[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für eine Gasturbinenanlage, wie sie insbesondere
zur Energieerzeugung mit stationären Anlagen verwendet wird.
[0002] Moderne Kraftwerke nutzen zur Dampferzeugung wenigstens teilweise Gasturbinenanlagen,
die nicht nur mechanische, mittels Generatoren direkt verwertbare Energie, sondern
darüber hinaus einen heißen Gasstrom abgeben, der über Dampferzeuger zur Energieerzeugung
nutzbar ist. Die Gasturbinenanlagen ersetzten insoweit herkömmliche Feuerungsanlagen
ganz oder teilweise.
[0003] Gasturbinen weisen an ihrem Ausgang (Auspuff) relativ hohe Gasgeschwindigkeiten auf.
Außerdem ist die Strömung wenigstens teilweise stark turbulent und die Gasturbine
gibt an ihrem Ausgang einen hohen Schallpegel ab. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit
an dem Ausgang der Gasturbine hat einen sehr geringen statischen Druck zur Folge.
In der Regel ist es erforderlich, die Gasströmung zugunsten des statischen Drucks
deutlich zu verlangsamen. Dazu dient meist ein Diffusor, der durch einen langen, sich
allmählich erweiternden Kanal gebildet wird. Um die gewünschte Diffusorwirkung zu
erzielen, darf der Öffnungswinkel des sich erweiternden Kanals nicht zu groß sein.
Bei den geforderten Querschnittsvergrößerungen des Strömungskanals fuhrt dies bei
gängigen Diffusoreintrittsguerschnitten zu Baulängen von deutlich über 10 m, bspw.
13 m.
[0004] Wenn der statische Druck des Gasstroms durch gezielte Verlangsamung in dem Diffusor
erhöht worden ist, ist jedoch nach wie vor ein erheblicher Schallpegel vorhanden,
den es zu vermindern gilt. Deshalb sind bei herkömmlichen Gasturbinenanlagen meist
Schalldämpfer vorgesehen, die sich an den jeweiligen Diffusor anschliessen. Insgesamt
ergibt sich somit im Anschluss an die Gasturbine eine relativ voluminöse, aus Diffusor
und nachgeschaltetem Schalldämpfer bestehende Anlage. Diese Anlage nimmt nicht nur
wertvollen Bauraum ein, sondern hat in der Regel einen unerwünscht hohen Rückstau
oder Druckverlust. Dieser vermindert die mechanische Energieausbeute der Gasturbine.
[0005] Hier setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, die zum Betrieb der Gasturbine
erforderlichen Anlagenteile so zu gestalten, dass diese möglichst wenig Bauraum beanspruchen.
Außerdem soll die mechanische Leistung der Gasturbine möglichst wenig beeinträchtigt
werden.
[0006] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch einen Gasturbinenschalldämpfer mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0007] Erfindungsgemäß ist der Diffusor der Gasturbine Teil des Schalldämpfers. Dies wird
erreicht, indem der Innenraum des Schalldämpfers durch Kulissenelemente in vorzugsweise
nebeneinander angeordnete Diffusorkanäle unterteilt wird. Diese öffnen sich jeweils
in Strömungsrichtung, wobei auch bei geringen Öffnungswinkeln der Strömungsquerschnitt
in jedem Diffusorkanal prozentual relativ stark zunimmt. Die Zunahme ist deutlich
größer als bei einem einzigen Diffusorkanal gleichen Öffnungswinkels und entsprechend
größeren Eintrittsquerschnitts. Auf diese Weise wird ein doppelter Platzgewinn erreicht.
Ein großer Platzgewinn ergibt sich durch die bauliche Vereinigung von Diffusor und
Schalldampfer miteinander. Eine weitere wesentliche Verkürzung der Baulänge wird durch
die Aufteilung des Strömungskanals auf viele parallele, d.h. ein- und ausgangsseitig
miteinander verbundene Diffusorkanäle erreicht. War für herkömmliche Gasturbinenschalldämpfer-
und Diffusoranlagen eine Gesamtbaulänge von zwischen 10 und 15 m erforderlich, kommt
der erfindungsgemäße Gasturbinenschalldämper, der zugleich Diffusorfunktion übernimmt,
mit einer Baulänge von 4 bis 5 m aus. Verständlicherweise können sich entsprechend
der gewünschten Leistung größere oder kleinere Abmessungen ergeben, wobei das Verhältnis
der Abmessungen bekannter Anlagen zu dem erfindungsgemäßen Gasturbinenschalldämpfer
ähnlich bleibt. Die verminderten Gesamtabmessungen erleichtern die Wärmeisolation
und vermindern schon durch die verringerte Oberfläche der Anlage die Wärmeverluste.
