[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anpassung der Deckdistanz
bei Doppeldecker- oder Multidecker-Arfzügen.
[0002] Aus der DE 1 113 293 ist eine Aufzugsanlage bekanntgeworden, die aus einem Aufzug
mit zwei untereinanderliegenden, auf die Höhe zweier Stockwerke sich erstreckende
Kabinen umfasst. Die beiden Kabinen, die mittels einem gemeinsamen Motor angetrieben
sind, bilden einen sogenannten Doppeldecker-Aufzug und sind starr miteinander gekoppelt.
[0003] Bei der oben beschriebenen Doppeldecker-Aufzugsanlage sind die beiden Kabinen starr
miteinander verbunden und erlauben keine Änderungen der gegenseitigen Position. In
diesem Fall ist eine exakte Einhaltung der gleichen Stockwerksdistanzen über die gesamte
Gebäudehöhe notwendig, da sonst beim Anhalten auf einem Stockwerk bei einem oder sogar
bei beiden Decks Schwellen entstehen. Dasselbe Problem entsteht wenn sich Monate oder
Jahre nach der Erstellung das Mauerwerk bei einem Gebäude setzt oder wenn die Bautoleranzen
nicht eingehalten werden, was sich besonders in hohen Gebäuden in verstärktem Masse
auswirkt. Eine Steuerung eines wie eingangs beschriebenen Doppeldecker-Aufzugs ist
nicht in der Lage beide Kabinen positionsgenau auf den zugehörigen Stockwerken anhalten
zu lassen. Mindestens bei einer oder auch bei beiden Kabinen entstehen Anhalteungenauigkeiten
oder sogenannte Schwellen zu den Stockwerksböden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppeldecker- oder Multidecker-Aufzug
vorzuschlagen, welcher die vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Kabinen auch bei Gebäuden mit unterschiedlichen Stockwerkshöhen auf dem zugehörigen
Stockwerk positionsgenau, dass heisst ohne Schwelle, anhalten kann.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahren und der Vorrichtung zur
Anpassung der Deckdistanz bei Doppeldecker- oder Multidecker-Aufzügen möglich. In
einer Steuerungseinheit werden die gemessenen Positionswerte gespeichert und periodisch
nachgeführt um eventuelle Änderungen, wie beispielsweise Gebäudeschrumpfung, erfassen
zu können. Aus diesen Daten werden die notwendigen Deckdistanzen berechnet, welche
für ein gleichzeitiges schwellenloses Anhalten für alle Kabinen notwendig sind. Weiter
kann dadurch in jeder beliebigen Steuerungsart (konventionelle Steuerung, Zielrufsteuerung,
usw.) die für den nächst folgenden Halt notwendige Deckdistanz während der Fahrt und
noch vor dem Anhalten eingestellt werden.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und im folgenden
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Deckdistanzsteuerung für einen
Aufzug einer aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe,
- Fig.2
- ein Flussdiagramm für die Steuerung der Deckdistanzanpassung während der Fahrt,,
- Fig.3
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Anpassung der Deckdistanz bei
einem Doppeldecker-Aufzug.
[0009] In Fig.1 ist eine erfindungsgemässen Deckdistanzsteuerung für einen Aufzug einer
aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe dargestellt, welche mit einer beispielsweise
aus der EP 365 782 bekannten Gruppensteuerung arbeitet. Ein Aufzug a ist in einem
Aufzugsschacht 1, einer aus beispielsweise drei Aufzügen a, b und c bestehenden Aufzugsgruppe,
geführt. Eine Fördermaschine 2 treibt über ein Förderseil 3 einen im Aufzugsschacht
1 geführten, aus zwei in einem gemeinsamen Fahrkorbrahmen 4 angeordnete Kabinen 5,
6 gebildeten Doppeldecker-Aufzug 7 an, wobei gemäss der als Beispiel gewählten Aufzugsanlage
sechzehn Stockwerke E1 bis E16 bedient werden. Ein im Detail A der Figur 1 gezeigter
Antrieb, eine sogenannte Deckdistanz-Antriebsmaschine DA, kann über beispielsweise
ein Spindelgetriebe die gegenseitige Deckdistanz der Kabinen 5, 6 so verändern, dass
diese mit dem Abstand zweier benachbarter Stockwerke immer übereinstimmt.
