[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Ansteuerung und/oder
Überwachung eines motorisch angetriebenen Flügels, insbesondere einer Tür, eines Fensters
oder vergleichbarer Einrichtungen. Dazu sind üblicherweise nachfolgend auch als Erfassungs-
und Überwachungsmittel bezeichnete Einrichtungen vorgesehen, wie sie auch unter den
Begriffen "Sensoren" allgemein oder beispielsweise "Bewegungsmelder" im besonderen
bekannt sind. Ferner ist üblicherweise eine Auswert- und Steuerungseinrichtung vorgesehen,
die getrennt oder gemeinsam aufgebaut sein kann. Darüber wird letztlich der Antrieb
eines Flügels gesteuert.
[0002] Die nachfolgend allgemein auch als Sensoren bezeichneten Überwachungs- und Erfassungsmittel,
wie sie üblicherweise zur Steuerung und Überwachung von Türen eingesetzt werden, unterscheiden
sich im Hinblick auf ihre technische Funktion und/oder Anwendung.
[0003] Bewegungsmelder arbeiten dabei üblicherweise nach dem Doppelprinzip, d.h. daß ein
Signal in den Überwachungs- und Auslösebereich der zu überwachenden Tür (gleichgültig
ob es sich um eine Flügeltür, eine Schiebetür, Karusselltür oder dgl. handelt) abgestrahlt
und die reflektierte Strahlung empfangen und ausgewertet wird. Fällt die Strahlung
auf eine bewegte Person, so ergibt sich in Abhängigkeit der Relativbewegung der bewegten
Person auf den Strahler zu oder von diesem weg eine Frequenzverschiebung. Grundsätzlich
können derartige Bewegungsmelder auf der Basis von Ultraschall, Infrarotstrahlung
oder nach dem Radarprinzip arbeiten.
[0004] Daneben sind auch sogenannte Zustandsmelder bekannt, die, ebenfalls auf unterschiedlichen
technischen Prinzipien, häufig im Infrarotbereich arbeiten. Dabei sind in der Regel
Zustandsmelder bekannt, die die sogenannte Passiv-Infrarotstrahlung auswerten. Durch
Messung der im Überwachungs- und Auslösebereich abgegebenen Strahlung durch die Sensoren
und Detektoren kann in Abhängigkeit der sich verändernden Intensität der Strahlung
eine entsprechende Auswertung und Ansteuerung der zu öffnenden und zu schließenden
Tür vorgenommen werden.
[0005] Ferner sind auch sogenannte Präsens-Detektoren, insbesondere zum Absichern von Quetsch-
und Scherkanten bekannt. Der einfachste Detektor dieser Art ist die sogenannte Lichtschranke,
die beispielsweise bei Schiebetüranordnungen zur Absicherung eingesetzt wird. Weiterhin
ist eine Reihe von Geräten, Tastern und Tastsensoren bekannt, die häufig auf der Aktiv-Infrarot-Technik
basieren. Ebenso sind in diesem Bereich auch Geräte mit Ultraschall, Lasertechnik
und Bilderkennung (CCD) anzutreffen.
[0006] Da die vorstehend genannten Präsensdetektoren teurer als Bewegungsmelder sind und
zudem auch nur ein sehr begrenztes Erfassungsfeld, d.h. ein sehr begrenztes Überwachungsund
Auslösefeld aufweisen, sind auch schon kombinierte Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen
und -geräte vorgeschlagen worden, die einen Bewegungsmelder und einen Aktiv-Infrarot-Taster
enthalten.
