[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsieb-Former zur Herstellung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papierbahn, aus einer Faserstoffsuspension.
[0002] Zum Stand der Technik wird auf die folgenden Druckschriffen verwiesen:
D1, EP 0489094 (PA 04668),
D2, Fachzeitschrift

Das Papier" 1970, Heft 10A, Seiten 779 bis 784,
D3, DE 4301103 (PA 05055),
D4, DE 4328997 (PA 05179),
D5, DE 19733316, noch nicht veröffentlicht (PA 10569),
D6, DE 19720258, noch nicht veröffentlicht (PA 10534).
[0003] Die Erfindung geht aus vom Gegenstand der Druckschrift D1 - Daraus ist bekannt ein
Doppelsieb-Former mit zwei Siebbändern, die miteinander eine Doppelsiebzone bilden.
Am Beginn dieser Doppelsiebzone bilden die zwei Siebbänder miteinander einen keilförmigen
Einlaufspalt, der unmittelbar von einem Stoffauflauf die Faserstoffsuspension aufnimmt.
Es handelt sich also um einen sogenannten Gap-Former. Unmittelbar am keilförmigen
Einlaufspalt laufen die zwei Siebe über eine drehbare Formierwalze. In Sieblaufrichtung
hinter dieser Formierwalze kommen die beiden Siebbänder innerhalb der Doppelsiebzone
im wesentlichen nur noch mit Formierleisten und/oder Formierschuhen in Kontakt.
[0004] Bei einigen Bauformen des bekannten Doppelsieb-Formers verlaufen die beiden Siebe
innerhalb der Doppelsiebzone im wesentlichen in horizontaler Richtung oder schräg
ansteigend. Deshalb benötigen die in der Schlaufe des Obersiebes befindlichen Entwässerungseinrichtungen
zum Abführen des Wassers relativ hohen Unterdruck. Bei einer anderen Bauform verlaufen
die beiden Siebbänder im wesentlichen senkrecht von unten nach oben, und zwar am Einlaufspalt
zunächst über eine Formierwalze, die in der Regel als Saugwalze ausgebildet ist. In
den oberhalb der Formierwalze befindlichen Entwässerungskästen sind zum Abführen des
Wassers zumindest einige Umlenkflächen erforderlich, dazu u.U. wiederum ein Unterdruck-Anschluß.
[0005] Doppelsieb-Former der Bauart gemäß Druckschrift D1 haben sich in der Praxis bewährt,
insbesondere in der Variante mit einer unmittelbar am Einlaufspalt angeordneten Formierwalze.
Aufgrund des Vorhandenseins dieser Formierwalze werden die beiden Siebe unmittelbar
hinter dem Einlaufspalt am Umfang der Formierwalze über einen relativ scharf gekrümmten
Weg geführt; denn der Mantel der Formierwalze hat einen relativ kleinen Krümmungsradius,
verglichen mit dem großen Krümmungsradius eines am Einlaufspalt angeordneten Formierschuhes.
Wenn nun der aus dem Stoffauflauf kommende Suspensionsstrahl in den keilförmigen Einlaufspalt
eintritt, so strömt ein relativ großer Anteil des Suspensionswassers nahezu geradlinig
durch das Obersieb hindurch. Dabei löst sich der Wasserstrahl rasch und über die Maschinenbreite
gleichmäßig vom Obersieb. Dieser Umstand trägt wesentlich zu einer raschen und insbesondere
gleichmäßigen Bahnbildung bei. Mit anderen Worten: Man erzielt eine hohe Qualität
der fertigen Faserstoffbahn trotz einer raschen Bahnbildung bei einer kompakten, kostengünstigen
Bauweise des Formers.
