[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zünden und Betreiben einer Hochdruckgasentladungslampe
in einem Kraftfahrzeug, mit einem Steuergerät zur Erzeugung der Betriebsspannung der
Hochdruckgasentladungslampe, mit einer Zündeinrichtung, welche eine Zündspannung erzeugt
und der Betriebsspannung überlagert, und mit Mitteln zur funktechnischen Entstörung
der Hochdruckgasentladungslampe.
[0002] Eine solche Einrichtung, bekannt geworden durch ein von der Anmelderin gefertigtes
Seriengerät, ist in der Figur 3 schematisch dargestellt. Bei dieser Einrichtung ist
die Zündeinrichtung in das Steuergerät (SG) integriert. Das Steuergerät (SG) erzeugt
die Betriebsspannung der Hochdruckgasentladungslampe (GEL), wobei die Zündeinrichtung
unter anderem mittels eines Zündtransformators (ZT) den zur Zündung der Hochdruckgasentladungslampe
erforderlichen Hochspannungsimpuls erzeugt und der Betriebsspannung überlagert.
[0003] Da die Zündspannung größenordnungsmäßig oberhalb von 20 kV liegt, wird zur Verhinderung
von Überschlägen sowie aus Sicherheitsgründen zur Versorgung der Hochdruckgasentladungslampe
(GEL) eine zwei-adrige, besonders hochspannungsfeste Leitung (HL), benötigt, was zusammen
mit weiteren Maßnahmen zur Schutzisolierung des Steuergerätes und des Lampensteckers
bzw. Lampensockels (LS) einen nicht zu vernachlässigenden Kostenaufwand erfordert.
[0004] In der Figur 3 sind weiterhin einige zur funktechnischen Entstörung vorgesehene Mittel
dargestellt, und zwar zwei symmetrisch in die Verbindungsleitungen zur Hochdruckgasentladungslampe
geschaltete Funkentstördrosseln (D1, D2) und ein zur Hochdruckgasentladungslampe (GEL)
parallel geschalteter Kondensator (C
L).
[0005] Zur Begrenzung der rückwirkenden Zündspannung ist innerhalb des Steuergerätes (SG)
ein Varistor (V) vorgesehen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, die gegenüber der bekannten
Einrichtung einen einfacheren und kostengünstigeren Aufbau aufweist und zudem insgesamt
kleinbauender ausführbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zündeinrichtung je einen
Zündtransformator in den beiden Verbindungsleitungen zwischen dem Steuergerät und
der Hochdruckgasentladungslampe aufweist.
[0008] Die erfindungsgemäße Einrichtung weist somit zwei, statt bisher einem, Zündtransformatoren
auf, wodurch jedoch die beiden bisher vorhandenen Funkentstördrosseln eingespart werden
können, da deren Entstörfunktion durch die Sekundärspulen der Zündtransformatoren
mit übernommen werden. Die beiden Zündtransformatoren sind dabei bedeutend kleinbauender,
und auch einfacher ausführbar, als der Zündtransformator bei der Einrichtung nach
dem Stand der Technik, da jeder der beiden Zündtransformatoren nur etwa die halbe
Zündspannung erzeugen muß. Da der Isolationsaufwand eines Transformators aber deutlich
überproportional mit der Spannung anwächst, kann somit jeder der beiden Zündtransformatoren
besonders einfach, kleinbauend und mit geringem Isolationsaufwand ausgeführt werden.
[0009] Tatsächlich können die beiden Zündtransformatoren sogar praktisch durch die beiden
aus dem Stand der Technik bekannten Funkentstördrosseln unter Hinzufügung einiger
weniger zusätzlich aufgebrachter Primärwindungen ausgeführt werden. Da sich deren
Bauvolumen damit nur unwesentlich vergrößert, kann somit bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung im Vergleich zu der vorbekannten nahezu das Bauvolumen des zuvor eingesetzten
Zündtransformators eingespart werden.
