärken an einem zugeordneten
Anschlag am Zylinderkörper des nachgeordneten bogenführenden Zylinders anliegt. Zwischen
der Schwinge und dem Zylinderkörper ist ferner eine Druckfeder angeordnet, die zur
Erzeugung einer Gegenkraft beim Verdrehen des Exzenters in Richtung zur maximalen
Bedruckstoffstärke hin eine Gegenkraft auf die Schwinge ausübt. Abgesehen davon, daß
die beschriebene Vorrichtung mechanisch aufwendig zu fertigen ist und zahlreiche bewegliche
Teile enthält,ermöglicht sie auch keine automatische Anpassung an unterschiedliche
Bedruckstoffstärken.
[0004] Aus der DD-PS 142 953 ist ein Sauger in einer Wendeeinrichtung einer Bogenrotationsdruckmaschine
bekannt, der einen aus flexiblem Material gefertigten Saugkopf aufweist, der sich
automatisch an verschieden starke Bedruckstoffmaterialien anpaßt. Aufgrund der flexiblen
Ausgestaltung des Saugkopfes kommt es bei einem Straffen des Bogens vor der Übergabe
an eine nachgeordnete Greifereinrichtung zu Positionsverschiebungen desselben, die
eine passerhaltige Übergabe der Bogehinterkante ausschließen. Darüber hinaus besitzt
der in der Schrift beschriebene Saugkopf aus flexiblem Material den Nachteil, daß
sich dessen elastische Eigenschaften im Laufe der Zeit stark verändern können und
daß bei der Verarbeitung von sehr starken Bogen, z.B. mit einer Dicke im Bereich von
1 mm, dennoch sehr hohe Kräfte auf den Sauger als solchen wirken, die dadurch hervorgerufen
werden, daß nicht nur die dünnwandige Lippe des Saugers sondern der gesamte Gummikörper
desselben zusammengedrückt wird. Dies steht im Widerspruch zu der Forderung, die Gummilippe
bei der Verarbeitung von sehr dünnen Bogen möglichst dünnwandig auszubilden, um ein
lokales Einsaugen und Reißen des Papiers im Bereich der Saugköpfe auszuschließen.
Die beschriebenen flexiblen Saugköpfe stellen somit lediglich einen Kompromiß dar.
[0005] Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, einen Sauggreifer zur Übergabe der Hinterkante
eines zu wendenden Bogens in einer Wendeeinrichtung einer Bogenrotationsdruckmaschine
zu schaffen, der eine automatische Anpassung an unterschiedlichste Bedruckstoffstärken
ermöglicht und der zudem eine äußerst präzise Übergabe der Bogenhinterkante an nachgeordnete
Greifereinrichtungen sicherstellt. Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Sauggreifer zu schaffen, der ein vergleichsweise geringes Gewicht
besitzt, der nur eine vergleichsweise kleine Anzahl von mechanisch bewegten Teilen
aufweist und der nahezu keine Wartungs- und Einstellarbeiten benötigt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1, 8 und 12 gelöst.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Der erfindungsgemäße Sauggreifer wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.
[0009] In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Wendeeinrichtung
und einem an der Wendetrommel der Wendeeinrichtung angeordneten erfindungsgemäßen
Sauggreifer,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauggreifers beim Ergreifen der
Hinterkante eines auf einem vorgeordneten bogenführenden Zylinder geführten dünnen
Bogens,
- Fig. 3
- den Sauggreifer von Fig. 2 beim Ergreifen eines auf einem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder geführten dicken Bogens,
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauggreifers, bei dem der Saugkopf
in einer am Haltearm des Sauggreifers gebildeten Führung verschiebbar aufgenommen
ist,
- Fig. 5a
- den Sauggreifer von Fig. 4 beim Ergreifen eines dünnen Bogens
- Fig. 5b
- den Sauggreifer von Fig. 4 beim Ergreifen eines dicken Bogens,
- Fig. 6a
- eine schematische Darstellung der Lage der Hinterkante eines dünnen Bogens sowie der
Saugkopfstellung des erfindungsgemäßen Sauggreifers von Fig. 5a nach dem Zurückschwenken
in die Bogenübergabeposition,
- Fig. 6b
- eine schematische Darstellung der Lage der Hinterkante eines dicken Bogens sowie der
Saugkopfstellung des erfindungsgemäßen Sauggreifers von Fig. 5b nach dem Zurückschwenken
in die Bogenübergabeposition,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sauggreifers, bei dem der Haltearm flexibel ausgebildet ist und
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sauggreifers, bei dem der Haltearm steif ausgebildet und mit der Greiferwelle drehbeweglich
über federelastische Mittel gekoppelt ist.