[0007] Alle bisherigen Überwachungs- und Steuerungseinrichtungen für bewegte Flügel, insbesondere
Türen, weisen aber stets den Nachteil auf, daß entweder der Überwachungs- und Auslösebereich
nicht ideal gewählt ist, wenn nämlich insbesondere in dem zu überwachenden Bereich
noch sogenannte Totzonen vorhanden sind, oder aber die Gefahr einer Selbstauslösung
der Tür besteht.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher ein verbessertes Verfahren sowie
eine zugehörige Vorrichtung zur Ansteuerung und/oder Überwachung eines angetriebenen
Flügels, insbesondere einer Tür oder dgl. zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich des Verfahrens entsprechend den im Anspruch
1 und bezüglich der Vorrichtung entsprechend den im Anspruch 5 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Das Hauptproblem bei Sensoren und Bewegungsmeldern nach dem Stand der Technik sind
Störungen, die durch Selbstauslösung verursacht werden. Bei einem schlecht eingestellten
Sensor kann die sich schließende Tür einen Öffnungsimpuls auslösen, der die Tür wieder
öffnet, bevor sie ganz geschlossen ist. Eine solche Tür kommt also nie mehr zur Ruhe,
da sie ständig vor Erreichen der endgültigen Schließstellung wieder in Öffnungsstellung
zurückverfahren wird.
[0011] Es wird häufig versucht, derartige beispielsweise durch eine schlechte Antennencharakteristik
und/oder durch vorhandene Reflexionen provozierte Selbstauslösungen der Tür durch
Verstellung und/oder unterschiedliche Ausrichtung des Sensors oder Bewegungsmelders
zu unterbinden, beispielsweise dadurch, daß dessen Antenne verstellt und/oder dessen
Seitenkeulen durch optimale Montage der Aufputzgeräte abgeschirmt werden. Dies hat
aber zwangsläufig auch zur Folge, daß der Überwachungs- und Auslösebereich verkleinert
wird, so daß in gefährlichen Randbereichen unerwünschte Totzonen entstehen können,
in denen keine Personensicherheit mehr gewährleistet ist.
[0012] Demgegenüber schlägt die vorliegende Erfindung vor, daß eine Sensoreinrichtung und
eine Auswert- und Steuerungselektronik und/oder eine Sensoreinrichtung dergestalt
verwendet und eingesetzt wird, daß hierüber zwischen den Sensorsignalen, die durch
die sich schließende Tür erzeugt und ausgelöst werden, und echten Auslösesignalen,
die dadurch verursacht werden, daß sich eine oder mehrere Personen (oder bewegte Objekte)
dem Überwachungs- und Auslösebereich nähern, unterschieden und differenziert werden
kann. Dabei läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren gleichermaßen für Bewegungsmelder
wie für statische Sensoren anwenden.
[0013] Die Erfindung basiert darauf, daß die von der Sensoreinrichtung bezüglich des erfaßten
und überwachten, nachfolgend auch als Überwachungs- und Auslösezone bezeichneten Bereiches
stets in der Zeiteinheit ein Auslösesignal empfängt, daß bei Abwesenheit bewegter
oder positionsverändernder Objekte (in der Regel Personen) je nach Sensortyp von der
Position und/oder Geschwindigkeit der sich schließenden Tür abhängig ist. Diese Signale
oder Signalmuster können in einem Teach-In-Verfahren während des gesamten Schließvorganges
der Tür gemessen und in einem Speicher abgelegt werden.
[0014] Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Ansteuerung und/oder Überwachung eines
angetriebenen Flügels, insbesondere einer Tür, eines Fensters oder dgl., mit einer
Sensoreinrichtung zur Überwachung und Erfassung eines zumindest einem Flügel zugeordneten
Überwachungs- und Auslösebereiches, wobei die Bewegungsbahn des zumindest einen Flügels
zumindest teilweise in der Überwachungs- und Auslösezone liegt, wobei zum einen sensorabhängige
und zum anderen positons- und/oder geschwindigkeitsabhängige Sensorsignale bezüglich
der Schließbewegung des zumindest einen Flügels in Abwesenheit von im üblichen Betrieb
zu dedektierenden bewegten Objekten erfaßt und als Grunddaten abgespeichert werden,
und wobei im automatischen Öffnungs- und Schließbetrieb des zumindest einen Flügels
zumindest während des Schließvorganges des Flügels die jeweils aktuell gemessenen
Sensordaten, Datenmuster und/oder Signalkurven mit den Grunddaten verglichen werden
und wobei schließlich in Abhängigkeit von erkannten qualitativen und/oder quantitativen
Abweichungen der jeweils aktuell gemessenen Signaldaten zu den vorab abgelegten Grunddaten
die Schließbewegung des zumindest einen Türflügels gestoppt und vorzugsweise in Öffnungsrichtung
umgesteuert wird.
