[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung
einer insbesondere abgasturboaufgeladenen Brennkraftmaschine, bei der das Abgas von
einer mit den Auslaßkanälen des Zylinderkopfs der Brennkraftmaschine verbundenen Abgassammelleitung
in Strömungsrichtung vor der Turbine des Abgasturboladers durch eine Abgasrückführleitung
mit einem eingeschalteten Rückschlagventil einer Ladeluftleitung hinter dem Verdichter
des Abgasturboladers zuführbar ist und in die Abgasrückführleitung weiterhin ein Abgasrückführsteuerventil
eingeschaltet ist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine entsprechend ausgebildete
Vorrichtung.
[0002] Eine solche Abgasrückführungseinrichtung ist aus der DE-OS 195 21 573 bekannt. Bei
diesem System ist direkt an die Abgassammelleitung ein Rückschlagventil angeordnet,
dessen Ausgang in die Abgasrückführleitung einmündet. Die Abgasrückführleitung mündet
in die Ladeluftleitung, wobei in die Abgasrückführleitung weiterhin noch ein Abgasrückführsteuerungsventil
eingesetzt ist. Das Rückschlagventil ist zur Erhöhung der Betriebssicherheit gekühlt
und an den Kühlmittelkreislauf der Brennkraftmaschine angeschlossen. Gesteuert wird
die Abgasrückführrate in erster Linie durch das als Flatterventil ausgebildete Rückschlagventil
in Abhängigkeit des Abgasdruckes. Weiterhin ist noch vorgesehen, die Abgasrückführung
bei gewissen Betriebszuständen (untere Teillast) durch das Abgasrückführsteuerventil
zu unterbinden. Weitere Steuereinrichtungen sind bei diesem System nicht vorgesehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung
und eine entsprechend ausgestaltete Abgasrückführungseinrichtung für eine Brennkraftmaschine
bereitzustellen, die gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist und insbesondere
eine genauere Steuerung der Abgasrückführrate ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Temperatur des Abgases in der Abgasrückführleitung
in Strömungsrichtung vor dem Rückschlagventil erfaßt und einem Steuergerät zugeführt
wird. Diese Temperatur ist - wie in den weiteren Ansprüchen im einzelnen dargestellt
ist - zur Steuerung und insbesondere auch zur Kontrolle des Systems heranziehbar.
Für die Steuerung des Abgasrückführsteuerventils ist es vorgesehen, hinter einem in
einer bevorzugten Ausführungsform vorhandenen Abgaskühler und vor dem Abgasrückführsteuerventil
in der Abgasrückführleitung einen Temperatursensor einzusetzen, der die hier gemessene
Temperatur einem Steuergerät, insbesondere einem Motorsteuergerät, das auch das Abgasrückführsteuerventil
ansteuert, zuzuführen. Gleichzeitig wird die Ladelufttemperatur erfaßt, die zur Beurteilung
des Motorbetriebszustandes herangezogen wird.
[0005] In einer ersten Ausbildung ist das Abgasrückführsteuerventil in Abhängigkeit einer
vorgebbaren Grenztemperatur des Abgases regelbar schließbar. Dabei sind das Abgasrückführsteuerventil
und das Rückschlagventil vorteilhaft so angeordnet, daß in Strömungsrichtung des rückzuführenden
Abgases zuerst das Abgasrückführsteuerventil und nachfolgend erst das Rückschlagventil
in die Abgasrückführleitung eingebaut sind. Bei dieser schaltungstechnischen Anordnung