[0010] Wie in Fig. 1 dargestellt, umfaßt eine Wendeeinrichtung 1 einer Bogenrotationsdruckmaschine
2 eine Wendetrommel 4, an welcher ein erfindungsgemäßer Sauggreifer 6 angeordnet ist,
der aus der Peripherie 8 der Wendetrommel 4, vorzugsweise im Bereich vor der Übergabezentralen
12 zwischen dem Gegendruckzylinder 10 des vorgeordneten Druckwerks und der Wendetrommel
4, zum Ergreifen der Hinterkante 14 eines zu wendenden Bogens 16 herausschwenkbar
ist. Obwohl der erfindungsgemäße Sauggreifer 6 nachfolgend am Beispiel einer Wendeeinrichtung
1 beschrieben ist, welche nach dem Prinzip der sogenannten Eintrommelwendung arbeitet,
ist dessen Einsatz nicht auf eine solche Wendeeinrichtung beschränkt und kann beispielsweise
auch an einer bekannten Wendeeinrichtung mit einer Speichertrommel vorgesehen sein.
[0011] Gemäß einer ersten, bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauggreifers
6, welche in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, umfaßt der Sauggreifer 6 einen Haltearm
18, der drehfest mit einer Greiferwelle 20 verbunden ist, mittels welcher der Greifer
6 aus der Peripherie 8 des nachgeordneten bogenführenden Zylinders, beispielsweise
der Wendetrommel 4 von Fig. 1, herausgeschwenkt wird. Eine Blattfeder 22 ist mit ihrem
einen Ende vorzugsweise nahe der Greiferwelle 20 am Haltearm 18 des Sauggreifers 6
befestigt. Das andere Ende der Blattfeder 22 ist mit einem Saugkopf 24 verbunden,
der vorzugsweise aus einem leichten Werkstoff wie beispielsweise Leichtmetall oder
Kunststoff gefertigt ist und der in seinem Inneren eine Saugluftbohrung 26 aufweist,
die über einen Stutzen 28 und eine vorzugsweise flexible Verbindungsleitung 30 mit
Saugluft beaufschlagt wird.
[0012] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Saugluft über eine in
der Greiferwelle 20 gebildete Bohrung 32 zugeführt, die über einen weiten Stutzen
34 mit der flexiblen Verbindungsleitung 30 in Strömungsverbindung steht. Der Saugkanal
26 erstreckt sich vorzugsweise unmittelbar bis zur Saugfläche 36 des Saugkopfes 24,
welch letztere bevorzugter Weise mit einer Vielzahl von in den Figuren nicht dargestellten
nutenförmigen Vertiefungen versehen ist, die mit der Saugluftbohrung 26 im Saugkopf
24 in Strömungsverbindung stehen.
[0013] Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, wird die Bewegung des Saugkopfes 24 in Richtung
der Umfangsoberfläche des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 10 durch Anschlagmittel
in Form einer in eine Gewindebohrung 38 der Blattfeder 22 eingedrehte Verstellschraube
40 begrenzt, die beispielsweise als eine eine Innensechskantbohrung aufweisende Stiftschraube
ausgebildet sein kann, welche durch eine Mutter 42 in ihrer Position gesichert wird.