[0015] Entsprechend betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Ansteuerung und/oder
Überwachung eines angetriebenen Flügels, insbesondere einer Tür, eines Fensters oder
dergleichen, mit einer Sensoreinrichtung zur Überwachung und Erfassung eines zumindest
einem Flügel zugeordneten Überwachungs- und Auslösebereiches, wobei die Bewegungsbahn
des zumindest einen Flügels zumindest teilweise in der Überwachungs- und Auslösezone
liegt und mit einer elektronischen Auswert- und Steuerungsstufe zusammenwirkt. Die
Verbesserung besteht darin, daß eine Speichereinrichtung vorgesehen ist, in welcher
zum einen sensorabhängige und zum anderen positions- oder geschwindigkeitsabhängige
Sensorsignale bezüglich der Schließbewegung des zumindest einen Flügels in Abwesenheit
von im üblichen Betrieb zu dedektierenden bewegten Objekten als Grunddaten ablegbar
sind, wobei im automatischen Öffnungs- ud Schließbetrieb in der Auswert- und/oder
Steuerungsstufe die jeweils mittels der Sensoreinrichtung aktuell gemessenen Sensordaten,
Datenmuster und/oder Signalkurven mit den abgespeicherten Grunddaten verglichen werden
und wobei in Abhängigkeit von erkannten qualitativen und/oder quantitativen Abweichungen
der jeweils aktuell gemessenen Signaldaten zu den vorab abgelegten Grunddaten die
Schließbewegung der Tür unterbrech- und vorzugsweise eine Umsteuerung in Öffnungsrichtung
durchführbar ist.
[0016] Im Betrieb kann dann während des Schließens der Tür durch einen Vergleich der abgespeicherten
Signalmuster und - kurven, die nachfolgend teilweise auch allgemein als Signaldaten
bezeichnet werden, mit den jeweils aktuell gemessenen und entsprechend ausgewerteten
Signaldaten in der Auswertelektronik entschieden werden, ob eine Übereinstimmung oder
zumindest weitgehende Übereinstimmung zwischen diesen Daten vorliegt, oder ob im Hinblick
auf eine quantitative und/oder qualitative Abweichung zwischen den Signaldaten der
Schluß gezogen wird, daß nunmehr in der Überwachungs- und Auslösezone sich nunmehr
ein neues, in der Regel bewegtes (möglicherweise aber auch dort für eine bestimmte
Zeitphase abgestelltes oder stehendes Objekt) befindet. Infolgedessen wird der Schließvorgang
der Tür gestoppt und bevorzugt wieder sofort in Öffnungsstellung umgeschaltet.
[0017] Solange die Tür geschlossen oder geöffnet ist, kann ohnehin keine Fehlfunktion ausgelöst
werden. Während des Öffnungsvorganges hätte ein steuerungs- und auswertbedingtes verändertes
Bewegungssignal ohnehin nur die Folge, daß in Öffnungsstellung umgesteuert wird, so
daß dieser Status "Tür oder Flügel öffnen" ohnehin unproblematisch ist.
[0018] Auf diese Weise läßt sich ein extrem großer Bereich vor einer zu überwachenden Tür
überwachen und erfassen, so daß keine gefährlichen Totzonen entstehen oder vorhanden
sind, die die Sicherheit von Personen gefährden könnten.
[0019] Insbesondere dann, wenn die Sensoreinrichtung oder die Sensoren in der Lage sind
auch stehende Objekte zu erkennen, kann beispielsweise auch auf die ansonsten in der
Regel verwendeten (und beispielsweise vom TÜV vorgeschriebenen) Lichtschranken im
Bereich vor (oder hinter) einer Schiebetüranordnung verzichtet werden.
