[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Baukasten.
[0002] Holz-Baukästen weisen eine Mehrzahl von Bauklötzen auf. In einfachster Form handelt
es sich dabei um rechteckige Bauklötze, die aufeinander gestapelt werden können. Mit
diesen Bauklötze können jedoch nur sehr einfache Bauten erstellt werden, die zudem
leicht zusammenfallen. Aus diesem Grund wurde diese Urform der Bauklötze dahingehend
weiterentwickelt, dass sie ineinander klemmbar sind. Hierzu wurden an den Bauklötzen
jeweils ineinander passende Erhebungen und Vertiefungen ausgebildet. Insbesondere
bei Holz-Baukästen, sind die Bauklötze auf der einen Seite mit Nuten und auf der anderen
Seite mit in diese Nuten passenden Federn versehen worden. Bekannt sind auch Baukästen
mit einer Vielzahl von identischen Klötzen, die Nuten an zwei gegenüber liegenden
oder gar an allen vier Seiten aufweisen. Mit diesen Bauklötzen ist der Aufbau von
sinnvollen und wirklichkeitsnahen Konstruktionen nicht möglich. Sie eignen sich mehr
zum Zusammensetzen von mosaikartigen, zweidimensionalen Mustern oder zum Aufbau dreidimensionaler,
abstrakter Phantasiegebilden. Grössere Kinder können daher wenig mit diesen Klötzen
anfangen und verlieren sehr schnell das Interesse daran.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Baukasten zu schaffen, mit
dem beliebige und wirklichkeitsnahe Konstruktionen und Hochbauten erstellt werden
können und welcher auf einfache und preisgünstige Weise auch aus Holz hergestellt
werden kann.
[0004] Der erfindungsgemässe Baukasten entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen und Bauteile, welche die Einsatzmöglichkeiten
des Grundprofils noch erheblich steigern, gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
[0005] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand
der Zeichnung näher beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Ansicht des Grundprofils;
- Fig. 2 und 3
- zeigen einfache Konstruktionen;
- Fig. 4 bis 12
- zeigen weitere Profile und Bauteile.
[0006] Die Grundlage des Baukastens bildet ein Grundprofil 1 mit H-förmigem Querschnitt.
Die drei H-Stege 2, 3, 4 des Profilquerschnitts weisen annähernd die gleiche Steg-Länge
A auf. Dieses Mass A beträgt z.B. 12 mm. Die Gesamt-Länge B des Grundprofils 1 beträgt
ein Mehrfaches der Steg-Länge A dieser H-Stege 2, 3, 4. Das Grundprofil 1 weist dadurch
zwei Längsnuten 5 und 6 auf, deren Breite der Länge A des mittleren H-Steges 2 entspricht.
Hierdurch kann entweder ein H-Quersteg 3 oder 4 oder ein Ende 7 eines ersten Grundprofils
1 in die Längsnut 5 oder 6 eines zweiten Grundprofils 1 geklemmt werden.
[0007] Die Dicke der beiden H-Querstege 3 und 4 entspricht annähernd der Hälfte ½A von deren
Länge A. Zwei parallel zueinander liegende Grundprofile 1 lassen sich somit durch
ein drittes Grundprofil 1 miteinander verbinden, indem deren H-Querstege 3 oder 4
gemeinsam in eine Längsnut 5 oder 6 des dritten Grundprofils 1 in einen Klemmsitz
gepresst werden.
[0008] Aufgrund der Steg-Länge A des Querschnitts der Grundprofile 1 können durch deren
kraftschlüssiges Zusammenfügen auf einfache Weise Konstruktionen mit geschlossener
Fläche 8 erstellt werden. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, lassen sich statisch stabile
Wände und Decken bauen, die über Eck miteinander verbunden sind. Da der Baukasten
Grundprofile 9, 10, 11 unterschiedlicher Länge B aufweist, kommt man rasch zu wirklichkeitsnahen
und ansprechenden Bauten; siehe Fig. 3. Die Gesamt-Länge B der Grundprofile kann beispielsweise
beim 2-, 2½-, 4-, 4½-, 8-, 8½ -, 10-, 10½-, 12-oder 12½-fachen der Steg-Länge A von
deren H-Stege liegen.
