[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportsystem zum Befördern von Druckformen
aus einem Druckformenvorrat auf die Mantelfläche eines Formzylinders nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Fördersystem ist aus der DE 36 30 876 A1 bekannt. Dort werden Druckformen
von einer Druckformenverarbeitungsmaschine über einen ersten Druckplattentransportträger
transportiert, der beispielsweise auch eine Transportkette aufweisen kann. Der erste
Druckplattentransportträger übergibt in einer Druckplattenentladevorrichtung die Druckplatten
an einen Druckplattentransporthilfsträger, der derart angeordnet ist, daß er die Druckeinheiten
der Rotationsdruckmaschine umfährt, und die Druckplatten zu ihrer vorbestimmten Bestimmungsposition
tranportiert, um sie an einer Stelle zu entladen, an welcher ein Druckplattenmontageroboter
die Druckplatten übernimmt. Der Druckplattenmontageroboter setzt die Druckplatte an
die vorbestimmte Position auf einen Plattenzylinder auf.
[0003] Dadurch, daß die Druckplatten zunächst über ein Transportmittel transportiert werden
und anschließend noch an einen Roboter übergeben werden müssen, wird ein sehr aufwendiges
System zur Bestückung der Plattenzylinder mit den Druckplatten geschaffen.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Transportsystem der eingangs genannten Art
derart zu vereinfachen, daß der Einsatz eines Montageroboters entfällt.
[0005] Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.
[0006] Ebenso ist es die Aufgabe der Erfindung, Verfahren zum Befördern von Druckformen
aus einem Druckformenvorrat sowie zur Entnahme von der Mantelfläche eines Formzylinders
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird, wie in den Patentansprüchen 10 und 11 angegeben, gelöst.
[0008] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Transportsystems besteht darin, daß
es sehr kompakt aufgebaut ist und im Vergleich zu herkömmlichen Transportsystemen
nur eine geringe Zahl von Bauteilen aufweist. Die Zugänglichkeit zu den Formzylindern
in den Druckwerken wird durch das Transportsystem nicht beeinträchtigt. Durch das
erfindungsgemäße Transportsystem lassen sich sowohl unten als auch oben liegende Druckwerke
bedienen. Das erfindungsgemäße Transportsystem ist automatisierbar und ermöglicht
bei einer Produktionsänderung ein schnelles Austauschen der Druckplatten.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 10:
- eine Druckeinheit in einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Transportsystem
mit einem Transportmittel zur Aufnahme einer Druckform in verschiedenen Positionen.
[0011] Eine Rollenrotationsdruckmaschine weist eine Mehrzahl von Druckeinheiten oder Druckwerken
auf, wobei eine Druckeinheit beispielsweise aufgebaut ist, wie eine Druckeinheit 1
(Fig. 1). Die Druckeinheit 1 weist ein oben liegendes Druckwerk 2 und ein unter diesem
angeordnetes, unten liegendes Druckwerk 3 auf. Jedes der beiden Druckwerke 2, 3 weist
einen Formzylinder 4 bzw. 5 sowie einen Übertragungszylinder 6 bzw. 7 auf. Dieser
kann mit einem weiteren Übertragungszylinder 8 bzw. 9 zusammenwirken, der ein zu druckendes
Bild jeweils von einem Formzylinder 10 bzw. 11 übernimmt. In diesem Fall sind die
Druckwerke 2, 3 jeweils als Doppel-Druckwerke zum beidseitigen Bedrucken einer Bedruckstoffbahn
ausgestaltet. Die Druckwerke 2, 3 dienen entweder zum Bedrucken einer einzigen Bedruckstoffbahn
oder zum Bedrucken von zwei verschiedenen Bedruckstoffbahnen 12, 13, die beispielsweise
verlaufen können, wie in Fig. 1 bis 10 dargestellt, wobei auch andere Bahnverläufe
denkbar sind; insbesondere könnten die Druckwerke 2, 3 auf für den Direktdruck verwendet
werden, wobei Bedruckstoffbahnen 14, 15 (ebenfalls in Fig. 1 dargestellt) zwischen
den Formzylindern 4 bzw. 5 und den zugehörigen Übertragungszylinder 6 bzw. 7 hindurchlaufen
würden. Wenn die Druckwerke 2 und 3 nur zum einseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahnen
12, 13 dienen, sind anstelle der Übertragungszylinder 8, 9 ihnen entsprechende Druckzylinder
angeordnet.
[0012] Die Formzylinder 4, 5 weisen jeweils zwei Spannkanäle 16, 17 bzw. 18, 19 auf. Zum
Einfärben von den Formzylindern 4, 5 aufbringbaren Druckformen sind jeweils Farbwerke
20, 21 vorgesehen. Wenn die Bedruckstoffbahnen 12 bis 15 in einem Naßdruckverfahren
bedruckt werden, sind ebenfalls Feuchtwerke 22, 23 vorgesehen.
[0013] Es ist ein Transportsystem 24 vorhanden, das ein erstes Fördermittel 25 zum Fördern
von Druckformen 26, 27 zu dem oberen Formzylinder 4 und ein unteres Fördermittel 28
zum Fördern von Druckformen 29, 30 zu dem unteren Formzylinder 5 aufweist. Die Fördermittel
25, 28 weisen jeweils eine Förderkette 37, 38 oder ein Förderband auf, das entweder
endlich oder endlos ist. Im Falle endlicher Ketten 37, 38 sind für jedes Fördermittel
