[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Identifikation insbesondere
von Personen, Tieren und Objekten mit bestimmten, übereinstimmenden Eigenschaften.
[0002] Es ist bekannt, zur Kontaktaufnahme zwischen Personen elektronische Geräte mit einem
Sender und einem Empfänger einzusetzen.
Ein derartiges elektronisches Sende- und Empfangsgerät für übereinstimmenden Gedankenaustausch
zwischen 2 Personen unterschiedlichen Geschlechts ist in der DE 3701321 A1 beschrieben.
Darüber hinaus wurde mit der DE 195 02 627 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Kontaktaufnahme zwischen Personen bekannt, welche zusätzlich zu der Sende- und Emfangsfunktion
optische und akustische Signale realisieren.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Lösungen ist, daß die Berücksichtigung von vorgegebenen
Merkmalen bei der Identifikation oder Kontaktaufnahme nicht möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit welchen vorgegebene, auch nicht sichtbare Eigenschaften oder Merkmale
eingegeben, abgefragt und verglichen werden und bei Vorliegen definierter Übereinstimmungen
eine Signalisierung erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil
der Ansprüche 1 und 11 im Zusammenwirken mit den Merkmalen im Oberbegriff. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine eindeutige Identifikation
unter Berücksichtigung sowohl festgelegter eigener als auch gewünschter anderer Merkmale
oder Eigenschaften möglich ist, indem die Geräte im Betriebszustand zwischen den Betriebsarten
"Dateneingabe" und "Kommunikation" umgeschaltet werden können, wobei im Dateneingabemodus
im Gerät des Senders sowohl beim Empfänger gesuchte Merkmale als auch vom Sender angebotene
Merkmale eingegeben werden und im Kommunikationsmodus mit Ruf- und Ruhestatus im Rufstatus
die eingegebenen Daten gesendet und im Ruhestatus die empfangenen Daten mit den eingegebenen
Daten verglichen und bei definierten Übereinstimmungen eine akustische und/oder optische
Signalisierung erfolgt.
Bei Vorhandensein dieser Übereinstimmung ist zusätzlich die alphanumerische Anzeige
eines vom Sender eingegebenen Erkennungsmerkmales (zum Beispiel Telephonnumer) möglich.
Eine effektive gerätetechnische Umsetzung des Verfahrens wird dadurch möglich, daß
zur Datenspeicherung, zur Datenverarbeitung und zur Funktionssteuerung mindestens
ein Mikrocontroller angeordnet ist, welcher mit dem Sendemodul, dem Empfangsmodul,
einer Betriebsartenwahltaste, einer Antwortauswahltaste, einer Ruf/Dateneingabebestätigungstaste,
einem akustischen Signalgeber und/oder optischem Signalgeber und/oder einem Display
verbunden ist.
[0007] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Unterstützung der Kontaktaufnahme
von Jugendlichen, beispielsweise in einer Diskothek oder auf ähnlichen Veranstaltungen.
Weitere mögliche Anwendungsgebiete sind in modifizierter Ausführung die Personenidentifikation
von Reisegruppen zum Reiseleiter bzw. den Angehörigen in der Gruppe untereinander
sowie der erste Kontakt von unbekannten Personen auf Flughäfen, auf Kongressen o.
ä..
[0008] Das Prinzip der Erfindung beruht darauf, Merkmale (identifikation marks) durch drahtlose
Kommunikation abzufragen. Das dazu verwendete Kommunikationsnetz besteht aus mindestens
zwei gleichartigen Geräten. Diese enthalten einen Funkempfänger, einen Funksender
und eine Steuerlogik, eine Datenspeicher-, -anzeige- und -verarbeitungseinheit, vorzugsweise
durch einen Mikrocontroller realisiert. Desweiteren verfügt das Gerät über Tasten
zur Bedienung und Dateneingabe, ein Display sowie eine akustische und eine optische
Signalquelle, vorzugsweise eine Flüssigkristallanzeige, einen Piezoschallwandler und
eine Leuchtdiode.