ist es dann so, daß kritische Temperaturen zuverlässig an dem Rückschlagventil vermieden
werden, wobei allerdings auch bei der umgekehrten Schaltungsanordnung ein zuverlässiger
Schutz des Rückschlagventils erreicht wird, wenn bei der Einstellung der Grenztemperatur
ein definiertes Temperaturgefälle von dem Rückschlagventil bis zu dem Abgasrückführsteuerventil
berücksichtigt wird. Dieser Regelung liegt die Überlegung zugrunde, daß genügend hitzebeständige
Abgasrückführsteuerventile zur Verfügung stehen und somit für diese keine besonderen
Schutzmaßnahmen nötig sind. Anders ist dies bei den Rückschlagventilen, die für diesen
speziellen Verwendungszweck in einer Abgasrückführleitung nicht entwickelt worden
sind. Um hier aber vorhandene Serienteile einsetzen zu können, muß die höchstzulässige
Grenztemperatur derartiger vorhandener Rückschlagventile berücksichtigt werden, die
beispielsweise bei ca. 230 °C liegt. Hierbei ist weiterhin zu berücksichtigen, daß
normalerweise in die Abgasrückführleitung neben dem bereits genannten Abgasrückführsteuerventil
und dem Rückschlagventil weiterhin ein Abgaskühler eingesetzt wird, um die durch das
zurückgeführte Abgas bedingte Aufheizung der gekühlten Ladeluft möglichst gering zu
halten. Beim Einsatz eines derartigen Abgaskühlers, der normalerweise vor dem Abgasrückführsteuerventil
und dem Rückschlagventil in die Abgasrückführleitung eingesetzt wird, ist es dann
ohnehin so, daß Temperaturen von mehr als 230 °C nur in extremen Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine auftreten, so daß die hierdurch verursachte Reduzierung der
Abgasrückführung für das Betriebsverhalten und Abgasverhalten der Brennkraftmaschine
insgesamt unerheblich ist.
[0006] In diesem Zusammenhang ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Funktion
des gesamten Abgasrückführungssystems und insbesondere die Funktion des Rückschlagventils,
des Abgasrückführsteuerventils und ggf. eines Abgasrückführkühlers ständig zu kontrollieren
und einen erkannten Fehler in einen Fehlerspeicher abzuspeichern oder anzuzeigen.
Diese Überwachung und Fehlerspeicherung ist dadurch, daß entsprechende Meßsensoren
ohnehin vorhanden sind, quasi ohne Mehraufwand realisierbar.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist von dem Vorliegen eines Fehlers nur dann auszugehen,
wenn additiv folgende Randbedingungen I und II erfüllt sind:
I.
a) der Motor hat seine Betriebstemperatur erreicht (Kriterium hierfür ist das Erreichen
einer bestimmten vorgebbaren Kühlwassertemperatur oder Öltemperatur).
b) Der Motor befindet sich im stationären Betrieb (Kriterium hierfür ist, daß der
Betrag der Einspritzmengenänderung (ΔmE) pro Zeiteinheit (Δt) einen vorgegebenen Wert (Y mg/sec) nicht überschreitet und
daß gleichzeitig die Änderung der Motordrehzahl pro Zeiteinheit zumindest sehr klein
ist; optimal wäre selbstverständlich in beiden Fällen, daß die Änderungen Null wären,
praktisch können aber kleinere Abweichungen von diesem Optimalzustand hingenommen
werden).
c) Es erfolgt ein Vergleich der Ladeluft-Ist-Temperatur mit der in einem Kennfeld
gespeicherten Ladeluft-Soll-Temperatur [