25, 28 Kettenspeicher 31, 32 und zugehörige Antriebsstationen 33, 34 vorgesehen. Da
die Formzylinder 4, 5 Druckformen über ihre ganze Breite hin benötigen, also beispielsweise
vier nebeneinander liegende Druckformen, ist auch das Transportsystem 24 so breit
wie die Druckeinheit 1. Die Fördermittel 25, 28 sind also an einer Seitenwand befestigt,
an der gegenüberliegenden Seitenwand sind entsprechende Fördermittel angeordnet. Auf
beiden Seiten sind also auch entsprechende Förderbänder oder Förderketten 37, 38 vorhanden,
die für das obere Druckwerk 2 und das untere Druckwerk 3 jeweils durch eine Synchronwelle
35 bzw. 36 miteinander synchronisiert werden. Vorzugsweise sind auch auf der gegenüberliegenden
Seitenwand den Antriebsstationen 33, 34 entsprechende Antriebsstationen vorhanden.
Die Förderketten 37, 38 oder Förderbänder verlaufen in Führungsschienen 39, 40. Diese
umfassen formschlüssig die Förderketten 37, 38 oder die aus einzelnen, festen und
gelenkig miteinander verbundenen Glieder des Förderbandes, so daß jeweils eine einzige
Antriebsstation 33, 34 je Druckwerk ausreicht.
[0014] Für den Fall, daß die Druckwerke 2, 3 nur eine geringe Breite haben, kann eine einzige
Förderkette in einer Seitenwand ausreichend sein. Im Regelfall sind jedoch zwei Förderketten
auf den gegenüberliegenden Seiten notwendig. An den Enden der Förderketten oder Förderbänder
37, 38 sind Aufnahmevorrichtungen 41, 42 zur Aufnahme der Druckformen 26, 27 bzw.
29, 30 aus Druckformspeichern 43, 44 und zur Abgabe auf den Mantelflächen der Formzylinder
4, 5 vorhanden. Die Aufnahmevorrichtungen 41, 42 sind so breit wie die lichte Weite
der Druckwerksseitenwände und in jeder der Förderketten 37, 38 durch jeweils zwei
Halteverbindungen 60, 61 bzw. 62, 63 fixiert. Die Halteverbindungen 60, 62 lassen
jeweils nur eine Drehbewegung zu und fixieren somit die Lage der Aufnahmevorrichtungen
41, 42 auf den Förderketten 37, 38, während die Halteverbindungen 61, 64 eine Dreh-
und Schiebebewegung zulassen, so daß bei der Bewegung der Förderketten 37, 38 um einen
Bogen ein Längenausgleich stattfinden kann. Jede der Aufnahmevorrichtungen 41, 42
weist Sauggreifer 45 und Andrück- oder Führungsrollen 46a, 46b und 46c auf.
[0015] Die Sauggreifer 45 dienen dazu, die jeweils der Aufnahmevorrichtung 41, 42 zunächst
liegende Druckform, hier also die Druckformen 26, 29 aus dem Druckformspeicher 43
bzw. 44, zu entnehmen.
[0016] Hierzu werden die Förderbänder oder Förderketten 37, 38 mittels der Antriebsstationen
33, 34 bewegt, so daß die Aufnahmevorrichtungen 41, 42 den Druckformspeichern 43,
44 in derselben Höhe gegenüber stehen (Fig. 2). In dieser Position fahren die Sauggreifer
45 in Richtung der ihnen zunächst liegenden Druckformen 26 bzw. 29 aus den Aufnahmevorrichtungen
41, 42 heraus, um die Druckformen 26 bzw. 29 mittels Unterdruck festzusaugen. Die
Sauggreifer 45 sind also an das Druckluftsystem der Druckmaschine angeschlossen, und
durch Änderung des Luftdrucks können die Druckformen 26, 29 festgesaugt werden.
[0017] Alternativ könnten Druckformen, die ein permamentmagnetisches Material enthalten,
auch durch Magnetisierung von den Sauggreifern 45 entsprechenden Greifern durch die
Aufnahmevorrichtungen 41, 42 festgehalten werden.
[0018] Die Druckformen 26, 27 sowie 29, 30 sind jeweils mit ihrem Fußende voraus in dem
Druckformspeicher 43 bzw. 44 eingehängt. Zum Einhängen dienen Einhängeabkantungen
47 bzw. 48. Um die Einhängeabkantungen 47 der Druckformen 26, 29 aus den Druckformspeichern
43, 44 aushängen zu können, ist es notwendig, daß die Druckformen 26, 29 zunächst
durch Sauggreifer 45 aufgenommen werden. Anschließend fährt die Aufnahmevorrichtung
41 für die Druckform 26 ein bestimmtes Stück in Richtung F, d. h. in Richtung zu der
Antriebsstation 33 bewegt wird. Entsprechendes gilt nicht für die Aufnahmevorrichtung
42, da die Druckform 29 durch Bewegung in Richtung eines Pfeils G unmittelbar in Richtung
zu dem Formzylinder 5 bewegt werden kann.
[0019] Erst mit Abschluß der Bewegung der Förderkette 37 in Richtung F, wodurch die Einhängeabkantung
47und somit die Druckform 26 vollständig aus dem Druckformspeicher 43 herausgezogen
wird, und nachdem auch die untere Aufnahmevorrichtung 42 die Einhängeabkantung 47
der Druckform 29 ausgehängt hat und nachdem die Druckform 29 vollständig aus dem Bereich
des Druckformspeichers 44 herausgefahren ist, können die Sauggreifer 45 soweit zurückgefahren
werden, daß die Druckform 26 bzw. 29 gegen die von den vorderen Andrück- und Führungsrollen
46a gebildeten Ausricht-Anschläge gedrückt wird.
[0020] Nachdem, wie in Fig. 2 dargestellt, die Bewegung der Aufnahmevorrichtung 41 in Richtung
des Pfeils F beendet ist, fahren beide Aufnahmevorrichtungen 41, 42 in Richtung eines
Pfeils F