[0010] Da, wie erwähnt, die beiden Zündtransformatoren durch Hinzufügung einiger Drahtwindungen
aus den ursprünglich ohnehin benötigten Funkentstördrosseln hervorgehen, sind die
so hergestellten Zündtransformatoren gegenüber dem früher eingesetzten sogar noch
wesentlich kostengünstiger.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] So ist es vorteilhaft, der Hochdruckgasentladungslampe einen Kondensator parallel
zu schalten. Neben der Filterung von hochfrequenten Störimpulsen bewirkt dieser Kondensator
zusätzlich eine Symmetrierung der von den beiden Zündtransformatoren erzeugten Zündimpulse.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, die Zündeinrichtung im Lampenstecker oder im Lampensockel
anzuordnen. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Einrichtung vergrößert sich das
erforderliche Einbauvolumen am Lampenstecker oder Lampensockel nur geringfügig, während
das Steuergerät deutlich verkleinert werden kann.
[0014] Da die Zündspannung zudem in räumlicher Nähe der Hochdruckgasentladungslampe erzeugt
wird, führen die Verbindungsleitungen zum Steuergerät maximal die Leerlaufspannung
der Hochdruckgasentladungslampe, welche ein bis zwei Größenordnungen unterhalb der
Zündspannung liegt. Die Verbindungsleitungen sind somit problemlos zu isolieren und
daher besonders kostengünstig. Ebenfalls vorteilhaft ist es, daß die Maßnahmen zur
funktechnischen Entstörung und zur Zündspannungsbegrenzung auf den Lampenbereich beschränkt
werden können, was den Aufbau des Steuergerätes weiter vereinfacht. Zur Zündspannungsbegrenzung
auf den Verbindungsleitungen zwischen der Zündeinrichtung und dem Steuergerät kann
beispielsweise ein Kondensator und/oder ein Varistor vorgesehen werden. Im Falle von
allzu beschränkten Platzverhältnissen im Lampenbereich können diese Bauteile aber
auch vorteilhaft dem Steuergerät zugeordnet werden.
[0015] Zur Speicherung der primärseitig in die beiden Zündtransformatoren einzuspeisenden
Zündenergie können entweder zwei den Zündtransformatoren zugeordnete Zündkondensatoren
vorgesehen werden oder, bedarfsweise, auch ein beide Zündtransformatoren versorgender
gemeinsamer Zündkondensator. Insbesondere aufgrund des zur Verfügung stehenden Einbauraumes
kann entschieden werden, ob ein (aufgrund seiner höheren Kapazität bzw. Ladespannung)
größerer einzelner Zündkondensator oder zwei, dafür kleinere, Zündkondensatoren günstiger
sind. Selbstverständlich kann die Zündenergie bedarfsweise durch Parallelschaltung
auch auf eine größere Anzahl von Kondensatoren verteilt werden.
[0016] Die Entladung des oder der Zündkondensatoren in die Primärwicklungen der Zündtransformatoren
erfolgt vorteilhafterweise durch eine Schalffunkenstrecke, die bei einer vorgegebenen
Spannung zündet, da eine solche Schalffunkenstrecke besonders kostengünstig ist und
keiner äußeren Ansteuerung bedarf.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, der Schalffunkenstrecke einen Beschleunigungskondensator
parallel zu schalten, welcher durch Einspeisen seiner Ladung die Gasentladung der
Schalffunkenstrecke erheblich schneller ablaufen läßt, wodurch die an der Gasentladungslampe
wirksame Zündspannung deutlich erhöht wird.
[0018] Im folgenden sollen zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung anhand
der Zeichnung dargestellt und näher erläutert werden.
[0019] Es zeigen
Figur 1 eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen Einrichtung;
Figur 2 eine zweite Ausführung einer erfindungsgemäßen Einrichtung;
Figur 3 eine (bereits beschriebene) schematisch dargestellte Einrichtung nach dem
Stand der Technik.
[0020] Die Figuren 1 und 2 zeigen je ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Zünden und Betreiben einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug.