] und es wird überprüft, ob der Betrag der Temperaturdifferenz innerhalb einer vorgebbaren
Toleranzbreite liegt.
II. Weiterhin wird die aktuelle Abgasrückführungs-Ist-Temperatur in einem Motorbetriebspunkt
mit einer in einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld

abgelegten Abgasrückführungs-Soll-Temperatur verglichen und bei einer vorgebbaren
Abweichung in diesem Motorbetriebspunkt ein Fehler erkannt.
[0008] Weiterhin wird die aktuelle Abgasrückführungs-Temperatur in einem Motorbetriebspunkt
mit einer in einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld

abgelegten Soll-Temperatur verglichen und bei einer vorgebbaren Abweichung in diesem
Motorbetriebspunkt die in einem Abgasrückführungs-Grundkennfeld vorgegebene Öffnung
des Abgasrückführsteuerventils mit einem Korrekturwert, welcher von der Abweichung
der Abgasrückführungs-Ist-Temperatur zu der Abgasrückführungs-Soll-Temperatur abhängig,
korrigiert.
[0009] Hier ist zu bemerken, daß aus dem Abgasrückführungs-Grundkennfeld ein Öffnungswert
des Abgasrückführsteuerventils ausgelesen und ggf. mit festen motorspezifischen Berichtigungen
überlagert wird. Mit diesem berichtigten Öffnungswert wird dann das Abgasrückführsteuerventil
angesteuert. Dies stellt also unabhängig von dem Vorliegen oder Nichtvorliegen einer
Abweichung zwischen der Abgasrückführungs-Soll-Temperatur und der Abgasrückführungs-Ist-Temperatur
eine Grundsteuerung dar, die immer möglich ist. Wird in der Prüfvorrichtung festgestellt,
daß kein Fehler vorliegt, ist allerdings der berichtigte Öffnungswert mit dem Korrekturwert
weiter korrigierbar.
[0010] Insbesondere ist in Weiterbildung hierbei vorgesehen, daß der speicherbare Korrekturwert
in einem Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld unabhängig von dem Abgasrückführungs-Grundkennfeld
speicherbar und das Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld lernfähig ist. Ausgegangen
wird also bei der Steuerung von einem Grundkennfeld und nur wenn dieses im speziellen
Fall nicht zutreffend ist, wird unabhängig von diesem ein Korrekturwert gespeichert,
mit dem der Grundkennfeldwert berichtigt wird. Dieser Korrekturwert kann in Abhängigkeit
von verschieden später genannten Umständen berichtigt und gespeichert (Lernfähigkeit)
werden.
[0011] Zunächst einmal erfolgt eine Korrektur des aus dem Abgasrückführungs-Grundkennfeld
ermittelten festen und berichtigten Grundkennfeldwertes nur bei dem additiven Vorhandensein
folgender Randbedingungen:
a) es liegt kein Fehler vor (Anspruch 4),
b) der Motor hat seine Betriebstemperatur erreicht (Kriterium hierfür ist das Erreichen
einer bestimmten vorgebbaren Kühlwassertemperatur oder Öltemperatur),
c) es herrscht stationärer Motorbetrieb (

mg/sec und

U/min/sec). Hierbei ist ein anderes Kennfeld als bei der entsprechenden Bedingung
von Punkt a) abrufbar.
d) der Differenzbetrag aus Ladeluft-Ist-Temperatur und der in einem Kennfeld gespeicherten
Ladeluft-Soll-Temperatur

liegt innerhalb einer vorgegebenen Toleranzbreite.
[0012] In Weiterbildung wird die Korrektur in der Form vorgenommen, daß die Abgasrückführungs-Ist-Temperatur
mit einer in einem Kennfeld gespeicherten Abgasrückführungs-Soll-Temperatur