bzw. G in eine Position A (Fig. 3) bzw. B unterhalb des Formzylinders 4 bzw. oberhalb
des Formzylinders 5, aus der die Druckformen 26 bzw. 29 in Richtung zu dem Formzylinder
4 angehoben bzw. in Richtung zu dem Formzylinder 5 abgesenkt werden kann.
[0021] In Fig. 4 ist dargestellt, wie die Druckform 26 unterhalb des Formzylinders 4 angehoben
ist, dergestalt, daß ihre kopfseitige Einhängeabkantung 47

von dem Spannkanal 16 des Formzylinders 4 aufgenommen wird. In entsprechender Weise
wird die Druckform 29 von der Aufnahmevorrichtung 42, d. h. von ihren Sauggreifern
45, soweit nach unten herabgelassen, daß die fußseitige Einhängeabkantung 48 der Druckform
29 von dem Spannkanal 18 des Formzylinders 5 aufgenommen wird. Die vorderen Andrück-
oder Führungsrollen 46a an den Aufnahmevorrichtungen 41, 42 dienen jeweils dazu, den
Kopf- bzw. den Fußteil der Druckform 26 bzw. der Druckform 29 in den Spannkanal 16
bzw. den Spannkanal 18 hineinzudrücken.
[0022] Nachdem dann die Spannkanäle 16 und 18 geschlossen worden sind, werden jeweils der
vordere und der mittlere Sauggreifer 45 von der Druckplatte 26 bzw. 29 gelöst und
zurückgezogen. Die hinteren Sauggreifer 45c bleiben mit verminderter Saugkraft an
den Druckplatten 26, 29 angestellt, damit diese zu Beginn des Aufziehvorgangs auf
die Formzylinder 4 bzw. 5 straff gezogen bleiben.
[0023] Durch Drehen der Formzylinder 4, 5 werden die Druckformen 26, 29 in Drehrichtung
C bzw. C' entgegen der Haltekraft H bzw. H

