[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattensatz für einen Bleiakkumulator, dessen positive
und negative Elektrodenplatten mit einem jeweils dazwischen angeordneten Separator
eine Stapelanordnung bilden, wobei die Separatoreinlage aus einem Separatorblatt besteht.
[0002] Die positiven und negativen Platten einer Akkumulatorenzelle, im Wechsel der Polaritäten
aufeinandergelegt, bilden einen gemeinsamen Plattensatz. Zur Isolierung der Platten
sind zwischen diese sogenannte Scheider oder Separatoren eingefügt. Aufgrund ihrer
offenen Porenstruktur stellen diese Separatoren die Ionenleitung zwischen den Platten
sicher. Werden die positiven und die negativen Elektroden jeweils über Polbrücken
mit dem positiven und dem negativen Zellenpol verbunden, so kann nach Ausfüllen der
Zwischenräume mit Schwefelsäure der Stromkreis über einen Verbraucher zum Zwecke der
Entladung angeschlossen werden.
[0003] Ein solcher Plattensatz birgt die Gefahr in sich, daß durch einseitig gegenüber den
Elektrodenplatten verschobene Separatoren und durch sogenanntes Seitenmossing ein
seitlicher Kurzschluß, d.h. eine direkte elektronenleitende Verbindung zwischen den
Elektrodenplatten auftreten kann. Unter Seitenmossing versteht man die Bildung einer
Leitfähigkeitsbrücke zwischen den Elektrodenplatten durch Reduktion von in der Säure
schwebenden PbO
2 -oder PbSO
4 -Teilchen, die sich von der negativen Platte her aufbaut.
[0004] Durch eine Randisolation der negativen Elektrodenplatte läßt sich das Seitenmossing
vermeiden. Hierzu ist beispielsweise aus der DE PS 24 54 824 eine Elektrodenplatte
mit einer Abdeckfolie auf jeder Seite bekannt, bei der die nur geringfügig über den
Elektrodenumriß übergreifenden Kanten der Abdeckfolie durch ein flaches, steifes Band
miteinander verbunden und die Elektrodenränder wie von einer glatten Leiste abgeschlossen
sind. Allerdings ist der Herstellungsprozeß wegen des Anbringens der Randleiste in
Form einer erst allmählich aushärtenden Klebemasse aufwendig und zeitraubend.
[0005] Als einfachere Lösung ist beispielsweise aus der DE OS 32 09 713 oder der DE-OS 44
05 863 ein Bandseparator entnehmbar, welcher abwechselnd eine positive und eine negative
Platte umschließt und sich in zickzackförmiger Bahn durch den Plattensatz hindurcherstreckt.
Die Nachteile dieser Konstruktion bestehen darin, daß ein automatisches und rationelles
Herstellen eines Plattensatzes nicht möglich ist.
[0006] Eine andere konstruktive Maßnahme zur Vermeidung des Mossings ist es, die negative
Platte einzutaschen. In der DE OS 39 22 217 wird dies durch zwei abgewinkelte Scheider
erreicht, die sich beim Umschließen der Platte überlappen.
[0007] Die EP 0 753 895 zeigt eine negative Platte, die über eine Vorrichtung automatisch
eingetascht wird.
[0008] Die EP 0 541 124 und die EP 0 484 295 zeigen Scheidertaschen, in welche die negative
Platte eingesteckt wird.
[0009] In der DE OS 37 11 674 wird die negative Platte durch eine U-förmige Randhülle als
Kantenschutz abgedeckt.
[0010] In der PCT/US 49/09499 wird ebenfalls eine eingetaschte negative Platte gezeigt.
Diese Art der Plattenisolation erfordert einen zusätzlichen manuellen oder maschinellen
Aufwand, um die negative Platte zu isolieren, woraus relativ hohe Fertigungskosten
resultieren.
[0011] Ausgehend von dem eingangs bezeichneten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Plattensatz für einen Bleiakkumulator gattungsgemäßer Art
zu schaffen, der problemlos in eine automatischen Batteriefertigung integriert werden
kann und bei dem die der Separation anhaftenden Mängel, die oben beschrieben sind,
ausgeräumt sind.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß an der zur zu schützenden
Elektrode gerichteten Seite des Separators mindestens ein Steg vorgesehen ist, der
eine Randkante der Elektrode mindestens teilweise abdeckt.
[0013] Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung zeigt einen einfachen und auch problemlos bei der automatischen Batteriefertigung
zu beherrschenden Weg auf, in dem zwei Separatoren zusammengelegt werden und in dieser
Zusammenbausituation die Funktion einer Scheidertasche erfüllen.
[0015] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 ein Separatorblatt gemäß Stand der Technik;
Figur 2 bis 7 Ausführungsformen der Erfindung jeweils in Ansicht.