[0010] Die Fördermaschine 2 wird von einer zum Beispiel aus der EP 026 406 bekannten Antriebssteuerung
gesteuert, wobei die Sollwerterzeugung, die Regelfunktionen und die Stoppeinleitung
mittels eines Mikrocomputersystems 8 realisiert werden, und wobei mit 9 die Mess-
und Stellglieder der Antriebssteuerung symbolisiert sind, die über ein erstes Interface
IF1 mit dem Mikrocomputersystem 8 in Verbindung stehen. Mit 10 sind Mess- und Stellglieder
der Deckdistanz-Antriebsmaschine DA bezeichnet, die über ein Interface IF5 mit dem
Mikrocomputersystem 8 in Verbindung stehen. Das Mikrocomputersystem 8 verarbeitet
die notwendigen Informationen, die im Flussdiagramm gemäss Fig.2 dargestellt sind.
[0011] Jede Kabine 5, 6 des Doppeldecker-Aufzugs 7 weist eine Lastmesseinrichtung 11, eine
den jeweiligen Betriebszustand Z der Kabine 5, 6 signalisierende Einrichtung 12, eine
Einrichtung 13 zur Positionserfassung der Kabinen 5, 6 gegenüber dem Gesamtaufzug
und Kabinenrufgeber 14 auf. Die Einrichtungen 11, 12 sind über das Interface IF1 und
die Mess- und Stellglieder 10 über ein Interface IF6 mit dem Mikrocomputersystem 8
verbunden. Die Kabinenrufgeber 14 und auf den Stockwerken vorgesehene Stockwerkrufgeber
15 sind beispielsweise über eine mit der EP 062 141 bekannt gewordene Eingabeeinrichtung
16 und ein zweites Interface IF2 am Mikrocomputersystem 8 angeschlossen. Das Mikrocomputersystem
8 besteht aus einem Stockwerkrufspeicher RAM1, zwei den Kabinen 5, 6 des Doppeldecker-Aufzugs
7 zugeordnete Kabinenrufspeichern RAM2, RAM3, einem die momentane Last P
M jeder Kabine 5, 6 speichernden Lastspeicher RAM4, zwei den Betriebszustand Z der
Kabinen 5, 6 speichernden Speicher RAM5, RAM6, zwei den Kabinen 5, 6 des Doppeldecker-Aufzugs
7 zugeordneten, tabellenförmigen Teilkostenspeichern RAM7, RAM8, einem ersten Gesamtkostenspeicher
RAM9, einem zweiten Gesamtkostenspeicher RAM10, einem Deck/RufZuordnungspeicher RAM11,
einem dem Aufzug mit den kleinsten Bedienungskosten pro Abtasterstellung und Bedienungsrichtung
bezeichnenden Speicher RAM12, einen Speicher RAM13 mit den für alle benachbarten Stockwerksdistanzen
ermittelten Differenzen gegen eine Mittlere Deck-Distanz DMDD, einen Speicher RAM14
für die Werte Mittlere Deck-Distanz MDD, Istwert Deck-Distanz-Differenz IDDD, Sollwert
Deck-Distanz-Strecke SDDS, usw., einem Programmspeicher EPROM, einem spannungsausfallsicheren
Datenspeicher DBRAM und einem Mikroprozessor CPU, der über einen Bus B mit den Speichern
RAM1 bis RAM14, EPROM und DBRAM verbunden ist. Mit R1 und R2 sind ein erster und ein
zweiter Abtaster einer Abtasteinrichtung bezeichnet, wobei die Abtaster R1, R2 Register
sind, mittels welcher den Stockwerknummern und der Laufrichtung entsprechende Adressen
gebildet werden. Die Kostenspeicher RAM7 bis RAM10 weisen je einen bis mehrere Speicherplätze
auf, welche den einzelnen möglichen Kabinenpositionen zugeordnet werden können. Mit
R3 und R4 sind die den einzelnen Kabinen entsprechenden Selektoren in Form eines Registers
bezeichnet, welches bei fahrender Kabine die Adresse desjenigen Stockwerkes anzeigt,
auf dem die Kabine noch anhalten kann. Im Stillstand zeigen R3 und R4 auf das Stockwerk,
wo ein Ruf bedient werden kann oder auf eine mögliche Kabinenposition (bei "blinden"
Stockwerken). Wie aus vorstehend genannter Antriebssteuerung bekannt, sind den Selektoradressen
Zielwege zugeordnet, die mit einem in einem Sollwertgeber erzeugten Zielwert verglichen
werden. Bei Gleichheit dieser Wege und Vorliegen eines Haltebefehls wird die Verzögerungsphase
eingeleitet. Ist kein Haltebefehl vorhanden, so werden die Selektoren R3 und R4 auf
das nächste Stockwerk geschaltet.