des Sauggreifers 45 und vorzugsweise unter gleichzeitigem Andrücken durch die jeweils
vordere Andrück- oder Führungsrolle 46a auf den Formzylinder 4 bzw. 5 aufgezogen.
[0024] Nachdem sich die Formzylinder 4 und 5 um nahezu 180° gedreht haben, so daß nun die
Spannkanäle 17 und 19 den Aufnahmevorrichtungen 41 und 42 gegenüberliegen, können
diese den Fuß- bzw. Kopfteil der Druckform 26 bzw. 29 aufnehmen, indem dieser durch
die Andrück- oder Führungsrolle 46a, die dem Spannkanal 17 bzw. dem Spannkanal 19
gegenüberliegt, in diesen hineingedrückt wird. Nachdem die Spannkanäle 18 und 19 geschlossen
worden sind, werden die Andrück- oder Führungsrollen 46 sowie der noch verbliebene
Sauggreifer 45 von dem Formzylinder 4 bzw. dem Formzylinder 5 zurückgezogen.
[0025] Wenn eine weitere Druckform 27, 30 (vgl. Fig.1) auf den Formzylinder 4 bzw. den Formzylinder
5 aufgespannt werden soll, so fährt die jeweilige Aufnahmevorrichtung 41 bzw. 42 in
die in Fig. 2 dargestellte Plattenaufnahmeposition zurück und dann schließlich in
die in Fig. 3 und 4 dargestellte Position zur Abgabe der Druckformen 27 und 30.
[0026] Aus der in Fig. 1 dargestellten Position der Aufnahmevorrichtungen 41, 42, die beispielsweise
auch als "Parkposition" geeignet ist, fahren die Aufnahmevorrichtungen 41, 42 in die
in Fig. 5 dargestellte Position, um die Druckformen 26 bzw. 29 wieder von den Mantelflächen
der Formzylinder 4 bzw. 5 zu entfernen. Hierzu werden die Formzylinder 4 und 5 um
den Winkel α bzw. α' in ihre jeweilige Ausspannposition gedreht (Drehrichtung D bzw.
D