[0020] Sind beispielsweise stehende Objekte (Pflanzenschalen etc.) in der Nähe einer zu
überwachenden Tür aber noch in der Überwachungs- und Auslösezone angeordnet positioniert,
so könnte dies bei Verwendung entsprechender, auch statische Objekte dedektierender
Sensoren zu gegenüber den ursprünglich abgespeicherten Signalmustern (Signaldaten)
abweichenden Signalmustern (Signaldaten) kommen. Entweder manuell oder automatisch
(beispielsweise nach Ablauf einer bestimmten Zeit) könnte dann in einer bevorzugten
Ausführungsform ein automatisches Selbst-Teach-In-Verfahren (in Abwesenheit von bewegten
Personen und Objekten) durchgeführt werden, um dieses den geänderten dauerhaften "Raumverhältnissen"
entsprechende neue Signalmuster zu ermitteln und abzuspeichern und als Grundlage für
einen zukünftigen Datenvergleich heranzuziehen.
[0021] Gemäß der DE 196 53 026 ist es bereits vorgeschlagen worden, den bewegten Türbereich
nicht mit einer Sensoreinrichtung, sondern mittels eines Bilderfassungsgerätes in
Form beispielsweise einer CCD-Kamera oder einer Video-Kamera zu überwachen und in
Abhängigkeit der ermittelten Daten dann eine Überwachung und Steuerung der Tür vorzunehmen.
Zum einen handelt es sich dabei aber um bereits sehr viel länger bekannte Verfahren
bzw. Methoden, wie sie üblicherweise auch in der Fertigungssteuerung und Robotertechnik
angewandt werden. Dort ist es seit Dekaden bekannt, Kameras und beispielsweise CCD-Kameras
einzusetzen, um reale Bilder zu erfassen, in der Regel zu digitalisieren und mit entsprechenden
Softwarelösungen die auf dem Bild erfaßten einzelnen Gegenstände mit anderen Daten
zu vergleichen (beispielsweise abgespeicherten Daten über diese Gegenstände). In Abhängigkeit
davon können dann Gegenstände entsprechend erkannt und bestimmte Arbeitsschritte ausgelöst
werden. Derartige Verfahren sind zum einen sehr teuer und zum anderen problematisch,
wobei das Problem nicht der Einsatz einer derartigen Kamera als solches ist (was für
sich genommen naheliegend ist), sondern die softwaremäßige Aufbereitung der Daten,
um die gewünschten Folgeschritte in Abhängigkeit der erkannten Bilddaten auszulösen.
[0022] Demgegenüber basiert die vorliegende Erfindung auf einer höchst einfachen und dadurch
auch höchst kostengünstig zu realisierenden Überwachungseinrichtung, da es auf der
Verwendung herkömmlicher Sensoren und Sensorelemente basiert und aufbaut.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen im einzelnen:
- Figur 1 :
- eine schematische Frontansicht einer zweiflügeligen Schiebetüranordnung mit Sensoreinrichtung;
- Figur 2 :
- eine schematische Horizontalschnittdarstellung durch das Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 mit unterschiedlichen Überwachungs- und Auslösebereichen;
- Figur 3 :
- eine schematische Schaltungsanordnung unter Einbezug einer Sensoreinrichtung und einer
Antriebseinrichtung; und
- Figur 4 :
- eine entsprechende Darstellung zu Figur 2 für den Fall einer einflügeligen Schwenktür
im geschlossenen Zustand.
[0024] In Figur 1 ist in schematischer Darstellung eine zweiflügelige Schiebetür 1 mit zwei
Türflügeln 1a und 1b im geschlossenen Zustand gezeigt. Die Tür ist in einer Wand 5
vorgesehen.