[0008] Durch die bauliche und funktionelle Vereinigung von Schalldämpfer und Diffusor fällt
eine Übergangsstelle zwischen dem Schalldämpfer und dem Diffusor weg, wie sie bisher
vorhanden gewesen ist. Solche Übergangsstellen können aufgrund des sich hier ändernden
Strömungswiderstands einen Druckverlust erzeugen, der von der Gasturbine überwunden
werden muss und somit deren Leistungsausbeute mindert. Dies ist bei dem erfindungsgemaßen
Gasturbinenschalldämpfer vermieden. Gegenüber herkömmlichen Anlagen kann sich ein
Druckgewinn von 2 bis 3 mbar ergeben.
[0009] Der Innenraum des Gehäuses des Gasturbinenschalldämpfers ist durch einzelne Kulissenelemente
in Diffusorkanäle unterteilt. Die Kulissenelemente bewirken eine Ausrichtung der Strömung,
indem sie den Strömungsweg vorgeben. Um der auftretenden thermischen Belastung zu
widerstehen, können die Kulissenelemente bspw. als Stahlgerippe aufgebaut sein, das
mit Keramikfasern versehen ist. Es ergibt sich durch die Struktur des Keramikgewebes
zusätzlich eine schalldämpfende Wirkung. Außerdem kann das Gehäuse bspw. innen wenigstens
teilweise mit Keramikgewebe ausgekleidet sein, um die Schallübertragung nach außen
zu dämpfen.
[0010] Ungeachtet des verwendeten Materials sind die Kulissenelemente vorzugsweise als Strömungskörper
ausgebildet, die der Gasströmung einen möglichst geringen Widerstand entgegensetzen
und möglichst keine zusätzlichen Wirbel erzeugen. Die Kulissenelemente können dabei
bspw. als Platten ausgebildet sein, deren Dicke von dem stromaufwärtigen zu dem stromabwärtigen
Ende hin zunimmt, und die sowohl an ihrem stromaufwärtigen als an ihrem stromabwärtigen
Ende abgerundet sind. Trotz der Zunahme der Dicke der Strömungskörper in Strömungsrichtung,
bleiben zwischen den Kulissenelementen Zwischenräume, (Diffusorkanäle) deren Strömungsquerschnitt
in Strömungsrichtung zunimmt. Die Diffusorkanäle sind bspw. schlitzartig ausgebildet,
d.h. der Störmungsquerschnitt wird durch ein schmales Rechteck gebildet, dessen kurze
Kante stromabwärts zunimmt, während die längere Kante unverändert bleibt. Auf diese
Weise wird bei geringen Öffnungswinkeln, die eine gute Diffusorwirkung ermöglichen,
eine prozentuale, relative hohe, Querschnittszunahme ermöglicht. Bedarfsweise können
die Kulissenelemente auch eine gleichbleibende oder sich in Strömungsrichtung anderweitig
ändernde, bspw. abnehmende Dicke aufweisen.
[0011] Alternativ können die Kulissenelemente bspw. ringförmig als runde oder eckige Elemente
ausgebildet sein. Auch hier ist es möglich, die Diffusorkanäle als relativ enge Spalte
auszubilden, deren Dicke in Strömungsrichtung zunimmt. Somit wird eine gute Diffusorwirkung
bei kurzer Baulänge ermöglicht.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform stimmt die Summe der eingangsseitigen Strömungsquerschnitte
der Diffusorkanäle mit dem Strömungsquerschnitt des Eingangs des Gasturbinenschalldämpfers
im Wesentlich überein oder ist entsprechend auf diesen abgestimmt. Dies vermeidet
Druckverluste unabhängig davon, ob der Eingang einen rechteckigen oder einen runden
Querschnitt aufweist. Ist der Querschnitt rund, kann es vorteilhaft sein, wenn der
resultierende Strömungsquerschnitt, der sich aus der Summe der eingangsseitigen Querschnitte
der Diffusorkanäle ergibt, etwas größer ist als der Querschnitt des Eingangs.