verglichen wird, die Temperaturdifferenz einem Regler zugeführt werden, der eine
korrigierte Öffnung des Abgasrückführsteuerventils einregelt, wenn die ermittelte
Temperaturdifferenz während einer Zeit T
regel) innerhalb eines Temperaturfensters T
diff Soll liegt. Diese adaptive Korrektur beziehungsweise Regelung wird sofort abgebrochen,
sofern eine der Bedingungen a), b) oder c) nicht mehr erfüllt ist.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung wird der Wasserdurchfluß durch einen Abgasrückführ-Kühler
in Abhängigkeit der Abgasrückführ-Temperatur gesteuert. Hierbei kann in weiterer Ausgestaltung
vorgesehen sein, die Abgasrückführ-Temperatur beim Kaltstart und Warmlauf sowie bei
längerem Betrieb im Niedriglastbereich bei warmem Motor zu erhöhen, um die Brennraumtemperatur
anzuheben. Desweiteren ist beispielsweise eine Verbesserung der Fahrgastraumheizung
eines Fahrzeuges, in das die Brennkraftmaschine eingebaut ist, möglich.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht einer aufgeladenen Brennkraftmaschine mit angebauter Abgasrückführeinrichtung
und
- Fig. 2:
- ein Flußschaubild der Verfahrensschritte der adaptiven Abgasrückführregelung.
[0016] Die selbstzündende Brennkraftmaschine 1 nach Fig. 1 weist insgesamt sechs Zylinder
2 auf, wobei an den Zylinderkopf eine Abgassammelleitung 3 und eine Ladeluftleitung
4 angeschlossen sind. Die Abgassammelleitung 3 weist zwei Zweige 5a, 5b auf, die mit
den Verzweigungen 6a, 6b an die in den Zylinderkopf eingelassenen und jedem Zylinder
2 zugeordneten Auslaßkanäle angeschlossen sind.
[0017] Die beiden Zweige 5a, 5b münden über entsprechende Verbindungsleitungen in eine gemeinsame
Turbinenkammer 7 eines Abgasturboladers 8.
[0018] Grundsätzlich ist es hier auch möglich zwei Turbinenkammern vorzusehen, die dann
auf eine gemeinsame Turbine münden, die über eine Welle 9 das Verdichterrad des Verdichters
10 des Abgasturboladers 8 antreibt. Bei dieser Lösung wird dann gleichzeitig die Abgasrückführleitung
14 an dem Zweig angeschlossen, der in die Turbinenkammer ohne einen sogenannten Waste
Gate einmündet. Über den Waste Gate mit einem Steuerventil kann das Abgas unter Umgehung
der Turbine in einen Abgasschalldämpfer 13 abströmen, so daß hierdurch in diesem Zweig
der Abgasgegendruck herabgesetzt wird. Daher wird zur Erhöhung der möglichen Abgasrückführrate
die Abgasrückführleitung 14 an den anderen Zweig ohne Waste Gate angeschlossen.
[0019] Der Verdichter 10 saugt die der Brennkraftmaschine 1 zuzuführende Verbrennungsluft
über ein Ansaugfilter 11 aus der Umgebung an und führt die verdichtete Luft über einen
Ladeluftkühler 12 der Ladeluftleitung 4 zu.
[0020] Hinter der Turbinenkammer 7 mündet eine Abgasleitung in den zuvor genannten Abgasschalldämpfer
13, von dem aus das Abgas in die Umgebung oder weitere Reinigungseinrichtungen strömt.
[0021] Die Abgasrückführleitung 14 weist zunächst einen Abgasrückkühler 16 und in ihrem
weiteren Verlauf, kurz vor dem Eintritt in die Ladeluftleitung 4, ein Abgasrückführsteuerventil
17 und ein Rückschlagventil 18 auf. Ein die Abgastemperatur messender Temperatursensor
(Thermoelement 19) ist in dem Ausführungsbeispiel direkt vor dem Abgasrückführsteuerventil
17 in die Abgasrückführleitung 14 eingesetzt, kann aber auch in das Abgasrückführsteuerventil
17, die weitere Verbindung zu dem Rückschlagventil 18 oder das Rückschlagventil 18
selbst integriert sein. Das Abgasrückführsteuerventil 17 wird von einer Steuerelektronik
15 in Abhängigkeit von Motordaten einschließlich den Meßwerten des Thermoelementes
19 gesteuert, während das Rückschlagventil 18 mit seinen Rückschlagklappen zu deren
Kühlung in die Ladeluftleitung 4 im Bereich des Eintritts der Ladeluft eingesetzt
ist.
[0022] Die in einem Ladelufttemperatur-Sollwert-Kennfeld herausgelesene Ladeluft-Soll-Temperatur
wird mit der Ladeluft-Ist-Temperatur verglichen. Liegt unter Berücksichtigung eines
Toleranzbereiches die Ladelufttemperaturdifferenz in einem Temperaturfenster, so kann
ein Vergleich der Abgasrückführungs-Ist-Temperatur mit der Abgasrückführungs-Soll-Temperatur
in diesem Motorkennfeldbereich erfolgen. Liegt die Abgasrückführungs-Ist-Temperatur
unter Berücksichtigung eines Toleranzbereiches außerhalb der im Kennfeld