[0012] Die Mikrocomputersysteme der einzelnen Aufzüge a, b, c sind über eine beispielsweise
aus der EP 050 304 bekannte Vergleichseinrichtung 17 und ein drittes Interface IF3
sowie über ein beispielsweise aus der EP 050 305 bekanntes Partyline-Übertragungssystem
18 und ein viertes Interface IF4 miteinander verbunden und bilden in dieser Weise
eine Gruppensteuerung mit Anpassung der Deckdistanz bei Doppeldecker- oder Multidecker-Aufzügen.
[0013] Die folgende Funktionsbeschreibung bezieht sich auf einen Doppeldecker-Aufzug mit
beiden gegenüber dem Aufzugsrahmen beweglichen Decks, resp. Kabinen 5, 6. Wird ein
Deck, resp. eine der Kabinen 5, 6 mit dem Fahrkorbrahmen 4 fest verbunden und nur
die zweite Kabine beweglich konstruiert, können die Flussdiagramme für die Steuerung
der Deckdistanz von den in den Fig.2 dargestellten und beschriebenen Flussdiagrammen
abgeleitet werden. Ebenso können bei einem Multidecker-Aufzug alle Kabinen 5, 6 beweglich
gegenüber dem Fahrkorbrahmen konstruiert werden oder eine der Kabinen 5, 6 kann mit
dem Rahmen fest verbunden und die restlichen Kabinen 5, 6 beweglich gegenüber dem
Fahrkorbrahmen konstruiert werden.
- Der Wert Mittlere Deck-Distanz MDD wird aus der Stockwerk- und Schachtdisposition
des Gebäudes als mittlerer Wert zwischen grösster und kleinster Stockwerksdistanz
von zwei benachbarten Stockwerken definiert, wobei als benachbarte Stockwerke nur
die von dem Aufzug bei einem Halt bedienbaren Stockwerke gelten. Für die Stockwerke,
welche von dem Doppeldecker-Aufzug 7 so bedient werden können, dass eines der Decks
im Schachtbereich ohne eine Schachttüre steht (z.B. in einer Expresszone), kann die
Mittlere Deck-Distanz MDD als Steuergrösse verwendet werden.
- Für jeden Doppelhalt, d.h. für jeden Halt bei dem beide Kabinen 5, 6 ein Stockwerk
bedienen, wird die Differenz gegen die Mittlere Deck-Distanz DMDD für den entsprechenden
Halt ermittelt:
- positiver Wert von DMDD bedeutet: die Kabinen 5, 6 müssen um diesen Wert weiter auseinander
sein als MDD um gleichzeitig mit beiden Decks die beiden Stockwerksniveaux zu erreichen.
- negativer Wert von DMDD bedeutet: die Kabinen 5, 6 müssen um diesen Wert näher zusammen
sein als MDD um gleichzeitig mit beiden Decks die beiden Stockwerksniveaux zu erreichen.