[0009] Gesteuert durch den Mikrocontroller werden die gespeicherten Daten gesendet sowie
fremde Daten empfangen und auf Übereinstimmung geprüft und bewertet.
[0010] Der Prozessor signalisiert die Übereinstimmung mittels einer Anzeige.
[0011] Die Erfindung soll nachstehend anhand von zumindest teilweise in der Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- das Blockschaltbild eines Gerätes zur drahtlosen Identifikation
- Fig. 2
- eine Geräterealisierungsvariante
- Fig. 3
- ein detailliertes Übersichtsschema bezüglich des Ablaufes der Identifikation zur Kontaktaufnahme
- Fig. 4
- ein prinzipielles Ablaufschema der Datenübertragung
[0012] Der Verfahrensablauf sowie die Funktionsweise des Gerätes sollen nachfolgend am Beispiel
der Partnersuche beschrieben werden.
[0013] In einer Diskothek befinden sich mehrere Personen, die sich näher kennenlernen wollen.
Zur ersten Kontaktaufnahme dient ihnen das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Gerät.
Dieses Gerät ermöglicht dem Nutzer, eine erste Information über die Interessen und
Vorlieben einer oder mehrerer Personen, die sich in seiner Nähe befinden, zu erhalten.
Dazu muß er sinnvollerweise vor dem Diskothekenbesuch, "seine Merkmale" und die von
seinem zukünftigen Partner "gewünschten Merkmale" in einer Programmprozedur, wie in
Fig. 3 dargestellt, seinem Gerät eingeben. Solche Merkmale (Eigenschaften) sind beispielsweise
Haarfarbe, Alter, Größe, Hobbys. Zur Programmierung muß sich das Gerät im Dateneingabe-
bzw. Programmiermodus, zum Verbindungsaufbau zwischen zwei oder mehreren Partnern
im Kommunikationsmodus befinden. Das Ablaufschema der Datenübertragung ist in Fig.
4 dargestellt.
[0014] Nach Einsetzen der Batterie 2 und Bestätigen des EIN-/AUS-Schalters 1 erfolgt über
die Stromversorgung 2a ein Starten des Mikrocontrollers, der das Sendemodul 4 und
das Empfangsmodul 5 in den Empfangsmodus steuert. Eine durch ihre Bauform gegen unbeabsichtigtes
Betätigen geschützte BETRIEBSARTENWAHL-Taste 6 ermöglicht eine Umschaltung zwischen
den Betriebsarten "Dateneingabe" und "Kommunikation". Der Dateneingabemodus ermöglicht
über die ANTWORTAUSWAHL-Taste 11 die Auswahl von vorgegebenen Antworten wie "JA",
"NEIN" und "GLEICHGÜLTIG" (YES; NO und INDIFFERENT) in Bezug auf festgehaltene Merkmale
(z.B. in einer Dokumentation). Bei Betätigung der RUF/DATENEINGABEBESTÄTIGUNGS-Taste
8 erfolgt die Speicherung im Datenspeicher.
[0015] Wird nun eine "Partnersuche" gewünscht, so wird die RUF-Taste 8 betätigt. Das Gerät
sendet nun sowohl die Daten der eigenen als auch die der gewünschten Merkmale mittels
elektromagnetischer Wellen aus. Zum Beispiel könnte die eigene Haarfarbe und die vom
zukünftigen Partner gewünschte Haarfarbe als ein Merkmal unter mehreren übermittelt
werden. Da im Ruhezustand alle Geräte im Empfangsmodus sind, werden die Daten des
sendenden Gerätes von allen anderen Geräten empfangen. Dort erfolgt eine Auswertung.
