[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Haushaltsgerät mit einer über
Bedienelemente bedienbaren elektrischen Steuerungseinrichtung zum Steuern von netzgespeisten
elektrischen Verbrauchern des Haushaltsgerätes und mit einer Uhr, die durch zumindest
eine Solarzelle oder einen Akkumulator gespeist ist.
[0002] Ein derartiges Haushaltsgerät ist bekannt aus der Druckschrift G 91 13 296 U, wobei
beispielsweise an einem Herd in dessen Bedienbereich ein den Ablauf einer voreinstellbaren
Zeit signalisierender transportabler Zeitmesser abnehmbar angeordnet ist. Der Zeitmesser
ist insbesondere ein mit einer Batterie oder mit einer Solarzelle betriebener Quarztimer.
[0003] Bekannt ist weiterhin aus der Druckschrift DE 43 11 935 A1 ein Herd mit einer mit
Bedienungsorganen versehenen Schalterblende, die mit einer darin angeordneten Herdschaltuhr
ausgestattet ist. In der Schalterblende sind Schaltmittel vorgesehen, über die die
Herdschaltuhr zum Einsparen von Energie vom elektrischen Versorgungsnetz trennbar
und bei Bedarf wieder zuschaltbar ist. Nachteilig bei einem derartigen Haushaltsgerät
ist, daß die Schaltuhr grundsätzlich außer Funktion ist, wenn das elektrische Haushaltsgerät
nicht mit Netzspannung versorgt ist. Dies gilt insbesondere bei in Auslagen oder Verkaufsräumen
ausgestellten Haushaltsgeräten. Ein potentieller Käufer sieht beim Betrachten dieses
Gerätes lediglich eine dunkle Anzeigefläche, ein Betätigen der Bedienelemente führt
zu keiner sichtbaren Veränderung am Haushaltsgerät.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein elektrisches Haushaltsgerät nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 derart zu verbessern, daß auch ohne Netzversorgung
eine sichtbare Reaktion des Haushaltsgerätes auf Einstellmaßnahmen der Bedienperson
möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist dies bei einem elektrischen Haushaltsgerät gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 dadurch erreicht, daß die Uhr als Schaltuhr ausgebildet ist
und zur Steuerung des Haushaltsgerätes in Verbindung mit der Steuerungseinrichtung
steht, die ebenfalls durch die Solarzellen und/oder den Akkumulator netzunabhängig
gespeist ist. Durch diese Ausgestaltung ist zum einen sichergestellt, daß ein einmaliges
Einstellen der Uhrzeit bei dem Haushaltsgerät ausreicht. Trotz beliebiger Netzspannungsunterbrechungen
durch Stromausfall oder auch beim Transport zu Massen kann die Uhrzeit nicht gelöscht
werden. Bei Helligkeit versorgt die Solarzelle die Schaltuhr mit ausreichend Energie
bzw. lädt den Akkumulator. Bei Dunkelheit wird die Schaltuhr durch den Akkumulator
gespeist. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, ohne Netzanschluß des elektrischen
Haushaltsgerätes, z.B. in Ausstellungsräumen, die Funktion der Schaltuhr und der Steuerungseinrichtung
netzunabhängig zu gewährleisten. Insbesondere kann durch die Ausbildung der Uhr als
Schaltuhr und die netzunabhängige Versorgung der Steuerungseinrichtung ein ungefährliches
Betätigen der Eingabeelemente des Haushaltsgerätes beispielsweise auf Messen ermöglicht
werden.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Haushaltsgerät einen Netztransformator
auf, der nach dem Schalten des Haushaltsgerätes an die Netzversorgung in Ergänzung
zu den Solarzellen den Akkumulator lädt. Damit ist sichergestellt, daß stets ein geladener
Akkumulator zur Speisung der Schaltuhr und weiterer Komponenten zur Verfügung steht.
[0007] Vorteilhafterweise speisen die Solarzellen bzw. der Akkumulator zusätzlich elektrische
Anzeigeelemente des Haushaltsgerätes. Dadurch ist ohne eine Netzspannungsversorgung
des Haushaltsgerätes ein ungefährliches Bedienen des Haushaltsgerätes möglich. Der
potentielle Kunde kann beispielsweise die Schaltuhr programmieren oder die Steuerungseinrichtung
bedienen und bekommt in der Anzeigevorrichtung die Eingabevorgänge optisch quittiert
bzw. eine entsprechende Aktivität des Haushaltsgerätes visualisiert. Dadurch sind
für den Kunden die Bedienmöglichkeiten und die Leistungsmerkmale des Gerätes problemloser
erkennbar.
[0008] Um stets einen möglichst vollständig geladenen Akkumulator vorzufinden, laden die
Solarzellen bei ausreichender Beleuchtung den Akkumulator auf.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Schaltuhr als Funkuhr ausgebildet, wodurch ein manuelles
Einstellen der Uhrzeit bei der Schaltuhr vollständig entfallen kann.
[0010] Nachfolgend ist anhand schematischer Darstellungen ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Haushaltsgerätes beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht von vorne einen Backofen, und
- Fig. 2
- ein Prinzipschaltbild wichtiger Funktionselemente des Backofens.
[0012] In Figur 1 ist ein Backofen 1 mit einem Backraum 3 gezeigt, der frontseitig durch
eine Ofentür 5 mit einem Sichtfenster 7 verschließbar ist. Über die Breite der Ofentür
5 erstreckt sich in deren oberem Endabschnitt ein plattenförmiger Türgriff 9. Oberhalb
dieses Türgriffes 9 ist am Backofen 1 frontseitig eine Frontblende 11 befestigt. An
dieser sind in an sich bekannter Weise unter anderem verschiedene Bedienknebel 13,
eine Flüssigkristallanzeige 15 und seitlich daneben eine Schaltuhranzeige 17 gehaltert.