[0025] Die Türflügel werden in bekannter Weise über eine oberhalb des Türdurchbruches horizontal
verlaufende und in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 7 bezeichnete Laufschiene verfahrbar
gehalten und über beispielsweise einen nicht näher gezeigten Elektromotor unter Zwischenschaltung
eines umlaufenden Zahnriemens zwischen Öffnungs- und Schließstellung verfahren.
[0026] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist oberhalb des Türdurchbruches, d.h. im Bereich
der Aufhäng- und Laufanordnung der verfahrbaren Türflügel 1a und 1b eine Sensoreinrichtung
9 vorgesehen, bevorzugt mittig oberhalb des Türdurchbruches. Unter Sensoranordnung
bzw. Sensoreinrichtung 9 werden alle geeigneten Überwachungs- und/oder Erfassungseinrichtungen
verstanden, mit denen in technischer Hinsicht sich bewegende Objekte (insbesondere
Personen) und/oder auch unbewegte Objekte erfaßt oder dedektiert werden können. Abweichend
von dieser Sensoranordnung 9 können auch mehrere einzelne Sensoren 9' über einen größeren
Teil der Breite der Tür oder über die gesamte Türbreite oder darüber hinausgehend
oder ein durchgängiger Sensorbalken vorgesehen sein. Ergänzend und alternativ können
die Sensoren auch auf den Türflügeln selbst oben mittig und/oder unten und/oder eher
an den Schließkanten 13 und/oder an den jeweils gegenüberliegenden Außenkanten 15
und/oder an der Wand 5 selbst (beispielsweise auch über eine vertikale Wegstrecke
verlaufend, z.B. als Vertikalbalken) vorgesehen oder angeordnet sein.
[0027] Die einen einzelnen Sensor oder mehrere Sensoren 9', beispielsweise in Form von Infrarotsensoren
oder Radarsensoren etc., umfassende Sensoranordnung 9 ermöglicht es, beispielsweise
den vor der Tür befindlichen und auf dem Boden 17 (Figur 2) strichliert gezeichneten
Überwachungs- und Auslösebereich zu überwachen.
[0028] Nähert sich eine Person der Tür und kommt in den Bereich der Überwachungs- und Auslösezone
19, so wird über die Sensoranordnung (bei einem Radarsensor in Form der empfangenen,
vom Objekt reflektierten Strahlen; im Falle eines Infrarotsensors durch die Infrarotstrahlung)
ein entsprechendes Signal empfangen, welches entsprechend der schematischen Schaltungsanordnung
nach Figur 3 in einer Auswertstufe 23 ausgewertet und in einer nachfolgenden Steuerungsstufe
25 umgesetzt wird, um eine Antriebsanordnung 27 zum Öffnen der Schiebetür 1 anzusteuern.
Abweichend zu Figur 3 kann die Auswert- und Steuerungsstufe 23, 25 auch zu einer einheitlichen
Stufe 24 zusammengefaßt sein. Sie kann entweder hartverdrahtet aufgebaut sein, besteht
aber vorzugsweise aus einer mikroprozessorgesteuerten Elektronik.
[0029] Die Auslösezone 19 ist in den Figuren flächig dargestellt. Die Auslösezone ist jedoch
räumlich zu verstehen. Sie erstreckt sich in dem Raum oberhalb des eingezeichneten
Bereiches. In unterschiedlichen Parallelebenen zum Boden kann sie auch unterschiedlich
groß dimensioniert sein.
[0030] Wie anhand der Darstellung gemäß den Figuren 1 und 2 zu sehen ist, ist die Überwachungs-
und Auslösezone 19 so groß gewählt, daß sie den gesamten Türbereich über die Türflügel
1a und 1b im geschlossenen Zustand hinaus überwacht, so daß keine oder keine relevanten
Totzonen 20 entstehen und selbst sich sehr stark seitlich auf die Tür zubewegende
Personen frühzeitig erkannt werden können. In Figur 2 sind die Totzonen 20 beispielsweise
für den Fall einer kleiner dimensionierten Überwachungs- und Auslösezone 19' eingezeichnet.