[0014] Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Übernahme der Bogenhinterkante 14 schwenkt
der Haltearm 18 des erfindungsgemäßen Sauggreifers 6 aus der Peripherie 8 des nachgeordneten
bogenführenden Zylinders 4 heraus, bis er die in den Figuren 2 und 3 dargestellte
Position erreicht, die unabhängig vom gerade verarbeiteten Bedruckstoff stets gleich
ist. Im Falle von Bedruckstoffen minimaler Dicke ist die Verstellschraube 40 vorzugsweise
soweit in die Gewindebohrung 38 der Blattfeder 22 eingeschraubt, daß das freie Ende
der Verstellschraube 40 gerade an der Innenseite des Haltearmes 18 anliegt und zwischen
der Oberseite des Bogens 16a und der Saugfläche 36 ein geringer Spalt besteht
[0015] Es ist jedoch ebenfalls denkbar, die Verstellschraube 40 in der Weise einzustellen,
daß zwischen dem freien Ende der Verstellschraube 40 und der Innenseite des Haltearmes
18 ein geringer Spalt verbleibt und die Saugfläche 36 des Saugkopfes 24 auch bei der
Verarbeitung von Bogen 16 minimaler Dicke unmittelbar an der Oberfläche des Bogens
16a anliegt.
[0016] Bei der Verarbeitung von dicken Bogen 16b wird die Blattfeder 22 aufgrund des durch
die Bogendicke vergrößerten Abstandes zwischen der Saugfläche 36 und der Umfangsoberfläche
des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 10 entgegen ihrer Vorspannung weiter ausgelenkt,
was durch den stark vergrößerten Spalt 44 in Fig. 3 angedeutet ist. In Folge der vorzugsweise
großen Länge und der Vorspannung der Blattfeder 22 wird der Saugkopf 24 bei der Verarbeitung
von dicken Bogen 16b mit einer wohldefinierten Aupreßkraft gegen die Hinterkante 14
der Bogen gepreßt, welche derart gering ist, daß eine Beschädigung des Sauggreifers
6 sowie dessen Autriebs auch über einen längeren Zeitraum hinweg mit Sicherheit vermieden
wird.
[0017] Nachdem die Hinterkante 14 der zu verarbeitenden Bogen 16a, 16b von der Saugfläche
36 des Saugkopfes 24 ergriffen wurde, schwenkt der Haltearm 18 des erfindungsgemäßen
Sauggreifers 6 vor dem Passieren der Greiferzentralen 12 (vgl. Fig. 1) in die Peripherie
8 des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 4 zurück. Hierbei liegt das freie Ende
der Verstellschraube 40 in Folge der Vorspannung der Blattfeder 22 an der Innenseite
des Haltearmes 18 an, wodurch die Saugfläche 36 des Saugkopfes 24 und damit die Oberfläche
der von der Saugfläche 36 angesaugten bedruckten Seite des Bogens 16a, 16b bei der
Übergabe der Bogenhinterkante 14 an einen nachgeordneten Greifer stets die gleiche
wohdefinierte und über die Verstellschraube 40 einstellbare Position einnehmen, unabhängig
davon, ob dicke oder dünne Bogen verarbeitet werden. Weiterhin kann es zur Erhöhung
der Übergabegenauigkeit vorgesehen sein, daß am Haltearm 18 seitliche Führungen 46
gebildet sind, zwischen denen die Blattfeder 22 bei der Auslenkung des Saugkopfes
24 seitlich geführt wird. Die Positionierung und Lage der bedruckten Bogenseite 16a,
16b bei der Übergabe der Hinterkante 14 eines Bogens 16a, 16b wird weiter unten anhand
der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauggreifers in Zusammenhang
mit den Figuren 6a und 6b nochmals im Detail beschrieben.
[0018] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauggreifers
106, bei der die der Ausführungsform von Fig. 2 und 3 entsprechende Teile mit einer
um 100 erhöhten Bezugszahl bezeichnet sind, wird der Saugkopf 124 in einer am Haltearm
118 gebildeten Führung 146 aufgenommen.