Unterhalb der Schaltuhranzeige 17 sind meherere Bedientaster 19 vorgesehen. Unterhalb
der Flüssigkeitskristallanzeige 15 sind in der Frontblende 11 Solarzellen 21 angeordnet.
Alternativ oder zusätzlich können die Solarzellen 21 beispielsweise auch in einer
dem Backofen 1 zuordenbaren Kochmulde angeordnet sein (nicht gezeigt).
[0013] In Figur 2 ist ein stark vereinfachtes Prinzipschaltbild wesentlicher elektrischer
Komponenten des Backofens 1 gezeigt. Zwischen einem Netzgerät 33 des Backofens 1 und
der 230 V-Netzspannung ist ein Hauptschalter 31 vorgesehen. Durch Schließen des Hauptschalters
31 ist der Backofen 1 bzw. sind dessen elektrische Verbraucher grundsätzlich an die
Netzspannung gelegt. Das Netzgerät 33 versorgt dabei in an sich bekannter Weise unter
anderem ein Leistungsteil 35 mit den erforderlichen Spannungen. Diese können mithilfe
der Bedienknebel 13 und der Bedientaster 19 auf die elektrischen Verbraucher des Backofens
1, insbesondere dessen Heizelemente geschaltet werden. Weiterhin ist das Netzgerät
33 mit einer Umsetzelektronik 37 verbunden, wie nachfolgend erläutert ist.
[0014] Die Umsetzelektronik 37 wird zudem von den Solarzellen 21 gespeist. Die Umsetzelektronik
37 stellt dabei sicher, daß die Solarzellen 21 je nach Bedarf einen ausreichend groß
dimensionierten Akkumulator 39, eine Herdsteuerung 49 und eine Schaltuhr 51 sowie
deren Schaltuhranzeige 17 mit ausreichender elektrischer Energie versorgt. Dabei ist
die begrenzte Energieerzeugungskapazität der Solarzellen 21 zu berücksichtigen. Insbesondere
befinden sich die zu versorgenden Komponenten, so weit möglich in einem energiesparenden,
an sich bekannten Stand-by-Betrieb. Weiterhin kann beispielsweise die Bedienanzeige
durch mehrere LEDs gebildet sein, die bestimmte Symbolmasken hinterleuchten. Durch
die Herdsteuerung 49 wird die Backofentemperaturregelung und beispielsweise die Steuerung
der Betriebsarten des Backofens 1 realisiert und gegebenenfalls die Flüssigkristallanzeige
15 zur Anzeige beispielsweise des momentan eingestellten Betriebszustandes angesteuert.
Über die Schaltuhr 51 kann der zeitliche Ablauf von Betriebsarten programmiert werden.
So kann beispielsweise vorgegeben werden, wann bestimmte Heizelemente an Spannung
gelegt werden, wozu die Schaltuhr 51 die entsprechenden Signale an die Herdsteuerung
49 gibt, die wiederum das Leistungsteil 35 entsprechend ansteuert.
[0015] Bei geöffnetem Hauptschalter 31 speist der zuvor durch die Solarzellen 21 geladene
und weiterhin gepufferte Akkumulator 39 die Herdsteuerung 49 und damit die darin integrierte
Schaltuhr 51. Zudem kann der Akkumulator 39 bei geeigneter Dimensionierung die Flüssigkristallanzeige
15 und die Schaltuhranzeige 17 speisen. Dadurch ist es möglich, daß trotz fehlender
Netzspannungsversorgung ein Betätigen bzw. Programieren der Herdsteuerung 49 und der
Schaltuhr 51 entsprechend einer tatsächlichen Bedienung durchgeführt werden kann.
Zudem werden die entsprechenden Betätigungsaktionen angezeigt und gegebenenfalls gestartete
Betriebsprogramme beispielsweise in der Flüssigkristallanzeige 17 visualisiert. Falls
in einem Speicherbereich der Herdsteuerung 49 entsprechende Programme abgelegt sind,
ist es mit der beschriebenen Anordnung auch möglich, weitere Programmabläufe des Backofens
1 anzuzeigen, ohne daß dessen Heizelemente tatsächlich an Spannung liegen.
[0016] Der Akkumulator 39 kann über das Netzgerät 33 wieder vollständig geladen werden,
wenn der Backofen 1 an die Spannungsversorgung von 230 V gelegt ist und der Hauptschalter
31 geschlossen ist. Zusätzlich können dabei insbesondere die Herdsteuerung 49 und
die Schaltuhr 51 direkt durch das Netzgerät 33 gespeist werden.
1. Elektrisches Haushaltsgerät mit einer über Bedienelemente bedienbaren elektrischen
Steuerungseinrichtung zum Steuern von netzgespeisten elektrischen Verbrauchern des
Haushaltsgerätes und mit einer Uhr, die durch zumindest eine Solarzelle oder einen
Akkumulator gespeist ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Uhr als Schaltuhr (51) ausgebildet ist und zur Steuerung des Haushaltsgerätes
(1) in Verbindung mit der Steuerungseinrichtung (49) steht, die ebenfalls durch die
Solarzelle (21) und/oder den Akkumulator (39) gespeist ist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haushaltsgerät (1) einen Netztransformator (33) aufweist, der nach dem Schalten
des Haushaltsgerätes 1 an die Netzspannung in Ergänzung zu den Solarzellen (21) den
Akkumulator (39) lädt.
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Solarzelle (21) bzw. der Akkumulator (39) elektrische Anzeigeelemente (15)
des Haushaltsgerätes speist.
4. Haushaltsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Solarzelle (21) den Akkumulator (39) speist.
5. Haushaltsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltuhr als Funkuhr ausgebildet ist.