abgelegten Abgasrückführungs-Soll-Temperatur, liegt ein Fehler im Abgasrückführsystem
vor.
[0023] In dem Flußschaubild der Verfahrensschritte der adaptiven Abgasrückführregelung nach
Fig. 2 wird zunächst geprüft, ob ein Fehler in dem Abgasrückführungssystem vorliegt.
Anhand einer aktuellen Motordrehzahl n und einer aktuellen Einspritzmenge m
E wird aus einem Ladeluft-Soll-Temperaturkennfeld 20 eine Ladeluft-Soll-Temperatur
ausgelesen und einer Prüfvorrichtung 21 zugeführt. Weiterhin werden der Prüfvorrichtung
21 weitere Größen 21a, beispielsweise die Abgasrückführungs-Soll-Temperatur und die
Abgasrückführungs-Ist-Temperatur, zur Auswertung zugeführt. In dieser wird festgestellt,
ob nach Erreichen der Betriebstemperatur und bei Vorliegen eines stationären Betriebszustands
des Motors die Ladeluft-Ist-Temperatur unter Berücksichtigung einer Toleranzbreite
mit der Ladeluft-Soll-Temperatur übereinstimmt (Patentanspruch 4). Ist dies nicht
der Fall, so kann keine Benutzung des Abgasrückführungs-Systems wegen dem Vorliegen
eines Fehlers vorgenommen werden und es werden die Schalter 22 und 23 in die dargestellten
Positionen geschaltet.
[0024] Sind also die Schalter 22 und 23 also derart geschaltet, wird wieder in Abhängigkeit
der aktuellen Motordrehzahl n und der aktuellen Einspritzmenge m
E aus einem Abgasrückführungs-Grundkennfeld 24 ein Öffnungswert für das Abgasrückführsteuerventil
17 ausgelesen und ggf. mit festen motorspezifischen Berichtigungen 25 überlagert.
Nur mit diesem berichtigten Öffnungswert 25a wird dann das Abgasrückführsteuerventil
17 angesteuert. Dies stellt also eine Grundsteuerung dar, die immer möglich ist.
[0025] Wird aber in der Prüfvorrichtung 21 festgestellt, daß kein Fehler vorliegt, werden
die Schalter 22 und 23 umgeschaltet. Dann wird der berichtigte Öffnungswert 25a grundsätzlich
weiter zur Ansteuerung des Abgasrückführsteuerventils 17 verwendet, dieser berichtigte
Öffnungswert 25a ist aber weiter korrigierbar.
[0026] Dazu wird in Abhängigkeit der aktuellen Motordrehzahl n und der aktuellen Einspritzmenge
m
E aus einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld 26 der entsprechende Abgasrückführungs-Soll-Temperaturwert
ausgelesen. Dieser wird mit dem aktuellen Abgasrückführungs-Ist-Temperaturwert T
AGR ist verglichen und die Differenz unter Berücksichtigung einer vorgegebenen Toleranzbreite
dem nun von dem Schalter 22 angesteuerten Regler 27 zugeführt. Somit wird in dieser
Stufe über den Regler 27 der berichtigte Öffnungswert 25a mit dem Differenzbetrag
26a aus dem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturwert und dem Abgasrückführungs-Ist-Temperaturwert
korrigiert.
[0027] Schließlich wird aus einem Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld 28 in Abhängigkeit
der aktuellen Motordrehzahl n und der aktuellen Einspritzmenge m
E der (ggf.) gespeicherte Wert 28a ausgelesen und auf den berichtigten Öffnungswert
25a vor dem Schalter 22 aufaddiert.
[0028] Darüberhinaus wird in einem Vergleicher 29 festgestellt, ob der Differenzbetrag 26a
während einer Zeit T
regel innerhalb eines Temperaturfensters T
diff soll liegt. Ist dies der Fall, wird der Schalter 30 in die nicht dargestellte Position
umgelegt, so daß dem Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld 28 ein neuer Wert, der der
Differenzbetrag aus dem berichtigten Öffnungswert 25a und dem Reglerwert 27a ist,
zugeführt und gespeichert.
1. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung einer insbesondere abgasturboaufgeladenen
Brennkraftmaschine, bei der das Abgas von einer mit den Auslaßkanälen des Zylinderkopfs
der Brennkraftmaschine verbundenen Abgassammelleitung in Strömungsrichtung vor der
Turbine des Abgasturboladers durch eine Abgasrückführleitung mit einem eingeschalteten
Rückschlagventil einer Ladeluftleitung hinter dem Verdichter des Abgasturboladers
zuführbar ist und in die Abgasrückführleitung weiterhin ein Abgasrückführsteuerventil
eingeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Abgases in der Abgasrückführleitung (14) in Strömungsrichtung
vor dem Rückschlagventil (18) erfaßt und einem Steuergerät (15) zugeführt wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abgasrückführsteuerventil (17) bei Überschreitung einer vorgebbaren Grenztemperatur
des Abgases regelbar schließbar ist.
3. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionen des Abgasrückführungssystems, insbesondere des Rückschlagventils
(18), des Abgasrückführsteuerventils (17) und eines Abgasrückführkühlers (16) in einer
Prüfvorrichtung (21) ständig kontrolliert werden und eine Fehlererkennung in einem
Fehlerspeicher abgespeichert und/oder angezeigt wird.
4. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Fehlerbewertung nur bei dem additiven Vorhandensein folgender Randbedingungen
I und II erfolgt:
I.
a) betriebswarmer Motor (Kühlmitteltemperatur und/oder Öltemperatur > x °C),
b) stationärer Motorbetrieb (