[0006] Ein weiterer Vorteil einer am Anfang der Doppelsiebzone befindlichen Formierwalze
besteht im folgenden: Nicht nur das Untersieb, sondern auch das Obersieb ist bekanntlich
in Längsrichtung gespannt und wird mit dieser Längsspannung beim Lauf über die Formierwalze
umgelenkt. Hierduch wird der Gefahr vorgebeugt, daß sich sogenannte Siebröhren bilden,
die sich in Laufrichtung erstrecken. Mit anderen Worten: Das Obersieb wird speziell
in dem kritischen Anfangsbereich der Bahnbildung auch in Querrichtung straff gehalten,
was wiederum zur gleichmäßigen Bahnbildung beiträgt. Insbesondere wird eine sogenannte
Längsstreifigkeit in der Papierbahn vermieden.
[0007] Ein Nachteil der aus der Druckschrift D1 bekannten Doppelsieb-Former besteht darin,
daß im Betrieb für das Bereitstellen von Unterdruck relativ viel Energie verbraucht
wird. Außerdem ist das Anfahren des Formers manchmal schwierig, wenn es zu einem sogenannten
Wasserstau kommt. Deshalb liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den
bekannten Doppelsieb-Former dahingehend weiter zu entwickeln, daß die Entwässerungselemente
der Doppelsiebzone mit geringeren Unterdrücken als bisher betrieben werden können
und daß gleichzeitig mit möglichst geringem Aufwand ein stabiler Betriebszustand hergestellt
und im Dauerbetrieb beibehalten werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß - unter Beibehaltung der
unmittelbar am keilförmigen Einlaufspalt befindlichen Formierwalze - die Doppelsiebzone
steil nach unten verläuft. Dadurch erfolgt das Abführen eines relativ großen Teiles
des die Siebe durchdringenden Suspensionswassers allein unter der Schwerkraft oder
zumindest mit wesentlicher Unterstützung durch die Schwerkraft. Der Mantel der Formierwalze
hat wie bisher Ausnehmungen zum vorübergehenden Speichern von Wasser. Dabei ist wesentlich
daß das gespeicherte Wasser in Richtung nach unten aus dem Mantel der Formierwalze
abgeschleudert wird. Somit braucht die Formierwalze in manchen Fällen (z.B. bei relativ
geringer Arbeitsgeschwindigkeit) nicht als Saugwalze ausgebildet zu sein. Die Regel
wird jedoch sein, daß die Formierwalze eine Saugwalze ist, aber man wird sie mit geringerem
Unterdruck als bisher betreiben können.
[0009] Auch in den auf die Formierwalze folgenden Entwässerungselementen ist die Höhe des
Unterdrucks (wenn dieser überhaupt notwendig ist) geringer als bisher, dank der Wasserableitung
(wie schon erwähnt) mit Unterstützung durch die Schwerkraft. Dieser Umstand erleichtert
auch das Anfahren des Formers und das Herbeiführen eines stabilen Betriebszustandes
(ohne Gefahr eines Wasserstaus).
[0010] Die hohe Anordnung des Stoffauflaufes vermindert die Gefahr von Rückströmungen (besonders
wichtig für niedrige Geschwindigkeiten). Außerdem liegt der Stoffauflauf dadurch in
einem sauberen Bereich mit guter Zugänglichkeit und guten Umgebungsbedingungen für
Steuerungselemente, z.B. für die Ventile zur sektionierten Verdünnungswasserzugabe
zwecks Einstellung des gewünschten Flächengewichts-Querprofiles der fertigen Papierbahn.
Ebenso liegt die Formierwalze in einer günstigeren Position als bisher, so daß sie
in einfacher Weise mit dem Kran ein- oder ausgebaut werden kann.
[0011] Wie bisher findet schon im Bereich der Formierwalze ein Abführen sehr großer Wassermengen
durch beide Siebe hindurch statt; d.h. die Bahnbildung erfolgt schon im Anfangs-bereich
der Doppelsiebzone sehr rasch und trotzdem sehr gleichmäßig. Unter Umständen ist es
sogar möglich, den Anteil der im Bereich der Formierwalze abgeführten Wasermengen
noch zu steigern. Dementsprechend verringern sich die im Bereich der nachfolgenden
stationären Entwässerungselemente (z.B. Leisten) abzuführenden Wassermengen. Dadurch
und durch den reduzierten Vakuumeinsatz werden bessere Festigkeitseigenschaften, insbes.