[0016] In Figur 1 ist ein Separatorblatt gemäß Stand der Technik gezeigt, wobei auf dessen
oberer Seite eine Profilierung 1 und auf der unteren Seite eine Profilierung 2 gezeigt
ist. Beim Einbau eines solchen Separators zwischen zwei Elektrodenplatten zeigt die
Profilierung 1 zur positiven Elektrode beziehungsweise diese Elektrode liegt auf dieser
Profilierung auf, während die Profilierung 2 zur negativen Elektrode zeigt beziehungsweise
an dieser aufliegt.
[0017] In Figur 2 ist ein Separatorblatt gemäß der Erfindung gezeigt. Dieses weist zusätzlich
zur Profilierung 2 an seiner Unterseite 2 Ausformung 3 auf. Der Abstand der Ausformung
3 voneinander ist so gewählt, daß zwischen ihnen eine Elektrodenplatte 4 angeordnet
werden kann. Die Höhe der Ausformung 3 ist so gewählt, daß dann, wenn zwei Separatoren
aneinandergelegt werden, die Elektrodenplatte 4 umschlossen wird.
[0018] Die Figur 3 zeigt zwei zusammengelegte Separatoren nach der Figur 2, die eine negative
Elektrodenplatte 4 umschließen.
[0019] In Figur 4 ist eine Variante der Ausformung als Steg gezeigt. Dabei ist an jedem
Separatorblatt ein Steg ausgebildet, wobei jeder Steg 3 eine Höhe hat, die gleich
oder gering größer ist als die der Elektrodenplattendicke der Elektrodenplatte 4 entspricht.
Es handelt sich bei den Separatorblättern praktisch um identische Ausbildungen, die
gegensinnig zueinander angeordnet und aufeinandergelegt sind, so daß die Ausformung
3 der einen Platte sich jeweils mit ihrem Ende auf der anderen Platte abstützt.
[0020] In Figur 5 sind zwei Separatorblätter analog Figur 2 gezeigt, zwischen denen eine
Elektrodenplatte 4 von den Ausformungen 3 umschlossen angeordnet ist. Diese Einheit
ist in einem Akkumulatorengefäß eingebaut, wobei in der Zeichnung nur die Gefäßwand
5 beidseits gezeigt ist. Bei dieser Anordnung ist die Breite der Separatoren größer
als das lichte Maß des Akkumulatorengefässes. Hierdurch ist es möglich, daß beim Einbau
der Separatoren in das Akkumulatorengefäß diese mit den über den Ausformungen hinausragenden
Enden unter Vorspannung an der Gefäßwand 5 anliegen und vorzugsweise geringfügig gebogen
oder verformt werden (nach innen oder nach außen), so daß die Separatoren zwischen
den Gefäßwänden auf Vorspannung gehalten sind. Diese Vorspannung dient nicht nur als
Montagehilfe, sondern durch diese Vorspannung werden die Ausformungen 3 der einander
gegenüberliegenden Separatoren mit ihren Enden fest aufeinandergedrückt oder bei einer
Ausbildung nach Figur 4 die Ausformungsenden fest an die gegenüberliegende Fläche
des Separators angedrückt.
[0021] Eine weitere Variante ist in Figur 6 und 7 gezeigt.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen
der Offenbarung vielfach variabel.
[0023] Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Plattensatz für einen Bleiakkumulator, dessen positive und negative Elektrodenplatten
mit einem jeweils dazwischen angeordneten Separator eine Stapelanordnung bilden, wobei
die Separatoreinlage aus einem Separatorblatt besteht, dadurch gekennzeichnet, daß an der zur zu schützenden Elektrode (4) gerichteten Seite des Separators mindestens
eine Ausformung (3) vorgesehen ist, der eine Randkante der Elektrode (4) mindestens
teilweise abdeckt.
2. Plattensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Separator zwei gleichgerichtete Ausformungen (3) aufweist, die zwei parallele
Randkanten der Elektrode (4) abdecken.
3. Plattensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Ausformungen (3) sich mit seinem oder ihren freien Ende an dem jeweils
folgenden Separator abstützen unter Einschluß der dazwischen befindlichen Elektrodenplatte
(4).
4. Plattensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Ausformung (3) der Dicke der Elektrodenplatte (4) entspricht.
5. Plattensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Separator zwei gleichgerichtete Ausformungen (3) ausgebildet sind, deren
Höhe der halben Dicke der Elektrodenplatte (4) entspricht, wobei die Ausformungen
(3) der benachbarten Separatoren in der Sollage mit ihren Enden aneinanderliegen.
6. Akkumulator mit einem Plattensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Separator seitlich über die Ausformungen (3) hinausragend verlängert ist und
sich mit den Verlängerungen an den Gefäßwänden (5) des Akkumulators unter Vorspannung
abstützt.