- Diese DMDD-Werte für alle Doppelhalte werden in einer Tabelle im Speicher RAM13 festgehalten.
- Die gegenseitige Kabinenposition wird mit einer geeigneten Vorrichtung, beispielsweise
mit einem Impuls-Tachodynamo und einem entsprechenden Wandler zur Bestimmung der Distanz,
ermittelt.
- Die Abweichung der Distanz beider Kabinen 5, 6 gegenüber MDD wird als Istwert-Differenz
zur Mittleren Deck-Distanz IDMDD dauernd nachgeführt. IDMDD kann ein positiver oder
negativer Wert sein. Beispielsweise bedeutet IDMDD=-10, dass die beiden Kabinen 5,
6 10cm näher aneinander sind als MDD vorgibt.
- Sobald der nächste Halt bekannt wird, kann aus der Tabelle mit den gespeicherten DMDD-Werten
abgelesen werden, wie weit auseinander die beiden Kabinen 5, 6 sein sollten. Die Differenz
aus DMDD und IDMDD ergibt die notwendige Fahrstrecke SDDS für die relative Bewegung
der beiden Kabinen 5, 6 gegeneinander.
- SDDS bedeutet die Sollwert Deck-Distanz-Strecke, um welche sich die Kabinen 5, 6 gegeneinander
entfernen oder annähern müssen, so dass beide Kabinen 5, 6 im Zielhalt das Stockwerksniveau
genau erreichen. Ein positiver SDDS-Wert zeigt an, dass sich die Kabinen 5, 6 voneinander
entfernen müssen. Ein negativer SDDS-Wert bedeutet eine notwendige Annäherung der
beiden Kabinen 5, 6.
- Die Deckdistanzsteuerung wählt die Richtung der distanzregulierenden Fahrt einer oder
beider Kabinen 5, 6 und kontrolliert, ob die Kabinen 5, 6 die gewünschte Distanz erreicht
haben und dass die Kabinen 5, 6 nicht eine Extremposition, d.h. eine maximal mögliche
obere oder untere Deck-Position in Bezug auf den Aufzug, erreicht haben.
- Die Steuerung der gegenseitigen Positionierung beider Kabinen 5, 6 wird beispielsweise
durch folgende Ereignisse aktiviert:
- Kabine in Beschleunigungsphase und Fahrziel bekannt.
- Neues während der Fahrt ermitteltes Fahrziel bekannt.
- Der Antriebsteil der Aufzugssteuerung (nicht die Deckdistanzsteuerung) sorgt dafür,
dass der Aufzug genau anhält. Sie steuert den Doppeldecker-Aufzug 7 mit den beiden
beweglichen Kabinen 5, 6 immer auf den Mittelpunkt zwischen den beiden benachbarten
Stockwerken. Die beiden Kabinen 5, 6 vergrössern oder verkleinern ihre gegenseitige
Distanz immer symmetrisch zum Mittelpunkt des Doppeldecker-Aufzugs 7. Wird eine der
Kabinen 5, 6 fest mit dem Aufzugsrahmen verbunden, steuert die Aufzugssteuerung den
Aufzug 7 so an, dass die im Aufzugsrahmen unbewegliche Kabine 5, 6 die Referenzposition
für das Erreichen des Zielstockwerkniveaus darstellt.
- Ebenfalls der Antriebsteil der Aufzugssteuerung regelt den Doppeldecker-Aufzug 7,
der Last in beiden Kabinen 5, 6 entsprechend, nach. Zum Zeitpunkt der Nachregulierung
sind die Positionen beider Kabinen 5, 6 in Bezug auf den Aufzugsrahmen bereits fixiert.
Deshalb korrigiert die Nachregulierung auf beide Stockwerks-Niveaux gleichzeitig und
in der gleichen Richtung.