). Der Ablauf der Aufnahme der Druckform 26 durch die Aufnahmevorrichtung 41 aus dem
oberen Druckwerk 2 durch die Aufnahmevorrichtung 41 unterscheidet sich von der Aufnahme
der Druckform 29 durch die Aufnahmevorrichtung 42 aus dem unten liegenden Druckwerk
3.
[0027] Im Falle des oben liegenden Druckwerks 2 fährt, wenn der Formzylinder 4 in der Ausladeposition
angekommen ist, zunächst die vordere der Andrück- oder Führungsrollen 46, d. h. die
Rolle 46a, aus und drückt auf die auf dem Formzylinderumfang befindliche Druckform
26. Nachdem die Andrückrolle 46a auf der Druckform 26 aufgesetzt ist, wird die hintere
Plattenspannvorrichtung, also beispielsweise im Fall der Druckform 26 die in dem Spannkanal
17 enthaltene Spannvorrichtung für deren hintere Einhängeabkantung 47, geöffnet. Durch
die Eigensteifigkeit der Druckform 26 federt ihr Fußende aus der Spannvorrichtung
in dem Spannkanal 17. Durch Weiterdrehen des Formzylinders 4 in Richtung des Pfeils
D wird die Druckform 26 vom Umfang des Formzylinders 4 abgewickelt. Während des Abwickelvorgangs
werden entsprechend dem bereits oberhalb der Aufnahmevorrichtung 41 befindlichen Stück
der Druckform 26 die mittlere und die hintere der Andrück- oder Führungsrollen 46,
d. h. die Andrückrollen 46b und 46c herausgefahren, so daß die Druckform 26 tangential
zum Umfang des Formzylinders 4 in horizontaler Lage auf der Aufnahmevorrichtung 41
aufgelegt und aufgeschoben wird. Die Druckform 26 liegt dann vollständig auf der Aufnahmevorrichtung
41 auf, wenn die vordere Plattenspannvorrichtung, die die Druckform 26 in dem Spannkanal
17 fixiert hat, die Position der hinteren Plattenspannvorrichtung, die die Druckform
in dem Spannkanal 16 fixiert hat, eingenommen hat.
[0028] Jetzt fahren die Sauggreifer 45 aus, und mittels Unterdruck wird die Druckform 26
durch die Sauggreifer 45 an der Aufnahmevorrichtung 41 fixiert und durch die Führungsrollen
46 ausgerichtet. Erst jetzt wird die vordere Plattenspannvorrichtung in dem Spannkanal
16 geöffnet, und durch ihre Eigensteifigkeit federt das Kopfende der Druckform 26
aus der Plattenspannvorrichtung heraus. Nachdem nun die Druckform 26 nicht mehr in
Kontakt mit dem Formzylinder 4 steht, wird sie in die in Fig. 3 dargestellte Position
zurückgezogen.
[0029] Die in dem unten liegenden Druckwerk 3 auf dem Formzylinder 5 befestigte Druckform
29 läßt sich, wenn der Formzylinder 5 um den Drehwinkel α' gedreht worden ist, so
daß der Spannkanal 19 der vorderen Andrückrolle 46a der Aufnahmevorrichtung 42 gegenüberliegt,
von dem Formzylinder 5 entfernen: zunächst wird nur die Andrückrolle 46a in Richtung
zu dem Spannkanal 19 ausgefahren, bis sie auf dem Umfang des Formzylinders 5 aufliegt.
Die restlichen Andrück- oder Führungsrollen 46b und 46c bleiben eingezogen. Nachdem
die Andrückrolle 46a an den Formzylinder 5 angestellt ist, wird die Plattenspannvorrichtung
in dem Spannkanal 19 geöffnet. Durch die Eigensteifigkeit der Druckplatte 29 federt
deren Kopfteil aus der Plattenspannvorrichtung in dem Spannkanal 19 heraus. Durch
Weiterdrehen des Formzylinders 5 in Richtung des Pfeils D' wird die Druckform 29 von
dem Formzylinder 5 abgewickelt und auf einem Stützblech 49 abgelegt. Die Druckform
29 hat ihre Endlage erreicht, wenn die Plattenspannvorrichtung in dem Spannkanal 18
die Position der vorderen Spannvorrichtung in dem Spannkanal 19 eingenommen hat. Wenn
die Druckform 29 die Endlage erreicht hat, fahren die Andrück- oder Führungsrollen
46b und 46c aus, und die Sauggreifer 45 nehmen die Druckform 29 auf. Durch Öffnen
der Plattenspannvorrichtung in dem Spannkanal 18 federt das Fußende der Druckform
29 aufgrund der Eigensteifigkeit der Druckform 29 aus dem Spannkanal 18 heraus, und
die Druckform 29 wird in die in Fig. 3 dargestellte Position gebracht.
[0030] Von dieser Position wird die Druckform 29 in die in Fig. 8 dargestellte Position
transportiert, in der die Sauggreifer 45 und die Andrück- oder Führungsrollen 46a
bis 46c in die Entladeposition ausgefahren werden, um die Druckform 26 an eine Entsorgungsvorrichtung
50 abzugeben. Hierzu fährt die Aufnahmevorrichtung 41 in Richtung E zurück. Die Aufnahmevorrichtung