[0013] Die Kulissenelemente sind in Seitenansicht vorzugsweise Rechteckplatten, die bei
horizontaler Durchströmungsrichtung in dem Gasturbinenschalldämpfer im Wesentlichen
vertikal angeordnet sind. Die Kulissenelemente sind dabei vorzugsweise an ihrer Unterseite
fest gehalten. An ihrem oberen Ende sind sie lediglich seitlich fixiert, wobei sie
sich nach oben und nach unten bewegen können. Dies vermeidet Spannungen bei schnellem
Aufheizen und Abkühlen. Insbesondere beim Starten der Gasturbinen ergibt sich ein
sehr schneller Aufwärmvorgang. Durch die einseitige Halterung der Kulissenelemente
werden Temperaturspannungen minimiert.
[0014] Zur Anpassung der Strömungsquerschnitte in dem Diffusorbereich an dem Ein- und Ausgang
ist vorzugsweise sowohl vor den Kulissenelementen als auch danach ein jeweiliger Anpassraum,
d.h. ein Eintrittsraum und ein Austrittsraum angeordnet. In dem Eintrittsraum ist
vorzugsweise ein Gitter angeordnet, das die mit 80 bis 150 m/s von der Gasturbine
gelieferte Strömung teilt. Dabei ist vorzugsweise jeweils einem Kulissenelement ein
Gitterstab mit bspw. rundem Querschnitt zugeordnet. Der Gitterstab ist in einem Abstand
von einigen Zentimetern vor der Stirnkante des jeweiligen Kulissenelements angeordnet.
Der als Strömungsteiler oder Wirbelbrecher dienende Stab erzeugt gewissermaßen einen
Windschatten, in dem dann jeweils ein Kulissenelement angeordnet ist. Der sich ergebende
Strömungswiderstand ist geringer als bei Anordnungen ohne Strömungsteiler.
[0015] Vorzugsweise sind nicht nur die Kulissenelemente schräg (Winkel α) zueiander angeordnet,
sondern sie sind selbst keilförmige, werden also vom Eingang zum Ausgang dicker. Dies
ergibt eine gute Überlagerung der Schalldämpferwirkung mit der Diffusorwirkung und
zugleich vorteilhafte langsame Strömungsverhälnisse am Ausgang.
[0016] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen und ergeben sich aus der Zeichnung sowie der dazugehörigen Beschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Gasturbinenschalldämpfer zur Zwischenschaltung zwischen
eine Gasturbine und einen Dampferzeuger, in einer schematisierten Seitenansicht,
Fig. 2 den Schalldämpfer nach Figur 1, in einer Schnittdarstellung, geschnitten entlang
der Linie II-II in Figur 1 in einer schematisierten Draufsicht, und
Fig. 3 zwei Kulissenelemente des erfindungsgemäßen Gasturbinenschalldämpfers nach
den Figuren 1 und 2, in einer schematisierten Draufsicht.
Beschreibung:
[0017] In Figur 1 ist ein Gasturbinenschalldämpfer 1 veranschaulicht, der an den Ausgang
einer lediglich schematisch und angeschnitten angedeuteten Gasturbine 2 einer stationären
Energieerzeugungsanlage angeschlossen ist und zu einem ebenfalls lediglich schematisch
und angeschnit-ten angedeuteten Dampferzeuger 3 führt. Der Gasturbinenschalldämpfer
1 dient dazu, die die Gasturbine 2 mit einer Geschwindigkeit von über 100 m/s verlassenden
Abgase zu beruhigen und zu verlangsamen, um sie mit einer Geschwindigkeit unter 30
Meter pro Sekunde an den Dampferzeuger 3 abzugeben. Dazu weist der Gasturbinenschalldämpfer
1 ein Gehäuse 4 auf, das einen Innenraum 5 umschliesst. Zur Vermeidung einer unerwünschten
Auskühlung der durch den Gasturbinenschalldämpfer 1 strömenden Abgase der Gasturbine
2 ist das Gehäuse 4 mit einer Isolierschicht 6 zur Wärmeisolation versehen.