[0009] Insbesondere für Ecken, die vom rechten Winkel abweichen, sind gemäss Fig. 4 und
5 spezielle Grundprofile 12 oder 13 vorgesehen, die in einem Winkel
α,
β oder
Ω abgeschnitten sind. Wie in Fig. 6 angedeutet, kann man damit, durch Verbindung mit
weiteren Grundprofilen 14, beispielsweise ein originalgetreuer Dachstuhl zusammenstecken.
Eine Winkelverbindung ist auch aus Fig. 7 ersichtlich. Hier ist ein Winkelstück 15
dargestellt, der einen ersten Steg 16 und einen zweiten Steg 17 aufweist, die abgewinkelt
zueinander liegen. Die beiden Stege 16 und 17 weisen eine Breite gemäss der Steg-Länge
A des Grundprofil-Querschnitts auf, so dass sie jeweils in die Längsnut 5 oder 6 eines
Grundprofils 1 einsteckbar sind. Denkbar wäre es umgekehrt aber auch, die beiden Stege
16 und 17 mit einer im Querschnitt nutförmigen Ausnehmung mit einem dem Mass der Steg-Länge
A entsprechenden Innendurchmesser zu versehen, so dass sie jeweils auf ein Grundprofil
1 aufsteckbar wären. In Weiterführung des Gedankens nach Fig. 7 können die beiden
Stege 16 und 17 um eine Drehachse 18 scharnierartig miteinander verbunden sein. Auf
diese Weise können sowohl beliebige Winkel als auch bewegliche Teile, wie z.B. Türen
oder Fenster hergestellt werden.
[0010] Für das herstellen von ebenen Flächen 19, können gemäss Fig. 8 parallel zueinander
liegende Grundprofile 1 mittels einem Verbindungsstück 20 mit rechteckigem Querschnitt
zusammengefügt werden. Die Höhe C die ses Verbindungsstücks 20 entspricht annähernd
der doppelten Tiefe einer Grundprofil-Längsnut 5 oder 6. Denkbar ist es, das Verbindungsstück
in den Massen A mal A mal C vorzusehen, so dass auch die Verbindung von zwei quer
zueinander stehenden Grundprofilen 1 möglich ist. In Anlehnung an den Gedanken eine
ebene Fläche zu bieten, ist es weiter auch denkbar, plattenartige Bauteile, z.B. mit
Dicke A oder einer entsprechend bemessenen Randausformung und einer Seitenlänge B
herzustellen.
[0011] In den Fig. 9 bis 12 sind weitere nützliche Bauteile auf der Grundlage eines im Querschnitt
kreisrunden Profils dargestellt.
[0012] Das Bauteil nach Fig. 9 ist ein Zapfen 21. Dessen Durchmesser entspricht dem Mass
der Steg-Länge A, d.h. der Breite einer Grundprofil-Längsnut 5 oder 6, während dessen
Dicke oder Zapfenhöhe dem Mass C, d.h. der doppelten Tiefe einer Grundprofil-Längsnut
5 oder 6 entspricht. Hierdurch lassen sich zwei quer zueinander stehende Grundprofile
1 in beliebigem Winkel miteinander verbinden. Die Verbindung ist beweglich, so dass
sich mit dem Zapfen 21 auch bewegliche Teile herstellen lassen. Um drehfeste Verbindungen
herzustellen wäre es denkbar, einen Zapfen mit vieleckigem, beispielsweise mit sechseckigem
Querschnitt vorzusehen. Gemäss Fig. 10, kann der Zapfen mit einer grösseren Höhe bzw.
