[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zünden einer Hochdruckgasentladungslampe
in einem Kraftfahrzeug mit mindestens einem Zündtransformator, mit mindestens einem
Zündkondensator und mit einem Schaltelement, welches den mindestens einen Zündkondensator
elektrisch mit der Primärwicklung des mindestens einen Zündtransformators verbindet,
zur Erzeugung einer der Betriebsspannung der Hochdruckgasentladungslampe zu überlagernden
Zündspannung.
[0002] Problematisch an einer solchen Überlagerungszündeinrichtung ist, daß sowohl die Primärwicklung
als auch die Sekundärwicklung des Zündtransformators zusammen mit Kapazitäten im Primärkreis
(insbesondere dem Zündkondensator) und im Sekundärkreis (parasitäre Kapazitäten, Entstörkondensatoren
etc.) jeweils elektrische Schwingkreise ausbilden, die über den mindestens einen Zündtransformator
magnetisch miteinander verkoppelt sind.
[0003] Durch primär- und sekundärseitige Schwingungen wird die Zündenergie aus dem Zündkondensator
während des Zündvorganges, zumindest teilweise, mehrfach zwischen dem Primär- und
dem Sekundärkreis hin und wieder zurückübertragen. Hierdurch gelangt die Zündenergie
aus dem Primärkreis in mehreren Impulsen an die Hochdruckgasentladungslampe. Besonders
nachteilig ist, daß hierbei der Lampenstrom Null-Durchgänge aufweist, so daß die Hochdruckgasentladungslampe
unmittelbar nach einem Zündimpuls wieder erlischt. Besonders unter erschwerten Bedingungen,
wie z. B. beim Wiederzünden einer heißen Hochdruckgasentladungslampe, ist ein zuverlässiges
Zünden nicht mehr gewährleistet.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Zünden einer Hochdruckgasentladungslampe
in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, bei der ein Schwingen der Zündenergie zwischen
dem Primärkreis und dem Sekundärkreis des mindestens einen Zündtransformators auf
einfache und kostengünstige Weise verhindert wird und die gesamte Zündenergie in einem
einzigen Zündimpuls an die Hochdruckgasentladungslampe gelangt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem mindestens einen Zündkondensator
eine Freilaufdiode parallel geschaltet ist. Durch diese kostengünstige Freilaufdiode
wird ein rückwärtiger Energieaustausch vom Sekundärkreis in den Primärkreis verhindert
und somit ein Schwingen des Zündstromes durch die Hochdruckgasentladungslampe sicher
unterdrückt.
[0006] Da die Zündenergie somit in einem einzigen energiereichen Zündimpuls an die Hochdruckgasentladungslampe
gelangt und der Lampenstrom keine Null-Durchgänge durchläuft, ist ein zuverlässiges
Zünden der Hochdruckgasentladungslampe gewährleistet.
[0007] Besonders vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Maßnahme ist, daß sie für sehr verschiedenartige
Ausführungsformen von Zündeinrichtungen geeignet ist, und zwar insbesondere auch für
Ausführungen mit einem oder auch mehreren Zündtransformatoren und/oder mit einem oder
mehreren Zündkondensatoren.
[0008] Im folgenden soll die erfindungsgemäße Einrichtung anhand von zwei in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
[0009] Es zeigen
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung.
[0010] Die beiden in den Figuren 1 und 2 dargestellten Zündeinrichtungen weisen jeweils
zwei Zündtransformatoren auf. Da sich die sekundärseitig zu erzeugende Zündspannung
auf beide Zündtransformatoren verteilt und somit an jeder der Sekundärwicklungen nur
die halbe Zündspannung auftritt, können diese Zündtransformatoren hinsichtlich ihrer
Isolierung besonders einfach und kleinbauend ausgeführt werden. Zudem können die Zündtransformatoren
derart ausgebildet sein, daß die in die elektrischen Zuleitungen der Hochdruckgasentladungslampe
eingefügten Sekundärwicklungen zur Ausfilterung hochfrequenter Störimpulse geeignet
sind.
[0011] Die Hochdruckgasentladungslampe (GEL) ist über zwei Verbindungsleitungen (1, 2) mit
einem nicht dargestellten Steuergerät verbunden, wobei in jede Verbindungsleitung
(1, 2) jeweils die Sekundärwicklung eines Zündtransformators (ZT1, ZT2) geschaltet
ist.
[0012] Zum Schutz des Steuergerätes vor der rückwirkenden Zündspannung sind die jeweils
steuergeräteseitigen Anschlüsse der beiden Sekundärwicklungen mittels eines Varistors
(V) und eines Kondensators (C) als spannungsbegrenzende Mittel miteinander verbunden.
[0013] Die Primärwicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) sind mit einem (Figur 2)
oder zwei (Figur 1) Zündkondensatoren (C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) verbunden, die mittels einer Schalffunkenstrecke (FS) als Schaltelement in die Primärwicklung
der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) entladen werden. Hierbei ist bei der in der Figur
2 dargestellten Einrichtung jedem Zündtransformator (ZT1, ZT2) ein eigener Zündkondensator
(C
zünd1, C
zünd2) zugeordnet, wohingegen bei der Figur 1 die Ladung eines einzigen Zündkondensators
(C
zünd) auf beide Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) aufgeteilt wird.
[0014] Der Schalffunkenstrecke (FS) ist jeweils ein Beschleunigungskondensator (C
B) parallel geschaltet, welcher die Gasentladung der Schalffunkenstrecke beschleunigt
ablaufen läßt, wodurch die sekundärseitig erzeugten Zündspannungen höhere Werte erreichen.