[0018] Das Gehäuse 4 weist, wie die Seitenansicht in Figur 1 veranschaulicht, eine nahezu
gleichbleibende Höhe auf. Jedoch vergrößert sich die Breite des Gehäuses 4 von der
Gasturbine 2 zu dem Dampferzeuger 3 hin, wie insbesondere Figur 2 veranschaulicht.
[0019] An dem gasturbinenseitigen Ende ist das Gehäuse 4 mit einem Eingang 7 versehen, dessen
Querschnitt rechteckförmig ist. An dem Eingang 7 ist ein Kompensator 8 angeordnet,
der Wärmedehnungen federnd nachgiebig aus-gleicht. Der Kompensator verbindet den Ausgang
der Gasturbine 2 mit dem Eingang 7 des Gehäuses 4 fluiddicht. Außerdem ist das Gehäuse
4 zum Anschluss an den Dampferzeuger 3 mit einem Ausgang 9 versehen, der durch eine
ebenfalls rechteckige Öffnung gebildet wird. An dem Ausgang 9 ist ein Kompensator
11 angeordnet, der thermisch bedingte Verlàgerungen zwischen dem Dampferzeuger 3 und
dem Gehäuse 4 ausgleichen.
[0020] In dem Innenraum 5 des sich in Strömungsrichtung S (siehe Pfeil in Figur 2) mit einem
Öffnungswinkel von ungefähr 30° erweiternden Gehäuses 4, sind mehrere Kulissenelemente
14 (14a bis 14e) angeordnet. Im vorliegenden Fall sind insgesamt fünf Kulissenelemente
vorgesehen, wobei deren Zahl von Fall zu Fall variieren kann. Die Kulissenelemente
14 sind untereinander im Wesentlichen gleich aufgebaute, etwa plattenförmige Elemente,
die aus einem Stahlgerüst mit Keramikfaserauflage bestehen. Die Kulissenelemente 14
sind in dem Innenraum 5 stehend angeordnet und unterteilen den Innenraum 5 der einen
sich von dem Eingang 7 zu dem Ausgang 9 erstreckenden Strömungskanal bildet, in einzelne
Diffusorkanäle 15 (15a bis 15f)
[0021] Die Diffusorkanäle 15 sind relativ schmal. Während sie an-ihrem Eintritt bspw. eine
Höhe von 4000 Millimetern aufweisen können, sind sie lediglich etwa 200 Millimeter
breit. Sie sind somit spalt- oder schlitzförmig. Wie Figur 3 zeigt, werden die einzelnen
Diffusorelemente in Strömungsrichtung, d.h. von ihrem jeweiligen stromaufwärtigen
Ende 17 zu ihrem stromabwärtigen Ende 18 hin dicker. Einander benachbarte Diffusorelemente
14 sind jeweils einen spitzen Winkel α miteinander einschließende angeordnet, der
vorzugsweise geringer als 7° ist. Durch die Zunahme der Dicke der Diffusorelemente
14 in Strömungsrichtung, erweitert sich der Diffusorkanal 15 entsprechend weniger.
Dennoch wird prozentual eine hohe Zunahme des Strömungsquerschnitts und somit eine
gute Verlangsamung und Druckerhöhung der durchfliessenden Gasströmung erreicht. Ohne
Kulissenelemente 14, würde der sich erweiternde Innenraum 5 des Schalldämpfers aufgrund
des Divergenzwinkels der beiden Seitenwände des Gehäuses 4 von etwa 30° nicht mehr
als Diffusor wirken.
[0022] Die Kulissenelemente 14 übernehmen somit eine Doppelfunktion. Zum einen definieren
sie zwischeneinander Diffusorkanäle 15, zum anderen richten sie die von der Gasturbine
2 ankommende turbulente Strömung aus und vergleichmäßigen diese.