[0019] An der der Saugfläche 136 des Saugkopfes 124 gegenüberliegenden Seite des Saugkopfes
124 entspringt ein Stiftelement 139, welches sich durch eine im Schwenkarm 118 gebildete
Öffnung 141 hindurch erstreckt und vorzugsweise einen Gewindeabschnitt 147 aufweist,
auf den eine oder mehrere Stoppmuttern oder gekonterte Muttern 149 aufgeschraubt sind.
Innerhalb der Führung 146 des Saugkopfes 124 ist eine Druckfeder 122 aufgenommen,
die vorzugsweise um das Stiftelement 139 herum angeordnet ist und die sich mit ihrem
einen Ende am Haltearm 118 und mit ihrem anderen Ende am Saugkopf 124 abstützt und
diesen in Richtung zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten bogenführenden Zylinders
10 hindrängt. Das Stiftelement 139 besitzt im Bereich der Druckfeder 122 vorzugsweise
eine glattwandige Außenfläche, die eine präzise Führung der Druckfeder 122 gewährleistet.
Anstelle einer Druckfeder 122 kann es weiterhin vorgesehen sein, entsprechende federelastische
Mittel, z. B. mehrere Druckfedern ein Elastomer mit zusätzlichen dämpfenden Eigenschaften
oder aber ein pneumatisches Element, wie z. B. einen Luftsack zwischen dem Saugkopf
124 und dem Haltearm 118 des erfindungsgemäßen Sauggreifers 106 von Fig. 4 anzuordnen,
welche den Saugkopf mit einer federelastischen Kraft beaufschlagen. Die Druckfeder
122 ist vorzugsweise eine Feder mit einer kleinen Federkonstanten, die jedoch vergleichsweise
stark vorgespannt ist. Die Bewegung des Saugkopfes 124 aus der Führung 146 heraus
wird durch die Muttern 149 und das Stiftelement 139 begrenzt, die zusammen einen erfindungsgemäßen
Anschlag für den Saugkopf 124 bilden, dessen Position in Bezug auf den Haltearm 118
mit Hilfe der Muttern 149 eingestellt werden kann.
[0020] Der Saugkopf besitzt bei den in den Figuren 2 bis 6 gezeigten Ausführungsformen der
Erfindung vorzugsweise eine zylindrische oder rechteckige Form.
[0021] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Sauggreifers von Fig. 4 wird nachfolgend
mit Bezug auf die Fig. 5a, 5b und 6a, 6b beschrieben.
[0022] Nach dem Herausschwenken des Haltearmes 118 aus der Peripherie 8 des nachgeordneten
bogenführenden Zylinders 4 wird die Saugfläche 136 des Saugkopfes 124 gegen die Hinterkante
14 des Bogens 16a, 16b gepreßt, wobei der Haltearm 118 des Sauggreifers 106 stets
die gleiche Position einnimmt und demzufolge der Saugkopf 124 in Abhängigkeit von
der Dicke des verarbeitenden Bogenmaterials nicht, bzw. mehr oder weniger weit in
die Führungen 146 hineinbewegt wird. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Saugfläche
136 des Saugkopfes 124 bei der Verarbeitung von dicken bis sehr dicken Bogen 16b nicht
mit einer übermäßig hohen Kraft am Bogen 16b anliegt, wodurch der Saugreifer 6, 106,
bzw. der Antrieb desselben nur geringfügigen Belastungen ausgesetzt sind.