[0014] Die Initialisierung der Werttabellen für die Steuerung der Deckdistanz bei einem
Doppeldecker-Aufzug 7 wird bei einer Lernfahrt folgendermassen durchgeführt (bei einem
Multidecker-Aufzug würden die Werttabellen und deren Behandlung sinngemäss erstellt
und eingesetzt):
- Alle Distanzen zwischen benachbarten Stockwerken SD werden ermittelt.
- Grösste Stockwerk-Distanz, Kleinste Stockwerk-Distanz und Mittlere Stockwerk-Distanz
werden ermittelt. Die Mittlere Stockwerk-Distanz entspricht der Mittleren Deck-Distanz
MDD.
- Pro Haltepaar wird die Differenz zur Mittleren Stockwerk-Distanz DMDD ermittelt.
[0015] Die gemessenen Positionswerte werden gespeichert und bei jeder Fahrt oder periodisch
nachgeführt um eventuelle Änderungen, wie beispielsweise Gebäudeschrumpfung, erfassen
zu können. Aus diesen Daten werden die notwendigen Deckdistanzen berechnet, welche
für ein gleichzeitiges schwellenloses Anhalten für die Kabinen 5,6 notwendig sind.
Weiter ist es möglich, das Verfahren nicht nur mit einer konventionellen Gruppensteuerung,
sondern in jeder beliebigen Steuerungsart (Zielrufsteuerung, usw.) durchzuführen.
[0016] Fig.2 zeigt ein Flussdiagramm für die Steuerung der Deckdistanzanpassung während
der Fahrt. Mit dem Start des Aufzugs wird die Sollwert Deck-Distanz-Strecke SDDS aus
der Differenz der Differenz zur Mittleren Deck-Distanz DMDD und der Istwert-Differenz
zur Mittleren Deck-Distanz IDMDD ermittelt. Ist die notwendige Deck-Distanz bereits
voreingestellt, das heisst die Sollwert Deck-Distanz-Strecke SDDS ist gleich Null,
erfolgt keine Aktion, da beide Kabinen 5, 6 im Zielhalt die Stockwerkniveaux genau
erreichen.
[0017] Während der Fahrt des Aufzugs und der relativen Bewegung der Decks wird die Istwert-Differenz
zur Mittleren Deck-Distanz IDMDD dauernd nachgeführt, da bei einer eventuellen Zielstockwerkänderung
die neue Sollwert Deck-Distanz-Strecke SDDS bestimmt werden muss und der Prozess der
Deckdistanzanpassung neu eingeleitet wird. Ist die Deckdistanzanpassung beendet, erhalten
die Türen ein Freigabesignal zum Öffnen. Das Türöffnen erfolgt unter Berücksichtigung
aller andern vorschrifts- und steuerungstechnisch bedingten Massnahmen. Beide Decks
erreichen genau das jeweilige Stockwerksniveau.
[0018] Fig.3 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Anpassung der Deckdistanz
bei einem Doppeldecker-Aufzug 7 mit zwei gegenüber dem Fahrkorbrahmen beweglichen
Kabinen 5, 6. In einem gemeinsamen, mit Führungen 50 und einer Aufhängung 51 versehenen
Fahrkorbrahmen 4 sind die beiden Kabinen 5, 6 angeordnet. Beide Kabinen 5, 6 weisen
je einen, mit Kabinenführungen 53 an Führungsschienen geführten, separaten Kabinenrahmen
54, 55 auf. Zur Ermittlung der gegenseitigen Position der Kabinen 5, 6 dient beispielsweise
ein Impuls-Tachodynamo 60. Zwischen den Kabinen 5, 6 ist an einer Platte 61 am Fahrkorbrahmen
4 die Deckdistanz-Antriebsmaschine (DA) mit Elektromotor befestigt. Die Steuerung
dieses Antriebs befindet sich zum Beispiel im Maschinenraum der Aufzugsanlage. Zur
gegenseitigen Verstellung der Kabinen 5, 6 dient beispielsweise eine Spindel 62 mit
gegenläufigen Gewinden für die beiden zugeordneten Kabinen 5, 6 und greift durch eine
Öffnung 63 durch die Platte 61 hindurch. Die Kabinenrahmen 54, 55 sind mit Gewindeplatten
64 versehen, die die Spindel 62 aufnehmen. Bei einer DeckdistanzAnpassung, d.h. wenn
die Spindel 62 von der Deckdistanz-Antriebsmaschine DA angetrieben wird, vergrössert
oder verkleinert sich die Distanz zwischen den Kabinen 5, 6 symmetrisch zum Mittelpunkt
des Doppeldecker-Aufzugs 7. Als Alternative zur Spindel 62 kann beispielsweise auch
eine Schere, Hydraulikstempel oder ein anderer Antrieb verwendet werden.