[0023] Das Diffusorelement 14 weist im Wesentlichen plane Seitenflächen 23, 24 auf (Figur
3), die miteinander einen spitzen Winkel ß einschliessen. Dieser beträgt lediglich
wenige Grad (bspw. 3 bis 5°). An seinem vorderen oder stromaufwärtigen Ende ist das
Kulissenelement 14 mit einem Radius abgerundet. Ebenso ist das Kulissenelement 14
an seinem stromabwärtigen oder hinteren Ende 18 mit einem Radius abgerundet. Durch
die mit dem Winkel ß etwa keilförmige Ausbildung der Diffusorelemente ergibt sich
zwischen einander benachbart angeordneten Diffusorelementen 14 ein in Draufsicht keilförmiger
Kanal mit dem Öffnungswinkel γ. Dabei gilt:

.
[0024] In dem Innenraum 5 ist vor den stromaufwärtigen Enden 17 der Kulissenelemente 14
ein Eintrittsraum 21 ausgebildet, in dem der Strömungsquerschnitt ausgehend von dem
Eingang 7 etwa um das Maß der Stirnflächen der Kulissenelemente 14 etwas zunimmt.
In diesem Eintrittsraum 21 sind Gitterstäbe 22 angeordnet (22a bis 22e). Jeder Gitterstab
22 ist dabei einem Kulissenelement 14 zugeordnet und in einem gewissen Abstand vor
diesem angeordnet. Der Abstand entspricht etwa der Dicke des betreffenden Kulissenelements
in der Mitte zwischen seinem stromaufwärtigen Ende 17 und seinem stromabwärtigen Ende
18. Die Gitterstäbe weisen einen runden Querschnitt auf und sind parallel zu den Kulissenelementen
ausgerichtet, d.h. sie sind in oder parallel zu gedachten Ebenen angeordnet, die von
den Seitenflächen 23, 24 jedes Kulissenelements 14 festgelegt sind.
[0025] Zwischen den stromabwärtigen Enden der Kulissenelemente 14 und dem Ausgang 9 verbleibt
ein Leerraum der als Austrittsraum 25 dient. Während der Eintrittsraum 25 eine Verzweigung
bildet, bei der die Diffusorkanäle 15 miteinander eingangsseitig verbunden sind, bildet
der Austrittsraum eine Zusammenführung oder einen Sammelraum für die aus den Diffusorkanälen
15 austretenden Gase.
[0026] Der insoweit beschriebene Gasturbinenschalldämpfer 1 arbeitet wie folgt:
[0027] In Betrieb kommt von der Gasturbine 2 her in Strömungsrichtung S eine Gaströmung
mit hoher Geschwindigkeit von bspw. 100 bis 120 m/s an. Die Gasströmung tritt in den
Eintrittsraum 21 ein und trifft zunächst auf die Gitterstäbe 22. Hier wird die Strömung
geteilt, um sich auf die zwischen den Kulissenelementen 14 definierten Diffusorkanäle
15 aufzuteilen. Dabei wird die Strömung aufgrund der geringen Abstände der Kulissenelemente
14 untereinander auf eine im Wesentlichen gradlinige Bahn gezwungen und somit vergleichmäßigt.
Beim Durchströmen der Diffusorkanäle 15 verlangsamt sich die Gasströmung aufgrund
des stark zunehmenden Strömungsquerschnitts auf einen Wert zwischen 23 und 27 m/s,
wobei der Druck (statischer Druck) entsprechend zunimmt.
[0028] In dem Austrittsraum 25 vereinigen sich die Teilgasströme der Diffusorkanäle 15a
bis 15f zu einem Gesamtgasstrom und treten an dem Ausgang 9 aus. Dieser stimmt im
Wesentlichen mit der Summe der ausgangsseitigen Einzelquerschnitte der Diffusorkanäle
15 überein.
[0029] Zur Zwischenschaltung zwischen dem Ausgang einer Gasturbine 2 und einen Dampferzeuger
3 ist eine kombinierte Einrichtung 1 vorgesehen, die sowohl als Schalldämpfer als
auch als Diffusor wirkt und als Gasturbinenschalldämpfer bezeichnet wird. Der Gasturbinenschalldämpfer
1 weist einen sich in Strömungsrichtung S mit einem relativ großen Winkel erweiternden
Innenraum 5 auf. In diesem sind Kulissenelemente 14 angeordnet, die zwischeneinander
Diffusorkanäle 15 begrenzen, die sich jeweils mit einem wesentlich geringeren spitzen
Winkel von unter 7° erweitern. Die engen, spaltartigen Diffusorkanäle 15 bewirken
neben einer Verlangsamung der Gasströmung und somit neben einer Druckerhöhung zusätzlich
eine Schalldämpfung durch Verminderung der Turbulenzen und einer Vergleichmäßigung
und Ausrichtung der Strömung. Durch die Zusatzfunktion des Gasturbinenschalldämpfers
1 als Diffusor können bisher erforderliche gesonderte Diffusoren, die einen großen
Bauraum beansprucht haben, entfallen.