[0023] Nach dem Zurückschwenken des Haltearmes 118 in Richtung der Peripherie 8 des nachgeordneten
bogenführenden Zylinders 4 wird der den Bogen 16a, 16b haltende Saugkopf 124 durch
die Kraft der Druckfeder 122 aus der Führung 146 herausgedrängt, wobei die Lage des
Saugkopfes 124 und damit die Lage der Hinterkante 14 des Bogens 16a, 16b durch die
Muttern 149 vorgegeben ist. Wie sich aus Fig. 6a und 6b ergibt, wird die Lage des
Saugkopfes 124 mit Hilfe der Muttern 149 vorzugsweise so eingestellt, daß die Oberfläche
der bedruckten Seite des Bogens 16a, 16b im Bereich von dessen Hinterkante 14 auf
der in Fig. 6a und 6b als gestrichelte Linie dargestellten Übergabeposition 150 verläuft,
welche beispielsweise durch die Oberseite der in Fig. 6 schematisch angedeuteten Greiferauflage
152 vorgegeben sein kann.
[0024] Gemäß einer weiteren, in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist der den
Saugkopf 224 tragende Haltearm 218 des Sauggreifers 206 aus einem elastischem Material
gefertigt, ohne daß ein Anschlag oder eine Begrenzung für den Haltearm 218 vorgesehen
ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird der Haltearm vorzugsweise durch
ein dünnwandiges Röhrchen 218 aus einem flexiblen Material, wie z.B. Stahl, Titan
oder Aluminium oder aber Kunststoff, z.B. Kohlefaserwerkstoff, gefertigt.
[0025] Wie in Fig. 7 dargestellt, ist das erste Ende des erfindungsgemäßen flexiblen Röhrchens
218 in einer mit der Greiferwelle 220 verbundenen Muffe 260 aufgenommen, wobei der
Innenraum des Röhrchens 218a vorteilhafter Weise als Saugluftzufuhrleitung zum Saugkopf
224 ausgebildet ist und mit der Saugluftzufuhrbohrung 232 in der Greiferwelle 220
in Strömungsverbindung steht. Das andere Ende des flexiblen Röhrchens 218 ist z.B.
mittels Schrauben oder einer Muffe mit dem Saugkopf 224 verbunden, der vorzugsweise
den gleichen Aufbau wie die Saugköpfe 24 und 124 der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
besitzt.
[0026] Der Wanddurchmesser des erfindungsgemäßen Röhrchens 218 wird in Abhängigkeit vom
verwendeten Material sowie der Länge des Röhrchens in der Weise gewählt, daß der Saugkopf
224 zum einen eine solche Festigkeit aufweist, daß eine freie und unkontrollierte
Bewegung desselben insbesondere bei hohen Fortdruckgeschwindigkeiten mit Sicherheit
ausgeschlossen ist und sich beim Heranschwenken an die Hinterkante 14 des Bogens 16
stets ein vorgegebener Abstand der Saugfläche 136 des Saugkopfes zum Bogen 16, bzw.
zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 10 einstellt, zum
anderen jedoch auch bei der Verarbeitung von Bogen 16b maximaler Dicke nur vergleichsweise
geringe Kräfte auf den Sauggreifer 206 sowie dessen Antrieb wirken, die keine schädigenden
Auswirkungen haben.
[0027] Wie sich gezeigt hat, besitzt der erfindungsgemäße Sauggreifer 206 aufgrund seines
vergleichsweise geringen Gewichts von beispielsweise lediglich 8-15 g und der damit
verbundenen geringen Trägheitskräfte eine derart hohe Steifigkeit, daß einerseits
eine genaue Positionierung des Saugkopfes 224 beim Heranschwenken an den vorgeordneten
bogenführenden Zylinder sichergestellt ist, andererseits jedoch die bei der Verarbeitung
von dicken Bogen 16b auf den Sauggreifer 206 sowie dessen Antrieb wirkenden Kräfte
erheblich kleiner als die Kräfte sind, die über einen längeren Zeitraum hinweg zu
einer Beschädigung des Sauggreifers 224 oder dessen Antriebs führen.