42 gibt die Druckform 29 an eine der Entsorgungseinrichtung 50 entsprechende Entsorgungseinrichtung
51, wobei sie nach der Aufnahme der Druckform 29 von dem Stützblich 49 in der Richtung
E' fährt. Die Entsorgungseinrichtungen 50, 51 weisen jeweils eine Schräge 52 auf,
über die die Druckform 26 bzw. 29 in sie hinabgleiten kann. Um ein sachtes Ablegen
der Druckformen 26, 29 zu erreichen, werden, wenn die Aufnahmevorrichtung 41 bzw.
die Aufnahmevorrichtung 42 die Positionen E bzw. die Position E' erreicht hat, die
Andrück- oder Führungsrollen 46a bis 46c nacheinander zurückgezogen.Der von den Sauggreifern
45 erzeugte Unterdruck wird aufgehoben, und die Sauggreifer 45 werden zurückgezogen.
Erst wenn der letzte Sauggreifer 45c die Druckform 26 bzw. 29 losgelassen hat, fällt
diese durch ihr Eigengewicht in die Entsorgungseinrichtung 50, 51. In derselben Weise
kann auch eine zweite Druckform von den Formzylindern 4 und 5 abgenommen und den Entsorgungseinrichtungen
50, 51 zugeführt werden.
[0031] Der oben anhand nur einer einzigen Druckform 26, 29 beschriebene Vorgang zum Aufbringen
der Druckform auf den Formzylinder 4, 5 und zum Entfernen von dem Formzylinder 4,
5 läßt sich auch gleichzeitig mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Druckformen
durchführen. Statt die Druckformen 26, 29 den Entsorgungseinrichtungen 50, 51 zuzuführen,
ist es ebenfalls möglich, diese über ein weiteres Fördersystem oder wenn die in den
Figuren 1 bis 10 dargestellten Führungsschienen 39, 40 mit Weichen ausgestattet sind,
einer Vorrichtung zum Wideraufbereiten der verdruckten Druckformen 26, 29 zuzuführen.
[0032] Ebenso ist es möglich, daß die Aufnahmevorrichtungen 41, 42 die Druckformen 26, 29
von automatischen Druckformenzuführeinrichtungen 53, 54 übernehmen, wie sie bereits
aus der DE 44 22 265 A1 bekannt sind.
[0033] Hierbei findet folgender Vorgang statt: in einer Bearbeitungsstation werden die Druckformen,
beispielsweise die Druckformen 26 und 29, bebildert und mit dem Fußteil nach oben
registerhaltig in die Transporteinrichtungen 53, 54 eingehängt. Dabei können beispielsweise
vier Druckplatten nebeneinander angeordnet sein. Von den Transporteinrichtungen 53,
54 werden die Druckformen zu den entsprechenden Druckwerken 2, 3 transportiert, wo
sie entsprechend parallel zum Druckwerk 2, 3 bereitgestellt werden. Die bereitgestellten
Druckformen 26, 29 werden dort, wie in Fig. 9 dargestellt, durch die Aufnahmevorrichtungen
41, 42 aufgenommen. Als Transportvorrichtungen lassen sich auch Einziehvorrichtungen
zum Einziehen des Anfangs einer Bedruckstoffbahn verwenden. Derartige Einziehvorrichtungen
sind beispielsweise aus der DE 43 18 299 A1 bekannt.
[0034] Anstelle der Verwendung einer endlichen Förderkette 37, 38 oder eines endlichen Förderbandes
läßt sich ebenso eine endlose Kette oder ein endloses Förderband 55, 56 einsetzen,
wie anhand von Fig. 10 dargestellt ist. Die Förderketten 55, 56 werden über Umlenkrollen
57 bis 64 bewegt und durch Motoren 65, 66 angetrieben, die vorzugsweise elektronisch
miteinander synchronisiert sind. Zur Synchronisation kann auch eine Synchronwelle
dienen. Die Förderketten oder Förderbänder 37, 38, 55, 56 können auch einen gemeinsamen
mechanischen Antrieb haben.
[0035] Durch die Erfindung wird ein Transportsystem 24 mit Fördermitteln 25, 28 geschaffen,
die jeweils eine Förderkette oder ein Förderband 37, 38, 55, 56 aufweist und zum Transport
von Druckformen 26, 27, 29, 30 aus Druckformspeichern 43, 44 zu Formzylindern 4, 5
aufweisen. Mittels Sauggreifern 45 und Andrück- oder Führungsrollen 46 werden die
Druckformen 26, 27, 29, 30 unmittelbar von den Förderketten 37, 38 auf die Formzylinder
4, 5 aufgespannt und können nach dem sie verdruckt sind, ebenso von den Formzylindern
4, 5 wieder entnommen werden.
[0036] Zum Fördern der Druckformen 26, 27, 29, 30 aus den Druckformspeichern 43, 44 und
zum Zurücktransportieren verbrauchter Druckplatten zu den Entsorgungseinrichtungen
50, 51 müssen die Förderketten 37, 38 gemäß der in den Figuren 1 bis 9 dargestellten
Ausführungsform in vier verschiedenen Positionen angehalten werden, die sich jeweils
durch die Positionen L, M, N und O bzw. die Positionen L