1. Gasturbinenschalldampfer (1) für eine Gasturbinenanlage, insbesondere zur Energieerzeugung,
mit einem Gehäuse (4), das einen durchströmbaren Innenraum (5) aufweist, der einen
Strömungskanal bildet, der von einem Eingang (7) zu einem Ausgang (9) führt, wobei
der Eingang (7) an den Gasaustritt einer Gasturbine (2) und der Ausgang (9) an den
Gaseintritt eines Dampferzeugers (3) anschließbar ist,
mit Kulissenelementen (14), die in dem Innenraum (5) angeordnet sind und den Strömungskanal
in ein- und ausgangsseitig miteinander verbundene Diffusorkanäle (15) unterteilen,
deren Strömungsquerschnitt in Strömungsrichtung (S) zunimmt.
2. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) Strömungskörper mit einer Dicke sind, die in Strömungsrichtung (S) zunimmt.
3. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der resultierende
Strömungsquerschnitt, der sich aus der Summe der eingangsseitig jeweils zwischen einander
benachbarten Kulissenelementen (14) festgelegten Strömungsquerschnitte und den Strömungsquerschnitten
zwischen randständigen Kulissenelementen (14a, 14e) und dem Gehäuse (4) ergibt, dem
Querschnitt des Eingangs (7) des Gehäuses (4) entspricht.
4. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingang
(7) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
5. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum
(5) einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist.
6. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang
(9) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
7. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) jeweils zwei ebene Seitenflächen (23, 24) aufweisen, die miteinander jeweils
einen spitzen Winkel (β) einschließen oder zueinander parallel angeordnet sind.
8. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) jeweils an ihrer Vorderseite (17) und an ihrer Rückseite (18) abgerundet sind.
9. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) in Seitenansicht mit Blickrichtung auf ihre Flachseiten rechteckig ausgebildet
sind.
10. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) miteinander jeweils paarweise einen spitzen Winkel (α) einschließend angeordnet
sind.
11. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) an ihrer jeweiligen Unterseite fixiert und an ihrer Oberseite in Vertikalrichtung
beweglich gelagert sind.
12. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem
Eingang (7) und den stromaufwärtigen Enden (17) der Kulissenelemente (14) ein Eintrittsraum
(21) zur Anpassung des Eingangsquerschnitts an den vorzugsweise gleich großen Strömungsquerschnitt
zwischen den Kulissenelementen (14) ausgebildet ist.
13. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Eintrittsraum
(21) ein Gitter (22) angeordnet ist.
14. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung
des Gitter (22) stromaufwärts vor jedem Kulissenelement (14) ein Gitterstab (22a ...
22e) angeordnet ist.
15. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Gitterstab
(22a ... 22e) parallel zu einer Ebene angeordnet ist, die von einer Flachseite (23,
24) eines Kulissenelements (14) festgelegt ist.
16. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den
stromabwärtigen Enden (18) der Kulissenelemente (14) und dem Ausgang (9) ein Austrittsraum
(25) zur Anpassung des Ausgangsquerschnitts an den vorzugsweise gleich großen ausgangsseitigen
Strömungsquerschnitt zwischen den Kulissenelementen (14) ausgebildet ist.
17. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
die Kulissenelemente (14) mit schalldämmendem Material versehen sind.
18. Gasturbinenschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenelemente
(14) jeweils mit einem Keilwinkel β mit der Durchströmungsrichtung dicker werdend
ausgebildet sind und dass die Zunahme des Strömungsquerschnitts der Strömungskanäle
zwischen den Kulissenelementen (14) um deren Keilwinkel β gegen ihre Schrägstellung
α vermindert ist.