[0028] Der Haltearm 218 kann weiterhin in der Weise ausgebildet sein, daß seine Steifigkeit
in der Lauf- oder Transportrichtung des Bogens 16 sowie auch in Bogenquerrichtung
um ein Vielfaches größer ist als in der Schwenkrichtung desselben. Hierdurch ist sichergestellt,
daß im Falle einer zusätzlichen Streckung des Bogens 16 in Bogenlängsrichtung beim
Zurückschwenken des Sauggreifers 206 in die Peripherie 8 des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders 4 kein seitliches Ausweichen des Haltearmes 218 auftritt, welches zu Ungenauigkeiten
bei der Übergabe der Hinterkante 14 an eine nachgeordnete Greifereinrichtung führen
kann.
[0029] Gemäß einer weiteren, in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sauggreifers 306 ist der Haltearm 318 mit dem daran befestigten Saugkopf 324 insgesamt
steif ausgebildet und mit der ihn betätigenden Greiferwelle 320 drehbeweglich über
federelastische Mittel 322 gekoppelt. Die Bewegung des steifen Haltearmes 318 in Richtung
der Hinterkante 14 des zu wendenden Bogens 16 wird durch Anschlagsmittel 349 begrenzt,
die vorzugsweise einen mit der Greiferwelle 320 drehfest verbundenen Anschlag umfassen,
gegen den der Haltearm 318 durch die federelastischen Mittel 322, gedrängt wird.
TEILELISTE
[0030]
- 1
- Wendeeinrichtung
- 2
- Bogenrotationsdruckmaschine
- 4
- Wendetrommel
- 6
- Sauggreifer
- 8
- Peripherie der Wendetrommel
- 10
- Gegendruckzylinder
- 12
- Zentrale
- 14
- Bogenhinterkante
- 16
- Bogen
- 16a
- dünner Bogen
- 16b
- dicker Bogen
- 18
- Haltearm
- 20
- Greiferwelle
- 22
- Blattfeder
- 24
- Saugkopf
- 26
- Saugluftbohrung
- 28
- Stutzen
- 30
- flexible Verbindungsleitung
- 32
- Bohrung
- 34
- weiterer Stutzen
- 36
- Saugflächen
- 38
- Gewindebohrung
- 40
- Verstellschraube
- 42
- Mutter
- 44
- Spalt
- 106
- Ausführungform
- 118
- Haltearm
- 122
- Druckfeder
- 124
- Saugkopf
- 136
- Saugfläche
- 139
- Stiftelement
- 141
- Öffnung
- 146
- Führung
- 147
- Gewindeabschnitt
- 149
- Muttern
- 150
- Übergabeposition
- 152
- Greiferauflage
- 206
- Sauggreifer von Fig. 7
- 218
- flexibles Röhrchen
- 218a
- Innenraum des Röhrchens
- 224
- Saugkopf
- 220
- Greiferwelle
- 232
- Saugluftzufuhrbohrung
- 236
- Saugfläche
- 260
- Muffe
- 306
- Sauggreifer
- 318
- steifer Haltearm
- 324
- Saugkopf
- 320
- Greiferwelle
- 322
- Feder
- 349
- Anschlag
1. Sauggreifer (6, 106) zur Übergabe der Hinterkante (14) eines auf einem vorgeordneten
bogenführenden Zylinder (10) geführten Bogens (16, 16a, 16b) an einen nachgeordneten
bogenführenden Zylinder (4) in einer Wendeeinrichtung (1) einer Bogenrotationsdruckmaschine
(2),
gekennzeichnet durch,
einen aus der Umfangsoberfläche (8) des nachgeordneten bogenführenden Zylinders (4)
herausfahrbaren Haltearm (18, 118) sowie einen mit dem Haltearm (18, 118) über federelastische
Mittel (22, 122) beweglich verbundenen Saugkopf (24, 124).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung des Saugkopes in Richtung zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten
bogenführenden Zylinders (10) hin durch Anschlagmittel (38, 40, 42, 139, 141, 147,
149) begrenzt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die federelastischen Mittel durch eine Blattfeder (22) gebildet werden, deren
eines Ende mit dem Haltearm (18) und deren anderes Ende mit dem Saugkopf (24) verbunden
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auschlagmittel eine Verstellschraube (40) umfassen, die nahe dem Saugkopf
(24) in eine in der Blattfeder (22) gebildete Gewindebohrung (38) einschraubbar ist
und sich am Haltearm (18) abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkopf (124) In einer am Haltearm (118) gebildeten Führung (146) aufgenommen
ist, welche eine Bewegung des Saugkopfes (124) in einer im wesentlichen senkrecht
zum Haltearm (118) verlaufenden Richtung gestattet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die federelastischen Mittel mindestens eine in der Führung (146) aufgenommene
Druckfeder (122) umfassen, die sich mit ihrem einen Ende am Haltearm (118) und mit
ihrem anderen Ende am Saugkopf (124) abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagmittel ein am Saugkopf (124) entspringendes Stiftelement (139) umfassen,
welches einen sich durch eine im Haltearm (118) gebildete Öffnung (141) hindurcherstreckenden
Gewindeabschnitt (147) aufweist, auf welchen ein Mutterelement (149) aufgeschraubt
ist.