Die empfangenen Daten werden mit den eigenen verglichen. Stimmen die gewünschten Merkmale
des Senders mit den eigenen Merkmalen der Empfänger und die gewünschten Merkmale der
Empfänger mit den eigenen Merkmalen des Senders überein, erfolgt eine akustische und
optische Signalisierung dieser Übereinstimmung beim Empfänger. Die akustische Signalisierung
dient der Information des Empfängers darüber, daß er mit einer ihm noch unbekannten
Person Übereinstimmung bei den übermittelten Daten hat; die optische Signalisierung
über den optischen Signalgeber 12, im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Leuchtdiode
zeigt dem Anfragenden (Sender), wer in seinem Umfeld für ihn als Partner in Frage
kommt. Damit kann der Anfragende auf den oder die Partner zugehen und Kontakt aufnehmen.
[0016] Falls der Empfänger diese akustische und optische Signalisierung momentan nicht möchte,
kann er sie am Gerät abschalten und erhält nur das alphanumerisch angezeigte Erkennungsmerkmal
auf dem Display.
[0017] Damit es nicht zu einem Konflikt bei der Zuordnung der optischen Signale zu möglicherweise
mehreren, kurz hintereinander Anfragenden kommt, also mehrere Auswerteergebnisse vermischt
werden, wird für die Zeitdauer der optischen Signalisierung (ca. 5 Sek.) ein Senden
aller Geräte verhindert. Betätigt dennoch jemand die RUF-Taste 8, so wird ein akustisches
Besetztzeichen ausgegeben. Damit wird sichergestellt, daß nicht mehrere Verbindungen
gleichzeitig zustande kommen und ein erfolgreicher Anfragender seine Partner durch
die optische Signalisierung ermitteln kann.
[0018] Um einen Funkkonflikt durch die gleichzeitige Nutzung einer Frequenz durch mehrere
sendende Geräte zu vermeiden, wird der Funkkontakt wie folgt aufgebaut:
[0019] Wie oben beschrieben, stellt sich nach dem Einschalten der Ausgangszustand "Kommunikationsmodus"
ein. Wird die RUF-Taste 8 betätigt, so erfolgt eine Prüfung auf Funkstille. Sendet
kein anderes Gerät gerade Daten, geht das anfragende Gerät in den Sendemodus. Liegt
keine Funkstille vor, d. h. ein Gerät baut gerade erfolgreich eine Verbindung auf,
so wird der eigene Sendeversuch mit einem Besetztzeichen durch den akustischen Signalgeber
9, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Piezoschallwandler, beantwortet. Das Gerät
verbleibt im Empfangsmodus. Damit erfolgt eine zeitliche Trennung der einzelnen Verbindungen.
Die Verfahrensweise ist ähnlich der des Verbindungaufbaus beim Telefonieren im Analognetz.
Exisitiert dort schon eine Verbindung, ist es nicht ohne weiteres möglich, eine weitere
Verbindung zum Partner herzustellen.
[0020] Das Arbeiten im Programmiermodus erfolgt derart, daß man durch Betätigen der BETRIEBSARTENWAHL-Taste
6 in den Programmiermodus gelangt. Zunächst sind die eigenen Daten, dann die vom zukünftigen
Partner gewünschten Daten und danach ein Relevanzfaktor einzugeben. Dieser Faktor
bestimmt, welcher Übereinstimmungsgrad der Merkmale gewünscht wird. Ein Display 10
ermöglicht eine Überwachung des Programmiervorgangs. Die einzelnen Daten bzw. Merkmale
liegen im Gerät vor und werden nur noch durch den Programmiervorgang bejaht, verneint
oder, bei den gewünschten Merkmalen eines zukünftigen Partners, aus der Bewertung
genommen (Merkmal ist gleichgültig). Die Auswahl der zutreffenden Antwort (JA, NEIN,
GLEICHGÜLTIG) erfolgt über die ANTWORTAUSWAHL-Taste 11. Die im Display 10 angezeigte
und ausgewählte Antwort ist mit der DATENEINGABEBESTÄTIGUNG-Taste 8 zu bestätigen.