Dargestellt ist jeweils der schaltungstechnische Aufbau der Zündeinrichtung und der
Hochdruckgasentladungslampe (GEL), wobei die dargestellten Schaltungsteile auch räumlich
in der Nähe der Hochdruckgasentladungslampe (GEL), etwa im Lampenstecker oder im Lampensockel
(nicht dargestellt), angeordnet sind.
[0021] Die Hochdruckgasentladungslampe (GEL) ist über zwei Verbindungsleitungen (1, 2) mit
einem nicht dargestellten Steuergerät verbunden, wobei in jede Verbindungsleitung
(1, 2) jeweils die Sekundärwicklung eines Zündtransformators (ZT1, ZT2) geschaltet
ist.
[0022] Zum Schutz des Steuergerätes vor der rückwirkenden Zündspannung sind die jeweils
steuergeräteseitigen Anschlüsse der beiden Sekundärwicklungen mittels eines Varistors
(V) und eines Kondensators (C) als spannungsbegrenzende Mittel miteinander verbunden.
[0023] Die Primärwicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) sind mit einem (Figur 2)
oder zwei (Figur1) Zündkondensatoren (C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) verbunden, die mittels einer Schalffunkenstrecke (FS) als Schaltelement in die Primärwicklung
der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) entladen werden. Hierbei ist bei der in der Figur
1 dargestellten Einrichtung jedem Zündtransformator (ZT1, ZT2) ein eigener Zündkondensator
(C
zünd1, C
zünd2) zugeordnet, wohingegen bei der Figur 2 die Ladung eines einzigen Zündkondensators
(C
zünd) auf beide Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) aufgeteilt wird.
[0024] Der Schalffunkenstrecke (FS) ist jeweils ein Beschleunigungskondensator (CB) parallel
geschaltet, welcher die Gasentladung der Schalffunkenstrecke beschleunigt ablaufen
läßt, wodurch die sekundärseitig erzeugten Zündspannungen höhere Werte erreichen.
[0025] Die Funktionsweise der dargestellten Einrichtungen ist folgende:
[0026] Über die Zuleitungen (3, 4) und die Widerstände (R1, R2) lädt das (nicht dargestellte)
Steuergerät den bzw. die Zündkondensatoren (C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) bis auf einen Spannungswert auf, der oberhalb der Zündspannung der Schalffunkenstrecke
(FS) liegt.
[0027] Mittels einer Gasentladung entlädt die Schalffunkenstrecke (FS) den/die Zündkondensatoren
(C
zünd, C
zünd1, C
zünd2) in die primärseitigen Wicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2).
[0028] Die Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) sind so geschaltet, daß sich die sekundärseitigen
Zündspannungen addieren. Die Zündspannung ist der vom Steuergerät in die Verbindungsleitungen
(1, 2) eingespeisten Leerlaufspannung überlagert und zündet die Hochdruckgasentladungslampe.
Nach dem Zünden der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) wirken die Primärwicklungen
der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) als Induktivitäten, welche sowohl die Gleichtakt-als
auch die Gegentaktstörungen der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) abblocken. Der Lampenkondensator
(CL) parallel zur Hochdruckgasentladungslampe (GEL) reduziert zudem ursächlich die
Lampenstörungen während des Betriebs und sorgt zudem für eine Synchronisation der
beiden Zündspannungen und damit für eine phasenrichtige Addition.
[0029] Eine Vereinfachung der Anbindung an das Steuergerät kann vorgesehen werden, indem
mindestens eine der Zuleitungen (3, 4) zur Zündeinrichtung mit den Verbindungsleitungen
(1, 2) verbunden wird (in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellt).
[0030] Durch Verbindung beispielsweise der Leitungen 1 und 3 kann die Anzahl der Leitungen
zum Steuergerät auf drei reduziert werden, indem jeweils ein Anschluß der Betriebsspannung
der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) und der Ladespannung des/der Zündkondensatoren
auf ein gemeinsames Potential gelegt wird.