8. Sauggreifer (206) zur Übergabe der Hinterkante (14) eines auf einem vorgeordneten
bogenführenden Zylinder (10) geführten Bogens (16, 16a, 16b) an einen nachgeordneten
bogenführenden Zylinder (4) in einer Wendeeinrichtung (1) einer Bogenrotationsdruckmaschine
(2),
gekennzeichnet durch,
einen aus der Umfangsoberfläche (8) des nachgeordneten bogenführenden Zylinders (4)
herausfahrbaren biegeelastischen Haltearm (218), dessen eines Ende mit einer Greiferwelle
(220) und dessen anderes Ende mit einem die Hinterkante (14) des Bogens (16) ansaugenden
Saugkopf (224) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm (218) in Bogenlaufrichtung eine höhere Steifigkeit aufweist, als
in Richtung zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten bogenführenden Zylinders (10)
hin.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm (218) In Bogenquerrichtung eine höhere Steifigkeit aufweist, als
in Richtung zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten bogenführenden Zylinders (10)
hin.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm ein biegeelastisches Röhrchen (218) umfaßt.
12. Sauggreifer (306) zur Übergabe der Hinterkante (14) eines auf einem vorgeordneten
bogenführenden Zylinder (10) geführten Bogens (16, 16a, 16b) an einen nachgeordneten
bogenführenden Zylinder (4) in einer Wendeeinrichtung (1) einer Bogenrotationsdruckmaschine
(2),
gekennzeichnet durch,
einen aus der Umfangsoberfläche (8) des nachgeordneten bogenführenden Zylinders (4)
herausfahrbaren steifen Haltearm (318), dessen eines Ende mit einer zugeordneten Greiferwelle
(320) drehbeweglich über federelastische Mittel (322) verbunden ist und dessen anderes
Ende einen die Hinterkante (14) des Bogens (16) ansaugenden Saugkopf (324) trägt,
wobei die Bewegung des Haltearmes (318) in Richtung zur Umfangsoberfläche des vorgeordneten
bogenführenden Zylinders hin durch Anschlagmittel (349) begrenzt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagmittel an der Greiferwelle (320) gebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagmittel (38, 40, 42, 139, 141, 147, 149, 349) einstellbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Saugkopf (24, 124, 224, 324) ein zentraler Saugluftkanal gebildet ist, der
mit der Saugluftqelle verbindbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Bogen (16, 16a, 16b) ansaugende Saugfläche (36, 136) des Saugkopfes (24,
124, 224, 324) eine Vielzahl von nutenförmigen Vertiefungen aufweist, die mit dem
Saugluftkanal (26, 126) in Strömungsverbindung stehen.
17. Sauggreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkopf (24, 124, 224, 324) eine im wesentlichen zylindrische oder rechteckige
Form aufweist.