Berstdruck erwartet.
[0012] Das neue Design eignet sich hervorragend für den Umbau von Langsiebpartien, da die
Höhe des existierenden Langsiebes nicht relevant ist. Beim bisherigen Design konnte
der Stoffauflauf oft nur schwer untergebracht werden.
[0013] Aus der Druckschrift D2 ist zwar schon ein Doppelsieb-Former mit steil nach unten
verlaufender Doppelsiebzone bekannt. Dort ist jedoch vor einer von beiden Sieben umschlungenen
Formierwalze ein von beiden Sieben umschlungener konvex gekrümmter Formierschuh vorgesehen.
[0014] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in den nachfolgenden
Figurenbeschreibung angegeben. Jede der Figuren 1 bis 6 zeigt schematisch einen Doppelsieb-Former
in Seitenansicht.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Doppelsieb-Former umfaßt zwei Siebbänder, nämlich ein
Obersieb 11 und ein Obersieb 12. Diese bilden, ausgehend von einer Formierwalze 30,
eine Doppelsiebzone. Bevor das Obersieb 12 am Umfang der Formierwalze 30 mit dem Untersieb
11 in Kontakt kommt, läuft es über eine Brustwalze 32. Zwischen den beiden Walzen
30 und 32 bilden die beiden Siebbänder 11 und 12 miteinander einen keilförmigen Einlaufspalt
28, der unmittelbar von einem Stoffauflauf 26 eine Faserstoffsuspension aufnimmt.
Der Stoffauflauf 26 ist nur schematisch angedeutet. Vorzugsweise handelt es sich um
einen Stoffauflauf, der in bekannter Weise mit einer sektioniert steuerbaren Verdünnungswasserzugabe
ausgerüstet ist, zwecks Einstellung eines gewünschten FlächengewichtsQuerprofiles
der fertigen Papierbahn.
[0016] Der insgesamt mit 20 bezeichnete Doppelsieb-Former hat innerhalb der Schlaufe des
Obersiebes 12 im Bereich der Formierwalze 30 eine Wasser-Auffangeinrichtung 39. Dorthin
gelangt zunächst ein großer Teil des Suspensionswassers, welches am Beginn der Doppelsiebzone
das Obersieb 12 durchdringt. Dies erfolgt im wesentlichen im oberen absteigenden Quadranten
der Formierwalze 30. Ungefähr auf der Höhe der FormierwalzenDrehachse laufen die beiden
Siebe 11 und 12 mit der sich dazwischen bildenden Faserstoffbahn nach unten von der
Formierwalze ab. Sie laufen sodann über einen in der Schlaufe des Obersiebes 12 angeordneten,
konvex gekrümmten Formierschuh 36, der mit einer Vielzahl von Leisten 34 am Obersieb
12 anliegt. Zwischen den Leisten 34 dringt weiteres Suspensionswasser in die Auffangwanne
39. Ein weiterer Teil des Suspensionswassers strömt durch das Untersieb 11 in eine
Auffangwanne 39'. Hier können Formierleisten 38 vorgesehen sein, die in bekannter
Weise nachgiebig an das Untersieb 11 andrückbar sind. Anstelle dieser Formierleisten
kann im Bereich des Formierschuhes 36 - gemäß Figur 2 - dem Untersieb 11 wenigstens
ein Deflektor 40 zugeordnet sein.