[0031] Sogar eine Verringerung der Leitungszahl auf zwei ist möglich, indem beispielsweise
die Leitungen 1 und 3 sowie die Leitungen 2 und 4 zusammengefaßt werden. Um in diesem
Fall ein fortwährendes Nachzünden der bereits brennenden Gasentladungslampe zu vermeiden,
ist die Zündspannung der Schalffunkenstrecke (FS) so zu wählen, daß diese durch die
Leerlaufspannung der Hochdruckgasentladungslampe überschritten und durch die Brennspannung
der Hochdruckgasentladungslampe unterschritten wird. Hierdurch wird bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung die Verbindung zwischen dem Steuergerät und der Zündeinrichtung und der
Hochdruckgasentladungslampe durch eine besonders einfache und kostengünstige zwei-adrige
Verbindungsleitung möglich.
Bezugszeichenliste
[0032] Einrichtung zum Zünden und Betreiben einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug
- C
- Kondensator
- CB
- Beschleunigungskondensator
- CL
- Lampenkondensator
- (Czünd, Czünd1, Czünd2)
- Zündkondensatoren
- D1, D2
- Funkentstördrosseln
- FS
- Schaltelement (Schalffunkenstrecke)
- GEL
- Hochdruckgasentladungslampe
- HL
- hochspannungsfeste Leitung
- LS
- Lampenstecker oder Lampensockel
- R1, R2
- Widerstände
- SG
- Steuergerät
- V
- Varistor
- ZT, ZT1, ZT2
- Zündtransformatoren
- 1 , 2
- Verbindungsleitungen (zwischen SG und GEL)
- 3, 4
- Zuleitungen (zwischen SG und Zündeinrichtung)
1. Einrichtung zum Zünden und Betreiben einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug,
mit einem Steuergerät zur Erzeugung der Betriebsspannung der Hochdruckgasentladungslampe,
mit einer Zündeinrichtung, welche eine Zündspannung erzeugt und der Betriebsspannung
überlagert, und mit Mitteln zur funktechnischen Entstörung der Hochdruckgasentladungslampe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung zwei Zündtransformatoren (ZT1, ZT2)
aufweist und daß die Sekundärwicklungen der Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) in die
Verbindungsleitungen (1, 2) zwischen dem Steuergerät und der Hochdruckgasentladungslampe
(GEL) geschaltet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckgasentladungslampe
(GEL) ein Lampenkondensator (CL) parallel geschaltet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung,
und ggf. der Lampenkondensator (CL), im Lampenstecker oder Lampensockel (LS) der Hochdruckgasentladungslampe (GEL) angeordnet
ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen der
Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) in Reihe zu jeweils einem Zündkondensator (Czünd, Czünd2) geschaltet sind und daß ein gemeinsames Schaltelement (FS) die beiden Zündkondensatoren
(Czünd1, Czünd2) synchron in die Primärwicklungen ihrer zugehörigen Zündtransformatoren (ZT1, ZT2)
entlädt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen der
beiden Zündtransformatoren (ZT1, ZT2) parallel geschaltet sind und die parallel geschalteten
Primärwicklungen parallel zu einer Reihenschaltung eines Zündkondensators (Czünd) und eines Schaltelementes (FS) liegen.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Lampenversorgungsausgang
des Steuergerätes ein Kondensator (C) und/oder Varistor (V) geschaltet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Eingang des
sekundären Zündkreises ein Kondensator (C) und/oder ein Varistor (V) geschaltet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement
(FS) eine Schalffunkenstrecke ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Schalffunkenstrecke
(FS) ein Kondensator (CB ) geschaltet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkondensatoren (Czünd1, Czünd2) über zwei Widerstände (R1, R2) aus dem Steuergerät aufgeladen werden.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Widerstand
(R1, R2) mit mindestens einer der Verbindungsleitungen (1, 2) zwischen Steuergerät
und Hochdruckgasentladungslampe (GEL) verbunden ist.