[0031] Anhand der schematischen Horizontalquerschnittdarstellung mit dem beispielsweise
im Bodenbereich oder in einer parallelen Ebene dazu höherliegenden Radarauslösebereich
ist ersichtlich, daß dieser auch so groß gewählt werden kann, daß er (bei geöffneten
Flügeln 1a, 1b) primär auf der Zugangsseite, gleichzeitig aber auch durch den Türdurchbruch
hindurch bis auf die rückwärtige Seite der Tür reicht.
[0032] Vor dem Betrieb der in Figur 1 und 2 wiedergegebenen zweiflügeligen Schiebetür werden
in einem Teach-In-Verfahren die Sensorsignale gemessen, die bei der Schließbewegung
der Türflügel entstehen und aufgefangen werden. Diese Sensordaten, die teilweise nachfolgend
auch als Datenmuster oder Datenkurve bezeichnet werden, werden in einer geeignete
Speichereinrichtung, bevorzugt dauerhaften Speichereinrichtung 26 (Fig. 3) abgelegt
und gespeichert.
[0033] Während des Betriebs der Tür werden zum einen stets die aktuell gemessenen und empfangenen
Sensorsignale in der Auswert- und Steuerungsstufe 43, 25 verarbeitet, wobei ein ständiger
Vergleich der aktuell gemessenen und empfangenen Sensorsignaldaten mit den abgelegten
Signaldaten erfolgt, um in Abhängigkeit von erkannten sich quantitativ und/oder qualitativ
in ausreichendem Maße unterscheidenden Signaldaten dann eine Interpretation der Daten
dahingehend in der Elektronik vornehmen zu können, daß sich in der überwachten Auslösezone
19 eine bewegte Person oder gegenüber den ursprünglichen Daten bzw. dem ursprünglichen
Zustand ein dort nicht befindliches stehendes Objekt befindet, um den Schließvorgang
sofort zu stoppen und bevorzugt wieder sofort in Öffnungsstellung umzusteuern.
[0034] Zumindest durch Verwendung einer zweiten an der anderen Türseite vorgesehenen Sensoreinrichtung
9' kann ein entsprechend groß dimensionierter Überwachungs- und Auslösebereich auch
auf der gegenüberliegenden Türseite ebenso überwacht werden, wobei auch für diese
weitere Sensoreinrichtung entsprechende Vergleichsdaten zunächst ermittelt und abgespeichert
werden.
[0035] Anhand von Figur 4 ist nur schematisch erläutert, daß die Erfindung sich gleichermaßen
auch bei einem Schwenkflügel, beispielsweise einer Schwenktür anwenden läßt.
1. Verfahren zur Ansteuerung und/oder Überwachung eines angetriebenen Flügels (1a, 1b,
1c), insbesondere einer Tür (1), eines Fensters oder dgl., mit einer Sensoreinrichtung
(9, 9') zur Überwachung und Erfassung eines zumindest einem Flügel (1a, 1b, 1c) zugeordneten
Überwachungs- und Auslösebereiches (19, 19', wobei die von der Sensoreinrichtung (9,
9') im üblichen Betrieb gewonnen Daten mit einer in einem Teach-In-Verfahren in Abwesenheit
von im üblichen Betrieb zu detektierenden bewegten Objekten erfassten und abgespeicherten
Grunddaten verglichen werden und in Abhängigkeit davon auf die Türsteuerung eingewirkt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) zumindest teilweise
in der Überwachungs- und Auslösezone (19, 19') liegt, daß die abgespeicherten Grunddaten
mehrere Dateninformationen umfassen, nämlich in Abhängigkeit der Schließstellung und/oder
der Schließbewegung des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) gewonnene positionsund/oder
geschwindigkeitsabhängige Sensorsignale, und daß im automatischen Öffnungs- und Schließbetrieb
des zumindest einen Flügels (1a, 1b, 1c) zumindest während des Schließvorganges des
Flügels (1a, 1b, 1c) die jeweils aktuell gemessenen positions- und/oder geschwindigkeitsabhängigen
Sensordaten, Datenmuster und/oder Signalkurven mit den der jeweiligen Schließstellung
und/oder Schließbewegung des zumindest einen Flügels (1a, 1b, 1c) entsprechenden Grunddatend