[0017] Der Mantel der Formierwalze 30 hat in bekannter Weise Ausnehmungen zum vorübergehenden
Speichern von Wasser, z.B. in Form eines Wabenbezuges und eines darauf befestigten
Siebstrumpfes. Zusätzlich kann, falls erforderlich, die Formierwalze 30 als Saugwalze
ausgebildet sein. Dies gilt für alle Ausführungsbeispiele. Dargestellt ist eine Saugeinrichtung
jedoch nur in den Figuren 1 und 6, Ziffer 29. Auch die in der Schlaufe des Obersiebes
12 angeordnete Wasserauffangeinrichtung 39 sowie der Formierschuh 36 können bei Bedarf
an eine Unterdruck-Quelle 29' angeschlossen sein.
[0018] Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß in der Doppelsiebzone die beiden Siebe
11 und 12, unmittelbar ausgehend von der Formierwalze 30, steil nach unten laufen.
In diesem Bereich bildet die Doppelsiebzone mit einer gedachten Vertikalebene einen
Winkel a, der zwischen 10 und 50 Grad beträgt, wobei in diesem Abschnitt das Obersieb
12 sich stets oberhalb des Untersiebs 11 befindet. Vorzugsweise ist der Winkel a kleiner
als 45 Grad. In dem steil nach unten laufenden Abschnitt der Doppelsiebzone können
noch weitere Entwässerungselemente vorgesehen sein, z.B. das Untersieb 11 berührende
Saugkästen 37.
[0019] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 3 und 6 ist am Ende des steil nach
unten verlaufenden Abschnittes der Doppelsiebzone eine Umlenkwalze 42 vorgesehen,
welche die beiden Siebbänder 11, 12 in eine im wesentlichen horizontale Laufrichtung
umlenkt. Hier ist in der Schlaufe des Untersiebes 11 ein Trennsauger 15 vorgesehen,
an dem das Obersieb 12 sich vom Untersieb und von der darauf befindlichen Papierbahn
abhebt. Das Obersieb 12 läuft von hier über Leitwalzen 46 zurück zur Brustwalze 32.
Das Untersieb 11 läuft nach dem Trennsauger 15 - falls erforderlich über wenigstens
einen weiteren Saugkasten 37' - zu einer Siebsaugwalze 33, danach über Leitwalzen
41 zurück zur Formierwalze 30. Unmittelbar hinter der Siebsaugwalze 33 wird die gebildete
Papierbahn in bekannter Weise mittels eines Filzes 9 und einer Abnahmewalze 8 vom
Untersieb 11 abgenommen.
[0020] In den Figuren 1 und 4 bis 6 ist die Ausströmrichtung des Stoffauflaufes 26 nahezu
horizontal oder - wie dargestellt - geringfügig nach oben ansteigend. Die letztere
Anordnung hat den Vorteil, daß sich der Stoffauflauf bei einem vorübergehenden Stillstand
der Papiermaschine nicht leer läuft, so daß er sich während des Stillstandes nicht
durch Abkühlung verformt. Entsprechend der Anordnung des Stoffauflaufes 26 gemäß den
Fig. 1 und 4 bis 6 umschlingt das Obersieb 12 ungefähr den ganzen oberen absteigenden
Quadranten der Formierwalze 30. Abweichend hiervon ist in den Fig. 2 und 3 eine kleinere
Umschlingungszone des Obersiebes 12 auf der Formierwalze 30 vorgesehen. Dementsprechend
ist die Ausströmrichtung des Stoffauflaufes 26' schräg von oben nach unten gerichtet.
Falls man die Lage des Einlaufspaltes 28 von Zeit zu Zeit ändern will, können der
Stoffauflauf 26' und die Brustwalze 32' um die Drehachse der Formierwalze 30 verschwenkt
werden, wie in Fig. 2 mit einem Doppelpfeil 25 angedeutet ist; siehe hierzu Druckschrift
D4.
[0021] Für einige Ausführungsbeispiele gilt, daß - wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt -
am Umfang der Formierwalze 30 wenigstens eine nachgiebig an das Obersieb 12 andrückbare
Formierleiste 27 vorgesehen sein kann, wie bekannt aus der eingangs genannten Druckschrift
D3.