[0015] Die Funktionsweise der dargestellten Einrichtungen ist folgende:
[0016] Über die Verbindungsleitungen (3, 4) und die Widerstände (R1, R2) lädt das (nicht
dargestellte) Steuergerät den bzw. die Zündkondensatoren (C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) bis auf einen Spannungswert auf, der oberhalb der Zündspannung der Schalffunkenstrecke
(FS) liegt.
[0017] Mittels einer Gasentladung entlädt die Schalffunkenstrecke (FS) den/die Zündkondensatoren
(C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) in die primärseitigen Wicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2).
[0018] Die Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) sind so geschaltet, daß sich die sekundärseitigen
Zündspannungen addieren. Die Zündspannung ist der vom Steuergerät in die Verbindungsleitungen
(1, 2) eingespeisten Leerlaufspannung überlagert und zündet die Hochdruckgasentladungslampe.
Nach dem Zünden der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) wirken die Primärwicklungen
der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) als Induktivitäten, welche sowohl die Gleichtakt-als
auch die Gegentaktstörungen der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) abblocken. Der Lampenkondensator
(C
L) parallel zur Hochdruckgasentladungslampe (GEL) reduziert zudem ursächlich die Lampenstörungen
während des Betriebs und sorgt zudem für eine Synchronisation der beiden Zündspannungen
und damit für eine phasenrichtige Addition.
[0019] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem liegt darin, daß die Induktivitäten der
Zündtransformatorwicklungen sowohl primärseitig als auch sekundärseitig zusammen mit
verschiedenen Kapazitäten Schwingkreise ausbilden.
[0020] Im Primärkreis ist/sind dies die Kapazität(en) des oder der Zündkondensatoren (C
zünd, C
zünd1, C
zünd2), da der Beschleunigungskondensator (C
B) während des Zündvorgangs durch die Schalffunkenstrecke (FS) kurzgeschlossen ist.
[0021] Im Sekundärkreis bilden der Lampenkondensator (C
L) beziehungsweise der zur Entstörung vorgesehene Kondensator (C) zusammen mit den
Sekundärwicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) schwingungsfähige Anordnungen.
[0022] Da die primär- und sekundärseitigen Schwingkreise durch die Zündtransformatoren (ZT1,
ZT2) magnetisch gekoppelt sind, wird (entsprechend dem mechanischen Analogon der gekoppelten
Pendel) die Zündenergie vom Primärkreis in den Sekundärkreis und wieder zurück übertragen.
[0023] Die erfindungsgemäße Anordnung einer Freilaufdiode (D) parallel zum Zündkondensator
(C
zünd) beziehungsweise jeweils einer Freilaufdiode (D1, D2) parallel zu den Zündkondensatoren
(C
zünd1, C
zünd2) verhindert ein Schwingen des Zündstromes, weil ungenutzte Zündenergie nicht mehr
aus dem Sekundärkreis in den Primärkreis zurückübertragen werden kann, da die Freilaufdiode(n)
(D, D1, D2) ein Wiederaufladen des Zündkondensators (C
zünd) beziehungsweise der Zündkondensatoren (C
zünd1, C
zünd2) durch die zurückübertragene Zündenergie verhindert. Im Sekundärkreis geht hierdurch
der Zündstrom gleichförmig in den Betriebsstrom über. Zudem gelangt nur ein einziger
und energiereicher Zündimpuls an die Hochdruckgasentladungslampe (GEL), wodurch ein
zuverlässiges Zünden auch unter kritischen Bedingungen, insbesondere beim Wiederzünden
einer heißen Hochdruckgasentladungslampe, erzielt wird.
[0024] Es ist anzumerken, daß die erfindungsgemäße Aufgabenstellung und Lösung auch auf
Zündeinrichtungen mit nur einem Zündtransformator ohne weiteres übertragbar ist.
Bezugszeichenliste
[0025] Einrichtung zum Zünden einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug
- C
- Kondensator
- CB
- Beschleunigungskondensator
- CL
- Lampenkondensator
- Czünd, Czünd1, Czünd2
- Zündkondensatoren
- D, D1, D2
- Freilaufdioden
- FS
- Schaltelement (Schalffunkenstrecke)
- GEL
- Hochdruckgasentladungslampe
- R1, R2
- Widerstände
- V
- Varistor
- ZT1, ZT2
- Zündtransformatoren
- 1,2,3,4
- Verbindungsleitungen
1. Einrichtung zum Zünden einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug mit
mindestens einem Zündtransformator, mit mindestens einem Zündkondensator und mit einem
Schaltelement, welches den mindestens einen Zündkondensator elektrisch mit der Primärwicklung
des mindestens einen Zündtransformators verbindet, zur Erzeugung einer der Betriebsspannung
der Hochdruckgasentladungslampe zu überlagernden Zündspannung, dadurch gekennzeichnet,
daß dem mindestens einen Zündkondensator (Czünd, Czünd1, Czünd2) eine Freilaufdiode (D, D1, D2) parallel geschaltet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zwei Zündtransformatoren
(ZT1, ZT2) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement einen gemeinsamen
Zündkondensator (Czünd) in die Primärwicklungen beider Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) entlädt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Zündtransformator (ZT1,
ZT2) ein eigener Zündkondensator (Czünd1, Czünd2) zugeordnet ist und daß jedem Zündkondensator (Czünd1, Czünd2) eine Freilaufdiode (D1, D2) parallel geschaltet ist.