verglichen werden, wobei in Abhängigkeit von erkannten qualitativen und/oder quantitativen
Abweichungen der jeweils aktuell gemessenen Signaldaten von den der jeweiligen Schließstellung
und/oder Schließbewegung des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) entsprechenden
abgespeicherten Grunddaten die Schließbewegung des zumindest einen Flügels (1a, 1b,
1c) gestoppt und vorzugsweise in Öffnungsrichtung umgesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensoreinrichtung (9) Bewegungssensoren verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (9) auch statische Objekte erkennende Sensoren umfaßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erkennen von gegenüber den abgelegten Grunddaten abweichenden gemessenen
Sensorsignaldaten, die für eine Mindestdauer unverändert dedektiert werden, ein erneutes
Teach-In-Verfahren zur Ermittlung neuer als Vergleichsdaten zur Verfügung stehender
Grunddaten durchgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Ansteuerung und/oder Überwachung eines angetriebenen Flügels (1a,
1b, 1c), insbesondere einer Tür (1), eines Fensters oder dgl., mit einer Sensoreinrichtung
(9, 9') zur Überwachung und Erfassung eines zumindest einem Flügel (1a, 1b, 1c) zugeordneten
Überwachungs- und Auslösebereiches (19, 19'), und mit einer Speichereinrichtung, in
welcher die von der Sensoreinrichtung (9, 9') in einem Teach-In-Verfahren in Abwesenheit
von im üblichen Betrieb zu detektierenden bewegten Objekten erfassten Grunddaten abgespeichert
sind und mit einer elektronischen Auswert- und Steuerungsstufe (23, 25; 24), in welcher
die im Speicher abgelegten Grunddaten mit den jeweils im üblichen Betrieb aktuell
gemessenen Daten verglichen und in Abhängigkeit davon auf die Türsteuerung eingewirkt
wird, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) zumindest teilweise
in der Überwachungs- Auslosezone (19, 19') liegt, und daß die im Speicher abgespeicherten
Grunddaten mehrere Dateninformationen umfassen, nämlich in Abhängigkeit der Schließstellung
und/oder der Schließbewegung des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) gewonnene
positions- und/oder geschwindigkeitsabhängige Sensorsignale, und daß im automatischen
Öffnungs- und Schließbetrieb des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) in der Auswertund/oder
Steuerungsstufe (23, 25; 24) die jeweils mittels der Sensoreinrichtung (9, 9') jeweils
aktuell gemessenen positions- und/oder geschwindigkeitsabhängigen Sensordaten, Datenmuster
und/oder Signalkurven des zumindest einen Flügels (1, 1a, 1b, 1c) mit den abgespeicherten
positions- und/oder geschwindigkeitsabhängigen Grunddaten verglichen werden, und daß
in Abhängigkeit von erkannten qualitativen und/oder quantitativen Abweichungen der
jeweils aktuell gemessenen Signaldaten zu den vorab abgespeicherten Grunddaten die
Schließbewegung der Tür unter brechbar und vorzugsweise eine Umsteuerung in Öffnungsrichtung
durchführbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (9) Bewegungssensoren umfaßt oder aus diesen besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (9) statische Objekte erkennende Sensoren umfaßt oder
aus diesen besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein erneutes automatisches Teach-In-Verfahren zur Ermittlung neuer Grunddaten
durchführbar ist, wenn nach Erkennen von gegenüber den abgelegten Grunddaten abweichend
gemessenen Sensorsignaldaten diese für eine vorgebbare oder voreinstellbare Mindestdauer
unverändert dedektiert werden, um in dem Teach-In-Verfahren neue Grunddaten zu ermitteln
und abzuspeichern.