[0022] Eine Besonderheit des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 3 besteht darin, daß in dem
steil nach unten verlaufenden Abschnitt der Doppelsiebzone Gleichdruck-Entwässerungselemente
16, 17 vorgesehen sind; dies sind vorzugsweise perforierte Platten oder Plattensegmente.
Das eine Gleichdruck-Entwässerungselement 16 ist Teil eines stationären (und evtl.
besaugten Entwässerungskastens) und liegt beispielsweise am Obersieb 12 an. Das gegenüberliegende
Gleichdruck-Entwässerungselement 17 ruht mit Hilfe von Pneumatikschläuchen 14 auf
einem weiteren stationären Kasten; es ist hierdurch mittels einer wählbaren Kraft
nachgiebig an das Untersieb 11 anstellbar. Gleichdruck-Entwässerungselemente dieser
Art sind Gegenstand der eingangs unter D5 genannten Patentanmeldung; auch in dem ungefähr
horizontalen Teil der Doppelsiebzone können solche Elemente angeordnet sein. Gemäß
Fig. 6 ist zwischen der Formierwalze 30 und den Elementen 16/17 eine (vorzugsweise
perforierte) konvex gekrümmte Führungsplatte 14 an das Obesieb 14 angelegt, um zu
vermeiden, daß sich in einer geraden Sieblaufstrecke die Siebe vorübergehend voneinander
lösen.
[0023] Eine Besonderheit des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 4 besteht darin, daß innerhalb
der Doppelsiebzone die beiden Siebbänder 11, 12 außer der Formierwalze 30 nur mit
stationären Entwässerungselementen in Kontakt kommen, nämlich mit dem Formierschuh
36, falls erforderlich mit den Formierleisten 38 und einem Saugkasten 37. Auf den
letzteren folgt ein stationärer Trennsauger 25. Von hier wird das Obersieb 12 über
die Leitwalze 42' nach oben zurückgeführt. Nach dem Trennsauger 25 läuft das Untersieb
11 weiterhin steil nach unten, vorzugsweise über weitere Saugkästen 37', wonach die
Papierbahn mittels Filz 9 und Abnahmewalze 8 vom Untersieb 11 abgenommen wird.
[0024] Eine andere Variante ist in Fig. 5 dargestellt. Hier ist am Ende des steil nach unten
verlaufenden Abschnittes der Doppelsiebzone in der Schlaufe des Obersiebes 12 eine
Siebsaugwalze 35 vorgesehen, über welche beide Siebe 11 und 12 mit der dazwischen
befindlichen Papierbahn laufen. Die Siebsaugwalze 35 besitzt eine Trennsaugzone, an
der das Untersieb 11 von der Papierbahn und dem Obersieb 12 getrennt wird. Somit wird
in diesem Fall die Papierbahn (mittels Filz 9 und Abnahmewalze 8) vom Obersieb 12
abgenommen.
[0025] Für alle Ausführungsbeispiele gilt, daß die Formierwalze 30 einen relativ großen
Durchmesser D aufweist. Dieser kann beispielsweise zwischen 1,5 und 2,5 m betragen.
Zur seitlichen Abdichtung des Einlaufspaltes 28 können Dichtelemente gemäß der eingangs
unter D6 genannten Patentanmeldung vorgesehen sein.
[0026] Die gemäß den Fig. 1-3 und 6 von beiden Siebbändern 11, 12 gemeinsam umschlungene
Leitwalze 42 stellt sicher, daß keine bzw. nur geringe lokale Differenzgeschwindigkeiten
der Siebe auftreten. Die

S"-förmige Bahnführung wird somit als nicht kritisch eingestuft. Die Bahn ist bis
in den Bereich des Formierschuhes 36 bzw. der Elemente 16/17 in der Mitte noch flüssig.