mg/sec und

U/min/sec).
c) der Differenzbetrag aus Ladeluft-Ist-Temperatur und der in einem Kennfeld gespeicherten
Ladeluft-Soll-Temperatur

liegt innerhalb einer vorgegebenen Toleranzbreite.
II. Die aktuelle Abgasrückführungs-Ist-Temperatur wird in einem Motorbetriebspunkt
mit einer in einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld

abgelegten Abgasrückführungs-Soll-Temperatur verglichen und bei einer vorgebbaren
Abweichung in diesem Motorbetriebspunkt ein Fehler erkannt.
5. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktuelle Abgasrückführungs-Temperatur T
AGR ist in einem Motorbetriebspunkt mit einer in einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld

(26) abgespeicherten Soll-Temperatur verglichen wird und bei einer vorgebbaren Abweichung
in diesem Motorbetriebspunkt die aus einem Abgasrückführungs-Grundkennfeld (24) vorgegebene
Öffnung des Abgasrückführsteuerventils (17) mit einem speicherbaren Korrekturwert
(28a), welcher von der Abweichung der Abgasrückführungs-Ist-Temperatur gegenüber der
Abgasrückführungs-Soll-Temperatur abhängig ist, korrigiert wird.
6. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der speicherbare Korrekturwert (28a) in einem Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld
(28) unabhängig von dem Abgasrückführungs-Grundkennfeld (24) speicherbar und das Abgasrückführungs-Korrekturkennfeld
(28) lernfähig ist.
7. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Korrektur nur bei dem additiven Vorhandensein folgender Randbedingungen
erfolgt:
a) es liegt kein Fehler vor (Anspruch 4),
b) stationärer Motorbetrieb (

mg/sec und

U/min/sec).
c) der Differenzbetrag aus Ladeluft-Ist-Temperatur und der in einem Ladeluft-Soll-Kennfeld
(20) gespeicherten Ladeluft-Soll-Temperatur

liegt innerhalb einer vorgegebenen Toleranzbreite.
8. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur in der Form vorgenommen wird, daß die Abgasrückführungs-Ist-Temperatur
T
AGR ist mit einer in einem Abgasrückführungs-Soll-Temperaturkennfeld (26) gespeicherten Abgasrückführungs-Soll-Temperatur

verglichen wird, die Temperaturdifferenz einem Regler (27) zugeführt werden, der
eine korrigierte Öffnung des Abgasrückführsteuerventils (17) einregelt, wenn die ermittelte
Temperaturdifferenz während einer Zeit T
regel innerhalb eines Temperaturfensters T
diff Soll liegt.
9. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdurchfluß durch einen Abgasrückkühler (16) in Abhängigkeit der Abgasrückführungs-Temperatur
gesteuert wird.
10. Verfahren zum Betreiben einer Abgasrückführungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführungs-Temperatur beim Kaltstart und Warmlauf sowie bei längerem
Betrieb im Niedriglastbereich bei warmem Motor erhöht wird, um die Brennraumtemperatur
anzuheben.
11. Abgasrückführungseinrichtung einer insbesondere abgasturboaufgeladenen Brennkraftmaschine,
bei der das Abgas von einer mit den Auslaßkanälen des Zylinderkopfs der Brennkraftmaschine
verbundenen Abgassammelleitung in Strömungsrichtung vor der Turbine des Abgasturboladers
durch eine Abgasrückführleitung mit einem eingeschalteten Rückschlagventil einer Ladeluftleitung
hinter dem Verdichter des Abgasturboladers zuführbar ist und in die Abgasrückführleitung
weiterhin ein Abgasrückführsteuerventil eingeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführungseinrichtung entsprechend jedem der einzelnen Verfahrensschritte
ausgebildet ist.