, M

, N

und O

des sich jeweils an die Aufnahmevorrichtungen 41, 42 anschließenden Anfangs der Förderkette
37 bzw.. der Förderkette 38 charakterisieren lassen. An den Positionen L, M, N und
O bzw. L

, M

, N

und O

sind jeweils Sensoren, beispielsweise elektrische oder optische Sensoren, vorhanden,
die an eine den Antrieb der Förderketten 37, 38 steuernde Steuervorrichtung ein Signal
liefern, wenn die Förderketten 37, 38 die jeweiligen Positionen L, M, N und O bzw.
L

, M

, N

und O

erreicht haben, damit diese dort entsprechend dem Programmablauf dort angehalten
werden. Die Positionen L, M, N und O bzw. L

, M

, N

und O

können auch durch pneumatisch gesteuerte Anschläge erfaßt werden. Entsprechendes
gilt auch für die endlosen Förderketten oder Förderbänder 55, 56 (Fig. 10).
1. Transportsystem (24) zum Befördern von Druckformen aus einem mindestens eine einzige
Druckform (26, 27, 29, 30) enthaltenden Druckformenvorrat (43, 44) auf die Mantelfläche
eines Formzylinders (4, 5) in einem Druckwerk (2, 3) einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß das Transportsystem (24) mindestens eine Förderkette oder
ein Förderband (37, 38; 55, 56) aufweist, an der bzw. an dem eine Aufnahmevorrichtung
(41, 42) zur Aufnahme mindestens einer Druckform (26, 27, 29, 30) aus dem Druckformenvorrat
(43, 44) und zur Übergabe der mindestens einen Druckform (26, 27, 29, 30) an den Formzylinder
(4, 5) angeordnet ist.
2. Tranportsystem (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformenvorrat
von einem ortsfesten Druckformenspeicher (43, 44) gebildet wird, oder daß eine dem
Transportsystem (24) vorgelagerte Transportvorrichtung (53, 54) die Druckformen (26,
27, 29, 30) von einer Vorrichtung zur Bebilderung dem Transportsystem (24) übergibt.
3. Transportsystem (24) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung
(41, 42) mit Sauggreifern (45) ausgestattet ist.
4. Transportsystem (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmevorrichtung (41, 42) mit Andrück- oder Führungsrollen (46) ausgestattet
ist.
5. Transportsystem (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Förderkette oder das Förderband als endliches (37, 38) oder als endloses Fördermittel
(55, 60) ausgebildet ist.
6. Transportsystem (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl von Druckformen (26, 27, 29, 30) in dem Druckformenvorrat (43, 44)
nebeneinander anordenbar ist.
7. Transportsystem (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden einander gegenüberliegenden Seitenwänden der Druckeinheit (1) der Rotationsdruckmaschine
Förderketten (37, 38, 55, 56) oder Förderbänder angeordnet sind, die von einem gemeinsamen
Antrieb angetrieben werden oder die über eine Synchronwelle (35, 36) oder über elektronisch
synchronisierte Motoren miteinander synchronisiert sind.
8. Transportsystem (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß verbrauchte Druckformen (26, 27, 28, 29) durch die Aufnahmevorrichtungen (41,
42) Entsorgungseinrichtungen (50, 51) zuführbar sind.
9. Transportsystem (24) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel
(37, 38; 55, 60) an durch Sensoren oder mittels pneumatischer Anschläge bestimmten
Positionen (L, M, N, O; L

, M

, N

; O

) anhaltbar ist.
10. Verfahren zum Befördern von Druckformen (26, 27, 28, 30) aus einem Druckformenvorrat
(43, 44) auf die Mantelfläche eines Formzylinders (4, 5) in einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Förderkette oder ein Förderband (37, 38; 55, 56)
eine Aufnahmevorrichtung (41, 42) zu dem Druckformenvorrat (43, 44) fördert, aus dem
die Aufnahmevorrichtung (41, 42) mindestens eine Druckform (26, 29) entnimmt, daß
die Förderkette oder das Förderband (37, 38; 55, 56) die Druckform (26, 29) anschließend
zu dem Formzylinder (4, 5) transportiert und auf dessen Mantelfläche abgibt.
11. Verfahren zur Entnahme von Druckformen (26, 27, 28, 30) von der Mantelfläche eines
Formzylinders (4, 5) in einer Rotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Förderkette oder ein Förderband (37, 38; 55, 56) eine Aufnahmevorrichtung (41,
42) zu dem Formzylinder (4, 5) transportiert und daß diese die Druckformen (26, 27,
28, 30) von der Mantelfläche des Formzylinders (4, 5) entnimmt und wegtransportiert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderkette oder das Förderband
(37, 38; 55, 56) die Druckformen (4, 5) zu einer Entsorgungseinrichtung (50, 51) befördert.