Daher können in diesem Bereich keine bzw. nur sehr geringe Kräfte zwischen den Sieben
übertragen werden; kleine lokale Differenzgeschwindigkeiten sind also zulässig. Verschleiß
an den Siebrändern und ein negativer Einfluß auf die Festigkeitseigenschaften der
fertigen Papierbahn werden dank der

S"-förmigen Bahnführung vollkommen oder zumindest weitgehend vermieden.
[0027] Die dargestellten Ausführungsbeispiele können wie folgt abgewandelt werden: Wenigstens
eine der an das Untersieb 11 nachgiebig andrückbaren Formierleisten 38 (z.B. Fig.
1) und/oder wenigstens eine der an das Obersieb 12 nachgiebig andrückbaren Formierleisten
27 (z.B. Fig. 2) kann ersetzt werden durch eine sogen. Formier-Wasserdüse gemäß der
am gleichen Trag eingereichten Patentanmeldung 198 ......... (PA 10658).
[0028] Die wesentliche Besonderheit der Fig. 6 besteht darin, daß die gesamte Bahnbildung
ohne Leisten stattfindet, also ohne das Einleiten von Druckpulsationen in die Fasersuspension.
Mit anderen Worten: Es sind nur Gleichdruck-Entwässerungselemente vorhanden nämlich
die Formierwalze 30 (vorzugsweise als Saugwalze), die Führungsplatte 14 und die anhand
der Fig. 3 beschriebenen Elemente 16 und 17. Dadurch verbleibt ein höherer Anteil
der Fein- und Füllstoffe in der gebildeten Papierbahn.
[0029] Die dargestellten Ausführungsbeispiele, insbesondere dasjenige gemäß Fig. 6, können
wie folgt abgewandelt werden:
[0030] Man plaziert am Ende des steil nach unten verlaufenden Abschnittes der Doppelsiebzone
in der Schlaufe des Obersiebes 12 einen Trennsauger, um das Untersieb 11 von der Bahn
zu trennen. Diese läuft mit dem Obersieb über die Umlenkwalze 42, welche die Bahn
mit einer (zuvor auf z.B. einem Langsieb gebildeten) anderen Bahn zusammengautscht.
In diesem Fall dient somit der erfindungsgemäße Doppelsieb-Former zum Bilden einer
Lage einer mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn.
1. Doppelsieb-Former zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn, aus
einer Faserstoffsuspension, mit den folgenden Merkmalen:
a) zwei Siebbänder (Untersieb 11 und Obersieb 12) bilden miteinander eine Doppelsiebzone;
b) in einem ersten Abschnitt der Doppelsiebzone, in dem die beiden Siebbänder (11,
12) über ein Entwässerungselement in Form einer rotierenden Formierwalze (30) laufen,
bilden die beiden Siebbänder unmittelbar an der Formierwalze miteinander einen keilförmigen
Einlaufspalt (28), der unmittelbar von einem Stoffauflauf (26) die Faserstoffsuspension
aufnimmt (

Gap-Former");
c) in einem zweiten Abschnitt der Doppelsiebzone laufen die beiden Siebbänder (11,
12) mit der dazwischen sich bildenden Faserstoffbahn über weitere Entwässerungselemente
(36, 37 oder 16, 17);
d) am Ende der Doppelsiebzone laufen die Siebbänder über eine Trenneinrichtung (15,
25, 35), die eines der Siebbänder von der gebildeten Faserstoffbahn und dem anderen
Siebband trennt;
e) dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelsiebzone, wie an sich bekannt, unmittelbar
ausgehend von der Formierwalze (30) steil nach unten verläuft.
2. Doppelsieb-Former nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der steil nach unten
verlaufende zweite Abschnitt der Doppelsiebzone mit einer gedachten Vertikalebene
einen Winkel (a) einschließt, der zwischen 10 und 50 Grad beträgt; vorzugsweise ist
der Winkel (a) kleiner als 45 Grad.