Die Antwort wird in den Speicher des Gerätes übernommen. Der vorgegebene Relevanzwert
ist mit der ANTWORTAUSWAHL-Taste 11 auszuwählen und mit der DATENEINGABEBESTÄTIGUNG-Taste
8 zu fixieren. Den Grad der gewünschten Übereinstimmung kann man bei der Dateneingabe
in vorgegebenen Schritten auswählen. Nachdem die letzten Daten eingegeben sind, beginnt
die Programmierprozedur erneut mit dem ersten Merkmal. Das ermöglicht Korrekturen
bzw. die Kontrolle der Eingabe. Ein Verlassen des Programmiermodus wird durch die
Betätigung der BETRIEBSARTENWAHL-Taste 6 erreicht.
[0021] Das Display 10 zeigt im vorliegenden Ausführungsbeispiel folgendes an:
*Sie befinden sich im Programmiermodus!
*Das zu programmierende Merkmal
*Mögliche Antworten (z. B. JA, NEIN, GLEICHGÜLTIG; 40 %, 60 %, 80 %, 100 %)
[0022] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf hier dargestellten Ausführungsbeispiele. Vielmehr
ist es möglich, durch Kombination und Modifikation der genannten Mittel und Merkmale
weitere Ausführungsvarianten zu realisieren, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zur Identifikation unter Nutzung von mindestens zwei Geräten, welche jeweils
einen Funkempfänger, einen Funksender, eine Steuer- und Verarbeitungseinheit, einen
Datenspeicher sowie Anzeigeelemente aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geräte im Betriebszustand zwischen den Betriebsarten "Dateneingabe" und "Kommunikation"
umgeschaltet werden können, wobei im Dateneingabemodus im Gerät des Senders sowohl
beim Empfänger gesuchte Merkmale als auch vom Sender angebotene Merkmale eingegeben
werden und im Kommunikationsmodus mit Ruf- und Ruhestatus im Rufstatus die eingegebenen
Daten gesendet und im Ruhestatus die empfangenen Daten mit den eingegebenen Daten
verglichen werden und bei definierten Übereinstimmungen eine akustische und/oder optische
Signalisierung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Übereinstimmung der vom Sender beim Empfänger gesuchten Merkmale mit den vom Empfänger
angebotenen Merkmalen sowie der vom Empfänger selbst gesuchten Merkmale mit den vom
Sender angebotenen Merkmale die Signalisierung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Ruhestatus alle Geräte auf Empfang geschaltet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die akustische Signalisierung der Information der empfangenden Person darüber dient,
daß mit einem ihr noch unbekannten Sender Übereinstimmung bei den übermittelten Daten
besteht und die optische Signalisierung am Gerät des Empfängers der sendenden Person
anzeigt, bei welchen Empfängern die Übereinstimmung vorliegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die akustische und/oder optische Signalisierung unterdrückt werden kann.
6. Verfahren nach einem der voransteheden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Übereinstimmung auch die Darstellung einer alphanumerischen Information möglich
ist.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
für die Zeitdauer der optischen Signalisierung das Senden für alle Geräte unterbunden
ist.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum gleichen Zeitpunkt immer nur ein Gerät sendet.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gesuchten und/oder angegebenen Merkmale mit einem Relevanzfaktor verknüpft sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gesuchten und/oder angegebenen Merkmale im Gerät vorprogrammiert vorliegen und
nur noch mit "JA" oder "NEIN" oder "GLEICHGÜLTIG" bestätigt werden.
11. Vorrichtung zur Identifizierung mit einem Funkempfänger, einem Funksender, einer Steuer-
und Verarbeitungseinheit, einem Datenspeicher sowie Anzeigeelementen,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Datenspeicherung, zur Datenverarbeitung und zur Funktionssteuerung mindestens
ein Mikrocontroller (3) angeordnet ist, welcher mit dem Sendemodul (4), dem Empfangsmodul
(5), einem Betriebsartenwahltaster (6), einem Antwortauswahltaster (11), einem Ruf/Dateneingabebestätigungstaster
(8), einem akustischen Signalgeber (9) und/oder optischem Signalgeber (12) und/oder
einem Display (10) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Display (10) eine Flüssigkristallanzeige, der akustische Signalgeber (9) ein Piezoschallwandler
und der optische Signalgeber (12) eine Leuchtdiode ist.