Länge B vorhanden sein, also ein Rundprofil 22 mit Durchmesser A. Dieses Rundprofil
22 kann einerseits wie der Zapfen 21 als Verbindungsstück, andererseits aber auch
als eigentliches, zusätzliches Bauteil verwendet werden. So könnte durch Verwendung
von Rundprofilen 22 für die waagerecht angeordneten Profile dem Haus nach Fig. 3 das
Aussehen einer Blockhütte gegeben werden. In Fig. 11 ist eine weitere Verwendungsmöglichkeit
eines Zapfens 23 dargestellt, wobei hier die Zapfendicke oder -höhe dem Mass der Steg-Länge
A entspricht, während der Durchmesser auch grösser als A sein könnte. Im Gegensatz
zum Zapfen 21 nach Fig. 9, kann also dieser Zapfen 23 mit der Rundung anstatt mit
dem flachen Ende in eine Grundprofil-Längsnut 5 oder 6 gesteckt werden.
[0013] Zur Verwendung als Rad, kann ein Rundprofil auch mit einer Achse versehen werden.
Ein solches Beispiel ist aus Fig. 12 ersichtlich. Hier sind zwei Räder 25 mit einer
gemeinsamen Achse 26 versehen. Dank einer im Querschnitt teilkreisförmigen Ausnehmung
27 in einem Grundprofil 28, kann dieses Radelement 24 an einem aus Grundprofilen aufgebauten
Fahrzeug angesetzt werden. Der Abstand der beiden Räder 25 voneinander ist vorzugsweise
geringfügig grösser als das Mass der Steg-Länge A. Die Räder 25 und die Achse 26 sind
vorzugsweise voneinander lösbar, so dass die Räder auch für andere Zwecke verwendbar
sind, siehe Fig. 11, oder mit einer längeren Achse versehen werden können. Die Lauffläche
der Räder könnte auch mit einem rundum laufenden Flansch versehen sein, so dass ein
Schienenfahrzeug herstellbar ist. Ebenfalls denkbar wäre es, die Lauffläche mit einer
Nut zu versehen, in welche eine Bereifung drückbar wäre oder welche Nut als Schnur-Umlenkung
dienen könnte, z.B. für einen Kran.
[0014] Der vorgehend beschriebene Baukasten kann durch weitere Bauteile erweitert werden,
welche vorzugsweise so bemessen sind, dass sie oder eine Ausformung an ihnen, zwecks
Verbindung mit einem Grundprofil 1 das Mass A und/oder B aufweisen. Der Baukasten
kann zudem auch mit Holzausschnitten in Tier- oder Baumform ergänzt werden. Insgesamt
ergibt sich ein vielfältiger und interessanter Baukasten aus dem zunehmend wieder
gefragten, natürlichen Werkstoff Holz, der unbegrenzte Spielmöglichkeiten bietet.
Die Phantasie wird in pädagogisch sinnvoller Weise angeregt, wobei dennoch optisch
sehr ansprechende und wirklichkeitsnahe Konstruktionen möglich sind. Der besondere
technische Vorteil des Grundprofils 1 ist, dass es problemlos und kostengünstig in
grossen Mengen mit gebräuchlichen Holzbearbeitungsmaschinen hergestellt und in gewünschter
Länge zugeschnitten werden kann, insbesondere auch in grösserer Länge B.
1. Baukasten, gekennzeichnet durch ein im Querschnitt H-förmiges Grundprofil (1), wobei
die drei H-Stege (2, 3, 4) des Profilquerschnitts jeweils annähernd die gleiche Steg-Länge
A aufweisen und wobei die Gesamt-Länge B des Grundprofils (1) grösser ist, als die
jeweilige StegLänge A der drei H-Stege (2, 3, 4), wodurch das Grundprofil (1) zwei
Längsnuten (5, 6) aufweist.
2. Baukasten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Grundprofilen (1,
9, 10, 11) unterschiedlicher Gesamt-Länge B, welche beispielsweise annähernd dem Mehrfachen
der Steg-Länge A oder der halben Steg-Länge A (½A) von dessen H-Stege (2, 3, 4) beträgt.
3. Baukasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der beiden
Querstege (3, 4) des im Querschnitt H-förmigen Grundprofils (1) annähernd der Hälfte
(½A) von deren Steg-Länge A entspricht.
4. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Grundprofil (12,
13), das an mindestens einem seiner beiden Enden in einem vom rechten Winkel abweichenden
Winkel (α, β, Ω) abgelängt ist, so dass eine vom rechten Winkel abweichende Eckverbindung mit einem
zweiten Grundprofil (14) oder Bauteil zusammensteckbar ist.
5. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein Winkelstück (15),
mit einem ersten Steg (16) und einem zweiten Steg (17), die abgewinkelt zueinander
liegen, welche beiden Stege (16, 17) entweder eine dem Mass der Steg-Länge A des Querschnitts
des Grundprofils (1) entsprechende Breite aufweisen, so dass sie jeweils in die Längsnut
(5, 6) eines Grundprofils (1) einsteckbar sind, oder mindestens eine im Querschnitt
nutförmige Ausnehmung mit einem dem Mass der Steg-Länge A entsprechenden Innendurchmesser
aufweisen, so dass sie jeweils auf ein Grundprofil (1) aufsteckbar sind.
6. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein Winkelstück (15),
mit einem ersten Steg (16) und einem zweiten Steg (17), die um eine Drehachse (18)
scharnierartig miteinander verbunden sind, wobei die beiden Stege (16, 17) entweder
eine annähernd dem Mass der Steg-Länge A Querschnitts des Grundprofils (1) entsprechende
Breite aufweisen, so dass sie jeweils in die Längsnut (5, 6) eines Grundprofils (1)
einsteckbar sind, oder mindestens eine im Querschnitt nutförmige Ausnehmung mit einem
dem Mass der StegLänge A entsprechenden Innendurchmesser aufweisen, so dass sie jeweils
auf ein Grundprofil (1) aufsteckbar sind.
7. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Verbindungsstück
(20) mit rechteckigem Querschnitt, wobei dessen Querschnitts-Höhe ein Mass C aufweist,
das annähernd der doppelten Tiefe einer Längsnut (5, 6) eines Grundprofils (1) entspricht
und dessen Breite annähernd das Mass der Steg-Länge A des Querschnitts des Grundprofils
(1) aufweist.
8. Baukasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Verbindungsstücks
(20) annähernd dem Mass der Steg-Länge A des Querschnitts des Grundprofils (1) entspricht,
d.h. dass es die Masse A x A x C aufweist, so dass auch die Verbindung von zwei quer
zueinander stehenden Grundprofilen (1) möglich ist.
9. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein Rundprofil (22)
oder einen Zapfen (21), dessen Durchmesser annähernd dem Mass der Steg-Länge A des
Querschnitts des Grundprofils (1) entspricht.
10. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Zapfen (21),
dessen Zapfenhöhe ein Mass C aufweist, das annähernd der doppelten Tiefe einer Längsnut
(5, 6) eines Grundprofils (1) entspricht.
11. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Zapfen (23),
dessen Zapfenhöhe annähernd dem Mass der Steg-Länge A des Querschnitts des Grundprofils
(1) entspricht.
12. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch ein Profil oder
einen Zapfen mit vieleckigem, beispielsweise sechseckigem Querschnitt.
13. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Grundprofil (28) eine teilkreisförmige Ausformung oder Ausnehmung (27) aufweist,
in welche ein Radelement (24) einfügbar ist, das beispielsweise eine Achse (26) aufweist,
die an ihren beiden Enden mit je einem Rad (25) versehen ist.
14. Baukasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Baute, das eine
Ausformung aufweist, deren Länge, Breite, Dicke oder deren Durchmesser entweder dem
Mass der Steg-Länge A des Querschnitts des Grundprofils (1) oder der Hälfte dieses
Masses A entspricht.