3. Doppelsieb-Former nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umlenkeinrichtung
(42) die beiden Siebbänder (11, 12), wie an sich bekannt, aus dem steil nach unten
führenden Laufweg in einen im wesentlichen horizontalen oder leicht ansteigenden Abschnitt
umlenkt.
4. Doppelsieb-Former nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe des Umschlingungswinkels des Obersiebes (12) an der Formierwalze (30)
in an sich bekannter Weise veränderbar ist durch Verschwenken des Stoffauflaufes (26')
und der das Obersieb (12) zur Formierwalze führenden Brustwalze (32') um die Drehachse
der Formierwalze (Doppelpfeil 25, Fig. 2).
5. Doppelsieb-Former nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem steil nach unten verlaufenden Abschnitt der Doppelsiebzone ein am Obersieb
(12) anliegender konvex gekrümmter Formierschuh (36) vorgesehen ist.
6. Doppelsieb-Former nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Formierschuhes
(36) dem Untersieb (11) wenigstens ein Deflektor (40) zugeordnet ist.
7. Doppelsieb-Former nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Formierschuhes
(36) wenigstens eine nachgiebig an das Untersieb (11) andrückbare Formierleiste (38)
vorgesehen ist.
8. Doppelsieb-Former nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Umfang der Formierwalze (30) wenigstens eine nachgiebig an das Obersieb (12)
andrückbare Formierleiste (27) vorgesehen ist.
9. Doppelsieb-Former nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem steil nach unten verlaufenden Abschnitt der Doppelsiebzone sogenannte Gleichdruck-Entwässerungselemente
(16, 17) vorgesehen sind, wobei ein stationäres Gleichdruck-Entwässerungselement (16)
an dem einen Siebband (12) anliegt und wenigstens ein gegenüberliegendes Gleichdruck-Entwässerungselement
(17) mittels einer wählbaren Kraft nachgiebig an das andere Siebband (11) anstellbar
ist (Fig. 3).
10. Doppelsieb-Former nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die GleichdruckEntwässerungselemente
(16, 17) als Platten oder als Plattensegmente ausgebildet sind.
11. Doppelsieb-Former nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichdruck-Entwässerungselemente
(16, 17) fluiddurchlässig, vorzugsweise perforiert sind.
12. Doppelsieb-Former nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Doppelsiebzone
die beiden Siebbänder (11, 12) außer der Formierwalze (30) nur mit stationären Entwässerungselementen
(36, 37) in Kontakt kommen, wobei die Trenneinrichtung (25) als ein stationärer Trennsauger
ausgebildet ist, der in dem steil nach unten verlaufenden Abschnitt der Doppelsiebzone
am Untersieb (11) anliegt (Fig. 4).
13. Doppelsieb-Former nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersieb (11)
nach der Trenneinrichtung weiterhin steil nach unten läuft, vorzugsweise über weitere
stationäre Entwässerungselemente (37'), wonach die gebildete Faserstoffbahn, wie an
sich bekannt mittels einer Abnahmeeinrichtung (8, 9) vom Untersieb (11) abgenommen
wird.
14. Doppelsieb-Former nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des steil nach
unten verlaufenden Abschnittes der Doppelsiebzone die beiden Siebbänder (11, 12) über
eine in der Schlaufe des Obersiebes (12) befindliche Siebsaugwalze (35) geführt sind;
diese besitzt eine Trennsaugzone, an der das Untersieb (11) von der Faserstoffbahn
und dem Obersieb (12) getrennt wird (Figur 5).
15. Doppelsieb-Former nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er frei von Formationsleisten
ist (Fig. 6).
16. Doppelsieb-Former nach den Ansprüchen 9 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebbänder
(11, 12) unmittelbar nach der Formierwalze (30) über eine am Obersieb (12) anliegende
(vorzugsweise perforierte) konvex gekrümmte Führungsplatte (14) laufen (Fig. 6).