1. Verfahren für einen Doppeldecker- oder Multidecker-Aufzug (7) der in einem Aufzugsschacht
(1) geführt und mittels einer Fördermaschine (2) über ein Förderseil (3) angetrieben
ist, wobei in einem Fahrkorbrahmen (4) mindestens zwei Kabinen (5, 6) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vertikale Distanz zwischen den Kabinen (5, 6) verstellbar ist, um die Kabinenpositionen
auch bei veränderlichen Stockwerkshöhen im Gebäude an das jeweilige Bodenniveau im
benachbarten Stockwerk anzupassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass anhand der Gebäudedisposition eine Mittlere Deck-Distanz (MDD), die als mittlerer
Wert zwischen grösster und kleinster Stockwerksdistanz zwei benachbarter Stockwerke
definiert ist, festgelegt und in einem Speicher (RAM14) abgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Halt, bei dem beide Kabinen (5, 6) ein Stockwerk bedienen, ein Wert
Differenz gegen die Mittlere Deck-Distanz (DMDD) gebildet und im Speicher (RAM14)
abgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass anhand einer, aus der Differenz der Werte einer Differenz gegen die Mittlere
Deck-Distanz (DMDD) und einer Istwert-Differenz zu Mittlerer Deck-Distanz (IDMDD)
ermittelten Sollwert Deck-Distanz-Strecke (SDDS) bestimmt wird, in welche Richtung
und um welche Distanz der Abstand zwischen den Kabinen (5, 6) nachkorrigiert werden
muss.
5. Vorrichtung für einen Doppeldecker- oder Multidecker-Aufzug (7) der in einem Aufzugsschacht
(1) geführt und zum Beispiel mittels einer Fördermaschine (2) über ein Förderseil
(3) angetrieben ist, wobei in einem Fahrkorbrahmen (4) mindestens zwei Kabinen (5,
6) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Fahrkorbrahmen (4) mindestens eine Deckdistanz-Antriebsmaschine (DA) zur Verstellung
der Distanzen zwischen den Kabinen (5, 6) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine oder mehrere der Kabinen (5, 6) gegenüber dem Fahrkorbrahmen (4) beweglich
sind und dass höchstens eine Kabine (5, 6) fest mit dem Fahrkorbrahmen (4) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckdistanz-Antriebsmaschine (DA) beispielsweise eine Spindel (62) antreibt,
die die Distanz zwischen den Kabinen (5, 6) symmetrisch zum Mittelpunkt des Doppeldecker-Aufzugs
(7) verändert.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Fahrkorbrahmen (4) eine Vorrichtung zur Ermittlung der gegenseitigen Position,
resp. zur Bestimmung der Distanz der Kabinen (5, 6), beispielsweise in Form eines
Impuls-Tachodynamos (60) und eines entsprechenden Wandlers, angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Speicher (RAM13) für alle benachbarten Stockwerksdistanzen ermittelte Differenzen
gegen eine Mittlere Deck-Distanz (DMDD) enthält.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Speicher (RAM14) Werte wie Mittlere Deck-Distanz (MDD), Istwert-Differenz
zu Mittlerer Deck-Distanz (IDMDD) und Sollwert Deck-Distanz-Strecke (SDDS) enthält.